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Basierend auf den Erkenntnissen aus meinem Lesejahr 2009 hab ich mir ein paar Dinge vorgenommen – die ich hoffentlich halten werde!
Keine Sachen für mehr als zwei Tickets bei Buchticket ertauschen.
Angesichts meiner RUBs kann ich weiß Gott darauf warten, dass die (Ticket-)Preise fallen!
Keine Serien weiterkaufen, von denen ich noch nicht mal Teil 1 kenne oder nach Lesen von Band 1 noch gar nicht sicher bin, ob sie mir gefallen.
Meine Spezialität – und eine wirklich hirnrissige Angelegenheit, die wohl mit Seriensammelwut zu tun hat. Ich hab hier wirklich unzählige Serie von mehreren Bänden stehen, von denen ich aber noch gar nicht weiß, ob sie mir wirklich gefallen, weil ich noch keinen oder nur einen Band gelesen habe. Das muss unbedingt ein Ende haben!
Keine Bücher von Kleinverlagen mehr kaufen/lesen (ich verzichte auf Namensnennung).
Mag sein, dass mir dann vielleicht vereinzelt eine »Perle« entgeht, alles in allem stell ich aber immer wieder fest, dass mich die Bücher eher ärgern als unterhalten, zumal die deutsche Bearbeitung der Texte in den meisten Fällen sprachlich miserabel ist.
Vorsichtiger beim Kauf »gehypter« Jugend- und (vermeintlichen) All-Age-Büchern sein.
Nach vielen, vielen Reinfällen im letzten Jahr werde ich 2010 sehr viel vorsichtiger mit Jugend-/All-Age-Büchern sein; erwiesenermaßen fühle ich alte Schachtel mich für die meisten von ihnen zu alt und kann mit den relativ keuschen Teeniealltagsgeschichten und -liebeleien nichts anfangen – da bin ich einfach rausgewachsen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, also wird es nicht ganz ohne gehen – ich werd nur einfach versuchen, im Vorfeld besser zu selektieren.
Mehr Bücher aus meinem englischen RuB lesen.
Um dieses Ziel zu erreichen, starte ich meine persönliche 3:1-Lesen-Challenge, die erfordert, dass (im Schnitt) pro drei deutschen Büchern ein englisches Original gelesen werden muss. Falls ich das Ziel problemlos erreichen sollte, würde ich in der zweiten Jahreshälfte eine 2,5:1 Challenge daraus machen!
Mich wieder intensiver mit meinem Bücherberg-Abbau beschäftigen.
Trotz guter Vorsätze und anfänglichem Enthusiasmus hab ich den nämlich nach kurzer Zeit ganz schön vernachlässigt, sodass der Bücherberg-Abbau ziemlich langsam vonstatten ging und noch immer fast genauso viele Bücher in dem vorsortierten Regal gestapelt sind wie am Anfang. *augenroll* 2010 will ich pro Monat wenigstens 1–2 Bücher aus diesem Regal ziehen – tu ich das nicht, erlege ich mir selbst auf, ein Buch zu Strafe ungelesen auszusortieren.
Öfters wieder nur kurze Kommentare zu Büchern posten, zu denen ich nicht wirklich was zu sagen habe.
Denn irgendwie kann es einfach nicht sein, dass ich manchmal mehr Zeit mit dem Rezensieren als mit dem Lesen eines Buchs verbringe, weil ich mir irgendwas aus den Fingern saugen muss. ;)
Ich weiß gar nicht, ob es schon allgemein bekannt ist … ich hab gerade auf der Homepage von Maggie Stiefvater gelesen, dass »Shiver« im September 2010 auf Deutsch beim Loewe-Verlag erscheinen wird. Der Nachfolger »Linger« ist ebenfalls an Loewe verkauft. Auf den Verlagsseiten ist zwar noch keine Info dazu zu finden, ich gebs aber trotzdem mal weiter, denn ich geh davon aus, dass die Info zuverlässig ist.
