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Wie ich mitgekriegt habe, erfreuen sich neuerdings offenbar Motorradgang-Liebesromane einiger Beliebtheit. Ihr wisst schon, solche Typen wie die Hells Angels und die Bandidos, die Prostitution, Drogen- und Waffengeschäfte kontrollieren und sich gegenseitig bekriegen. Wenn man sich die Jungs anschaut, die im Zuge der Berichterstattung so abgebildet sind, sind das schon rein optisch nicht gerade Kerle, wie herkömmliche Frauen sie sich wünschen, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Jedenfalls bin ich über die Amazon-Empfehlungen über die „Hell’s Horsemen“-Serie von Madeline Sheehan gestolpert, die in Deutschland vom Sieben Verlag veröffentlicht wird, und hab mir Band 1 zugelegt.
Was soll ich sagen. Nach kurzfristiger anfänglicher Begeisterung musste ich feststellen, dass sich die Geschichte zunehmend zu einer ziemlich kranken Missbrauchs- und Gewaltorgie entwickelt, in der ausnahmslos komplett durchgeknallte Menschen interagieren. Eine gewisse Spannung kann ich dem Buch dennoch definitiv nicht absprechen, ich war durchaus gefesselt und habe mit verstörender Faszination Seite um Seite weitergeblättert. Um mal das Standardbeispiel für solche Dinge zu bemühen: Es war ein bisschen so, wie einen Unfall mitzuerleben und nicht wegschauen zu können. Am Ende bleibt aber doch ein sehr schales Gefühl zurück, zumal irgendwann der Verstand wieder normal zu arbeiten beginnt und man sich zwangsläufig die Frage stellen muss:
Was zum Teufel ist das mit den Frauen?
Sie kämpfen für Emanzipation, Gleichberechtigung und Freiheit und verurteilen Kulturen, in denen Frauen bis heute unterdrückt und zum Objekt degradiert werden. Sie wollen einen verlässlichen Mann an ihrer Seite, der sie liebt, wertschätzt und achtet und der sie weder betrügt noch schlägt noch vergewaltigt. Das alles wird in diesem Buch komplett auf den Kopf gestellt. Sämtliche Frauen werden (zumindest phasenweise) psychisch und physisch benutzt und misshandelt, teils mit ihrer Einwilligung. Gerechtfertigt wird das offenbar durch eine Form von unsterblicher angeblicher Liebe, die – nüchtern und mit Verstand betrachtet – von nichts als pathologischer Obsession, Frauen- bzw. Selbstverachtung und dem Drang nach Selbstzerstörung zeugt. Trotz alledem findet ein Großteil der Leserinnen diese Geschichte richtig gut (Goodreads-Rating: 4,09; Amazon.com-Rating: 4,4).
Warum ist das so? Warum werden mit solcher Begeisterung sogenannten „Liebesromane“ gelesen, die alles in den Dreck treten, was eine moderne normale Frau vom Leben und der Liebe erwartet? Ich kann nur hoffen, dass es nichts mit heimlichen Wunschträumen zu tun hat, denn dann hätte die ganze Emanzipations- und Feminismusbewegung in ihren jahrelangen Kämpfen verdammt wenig erreicht und man müsste konstatieren, dass die Urinstinkte schwer bis gar nicht auszulöschen sind.
Nebenbemerkung: Ja, ich weiß schon, Bücher sind Fiktion und haben nicht zwingend was mit dem echten Leben zu tun. Die ganzen Frauen, die SM-Erotikromane lesen, wollen die Sexpraktiken auch nicht unbedingt zu Hause nachspielen. Aber der Unterschied ist, dass die Frauen in den SM-Romanen üblicherweise Lust und Liebe erleben; das ist im vorliegenden Buch eher weniger nicht der Fall. Möglicherweise ist das bei anderen MC-Liebesromanen anders.
