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[Rezension] Simone Elkeles: Paradise

 

Simone Elkeles: Leaving Paradise (Paradise #1)


Klappentext:

Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen …

 

Kommentar:
Vor einer gefühlten Ewigkeit haben mir Elkeles‘ Perfect-Chemistry-Bücher extrem gut gefallen, weshalb ich mir damals auch die beiden Paradise-Bücher zugelegt habe. Seitdem stauben sie in meinem Regal vor sich hin, und als ich beim Ausmisten drübergestolpert bin, fand ich es an der Zeit, sie mal rauszuziehen.

Großer Fehler! Bereits nach wenigen Seiten hatte ich den dringenden Verdacht, dass ich entschieden zu alt für dieses Buch bin. Die Grundidee der Geschichte – Unfallopfer und Täter verlieben sich ineinander – fand ich wirklich interessant, den tatsächlichen Verlauf der Geschichte leider nicht. Zudem ist das Verhalten der Protagonisten total teenie, sodass ich keinerlei Zugang zu ihnen hatte, geschweige denn nachvollziehen konnte, was sie eigentlich aneinander finden. Blöderweise wollte ich aber trotzdem wissen, wie die Geschichte weitergeht, also werde ich auch Band 2 lesen oder wenigstens überfliegen.

 


5/15

 

 

Simone Elkeles: Back to Paradise (Paradise #2)


Klappentext:

Zweimal schon hat Caleb Becker seinen Heimatort Paradise wegen Maggie Armstrong verlassen. Zweimal schon wollte er nichts mehr, als Maggie vergessen – Maggie, die er liebt und der er doch so viel Leid zugefügt hat. Und auch Maggie will vor allem eins: endgültig über ihre große Liebe Caleb hinwegkommen. Dann aber treffen sich Maggie und Caleb zufällig in den Sommerferien wieder, und auch wenn beide versuchen, sich aus dem Weg zu gehen, machen all die unterdrückten Gefühle ihnen alsbald einen Strich durch die Rechnung. Doch gerade, als die beiden ihrer Liebe eine Chance geben wollen, kommen die Schatten der Vergangenheit wieder hoch …

 

Kommentar:
Dieses Buch ist definitiv unter den Labels »Mehr Zeitverschwendung« und »Selbst schuld, Irina, du wusstest es!« abzulegen. Wenig überraschend hat mir auch Band 2 des Zweiteilers nicht gefallen – um genau zu sein, fand ich ihn sogar noch einen Tick schrecklicher. Protagonist Caleb wird immer unerträglicher, Maggies Hin und Her nervt und vieles ist nur ein Aufguss von Band 1. Es gibt lange Zeit wenig spürbare Weiterentwicklung der Figuren, die Geschichte plätschert tödlich langweilig vor sich hin und selbst das Ende ist nicht besonders gelungen, sondern irgendwie unbefriedigend.

Ich frag mich ehrlich gesagt, für welche Altersgruppe die Bücher gedacht sind: Mir kommt es vor, als wäre die Zielgruppe nicht älter als maximal 15. Wenn ein Junge ein Mädchen auffordert, ihn zu küssen, um zu beweisen, dass es nicht mehr auf ihn steht, dann wirds mir entschieden zu kindisch. Keine Ahnung, ob ich die Perfect-Chemistry-Serie heute noch mögen würde – ich kann’s mir gerade schwer vorstellen, aber vielleicht war sie ja ein bisschen erwachsener bzw. zeitloser. Jedenfalls hatte ich noch Elkeles’ Football-Serie auf dem Wunschzettel, die ist jetzt direkt runtergeflogen.

 


4/15

[Rezension] Kelly Jamieson: Shut Out

Serie: Bayard Hockey, #1

Klappentext:

The Bayard College hockey team isn’t where Jacob Flass thought he’d be a season ago. He was a rising star in the Canadian major junior league, cruising toward a spot on an NHL roster—until a single disastrous night on the town brought it all crashing down. Now he’s out of options, except for playing well, studying hard, and staying away from girls. He’s not supposed to be flirting with the hottest, sweetest chick he’s ever met. But how could he possibly stay away?

Skylar Lynwood knows that Jacob is out of her league. She’s just trying to go with the flow, which isn’t easy when six feet and four inches of total hockey hunkiness is making a play for her one moment, then giving her the cold shoulder the next. Skylar’s head tells her that this rugged athlete isn’t worth her time, but her body says something altogether different. Risking her heart for Jacob may be the craziest thing she’s ever done . . . but she won’t let him shut her out.

 

Kommentar:

Nachdem mir »Dancing in the Rain« so gut gefallen hat, war es wirklich an der Zeit, endlich eine der Eishockey-Serien der Autorin auszuprobieren. Um es vorwegzunehmen: Ich fürchte, ich hab mir genau die falsche ausgesucht – obwohl das Buch richtig gut anfängt.