Inhalt:
Wünschen ist nichts für Anfänger! Das muss auch Olivia erkennen, als ihr Wunsch, den eine Fee ihr so großzügig gewährt, ein kleines bisschen aus dem Ruder läuft. Warum musste ihr Märchenprinz sich aber auch erdreisten, eine andere heiraten zu wollen? Nun ist er ein Frosch, und als sie ihn so vor sich sieht, grasgrün, mit einem Heißhunger auf Fliegen, packt Olivia das schlechte Gewissen. Sie ist entschlossen, die Verwandlung rückgängig zu machen, selbst wenn sie sich dazu mit einem mächtigen Hexenzirkel anlegen muss …
Kommentar:
Das Erstlingswerk der Wienerin Claudia Toman startet skurril und entsprechend faszinierend: Direkt zu Beginn wird der Märchenprinz auf Wunsch der Protagonistin in einen Frosch verwandelt – und zwar von einer männlichen Fee, einem »Feerich« sozusagen, der offenbar ein Faible für Pink und Tüll hat. Nicht zuletzt aufgrund des ausgefeilten, leicht ironischen Schreibstils sorgt diese Eingangsszene für einige Erheiterung und einen wunderbaren Start ins Buch.
Da Olivia aber das schlechte Gewissen packt, zieht sie aus, um dem Frosch seine menschliche Gestalt zurückzugeben. Es geht von Wien nach London, wo ein mächtiger Hexenzirkel, der eigentlich seine Unterstützung zugesagt hatte, den verwandelten Prinzen postwendend in einen Brunnen einsperrt und Olivias Zugriff entzieht. Es gilt also nicht nur, den Frosch innerhalb von 48 Stunden zurückzuverwandeln – Olivia muss ihn erst mal von den Hexen zurückerobern. Wie es sich für ein Märchen gehört, stehen ihr dabei eine Menge wundersame freundliche Helfer – etwa in Gestalt von Shakespeare, einer Esoterikladenbesitzerin oder einem Theatergeist – sowie natürlich der Zufall zur Seite, und böse Gegenspieler fehlen ebenfalls nicht. Dennoch ist dieser Teil der Handlung recht ereignisarm und unterhält trotz der netten und wirklich interessanten Ideen insbesondere durch Situationskomik, spritzige Dialoge und eine witzige Sprache, die zwar sehr locker, aber dennoch bewusst und fast liebevoll ausgefeilt wirkt. Wer sich daran nicht erfreuen kann, wird vermutlich wenig Spaß an »Hexendreimaldrei« haben.
Unterbrochen wird die eigentliche Handlung während dieser Phase von Rückblenden, die schildern, wie Olivia ihren Märchenprinzen kennen und lieben lernt: Abwechselnd erzählt ein Kapitel von früher und das nächste von heute. Üblicherweise endet ein Kapitel mit einer Art Cliffhanger, was natürlich einerseits erst mal die Spannung steigert und den Leser dranbleiben lässt, andererseits aber nach einer Weile auch ausgereizt ist und recht bemüht wirkt. Bisweilen wird darüber hinaus innerhalb der jeweiligen Erzählzeit noch weiter in die Vergangenheit geblendet – dann wirds auch schon mal verwirrend, denn man weiß manchmal nicht mehr recht, wo man sich gerade befindet. Die ganze Kennenlernphase ist überdies recht intensiv ausgebreitet und dafür nicht beeindruckend und nicht emotional genug. Sie soll wohl begründen, wieso Olivia den Märchenprinz in einen Frosch zu verwandeln wünscht, entschleiert die Protagonistin aber eher als ziemlich naiv und realitätsfern – was aber ja zugegenermaßen ein klassisches Charakteristikum eines Märchenhelden ist. Jedenfalls kein Wunder, dass der Märchenprinz, dessen Reiz übrigens nicht wirklich rüberkommt, sie nicht haben will!
