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[Marginalie] Scheitern ist relativ

Beim Buchreport gabs vor einiger Zeit einen Artikel zum Selfpublishing, in dem unter anderem diskutiert wird, dass das Selfpublishing eine Blase ist, die bald platzen könnte. Neben einigen nachvollziehbaren Argmenten (Plagiatsproblem und Bücherschwemme) wird folgendes angeführt:

Nicht zuletzt werden Autoren oft gehypet und können sich im klassischen Buchmarkt nicht behaupten […]. So sei zum Beispiel die Selfpublishing-Vorzeigeautorin Amanda Hocking […] teuer von St. Martin’s Press (in deutscher Lizenz von Random House-Tochter cbj) eingekauft worden (die Rede ist von 2 Mio Dollar […]). Ihre gedruckten Bücher „dümpeln nun im vierstelligen Bereich vor sich hin, da sie sich zum normalem Buchpreis nicht im Markt behaupten können.«

Also, mal abgesehen davon, dass ich es gar nicht so verwunderlich finde, dass Hockings Werke sich in Buchform nicht so gut verkaufen, nachdem jeder, der sich auch nur ansatzweise für diese Art von Büchern interessiert, sie schon als E-Book gelesen hat – was ist denn so schlimm daran, dass Hocking im klassischen Buchmarkt scheitert? Für Hocking ja wohl nichts – wäre ich Amanda Hocking, würden mich die Milllonen, die ich mit dem selbstverlegten E-Book scheffle, problemlos darüber hinwegtrösten, dass ich »nur« ein Internet-Hype bin.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man immer noch bzw. immer wieder verzweifelt versucht, E-Books bzw. den E-Book-Markt schlecht bzw. kleinzureden, weil das alles so gar nicht in die geliebten verknöcherten Strukturen passt. Innovation scheint mir in der Buchbranche besonders schwierig zu sein.

8 Kommentare zu [Marginalie] Scheitern ist relativ

  • Was ich genau über Selfpublishing denke, weiß ich immer noch nicht genau, und mein Blogartikel über genau dieses Thema wird deswegen wohl auch nie fertig werden.

    Aber am meisten schockiert mich jetzt gerade, dass ich bis eben NOCH NIE was von Amanda Hocking gehört hatte!!!? ;-)

    • Also wirklich, Maren, du hast noch nie was von Amanda Hocking gehört? Mir scheint, du liest meine Buchsplitter nicht aufmerksam genug, da wurde sie nämlich mehrfach erwähnt! *lach*

      Ihre Bücher enstprechen aber auch gar nicht deinem Beuteschema, insofern ist das nicht so schlimm, den Namen noch nie gehört zu haben.

  • Das ist in einer Liga mit noch nie von Dieter Bohlen gehört zu haben! *witzel*

    Aber ernsthaft: Amanda Hocking ist das Synonym für erfolgreiche Self-Publishing-Autoren und wegen ihren gescheffelten Millionen wirklich recht bekannt.

    @Irina
    Sie würden das nicht fragen, wenn die Bücher erst als Taschenbuch herausgekommen wären *Augenverdreh*

    • Fairerweise muss man ja sagen, dass es ein bisschen einfach von mir ist zu sagen: »Kein Wunder, dass die Bücher nicht gelesen werden; hat ja jeder schon das E-Book gelesen.« Bei »Shades of Grey« hat es ja mit dem Buch auch trotzdem geklappt.

      Das Taschenbuchargument könnte da schon eher greifen; oder die Tatsache, dass die Zielgruppe eine andere ist oder das Erotikgenre für die breite Masse »neu« war, während Hocking nur ein Genre bedient hat, das m.E. eher schon ein wenig auf dem absteigenden Ast war.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, inwiefern diese Aussage aus dem Kontext gerissen ist. Amanda Hocking gilt als viel zitiertes Beispiel dafür, dass es nicht immer so sein muss wie bei „Shades of Grey“, dass man als Verlag nicht automatisch Erfolg hat, wenn man einen erfolgreichen Selfpublisher für sein Programm aquiriert und druckt.
    Wenn es anders gemeint ist, ist es natürlich Blödsinn. Die Branche geht mir derzeit eh mehr auf den Keks denn je. Mag schon gar nicht mehr in die Branchenpresse schauen und die albernen Diskussionen dort lesen …

    • Das weiß ich natürlich auch nicht, ist ja nur aus einer recht punktuellen Zusammenfassung einer Podiumsdiskussion. Hab gerade den Link zum Buchreport noch mal aktualisiert; der Artikel ist schon sooo alt und liegt schon so lange in meinem Dashboard, dass die URL oben nicht mehr stimmte. Letzteres schließt allerdings auch aus, dass Hocking in dem Fall das Anti-Beispiel zu E.L. James ist, denn da war der (Print-)Bucherfolg von »Shades of Grey« noch gar nicht so richtig abzusehen.

      Mir geht die Branche übrigens auch auf den Keks, aber ich schätze, das muss ich nicht extra erwähnen – kann man aus vielen meiner Artikel rauslesen! ;)

  • Michael

    Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass sowohl die Verlagsseite als auch die Self-Publishing-Seite ihre Vorteile und Nachteile hat. Momentan ist der ganze Markt im Wandel in Richtung digital und die Tatsache, dass sich amazon als großer Mitspieler noch einklingt und gleichzeitig viele Kleinstverlage und Selbstverleger überall ihre Arbeit verrichten sorgt nicht grade für Übersicht. Es ist einfach schwer in einer solchen Situation einen neutralen Überblick zu erlangen, egal wieviel man sich beliest, es steht doch überall was anderes. Ich warte ja noch drauf, dass sich die Privatverlage wie Frieling noch in die Online-Welt wagen und ihre Leistungen die Lektorat oder Marketing an verzweifelte Self-Publisher verkaufen. Grundsätzlich hat sich der Buchmarkt von der Einbahnstraße Autor -> Verlag in einen Spinnennetz von Möglichkeiten zur Veröffentlichung von Büchern entwickelt und ich finde es war 1. Zeit und ist 2. Interessant zu beobachten.

    • Ich glaube auch, dass beide Veröffentlichungsformen Vor- und Nachteile haben – und ich glaube weiter, dass trotzdem jeder, der von einem Verlag angenommen wird, auch bei einem Verlag anheuern würde, auch wenn die Tantiemen dort vermutlich im Normalfall geringer sind.

      Dem Buchmarkt wird es trotz allen Gejammers m.E. eher gut tun, denn die Beteiligten werden dazu gezwungen, endlich mal ihre Strukturen zu überdenken und aufzubrechen!

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