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[Rezension] Julia Quinn: Just Like Heaven

The Smythe-Smiths, Book 1

Klappentext:
Honoria Smythe-Smith, the youngest daughter of the eldest son of the Earl of Winstead, plays the violin in the annual musicale performed by the Smythe-Smith quartet. She’s well aware that they are dreadful. In fact, she freely admits (to her cousins) that she is probably the worst of the bunch. But she’s the sort who figures that nothing good will come of being mortified, so she puts on a good show and laughs about it.

Marcus Holroyd is the best friend of Honoria’s brother Daniel, who lives in exile out of the country. He’s promised to watch out for Honoria and takes his responsibility very seriously. But he has his work cut out for him when Honoria sets off for Cambridge determined to marry by the end of the season. She’s got her eye on the only unmarried Bridgerton, who’s a bit wet behind the ears. When her advances are spurned, can Marcus swoop in and steal her heart in time for the musicale?

Kommentar:
Mit großer Freude hab ich im Herbst letzten Jahres die Ankündigung der Smythe-Smith-Serie vernommen, denn Quinn-Leser kennen die musikalisch völlig unbegabten Smythe-Smith-Mädchen schon aus den Bridgerton-Büchern, wo sie einige berühmt-berüchtigte Auftritte hingelegt haben.

Honoria ist das Mädchen an der Violine und ganz besonders unbegabt. Sie weiß das aber und macht sich nichts daraus; die Auftritte mit ihren Verwandten machen ihr trotzdem Spaß. Weniger lustig findet sie, dass sie immer noch keinen Ehemann gefunden hat, weshalb sie beschließt, daran etwas zu ändern. Nach reiflicher Überlegung fasst sie Gregory Bridgerton als geeigneten Heiratskandidaten ins Auge, dann allerdings kommt ihr Marcus Holroyd in die Quere. Der langjährige Freund ihres Bruders, den sie seit ihrer Kindheit kennt und der für sie immer eher ein zweiter großer Bruder war, weckt urplötzlich verwirrende Gefühle in ihr. Als Marcus an einer Infektion zu sterben droht, wacht Honoria Tag und Nacht an seinem Bett, und ihr wird klar, dass ihre Empfindungen weit über eine platonische geschwisterliche Zuneigung hinausgehen. Aber sieht Marcus mehr in ihr als die kleine Schwester seines besten Freundes oder gibt er sich aus reinen Verantwortungsbewusstsein mit ihr ab?

Die Geschichte spielt im Jahr 1821, parallel zu der von Colin Bridgerton und Penelope Featherington (»Romancing Mr. Bridgerton«/»Wer ist Lady Whistledown?«). Honorias Auftritt mit dem Smythe-Smith-Quartett wird dort tatsächlich erwähnt, und die Zerstörung von Honorias Violine durch Lady Danbury ist Thema in Lady Whistledown’s Society Paper (Kapitel 8). Marcus hingegen spielt in dem Bridgerton-Buch keine Rolle, ebenso wenig wie die dramatischen Ereignisse am Ende der Soiree im Hause Smythe-Smith thematisiert werden, die eigentlich eine Erwähnung in Lady Whistledowns Kolumne wert gewesen wären. Aber das tut der netten Idee, eine Serie um die Smythe-Smiths zu stricken, keinen Abbruch.

Vielleicht ist es allerdings auch eine kleine Krux, eine neue Serie im Umfeld der Bridgertons spielen zu lassen, denn die Smythe-Smith-Bücher werden naturgemäß noch mehr als alle anderen Quinn-Romane an der wirklich herausragenden Erfolgsserie um die Bridgertons gemessen. Tatsächlich kann »Just Like Heaven« nämlich nicht an die Qualität der Bridgerton-Bücher anknüpfen. Trotzdem macht der Roman großen Spaß: Quinns Stil ist locker-flockig und wunderbar amüsant zu lesen, und die Figuren sind wie immer humorvoll und liebenswert, allerdings fehlen ihnen ein paar Ecken und Kanten. Die Geschichte ist letztendlich recht dünn und wirkt außerdem im Mittelteil ein wenig in die Länge gezogen. Der letzte Kick fehlt einfach – wahrscheinlich auch, weil die Figuren eine Spur zu nett sind.

Fazit:
11/15 – Locker-flockige Unterhaltung, der aber das gewisse Etwas fehlt, um mehr als einfach nur »nett« zu sein.

 

 

Serieninfo:
01 Just Like Heaven
02 N.N. (2012)
03 N.N.
04 N.N.