Der zweite Teil des Buchs, in dem Olivia ins Hauptquartier der Hexen eindringt, um ihren Frosch aus deren Fängen zu retten, ist ereignisreicher als der erste Teil, verliert aber gleichzeitig an Situationskomik, sprachlicher Unterhaltsamkeit und Ironie und ist damit auch nicht fesselnder. An einigen Stellen ist die Handlung außerdem entschieden zu verworren und kaum mehr nachzuvollziehen, weshalb schließlich auch die Spannung sinkt. Das Ende übersteigt meine Auffassungsgabe dann ehrlich gesagt vollkommen und hinterlässt mich relativ ratlos.
Fazit:
8/15 – Eine märchenhafte Geschichte mit einer wunderbaren Hintergrundidee und viel Witz, die zwar recht unterhaltsam ist, aber nicht ganz ausgereift wirkt und deshalb letztendlich durchschnittlich bleibt. Dennoch bin ich gespannt auf den Nachfolger »Jagdzeit«, der im Mai 2010 erscheinen wird.
Jede Menge Novitäten aus allen Bereichen Anfang Januar! – diesmal inklusive eines historischen Kriminalromans (»Das Höllenschiff«), der so interessant klingt, dass er’s in die Druckfrisch-Liste geschafft hat, obwohl er eigentlich gar nicht reinpasst! ;)
Christine Feehan: Der Bund der Schattengänger 4 – Schattenschwestern (OT: Conspiracy Game)
Sie sind die Schattengänger, eine Gruppe herausragender Kämpfer, deren Fähigkeiten von dem Wissenschaftler Dr. Peter Whitney verstärkt wurden. In Briony Jenkins, einer begabten Artistin, erwacht eine starke übersinnliche Begabung. Eines Tages läuft sie dem Schattengänger Jack Norton in die Arme. Doch ihr Verlangen füreinander bringt Briony schon bald in große Gefahr …
Alexandra Ivy: Guardians of Eternity 2 – Der Kuss des Blutes (OT: Embrace the Darkness)
Ein dunkler Fluch macht die Halbdämonin Shay zur Sklavin. Zähneknirschend muss sie es über sich ergehen lassen, an den Meistbietenden versteigert zu werden. Der glückliche Käufer: Viper, das Oberhaupt eines jahrhundertealten Vampir-Clans. Doch jemand – etwas – folgt Shay, als sie mit ihrem neuen Herrn den Sklavenmarkt verlässt. Etwas Böses, das nicht bereit ist, sie kampflos ziehen zu lassen. Denn Shays Blut birgt besondere Kräfte …

Gayle Forman: Wenn ich bleibe (OT: If I stay)
Bleiben oder gehen, lieben oder sterben? Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben – oder ihrer großen Liebe zur Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert? Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen?
Gil McNeil: Jo Mackenzie 2 – Mit Liebe gestrickt (OT: Needles and Pearls)
Ein Jahr nach dem Verlust ihres Mannes kriegt Jo Mackenzie so langsam den Dreh raus als stolze Besitzerin eines florierenden Wollgeschäftes und alleinerziehende Mutter zweier heranwachsender Söhne. Doch dann bleibt Jo aus einem romantischen Kurzurlaub mit dem Fotografen Daniel ein Andenken der besonderen Art – sie ist schwanger und der Vater dazu auf einmal gaaaanz weit weg …
Heike Heiland: Von wegen Traummann
Alle Männer sind doch nur eine Mogelpackung. Davon ist Charlotte im erfahrenen und daher kritischen Alter von 30 Jahren überzeugt. Bis sie ihr Herz an einen verliert, der sie einmal wöchentlich mit Traumdinner und Traumsex verzaubert. Einziger Haken: Frank ist verheiratet. Trotzdem steht er wenig später mit Koffer vor ihrer Haustür. Was aber tun, wenn man doch auf das falsche Pferd gesetzt hat und der Traummann von Tag 1 zum Alptraum mutiert?
