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[Rezension] Maggie Stiefvater: Rot wie das Meer

Originaltitel: The Scorpio Races

Klappentext:
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot.

Kommentar:
Ich war extrem skeptisch bezüglich dieses Buches, nicht zuletzt wegen einiger durchwachsener Kritiken, z.B. von Holly, die für mich in Sachen Stiefvater-Bücher eine verlässliche Quelle ist. Zum Glück habe ich »Rot wie das Meer« trotzdem gelesen – es ist für mich bis dato eines der Highlights 2013.

Das Buch basiert im Groben auf einer keltischen Sage über die Capaill Uisce (gesprochen: KAPpl ISCHke), ziemlich blutrünstige Pferde, die die meiste Zeit im Wasser leben und eher an Raubtiere als an normale Pferde erinnern. Gelingt es, sie im November aus dem Meer zu locken und einigermaßen zu zähmen, hat man ein wahnsinnig schnelles Rennpferd, das jedoch seine Gefährlichkeit und seine Liebe zum Salzwasser nie einbüßt. In »Rot wie das Meer« gehört es zu einem festen Bestandteil des Lebens, dass einige mutige Bewohner der Insel Thisby im Herbst die Capaill Uisce fangen, die an Land kommen, um mit diesen das alljährliche berühmte Skorpio-Rennen zu bestreiten.

Seit langer Zeit ist der junge Sean Kendrick beim Rennen dabei; er hat mit seinem roten Hengst Corr bereits viermal gesiegt und gilt als eine Art (Wasser-)Pferdeflüsterer. Erstmals meldet jedoch auch ein Mädchen fürs Rennen, Kate »Puck« Connolly, und als wäre das nicht schon schlimm genug, will sie auch noch mit einem normalen Pferd gegen die Capaill Uisce antreten. Sie stößt auf einigen Widerstand, doch ausgerechnet Sean setzt sich für sie ein – und hilft ihr auch bei der Vorbereitung aufs Rennen. Die beiden kommen sich im Laufe der Handlung auf eine sehr leise Art und Weise näher; nicht durch Worte, sondern durch Blicke und kleine Gesten mit großer Wirkung. Die Darstellung ihrer Beziehung erfolgt sehr zurückhaltend, aber extrem intensiv, und erinnert an »Shiver«, auch wenn zwischen Sean und Puck weit weniger – für viele Leser, die auf eine Liebesgeschichte hoffen, vielleicht auch zu wenig – passiert.

Man muss definitiv die leisen Töne und eine eher gemächliche Erzählweise mögen, damit einem das Buch uneingeschränkt gefällt – vor allem die erste Hälfte könnte für den einen oder anderen ein wenig spannungsarm sein. Mich hat das Buch aber von Beginn an fasziniert: mit diesen seltsamen Wasserpferden, die aufgrund ihrer Ambivalenz gar nicht so einfach zu fassen sind, mit der grauen und stürmischen Atmosphäre, mit den leicht verschrobenen Inselbewohnern, den interessanten und eigenwilligen Protagonisten und der Magie, die vor allem Sean über die Capaill Uisce ausübt. Ich glaube, dass vieles in diesem Buch auf »Pferdemenschen« anders und vor allem intensiver wirkt als auf Leser, die mit Pferden nichts am Hut haben; allein schon, das Verhalten eines Pferdes zu kennen und die Kraft eines Pferdes unter dem Sattel gefühlt zu haben, dürfte da für die eine oder andere Szene Einiges ausmachen. Ich bin mir insofern nicht ganz sicher, ob Leute, die keinen Draht zu Pferden haben, mit diesem Buch richtig glücklich werden können. Einen Versuch ist es aber allemal wert, denn Stiefvater erzählt einmal mehr eine wunderbare Geschichte!

 

14/15

 

Trivia:
Maggie Stiefvater hat vor Kurzem ein Cover Round-up zum Buch gepostet. Dabei ist mir aufgefallen, dass der deutsche Verlag sich als Einziger gegen ein Pferd auf dem Cover entschieden hat. Wie mir Herr Lindner vom Loewe-Verlag auf Nachfrage mitteilte, war das eine bewusste Entscheidung. Man wollte vermeiden, dass das Buch vom Endkunden als Pferdebuch wahrgenommen wird.

Und wer die November-Cakes nachbacken will, deren Beschreibung einem schon beim Lesen des Buches das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, findet das Rezept inkl. Selbstversuch bei Holly.

22 Kommentare zu [Rezension] Maggie Stiefvater: Rot wie das Meer

  • Ich muss zugeben, dass dies das erste Buch ist, welches mich von der Autorin reizt und deine Rezension bestärkt mich darin noch. Hm … Liste?

  • Hm. Eigentlich wollte ich das Buch ja nicht lesen, aber du steckst einen förmlich mit deiner Begeisterung darüber an. Und Legenden mag ich ja sowieso gern, wenn Stories leicht darauf abgebaut sind.

    Kaufen? Nicht kaufen? *grübel*

    • Animasoul: Ich kann dir schwer raten. Wenn du die Erzählweise von Stiefvater magst, solltest du es probieren. Oder zuvor mal in die Leseprobe reinlesen? Die gibts HIER.

