Zuletzt gelesen

Kategorien

Amazon-Partnerprogramm

Hinweis: Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du auf den Link klickst und bei Amazon einkaufst. Das hilft mir, den Blogs zu finanzieren.

Ungelesene Bücher

Ich kauf ja gerne mal geradezu panikartig Bücher ein, die ich dann in Ermangelung von Zeit/Lust ins Regal stelle, wo sie dann vor sich hinstauben und in Vergessenheit geraten. Besonders bei »Geheimtipp-Autoren«, die ich noch nicht kenne, aber unbedingt mal ausprobieren möchte, ist das ziemlich blöde. Was tun?

Die Einrichtung eines echten SUBs scheidet aus, denn der wäre schon vor Urzeiten umgekippt. Mehrere SUBs zu führen wäre – zumindest in meinem Fall – ähnlich effektiv, wie die Bücher einfach ungelesen ins Regal zu stellen (wo übrigens mindestens ebenso viele ungelesene wie gelesene Bücher stehen). Also muss eine Liste her, in die ich ab sofort alle Bücher, die ich nicht vergessen und/oder ganz besonders dringend lesen will, eintragen werde. Wenn die dann länger und länger und länger wird, küsst mich vielleicht auch doch noch mal die Vernunft und ich kauf weniger. (Ich muss gerade selbst lachen … !)

TJ Bennett: The Legacy
Deanna Raybourn: Silent in the Grave
Michelle Rowen: Ein Anfang mit Biss
Mercedes Lackey: Die verzauberten Reiche 01. Gute Fee in Ausbildung
Suzanne Brockmann: Zu heiß!
Liz Carlyle: Tempted All Night

Der Teufel Alkohol

Eine grandiose Stilblüte aus einem Forum:

rum

Tja, warum macht man das? Ich würd sagen: ein klarer Fall von zu viel Rum!

J.R. Ward: Lover Unbound

Deutsche Ausgabe: Seelenjäger/Todesfluch
5. Teil der Black-Dagger-Serie

Inhalt:
Als der Vampirkrieger Vishous in einem Kampf gegen die Lesser schwer verletzt wird, liefert man ihn in ein von Menschen geführtes Krankenhaus ein. Dort rettet ihm die Dr. Jane Whitcomb mit einer Notoperation das Leben. Kaum schlägt Vishous die Augen wieder auf, weiß er mit unumstößlicher Sicherheit, dass sie die Eine ist, die Frau seines Lebens. Er besteht darauf, sie mitzunehmen, als die Black-Dagger-Brüder ihn aus dem Krankenhaus holen, doch eine Verbindung mit ihr scheint unmöglich: Nicht nur ist sie ein Mensch, auch ist Vishous die Verpflichtung eingegangen, Primal zu werden und in dieser Funktion seine Auserwählte zu heiraten und eine neue Generation von Vampiren zu zeugen. Er muss Janes Gedächtnis löschen und sie zurück in ihr menschliches Leben entlassen …

Kommentar:
Nach einigen schlechten bzw. befremdlichen Büchern war mir mal wieder nach Bewährtem, also hab ich mir den fünften Band der Black-Dagger-Serie vorgenommen. Gekriegt hab ich, was ich erwartet habe: ein gutes, sehr unterhaltsames Buch, das sich extrem gut weglesen lässt. Schade allerdings, dass der gefühlsarme SM-Vishous in seinem Buch ganz schön zum Softie verkommt. Okay, er kriegt noch diese eine SM-Szene in seinem Penthouse, aber hey, wie unglaubwürdig ist die, v.a. was das Verhalten der SM-unbefleckten Frau angeht, die zur Domina par excellence mutiert? Ohne Frage ist V in diesem Buch ein toller Held, aber seine Wandlung ist einfach nicht sehr glaubwürdig; er ist nicht mehr der V, den man aus den anderen Büchern kennt.

Sehr nach meinem Geschmack war es, dass das Buch weniger Urban-Fantasy-Flair hat als der Vorgänger und dass die Lesser-Handlung diesmal weit in den Hintergrund tritt. Dafür sind die Handlungsstränge um die anderen Black-Dagger-Brüder hervorragend integriert; insbesondere auf Phurys Geschichte (Band 6, Lover Enshrined) kann man sich freuen. Schade allerdings ist, dass die Lovestory zwischen V und Jane trotzdem nur bedingt überzeugt, denn es geht irgendwie alles zu glatt und ist zu vorhersehbar – vom überflüssig dramatischen Ende abgesehen, dessen »Lösung« (Stichwort: Geist) mich wirklich verärgert hat. Und zwar nicht nur, was die »Auferstehung« an sich angeht, sondern auch hinsichtlich der Interaktion mit anderen, die sich m.E. irgendwie albern und inkonsequent gestaltet.