Megan MacFadden: Die wehrhafte Braut
Als Ewan an den Hof des Clanführers Alister kommt, um zum Krieger ausgebildet zu werden, zeigt sich die schöne Rodena zunächst unbeeindruckt. Ewan jedoch entbrennt schon bald vor Leidenschaft für die temperamentvolle junge Frau. Aber Alister, ihr Ziehvater, will Rodena mit dem hinterhältigen Malcolm MacDonald verheiraten. Rodena ist entsetzt: Wird Ewan sie vor diesem Schicksal bewahren können?

Sandra Brown: Ewige Treue (OT: Play Dirty)
Kein Geld, kein Job, keine Fans. Und keine Chance, dass sich das ändert. Als der ehemalige Topstar der Football-Liga, Griff Burkett, seine Gefängnisstrafe abgesessen hat, ist ihm nichts geblieben außer einem Polizisten, der ihm unbedingt einen Mord anhängen will. Da kommt das Angebot des exzentrischen Millionärs Forster Speakman wie gerufen: Griff soll Forsters Frau schwängern. Was könnte einfacher und profitabler sein? In seiner Not akzeptiert Griff und ahnt nicht, wie heiß dieses Spiel wird. Denn Forster stirbt, und bald steht Griff unter Mordverdacht. Er muss erkennen, dass Gewinnen ihn diesmal die Frau kosten kann, die er liebt, und Verlieren – sein Leben …
James McGee: Das Höllenschiff (OT: Rapscallion)
London, auf dem Höhepunkt der napoleonischen Kriege. Die französischen Gefangenen erwartet ein Schicksal, das noch schlimmer ist als der Galgen: abgewrackte Kriegsschiffe, die in der Themse vor Anker liegen. Dort müssen sie unter höllischen Bedingungen Strafarbeit verrichten, die nur die wenigsten überleben. Als sich herausstellt, dass dort eine Verbrecherbande ihr Unwesen treibt, schickt die Navy den mit allen Wassern gewaschenen Sonderermittler Hawkwood, um ihr das Handwerk zu legen.

Nina Blazon: Die Magier der Winde
Die Liebe zum Meer ist es, die Amber nach Dantar führt, die strahlende Küstenstadt. Doch Dantar wird von verheerenden Stürmen heimgesucht. Amber und drei weitere Jugendliche werden bei einem dieser Stürme auf eine seltsame Insel verschlagen, wo sie auf die Spuren der alten Magier, der Sturmrufer, stoßen. Doch bei dem Versuch, das Geheimnis dieses Ortes zu lüften und so Dantar vor der Zerstörung zu retten, werden die vier von den Geheimnissen ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt … (Neuauflage von »Die Sturmrufer«)
Hilke Rosenboom: Die Teeprinzessin
1859, zur Zeit der Opiumkriege: In der Verkleidung eines Jungen tritt die 15-jährige Betty Henningson eine Handelsfahrt nach Kanton an, um eine Teelieferung entgegenzunehmen. Als entdeckt wird, dass Betty ein Mädchen ist, muss sie in Kalkutta von Bord gehen. Betty beschließt, sich nach Darjeeling durchzuschlagen – und trifft dort unverhofft ihre große Liebe, John Francis Jocelyn, wieder. Welche Pläne aber verfolgt der geheimnisvolle junge Teehändler? (Neuauflage als Taschenbuch)
Wie angekündigt noch ein paar Worte und Zahlen zu meinem Lesejahr 2009, das besser, aber auch schlechter hätte sein können. (Ach!) Bei den Toplisten hab ich lange mit mir gerungen, ob ich für jedes Genre eine Top-3-Liste erstellen soll, hab mich aber schließlich wegen der ungleichen Verteilung der gelesenen Bücher dafür immer nur das Buch bzw. die Bücher mit den höchsten Punktzahlen zu posten. Wer es genauer wissen will, kann sich durch die Kategorie »Aus- und Angelesenes« oder durch die Seite »Bewertungen von A–Z« wühlen.
