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Seit Jahren läuft mir das Wasser im Mund zusammen, wenn Mutter Plum ihre Tochter Stephanie mit Parmesanhuhn in den Schoß der skurrilen Familie lockt. Aktuell auch wieder. Im Unterschied zu sonst hab ich allerdings diesmal Nägel mit Köpfen gemacht, mir ein schönes Rezept gesucht und dieses (leicht verändert) nachgekocht. Zwar gehe ich davon aus, dass Mutter Plum ein ganzes Parmesanhuhn zubereitet (oder auch was völlig anderes, z. B. so was), mir hat diese Version aber sehr gut gefallen. Sie ist nach dem Essen direkt in mein Kochbuch überführt worden – ich kann sie den Nicht-Vegetariern unter euch wärmstens ans Herz legen.
PARMESANHUHN
Zutaten:
2–3 Hühnerbrüste
3 EL Semmelbrösel
3 EL frisch geriebener Parmesan
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Thymian oder Estragon (nach Belieben)
1–2 Eier
2–3 EL Butter
Zubereitung:
Die Hühnerbrüste in Streifen schneiden. Semmelbrösel und Parmesan in einem tiefen Teller mischen, mit Salz und Pfeffer würzen, nach Belieben etwas Thymian oder Estragon hinzufügen.
Die Eier in einen Teller schlagen, verquirlen. Die Hühnerstreifen darin wenden, dann durch die Panade ziehen und diese gut andrücken. Auf einen Teller geben und mindestens eine Viertelstunde kalt stellen.
In der Zwischenzeit den Ofen auf 175 °C (Umluft) vorheizen und die Butter in einem kleinen Topf zerlassen. Die Hähnchenstreifen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit der flüssigen Butter bestreichen und ca. 15–20 Minuten backen, bis das Fleisch gar und die Panade goldbraun und knusprig ist.
Bei uns gabs gebratene Kartoffelwürfel und einen Kräuter-Knoblauch-Dip dazu. Ich kann mir die Streifen auch gut als Party-Fingerfood vorstellen, allerdings müssen sie wenigstens lauwarm sein; kalt schmecken sie (uns zumindest) nicht.
Ich bin euch ja schon seit über einem Jahr (Anm.: diese Formulierung stammt von März 2013: Inzwischen sind es dann wohl eher vier Jahre) eine Bewertung zu Jamie Oliver’s Kochbuch »30-Minuten-Menüs« schuldig – und endlich ist die Zeit reif! ;)
Was die Rezepte angeht, ist alles wie immer bei Jamie: Es gibt tolle Gerichte, die man normalerweise problemlos nachkochen kann, weil Jamie auf allzu viel Schnickschnack verzichtet; teilweise sind Gerichte aber tatsächlich recht britisch und die Zutaten daher nicht ganz so einfach im Supermarkt um die Ecke zu beschaffen. Wenn mich nicht alles täuscht, sind einige Rezepte bereits in anderen Jamie-Kochbüchern erschienen (möglicherweise auch alle, und sie wurden nur neu zusammengestellt), aber das tut der Sache keinen Abbruch und muss im Zuge eines solchen Konzepts erlaubt sein.
Das Konzept ist es, das mich bei diesem Buch nicht wirklich überzeugt hat – was aber vielleicht auch damit zusammenhängt, dass ich gar nicht so richtig darüber nachgedacht habe, was ich da kaufe – und dass ich demzufolge natürlich auch nicht reingeblättert habe. (»Ooooooooh, ein Jamie-Kochbuch für 15 Euro!!!! Ein Schnäppchen! Das muss ich haben! Sofort!!!«) Serviert werden dem Leser hier – wie der Name eigentlich schon sagt – Menüs, die in 30 Minuten fertig sein sollen. Das Problem für mich ist, dass auch die Aufbereitungsform auf Geschwindigkeit ausgelegt ist.
Man hat auf einer Doppelseite ein Foto vom kompletten Menü (wobei Menü mitnichten Vorspeise – Hauptspeise – Dessert bedeutet) mit Gerichttiteln, bei denen man zum Teil schon nicht so recht weiß, ob und wie sie zusammengehören. Dann folgt eine Doppelseite mit den Rezepten (links) und weiteren Fotos der Rezepte, zum Teil Stepfotos. Die Zutaten sind erfreulicherweise nach Gerichten sortiert, bei der Zubereitung spiegelt sich dann aber der gesamte Zeitdruck, das Essen in 30 Minuten hinzukriegen, denn man arbeitet ständig an einem anderen Gericht: Beim Menü »Kalbsleber mit Speck – Zwiebelsauce – Stampfkartoffeln – Gedämpfter Mangold – Beerengrütze & Vanille-Joghurt« (S. 226–228) arbeitet man nach der Vorbereitung abwechselnd an: Karoffeln – Beerengrütze – Zwiebelsauce – Leber – Beerengrütze – Mangold – Zwiebelsauce – Beerengrütze – Leber – Kartoffeln – Leber – Mangold.
Für Leute, die wirklich exakt die Zusammenstellungen aus dem Buch nachkochen wollen, und das in schnellstmöglicher Geschwindigkeit, ist das vermutlich wunderbar und praktisch. Ehrlich gesagt hab ich aber kein einziges Menü gefunden, das ich in seiner Gänze so essen wollte – eher ist es immer ein Gericht aus der Kombination, das mir gefällt. Und dafür ist das Kochbuch wirklich nicht gut brauchbar, weil man immer suchen muss, wie es denn nun mit der (z.B.) Leber weitergeht.
Wie gesagt, ich hab mich bei diesem Kochbuch einfach vergriffen, weil mir nicht bewusst war, was ich kaufe. Ich hab auch andere Menü-Kochbücher, die machen meist nur Vorschläge, die man relativ beliebig selbst zusammenstellen kann; sowas hatte ich erwartet. Wäre mir bewusst gewesen, dass dieses Kochbuch so sehr auf Tempo ausgelegt ist, hätte ich die Finger davon gelassen und eher ein anderes Jamie-Kochbuch gekauft, denn Kochen ist für mich Spaß und Entspannung, da soll nicht jeder Handgriff sitzen müssen, weil ich unter völligem Zeitdruck stehe. Des Weiteren kann man die 30-Minuten-Zeitspanne auch nur einhalten, wenn man vorher seine Küche optimiert, den Wasserkocher befüllt, den Food Processor aufgebaut sowie sämtliche Pfannen, Töpfe etc. bereitgestellt hat (dafür wäre in meiner Küche gar kein Platz). Zudem gehe ich davon aus, dass man diese Menüs in dieser Form der Aufbereitung nicht mal gut nachkochen würde, wenn man sich Zeit nähme, denn dann passen die exakt aufeinander abgestimmten Garzeiten ja nicht mehr. Wenn ich zu Beginn enes Menüs die Kartoffeln aufsetzen muss und für alle folgenden Handgriffe länger als die ursprünglich veranschlagten 25 Minuten brauche, zerkochen über kurz oder lang die Kartoffeln. Ich muss die Kartoffeln also später aufsetzen, als im Buch angegeben, und dann wird die oben beschriebene Aufbereitungsform noch unbrauchbarer, als wenn man ein einzelnes Gericht rauszieht.