Wertung:
12/15 – Trotz einiger Abstriche richtig gute kurzweilige Unterhaltung!

Jack Ketchum: Evil

OT: The Girl Next Door

Inhalt:
Eine Vorstadt in den USA der Fünfzigerjahre. Kein schlechter Ort, um seine Jugend zu verbringen – weitab von McCarthys Kommunistenjagd, dem Kalten Krieg und der Atombombe. Doch dieser Ort hat auch seine düsteren Seiten, wie der junge David bald erfährt. Denn in der kleinen ruhigen Sackgasse, in der er und seine Freunde wohnen, geschehen in einem Keller Dinge, von denen niemand weiß und die auch nicht ans Tageslicht kommen sollen. Was passiert, wenn der Wahnsinn ungebremst seinen Lauf nimmt und das Böse von den Menschen Besitz ergreift.
Soweit der Klappentext. Um aber mal ganz kurz auf den Punkt zu bringen, worum es eigentlich geht: Das Buch handelt von der monatelangen systematischen Misshandlung eines jungen Mädchens.

Kommentar:
Als »Meisterwerk der psychologischen Spannnug und gleichzeitig eines der schockierendsten Werke der modernen Literatur« wird das Buch im Klappentext bezeichnet, und ich habe selten eine treffendere Verlagsbeschreibung gelesen. Schon bald war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, weil das Maß an dargestellter psychischer wie physischer Gewalt so unerträglich war, und bis kurz vor Schluss habe ich immer wieder bezweifelt, ob ich das Ganze wirklich noch länger ertragen kann. Letztendlich hab ich »Evil« aber doch – und zwar mit wachsendem Entsetzen – bis zum bitteren Ende verfolgt, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Die grauenvollen Ereignisse haben – obwohl sie so abstoßend sind – eine dermaßen morbide Faszination auf mich ausgeübt und gleichzeitig eine solche Beklemmung in mir ausgelöst, wie ich es noch nie erlebt habe. Fassungslos stand ich da und konnte nicht glauben, was da passiert – und dass es passiert, obwohl es so viele Mitwisser gibt.

Verstörend sind aber nicht nur die detailliert erzählten Ereignisse rund um Megs Misshandlungen, sondern auch die Erkenntnis, welche Wirkung Macht auf die Menschen ausüben kann, wie sich die eigenen Werten und die Vorstellung von Gut und Böse in solchen Situationen verschieben können und welche Konsequenzen Schweigen bzw. Wegsehen haben kann. Irgendwie begreift man auf einmal, was Mittäterschaft bedeutet – und zwar in jeder Hinsicht. Denn irgendwann stellt man fest, dass man ebenso wie David trotz aller Abscheu ob all des Grauens und der Brutalität ebenfalls keine Konsequenzen zieht und stattdessen in stummem Entsetzen die Ereignisse verfolgt.

Wertung:
Wie soll man ein Buch bewerten, das man gleichzeitig abstoßend, widerlich und grauenvoll, gleichzeitig aber emotional zutiefst verstörend und fesselnd findet? Ich habe keine Ahnung. Ich werde dieses Buch definitiv nie wieder lesen und weiß auch nicht, ob man es lesen muss. Für mich war es eine einmalige Leseerfahrung, die mir wirklich ans Gemüt gegangen ist; ob es die gebraucht hätte … ich weiß es nicht! Tatsache ist jedenfalls, dass mich noch nie ein Buch so aufgewühlt und entsetzt zurückgelassen hat wie dieses – und zwar schon bevor ich entsetzt zur Kenntnis nehmen musste, dass der Roman auf einem wahren Fall basiert. (Ausführliche Informationen auf Englisch bei TruTV.)

Warum fragt er denn dann?!

