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[Rezension] Simone Elkeles: Du oder das ganze Leben

Originaltitel: Perfect Chemistry
Perfect Chemistry/Fuentes-Brüder, Buch 1

Klappentext:
Jeden anderen hätte Brittany Ellis, wohlbehütete Beauty Queen und unangefochtene Nr. 1 an der Schule, lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: eine explosivere Mischung als ihn und die reiche »Miss Perfecta« kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Womit keiner gerechnet hat: Dass aus dem gefährlichen Spiel alsbald gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gang, der Alex angehört, nicht zulassen …

Kommentar:
Für Brittany Ellis zählt vor allem eins im Leben: Das Bild des perfekten Mädchens aufrechtzuerhalten. Und das gelingt ihr ziemlich gut: Sie sieht nicht nur toll aus und hat einen beneidenswerten Freund, sondern sie ist darüber hinaus auch eine gute Schülerin, Anführerin der Cheerleaderinnen des Football-Teams und allgemein beliebt. Dumm nur, dass es ihr immer schwerer fällt, die Fassade aufrechtzuerhalten. Ihr Freund geht ihr auf den Wecker, ihren Freundinnen vertraut sie nicht, sie liegt wegen ihrer behinderten Schwester zunehmend im Clinch mit ihren Eltern und zu guter Letzt muss sie auch noch um ihren Notendurchschnitt fürs College bangen – weil ihr in Chemie nämlich ein unliebsamer Partner zugeteilt wird: Alex Fuentes ist ein Gangmitglied mit einem äußerst schlechten Ruf, der sich allerdings im Laufe der Zeit als intelligent und sehr sensibel entpuppt. Eine Beziehung zwischen den beiden scheint ausgeschlossen, aber das ändert nichts daran, dass sie sich gegen alle Vernunft zueinander hingezogen fühlen …

Entgegen anders lautender Aussagen im Klappentext ist Alex nicht der Gangleader, und die Gang interessiert sich auch nicht wirklich für die Beziehung der beiden – oder nur insofern, als dass Alex mit einigen Gangmitgliedern wettet, Brittany innerhalb von zwei Wochen flachzulegen. Tatsache ist aber, dass Alex ein Gangmitglied ist und nicht einfach aussteigen kann, obwohl er das am liebsten tun würde. Seine Rolle innerhalb der Gang ist ziemlich unrealistisch: Er ist nur deshalb in die Fußstapfen seines Vaters getreten und Gangmitglied geworden, um seine Familie zu schützen, weigert sich aber bislang erfolgreich, Drogen zu verticken oder zu morden. Stattdessen beschränkt er sich darauf, Geld für den Gangleader einzutreiben, ist ansonsten aber relativ unbescholten; er nimmt weder Drogen noch war er bis dato im Gefängnis. Klingt alles nicht gerade wahrscheinlich, es muss aber wohl so sein, dass Alex lange nicht so schlecht ist wie sein Ruf – schließlich haben wir es hier mit einem Liebesroman zu tun.

Weil Alex‘ Zukunftsaussichten wegen seiner Gangmitgliedschaft nicht gerade rosig sind, versteckt er seine Träume und sein wahres Wesen hinter einer undurchdringlichen Maske. Darin gleicht er Brittany, die ebenfalls nur eine Rolle spielt, und so ist es kein Wunder, dass Alex sie ziemlich schnell durchschaut. Er trägt bewusst und unbewusst seinen Teil dazu bei, dass ihre Fassade nach und nach bröckelt, bis sie schließlich eben nicht mehr das perfekte Mädchen ist. Sie hört mit dem Cheerleading auf, zieht ihre Konsequenzen aus dem Stress mit ihrem Freund, lehnt sich gegen ihre Eltern auf – und trifft sich mit Alex, obwohl sie weiß, dass das gefährlich sein kann und ihrem Ruf nicht gerade zuträglich ist. Da sie von Beginn des Buches an unzufrieden wirkt, bleibt sie trotzdem glaubwürdig; manchmal braucht es einfach nur den Stein des Anstoßes, um eine unausweichliche Veränderung auszulösen.