      • Eigentlich mag ich ihren Schreibstil, aber manche ihrer Stories sind einfach doch recht… merkwürdig. Da erinner ich mich nur an ihre Feenreihe. Nicht schlecht geschrieben, aber dennoch nicht ganz meins, besonders Band 1. Band 2 fand ich ja besser. *hust*

        Werd ich gleich mal reinlesen. Danke für den Link! ;)

  • Hmmm, okay. Ich bin absolut kein Pferdemensch! Ich habe Respekt und Angst vor Pferden und wenn ich mal im Sattel saß, hatte ich einfach nur Angst!!!! Ich hab das Buch ja, aber ich bin gespannt, wie es dann bei mir ankommt, da ich mit Pferden wirklich nicht viel anfangen kann…Ich mag dafür Maggies Art zu erzählen sehr gerne. Mal schauen. Deine Rezension steckt auf jeden Fall, denn man kann deine Begeisterung richtig spüren!

    • Anna-Lisa: Ich bin auch gespannt, wie es jemand findet, der mit Pferden so gar nix am Hut hat! Wenn ich mir die allgemeinen Rezensionen so ansehe, gibts genügend Nicht-Pferdemenschen, die es trotzdem toll fanden. (Aber ich glaub trotzdem, dass man es dann anders liest.)

      • *lach* Ich glaube auch, dass man es anders liest, wenn man Pferde mag. Gerade, weil Pferde in diesem Buch ja doch eine große Rolle spielen. Aber ich mochte ja auch Maggies Feen-Bücher, obwohl ich mit Feen ja so gar nichts am Hut hab.
        Ich lass mich überraschen! Ich les jetzt erst etwas Science-Fiction/Dystopie und danach nehm ich vielleicht das von Maggie zur Hand. Ich bin noch nicht so ganz aus meiner Leseflaute raus.

        • DU MOCHTEST DIE FEENBÜCHER???? Ich fall vom Glauben ab! *umfall* ;)

          Übrigens kein Wunder, dass du nicht aus deiner Leseflaute rauskommst, wenn du so komische Dystopien liest. Da muss man ja depressiv werden! :D

          • Das erste Buch war okay, aber das zweite Buch mochte ich definitiv. :)

            *lol* Es hat weniger damit zu tun…ich hab’s auch mit Nora Roberts (und die funktioniert normal IMMER!!) versucht und das hilft auch nicht, auch keine Rereads…und ich lese jetzt einfach mal einige Bücher an, die ich die ganze Zeit schon lesen will…

            • Okay, wenn bei dir nicht mal Nora Roberts funktioniert, ist die Lage ernst … Vielleicht lässt du’s für den Moment einfach mit dem Lesen und gehst ein bisschen netten Mädchenkram shoppen? ;)

  • Hm, bisher habe ich ja doch eher einen Bogen um dieses Buch gemacht. Nach der Wolves of Mercy Falls Reihe (den ersten Band fand ich ja noch ganz gut, die anderen beiden ließen dann aber sehr nach-fand ich) bin ich etwas skeptisch was Maggie Stiefvater so schreibt. Aber das klingt dann doch so, als sollte ich dem Buch eine Chance geben.

    • Windfänger: Mir gings mit der »Wolves of Mercy Falls«-Serie genauso wie dir. Ich fand Band 1 wundervoll, Band 2 und 3 aber ein ganzes Stück schlechter – deshalb hab ich auch lange gezögert, was »Rot wie das Meer« angeht.

  • Miss Bookiverse

    Du jetzt also auch ;) ich fühle mich schon fast dazu gezwungen das Buch sobald wie möglich zu lesen. Bin natürlich auch froh, dass Maggie wieder ein Wunderwerk verfasst zu haben scheint :) habe zwar eher keinen Pferdedraht, aber das muss ja nichts heißen. Hast du die Raven Boys schon im Visier?

    • Ich glaub, die Meinungen bezüglich »Rot wie das Meer« gehen ein wenig auseinander; viele fanden das Buch ziemlich lahm. Kann ich aber nicht bestätigen, oder ich sags anders: Sowas stört mich nicht, wenn die Figuren und die Atmosphäre passen! Und wenn dann auch noch Pferde dabei sind … hach! ;)

      Was die »Raven Boys« angeht: Die fielen irgendwie in meine Enttäuschungsphase – bzgl. Mercy Falls 2 und 3, insofern hab ich sie auf die lange Bank geschoben. Ich weiß nicht mal so richtig, worum es geht. Jetzt überleg ich allerdings doch. Könnte aber gut sein, dass ich auf die deutsche Ausgabe warte; schätze, die wird im Herbst kommen, pünktlich zur Buchmesse …

      • Das ist ja ein generelles Problem, das viele mit Maggies Büchern haben: sie kommen nicht so schnell aus dem Tee. Mich stört das aber auch nicht, weil eben alles andere stimmt, da muss es nicht immer hophophop gehen :)

        Ich bin sehr gespannt wie die deutsche Ausgabe aussehen wird. Bestimmt wieder richtig toll. Das Buch kann ich auf jeden Fall nur empfehlen. Ich fand es richtig genial.

        • Ich erinnere mich dunkel, deine Rezension zu den Raven Boys gelesen zu haben und direkt angefixt gewesen zu sein – trotz meiner kleinen Stiefvater-Krise. :D Jetzt steht es definitiv auf der Wunschliste.

  • Danke für die tolle Rezension! Die macht definitiv Lust auf das Buch, und wenn ich nicht noch ein ungelesenes Stiefvater-Buch auf dem SUB liegen hätte, würde ich das Buch schleunigst bestellen, aber soo schnell läuft es mir ja nicht weg :)

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