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Das dazugehörige Buch:

Madeline Sheehan: Undeniable – Eva und Deuce (Hell’s Horsemen, #1)
Eine Liebe gegen jede Chance.
Eva Fox ist die Tochter des Silver Demons Motorcycle Club Präsidenten und wächst wie eine Prinzessin in der rauen Umgebung des Clubs auf. Als sie den sexy Hell’s Horsemen Biker Deuce West trifft, ist sie noch ein kleines Mädchen. Doch vom ersten Augenblick an weiß sie: Er ist der Sinn ihres Daseins. Deuce ist ebenfalls im Club seines Vaters aufgewachsen. Während Eva langsam zur Frau heranwächst, entwickeln sich ihre zufälligen Begegnungen immer intensiver. Das Schicksal führt sie stets erneut zusammen und so beginnt eine Reise auf gewundenen Schicksalspfaden, gepflastert mit Schmerz, Betrug und Blutvergießen. Eva sieht in Deuce von Anfang an, was er in sich selbst nicht sieht – einen Mann, der es wert ist, geliebt zu werden, doch wird sie stark genug sein, ihm das zu beweisen?
Dies ist die Geschichte von Eva und Deuce.
Es ist nicht einfach.
Aber nichts, was sich wirklich lohnt, ist das.
Und die Liebe ist alles wert.
Seit Jahren läuft mir das Wasser im Mund zusammen, wenn Mutter Plum ihre Tochter Stephanie mit Parmesanhuhn in den Schoß der skurrilen Familie lockt. Aktuell auch wieder. Im Unterschied zu sonst hab ich allerdings diesmal Nägel mit Köpfen gemacht, mir ein schönes Rezept gesucht und dieses (leicht verändert) nachgekocht. Zwar gehe ich davon aus, dass Mutter Plum ein ganzes Parmesanhuhn zubereitet (oder auch was völlig anderes, z. B. so was), mir hat diese Version aber sehr gut gefallen. Sie ist nach dem Essen direkt in mein Kochbuch überführt worden – ich kann sie den Nicht-Vegetariern unter euch wärmstens ans Herz legen.
PARMESANHUHN
Zutaten:
2–3 Hühnerbrüste
3 EL Semmelbrösel
3 EL frisch geriebener Parmesan
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Thymian oder Estragon (nach Belieben)
1–2 Eier
2–3 EL Butter
Zubereitung:
Die Hühnerbrüste in Streifen schneiden. Semmelbrösel und Parmesan in einem tiefen Teller mischen, mit Salz und Pfeffer würzen, nach Belieben etwas Thymian oder Estragon hinzufügen.
Die Eier in einen Teller schlagen, verquirlen. Die Hühnerstreifen darin wenden, dann durch die Panade ziehen und diese gut andrücken. Auf einen Teller geben und mindestens eine Viertelstunde kalt stellen.
In der Zwischenzeit den Ofen auf 175 °C (Umluft) vorheizen und die Butter in einem kleinen Topf zerlassen. Die Hähnchenstreifen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit der flüssigen Butter bestreichen und ca. 15–20 Minuten backen, bis das Fleisch gar und die Panade goldbraun und knusprig ist.
Bei uns gabs gebratene Kartoffelwürfel und einen Kräuter-Knoblauch-Dip dazu. Ich kann mir die Streifen auch gut als Party-Fingerfood vorstellen, allerdings müssen sie wenigstens lauwarm sein; kalt schmecken sie (uns zumindest) nicht.

Dieser Artikel schlummert in seiner Ur-Fassung bereits seit 2013 in meinem Dashboard, damals noch unter dem Titel: Therapy in Zeiten von »Shades of Grey«. Ich habe mich an ihn erinnert, als ich bei Amazon – ganz versehentlich, is eh klar – auf die nagelneue und brandheiße „Official 50 Shades of Grey Pleasure Collection“ gestoßen bin, die aus allerlei Dingen besteht, die man halt so braucht, wenn man das Buch nachspielen will: Handschellen, Nippelklemmen, Liebeskugeln, Vibratoren, allen möglichen Peitschen und Masken und so weiter und so fort. Haushaltsübliche Gebrauchsgegenstände eben.