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[Rezension] Katie Kacvinsky: Finally, Forever

Serie: First Comes Love, #3

Inhalt

College baseball player, Gray Thomas, had to go far out into left field to find a girl like Dylan, the ex-love-of-his-life. More than a year later, literally at a crossroads, they find each other together on a journey that is a pause between a painful past and an uncertain future. In this sexy and offbeat summer read, Gray and Dylan discover that a destination isn’t always a place. More often, it’s a person. Now it’s time for them to finally decide, is this forever?

 

Kommentar

Es war schon 2012, aber vielleicht erinnert sich der eine oder andere trotzdem noch an meine haltlose Begeisterung für »Dylan und Gray«. Das Nachfolgebuch, »Second Chance«, zu dem ich leider nirgends was geschrieben habe, habe ich mit 11/15 Punkten bewertet – was mich überrascht hat, als ich es gestern gesehen habe, denn in Erinnerung war mir, dass ich eher enttäuscht davon war; ich glaube, Dylan ist mir auf den Wecker gefallen. Jedenfalls hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mir endlich Band 3 vorgenommen habe … und das auch nur, weil ich zufällig in meiner Kindle-Cloud drübergestolpert bin. Zum Glück!

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[Rezension] Maggie Stiefvater: Forever

Deutscher Titel: In deinen Augen
The Wolves of Mercy Falls, Teil 3

Inhalt (goodreads):
In Maggie Stiefvater’s SHIVER, Grace and Sam found each other. In LINGER, they fought to be together. Now, in FOREVER, the stakes are even higher than before. Wolves are being hunted. Lives are being threatened. And love is harder and harder to hold on to as death comes closing in.

Kommentar (enthält Spoiler für die Bände 1 und 2):
Auf meine uneingeschränkten Begeisterung für »Shiver« folgte mit »Linger« die Ernüchterung. Jetzt ist Band 3 da – und damit verbunden hegte ich die Hoffnung, dass »Forever« an den grandiosen Einführungsband würde anknüpfen können und Band 2 nur die typischen Probleme eines Mittelbuchs einer Trilogie hatte.

Nachdem Grace am Ende von »Linger« dem Wolf in sich nachgeben musste, geht es in »Forever« im Wesentlichen darum, sie in einen Menschen zurückzuverwandeln und ihr und Sam ein gemeinsames Leben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck forscht Neu-Wolf Cole unter Einsatz seines Lebens, um ein Mittel zu finden, den Virus einzudämmen. Sam hat aber noch andere Probleme: Man verdächtigt ihn nicht nur, mit Graces Verschwinden zu tun zu haben, sondern macht ihn außerdem für den Tod eines anderen Mädchens mitverantwortlich. Zu allem Übel wird zur Jagd auf die Wölfe von Mercy Falls geblasen, um diese vollständig auszurotten – und es ist an Sam und Cole, das Rudel einschließlich Grace zu retten.

Klingt dünn? Ist es auch. Die erste Hälfte des Buches dümpelt ziemlich ereignislos vor sich hin, und es passiert eigentlich überhaupt nichts, was einen fesseln oder die Handlung wirklich voranbringen würde. Später nimmt die Geschichte dann deutlich an Fahrt auf und wird sogar einigermaßen spannend, sodass ich das Buch in einem Rutsch zuende gelesen habe. Es gibt überdies in der zweiten Hälfte wieder einige sehr berührende Momente, die an »Shiver« erinnern und mir wieder vor Augen geführt haben, warum ich dieses Buch so sehr mochte.

Das ändert aber nichts daran, dass es eigentlich im Vergleich zu Band 2 keine echte Weiterentwicklung der Gesamtsituation gibt, keine neuen Erkenntnisse bzgl. des Wolfsdaseins und folglich auch keine Weiterentwicklung bzgl. der Heilungsmöglichkeiten. Richtig sauer hat mich aber das Ende der Geschichte gemacht – warum eigentlich heißt dieses Buch »Forever«?! Man mag mich für eingeschränkt, unflexibel und Happy-End-süchtig halten, aber ich kann nicht verstehen, wieso man ein so perfektes Buch wie »Shiver« zur Serie ausbaut, wenn man zwei (deutlich weniger überzeugende) Bände später eher zwei Schritte zurückgemacht hat und alles noch viel ungewisser ist als nach Band 1. Das kann eigentlich nur eins bedeuten: Man konnte sich nicht zu einem endgültigen Abschluss durchringen, sondern will sich offen halten, die Geschichte irgendwann weiterzuführen – das Ende schreit förmlich danach. Ärgerlich!

Fazit:
9/15 – Mäßiger Abschluss der so vielversprechend gestarteten Trilogie, deren Ende einfach nur ärgerlich ist.

 

 

(Dies ist eine alte Rezension, die seit Erscheinen des Buches – in meinem Dashboard rumfliegt. Gelesen hab ich »Forever« 2011.)

[Rezension] David Levithan: Letztendlich sind wir dem Universum egal

Originaltitel: Every Day
Serie: Every Day, #1

Inhalt:

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?