Bleibt als Fazit: Das Buch bietet eine ansehnliche Menge guter und brauchbarer (Einzel-)Rezepte, aber die Aufbereitung der Menüs im Buch liegt mir überhaupt nicht.
Ursprünglich rezensiert im Jahr 2013. Vor allem für Holly.
Meeeee! Ich hatte ja im letzten Posting meine Vorfreude auf den dritten Cormoran-Strike-Band kundgetan. Inzwischen hab ich ihn auch angelesen, knapp 100 Seiten, und musste leider feststellen, dass das Buch mal wieder alles hat, was ich an den modernen Krimis nicht leiden kann (und weshalb ich nur noch selten welche finde, die mir gefallen): eine Täterperspektive und – am allerallerallerschlimmsten – Ermittler, die persönlich in den Fall involviert sind und deren Leib und Leben bedroht ist.
(Okay, ich gebe zu, da hätte man schon angesichts des Klappentextes drauf kommen können, aber ich hatte ihn nicht gelesen, weil für mich eh feststand, dass ich das Buch unbedingt lesen will. Und jetzt ist die Enttäuschung erst mal groß. Aber ich werde dranbleiben und berichten, ob ich mich trotzdem mit dem Buch arrangieren konnte.)
Klappentext:
Nachdem Robin Ellacott ein mysteriöses Paket in Empfang genommen hat, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es ein abgetrenntes Frauenbein enthält. Ihr Chef, der private Ermittler Cormoran Strike, ist ebenfalls beunruhigt, jedoch kaum überrascht. Gleich vier Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit fallen ihm ein, denen er eine solche Tat zutrauen würde – und Strike weiß, dass jeder von ihnen zu skrupelloser, unaussprechlicher Grausamkeit fähig ist.
Während die Polizei sich auf den einen Verdächtigen konzentriert, der für Strike immer weniger als Täter infrage kommt, nehmen er und Robin die Dinge selbst in die Hand und wagen sich vor in die düsteren und verstörenden Welten der drei anderen Männer. Doch als weitere erschreckende Vorfälle London erschüttern, gerät das Ermittlerduo selbst mehr und mehr in Bedrängnis …
Da ich Anfang Februar krank war und erkältet im Bett lag, habe ich innerhalb ziemlich kurzer Zeit jede Menge Bücher gelesen. Von Mitte bis Ende des Monats hab ich dann nur noch Evanovich geschafft, weil ein anspruchsvoller Auftrag meine gesamte Konzentration erforderte, sodass ich abends keine Lust mehr auf Lesen hatte und meine Augen eh »geblutet« haben. Der Auftrag dauert jetzt noch ein bis eineinhalb Wochen, für danach liegt der dritte Cormoran-Strike-Band bereit. Auf den freu ich mich vielleicht!
Agatha Christie: Das Böse unter der Sonne oder: Rätsel um Arlena (Hercule Poirot #22)
Klappentext: War dunkle Magie Schuld an Arlenas Tod? Hercule Poirot ahnt: Es war etwas anderes – und es beginnt ebenfalls mit »M …«. Schon ganz andere Leute als Linda haben an Magie geglaubt. Da sie ihre Stiefmutter Arlena auf den Tod hasst, versucht sie’s mit einem Wachspüppchen, in das sie eine Nadel sticht … Als Arlena am gleichen Tag erwürgt aufgefunden wird, erleidet Linda einen Schock.
Kommentar: Gehört als ungekürztes Audiobook, wie immer hervorragend gelesen von Martin Maria Schwarz. Ein sehr guter Poirot-Roman, unvorhersehbar und stellenweise höchst amüsant. (Bei dem ich die ganze Zeit Sir Peter Ustinov im Badeanzug vor mir gesehen habe.)
14/15
Elizabeth George: Glaube der Lüge (Lynley #17)
Klappentext: Bernard Fairclough ist das Oberhaupt einer wohlhabenden und einflussreichen Familie, die ihren Sitz im Lake District hat. Nichts ist ihm wichtiger, als jeden Makel, der die schöne Fassade beschädigen könnte, zu vermeiden. Als sein Neffe eines Tages tot im See aufgefunden wird, erklärt die örtliche Polizei schnell, dass es sich um einen Unfall handelt. Fairclough, der dennoch jeden Verdacht ausräumen will, engagiert Inspector Thomas Lynley von New Scotland Yard. Und wie dieser schon bald entdeckt, gibt es einige Familienmitglieder, die einen Grund gehabt hätten, Ian Cresswell Böses zu wollen. Zusammen mit seiner Kollegin Barbara Havers in London kommt er den Geheimnissen der Faircloughs Schritt für Schritt näher – und entdeckt dabei hinter der Fassade das Trümmerfeld …
Kommentar: Na ja, ein halbwegs spannender Roman, obwohl es streng genommen gar keinen Fall gibt. Das Buch entpuppt sich letztendlich eher als ein Familiendrama, in dem Deborah St. James mal wieder eine nervige bis fragwürdige Rolle einnimmt. Gut ist, dass Lynley so langsam wieder der Alte ist; Barbara Havers stiehlt ihm aber trotzdem die Show und ist für mich inzwischen die beeindruckendste Figur im Lynley-Universum. Interessant ist im Prinzip der Ausblick auf den nächsten Band, allerdings bin ich ja kein großer Freund von persönlichen Verwicklungen der Ermittler, also mal schauen …
9/15
Stephanie Bond: Liebe ist kein Beinbruch (Southern Roads #1)
Klappentext: »Gesucht: Frauen mit Pioniergeist, die in Sweetness ein neues Leben starten wollen!«
Frauen bezaubern mit ihrem Lachen. Frauen machen, dass Männer gern nach Hause kommen. Und ohne Frauen keine Babys! Nur leider gibt es in Sweetness, Georgia, kaum weibliche Einwohner. Was die drei Armstrong-Brüder mit ihrer Anzeige ändern wollen. Und nun steht Porter Armstrong auf dem Wasserturm, späht in die Ferne und traut seinen Augen nicht: Staub am Horizont – eine Autokolonne nähert sich der Stadt. Da kommen sie! Doch in seiner Begeisterung stürzt Porter vom Wasserturm. Glück im Unglück: Unter den Ankömmlingen befindet sich die kompetente und sehr hübsche Dr. Nikki Salinger. Erst wirft sie einen Blick auf seine Verletzung – Diagnose: gebrochenes Bein –, dann auf Porter …
Kommentar: Es bleibt schwierig mit mir und zeitgenössischen Liebesromanen – ich tu mich wirklich schwer, Bücher aus diesem Genre zu finden, die mir wirklich gefallen. Bei diesem Buch hab ich mich ziemlich schnell gefragt, ob ich es weiterlesen oder abbrechen soll; am Ende hab ich aber durchgehalten. Eigentlich ist der Roman auch nicht schlecht, aber er ist von vorn bis hinten so durchschnittlich, dass er einem trotzdem wie Zeitverschwendung vorkommt. Schließlich könnte man in der Zeit viele, viele bessere Bücher lesen. (Man muss sie nur finden.)