Ich hab da was aus der Serie »Dialoge, die die Welt nicht braucht«, gefunden in Anna Campbells »Teuflische Umarmung« (S. 272):

»Vertraust du mir?«
Sie bedachte ihn mit einem unsicheren Blick. »Ich vertraue niemandem.«
»Ich weiß.«

Anna Campbell: Verbotene Umarmung

OT: Tempt the Devil

Inhalt:
Julian Southwood, Earl of Erith, sucht eine Geliebte. Nur eine kann seinen exquisiten Geschmack befriedigen: die begehrteste Kurtisane Londons, die schöne Olivia Raines. Von den Männern umschwärmt, verbirgt sie ihr wahres Ich. Doch Julian weckt unbekannte Gefühle in ihr. So entbrennt nicht nur ekstatische Leidenschaft zwischen ihnen, sondern etwas weit Bedrohlicheres: Liebe. Doch kann es eine Zukunft für die Liebe der beiden geben?

Kommentar:
Obwohl ich ja schon gewisse Probleme mit dem Vorgänger hatte, war ich zugegebenermaßen ziemlich gespannt auf »Verbotene Umarmung«. Jetzt muss ich leider feststellen, dass die Autorin offenbar ein Faible für merkwürdige, unsymathische Figuren und hanebüchene Geschichten hat, und dass dieses Buch mitnichten besser ist – im Gegenteil. Das Gezänk zwischen den Protagonisten ist ebenso enervierend wie die ständigen Machtspielchen und das permanente Hin und Her und Her und Hin. Am schlimmsten sind aber die unzähligen Missverständnisse, die zu endlosen unsinnigen Dialogen und Gefühlsaufwallungen führen. Die vielgepriesene angeblich wundervolle Sprache Campbells ist darüber hinaus zumindest für meine Begriffe so seltsam metaphorisch und personifizierend, dass es teilweise schon ans Lächerliche grenzt, wenn etwa die Liebe so lange und vehement an die Tür des Herzens klopft, bis diese geöffnet wird! Und ob ich über Sätze wie »Ich habe dich praktisch durch Sonne und Mond gef.i.ckt« (S. 221) Lachen oder Weinen soll, weiß ich auch nicht – im Moment herrscht noch sprachloses Entsetzen vor. Zur gewöhnungsbedürftigen Sprache der Autorin kommt dann auch noch eine schlechte Übersetzung, in der nicht nur die Existenz des Plusquamperfekts und des Genitivs konsequent geleugnet wird, sondern bei der die Übersetzerin (Uta Hege) auch noch ihre Kreativität mit lustigen Neologismen wie »spinnewütend« freien Lauf lässt.

Fazit:
3/15 – Gnadenpunkte für die Grundidee und diverse Ansätze, die mir gefallen hätten, wenn sie nicht ganz so unsinnig ausgearbeitet worden wären! Definitiv das letzte Buch von Campbell, das ich gekauft habe. (Den Erstling hab ich hier ja noch ungelesen stehen, aber ob ich mich an den ranwagen soll?!)

.

Wer mag und hart im Nehmen ist, kann jetzt noch einen detaillierteren Blick mit mir auf die Geschichte werfen, um mit mir gemeinsam über die Abstrusität der Geschichte zu staunen.


***ACHTUNG, SPOILERGEFAHR!***

[weiterlesen]

Tanya Carpenter: Tochter der Dunkelheit

1. Teil der Ruf-des-Blutes-Serie

Inhalt:
Als Melissa Ravenwood dem Geheimbund der Ashera beitritt hofft sie, mit ihrem bisherigen Leben auch all die Lügen und Intrigen hinter sich zu lassen, die ihre Welt in einem Sekundenbruchteil zum Einsturz brachten. Doch stattdessen wird sie zum Spielball ebenso sinnlicher, wie gefährlicher Dämonen. Vampire – wie ihr rätselhafter Geliebter Armand, der Schuld an ihrem Schicksal trägt. Und auch Franklin Smithers, der Leiter des Ashera-Ordens scheint von düsteren Geheimnissen umgeben, deren Ursprung in Melissas Vergangenheit liegt.

Kommentar:
Ich bin ja wirklich hart im Nehmen und breche praktisch nie ein Buch ab, aber bei »Tochter des Blutes« hab selbst ich auf Seite 85 kapituliert und beschlossen, mich nicht weiter zu quälen. Das Machwerk ist so schlecht, dass ich nicht mal Lust hatte, es als Lästerobjekt für einen Verriss zu benutzen, denn ich konnte es einfach keine Seite länger ertragen.