Gelesene Bücher
111, davon 6 endgültig abgebrochen sowie diverse unterbrochen (letztere sind nicht erfasst)
Sprache
88 deutsche Titel, 23 englische Titel (wobei die letzteren ausschließlich Liebesromane gewesen sein dürften)
Genres
– Liebesromane: 58 (historisch: 40, paranormal: 12, zeitgenössisch: 6)
– Fantasy/Urban Fantasy: 18
– Jugend-/All-Age-Bücher: 12
– Krimis: 5
– Erotica: 5
– andere Genres: 13
Liebesroman-Tops
Zwar hab ich im Bereich Liebesroman kein einziges Mal volle Punktzahl verteilt, immerhin sechs 14-Punkte-Wertungen gab es aber:
Mary Balogh: Then Comes Seduction – 14/15
Lisa Kleypas: Roulette des Herzens – 14/15
Sherry Thomas: Private Arrangements – 14/15
Teresa Medeiros: Gefangene der Leidenschaft – 14/15
Judith Ivory: Untie my Heart – 14/15
Jacquie D’Alessandro: Tempted at Midnight – 14/15
Fantasy-Tops
Da ich nur einen einzigen High-Fantasy-Titel gelesen habe, der so gar nichts in den Tops verloren hat (»Dhampir 2«), ist das bestbewertete Buch ein Urban-Fantasy-Roman:
Patricia Briggs: Spur der Nacht – 14/15
Jugend-/All-Age-Tops
Dicht gefolgt von Kerstin Giers »Rubinrot« hat es Kai Meyers neuestes Buch auf Platz 1 in dieser Kategorie geschafft – und mal allen anderen gezeigt, was All-Age-Fantasy ist!
Kai Meyer: Arkadien erwacht – 15/15
Krimi-Tops
Obwohl ich nur fünf Krimis gelesen habe, sind sage und schreibe zwei Titel dabei, die volle Punktzahl bekommen haben (vielleicht sollte ich wieder mehr Krimis lesen?!). Natürlich ist Stieg Larsson dabei, besonders erwähnen möchte ich aber Deborah Crombie, die mit ihrer Kincaid-/James-Serie seit Jahren Krimis auf höchstem Niveau liefert und eine Vielzahl von Erzählsträngen am Ende logisch ineinander verwebt wie kaum jemand sonst.
Deborah Crombie: Wen die Erinnerung trügt – 15/15
Stieg Larsson: Verdammnis – 15/15
Tops aus allen anderen Genres
Der Vollständigkeit halber und weil sonst zwei 15-Punkte-Titel untergehen würden, zuletzt noch die Tops aus den anderen Genres, unter denen ich die vereinzelte(n) Ladythriller, ChickLit und allgemeine Belletristik zusammengefasst habe:
Sophie Kinsella: Göttin in Gummistiefeln | The Undomestic Goddess – 15/15
Sarah Kuttner: Mängelexemplar – 15/15
Neuentdeckungen und Überraschungen 2009
Im Liebesroman-Bereich haben vor allem drei Autorinnen meine Aufmerksamkeit erregt, von denen ich vorher noch nichts gelesen hatte: Meredith Duran mit »The Duke of Shadows« , Judith Ivory mit »Untie my Heart« und Sherry Thomas mit »Private Arrangements«. Von ihnen will ich unbedingt mehr lesen (und wie ich nun mal so bin, hab ich natürlich schon weitere Bücher dieser Autorinnen auf dem SuB). Schon lange ungelesen im Regal stehen zwei, drei Bücher von Sophie Kinsella, von denen ich nun endlich eines gelesen habe: »Göttin in Gummistiefeln« – eines meiner wenigen 15-Punkte-Bücher. Ich bin zwar immer noch nicht überzeugt, dass ich eine Serie rund ums Shopping mögen würde, bin aber viel geneigter, sie auszuprobieren. Positivste Überraschung war »Mängelexemplar« von Sarah Kuttner, das mich nicht die Bohne interessiert hat und nur zu mir gefunden hat, weil meine Mutter es mir zum Geburtstag geschenkt hat. In der felsenfesten Überzeugung, das könne nur Mist sein, wollte ich mal eben kurz Reinlesen, um es dann zu vertauschen; am Ende entpuppte sich das Buch als eines meiner Jahreshighlights.