7/15
Maya Rodale: Lady meines Herzens (The Writing Girls #1)
Klappentext: Die Hochzeit des Duke of Hamilton steht kurz bevor, und als Gesellschaftsreporterin darf Miss Sophie Harlow bei dem glanzvollsten Ereignis der Saison natürlich nicht fehlen. Dass sie sich dabei in den Bräutigam verliebt, war nicht geplant. Allerdings ist sie nicht die Einzige, die ihren verbotenen glühenden Kuss nicht vergessen kann. Aber wird der perfekte Duke den Skandal der Saison riskieren, um die Frau seines Herzens zu gewinnen?
Kommentar: s. HIER!
3/15
Teresa Medeiros: The Temptation of Your Touch (Burke Brothers #2)
Klappentext: Maximillian Burke has always prided himself on being the man every mother would want her daughter to marry. But after his scoundrel of a brother makes off with Max’s bride, Max discovers it’s more satisfying to be a rogue than the perfect gentleman. Forced to flee London after a duel gone wrong, he seeks refuge at Cadgwyck Manor on the lonely coast of Cornwall, a place as wild and savage as his current temper. The tumbledown manor comes complete with its own ghost, but oddly enough, it’s not the White Lady of Cadgwyck who haunts Max’s heated dreams—but his no-nonsense housekeeper.
The last thing housekeeper Anne Spencer needs is a new master, especially one as brooding and gorgeous as the Earl of Dravenwood. Even as she schemes to be rid of her new employer, she finds herself irresistibly drawn into his strong, muscular arms. When Max vows to solve the mystery of Cadgwyck’s ghost, he doesn’t realize it will put both of their hearts at risk and tempt them to surrender to a pleasure as delicious as it is dangerous.
Kommentar: Der „Clou“ um das Gespenst war zwar ziemlich offensichtlich, dennoch ein netter, humorvoller Historical ohne besonderen Tiefgang, aber mit liebenswerten, teils schrulligen Personen – auch in den Nebenrollen. Bewährte Medeiros-Qualität.
12/15
Samantha Young: India Place – Wilde Träume (On Dublin Street #4)
Klappentext: In nur einer einzigen Nacht erlebte Hannah Nichols den Himmel auf Erden – mit Marco, ihrer großen Jugendliebe. Doch am nächsten Morgen war er verschwunden und ihr Herz gebrochen. Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Trotzdem ist sie nicht darüber hinweggekommen. Hannah weiß nur eins: Sie wird ihm niemals verzeihen.
Hannah und Edinburgh zu verlassen, war der größte Fehler seines Lebens. Marco D’Alessandro bereut ihn jeden Tag. Endlich bietet sich eine Chance, Hannah zu zurückzugewinnen. Aber die Fehler aus der Vergangenheit wiegen schwerer als gedacht, und für eine gemeinsame Zukunft muss er alles riskieren …
Kommentar: Samantha Young kann es einfach. Zwar ist das Buch nicht das absolute Highlight der Serie, weil die Geschichte ein paar Schwächen hatte und vor allem Hannahs Verhalten und Gedanken nicht immer unbedingt nachvollziehbar waren, aber trotzdem machte es Spaß zu verfolgen, wie die beiden sympathischen Protagonisten mit schwierigem Hintergrund ihre Ängste über Bord werfen und sich zusammenraufen. Wie immer gab es auch hier ein paar sehr emotionale und ein paar wirklich niedliche Momente sowie ein Wiedersehen mit ehemaligen (und künftigen) Protagonisten (nebst ihrer rasant wachsenden Schar von Kindern).
12/15
Julia Quinn: The Secrets of Sir Richard Kenworthy (Smythe-Smith Quartet #4)
Klappentext: Sir Richard Kenworthy has less than a month to find a bride. He knows he can’t be too picky, but when he sees Iris Smythe-Smith hiding behind her cello at her family’s infamous musicale, he thinks he might have struck gold. She’s the type of girl you don’t notice until the second—or third—look, but there’s something about her, something simmering under the surface, and he knows she’s the one.
Iris Smythe–Smith is used to being underestimated. With her pale hair and quiet, sly wit she tends to blend into the background, and she likes it that way. So when Richard Kenworthy demands an introduction, she is suspicious. He flirts, he charms, he gives every impression of a man falling in love, but she can’t quite believe it’s all true. When his proposal of marriage turns into a compromising position that forces the issue, she can’t help thinking that he’s hiding something . . . even as her heart tells her to say yes.
Kommentar: Ein unfreiwilliger Re-Read, weil ich nirgends vermerkt hatte, dass ich das Buch schon gelesen habe (kommt davon, wenn man seinen Blog nicht pflegt!), und mich beim besten Willen nicht daran erinnern konnte; das dämmerte mir erst so nach und nach. Hm … Was sagt es über ein Buch, wenn sich der Leser nicht dran erinnern kann?! Wahrscheinlich nichts. Oder doch, nämlich dass es weder besonders gut noch besonders schlecht war. Vermutlich sagt es aber noch mehr über die geistige Zurechnungsfähigkeit des Lesers. :D
Letztendlich ist es wirklich so, dass das Buch nett, aber nicht in irgendeiner Form herausragend oder besonders ist. Die Geschichte macht es einem nicht ganz so einfach, Sir Richard zu mögen, aber man muss ihm wohl zu Gute halten, dass er mit seinem abstrusen Plan das Beste für seine Schwestern will und wenigstens ein fürchterlich schlechtes Gewissen seiner Frau Iris gegenüber hat. Außerdem macht die wundervolle Iris alles wett, was Richard verbockt; sie ist eine intelligente und liebenswerte Heldin, die man einfach mögen muss. Der amüsante Schreibstil der Autorin, der mir in einigen vorherigen Büchern etwas übertrieben und aufgesetzt vorkam, hat mir diesmal auch wieder gut gefallen und so hat mich das Buch richtig gut unterhalten.