Trivia:
Es gibt übrigens eine weitere Querverbindung zu anderen Quinn-Büchern, nämlich über das Buch, das Marcus während seiner Krankheit liest: »Miss Butterworth and the Mad Baron« (in dem die Mutter von Miss Butterworth von Tauben zu Tode gepickt wird). Es spielt eine Rolle in der Bevelstoke-Serie, besonders in den Bänden 2, »What Happens in London«, und 3, »Ten Things I Love About You«.

11 Kommentare zu [Rezension] Julia Quinn: Just Like Heaven

  • Schöne Rezi, ich war schon sehr gespannt auf Deine Meinung!

    Ich muss gestehen, der Name Honoria Smythe-Smith ist einfach nur grauenvoll! *lach* Aber ich denke, da wird man wohl während dem Lesen irgendwie mit fertig. Freut mich, dass es Dir letztendlich aber gut gefallen hat. Sobald ich die Bridgertons durch habe, werde ich mich dieser Reihe widmen! :)

  • Du meinst sicherlich 1821 und nicht 1921, denn sonst wären die Bridgertons und Co. ja schon mehr als 100 Jahre alt!!! *ggg*

    Hm… ich fands aber mal ganz nett und abwechselungsreich, dass nicht immer noch ein „großer Showdown“ in die Handlung mit eingeflossen ist. Mir hat das Buch auch so Spaß gemacht! ;)

    Und wie Honoria und Marcus um einander herumgeschlichen sind, war einfach zu niedlich – naja, für manch einen vielleicht zu niedlich. ^^

  • Ich bin gerade dabei die Bridgerton-Reihe zu verschlingen und würde es wirklich toll finden, wenn die nächste Reihe auch ins Deutsche übersetzt wird! ;)
    Auf jeden Fall eine schöne Rezension und freue mich schon auf die Bücher!! :D

  • ClaudiaGC

    Irgendwie kann mich JQ mit ihren letzten Büchern nicht mehr wirklich begeistern. Ich liebe ihre ersten und die Bridgertons aber dann wird’s eng. Die letzten beiden waren wieder etwas besser, finde ich, aber ich habe The Secret Diaries gehasst. Ich werde auch dieses probieren, da man ja die Hoffnung nie aufgibt. :)

  • Das klingt ja gut. Es liegt hier auf meinem Stapel und wartet, dass ich es lese. ^^

  • Steffie:
    Stimmt, der Name ist ziemlich sperrig! Da der Nachname aber ja fast nie genannt wird, ist das nicht so schlimm! *lach*

    Wie weit bist du mit den Bridgertons inzwischen?


    Anna-Lisa:

    Zieh mal raus – ist wirklich ein netter Zeitvertreib.


    animasoul:

    Ja, natürlich 1821. *gnah* Danke für den Hinweis!

    Und ich bin da ganz bei dir, dieses Buch hat definitiv auch ohne Showdown Spaß gemacht, und Marcus und Honoria sind wunderbar liebenswerte Figuren. Aber trotzdem fand ich, dass es halt einfach nur nett war und nicht mehr. Ich hab mich deshalb auch wirklich extrem schwer getan mit einer Rezension, ich hatte dazu einfach nix zu sagen.


    catbooks:

    Bislang steht noch nicht fest, ob die Serie übersetzt wird – ich hatte mal bei Cora nachgefragt. Aber du kannst ja derweil die Bevelstoke- oder die Duke-of-Wyndham-Romane lesen, wenn du Lust auf mehr Quinn hast! ;)


    Claudia:

    Geht mir ähnlich, wobei ich den zweiten Bevelstroke auch nett fand und den ersten Duke-of-Wyndham ganz toll. Den »Secret Diaries« hat man m.E. echt angemerkt, dass es ein altes Buch war; da half dann auch die Überarbeitung offenbar nicht viel. Was die Backlist aus Vor-Bridgerton-Zeiten angeht, muss ich gestehen, dass ich die Bücher zwar alle hier habe, aber noch keins davon kenne. Da kommen mir immer irgendwelche Neuerscheinungen dazwischen …

  • Welche Bücher gehören zu diesen Reihen: Bevelstroke- und die Duke-of-Wyndham??

  • Hab mal ne Bibliografie erstellt – wollte ich ohnehin die ganze Zeit schon machen! Dabei musste ich aber leider feststellen, dass ja nur ein Band der Bevelstokes rausgekommen ist bislang…

  • Super, das ist echt lieb! Danke!!! :D

  • ClaudiaGC

    Du hast die ersten Bücher von JQ noch nicht gelesen? Los, lies! :) Ich habe sie vor Jahren zum ersten Mal gelesen und sie gehören zu meinen liebsten re-reads.

  • Ooookay, das klingt, als sollte ich sie DRINGEND aus dem Regal ziehen! :))

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