Enttäschungen des Jahres 2009
Enttäuschungen des Jahres gibts leider viele – die 1980er-Liebesromane nicht mitgezählt, denn von denen war nichts zu erwarten! ;) Vor allem im Bereich All-Age-Fantasy gab es diverse Flops zu verzeichnen, zum Beispiel »Evernight«, »Lamento«, »Meridian«, »Evermore«.
Weitere Enttäuschungen hat vor allem der (Urban-)Fantasy- und Romantasy-Bereich bereitgehalten, etwa »Dhampir 2« und »Die geheime Geschichte Moskaus« von Ekaterina Sedia (die ich immer noch nicht beendet habe und vermutlich auch nicht mehr beenden werde). Außerdem ganz vorn dabei: die Jaz-Paks-Serie von Jennifer Rardin, die Vampir-Dating-Serie von Kimberly Raye,, die Darkwing Chronicles von Savannah Russe sowie der erste Teil von Jeaniene Frosts Night-Huntress-Serie. Eines der lächerlichsten Bücher des Jahres dürfte »Dunkle Leidenschaft« von Jennifer Ashley aus der Immortals-Serie gewesen sein.
Nach dem Reinfall mit »Lamento« wollte ich ja eigentlich die Finger von der Autorin lassen, aber nachdem mir das hochgelobte »Shiver« günstig in die Hände gefallen ist, konnte ich dann doch nicht widerstehen – zum Glück, kann ich nach einigen Seiten nur sagen!
Erster Satz:
I remember lying in the snow, a small red spot of warm going cold, surrounded by wolves.
Bin gerade mal wieder über nen tollen Buchtitel gestolpert (über das Cover brauchen wir gar nicht zu reden): »Ein Mann wie Samt und Seide«.
Also bitte, ja?! Wer um alles in der Welt hat sich das denn einfallen lassen – in der irrigen Annahme, wir Frauen stehen auf Weicheier wie Samt und Seide? Wir wollen von zupackenden, raubeinigen, schurkischen Männern mit Ecken und Kanten lesen (vielleicht maximal mit nem weichen Kern), aber doch nicht von so langweiligen Samt-und-Seide-Typen!
Originaltitel: Black Silk
Rodessons Töchter, Band 2

Inhalt:
London 1819: Wollüstig und tabulos sind die geheimen Orgien der Gesellschaft, deren unfreiwillige Zeugin die junge Maryanne wird. Als der Hilferuf einer Bekannten sie eines Abends in ein zwielichtiges Etablissement führt, traut sie ihren Augen nicht. Schockiert von den fremden, erregenden Spielen, die sich ihr darbieten, flüchtet sie in ein Nebenzimmer. Nur um dort den Herrn der Sünde persönlich vorzufinden: Dashiel Blackmore, Lord Swansborough. Ohne es zu wollen, ist sie dem erfahrenen Verführer bereits vom ersten Moment an rettungslos verfallen. Fasziniert von seinem nackten, muskulösen Körper, folgt sie wie gebannt seiner Aufforderung näherzukommen und gerät schon bald immer tiefer in den Sog einer Lust, die ebenso fesselnd wie gefährlich ist.