12/15
Janet Evanovich: Küsse sich, wer kann (Stephanie Plum #17)
Klappentext: Nachdem das Kautionsbüro von einer Rakete getroffen wurde, müssen Stephanie Plum und Kollegen aus einem Wohnwagen heraus ermitteln. Der steht auf einem leeren Baugrundstück. Na ja, fast leer, denn plötzlich ragt ein Arm aus dem Morast. Weitere Leichen folgen, und aus einem Mord wird eine ganze Serie. Genau das Richtige für Steph – wenn sie nur Zeit hätte: Sie muss schon einen Pseudo-Vampir stellen, einen Fluch abwehren, und ihre Mutter versucht, sie mit dem Ex-Footballstar der Schule zu verkuppeln, der immerhin etwas vom Kochen versteht. Doch dann tauchen bei den Toten persönliche Grußbotschaften an Stephanie auf, und da kann selbst einer erfahrenen Kopfgeldjägerin der Appetit vergehen …
Kommentar: Na ja. Der Plot an sich ist ziemlich dürftig und belanglos (um nicht zu sagen: hanebüchen), aber das kennt man ja seit Langem von den Stephanie-Plum-Büchern. Die leben einfach von der Situationskomik, den skurrilen Gestalten und dem Liebesdreieck Stephanie – Morelli – Ranger. Auch diese Faktoren haben sich im Laufe der Jahre und von siebzehn Bänden abgenutzt, aber man kann die Bücher immer noch ganz gut so zwischendurch lesen. Muss man aber nicht.
9/15
Heute hab ich vom Berlin Verlag eine Werbung zum Roman Mein Jahr mit Mr. Mac erhalten. Die Mail beginnt wie folgt:
Sehr geehrte Frau XYZ,
Esther Freud, Tochter des Malers Lucian Freud und Urenkelin Sigmund Freuds, legt mit »Mein Jahr mit Mr Mac« einen neuen Roman vor und erweist sich als meisterliche Erzählerin: […]
Es folgt die Inhaltsbeschreibung des angeblich meisterhaft erzählten Buches. Ich frage mich allerdings: Wenn an allererster Stelle der Information über das tolle neue Buch erst mal die Verwandtschaftsverhältnisse der Autorin aufgedröselt werden müssen, was sagt das über die Autorin? Dass sie bestimmt irgendwann in die Fußstapfen der berühmten Herren treten wird?
Für mich schmälert das augenblicklich den Glauben in die Autorin. Der dahinterstehende Gedanke ist (auch wenn er sicher nicht wirklich gerechtfertigt ist): Wenn sie was könnte, müsste dann die renommierte Verwandtschaft zur Bewerbung ihres neuen Buches dienen, und auch noch an so exponierter Stelle? Für mich hat so was immer ein gewisses »G’schmäckle«. Ob die Autorin selbst wohl dieses Vorgehen gutheißt oder es lieber »allein« schaffen würde?
Wie auch immer. Es war mir ein Bedürfnis, es loszuwerden.
Originaltitel: A Groom of One’s Own
Serie: The Writing Girls #1
Klappentext:
Die Hochzeit des Duke of Hamilton steht kurz bevor, und als Gesellschaftsreporterin darf Miss Sophie Harlow bei dem glanzvollsten Ereignis der Saison natürlich nicht fehlen. Dass sie sich dabei in den Bräutigam verliebt, war nicht geplant. Allerdings ist sie nicht die Einzige, die ihren verbotenen glühenden Kuss nicht vergessen kann. Aber wird der perfekte Duke den Skandal der Saison riskieren, um die Frau seines Herzens zu gewinnen?
Kommentar:
Für schreibende Mädels in Regency- bzw. Viktorianischen Zeiten kann ich mich ja per se begeistern, aber … oh Mann! Was hat man nur aus dieser netten Idee gemacht? Dabei klang die Beschreibung so vielversprechend! Am Ende gings aber nur um die unwiderstehliche Anziehung zwischen Sophie und dem Duke, heimlichen Treffen und Betrug.
Die Unverfrorenheit, mit der ausgerechnet die vor dem Altar stehen gelassene Sophie und der vermeintlich ach so ehrenwerte Duke in Anwesenheit der schüchternen Verlobten des Dukes und der versammelten Verwandtschaft flirten, tanzen und sich ziemlich offensichtlich zu kurzen Stelldicheins treffen, ist wirklich bemerkenswert. Und nicht gerade sympathisch, schon gar nicht vonseiten des Dukes, der nicht nur durch sein doppeltes Herzogtum, sondern auch durch seine Doppelmoral auffällt. Er düpert seine Verlobte öffentlich durch sein ungeniertes Geflirte mit Sophie, findet es aber moralisch nicht vertretbar, die Verlobung zu lösen, denn im Gegensatz zu Sophie ist die Braut ja die perfekte Duchess. Das nenn ich mal rücksichtsvoll!
Zum Glück taucht aus dem Nichts ein verwegener bayerischer Prinz auf, in den sich die verschmähte Clarissa verlieben kann und der bei ihr eine Wesensveränderung von 180 Grad herbeiführt. Und noch viel glücklicher ist der Umstand, dass der Bayer nicht nur im Rang höher steht, sondern auch mehr Geld hat, sodass er für die Schulden der Eltern (die nicht gerade begeistert von ihrem nicht englischen Schwiegersohn in spe sind) seiner Angebteten problemlos tilgen kann. Somit ist er für Clarissa keinesfalls eine Notlösung, sondern quasi ein Aufstieg. Also alles gut!
Ein lächerliches Hochzeitsverwechslungsspielchen, das beinahe schiefgeht, ist der »Höhepunkt« dieses Machwerks, von dem ich froh war, es zuschlagen zu dürfen.
