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Die Meldung wäre wohl auch Buchsplitter-geeignet gewesen, da mein Blogschwerpunkt aber bekanntermaßen auf dem Thema »Romance« liegt, war es mir einen eigenen Artikel wert: Die Gewinner der RITA-Awards und der Golden-Heart-Awards wurden zum Abschluss der diesjährigen RWA-Konferenz bekanntgegeben.
Außerdem haben die Betreiberinnen von All About Romance einige interessante Infos von der Konferenz mitgebracht:
• Susan Elizabeth Phillips schreibt derzeit an einer Geschichte über die geflüchtete Braut aus »Call Me Irresistible«.
• Mary Jo Putney arbeitet derzeit an Band 4 ihrer Lost-Lords-Serie, die Potenzial für acht oder neun Bände hätte.
• Noch vor dem Erscheinen von Delilah Marvelles neuem Buch »Forever and a Day« (Band 1 der Rumor-Serie), wird es ein Prequel als E-Book geben (Dezember)
• Sarah aus Kate Nobles letztem Buch »Follow my Lead« wird 2012 ihr eigenes Buch kriegen.
• Kieran Kramer bleibt dem Schema ihrer ungewöhnlichen Buchtitel treu, ihr nächstes Buch wird »If You Give a Girl a Viscount« heißen.
• Elizabeth Hoyt, deren nächstes Buch »Scandalous Desires« im September erscheinen wird, hat einen Vertrag für drei weitere Bücher erhalten.
• Rachel Gibsons nächster Held wird ein Ex-Navy-SEAL sein: Vince, der Bruder der Heldin aus »Any Man of Mine«.
• Suzanne Enochs Buch »Beginner’s Guide to Rakes«, das im Oktober erscheinen wird, ist der erste Teil der vierbändigen Scandalous-Brides-Serie.
• Sherry Thomas arbeitet an ihrer ersten Trilogie, die die Bücher »Beguiling the Beauty« (Mai 2012), »Ravishing the Heiress« (Juli 2012) und »Reforming the Virgin« (Oktober 2012) umfassen wird.
[Weitere Infos und die Meldungen im Original: RWA Literacy Signing – Start Spreadin’ the News]
Gewinner der Rita- und Golden-Heart-Awards
[weiterlesen]
Originatitel: Where She Went
Adam und Mia, Teil 2
Klappentext:
Das Ende seiner großen Liebe zu Mia lässt Adam fast am Leben zerbrechen. Ruhelos, leer, ausgebrannt fühlt er sich, trotz seiner sensationellen Erfolge als Rockstar. Auch wenn er seinen Gefühlen auf der millionenfach verkauften CD »Collateral Damage« Ausdruck verliehen hat, ist der Schmerz über den Verlust von Mia noch immer zu stark, als dass er ihn ertragen könnte. Als Adam von einem Konzert erfährt, das Mia, inzwischen gefeierte Cellistin, in New York gibt, will er nur eines: sie wiedersehen. Noch in derselben Nacht finden sie den Mut, sich auszusprechen, sich auszusöhnen und sich zu trennen, um eigene Wege zu gehen. Da hört er, wie eine Stimme seinen Namen ruft …
Kommentar:
Regelmäßige Leser meines Blogs wissen, dass »Wenn ich bleibe«, Band 1 der Geschichte um Mia und Adam, für mich der Überraschungshit und eines der drei Jahreshighlights 2010 war. Es ist ein trauriges, aber wunderschönes Buch, und für mich es war einfach perfekt und stimmig, so wie es war. Insofern war ich über die Ankündigung einer Fortsetzung nur mäßig begeistert – nicht zuletzt, weil ich befürchtet habe, es könne meine Begeisterung für »Wenn ich bleibe« nachträglich trüben. Das hat mich natürlich trotzdem nicht daran gehindert, die Fortsetzung zu lesen; dazu war meine Neugierde zu groß.
»Lovesong« spielt drei Jahre nach dem Unfall, bei dem Mias gesamte Familie tödlich verunglückt ist. Mia ist nicht viel später nach New York ans Musikkonservatorium Juilliard gegangen und hat nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihren Freund Adam verlassen – ohne Begründung. Der Trennungsschmerz war Adam Inspirationsquelle für neue Songs, mit denen ihm und seiner Band über Nacht der große Durchbruch gelungen ist, doch der gefeierte Rockstar kann seinen Erfolg nicht genießen. Adam ist ein Wrack, denn er hat nicht nur Mia, sondern auch die Liebe zur Musik verloren. Er leidet unter Angstzuständen, hält sich nur mithilfe von Psychopharmaka leidlich über Wasser und scheint am Tiefpunkt angelangt zu sein, als er bei einem Streifzug durch New York zufällig mitbekommt, dass Mia ein Konzert in der Stadt gibt. Er geht hin und trifft sie anschließend Backstage. Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit reden die beiden wieder miteinander, und endlich erfährt Adam, warum Mia damals gehen musste …
Um es vorwegzunehmen: Die Fortsetzung der Geschichte hat mir »Wenn ich bleibe« nicht – wie insgeheim befürchtet – »kaputtgemacht«. Ich denke aber nach wie vor, dass die Fortsetzung absolut überflüssig war, auch wenn »Lovesong« ein wirklich gutes Buch ist. Forman schreibt einfach toll und hat es erneut geschafft, mich augenblicklich so in das Buch hineinzuziehen, dass ich es erst wieder weggelegt habe, als ich die letzte Seite gelesen hatte.
Der eigentliche Handlungszeitraum umfasst nur einen einzigen Tag, den Tag des Wiedersehens von Mia und Adam. Durchbrochen ist die laufende Handlung allerdings von Rückblenden, in denen einerseits Episoden aus Adams Beziehung mit Mia vor und nach dem Unfall erzählt werden und andererseits von seinem Leid nach der Trennung. Man erhält durch Adams Perspektive zum Teil eine neue Sicht auf bereits in Teil 1 erzählte Dinge, erfährt aber auch viel Neues über die Protagonisten, ihre gemeinsamen Erlebnisse und ihre Beziehung vor dem Unfall – das hat Forman wirklich sehr elegant gelöst. Allerdings fehlen dem Buch die Wärme und die Emotionalität, die ganz besonderen Momente, die mich in »Wenn ich bleibe« so sehr berührt haben. Auch habe ich mich den Personen lange nicht so nahe und verbunden gefühlt, sie wirken nämlich beide ganz schön seltsam – was angesichts ihres Schicksals – ganz besonders in Mias Fall – wahrscheinlich aber nicht verwunderlich ist.