Obwohl die ganzen Ereignisse rund um die Gang ziemlich klischeehaft anmuten und die Story deshalb phasenweise nicht wirklich glaubwürdig scheint, erzählt das Buch letztendlich eine wirklich schöne, mitreißende Liebesgeschichte zwischen zwei sympathischen Jugendlichen, die sich im Lauf des Buches weiterentwickeln und ihre wachsende Liebe gegen die äußeren Umstände und die eigenen Dämonen durchsetzen. So müssen Liebesromane sein – dann kann ich auch großzügig darüber hinwegsehen, dass die Rahmenhandlung nur bedingt stimmig ist!

Zwei Dinge trüben die Geschichte aber doch beträchtlich, wie ich schon in meinem ersten Eindruck geschrieben habe: Es gibt in diesem Buch ziemlich viele Rechtschreib-/Tipp-/Satzfehler, und dass die Schwester der Protagonistin zahllose Male falsch geschrieben wird (Shelly statt Shelley), ist ein absolutes Unding. Der eine oder andere mag das als lächerliche Kleinigkeit bzw. Schönheitsfehler abtun, ich finde sowas aber extrem störend – ich würd mir auch kein neues Auto mit ner Delle kaufen und sagen: »Macht doch nix, fährt ja trotzdem«. Davon abgesehen sind die immer wieder eingestreuten spanischen Wörter unglaublich nervig – und in der Tat war das damals angemeckerte Anrede »mamá« da noch harmlos. Viel schlimmer sind die mitten im Satz untergebrachten Begriffe, sowas wie: »Ich werde dir die huevos abknallen« (S. 73) oder »Glaub mir, er hat nada, womit er prahlen könnte« (S. 67). Das soll doch wohl nicht authentisch sein!? Es ist einfach nur extrem lächerlich und ebenso störend; und zudem seh ich auch den Sinn dahinter nicht. Die Autorin will uns doch wohl nicht ernsthaft auf diese Weise vor Augen führen, dass wir es hier mit Mexikanern zu tun haben? Wir sind doch nicht blöd!

Fazit:
13/15 – Eine wirklich schöne, dramatische Liebesgeschichte zwischen zwei sehr sympathischen Jugendlichen – vorausgesetzt, man kann mit diversen Unglaubwürdigkeiten in der Rahmenhandlung rund um das Gangleben sowie mit den immer wieder eingestreuten spanischen Begriffen leben.

 

 

 
Serieninfo:
01 Perfect Chemistry (2008) | Du oder das ganze Leben (2011)
02 Rules of Attraction (2010) | Du oder der Rest der Welt (November 2011)
03 Chain Reaction (2011)

 
Trivia:
Die lustigste Szene des Buchs war für mich übrigens das Telefonat zwischen Brittany und ihrem sexfixierten Freund Collin, der das arglose Mädchen zum Telefonsex überreden will (S. 62).

»Streichle dich, Brit. Und sag mir, was du gerade tust. Das würde mich total anmachen.«
»Und was machst du, während ich mich streichle?«, frage ich ihn.
»Die Keule polieren. Was glaubst du denn, was ich mache? Meine Hausaufgaben?«

6 Kommentare zu [Rezension] Simone Elkeles: Du oder das ganze Leben

  • Oh ja, diese ganzen spanischen Begriffe waren echt unnötig und nervig, dass hat mich auch total gestört, obwohl ich mir manches noch mit meinem Schulspanisch erschließen konnte… Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand wirklich so redet oder so denkt? Das ist doch totaler Quatsch -.-“

    Die Rolle in der Gang fand ich auch etwas unrealitisch. Wer bitte kann sich denn aus den Drogengeschäften herausreden? Darum geht es doch bei solchen Gruppen. Aber man konnte darüber hinwegsehen, ist ja, wie du schon sagtest, ein Liebesroman. ^^

  • Dank meiner zahlreichen Mallorca-Urlaube hatte ich keine Verständnisprobleme, was das Spanische angeht, aber nervig fand ichs trotzdem! Und wenn ich mir vorstelle, dass man kein Spanisch kann, muss es wohl erst recht nervig sein!

    Ich bin übrigens selbst immer noch erstaunt, wie gut mir das Buch trotz der unrealistischen Gang-Story gefallen hat! *lach*

  • Klingt echt gut, habe ich gleich mal in meinen virutellen Einkaufswagen gepackt :D

  • Ich kenn zwar deinen Geschmack nicht, aber wenn man diese Art von Büchern mag, kommt man an »Du oder das ganze Leben« einfach nicht vorbei. Ist wirklich ein gutes Buch, wird dir bestimmt gefallen!

  • Hört sich nach einem Buch meines Geschmacks an :)

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