Ich hab das Buch übrigens tatsächlich auf Deutsch gelesen (ich glaub, ich habs mal auf dem Flohmarkt eingesackt) und würde sagen: An der Übersetzung lag es nicht, dass mir der Roman so wenig gefallen hat. Die ist nämlich insgesamt ganz gut gelungen, abgesehen davon, dass die Sprache stellenweise recht modern ist. Das ist aber auch im englischen Original so und wird der Autorin von vielen Leserinnen angekreidet.
Keine Ahnung, ob ich noch mal zu einem Buch dieser Autorin greifen würde; im Moment würd ich in Anbetracht meines wachsenden Entsetzens beim Lesen sagen: eher nicht.
3/15
Serieninfo: The Writing Girls
01 A Groom of One’s Own | Lady meines Herzens
02 A Tale of Two Lovers | Rivalen der Liebe
03 The Tattooed Duke | Geheimes Spiel der Liebe
03.5 Three Schemes and a Scandal (Novella) | (nicht übersetzt)
04 Seducing Mr. Knightly | Von der Liebe verführt
Deutscher Titel: In deinen Augen
The Wolves of Mercy Falls, Teil 3
Inhalt (goodreads):
In Maggie Stiefvater’s SHIVER, Grace and Sam found each other. In LINGER, they fought to be together. Now, in FOREVER, the stakes are even higher than before. Wolves are being hunted. Lives are being threatened. And love is harder and harder to hold on to as death comes closing in.
Kommentar (enthält Spoiler für die Bände 1 und 2):
Auf meine uneingeschränkten Begeisterung für »Shiver« folgte mit »Linger« die Ernüchterung. Jetzt ist Band 3 da – und damit verbunden hegte ich die Hoffnung, dass »Forever« an den grandiosen Einführungsband würde anknüpfen können und Band 2 nur die typischen Probleme eines Mittelbuchs einer Trilogie hatte.
Nachdem Grace am Ende von »Linger« dem Wolf in sich nachgeben musste, geht es in »Forever« im Wesentlichen darum, sie in einen Menschen zurückzuverwandeln und ihr und Sam ein gemeinsames Leben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck forscht Neu-Wolf Cole unter Einsatz seines Lebens, um ein Mittel zu finden, den Virus einzudämmen. Sam hat aber noch andere Probleme: Man verdächtigt ihn nicht nur, mit Graces Verschwinden zu tun zu haben, sondern macht ihn außerdem für den Tod eines anderen Mädchens mitverantwortlich. Zu allem Übel wird zur Jagd auf die Wölfe von Mercy Falls geblasen, um diese vollständig auszurotten – und es ist an Sam und Cole, das Rudel einschließlich Grace zu retten.
Klingt dünn? Ist es auch. Die erste Hälfte des Buches dümpelt ziemlich ereignislos vor sich hin, und es passiert eigentlich überhaupt nichts, was einen fesseln oder die Handlung wirklich voranbringen würde. Später nimmt die Geschichte dann deutlich an Fahrt auf und wird sogar einigermaßen spannend, sodass ich das Buch in einem Rutsch zuende gelesen habe. Es gibt überdies in der zweiten Hälfte wieder einige sehr berührende Momente, die an »Shiver« erinnern und mir wieder vor Augen geführt haben, warum ich dieses Buch so sehr mochte.
Das ändert aber nichts daran, dass es eigentlich im Vergleich zu Band 2 keine echte Weiterentwicklung der Gesamtsituation gibt, keine neuen Erkenntnisse bzgl. des Wolfsdaseins und folglich auch keine Weiterentwicklung bzgl. der Heilungsmöglichkeiten. Richtig sauer hat mich aber das Ende der Geschichte gemacht – warum eigentlich heißt dieses Buch »Forever«?! Man mag mich für eingeschränkt, unflexibel und Happy-End-süchtig halten, aber ich kann nicht verstehen, wieso man ein so perfektes Buch wie »Shiver« zur Serie ausbaut, wenn man zwei (deutlich weniger überzeugende) Bände später eher zwei Schritte zurückgemacht hat und alles noch viel ungewisser ist als nach Band 1. Das kann eigentlich nur eins bedeuten: Man konnte sich nicht zu einem endgültigen Abschluss durchringen, sondern will sich offen halten, die Geschichte irgendwann weiterzuführen – das Ende schreit förmlich danach. Ärgerlich!
Fazit:
9/15 – Mäßiger Abschluss der so vielversprechend gestarteten Trilogie, deren Ende einfach nur ärgerlich ist.
(Dies ist eine alte Rezension, die seit Erscheinen des Buches – in meinem Dashboard rumfliegt. Gelesen hab ich »Forever« 2011.)
Verlagstext:
New York Times bestselling author Mary Balogh returns to the elegance and sensuality of Regency England as she continues the enthralling story of four remarkable women–friends and teachers at Miss Martin’s School for Girls. At the center of this spellbinding novel is Anne Jewell, a teacher haunted by a scandalous past…until she meets a man who teaches her the most important lesson of all: nothing is simple when it comes to love.…
She spies him in the deepening dusk of a Wales evening–a lone figure of breathtaking strength and masculinity, his handsome face branded by a secret pain. For single mother and teacher Anne Jewell, newly arrived with her son at a sprawling estate in Wales on the invitation of an influential friend, Sydnam Butler is a man whose sorrows–and passions–run deeper than she could have ever imagined.
As steward of a remote seaside manor, Sydnam lives a reclusive existence far from the pity and disdain of others. Yet almost from the moment Anne first appears on the cliffs, he senses in this lovely stranger a kindred soul, and between these two wary hearts, desire stirs. Unable to resist the passion that has rescued them both from loneliness, Anne and Sydnam share an afternoon of exquisite lovemaking. Now the unwed single mother and war-scarred veteran must make a decision that could forever alter their lives. For Sydnam, it is a chance to heal the pain of the past. For Anne, it is the glorious promise of a future with the man who will dare her to reveal her deepest secrets…before she can give him all her heart.
Kommentar:
Nachdem ich Baloghs Roman »A Summer to Remember« beendet hatte, konnte ich gar nicht anders, als nach »Simply Love« zu greifen, denn hier findet Sydnam, der Bruder des Helden aus »A Summer to Remember«, sein Glück.