Das bringt mich zu einer anderen Frage, nämlich der, ob das Buch wohl auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes richtig »funktioniert«. Ich glaube ehrlich gesagt, dass ich Mia nicht besonders gemocht hätte, wenn ich ihren Grenzgang in »Wenn ich bleibe« nicht hautnah miterlebt hätte. Und hätte ich nicht noch das Bild von Adam aus Band 1 im Kopf gehabt, hätte mich sein Klammern an die Vergangenheit sowie sein Umgang mit seinen Problemen wohl noch deutlich mehr befremdet als das so der Fall war. Ich bin mir tatsächlich nicht mal sicher, ob mich das Schicksal der beiden besonders berührt hätte, wären da nicht meine erstaunlich lebhaften Erinnerungen ans Vorgängerbuch und an all die Emotionen beim Lesen gewesen. Vielleicht ist die Kenntnis des überragenden ersten Teils aber einfach auch ein Fluch, weil das zweite Buch ganz anders ist und somit an den Erwartungen scheitern muss; vielleicht funktioniert »Lovesong« deshalb sogar besser ohne die Kenntnis von »Wenn ich bleibe«.
Fazit:
12/15 – Ein gutes Buch, das aber nicht notwendigerweise gelesen werden muss, nur weil man »Wenn ich bleibe« geliebt hat.
Serieninfo:
01 If I Stay | Wenn ich bleibe – 15/15
02 Where She Went | Lovesong – 12/15
OT: Catch of the Day
Klappentext:
Maggie ist dreißig, chaotisch und Single. In einer typischen Ostküsten-Kleinstadt wahrlich kein Vergnügen! Das letzte Mal, dass sie den Mann ihrer Träume gefunden zu haben glaubte, hatte sie sich ausgerechnet in den neuen Priester von Gideon’s Cove verguckt und die halbe Stadt mit ihrer Schwärmerei amüsiert. Die Lage ist ernst und Maggie allmählich verzweifelt. Bis ihr suchender Single-Blick auf Malone fällt. Augen so blau wie das Meer – der Fang des Tages? Oder angelt Maggie wieder einmal treffsicher nach dem falschen Traumprinzen?
Kommentar:
»Der Fang des Tages« ist das erste Buch von Kristan Higgins, das in deutscher Übersetzung erschienen ist, und obwohl ein paar englische Titel der Autorin ungelesen bei mir im Regal stehen, habe ich mich dazu entschieden, die deutsche Ausgabe auszuprobieren. Nachdem ich das Buch zugeklappt habe, kann ich nur sagen: Danke, Mira-Verlag, dass ihr diese Autorin nach Deutschland gebracht habt! Das wird ganz sicher nicht mein letztes Higgins-Buch sein!
Maggie betreibt in einer Kleinstadt in Maine ein Diner, das zentraler Anlaufpunkt für alle Bürger ist – kein Wunder, ist doch Maggie eine außerordentlich liebenswerte Person, der das Wohl ihrer Mitmenschen sehr am Herzen liegt. Da jeder sie kennt und in ihr Restaurant kommt, ist es nicht wenig peinlich, als sie überall erzählt, sie habe einen tollen Kerl kennengelernt, der sich dann aber dummerweise als der neue Pfarrer des Ortes entpuppt. Dass Maggie mit ihrer Schwärmerei für Pfarrer Tim nicht allein ist, ist da auch kein Trost. Maggie beschließt also, ihrem tristen Single-Dasein ein Ende zu setzen, sie fühlt sich nämlich ganz schön einsam und wünscht sich nichts mehr als einen Mann und ein Kind. Mithilfe ihrer Zwillingsschwester und ihrem Schwager macht sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten; das ist allerdings gar nicht so einfach, denn die potenziellen Anwärter entpuppen sich ausnahmslos als ziemliche Flachpfeifen. Dann stolpert ihr auf einmal unverhofft der Hummerfischer Malone vor die Füße, den sie bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wirklich wahrgenommen hat, weil er nämlich immer ausgesprochen mürrisch und verschlossen ist. Und auch jetzt, wo sie ihn näher kennenlernt, bleibt er ihr ein Rätsel, und sie hat keine Ahnung, woran sie ist …
Es gibt diverse größere und kleinere Dinge, die man an dem Buch kritisieren kann. Maggies Glaubensanwandlungen am Ende fand ich zum Beispiel sehr störend, und auch die falsche Fährte bezüglich des Pfarrers hat mir nicht besonders gefallen. Schlimmer noch: Maggie ist in manchen Situationen schon ganz schön schrullig, und einige ihrer Auftritte laden wirklich zum Fremdschämen ein. Und überhaupt steht mir die Romanze eigentlich viel zu sehr im Hintergrund für einen Liebesroman. Eigentlich. Aber …
… ich will mich überhaupt nicht groß daran aufhängen. Tatsache ist nämlich, dass das für mich alles keine entscheidende Rolle gespielt hat. Ich kann einfach darüber hinwegsehen, denn das Buch hat mir ingesamt so viel Spaß gemacht und und mich stellenweise so sehr berührt, dass ich beim Lesen wirklich gelacht und geweint habe. Das raue (Ostküsten-)Kleinstadtflair wird hervorragend eingefangen, und die Figuren sind bis zur letzten Nebenfigur so wunderbar lebendig, dass man das Gefühl hat, sie alle zu kennen und Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
Maggie selbst mag manchmal naiv und peinlich sein, sie ist andererseits aber so warmherzig, sympathisch und humorvoll, dass man ihr alles verzeihen würde. Ob sie mit ihrem Hund, ihrer alten Untermieterin, ihren Angestellten oder ihrer Schwester und deren Tochter zu tun hat – sie ist einfach wahnsinnig liebenswert, dabei aber nicht zu glatt und perfekt. Niemand anders könnte einen so verschlossenen Typen wie Malone knacken, von dem der Leser übrigens ebenso wenig weiß wie Maggie: im Wesentlichen erfährt man von ihm, dass er eine schwierige Kindheit und eine gescheiterte Ehe hinter sich hat. Er ist es aber definitiv trotzdem wert, erobert zu werden, denn auch wenn er nicht viel redet, tut er dann das Richtige, wenn es nötig ist, und er ist da, wenn sonst niemand da ist. Diese beiden Protagonisten ergänzen sich einfach perfekt, und ich habe einem Paar das Happy-End selten mehr gegönnt.
Fazit:
14/15 – Ein Buch voller Wärme und Herzlichkeit, das zum Mitlachen und Mitweinen einlädt.