Kommentar (mit Spoilern!):

Die Idee von A, der jeden Tag im Körper eines anderen gleichaltrigen Menschen aufwacht, klingt eigentlich viel zu fantastisch, um mir zu gefallen. Komischerweise gefällt sie mir trotzdem, denn so, wie die Geschichte erzählt wird, geht sie trotzdem auf und kommt einem irgendwie gar nicht so fantastisch, sondern fast real vor. Bemerkenswert an dieser Rahmenhandlung ist, dass A nicht wirklich die Person ist bzw. mit der Person verschmilzt, in der er steckt, sondern dass er immer der Gleiche ist und versuchen muss, sich dem fremden Körper wenigstens so weit anzupassen, dass seine Anwesenheit nicht weiter auffällt. Das bereitet ihm hin und wieder ganz schöne Schwierigkeiten.

In meist kurzen Abschnitten erzählt A von seinen Erlebnissen, die so verschieden sind wie die Menschen, die für einen Tag seine Hülle sind. Er befindet sich z.B. im Körper einer Zicke, eines Strebers, eines minderjährigen illegalen Dienstmädchens, mehrerer Homosexueller, einer Drogenabhängigen, einer Depressiven, eines Fettleibigen usw. Das ist wirklich gut gemacht und bindet auf unaufdringliche Weise jede Menge Problemthemen aus dem Lebensalltag ein, allerdings ohne großartig zu werten und ohne den moralischen Zeigefinger zu heben.

Mit A’s Vorgehen, normalerweise nicht allzu sehr in das Leben der Jugendlichen einzugreifen, in denen er sich gerade befindet, ist es vorbei, als er in Gestalt von Justin auf dessen Freundin Rhiannon trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Von diesem Tag an ist A’s Liebe zu ihr der rote Faden, der sich durch die Episoden mit seinen „Wirten“ zieht und seinem Leben einen neuen Sinn gibt. Doch diese Liebe stürzt ihn auch in einen tiefen Konflikt, denn von diesem Tag an stellt er das Leben seiner „Gastgeber“ notfalls auch auf den Kopf, um das Mädchen zu treffen, dem sein Herz gehört, und er plagt sich zunehmend mit Fragen zu seiner Existenz.

Während A zu allem bereit ist, hat Rhiannon so ihre Schwierigkeiten mit der Situation. Obwohl sie sich in A verliebt hat und wirklich versucht, mit all dem klar zu kommen, was da unverhofft auf sie einprasselt, schafft sie es nur bedingt. Und auch wenn sie immer sein wahres Ich spürt, hat sie große Probleme damit, dass er bei jedem Treffen ein anderer ist, und sie hat Probleme mit körperlicher Annäherung, wenn er gerade ein Mädchen ist oder ein Junge, der ihr nicht gefällt. Auch dass sie im Grunde nie wissen, ob sich ihre Verabredungen und Pläne realisieren lassen, bereitet ihr Kopfzerbrechen und verkompliziert ihre Beziehung. Rhiannon will Sicherheit und Beständigkeit, und die kann A ihr nicht geben, solange er jeden Tag ein anderer ist.

Ich hatte beim Lesen häufiger den Eindruck, dass A mehr investiert, vielleicht auch mehr fühlt als Rhiannon – was sich auch in seiner selbstlosen letzten Aktion widerspiegelt. Außerdem habe ich mich hin und wieder gefragt, ob Rhiannon eigentlich von den Lesern und Leserinnen gemocht wird, denn von ihr werden ja die romantisch-idealistischen Vorstellung von Liebe zum Teil ganz schön torpediert. Das liegt nicht nur an ihren zunehmenden Zweifeln, sondern auch an ihrer mangelnden Offenheit bzgl. gleichgeschlechtlichen Körperlichkeiten und an ihrer Fixierung auf Äußerlichkeiten, als sie A in Gestalt eines stark übergewichtigen Jungens nicht berühren will. Ich finde es mutig, dass der Autor das Mädchen so anlegt, obwohl doch Äußerlichkeiten keine Rolle spielen sollten, schon gar nicht, wenn man jemanden liebt; manch einer könnte Rhiannon vielleicht als oberflächlich oder wenig tolerant sehen. Für mich machte aber genau das die Figur und damit auch die Story realistisch.

Meinetwegen könnte die Geschichte so stehen bleiben, wie sie endet, aber es wird – voraussichtlich nächstes Jahr – eine Fortsetzung mit dem Titel Rhiannon geben. (Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Geschichte fortgeführt oder nur noch mal aus Rhiannons Perspektive erzählt wird. Bislang hab ich mich auch nicht weiter damit beschäftigt, falls jemand mehr weiß: Immer her mit den Infos!)


11/15

[Keine Rezensionen] Bunter Urlaubsmix

Zwar hab ich lange nichts im Blog veröffentlicht, gelesen und ein paar Notizen hab ich aber trotzdem gemacht. Zeit, die mal kurz zu verbloggen. Die unten aufgeführten Bücher habe ich alle während meines Urlaubs im Mai/Juni verschlungen (oder auch nicht verschlungen).

 
 

Louise Penny: Denn alle tragen Schuld (Armand Gamache, #1) – o.W.