Die Lehrerin Anne Jewell wird von ihrem adeligen Bekannten eingeladen, zusammen mit ihrem neunjährigen unehelichen Sohn David einen Monat der Sommerferien mit ihm und der Familie seiner Frau, den Bedwyns, in Wales zu verbringen. Damit David, der sonst fast nur Frauen und Mädchen um sich hat, auch mal unter Männer kommt und adäquate Spielgefährten hat, willigt sie zähneknirschend ein, obwohl ihr gar nicht wohl dabei ist, unter all den Adligen zu sein. Vor Ort entzieht sie sich den Bedwyns und ihrem Anhang, so gut sie kann, und freundet sich stattdessen mit dem Verwalter Sydnam an. Aus ihrer Freundschaft wird langsam mehr, doch als der Sommer vorbei ist, scheint auch ihre Beziehung beendet. Dann allerdings führt eine eine schicksalhafte Fügung sie erneut zusammen, und sie sind gezwungen, die Geister der Vergangenheit gemeinsam zu vertreiben …
Wie unschwer festzustellen ist, erzählt Balogh einmal mehr ihren Lieblingsplot: Ein Paar tut sich aus Vernunftgründen zusammen und verwandelt das Zweckbündnis in eine echte Liebesehe. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern der Autorin sind die Protagonisten zum Zeitpunkt der Hochzeit hier aber sehr wohl ineinander verliebt, nur haben sie ihren Gefühlen nicht getraut und sich deshalb zuvor gegen eine Beziehung entschieden. Dass sie am Ende des Sommers überhaupt auseinandergegangen sind, fand ich als Leser allerdings nicht wirklich nachvollziehbar und auch ein wenig ärgerlich. Schließlich hat Balogh vorher ein halbes Buch lang sehr eindringlich und gefühlvoll geschildert, wie die beiden sich näherkommen, ihre Beziehung Schritt für Schritt intensivieren und sich schließlich ineinander verlieben. Dass es hier um echte Gefühle geht und nicht um einen harmlosen Sommerflirt, der abgehakt ist, sobald man sich nicht mehr sieht, ist schon aufgrund der Charaktere der beiden klar; insofern passte für mich die Trennung bei allen Selbstzweifeln der Helden einfach nicht ganz. Zudem gibt es eine Reihe von Missverständnissen und falsch gedeuteten Gesten, die in ihrer Häufung ein wenig nervten, sowie ein paar Längen in der zweiten Hälfte, weil man sich doch sehr im Kreis dreht. Bei aller Kritik erzählt Balogh aber trotzdem eine wunderbar romantische Geschichte voller Lebensweisheit, in der sich zwei einsame Seelen finden und lieben lernen.
Vor allem Sydnam ist ein unwiderstehlicher Protagonist: Er ist ein »tortured hero«, wie er perfekter nicht sein könnte. Um zu beweisen, dass er ein echter Mann ist, der seinen älteren Brüdern das Wasser reichen kann, ist der begnadete Maler auf den Kontinent gegangen, um gegen Napoleon zu kämpfen. Dort allerdings ist er in Gefangenschaft geraten, wurde gefoltert und ist – mehr tot als lebendig nach Hause zurückgekehrt – mit Verbrennungen der gesamten rechten Körperhälte, ohne Arm und Auge und als seelisches Wrack. Im Laufe der Zeit hat er gelernt, mit seinen Kriegsverletzungen zu leben und das Beste daraus zu machen, allerdings trauert er immer noch der Malerei nach und meidet wegen seiner offensichtlichen Entstellungen den Kontakt zu Fremden. Bemerkenswert an ihm ist, dass er sich – bis auf wenige Momente – nicht in Selbstmitleid und Verbitterung suhlt, sondern versucht, seinem Leben einen neuen Sinn zu geben, sich Herausforderungen zu stellen und optimistisch an die Dinge heranzugehen, auch wenn sie ohne Auge und Arm unmöglich erscheinen. Er ist eine Figur mit außergewöhnlicher Tiefe.
Gleiches gilt im Prinzip auch für Anne, allerdings ist sie zum Teil etwas anstrengend. Sie hat ein uneheliches Kind von einem Adligen geboren und wurde daraufhin von ihren Eltern mehr oder weniger verstoßen. Ihr Selbstwertgefühl hat schwer gelitten, was durchaus verständlich, in der extremen Ausprügung aber phasenweise höchst nervig ist, etwa wenn sie sich einredet, die Bedwyns würden sie trotz der Einladung und aller gegenteiligen Versicherungen verachten, weil sie im Rang unter ihnen steht und ein uneheliches Kind hat. Um Umgang mit Syndam ist sie hingegen wundervoll, auch wenn die beiden einen denkbar schlechten Start haben, weil sie sich nämlich vor dem »Monster« zu Tode erschreckt und panikartig wegläuft. Sie versteht aufgrund ihrer eigenen Geschichte vieles, was andere nicht verstehen, und man kann ihr sogar verzeihen, dass sie – absolut unbelehrbar! – immer wieder mit höchst indiskreten Fragen herausplatzt, für die sie sich dann peinlich betreten entschuldigen muss; aber man verzeiht sie ihr, weil Sydnam hart im Nehmen ist und seine Antworten zu tiefschürfenden, aufschlussreichen Gesprächen führen, durch die die beiden sich erst näherkommen.
Wieder einmal bindet Balogh auch Figuren ein, die man aus älteren Büchern bereits kennt – und zwar ganz besonders viele. Man trifft nicht nur die Protagonisten aus der dazugehörigen Simply-Reihe, sondern auch Kit und Lauren aus »A Summer to Remember« sowie sämtliche Bedwyns nebst ihren Partnern aus der Slightly-Reihe. Sowas gibt einem Roman immer einen besonderen Kick, denn es ist immer wie ein Wiedersehen mit alten Freunden und macht einfach Spaß.
Fazit:
14/15 – Toller historischer Liebesroman! Für Fans des Genres ein Muss.
Reiheninfo:
01 Simply Unforgettable – 9/15
02 Simply Love
03 Simply Magic
04 Simply Perfect
(Gelesen und rezensiert im Dezember 2012.)
Ha-llo? Noch jemand da? ;)
Da ich gerade wieder mehr lese, werd ich mal versuchen, wenigstens Monatsupdates mit kurzen Leseeindrücken online zu stellen. Und was mir sonst so einfällt. Verlasst euch nicht drauf, dass ich das beibehalte, aber für den Moment hab ich Lust drauf! :)
J.R. Ward: Herzensbrecher inklusive
Klappentext: Alle halten sie für verrückt, als die talentierte wie eigensinnige Springreiterin A. J. den Hengst Sabbath ersteigert, der als unzähmbar gilt. In ihrer Not bittet sie Devlin McCloud, einen ehemals hoch prämierten Dressurreiter um Hilfe – sie will den Hengst zu einem Champion machen, komme, was wolle. McCloud, der sich nach einem tragischen Unfall zurückgezogen hat, ist fasziniert von der Leidenschaft der jungen A. J. und willigt ein. Und bald scheint sich das Arrangement zwischen beiden nicht mehr nur um den Job zu drehen …
Kommentar: Das erste Buch des Jahres war gleich mal ein ziemlicher Flop. Ich war gewarnt, dass es sich bei dem Buch um das Debüt von Ward handelt und man das auch merkt, aber weil es in der Pferdewelt spielt und ich Lust auf eine Pferdegeschichte hatte (ja, ich bin und bleibe ein Pferdemädchen), wollte ich es trotzdem probieren. Hätte ich besser gelassen, der Roman ist wirklich nicht gut. Die Geschichte hätte möglicherweise sogar Potenzial, aber es wird zu vieles nur angerissen und jede Menge Themen oberflächlich abgearbeitet. Abgesehen davon dass die Zähmung des Teufelspferdes höchst unrealistisch ist.