Kommentar:
Obwohl sie selbst sexuell vollkommen unerfahren ist, gibt Maryanne Hamilton erotische Bücher heraus – gemeinsam mit der Kurtisane Georgiana. Als ihre Geschäftspartnerin ihr eines Tages einen Hilferuf schickt und sie zu einer Art Orgie lotst, trifft sie dort auf Dahiel Blackmore, Lord Swansborough, für den sie schon lange heimlich schwärmt. Nicht ahnend, dass Maryanne die Schwägerin eines alten Bekannten von ihm ist, versucht er, sie zu verführen – und Maryanne gibt sich ihm ohne viel Federlesens hin. Drei Monate später, als herauskommt, dass die junge Frau schwanger ist, werden die beiden mehr oder weniger zu einer Hochzeit gezwungen. In der Folge gilt es aber nicht nur, die Vernunftehe erträglich zu gestalten oder gar in eine Liebesehe zu wandeln, sondern es müssen darüber hinaus die Verbrechen aufgeklärt werden, die irgendwie mit Dashiel zusammenhängen – zumal alle Hinweise darauf hindeuten, dass er der gesuchte Frauenmörder ist, der in London sein Unwesen treibt …
Während das erste Drittel des Buchs ein typischer – und sehr guter! – erotischer Roman ist, in dem relativ ausführlich alle möglichen und unmöglichen Sexpraktiken beschrieben werden, wandelt sich »Samtschwarz« anschließend mehr und mehr in einen Krimi mit überdurchschnittlich hohem Sexanteil. Aufgeklärt werden müssen einerseits Mordanschläge auf Dashiel selbst, andererseits die Frauenmorde, die Lord Swansborough angeblich begangen haben soll – wobei aber eigentlich von Anfang an vollkommen klar ist, dass Dash nicht der gesuchte Frauenmörder ist, sondern dass er hereingelegt werden soll. Das ist ein wenig schade, denn aus der Frage, ob Swansborough schuldig ist oder nicht, hätte das Buch große Spannung beziehen können. So aber plätschert die Krimihandlung relativ unspektakulär vor sich hin, und es werden alle möglichen potenziellen Verdächtigen abgeklopft, um am Ende mit zwei großen Überraschungen aufzuwarten, die nicht wirklich absehbar, aber – wenigstens zum Teil – glaubwürdig sind. Das große Finale mit dem sadistischen Widersacher ist nichts für zarte Gemüter und daneben auch ziemlich übertrieben – ebenso wie die Wahrscheinlichkeit, dass einem unmittelbar nach stundenlanger sadistischer Folter und Todesangst der Sinn nach wildem Sex in den Büschen stehen könnte. Das eigentliche Ende ist dann für die gesamte Familie zuckersüß und noch dicker aufgetragen als in den meisten herkömmlichen historischen Liebesromanen.
Entscheidend bei der eher mäßigen Bewertung des Buchs sind aber die beiden Protagonisten, zu denen ich keine echte Verbindung aufbauen konnte. Die unscheinbare, komplexbehaftete Maryanne stolpert ziemlich blauäugig durch die Gegend und in ihr Unglück; ihre Naivität und Inkonsequenz führte bei mir mehrfach zu wildem Augenrollen. Immerhin steht sie aber für ihre Dummheiten gerade und verlangt folglich nicht von Dashiel, dass er sie wegen ihrer Schwangerschaft heiratet; außerdem ist sie durch und durch loyal, wie sie u.a. bei einem etwas peinlichen Auftritt vor Swansboroughs Familie beweist. Alles in allem wirkt sie aber passiv, bleibt zu jeder Zeit blass – und ist damit keine Heldin nach meinem Geschmack.
Dash dagegen ist ein extrem finsterer Typ, was sich auch äußerlich spiegelt: nicht nur seine Haare und Augen sind dunkel, sondern er trägt darüber hinaus grundsätzlich nur schwarze Kleidung. Er ist aufgrund seiner schrecklichen Kindheit ein klassischer »tortured hero«, der die Vergangenheit vergessen will und Zerstreuung in Alkohol und Sexorgien sucht, um die Erlebnisse auszublenden. Dabei lässt er – wie es sich für den Protagonisten in einem erotischen Roman gehört – in sexueller Hinsicht kaum etwas aus, sodass die zwar theoretisch gebildete, aber praktisch unerfahrene Maryanne in alle denkbaren Spielarten eingeführt werden kann. Positiv zu vermerken ist Dashs Reaktion auf Maryannes Schwangerschaft: Es gibt keine Ausreden, keine Zögern, keine Schuldabschiebung und Ausflüchte; er übernimmt ohne zu Zögern die Verantwortung für sein Handeln. Dass er das ohne jedes Hadern und ohne jeden Zorn tut, ist allerdings angesichts der Situation ein wenig unglaubwürdig. Ein bisschen Entsetzen hätte ihm mehr Glaubwürdigkeit verliehen und der sehr glatt laufenden Beziehung zwischen den Protagonisten vielleicht ein wenig mehr Würze verliehen. Doch nicht nur in dieser Angelegenheit, auch sonst ist Swansborough eigentlich viel zu nett dafür, dass er ja so schicksalsgebeutelt und »kaputt« ist – er hat viele gute Ansätze, kann aber letztendlich dennoch nicht vollends überzeugen.