Die pensionierte Lehrerin Jane Neal stirbt durch den Pfeil einer Armbrust. Der gewaltsame Tod der liebenswerten Malerin in den Wäldern Kanadas schockiert das ganze Dorf. Nach und nach entdeckt Inspector Gamache von der Sûreté du Québec, dass hinter den idyllischen Spitzengardinen von Three Pines ein mörderischer Kosmos aus Neid und Habgier liegt. Und Jane? Was hat die alte Dame bei ihrer gnadenlosen Betrachtung der menschlichen Schwächen entdeckt, das jemand zu einem heimtückischen Mord trieb?

4,5 Sterne bei Amazon, ich habs nach 60 Seiten abgebrochen. Ich kann ja Headhopping grundsätzlich nicht besonders gut leiden, aber in einem Krimi geht es gar nicht, wenn die Story abwechselnd vom Kommissar, seiner Assistentin, deren Vater, den Verdächtigen und (gefühlt) siebenundneunzig weiteren Dorfbewohnern erzählt wird. Zudem ist mir der Erzählstil zu ausschweifend, und der Wust an verschiedenen Figuren und Handlungssträngen überfordert und nervt mich. Ich kann mir leider auch überhaupt nicht vorstellen, dass das Buch noch besser wird; es ist mir ein Rätsel, wie es so viele Preis gewinnen konnte. Mir ist meine Zeit dafür echt zu schade.

 
 

Ben Aaronovitch: Der böse Ort (Peter Grant, #4) – 7/15

Seltsame Dinge geschehen im Skygarden Tower, einem berüchtigten Sozialwohnblock in Südlondon. Dinge, die eine magische Anziehungskraft auf Police Constable und Zauberlehrling Peter Grant ausüben. Zunächst geht es nur um ein gestohlenes altes Buch über Magie, das aus der Weißen Bibliothek zu Weimar stammt. Doch dann weitet sich der Fall rasant aus. Denn der Erbauer des Tower, Erik Stromberg, ein brillanter, wenngleich leicht gestörter Architekt, hatte sich einst in seiner Zeit am Bauhaus offenbar nicht nur mit modernem Design, sondern auch mit Magie befasst. Was erklären könnte, warum der Skygarden Tower einen unablässigen Strom von begabten Künstlern, Politikern, Drogendealern, Serienmördern und Irren hervorgebracht hat. Und warum der unheimliche gesichtslose Magier, den Peter noch in schlechtester Erinnerung hat, ein so eingehendes Interesse daran an den Tag legt …

Ich würde diese Serie so gerne mögen, aber es bleibt dabei: Wir beide, wir werden keine Busenfreunde mehr. Obwohl es so viele Ansätze gibt, die mir gefallen, können mich die fantastischen Geschichten aus der Feder dieses humorvollen Autors einfach nicht packen und überzeugen. Trotzdem werde ich angesichts der Entwicklungen in diesem Buch das nächste doch wieder lesen »müssen«, weil ich wissen will, wie es weitergeht mit Leslie.

 
 

Andreas Föhr: Totensonntag (Wallner, #1/Prequel) – 12/15

»Totensonntag« erzählt Kommissar Wallners allerersten Fall: Im Herbst 1992 ist Clemens Wallner frischgebackener Kriminalkommissar. Bei einem Besäufnis auf einer Berghütte am Tegernsee, zu dem Kreuthner ihn mitgenommen hatte, geraten Wallner und Kreuthner in eine Geiselnahme. Vom Geiselnehmer erfährt Wallner von einer dramatischen Geschichte, die sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs ereignet hat und die Kreuthner alias »Leichen-Leo« den Hinweis zur Entdeckung seiner ersten Toten liefert. Es handelt sich um ein Skelett in einem edelsteinbesetzten Sarg mit einer Kugel im Schädel …

Bereits im November 2013 hatte ich dieses Buch begonnen und ziemlich schnell entnervt weggelegt. Im Mai, entspannt im Urlaub, wollte ich ihm eine letzte Chance geben, damit es nicht länger in meiner Goodreads-„Ich lese gerade“-Liste rumhängt. Eigentlich hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, dass ich weiterkommen und es mir gefallen könnte, aber von wegen! »Totensonntag« ist einer der überzeugendsten Regionalkrimis, die ich je gelesen habe. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor, skurrilen und tragischen Figuren, Vergangenheit und Gegenwart ist extrem gelungen, und verbunden mit einer wirklich guten Krimihandlung ist »Totensonntag« ein richtig gutes Buch. Ich werde definitiv weitere Bücher des Autors lesen.

 
 

Colette Auclair: Thrown (Aspen Valley, #1) – 4/15

Professional horse trainer Amanda Vogel dreams of riding jumpers in the Olympics, but after seeing her best friend die in a riding accident, she’s so traumatized she can’t compete. Broke and desperate, she takes a summer job in Aspen teaching some big-shot widowed movie star’s spoiled daughters to ride—and braces herself for three miserable months. But the movie star is funny, down-to-earth, and gorgeous—and his spoiled daughters are just desperate for a mother figure. By Labor Day, she has to choose between capturing a gold medal…and the man who has captured her heart.