6/15
Sarah MacLean: The Rogue Not Taken (Scandal & Scoundrel #1)
Klappentext: LADY SOPHIE’S SOCIETY SPLASH
The youngest of the infamous Talbot sisters scandalized society at the Liverpool Summer Soiree, striking her sister’s notoriously philandering husband and landing him backside-first in a goldfish pond. And we thought Sophie was the quiet one… When she finds herself the target of very public aristocratic scorn, Sophie Talbot does what she must to escape the city and its judgment—she flees on the back of a carriage, vowing never to return to London…or to society. But the carriage isn’t saving her from ruin. It’s filled with it.
The Marquess of Eversley was espied descending a rose trellis—escaping an irate Earl and his once-future countess. No lady is safe from Eversley’s Engagement Ending Escapades!
Kingscote, the Marquess of Eversley, has never met a woman he couldn’t charm, a quality that results in a reputation far worse than the truth, a furious summons home, and a long, boring trip to the Scottish border. When King discovers stowaway Sophie, however, the trip becomes anything but boring.
He thinks she’s trying to trick him into marriage. She wouldn’t have him if he were the last man on earth. But carriages bring close quarters, dark secrets, and unbearable temptation, and suddenly opposites are altogether too attractive…
Kommentar: Heiß ersehnt und auch ganz nett – Sarah MacLean ist bleibt eine bewährte Autorin in Sachen Historical Romance. Auch hier bietet sie wieder gute, sympathische Protagonisten (vor allem Sophie) in einer Geschichte mit Hochs und Tiefs. Vor allem die vielen (überflüssigen) Verwicklungen und Twists zum Ende der Geschichte waren leider ein bisschen zu viel für meinen Geschmack, ebenso wie das stete Verleugnen der eigenen Gefühle, obwohl sie sooooo offensichtlich sind. Manchmal frage ich mich, ob das dazu dient, noch ein paar Seiten zu schinden, oder ob das Drama den Autoren sonst nicht groß genug ist.
11/15
Fredrik Backman: Ein Mann namens Ove
Klappentext: Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove? Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde und schreibt Falschparker auf. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet …
Kommentar: Das erste Highlight das Jahres, und sehr wahrscheinlich schwer zu toppen. Dabei hätte ich den Roman fast im 1. Kapitel abgebrochen, weil mir der Stil nicht gefiel und ich kein Buch über so ne blöde, besserwisserische, pedantische Nervensäge lesen wollte. Zum Glück bin ich dabei geblieben und hab ein echtes Meisterwerk gefunden über einen älteren, reichlich verbitterten Herren, der nach dem Tod seiner Frau so unglücklich ist, dass er sich umbringen will, von seinen ebenso nervtötenden, penetranten wie liebenswerten Nachbarn aber immer wieder davon abgehalten wird. In einer ineinander verschachtelten Geschichte wird erzählt, wie Ove im Laufe der Jahre zu dem Mann geworden ist, der er ist, und nach und nach zu dem Mann wird, der er am Ende des Buches ist. Ein Roman, bei dem einem das Herz aufgeht: zum Lachen und zum Weinen schön.
15/15
Julie Anne Long: Perils of Pleasure (Pennyroyal Green #1)
Klappentext:Scandal has rocked the city of London. Colin Eversea, a handsome, reckless unapologetic rogue is sentenced to hang for murder and, inconveniently for him, the only witness to the crime disappears. Then again, throughout history, the Everseas have always managed to cheat fate in style: Colin is snatched from the gallows by a beautiful, clever mercenary.
Cool-headed, daring Madeleine Greenway is immune to Colin’s vaunted charm. Her mission is not to rescue Colin but to kidnap him, and to be paid handsomely for it. But when it becomes clear that whoever wants Colin alive wants Madeline dead, the two become uneasy allies in a deadly race for truth. Together, they’ll face great danger—and a passion neither can resist.
Kommentar: Gleich im Januar hab ich eines meiner Leseziele 2016 geschafft: Endlich ein Buch von Julie Anne Long zu lesen. Blöderweise war es lange nicht so gut wie aufgrund der zahllosen guten Rezensionen erwartet. Die Figuren haben mir an sich gut gefallen, aber die Story fand ich ganz schön langweilig. Die Protagonisten hetzen von A nach B, befragen jemanden, hetzen weiter nach C, befragen jemanden, hetzen weiter nach D, befragen jemanden usw. usf. Leider hat man trotz all der »Action« nicht das Gefühl, als würde was passieren und als würden die Befragungen irgendwie weiterhelfen. Tun sie natürlich doch, am Ende wird einigermaßen aufgeklärt, was bzw. wer hinter Colins Verurteilung und seiner Rettung steckt, aber es ist wirklich mühsam, dahin zu gelangen. Ich hab mich insgesamt eher gelangweilt, zumal ich auch die wachsende Liebe zwischen den Protagonisten nicht so ganz nachfühlen konnte. Vielleicht waren die auch einfach zu abgelenkt von ihrer Mission, um auch noch große Emotionen beim Leser zu generieren. ;)
7/15
Kristan Higgins: Lieber für immer als lebenslänglich (Blue Heron #1)
Klappentext: Was kann demütigender sein, als vor dem Traualtar stehen gelassen zu werden? Zum Beispiel, nur mit Push-up-BH und Bauch-weg-Unterhose bekleidet durchs Toilettenfenster einer Bar fliehen zu müssen und dabei von der Polizei überrascht zu werden. Faith würde vor Scham am liebsten im Boden versinken. Denn der Cop, der sie erwischt hat, ist ausgerechnet Levi Cooper. Der beste Freund ihres Ex, der dabei geholfen hat, ihre Hochzeit zu ruinieren. Allein dafür verdient Levi lebenslänglich, findet Faith. Da braucht er jetzt auch gar nicht den ritterlichen Freund und Helfer zu spielen. Allerdings sind seine grünen Augen geradezu kriminell sexy und seine Küsse verführerischer, als die Polizei erlaubt …
Kommentar: Ach ja … nette, ganz unterhaltsame Geschichte, aber ohne besonderen Tiefgang. Higgins will offenbar einfach nur humorvolle, süße Geschichten erzählen, die lediglich an der Oberfläche kratzen. Und das, obwohl sie doch ihren Protagonisten – wenigstens manchmal, so wie hier – einen an sich schwierigen Hintergrund verpasst; nur spiegelt sich das nicht wirklich in deren Verhalten und Aktionen wider. Davon abgesehen gibt es kaum eine andere Autorin, bei der ich bei wirklich jedem Buch den Eindruck habe, ich würde die Geschichte und ihre Protagonisten schon kennen, weil im Grunde immer wieder das Gleiche erzählt wird. Ich würde gern mal einen Roman von Higgins lesen, in dem sie sich ein paar wirklich neue Elemente einfallen lässt, statt x-mal Dagewesenes leicht verändert neu zusammenzumixen.