Damals, zur Zeit des ursprüngliche Artikels, war die Pleasure-Collection weit und breit noch nicht in Sicht, da ging es um eine andere Entdeckung, nämlich das »Shades of Grey«-Partyspiel. Vielleicht kennt ihr noch das Gesellschaftsspiel »Therapy«, das in den spätem 1980er-Jahren seinen Siegeszug feierte und auf keiner Party fehlen durfte? Ich habs gehasst, weil es mir deutlich zu persönlich war – so viel will ich nicht irgendwelchen Leuten preisgeben, und ich will auch gar nicht so wirklich wissen, wie andere mich einschätzen. Belastet nur! :D
Die Spielbeschreibung des »Fifty Shades of Grey«-Partyspiels, das als »romantisch, prickelnd und total witzig« charakterisiert wird, klingt jedenfalls schon mal total super: Es wird eine Frage gestellt und dann abgestimmt, wer am besten zur Frage passt. Zur Belohnung gibts ein Innere-Göttin-Plättchen für alle, die in ihrer Einschätzung mit der der Fragestellerin übereinstimmen (oder so). Könnte zum Beispiel so aussehen: Wem würdest eine Peitsche gut stehen? Wer täuscht am regelmäßigsten einen Orgasmus vor? Wer hat seinen Freund am häufigsten betrogen? Wem traust du am ehesten zu, den Partner einer Freundinnen zu verführen? Die Reaktion auf die Einschätzung stell ich mir in der Tat »sehr witzig« vor. Braucht man unbedingt!
Nebenbei bemerkt: Als Zielgruppe war damals, als ich den ursprünglichen Artikel geschrieben habe, »unisex« angegeben. Inzwischen wird das Spiel als tolle Unterhaltung für einen lustigen Mädelsabend angepriesen. Wundert einen nicht wirklich, welcher echte Mann will schon ein »Innere Göttin-Plättchen« gewinnen?!
Ich weiß nicht, ob ich wissen will, was im Zuge des Films noch so alles auf den Markt geworfen wurde an … ähm … Fanartikeln, von denen ich nichts mitgekriegt habe. Gibts vielleicht schon eine »Christian Grey-Anzugedition«? Oder vielleicht eine »Shades of Grey«-Edition des Jane-Austen-Gesamtwerks (weil Jane Austen ja Anas Lieblingsautorin ist, wenn ich mich recht erinnere)? Sind irgendwelche tollen Sachen bekannt? Jedenfalls ist echt faszinierend, wie viel Geld man mit (überarbeiteter) Fanficition machen kann; E.L. James hat mit Sicherheit ausgesorgt. (Es sei denn, Stephenie Meyer hat einen Weg gefunden, sich finanziell am Erfolg beteiligen zu lassen.)
Übrigens, den Film hab ich noch nicht angesehen, aber ich WERDE! Irgendwann, wenn er mal im Fernsehen kommt. Mich interessiert schon, was die aus dem Buch gemacht haben; die Hauptdarstellerin mit ihrem naiv-hilflosen Blick aus großen Augen finde ich schon mal sehr passend gewählt. Außerdem bietet der Film die Chance, die unendlichen Wiederholungen einfach zu streichen (namentlich das ewige Vertragswiedergekäue) und so ein bisschen Spannung in die Sache zu bringen. Meinen Mann schick ich derweil in die Kneipe oder mit dem Auto in die Werkstatt oder so, nicht dass er hinterher noch die Pleasure Collection bestellt! ;)
Falls noch mal jemand meine Rezension zu Band 1 der Buchserie lesen möchte, kann das HIER tun. Und falls sich jemand fragt, ob ich mir später noch die weiteren Bände vorgenommen habe: Nein. Mich hat einfach nicht die Bohne interessiert, wie die Geschichte weitergeht und was mit diesen beiden Nervensägen passiert.
Mein Jahr hat irgendwie nicht so gut angefangen, daher ist es hier endgültig ziemlich ruhig geworden – noch ruhiger, besser gesagt, als es in letzter Zeit ohnehin schon war. Versprechungen, dass sich ab sofort alles ändern und hier wieder der Bär steppen wird, hab ich heute leider auch nicht im Gepäck. Ich hab derzeit nicht wirklich was Blogrelevantes zu vermelden, denn ich hab seit Weihnachten kein einziges Buch gelesen, gekauft, geschweige denn mich mit dem Thema »Bücher« befasst. Ich habe Tausende Beiträge ungelesen aus meinem Feedreader gelöscht und beschlossen, die Buchsplitter in dieser Form einzustellen. Trotz mancher Versicherungen, wie toll und beliebt diese Rubrik sei, ist sie mir – zumindest im Moment – einfach deutlich zu viel Arbeit für zu wenig Resonanz.
Immerhin scheint ein gewisses Interesse an Büchern so langsam wiederzukommen, was lustigerweise u.a. an Werbung bzw. Rezensionsexemplarangeboten liegt. Zwar hab ich die Angebote nicht angenommen, weil mir gerade nichts ferner liegt, als mir eine Rezensionspflicht aufzuerlegen (wobei ein gewisser Zwang vielleicht gar nicht schlecht wäre, weil ich dann lesen müsste und so vielleicht auch wieder Spaß daran finden würde!); M. Leightons Atemlos und Jessica Sorensens Die Sache mit Callie und Kayden haben es aber auf meinen Wunschzettel geschafft. Außerdem ist mir bei der Gelegenheit bewusst geworden, dass Samantha Youngs Jamaica Lane ja jetzt schon bald bei Ullstein erscheint – auf dieses Buch freu ich mich sogar schon richtig! Ebenso wie übrigens auf den vierten Travis-Band von Lisa Kleypas, Brown-Eyed Girl, der allerdings erst im September veröffentlicht wird, sowie auf den endlich angekündigten Abschlussband zu Katie Kacvinskys »Dylan and Gray«-Serie, Finally, Forever, der im Mai kommen wird. Ach so, und den neuen Cormoran-Strike-Krimi von Rowling, The Silkworm, werd ich mir im Winter dann auf Deutsch wohl ebenfalls zulegen, denn trotz einiger Längen hat mir Band 1, Der Ruf des Kuckucks, gut gefallen.
Richtig glücklich hat mich vor einigen Tagen die Nachricht gemacht, dass der Veronica-Mars-Film tatsächlich auf Deutsch kommen wird, und zwar schon im März. Das wäre für mich tatsächlich ein Grund, nach einer halben Ewigkeit mal wieder ins Kino zu gehen. Den englischen Trailer hatte ich ja schon mal verbloggt, glaub ich, jetzt gibts auch den deutschen Trailer sowie die ersten 2 Minuten des Films, die zugegebenermaßen nichts Neues bringen, aber so viel Lust auf den Film machen! Außerdem gefreut hat mich die Nachricht, dass die BBC zwei Agatha-Christie-Werke adaptieren wird.
Und wo wir gerade bei den bewegten Bildern sind: In der Zwischenzeit hab ich die erste Staffel von Homeland gesehen, die mir ganz gut gefallen hat, sodass wir jetzt die zweite Staffel anfangen. Die Neuverfilmung von Beauty and the Beast haben wir hingegen nach zwei Folgen drangegeben: die Serie ist mir echt zu albern und billig; sie weiterzuschauen, ist reine Zeitverschwendung. Also haben wir als Ausgleich zu Homeland die 13. Staffel von CSI Las Vegas begonnen, die mich im Moment allerdings noch nicht so ganz überzeugt. Zumindest die ersten beiden Folgen führten bei mir zu jeder Menge Verwirrung, weil ich die Vielzahl von verdächtigen Personen und Namen nicht mehr so ganz auseinanderklamüsert bekam und der Tathergang doch arg konstruiert und gewollt verkompliziert schien. Und wie ich Superwoman Elizabeth Shue finden soll, weiß ich echt auch nicht.
Das solls als kleines Lebenszeichen gewesen sein. Jetzt geh ich zurück ins Bettchen, spiel noch ein bisschen Hay Day (noch jemand?!) und hör dabei zum wiederholten Mal die wundervollen Paul-Temple-Hörspiele. Ich brüte nämlich eine Erkältung aus, mit der mein böser Mann mich angesteckt hat; da er inzwischen wieder halbwegs fit ist, werd ich ihn morgen trotz Rosenmontag direkt mal auf die Suche nach einem geöffneten Supermarkt schicken, damit er alle Zutaten für eine stärkende Hühnersuppe einkaufen kann! ;)
Ihr Lieben,
es tut mir leid, dass es hier gerade so still ist, aber ich bin gerade vollauf beschäftigt mit meinem Leben abseits des Internets. Wie ihr sicher bemerkt habt, war es hier in der letzten Tagen sehr, sehr ruhig – ich habs weder auf die Reihe gekriegt, Beiträge zu schreiben noch Kommentare zu beantworten.
Ich war schon fest entschlossen, eine offizielle Sommerpause auszurufen, hab mich dann aber doch dagegen entschieden, weil ich nicht sicher bin, ob ich dann jemals zurückkommen würde. Stattdessen werde ich mich gleich an die Buchsplitter der letzten drei Wochen setzen und hoffe, euch damit ein kleines bisschen zu versöhnen.
Um ganz ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht, wie es hier auf Dauer weitergehen wird. Tatsache ist leider, dass ich mich im Moment so gut wie gar nicht mit dem Thema Bücher beschäftige: Ich informiere mich kaum, kaufe nichts, verfolge fast keine Buchblogs mehr und das Schlimmste: Ich lese derzeit einfach nicht, zumindest nicht privat. (Okay, ich hab »Rough, Raw and Ready« von Lorelei James angefangen, hab aber nach der Hälfte keine Lust mehr drauf und versuch mich jetzt gerade an Ferdinand von Schirachs »Der Fall Collini«.) Wie ihr euch vorstellen könnt, fehlen mir – neben Zeit und Lust – in Anbetracht dieser Tatsachen einfach Themen, um dem Blog Leben einzuhauchen.
Ich hoffe einfach, dass die Leselust irgendwann wieder zurückkommt, vielleicht mit schlechter werdendem Wetter, und dann wirds hier auch wieder ein paar Postings mehr geben als alle 1-2 Wochen Buchsplitter und alte Rezensionen. Bis dahin könnte es allerdings ziemlich ruhig bleiben …
Wie u.a. der BuchMarkt berichtet, hat Carlsen auf die Aufregung zweier Buchhändlerinnen reagiert und eine Textänderung in zukünftigen Ausgaben eines Conni-Bandes zugesichert. Grund: In besagtem Buch bekommt Conni von ihrer englischen Freundin einen Amazon-Gutschein geschenkt, den sie online – ONLINE!!! – einlösen kann. Das findet Conni spitze – geht nach Ansicht der Sortimentsbuchhändlerinnen aber natürlich gar nicht. Schließlich ist Amazon das-Untenehmen-dessen-Name-in-Verlags-und-Buchhandelkreisen-nicht-mehr-genannt-werden-darf. Und offenbar ist man überdies der Meinung, dass Realitätsverleugnung hilft und Dinge, die man totschweigt, auch nicht da sind. Klappt nur nicht …
Dass der Carlsen Verlag quasi in vorauseilendem Gehorsam kleinlaut einer Textänderung zustimmt, weil ZWEI Buchhändlerinnen rumnölen, finde ich übrigens auch ein wenig … strange. Aber die ganze Branche ist inzwischen so hysterisch und suspekt, dass einen das auch nicht mehr wundern sollte.
Während hierzulande von E-Book-Lesern immer wieder bemängelt wird, dass die E-Books zu teuer sind, weil sie nur geringfügig weniger kosten als die gedruckten Ausgaben, kann man bei englischen Massenmarkt-E-Books inzwischen schon beobachten, dass sie sogar teurer sind als die gedruckten Versionen. Zumindest die Kindle-Ausgaben bei Amazon. Man kann nur hoffen, dass sich dieser Trend nicht fortsetzt … Das wäre m.E. auch das falsche Zeichen an Leute, die bereit sind, für E-Books Geld auszugeben, statt sie irgendwo illegal runterzuladen.

Ist euch schon die »Vorsicht Buch!«-Kampagne untergekommen, die den Menschen das Buch und seine wundervollen Effekte in Erinnerung rufen und gleichzeitig den Buchhändler vor Ort unterstützen soll?
Leider findet die Kampagne bislang in erster Linie in Buchhandlungen statt, also dort, wo buchaffine Leute ohnehin hingehen. Die sind aber wohl eigentlich eher nicht Zielgruppe der Kampagne, denn die wissen ja schon, dass Bücher toll sind – was sollten sie sonst in der Buchhandlung?
Aber vielleicht ist es aber auch besser, dass alle anderen nichts von dieser Aktion mitkriegen, denn sie ist in meinen Augen ziemlich daneben nur sehr bedingt gelungen. Schon der Titel »Vorsicht Buch!« (dem ein Komma gut zu Gesicht stünde) nebst dem Untertitel »Es verändert dein Leben« spricht mich nicht an und ist für mich nicht originell, sondern eher negativ besetzt. Ebenso wenig begeisternd finde ich die meisten der Plakate zur Kampagne, deren verzweifelter Versuch um Witzigkeit wirkungslos verpufft. Aber Humor ist bekanntermaßen Geschmackssache.
Am merkwürdigsten finde ich aber eigentlich die Einleitung auf der Kampagnenseite, wo zu lesen steht:
Kennst du auch dieses intensive Erlebnis, das nur beim Lesen eines Buches entsteht? Kaum hast du die ersten Sätze gelesen, entstehen Bilder im Kopf und plötzlich tauchst du ein – in neue Rollen, überraschende Orte und fremde Welten voller Emotionen!
Kurz gesagt: Ein Buch verändert dein Leben.
Und genau deshalb warnt die Kampagne mit „Vorsicht Buch“ vor dem was ein Buch mit dir anstellen kann und ruft das Buch wieder in Erinnerung.
Ich will gar nicht darüber reden, dass ich Text und Zeichensetzung nicht gerade begnadet finde, sondern lieber darüber, dass mit diesen Aussagen meiner Meinung nach ein ganz schön freakiges Bild von Lesern gezeichnet wird. Denn es klingt verdächtig danach, als würden Bücher uns den Realitätssinn verlieren lassen. Was dann ja auch wieder zu einigen der debilen Plakatmotive passt – und zu der gar nicht so selten unter Nicht-Lesern verbreiteten Meinung, Leser hätten kein vernünftiges Sozialleben und würden sich deshalb notgedrungen mit einem Buch auf dem Sofa verkriechen und in fremde Welten abtauchen. Ich kann berichten, dass bislang noch kein Buch mein Leben verändert hat, und ich kann auch gut drauf verzichten. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein guter Film mit tollem Soundtrack ebenso auf den Rezipienten wirken kann wie ein Buch. Aber vielleicht kann ich aus genau diesem Grund nichts mit der Kampagne anfangen?!
Der Buchhandel steht der Kampagne offenbar ziemlich gespalten gegenüber. Und was sagt ihr? Ist euch »Vorsicht Buch« schon im Buchhandel – oder sonst wo – begegnet? Findet ihr die Umsetzung gut oder schlecht? Sagt euch der Humor zu?
Quelle für Zitate und Logo: vorsichtbuch.de / Copyright: Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Beim Buchreport gabs vor einiger Zeit einen Artikel zum Selfpublishing, in dem unter anderem diskutiert wird, dass das Selfpublishing eine Blase ist, die bald platzen könnte. Neben einigen nachvollziehbaren Argmenten (Plagiatsproblem und Bücherschwemme) wird folgendes angeführt:
Nicht zuletzt werden Autoren oft gehypet und können sich im klassischen Buchmarkt nicht behaupten […]. So sei zum Beispiel die Selfpublishing-Vorzeigeautorin Amanda Hocking […] teuer von St. Martin’s Press (in deutscher Lizenz von Random House-Tochter cbj) eingekauft worden (die Rede ist von 2 Mio Dollar […]). Ihre gedruckten Bücher „dümpeln nun im vierstelligen Bereich vor sich hin, da sie sich zum normalem Buchpreis nicht im Markt behaupten können.«
Also, mal abgesehen davon, dass ich es gar nicht so verwunderlich finde, dass Hockings Werke sich in Buchform nicht so gut verkaufen, nachdem jeder, der sich auch nur ansatzweise für diese Art von Büchern interessiert, sie schon als E-Book gelesen hat – was ist denn so schlimm daran, dass Hocking im klassischen Buchmarkt scheitert? Für Hocking ja wohl nichts – wäre ich Amanda Hocking, würden mich die Milllonen, die ich mit dem selbstverlegten E-Book scheffle, problemlos darüber hinwegtrösten, dass ich »nur« ein Internet-Hype bin.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man immer noch bzw. immer wieder verzweifelt versucht, E-Books bzw. den E-Book-Markt schlecht bzw. kleinzureden, weil das alles so gar nicht in die geliebten verknöcherten Strukturen passt. Innovation scheint mir in der Buchbranche besonders schwierig zu sein.
Hat jemand von euch die Amazon-Doku in der ARD gesehen, die inzwischen in aller Munde ist? Falls nicht, könnt ihr den Bericht über Amazons Umgang mit Leiharbeitern in Bad Hersfeld in der ARD-Mediathek anschauen – ist durchaus interessant.
Eine Stellungnahme von Amazon ließ nicht lange auf sich warten, sie ist z.B. HIER beim Buchmarkt nachzulesen; außerdem kündigte das Unternehmen eine Prüfung der Anschuldigungen an. Ebenso folgte inzwischen ein Dementi der rechtsradikalen Vorwürfe durch die Sicherheitsfirma. Die Politik schiebt derweil die Schuld daran, dass sowas in Deutschland überhaupt möglich ist, weiter, zum Beispiel an die Arbeitsagenturen. Diese sind schockiert, während die offenbar involvierte Zeitabeitsfirma schweigen.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Reaktionen:
• Auf der Facebook-Seite von Amazon Deutschland wird quasi jedes Posting von den Usern mit kritischen, polemischen bis unverschämten Bemerkungen kommentiert.
• Der Schroer Verlag kündigt die Zusammenarbeit mit Amazon auf und erhebt weitere Vorwürfe (die soo neu allerdings auch nicht sind)
• Man sorgt sich um das gesamte Ansehen Deutschlands
• DAS SYNDIKAT empört sich
• ver.di klagt über die mangelnde Verhandlungsbereitschaft von Amazon
• Die FAZ freut sich, dass sich dadurch den inhabergeführten Buchhandlungen noch eine Überlebenschance bietet.
• Ein Amazon-Ex-Mitarbeiter berichtet, dass es ganz anders ist.
Habt ihr die Doku gesehen? Zieht ihr Konsequenzen aus dem Bericht und schließt euch dem Kaufboykott vieler Kunden an?
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