Nicht wirklich relevant, aber erwähnenswert ist die Übersetzung des Titels: Dass aus dem Orignaltitel »Black Silk« im Deutschen »Samtschwarz« wurde, ist ein wenig unglücklich, weil im Buch schwarze Seide eine Rolle spielt und mehrfach erwähnt wird, während nicht mal irgendwelche Augen oder Haare »samtschwarz« sind. Es ist anzunehmen, dass eine Eins-zu-eins-Übersetzung des Originaltitels aus Gründen des Titelschutzes in Deutschland nicht möglich war; vielleicht hätte man allerdings in diesem Fall besser komplett von irgendwelchen schwarzen Materialien im Titel abgesehen.
Fazit:
8/15 – Ein erotischer Roman, der im Verlauf der Handlung mehr und mehr zu einem Krimi wird und letztendlich weder als Krimi noch als Erotikroman endgültig überzeugen kann. Obwohl trotzdem durchaus unterhaltsam, kommt der zweite Teil der Serie bei Weitem nicht an Teil 1 (Der Reiz des Verbotenen/Sin, 13/15 Punkte) heran.
Heute und morgen abend um jeweils 20.15 Uhr und 21.20 Uhr kommt auf Arte die BBC-Verfilmung des Gothic-Märchens »Gormenghast« nach den Büchern von Mervyn Peake. Ich hab nur das erste von drei Gormenghast-Büchern gelesen und fand es zwar interessant, aber irgendwie auch sehr langatmig und nervig. Auf die Serie bin ich aber gespannt, eine BBC-Verfilmung des Stoffes kann ich mir gut vorstellen!
Außerdem der Hinweis für alle, die – wie ich – die Erstausstrahlung von »Whitechapel – Jack the Ripper ist nicht zu fassen« verpasst haben: Heute Nacht (3.1.) ab 0.05 Uhr läuft die Wiederholung der Mini-Serie, ebenfalls auf Arte, ebenfalls eine BBC-Produktion. Lasst euch nicht vom albernen Untertitel abschrecken, es handelt sich hierbei um eine Krimiserie mit Rupert Penry-Jones (Austen-Fans werden ihn aus »Persuasion« kennen), die hoch gelobt wird.

Spricht da etwa eine Ex-Raucherin – oder doch nur eine sehr gute Beobachterin?
Ich nickte griesgrämig und wünschte mir, wie oft und ausschließlich in solchen Situationen, zur geächteten Spezies der Raucher zu gehören, dann wären meine Hände beschäftigt, wodurch ich nicht so fehl am Platze wirken würde.
Es ist nämlich eine erwiesene Tatsache, dass Menschen mit Zigarette nie so aussehen, als ob sie auf jemanden warten. Allein der Vorgang des Rauchens gibt jeder Herumsteh- und Herumsitztätigkeit einen für jedermann offensichtlichen Zweck. Als Nichtraucher dagegen wird man schnell enttarnt und erntet permanent mitleidige Blicke, egal ob man Daumen dreht, an einem Getränk nippt oder sich hinter einer großformatigen Zeitung verschanzt.
Aus: Claudia Toman: Hexendreimaldrei, S. 123
Ich fand übrigens das Warten – vor allem in Kneipen und Restaurants – trotz Zigarette(n) immer doof! ;)
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