The Smythe-Smiths, Book 1
Klappentext:
Honoria Smythe-Smith, the youngest daughter of the eldest son of the Earl of Winstead, plays the violin in the annual musicale performed by the Smythe-Smith quartet. She’s well aware that they are dreadful. In fact, she freely admits (to her cousins) that she is probably the worst of the bunch. But she’s the sort who figures that nothing good will come of being mortified, so she puts on a good show and laughs about it.
Marcus Holroyd is the best friend of Honoria’s brother Daniel, who lives in exile out of the country. He’s promised to watch out for Honoria and takes his responsibility very seriously. But he has his work cut out for him when Honoria sets off for Cambridge determined to marry by the end of the season. She’s got her eye on the only unmarried Bridgerton, who’s a bit wet behind the ears. When her advances are spurned, can Marcus swoop in and steal her heart in time for the musicale?
Kommentar:
Mit großer Freude hab ich im Herbst letzten Jahres die Ankündigung der Smythe-Smith-Serie vernommen, denn Quinn-Leser kennen die musikalisch völlig unbegabten Smythe-Smith-Mädchen schon aus den Bridgerton-Büchern, wo sie einige berühmt-berüchtigte Auftritte hingelegt haben.
Honoria ist das Mädchen an der Violine und ganz besonders unbegabt. Sie weiß das aber und macht sich nichts daraus; die Auftritte mit ihren Verwandten machen ihr trotzdem Spaß. Weniger lustig findet sie, dass sie immer noch keinen Ehemann gefunden hat, weshalb sie beschließt, daran etwas zu ändern. Nach reiflicher Überlegung fasst sie Gregory Bridgerton als geeigneten Heiratskandidaten ins Auge, dann allerdings kommt ihr Marcus Holroyd in die Quere. Der langjährige Freund ihres Bruders, den sie seit ihrer Kindheit kennt und der für sie immer eher ein zweiter großer Bruder war, weckt urplötzlich verwirrende Gefühle in ihr. Als Marcus an einer Infektion zu sterben droht, wacht Honoria Tag und Nacht an seinem Bett, und ihr wird klar, dass ihre Empfindungen weit über eine platonische geschwisterliche Zuneigung hinausgehen. Aber sieht Marcus mehr in ihr als die kleine Schwester seines besten Freundes oder gibt er sich aus reinen Verantwortungsbewusstsein mit ihr ab?
Die Geschichte spielt im Jahr 1821, parallel zu der von Colin Bridgerton und Penelope Featherington (»Romancing Mr. Bridgerton«/»Wer ist Lady Whistledown?«). Honorias Auftritt mit dem Smythe-Smith-Quartett wird dort tatsächlich erwähnt, und die Zerstörung von Honorias Violine durch Lady Danbury ist Thema in Lady Whistledown’s Society Paper (Kapitel 8). Marcus hingegen spielt in dem Bridgerton-Buch keine Rolle, ebenso wenig wie die dramatischen Ereignisse am Ende der Soiree im Hause Smythe-Smith thematisiert werden, die eigentlich eine Erwähnung in Lady Whistledowns Kolumne wert gewesen wären. Aber das tut der netten Idee, eine Serie um die Smythe-Smiths zu stricken, keinen Abbruch.
Vielleicht ist es allerdings auch eine kleine Krux, eine neue Serie im Umfeld der Bridgertons spielen zu lassen, denn die Smythe-Smith-Bücher werden naturgemäß noch mehr als alle anderen Quinn-Romane an der wirklich herausragenden Erfolgsserie um die Bridgertons gemessen. Tatsächlich kann »Just Like Heaven« nämlich nicht an die Qualität der Bridgerton-Bücher anknüpfen. Trotzdem macht der Roman großen Spaß: Quinns Stil ist locker-flockig und wunderbar amüsant zu lesen, und die Figuren sind wie immer humorvoll und liebenswert, allerdings fehlen ihnen ein paar Ecken und Kanten. Die Geschichte ist letztendlich recht dünn und wirkt außerdem im Mittelteil ein wenig in die Länge gezogen. Der letzte Kick fehlt einfach – wahrscheinlich auch, weil die Figuren eine Spur zu nett sind.
Fazit:
11/15 – Locker-flockige Unterhaltung, der aber das gewisse Etwas fehlt, um mehr als einfach nur »nett« zu sein.
Serieninfo:
01 Just Like Heaven
02 N.N. (2012)
03 N.N.
04 N.N.
Trivia:
Es gibt übrigens eine weitere Querverbindung zu anderen Quinn-Büchern, nämlich über das Buch, das Marcus während seiner Krankheit liest: »Miss Butterworth and the Mad Baron« (in dem die Mutter von Miss Butterworth von Tauben zu Tode gepickt wird). Es spielt eine Rolle in der Bevelstoke-Serie, besonders in den Bänden 2, »What Happens in London«, und 3, »Ten Things I Love About You«.
Klappentext:
As a lover of animals and nature, Beatrix Hathaway has always been more comfortable outdoors than in the ballroom. Even though she participated in the London season in the past, the classic beauty and free-spirited Beatrix has never been swept away or seriously courted … and she has resigned herself to the fate of never finding love. Has the time come for the most unconventional of the Hathaway sisters to settle for an ordinary man – just to avoid spinsterhood?
Captain Christopher Phelan is a handsome, daring soldier who plans to marry Beatrix’s friend, the vivacious flirt Prudence Mercer, when he returns from fighting abroad. But, as he explains in his letters to Pru, life on the battlefield has darkened his soul – and it’s becoming clear that Christopher won’t come back as the same man. When Beatrix learns of Pru’s disappointment, she decides to help by concocting Pru’s letters to Christopher for her. Soon the correspondence between Beatrix and Christopher develops into something fulfilling and deep … and when Christopher comes home, he’s determined to claim the woman he loves. What began as Beatrix’s innocent deception has resulted in the agony of unfulfilled love – and a passion that can’t be denied …
Kommentar:
Nachdem ich vom vierten Band um die Hathaway-Geschwister ziemlich enttäuscht war, habe ich »Love in the Afternoon« zunächst mal in den SuB verbannt und fast vergessen. Erst der AAR Annual Reader Poll, bei dem der Roman mächtig abgeräumt hat, hat mich wieder an das Buch erinnert – und jetzt, einige Monate später, hab ich mir den Abschlussband der Hathaway-Serie endlich vorgenommen.