Die Geschichte startet schon völlig schwachsinnig: Ein Vampir taucht des nachts in Hexe Melissas Zimmer auf, als sie gerade nackt vor dem Spiegel rumsteht, doch statt alarmiert zu sein, fühlt sie sofort, dass er ihr nichts tun will – auch wenn sie schon n bisschen Angst hat, zumindest anfallsweise. Stattdessen findet sie ihn lieber total sexy und aufregend, weil er ja so düster-geheimnisvoll ist, und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Gut, wenn man weiterliest, wundert einen diese Reaktion nicht mehr, denn Melissa ist einfach durch und durch doof und naiv und erinnert frappierend an einen 15-jährigen Teenie. Blöd, dass sie eigentlich eine Mittzwanzigerin darstellen soll, die gerade ihren Abschluss in Geschichte und Archäologie gemacht hat, und die neben einer Portion Fleiß wohl über ein hohes Maß an Intelligenz bzw. Auffassungsgabe verfügen soll, denn wieso sonst würde so eindringlich betont, dass sie für dieses anspruchsvolle Studium nur acht Semester (das dürfte wohl die Mindeststudienzeit sein) gebraucht hat?! Wie auch immer die Autorin sich die Figur vorstellt, auf mich wirkt sie durch und durch kindisch, manipulierbar und kein bisschen gefestigt und selbstbewusst, was sich auch darin manifestiert, dass sie grundsätzlich von ihrer Meinung ablässt, sobald ihr jemand widerspricht, und ihr ganzes Sein und Denken auf Armand konzentriert.

Ausgerechnet auf Armand, der keinen Deut sympathischer ist als die Hexe selbst, und der sich im Wesentlichen dadurch auszeichnet, dass er kein klares Profil hat: Er soll wohl düster und arrogant rüberkommen und so ein schicksalsgebeutelter harte-Schale-weicher-Kern-Vampir sein, ist aber nicht überzeugend angelegt. Er ist einfach ein richtiges Arschloch, arrogant, anmaßend und herablassend. Außerdem nerven die von ihm ständig eingestreuten französischen Wörter bzw. Sätze (die dann auch noch zusätzlich übersetzt werden) fürchterlich. Eine Warnung an alle, die es ausschließlich monogam mögen: Armand hält nicht viel von Monogamie und auch nicht von Heterosexualität; er machts auch gern mal mit Männern.

Ob die Geschichte möglicherweise noch besser oder interessanter geworden wäre und inwieweit sich die Personen vielleicht noch zu ihrem Vorteil entwickelt hätten, vermag ich nicht zu sagen. Es ist mir aber auch vollkommen egal, denn die gravierenden sprachlich-stilistischen Mängel hätte die beste Geschichte der Welt nicht wettmachen können. Über das »Stilmittel« der mehr als einfachen, massenhaft aneinandergereihten Kurzsätze, gern auch ohne Prädikat, kann man ja noch streiten. Nicht mehr streiten kann man aber über zahllosen falschen semantischen wie inhaltlichen Bezüge und andere sprachliche Unzulänglichkeiten, die – wenn schon nicht der Verfasser selbst – wenigstens ein Lektor bemerken sollte. Kleine Kostprobe gefällig?

»Das Haus, in dem ich meine Kinderzeit verbrachte, lag an einem kleinen See, ein Stück außerhalb von Thedford. Er war aus Holz und Stein massiv gebaut, hatte eine große Veranda an der Vorderseite und eine kleinere nach hinten zum Garten. Es war schön hier. Umgeben von dem kleinen Wäldchen, das den Namen Bylden Wood trug. Aber auch sehr einsam.«

Nein, ich hab mich nicht vertippt. Und ich hab auch nix ausgelassen. Das steht da so, direkt auf S. 4 – wobei das nicht die ersten Auffälligkeiten waren! Ehrlich mal, wie könnte man da nicht augenblicklich die Lust verlieren?! Und wie kann es sein, dass das Buch bei Amazon 4 Sterne bei 29 Bewertungen hat, davon 18 5-Sterne-Bewertungen? Haben die Leute, die 19,50 Euro für ein Buch ausgeben, denn überhaupt keine Ansprüche an das Werk? Und finden die das wirklich toll, wollen sie es toll finden oder finden sie einfach alles toll? Sind die eventuell alle verrückt – oder doch ich? Mit dieser philosophischen Frage verabschiede ich mich fürs Erste und ziehe mich mit einem hoffentlich besseren Buch in die Badewanne zurück!

Wertung:
Ungenügend! Eine absolute Zeitverschwendung!

Warum sich hier zur Zeit nix tut!

Dass sich hier zur Zeit nichts tut liegt daran, dass ich gerade dieses Buch lese:

Und das ist sooooo finster! Leider nicht im Sinne von düster-aufregender Geschichte, sondern im Sinne von schlecht! