Wie u.a. der BuchMarkt berichtet, hat Carlsen auf die Aufregung zweier Buchhändlerinnen reagiert und eine Textänderung in zukünftigen Ausgaben eines Conni-Bandes zugesichert. Grund: In besagtem Buch bekommt Conni von ihrer englischen Freundin einen Amazon-Gutschein geschenkt, den sie online – ONLINE!!! – einlösen kann. Das findet Conni spitze – geht nach Ansicht der Sortimentsbuchhändlerinnen aber natürlich gar nicht. Schließlich ist Amazon das-Untenehmen-dessen-Name-in-Verlags-und-Buchhandelkreisen-nicht-mehr-genannt-werden-darf. Und offenbar ist man überdies der Meinung, dass Realitätsverleugnung hilft und Dinge, die man totschweigt, auch nicht da sind. Klappt nur nicht …
Dass der Carlsen Verlag quasi in vorauseilendem Gehorsam kleinlaut einer Textänderung zustimmt, weil ZWEI Buchhändlerinnen rumnölen, finde ich übrigens auch ein wenig … strange. Aber die ganze Branche ist inzwischen so hysterisch und suspekt, dass einen das auch nicht mehr wundern sollte.
Arg, das ist jetzt nicht wahr, oder?
Es ist so unglaublich, dass ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll.
What the heck?! Das ist ja mal mehr als seltsam und total meschugge… Man kann sich auch echt anstellen und jeden Pups entschuldigen. Sorry, aber das ist schon echt heftig! Wie dumm…
Das ist doch mal völlig paranoid!
Die lokalen Buchhändler sollen doch lieber durch guten Service und Beratung auf sich aufmerksam machen, anstatt mit solch lächerlichen Aktionen.
Am besten ist ja der Satz „…spiegeln die Alltagsrealität von Kindern und Jugendlichen…“, aber dann streichen sie das böse, böse Unternehmen mit A doch raus. Die meisten jungen Menschen kaufen Bücher eben online, das behaupte ich ohne Quellen jetzt einfach mal.
Dass der Stachel für den Buchhandel tief sitzt, da sollten die Verlage sich nicht dran aufhalten. Schließlich ist das nun wirklich kein Beispiel für Schleichwerbung o.ä.
Die beiden Damen kommen auch noch bei mir aus der Gegend, vielleicht sollte ich denen mal ein Besuch abstatten. Die scheinen ja sonst nicht viel zu tun zu haben :P
Und demnächst dürfen in Bilderbüchern keine Computer mehr vorkommen und keine Konsolen und keine Smartphones und … *kopfschüttel*
Ich finde es ja schon wieder lustig, dass es im Börsenblatt mal wieder so dargestellt wird, als hätte sich die ganze Branche ganz schrecklich aufgeregt, dabei dürfte es den meisten Buchhändlern ziemlich egal sein. Da wird mal wieder eine Kleinigkeit aufgepustet. Ehrlich, wissen die eigentlich, wie sie damit der Branche schaden, deren Sprachrohr sie sein wollen?
Ich kann dieses Festbeißen an solchen Themen langsam wirklich nicht mehr ertragen. Im letzten Jahr das Urheberrecht in diesem Jahr Amazon. Womit können wir als nächstes von den eigentlichen Problemen ablenken?
Aber: Zwei Buchhändlerinnen, Carlsen und die völlig bescheuerte Branchenpresse sind nicht „Die Buchbranche“. Das sollte man im Kopf behalten.
Das stimmt, dass zwei Buchhändlerinnen nicht „Die Buchbranche“ sind – und ich gehe auch davon aus, dass viele Buchhändler über diesen Vorstoß den Kopf schütteln. Meine Überschrift ist aber auch nicht allein auf den Conni-Vorfall bezogen, sondern auf diverse Aktionen aus der letzten Zeit (die ich zum Teil ja auch hier angesprochen habe).
Ich geb dir aber in jedem Fall in Sachen Börsenblatt: Dieses Organ des deutschen Buchhandles macht gerade in jüngerer Zeit mit z.T. fragwürdigen Aktionen/Berichten auf sich aufmerksam.
Ich könnte ja noch ansatzweise nachvollziehen, dass die Nennung von Amazon als Unternehmen gestrichen werden soll, weil das für mich schon etwas in Richtung Werbung / Beeinflussung geht und gerade bei Kinderbüchern meiner Meinung nach nicht sein muss, egal ob es sich um Computer, Autos, Supermärkte oder sonst was handelt. Ob sie den allerdings online oder offline einlösen kann ist doch völlig egal. Und Onlinekauf ist nun mal auch für Jugendliche heutzutage eine völlige Selbstverständlichkeit.
Finde es aber ironisch-lustig, dass eine oder beide der Buchhändlerinnen, die sich beschwert haben, laut dem BuchMarkt-Artikel in der Buchhandlung Eulenspiegel arbeiten. Immerhin ist Eulenspiegel doch schon fast ein Synonym für Narr. Sehr passend :D
Dass die beiden in der Buchhandlung Eulenspielel arbeiten, war mir gar nicht aufgefallen. Bezeichnend! :D
Ich habe mal eine Frage – Wie soll eine englische Freundin, an einen Gutschein für einen Buchladen in der Nähe der deutschen Freundin kommen?
Da ist die Erwähnung von Amazon auch in dem Buch logisch, es ist die einzige Verbindung wo beide Einkaufen können.
Guter Einwand!!!
Also langsam wird es echt lächerlich!
grotesk
Einen sehr schönen Kommentar hat auch Udo Vetter vom Lawblog dazu geschrieben:
»Ich persönlich ging bisher davon aus, der Buchhandel beziehe sein Selbstverständnis zu einem guten Teil daraus, für Vielfalt und insbesondere Meinungsfreiheit zu stehen. Von einem g-u-t-e-n Buchhändler erwarte ich eigentlich, dass er mir alles besorgt, was nicht auf dem Index steht. Von ihm erwarte ich aber insbesondere nicht, dass er beleidigt Boykott ruft, wenn aus seiner subjektiven Sicht die Shoppingsitten der Jugend zu verderben drohen.«
Ich kann mich erinnern, dass im 2. oder 3. Harry Potter Buch im ersten Kapitel etwas von einer Play-Station erwähnt ist, die aus dem Fenster geworfen wurde. Es hat sich kein Nintendo oder Microsoft darüber beschwert, wenn ich mich nicht irre!?!
Aber vielleicht hat Sony geklagt, weil die Playstation aus dem Fenster geworfen wurde? ;)