England, 1855/56. Beatrix Hathaway ist zufällig bei ihrer Freundin Prudence, als diese einen Brief von ihrem Verehrer Captain Christopher Phelan erhält. Christopher kämpft als Soldat im Krimkrieg, und sehr zu Prus Ärger geht dieser Krieg nicht ohne Spuren an ihm vorüber: Sein jüngste Brief klingt richtig verzweifelt und hat definitiv nicht den Unterhaltungswert, den sich die Schönheit aus Hampshire wünscht. Weil sie keine Lust auf dieses Lamento hat, beschließt sie, dem Captain nicht zu antworten. Beatrix ist darüber ziemlich entsetzt, denn ihr ist nach dem Lesen des Briefs sofort klar, dass Christopher Prudence braucht, um durchzuhalten. Sie übernimmt schließlich an Prus Stelle die Korrespondenz, allerdings gerät die Sache schnell aus den Fugen: Ohne es zu wollen, verliebt sich Beatrix in Christopher, und auch Christophers Gefühle für die Briefeschreiberin werden immer tiefer. Doch als der Christopher hochdekoriert als Held, aber seelisch schwer angeschlagen aus dem Krieg zurückkehrt, ist es natürlich Prudence, die er will – hält er doch sie für das Mädchen, das ihm mit seinen Worten Kraft gegeben hat …
»Love in the Afternoon« hätte ein grandioses Buch werden können. Die Grundidee ist wirklich mal was anderes und Kleypas hätte eine herzzerreißende, dramatische Lovestory inklusive Verwirrspiel um die Identität der Briefeschreiberin und die Aufarbeitung von Christophers Kriegstraumas daraus spinnen können. Leider hat sie sich dazu entschieden, das Buch anders aufzubauen, und so konnte nur der erste Teil hundertprozentig überzeugen: vom ersten Brief bis zu dem Moment, in dem Christopher entdeckt, wer die Briefe in Wahrheit geschrieben hat. Auf den letzten einhundert Seiten verfällt Kleypas dann in ein seltsames Hopplahopp, das ich bei ihr noch nie erlebt habe. Es werden jede Menge Ereignisse grob zusammengefasst, mit ein paar längeren Szenen aufgehübscht und mittels zahlreicher und äußerst uneleganter Zeitsprünge präsentiert: Innerhalb von 14 Tagen passiert dies, zwei Monate später das, drei Wochen später jenes usw. Der Leser wird so zwar einigermaßen über die fortschreitende Entwicklung der Personen und Beziehungen informiert, wirklich miterleben darf er sie aber nicht oder maximal punktuell. Ich empfinde das in dieser Form als echte handwerkliche Schwäche und bin damit wieder beim Thema: Das kommt davon, wenn die Autoren Verträge abschließen, die so viele Bücher in so kurzer Zeit umfassen.
Das Buch hat trotzdem Spaß gemacht, und das liegt ganz besonders an Beatrix. Beatrix ist eine wundervolle Heldin: unkonventionell, intelligent, schlagfertig, loyal, warmherzig und verständnisvoll. Überdies ist sie berühmt-berüchtigt für ihre Naturverbundenheit und Tierliebe, wobei ihr Herz ganz besonders für die schicksalsgebeutelten Kreaturen schlägt. Weil sie bei einem Picknick vor Beginn der Handlung einmal ihren Haus-Igel Medusa dabei hatte, wurde sie von Christopher verächtlich als ein Mädchen, das in den Stall gehört, bezeichnet. Diese Worte hat sie ihm nie verziehen, und es spricht für ihre Großherzigkeit, dass sie sich zu Beginn der Handlung trotzdem dazu bereiterklärt, an Prus Stelle mit Christopher zu korrespondieren. Sie lernt einen ganz anderen Menschen kennen als angenommen und ist aufgrund ihres Charakters natürlich prädestiniert dafür, ihm vorbehaltlos alles zu geben, was sie zu geben hat. Ihr Verständnis für Christophers Probleme ist nicht nur während der Korrespondenz, sondern auch nach seiner Rückkehr ebenso grenzenlos wie ihre Liebe für ihn.
Christopher ist ebenfalls eine interessante Figur und natürlich ein klassischer »tortured hero«. Er ist als arroganten Schönling in den Krieg gezogen und als traumatisierter Mann zurückgekehrt, doch in Beatrix findet er Halt und Verständnis, Ablenkung und neuen Lebensmut. Schon bevor er weiß, dass sie die Briefe geschrieben hat, schätzt er ihre Nähe mehr als ihm lieb ist, denn schließlich glaubt er ja, Prudence zu lieben, die vermeintlich so wunderbar mit Worten umzugehen weiß. Es spricht für seinen Realitätssinn, dass ihm so schnell klar wird, wie oberflächlich Prudence ist und dass sie die Briefe niemals geschrieben haben kann; das nimmt der Handlung aber viel von der Spannung, die das Thema »Held steigert sich aufgrund tragischer Umstände blind in die Liebe zu einer falschen Frau« geboten hätte. Weiterhin wurde einiges Potenzial bei der Aufarbeitung seines Traumas verschenkt, andererseits ist ein Liebesroman von diesem Umfang wohl auch nicht der Rahmen, in dem sowas erschöpfend abgehandelt werden kann. Dass es einen Anlass von außen geben musste, damit Christopher einen entscheidenden Schritt auf dem Weg der Heilung macht, fand ich jedenfalls nicht glücklich – zumal die Sache sehr konstruiert wirkte.
Wundervoll waren die Szenen, in denen die Hathaways gemeinsam aufgetreten sind und die vor Esprit und Witz nur so sprühten. Diese außergewöhnliche Familie ist einfach unglaublich charmant, amüsant und liebenswert – ich glaube, ich würde mir irgendwelche Weihnachts-, Oster-, Pfingst- oder sonstige Novellas über die Hathaways auch ganz ohne Romance-Handlung kaufen! Ohne zu zögern!
Fazit:
10/15 – Ein Buch mit einer schönen Grundidee und wunderbaren Protagonisten, das aber im letzten Drittel rapide nachlässt. Durch die frühe Aufdeckung der Identität der Briefeschreiberin verschenkt die Autorin viel Potenzial.
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Serieninfo:
01 Mine Till Midnight | Pfand der Leidenschaft – 10/15
02 Seduce me at Sunrise | Glut der Verheißung – 15/15
03 Tempt me at Twilight | Zärtlicher Nachtwind – 12/15
04 Married by Morning – 8/15
05 Love in the Afternoon – 10/15
Duke’s Obsession, Book 1
Klappentext:
An Earl who can’t be bribed
Gayle Windham, Earl of Westhaven, is the first legitimate son and heir to the Duke of Moreland. To escape his father’s inexorable pressure to marry, he decides to spend the summer at his townhouse in London, where he finds himself intrigued by the secretive ways of his beautiful housekeeper…
A Lady who can’t be protected
Anna Seaton is a beautiful, talented, educated woman, which is why it is so puzzling to Gayle Windham that she works as his housekeeper.
As the two draw closer and begin to lose their hearts to each other, Anna’s secrets threaten to bring the earl’s orderly life crashing down – and he doesn’t know how he’s going to protect her from the fallout…
Kommentar:
Wie hier schon geschrieben, hatte ich von Beginn an Probleme mit dem Debütroman von Grace Burrowes, und das hat sich auch später nicht mehr geändert. Ich hab das Buch zwar beendet, aber ab Seite 150 nur noch quergelesen. Ich mochte den Stil nicht, die Personen blieben mir fremd und mir war schrecklich langweilig. Die Liebe der Protagonisten zueinander konnte ich nicht nachempfinden und die zahlreichen Sexszenen jedesmal, wenn Anna und Westhaven allein aufeinandergetroffen sind, haben mich auch nicht angesprochen. Annas dramatisches Geheimnis entpuppt sich am Ende als ziemlich undramatisch und wird unnötig aufgebauscht.
Erschwerend hinzu kommen unlogisches Handeln der Protagonisten in Zusammenhang mit historischen Unkorrektheiten. Ehrlich gesagt kann ich über sowas normalerweise hervorragend hinwegsehen, und dass ein zukünftiger Duke sich in seine Haushälterin verliebt, hätte ich im Rahmen eines schönen Liebesromans wohlwollend akzeptiert, obwohl es in Wahrheit natürlich undenkbar gewesen wäre. Dass aber sämtliche Geschwister die Verbindung vorbehaltlos unterstützen und selbst der alte Duke keine Einwände hat, darüber kann ich dann nicht mehr so einfach hinwegsehen. Und erst recht nicht darüber, dass der alte Duke die Mätresse seines Sohns dazu anhält, diesem ein Kind anzuhängen, weil ein Erbe her muss. Was für ein hanebüchener Unsinn! Überhaupt wirken die Personen in ihrem ganzen Handeln, Denken und Reden viel zu modern – ein Punkt übrigens, den die wenigen negativen Stimmen zu diesem Buch alle anprangern.
Fazit:
4/15 – Langeweile pur, angereichert mit historischen Fantastereien.
Serieninfo:
01 The Heir
02 The Soldier
03 The Virtuoso (November 2011)
Trivia:
Wer das Buch trotzdem ausprobieren möchte (es gibt ja immerhin deutlich mehr positive als negative Stimmen): Amazon bietet das E-Book derzeit für 70 Cent an.
Originaltitel: Stolen Fury
Stolen-Serie, Teil 1
Klappentext:
Als die Archäologin Dr. Lisa Maxwell in Italien dem gut aussehenden Rafe Sullivan begegnet, schlägt sie alle Vorsicht in den Wind und verbringt eine heiße Liebesnacht mit ihm. Doch am nächsten Morgen wacht sie in einem leeren Bett auf und schlimmer noch, mit einem leeren Safe! Lisa hat es sich zum Ziel gesetzt, die drei Furien zu sammeln, ein äußerst wertvolles Set antiker griechischer Relieffiguren. Und nun ist die eine Figur, die sie bereits gefunden hatte, verschwunden. Wutentbrannt verfolgt die Archäologin Rafe nach Florida. Doch bald schon müssen beide feststellen, dass sie nicht die Einzigen sind, die es auf die Furien abgesehen haben.
Kommentar:
Regelmäßigen Lesern meines Blogs wird kaum entgangen sein, dass ich große Vorbehalte gegen Romantic-Suspense-Titel habe. Das ist eine reine Geschmackssache: Ich mag einfach keine Plots, in denen die Heldin gestalkt bzw. bedroht wird und/oder auf der Flucht ist, weil sie sonst um ihr Leben fürchten muss. Sobald es darum geht, dass ein großer starker Seal oder Bodyguard die Heldin retten muss, ist ein Buch ganz sicher nichts für mich. Hinzu kommt ein weiteres Problem, das besonders bei Romantic-Suspense-Büchern auftritt: Die Storys sind einfach häufig total unglaubwürdig und das Verhalten der Helden völlig irrsinnig und sexuell verblendet, sodass ich selbst beim besten Willen nicht darüber hinwegsehen kann. Sorry, aber wer bitte hat Lust auf wilden Sex, während um ihn herum Häuser abbrennen oder in die Luft fliegen!?
Mit »Gestohlene Rache« hab ich ganz bewusst einen Titel des Genres ausgewählt, der mehr nach Krimi und weniger nach Verfolgungsjagd klingt und siehe da, das war schon mal deutlich besser als alles, was ich bisher aus diesem Genre gelesen habe. Selbst die ganz fürchterlichen Unwahrscheinlichkeiten und Sex in den unmöglichsten Situationen hielten sich in Grenzen. Okay, dass sich die sexuell frustrierte Dr. Lisa Maxwell nach einem Vortrag an der Uni von einem gutaussehenden Südländer einfach so küssen lässt, um einen weniger gutaussehenden lästigen Kollegen loszuwerden, ist jetzt vielleicht nicht so ganz glaubwürdig, und dass sie im Hotelzimmer erst über Rafe herfällt, nur um dann kurz vor dem eigentlichen Sex einzuschlafen, auch nicht. Um ehrlich zu sein, hatte ich da schon überlegt, ob ich das Buch nicht entweder abbreche oder aber ein Protokoll der Unfassbarkeiten blogge; dann aber hat sich das Buch überraschenderweise gefangen.
Doch nicht so hanebüchen zu sein wie andere Romantic-Suspense-Titel, macht leider auch noch kein gutes Buch. Und so hab ich mich über weite Strecken eher gelangweilt. Die Actionszenen konnten mich überhaupt nicht packen und auch die Krimihandlung ist nicht spannend oder besonders gut durchdacht, sondern grenzt am Ende schon fast ans Verworrene. Da Actionszenen und Krimihandlung aber – wie es sich für ein Romantic-Suspense-Buch gehört – doch ganz schön viel Raum einnehmen, ist die Lovestory ziemlich oberflächlich. Die basiert nämlich im Wesentlichen auf magischer sexueller Anziehung und dem Wunsch der Protagonisten, ständig übereinander herzufallen, auch wenn sie sich nicht leiden können und nicht trauen. Einige kleine Gesten und Bemerkungen machen zwar schon deutlich, dass sich in der Beziehung der beiden etwas verändert, aber nachfühlen konnte ich es nicht. Vielleicht auch deshalb, weil ich zu keiner der beiden Figuren einen Draht hatte; die Protagonisten waren mitnichten unsympathisch, wirkten aber blass und leblos und blieben mir fremd. So wie dieses Buch stell ich mir den billigen Verschnitt eines deutschen Privatsenders von »Indiana Jones« vor: Nicht so schlecht wie angenommen, aber auch weit entfernt davon, gut zu sein.
Fazit:
8/15 – Nicht so schlimm wie befürchtet, aber auch nicht wirklich überzeugend.
Serieninfo:
01 Stolen Fury (2008) | Gestohlene Rache (2010)
02 Stolen Heat (2009) | Gestohlene Liebe (Juni 2011)
03 Stolen Seduction (2010) | Gestohlenes Vertrauen (November 2011)
Trivia:
Im Januar 2012 wird »Schwur der Ewigkeit« (OT: »Marked«), Band 1 von Elisabeth Naughtons neuer Romantic-Fantasy-Serie bei Heyne erscheinen.
Originaltitel: Perfect Chemistry
Perfect Chemistry/Fuentes-Brüder, Buch 1
Klappentext:
Jeden anderen hätte Brittany Ellis, wohlbehütete Beauty Queen und unangefochtene Nr. 1 an der Schule, lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: eine explosivere Mischung als ihn und die reiche »Miss Perfecta« kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Womit keiner gerechnet hat: Dass aus dem gefährlichen Spiel alsbald gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gang, der Alex angehört, nicht zulassen …
Kommentar:
Für Brittany Ellis zählt vor allem eins im Leben: Das Bild des perfekten Mädchens aufrechtzuerhalten. Und das gelingt ihr ziemlich gut: Sie sieht nicht nur toll aus und hat einen beneidenswerten Freund, sondern sie ist darüber hinaus auch eine gute Schülerin, Anführerin der Cheerleaderinnen des Football-Teams und allgemein beliebt. Dumm nur, dass es ihr immer schwerer fällt, die Fassade aufrechtzuerhalten. Ihr Freund geht ihr auf den Wecker, ihren Freundinnen vertraut sie nicht, sie liegt wegen ihrer behinderten Schwester zunehmend im Clinch mit ihren Eltern und zu guter Letzt muss sie auch noch um ihren Notendurchschnitt fürs College bangen – weil ihr in Chemie nämlich ein unliebsamer Partner zugeteilt wird: Alex Fuentes ist ein Gangmitglied mit einem äußerst schlechten Ruf, der sich allerdings im Laufe der Zeit als intelligent und sehr sensibel entpuppt. Eine Beziehung zwischen den beiden scheint ausgeschlossen, aber das ändert nichts daran, dass sie sich gegen alle Vernunft zueinander hingezogen fühlen …
Entgegen anders lautender Aussagen im Klappentext ist Alex nicht der Gangleader, und die Gang interessiert sich auch nicht wirklich für die Beziehung der beiden – oder nur insofern, als dass Alex mit einigen Gangmitgliedern wettet, Brittany innerhalb von zwei Wochen flachzulegen. Tatsache ist aber, dass Alex ein Gangmitglied ist und nicht einfach aussteigen kann, obwohl er das am liebsten tun würde. Seine Rolle innerhalb der Gang ist ziemlich unrealistisch: Er ist nur deshalb in die Fußstapfen seines Vaters getreten und Gangmitglied geworden, um seine Familie zu schützen, weigert sich aber bislang erfolgreich, Drogen zu verticken oder zu morden. Stattdessen beschränkt er sich darauf, Geld für den Gangleader einzutreiben, ist ansonsten aber relativ unbescholten; er nimmt weder Drogen noch war er bis dato im Gefängnis. Klingt alles nicht gerade wahrscheinlich, es muss aber wohl so sein, dass Alex lange nicht so schlecht ist wie sein Ruf – schließlich haben wir es hier mit einem Liebesroman zu tun.
Weil Alex‘ Zukunftsaussichten wegen seiner Gangmitgliedschaft nicht gerade rosig sind, versteckt er seine Träume und sein wahres Wesen hinter einer undurchdringlichen Maske. Darin gleicht er Brittany, die ebenfalls nur eine Rolle spielt, und so ist es kein Wunder, dass Alex sie ziemlich schnell durchschaut. Er trägt bewusst und unbewusst seinen Teil dazu bei, dass ihre Fassade nach und nach bröckelt, bis sie schließlich eben nicht mehr das perfekte Mädchen ist. Sie hört mit dem Cheerleading auf, zieht ihre Konsequenzen aus dem Stress mit ihrem Freund, lehnt sich gegen ihre Eltern auf – und trifft sich mit Alex, obwohl sie weiß, dass das gefährlich sein kann und ihrem Ruf nicht gerade zuträglich ist. Da sie von Beginn des Buches an unzufrieden wirkt, bleibt sie trotzdem glaubwürdig; manchmal braucht es einfach nur den Stein des Anstoßes, um eine unausweichliche Veränderung auszulösen.
Obwohl die ganzen Ereignisse rund um die Gang ziemlich klischeehaft anmuten und die Story deshalb phasenweise nicht wirklich glaubwürdig scheint, erzählt das Buch letztendlich eine wirklich schöne, mitreißende Liebesgeschichte zwischen zwei sympathischen Jugendlichen, die sich im Lauf des Buches weiterentwickeln und ihre wachsende Liebe gegen die äußeren Umstände und die eigenen Dämonen durchsetzen. So müssen Liebesromane sein – dann kann ich auch großzügig darüber hinwegsehen, dass die Rahmenhandlung nur bedingt stimmig ist!
Zwei Dinge trüben die Geschichte aber doch beträchtlich, wie ich schon in meinem ersten Eindruck geschrieben habe: Es gibt in diesem Buch ziemlich viele Rechtschreib-/Tipp-/Satzfehler, und dass die Schwester der Protagonistin zahllose Male falsch geschrieben wird (Shelly statt Shelley), ist ein absolutes Unding. Der eine oder andere mag das als lächerliche Kleinigkeit bzw. Schönheitsfehler abtun, ich finde sowas aber extrem störend – ich würd mir auch kein neues Auto mit ner Delle kaufen und sagen: »Macht doch nix, fährt ja trotzdem«. Davon abgesehen sind die immer wieder eingestreuten spanischen Wörter unglaublich nervig – und in der Tat war das damals angemeckerte Anrede »mamá« da noch harmlos. Viel schlimmer sind die mitten im Satz untergebrachten Begriffe, sowas wie: »Ich werde dir die huevos abknallen« (S. 73) oder »Glaub mir, er hat nada, womit er prahlen könnte« (S. 67). Das soll doch wohl nicht authentisch sein!? Es ist einfach nur extrem lächerlich und ebenso störend; und zudem seh ich auch den Sinn dahinter nicht. Die Autorin will uns doch wohl nicht ernsthaft auf diese Weise vor Augen führen, dass wir es hier mit Mexikanern zu tun haben? Wir sind doch nicht blöd!
Fazit:
13/15 – Eine wirklich schöne, dramatische Liebesgeschichte zwischen zwei sehr sympathischen Jugendlichen – vorausgesetzt, man kann mit diversen Unglaubwürdigkeiten in der Rahmenhandlung rund um das Gangleben sowie mit den immer wieder eingestreuten spanischen Begriffen leben.
Serieninfo:
01 Perfect Chemistry (2008) | Du oder das ganze Leben (2011)
02 Rules of Attraction (2010) | Du oder der Rest der Welt (November 2011)
03 Chain Reaction (2011)
Trivia:
Die lustigste Szene des Buchs war für mich übrigens das Telefonat zwischen Brittany und ihrem sexfixierten Freund Collin, der das arglose Mädchen zum Telefonsex überreden will (S. 62).
»Streichle dich, Brit. Und sag mir, was du gerade tust. Das würde mich total anmachen.«
»Und was machst du, während ich mich streichle?«, frage ich ihn.
»Die Keule polieren. Was glaubst du denn, was ich mache? Meine Hausaufgaben?«
Kommissar Marthaler, Fall 4
Inhalt lt. Klappentext:
Das älteste Gewerbe der Welt: Mord. Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der »zweiten Nitribitt« die Runde. Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt.
Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Der Hauptkommissar erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Marthaler legt sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die »Akte Rosenherz« soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis.
Kommentar:
Ich hab Seghers »Der Fall Rosenherz« eher zufällig auf dem Flohmarkt eingepackt, und erst Zuhause ist mir wieder eingefallen, dass ich mich bereits 2006 für seinen ersten Krimi, »Ein allzu schönes Mädchen«, interessiert habe. Wenn ich mich recht erinnere, haben mich damals einige weniger gute Rezensionen davon abgehalten, das Buch zu kaufen; sehr wahrscheinlich werde ich das nachholen.
Der vierte Fall des Frankfurter Kommissars Marthaler hat mir nämlich wirklich gut gefallen. Er ist solide konstruiert und vielleicht nicht nervenzerreißend spannend oder überraschend, aber dennoch sehr unterhaltsam. Das Buch ist in in vier Sinnabschnitte gegliedert und beginnt mit dem Fund der grausam zugerichteten Leiche der Prostituierten Rosenherz und den Ermittlungen aus dem Jahr 1966. Dem schließt sich – zunächst scheinbar zusammenhanglos – ein Raubüberfall auf einen Kunsttransporter an, in den die Lebensgefährtin von Kommissar Marthaler verwickelt ist; nach und nach wird ein Zusammenhang mit dem alten Fall »Rosenherz« wahrscheinlich. Mit dem Auftauchen der Journalistin Anna, die sich für den Fall interessiert, ergeben dann endlich viele vage Vermutungen des Kommissars einen Sinn und verdichten sich letztendlich zu einem handfesten Tatverdacht, der abschließend verifiziert werden muss und die eine oder andere Überraschung bereithält.
Wie gesagt, »Die Akte Rosenherz« ist sehr solide aufgebaut, auch wenn es die eine oder andere Unwahrscheinlichkeit gibt, die manch einen Leser deutlich mehr stören könnte als mich (z.B. die Tatsache, dass Marthaler die wildfremde Journalistin Anna so sehr ins Vertrauen zieht). Überhaupt ist Marthaler kein Kommissar, zu dem ich in irgendeiner Weise einen Draht hätte, und Anna mit ihrer kleinen Psychomacke, ihrer Akribie, Ausdauer und ihren Superheldinnenanwandlungen hat mich phasenweise ganz schön an Stieg Larsons Lisbeth Salander erinnert. Dennoch fand ich die beiden Ermittler ebenso wie die anderen Figuren des Buchs stimmig – und man muss ja die Protagonisten nicht immer ins Herz schließen, um sich gut unterhalten zu lassen.
Fazit:
12/15 – Ein überraschend guter deutscher Krimi, der richtig Spaß gemacht hat.
Serieninfo:
01 Ein allzu schönes Mädchen (2006)
02 Die Braut im Schnee (2007)
03 Partitur des Todes (2008)
04 Die Akte Rosenherz (2009)
Trivia:
Die Taschenbuchausgabe von »Die Akte Rosenherz« erscheint im September 2011.
Jan Seghers ist das Pseudonym des Autors Matthias Altenburg, unter dem er seit 2004 Kriminalromane veröffentlicht. Sein Pseudonym ist eine Hommage an Anna Seghers und einen einstmals populären Radrennsportler.
Seit 2006 schreibt er auf www.janseghers.de regelmäßig sein Internet-Tagebuch »Geisterbahn. Tagebuch mit Toten.«
Originaltitel: Come Lie With Me
Klappentext:
Als Physiotherapeutin sagt man Dione Kelly wahre Wunder nach. Ihr neuer Patient Blake Remington stellt sie jedoch vor eine große Herausforderung. Der Flugzeugingenieur sitzt seit einem Sportunfall im Rollstuhl, und aus dem ehemals lebenshungrigen Abenteurer ist ein zynischer Tyrann geworden. Doch Dione bleibt hart, verordnet Blake ein strenges Trainingsprogramm und weicht auch nachts nicht von seiner Seite, wenn Schmerzen den geschundenen Körper peinigen. Aber je näher sich die beiden kommen, desto fordernder wird Blake, denn er erkennt hinter der kühlen Fassade eine zutiefst verletzliche Frau. Sein Deal: Er kämpft darum, wieder laufen zu lernen, wenn auch sie bereit ist, sich dem Leben zu öffnen.
Kommentar (Achtung, leichte Spoiler!):
Dione Kelly wird vom Schwager des Flugzeugingenieurs Blake Remington engagiert, um diesem »das Leben zu retten«. Seit Blake bei einem Sportunfall an den Rollstuhl gefesselt ist, leidet er an schweren Depressionen und hat sich völlig aufgegeben – und das, obwohl er rein körperlich nach zahlreichen Operationen wieder in der Lage wäre, seine Beine zu benutzen. Gegen Blakes Willen krempelt die Physiotherapeutin sein tristes Leben um und gibt ihm Stück für Stück neuen Lebensmut, sodass der Patient schließlich wieder anfängt, an sich zu glauben. Schon bald verbindet die beiden weit mehr als ein reines Therapeuten-Patienten-Verhältnis, doch Dione weigert sich aufgrund ihrer Vergangenheit beharrlich, Gefühle zuzulassen und dauerhafte Beziehungen einzugehen …
Was eigentlich ganz spannend klingt, wenn man sich ein wenig für Physiotherapie und das Zusammenspiel zwischen Geist und Körper interessiert, offenbart sich schnell als ziemlich oberflächliches Geplänkel. Die wundersame Heilung von Blake geht nach einem etwas holprigen Start viel zu glatt über die Bühne: Der gerade noch Depressive wandelt sich in null Komma nichts in einen wahren Musterschüler, der durch Übereifer glänzt und rasante Fortschritte macht; echte Krisen und Rückschläge gibt es nicht.
Dafür hadert Dione mit ihrem Leben. Sie ist nämlich mit 18 von ihrem damaligen Ehemann vergewaltigt worden und kann seitdem weder Berührungen ertragen noch will sie Bindungen/Beziehungen eingehen. Soweit verständlich. Weniger verständlich ist da schon die Tatsache, dass mit Blake alles total anders ist; er ist der erste Mensch seit Scott, dessen Berührungen sie nicht scheut. Endgültig abstrus ist dann ihr Entschluss, Blake zu verführen, um ihn von seiner psychosomatisch bedingten Impotenz kurieren. Was für ein bodenloser Quatsch!!!
Blake seinerseits ist nicht nur selbstgefällig und tyrannisch, sondern entpuppt sich letztendlich auch als ziemlicher Arsch. Obwohl er – wie sich am Ende herausstellt – die ganze Zeit geahnt hat, dass Dione in der Vergangenheit vergewaltigt wurde, bringt er sie immer wieder in Situationen, in denen sie von Panik erfasst wird. Ist aber vielleicht doch ganz gut so, denn manche Leute muss man offenbar zu ihrem Glück zwingen (»Trotz ihres angestrengten Versuchs, die Beine zusammenzupressen und seine vagabundierende Hand einzuklemmen, wanderte diese noch ein Stück höher«, S. 153). Am Ende hat Blake Dione »ihre Weiblichkeit zurückgegeben« (S. 197) und das glückliche Paar und die Leser haben sich den Himmel voller schluchzender Geigen redlich verdient:
Sie berührte sein Glied, ertastete es langsam und streichelte es. Eine Art Heulen drang aus Blakes Kehle. Plötzlich wusste sie Bescheid. Für so viel vitale Festigkeit, für so viel zarte Kraft gab es nur eine Ruhestätte, und das war die geheimnisvolle Tiefe ihres weiblichen Schoßes. Mann und Frau waren dafür geschaffen, sich miteinander zu vereinen, waren als zwei Hälften kreiert, um zu einem Ganzen zu verschmelzen. (…)
Sie fühlte sich fast eingeschüchtert von der absoluten Stimmigkeit und Richtigkeit ihrer Verschmelzung, von den heißen Lustschaudern, die über ihren Körper jagten. Alle Barrieren waren jetzt eingerissen. Verschwunden waren die Ängste und Albträume, die sie daran gehindert hatten Genuss zu empfinden bei der magischen Hingabe an einen geliebten Mann. (…)
Sie genoss ihn in vollen Zügen. Sie himmelte ihn an, sie benutzte ihn, sie versank im Strudel seiner Sinne und bereitete sich voller Wonne darauf vor, in ihm zu ertrinken. Sie verglühte lebend in der Hitze ihres eigenen Körpers, während die Lust immer intensiver und schließlich unerträglich wurde. (…) Dann wurde diese Lust zu einem Flächenbrand, der sie hinwegfegte.
(Seite 229 ff.)
Überhaupt ist der Stil insgesamt eher fragwürdig. Erzählt wird die Geschichte prinzipiell aus der personalen Sicht von Dione, allerdings nicht in Ich-Form, sondern in der dritten Person. Zwischendurch fließen aber immer mal wieder Gedanken von Blake ein, die da eigentlich nicht sein dürften und die beim Lesen eher irritierend sind; zudem wird man bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von Adjektiven erschlagen (»Seine Lippen wühlten spielerisch in ihren Haaren, bevor sie weiterwanderten, um ihre weichen Augenlider, die seidige Fläche ihrer exotischen Wangeknochen und die berauschende Frische ihres üppigen Mundes zu erkunden.«, S. 208). Hinzu kommen außerdem unsinnige Metaphern und Vergleiche (»Seine Augen glühten wie blaue Kohlen«, S. 110, oder »Dione wählte ihre Worte mit der Behutsamkeit aus, mit der sie auf einer Wiese Wildblumen gepflückt hätte«, S. 157).
Olle Kamellen – Freud oder Leid?
Zu alle dem kommt noch etwas anderes. »Lauf des Lebens« ist in Deutschland 2009 erschienen, das Original »Come Lie With Me« stammt allerdings aus dem Jahr 1984 und ist Howards viertes von inzwischen 94 Büchern. Zwischen der Veröffentlichung des Originals und der deutschen Lizenzausgabe liegen – nach Adam Riese – 25 Jahre. 25 Jahre, in denen sich Linda Howard schriftstellerisch deutlich weiterentwickelt und auch thematisch sehr verändert hat. (Ich bin zwar weiß Gott kein Linda-Howard-Experte, hab aber doch ein paar ihrer Bücher gelesen und denke, das kann ich auch durchaus feststellen, ohne mich durch ihre komplette Backlist gelesen zu haben.)
Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, ein sehr mäßiges Frühwerk einer inzwischen etablierten Autorin auf den Markt zu werfen? Und noch viel mehr bewegt mich die Frage, ob der Verlag sich selbst, der Autorin und den Lesern einen Gefallen damit tut? Angestammte Howard-Fans werden enttäuscht sein, weil sie von der Autorin in den letzten Jahren eine andere Qualität gewohnt waren, und Neu-Leser werden vielleicht nie wieder ein Buch von Howard anpacken, weil diese olle Kamelle nun wirklich nicht dazu dienen wird, einen für Linda Howard zu begeistern. Zumal man nicht vergessen darf, dass sich nicht jeder so intensiv mit einem Buch beschäftigt wie wir Buchblogger; meine Mutter würde zum Beispiel nie auf die Idee kommen, ein Impressum lesen. Sie würde also auch nicht feststellen, dass das Original von 1984 stammt. Sie fände einige Parts der Handlung einfach nur befremdlich und unglaubwürdig – was sie aber gar nicht wären, wenn man sich vor Augen halten würde, wie alt das Buch ist. Aber möglicherweise schätz ich die Lage auch ganz falsch ein, bin selbst zu kritisch und kann einfach nicht ermessen, dass die deutschen Howard-Fans dankbar für die Veröffentlichung dieses Frühwerks sind!?
Fazit:
6/15 – Kann man schon lesen, wenn man solche Bücher mag. Muss man aber nicht. Definitiv nicht.
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