Und nicht nur Higgins bleibt sich treu, sondern auch der Der Mira-Verlag: Er erfindet weiterhin hohle Buchtitel nach dem Motto »Wir wollen witzig sein, leider gelingt es uns nicht«. Nun ja, was red ich, scheinbar gefallen sie den meisten Leserinnen (denn sonst würde man’s ja wohl mal lassen). Immerhin gibts einen Fortschritt bei den Covermotiven: Die waren in der Vergangenheit schon deutlich schlimmer, s. hier.
9/15
Originaltitel: A Study in Seduction
Daring Hearts, #1
Klappentext:
Lydia Kellaway besitzt ein einzigartiges Talent für Mathematik und ist daher in der viktorianischen Gesellschaft eine Außenseiterin. Als sie erfährt, dass Alexander Hall, Viscount Northwood, im Besitz eines Medaillons ist, das ein gefährliches Geheimnis ihrer Vergangenheit birgt, sucht sie ihn auf, um es zurückzuerlangen. Doch Northwood fordert sie zu einem Wettstreit des Geistes heraus. Lydia ahnt nicht, dass dabei ihr Herz auf dem Spiel steht.
Kommentar:
Nina Rowan lässt mich mit ihrem Debüt gespalten zurück. Die Figuren mochte ich allesamt sehr gern, auch die Nebenfiguren, denn sie sind sympathisch, glaubwürdig und liebenswert mit ihren Absonderlichkeiten; die Geschichte hat mich aber nicht so ganz überzeugt.
Lydia ist ein mathematisches Wunderkind. Sie versucht, das Leben in Formeln zu pressen, was ihr teilweise auch gelingt – außer in Sachen Liebe; diesen Versuch sieht sich aufzugeben gezwungen, nachdem sie durch einen Zufall Alexander kennenlernt. Der Mann mit der skandalösen Familiengeschichte – seine Mutter ist mit einem Russen durchgebrannt – zieht sie magisch an, körperlich wie geistig. Und diese Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit; Alexander ist ebenfalls schnell klar, dass er Lydia zur Frau will oder keine. Dummerweise weigert sie sich aber trotz aller Lust und Liebe, den künftigen Lord zu heiraten, denn sie hat ihrerseits ein Familiengeheimnis, das nicht bekannt werden darf.
Was das gut gehütete Familiengeheimnis ist, war relativ offensichtlich. Was im Rahmen der Geschichte daraus gemacht wurde, fand ich nicht so gut. Wer das Buch liest und mich kennt, wird sich darüber nicht wundern, denn es ist hinlänglich bekannt, dass ich so ein Hin und Her absolut nicht leiden kann (hier: „Ich liebe dich, aber ich kann dich nicht heiraten.“ – „Na gut, wenn du mich zwingst, heirate ich dich meinetwegen halt.“ – „Oh, Mist, jetzt kann ich dich aber doch nicht mehr heiraten, denn ich will ja nur das Beste für dich.“)
Am Anfang des Buches steht mal wieder pure Lust im Vordergrund: Lydia und Alexander entbrennen schon bei der ersten Begegnung im Sturm füreinander, was durch allerhand blumig-ausschweifende Beschreibungen deutlich wird. Ich bin ja nach wie vor leicht irritiert, wenn in einem historischen Liebesroman körperliche Anziehung die Basis einer Liebesgeschichte ist und die Lust auch noch recht schnell ausgelebt wird, denn es passt für mich einfach nicht so wirklich in die Zeit, aber gut … man gewöhnt sich an alles. Und Lydias Geschichte rechtfertigt immerhin in gewisser Weise ihren Mangel an viktorianischer Prüderie.
Der Handlungsstrang um Joseph – mit all seinen vergangenen und aktuellen Aspekten – hat mich nicht überzeugt und war mir zu dick aufgetragen. Man hätte die ganze Geschichte eleganter und weniger pseudo-dramatisch lösen können. (Ich bleibe an dieser Stelle etwas vage, weil ich sonst Leute spoilern würde, die die Geschichte noch lesen wollen.) Völligen unsinnig finde ich überdies Alexanders Plan, dem Skandal in England zu entgehen und irgendwann später zurückzukehren, wenn sich die Wogen geglättet haben. Das soll die Lösung zum großen Glück sein? Würde man einen drohenden Skandal nicht in London aussitzen und dem Gerede des Ton trotzen, wenn man seine Frau wirklich liebt, statt sie nach Russland zu schleppen, wo gerade der Krimkrieg ausgebrochen ist?! Außerdem bleibt die Frage offen: Ist Alexander eigentlich auch ein Wunderkind, da es ihm ja gelingt, Lydias für unlösbar gehaltenen Aufgaben zu bewältigen? Vielleicht löst sich dieses Rätsel ja im Laufe der Serie noch, die Alexanders Geschwister zum Thema haben werden – möglicherweise eine Ansammlung von Wunderkindern!
Auf Deutsch ist das Buch Anfang des Jahres 2014 bei Lyx erschienen und ich habe die Serie schon totgeglaubt, aber eineinhalb Jahre nach Band 1 wird nun doch auch noch Band 2 veröffentlicht, Der Klang der Leidenschaft (OT: A Passion For Pleasure). Irgendwie ist das wirklich eine zu lange Zeitspanne, als dass ich noch ein Interesse daran hätte …
7/15
[gelesen im Juni 2014]
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