Ich sagte ja schon mal, ich bin ein Pferdemädchen; als ich diesen »Liebesroman mit Pferden«, Golden-Heart-Finalist 2012, auf einem US-Blog entdeckt habe, war ich schnell angefixt. Nach einem ganz guten Beginn hat mich das Buch aber schnell verloren. Eigentlich wollte ich es sogar bei knapp der Hälfte abbrechen, die tollen Goodreads-Rezensionen haben mich aber davon abgehalten, und ich dachte, da müsste einfach noch was kommen. Von wegen. Mich konnte weder eine der Hauptpersonen noch die Pferde noch der Stil packen. Ich konnte keine Emotionen fühlen und mir ist völlig unklar, wieso sich Brady und Amanda überhaupt ineinander verliebt haben, wo sie doch kaum miteinander zu tun hatten und Brady sich auch noch die meiste Zeit wie ein Hirni aufführt. Jede Menge überflüssige Plottwists, nicht nachvollziehbare Albernheiten und beispielloser Wankelmut (Ich will, ich will nicht. Du bist verrückt, du bist nicht verrückt. Ich kann nicht, ich kann doch.) runden die Langeweile ab. Am interessantesten waren noch die Kinder des Filmstars, aber die konnten die Sache auch nicht rausreißen. Ebenso wenig wie der zuckersüße Epilog. Der nächste Band um Amandas Freundin Beth wird definitiv ohne mich stattfinden, egal was die Rezensentinnen schreiben.

 
 

Saskia Berwein: Todeszeichen (Leitner und Grohmann, #1) – 10/15

In einer Grube im Wald werden die Überreste einer zerstückelten Frauenleiche gefunden. Schon bald steht fest: Sie ist ein weiteres Opfer des „Künstlers“– eines Serienmörders, der bereits fünf Frauen entführt, tagelang gequält und ihnen bei lebendigem Leib rätselhafte Bilder in die Haut geschnitten hat. Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ermitteln fieberhaft, um den grausamen Killer endlich zu stoppen …

Um ehrlich zu sein, war ich nach dem Prolog schon fast so weit, das Buch wegzulegen, weil mir die Anfangsszene zu brutal und ekelhaft war. Ich will die Handlung nicht aus Sicht des Opfers geschildert bekommen; ich bin kein Freund von detaillierten Missbrauchs- und Tötungsbeschreibungen , für solche Sachen bin ich schlicht zu zartbesaitet. Ich bin aber froh, dass ich dabeigeblieben bin, denn das Buch entwickelte sich zu einem soliden und ganz spannenden Thriller mit guten Ermittlern, der mich – trotz einiger weiterer mir zu brutaler Szenen – insgesamt gut unterhalten hat. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn die Autorin sich in weiteren Bänden das Headhopping verkneifen würde.

 
 

Courtney Cole: If You Stay – Füreinander bestimmt (Beautifully Broken, #1) – 7/15

Seit dem Tod ihrer Eltern hält die 23-jährige Mila zusammen mit ihrer Schwester Madison das Familienrestaurant am Laufen und ist überzeugte Single-Frau. Das ändert sich, als sie Pax Tate kennenlernt. Pax ist auf den ersten Blick alles andere als ein Traummann: tätowiert, knallhart und mit schlechtem Benehmen. Doch ausgerechnet von ihm und seiner sexy Ausstrahlung fühlt Mila sich unwiderstehlich angezogen. Gegen jede Vernunft geht sie eine Beziehung mit ihm ein und entdeckt immer mehr Pax’ zärtliche Seite. Aber die Vergangenheit holt Mila und Pax unaufhaltbar ein. Wird die Kraft ihrer Liebe ausreichen, um zu bestehen?

Ach ja, mal wieder ein New-Adult-Roman mit einem gebrochenen Helden und einer furchtbar naiv wirkenden Sauberfrau als Gegenüber. Der Anfang war mal was anderes, dann entwickelte sich das Buch aber schnell Richtung Mittelmäßigkeit und verbreitete eher Langweile denn Unterhaltung. Pax‘ Geheimnis und Grund für seinen Drogenmissbrauch war mir zu dick aufgetragen, und dass er am Ende die totale Wandlung zum weichgespülten Superlover vollzieht, ist angesichts seiner Geschichte ziemlich unglaubwürdig. Band 2 um Milas Schwester werde ich definitiv nicht lesen.

[Keine Rezension] John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter


Originaltitel: The Fault in Our Stars

 

 

Verlagsbeschreibung:

»Krebsbücher sind doof«, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander – trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch.

 

Kommentar:

Ich wollte dieses Buch eigentlich gar nicht lesen. Denn ich bin ganz bei Hazel, der Protagonistin des Romans: »Krebsbücher sind doof.« Und sie machen mir Angst. Aber als ich »Das Schicksal ist ein mieser Verräter« vor zwei Wochen auf dem Flohmarkt gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen, denn natürlich hatte ich schon viel Gutes davon gehört. Nicht, dass ich solchen Lobeshymnen noch trauen würden, aber in diesem Fall bin ich wirklich froh, dass ich meine Vorbehalte gegen gehypte Bücher über Bord geworfen habe.

»Das Schicksal ist ein mieser Verräter« ist ein uneingeschränkt lesenswertes, wunderschönes und hochemotionales Buch. Irgendwie ist das ja auch kein Wunder bei diesem Thema und der krebskranken Protagonistin Hazel Grace, die weiß, dass es für sie keine Heilung gibt und dass es ein Wunder ist, dass sie überhaupt noch lebt. Aber Hazel hat gelernt, mit der Krankheit und ihren Auswirkungen zu leben und begegnet dem Leben – meist – mit Tapferkeit, Kampfgeist und einer großen Portion Zynismus. Ihr eintöniges Leben erlebt eine Wendung, als Hazel in der Selbsthilfegruppe für krebskranke Kinder Augustus kennenlernt, mit dem sie sich blind versteht und in den sie sich sofort verliebt. Natürlich wissen sie beide, dass ihre gemeinsame Zeit beschränkt ist – und sie tun alles, um das Beste daraus zu machen. Die beiden dabei zu begleiten, macht einen als Leser gleichermaßen traurig und glücklich, bringt einen zum Lachen und zum Weinen (manchmal auch gleichzeitig). Es ist bewegend und herzzerreißend tragisch.

Das Buch ist ein Stern unter den oft so austauschbaren unbedeutenden Jugendbüchern. Es ist noch besser als »Eine wie Alaska« (s. Keine Rezension), das mich auch schon so sehr berührt hat, dass mir die Worte für eine Rezension gefehlt haben, weil ich nicht den Eindruck hatte, dem Roman gerecht werden zu können. Deshalb mach ich jetzt hier auch mit der Anmerkung Schluss, dass ich den deutschen Titel noch besser als den englischen finde – er passt einfach perfekt zu diesem Buch.

 


15/15

[Keine Rezension] Abbi Glines: Verführt

Originaltitel: Fallen too far
Rush of Love, #1

Verlagsbeschreibung:
Nach dem Tod der Mutter verlässt Blaire ihr Zuhause, um bei ihrem Vater und dessen neuer Familie in einem luxuriösen Strandhaus zu leben. Vor allem ihr attraktiver Stiefbruder Rush lässt sie jedoch immer wieder spüren, dass sie nicht willkommen ist. Er ist so abweisend wie anziehend, so verletzend wie faszinierend, er ist verwirrend und unwiderstehlich – und er kennt ein Geheimnis, das Blaires Herz mit einem Schlag für immer brechen könnte.

Kommentar:
Ich lern es einfach nicht, die Finger von Büchern aus dem Bereich Young Adult (oder ist das vielleicht schon New Adult?!) zu lassen. Ich sollte wirklich inzwischen gelernt haben (wie oft hab ich das nun schon gesagt?!), dass ich zu alt für so was bin und dass mir das Verständnis fehlt für die Probleme von U-20-jährigen Jungfrauen und ihrer unsterblichen und unvergleichlichen Liebe zu irgendwelchen stinkreichen, rücksichtslosen Weiberhelden, die allerdings durch den reinen Charakter unserer wundervollen, (unwissentlich) gut aussehenden, hingebungsvollen Heldin zuverlässig zum monogamen Vorzeigefreund mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt mutieren.

Natürlich war mir ziemlich schnell klar, dass das Buch mal wieder NICHT hält, was die Rezensionen versprechen (Emotionen, Tiefgründigkeit, Spannung), ich hab mich aber trotzdem durchgekämpft, weil ich das »düstere Geheimnis« ergründen und zur Belohnung für meine Hartnäckigkeit mit einem schönen Happy-End belohnt werden wollte. Aber Pustekuchen. Nicht nur hab ich nicht wirklich begriffen, was eigentlich Blaires Problem war und was all die ins große Drama verwickelten Personen antreibt, sondern das Buch endet auch noch offen – aber ich werd den Teufel tun und mir auch noch Band 2 zu Gemüte führen!


6/15

Serieninfo:
01 Fallen too farVerführt
02 Never too farErlöst
03 Forever too far | Vereint

[Rezension] Miranda Kenneally: Stealing Parker

Hundred Oaks, #2

Verlagstext:

Parker Shelton pretty much has the perfect life. She’s on her way to becoming valedictorian at Hundred Oaks High, she’s made the all-star softball team, and she has plenty of friends. Then her mother’s scandal rocks their small town and suddenly no one will talk to her.

Now Parker wants a new life.

So she quits softball. Drops twenty pounds. And she figures why kiss one guy when she can kiss three? Or four. Why limit herself to high school boys when the majorly cute new baseball coach seems especially flirty?

But how far is too far before she loses herself completely?

 

Kommentar (enthält leichte Spoiler):

Band 1 der Hundred-Oaks-Serie, »Catching Jordan«, steht schon eine halbe Ewigkeit auf meiner Wunschliste. Da mit »Stealing Parker« gerade Band 2 im Angebot war, hab ich das Buch runtergeladen und sofort gelesen.

Das Buch handelt von der 17-jährigen Parker, die seit dem Coming-Out ihrer Mutter der Welt beweisen will, dass sie anders ist als ihre Mutter – d.h. in diesem Fall in erster Linie: nicht lesbisch. Deshalb knutscht sie mit allen möglichen Jungs rum, ohne sich ernsthaft auf sie einzulassen. Dann aber kommt der 23-jährige Brian als Baseball-Assistenztrainer an ihre Schule, und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Eine Beziehnung zwischen ihnen ist wegen des Altersunterschieds und des Lehrer-Schüler-Verhältnisses – vor allem für Brian – eigentlich unmöglich, nach einigem Hin und Her lässt er sich aber trotzdem auf die äußerst hartnäckige Parker ein. Ihr Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn der Altersunterschied und die damit verbundenen Ansprüche sind nicht wegzudiskutieren; hinzu kommt Brians ständige Angst, sie könnten miteinander erwischt werden – was für seine Reputation eine Katastrophe wäre. Doch während die Beziehung zu Brian für Parker lange nicht so glücklich verläuft, wie sie es sich erträumt hat, schleicht sich ein alter Bekannter, Corndog, in ihr Leben und in ihr Herz, ohne dass sie es zunächst so richtig bemerkt. Und als sie es bemerkt, ist die Sache schon extrem kompliziert …

Die Story bietet einige Aspekte, die ich wirklich interessant finde: Eine verbotene Liebe hat ja immer was, und ich bin bekanntermaßen erklärter Fan von Dreiecksgeschichten. Die Umsetzung in diesem Fall hat mich aber nur bedingt überzeugt. Brian hab ich von Anfang an als ziemlichen Feigling empfunden, und sobald die beiden zusammen sind, benimmt er sich so bescheuert, dass völlig klar ist, wohin die Beziehung führen wird. Parkers wachsende Liebe zu Corndog hingegen ist richtig toll dargestellt – und es ist im Übrigen kein Wunder, dass Parker sich in Corndog verliebt, denn er ist einfach ein wundervoller Typ (dessen ungnädiges Verhalten gegen Ende hinsichtlich des großen Knalls für mich nicht so ganz zum entworfenen Charakter passt).

Positiv ist auch die Darstellung der Beziehung zwischen Parker und ihrer Mutter. Parker kann ihrer Mutter nicht verzeihen, dass sie mit ihrer Freundin durchgebrannt und ihre Familie im Stich gelassen hat. Obwohl sie ihre Mutter wahnsinnig vermisst, ist sie nicht mal bereit, ihre Anrufe und SMS zu beantworten; sie will sich von ihr abgrenzen und ein anderes Leben führen als vor dem Coming-Out ihrer Mutter. Wie dieser Konflikt aufgelöst wird, ist definitiv herzerwärmend, und dieser Handlungsstrang ist für mich eine Stärke des Buches.

Zu den Schwächen des Buches zählt für mich die Rolle von Parkers Vater, der Kirche und des Glaubens an sich. Parkers Vater sucht nach dem Weggang seiner Frau sein Heil in Gebeten und in der Kirche – einer Kirche, der er schon viele Jahre angehört und die ihn wegen der Sünden seiner Frau so offensichtlich ausgrenzt, dass ich nicht nachvollziehen kann, wieso man sich das antut. Und nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Kindern – denn Parker ist ebenfalls betroffen: Viele Kinder der Kirchenangehörigen, darunter die Tochter des Priesters, schneiden sie bzw. feinden sie nach dem Coming-Out ihrer Mutter offen an. Schließlich mischt sich die Kirche sogar in die neue Beziehung von Parkers Vater ein und überzeugt ihn davon, diese zu beenden, weil seine Freundin viel zu jung sei. Auf der anderen Seite gibts aber eine weitere Gemeinde, die von Corndog nämlich, da sind die Leute viel netter und toleranter. Ich weiß nicht, was die Autorin mit diesem omnipräsenten Kirchenthema sagen wollte: Es lohnt sich, ein guter Christenmensch zu sein, auch wenns gute und schlechte Gemeinden bzw. gute und schlechte Christen gibt?! Ehrlich, auf diesen Erzählstrang hätte ich gut verzichten können, zumal er sich in Aussagen manifestiert wie: »You’re still the same loving Christian girl I’ve always known« oder »I hope God was looking the other way.«

Darüber hinaus werden hier einfach wahnsinnig viele Problemthemen angerissen – zu viele, für meinen Geschmack. Neben den genannten gibts nämlich auch noch den Konflikt zwischen Parker und ihren ehemaligen Freundinnen, allen voran Pfarrerstochter Laura, die absolut skrupellos ist und keinen Funken »Christlichkeit« (wo wir schon beim Thema sind) in sich trägt, und die im Laufe der Handlung keinen Deut dazulernt. Natürlich gibts auch wieder den inzwischen für YA-Bücher fast schon obligatorisch gewordenen schwulen besten Freund, der für eine Menge Wirbel sorgt und sich als gar nicht so guter Freund entpuppt. Ganz beiläufig wird auch ein wenig gesund klingender Abnehmwahn eingeflochten sowie die Drogenprobleme von Parkers Bruder. Und dass es am Ende zum großen Knall kommen muss, sodass Parker in der Folge quasi allein dasteht, weil alle Involvierten maßlos übertreiben, ist für meinen Geschmack auch ein Tick zu viel.

Ingesamt trotz guter Ansätze nur eine durchschnittliche Geschichte, die meiner Ansicht nach viel Potenzial verschenkt … vielleicht, weil sie zu viel auf einmal will.

 


8/15

 

Serieninfo:
01 Catching Jordan
02 Stealing Parker
03 Things I Can’t Forget
04 Racing Savannah (12/2013)
05 Running from Fate (2014)

[Rezension] Maggie Stiefvater: Rot wie das Meer

Originaltitel: The Scorpio Races

Klappentext:
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot.

Kommentar:
Ich war extrem skeptisch bezüglich dieses Buches, nicht zuletzt wegen einiger durchwachsener Kritiken, z.B. von Holly, die für mich in Sachen Stiefvater-Bücher eine verlässliche Quelle ist. Zum Glück habe ich »Rot wie das Meer« trotzdem gelesen – es ist für mich bis dato eines der Highlights 2013.

Das Buch basiert im Groben auf einer keltischen Sage über die Capaill Uisce (gesprochen: KAPpl ISCHke), ziemlich blutrünstige Pferde, die die meiste Zeit im Wasser leben und eher an Raubtiere als an normale Pferde erinnern. Gelingt es, sie im November aus dem Meer zu locken und einigermaßen zu zähmen, hat man ein wahnsinnig schnelles Rennpferd, das jedoch seine Gefährlichkeit und seine Liebe zum Salzwasser nie einbüßt. In »Rot wie das Meer« gehört es zu einem festen Bestandteil des Lebens, dass einige mutige Bewohner der Insel Thisby im Herbst die Capaill Uisce fangen, die an Land kommen, um mit diesen das alljährliche berühmte Skorpio-Rennen zu bestreiten.

Seit langer Zeit ist der junge Sean Kendrick beim Rennen dabei; er hat mit seinem roten Hengst Corr bereits viermal gesiegt und gilt als eine Art (Wasser-)Pferdeflüsterer. Erstmals meldet jedoch auch ein Mädchen fürs Rennen, Kate »Puck« Connolly, und als wäre das nicht schon schlimm genug, will sie auch noch mit einem normalen Pferd gegen die Capaill Uisce antreten. Sie stößt auf einigen Widerstand, doch ausgerechnet Sean setzt sich für sie ein – und hilft ihr auch bei der Vorbereitung aufs Rennen. Die beiden kommen sich im Laufe der Handlung auf eine sehr leise Art und Weise näher; nicht durch Worte, sondern durch Blicke und kleine Gesten mit großer Wirkung. Die Darstellung ihrer Beziehung erfolgt sehr zurückhaltend, aber extrem intensiv, und erinnert an »Shiver«, auch wenn zwischen Sean und Puck weit weniger – für viele Leser, die auf eine Liebesgeschichte hoffen, vielleicht auch zu wenig – passiert.

Man muss definitiv die leisen Töne und eine eher gemächliche Erzählweise mögen, damit einem das Buch uneingeschränkt gefällt – vor allem die erste Hälfte könnte für den einen oder anderen ein wenig spannungsarm sein. Mich hat das Buch aber von Beginn an fasziniert: mit diesen seltsamen Wasserpferden, die aufgrund ihrer Ambivalenz gar nicht so einfach zu fassen sind, mit der grauen und stürmischen Atmosphäre, mit den leicht verschrobenen Inselbewohnern, den interessanten und eigenwilligen Protagonisten und der Magie, die vor allem Sean über die Capaill Uisce ausübt. Ich glaube, dass vieles in diesem Buch auf »Pferdemenschen« anders und vor allem intensiver wirkt als auf Leser, die mit Pferden nichts am Hut haben; allein schon, das Verhalten eines Pferdes zu kennen und die Kraft eines Pferdes unter dem Sattel gefühlt zu haben, dürfte da für die eine oder andere Szene Einiges ausmachen. Ich bin mir insofern nicht ganz sicher, ob Leute, die keinen Draht zu Pferden haben, mit diesem Buch richtig glücklich werden können. Einen Versuch ist es aber allemal wert, denn Stiefvater erzählt einmal mehr eine wunderbare Geschichte!

 

14/15

 

Trivia:
Maggie Stiefvater hat vor Kurzem ein Cover Round-up zum Buch gepostet. Dabei ist mir aufgefallen, dass der deutsche Verlag sich als Einziger gegen ein Pferd auf dem Cover entschieden hat. Wie mir Herr Lindner vom Loewe-Verlag auf Nachfrage mitteilte, war das eine bewusste Entscheidung. Man wollte vermeiden, dass das Buch vom Endkunden als Pferdebuch wahrgenommen wird.

Und wer die November-Cakes nachbacken will, deren Beschreibung einem schon beim Lesen des Buches das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, findet das Rezept inkl. Selbstversuch bei Holly.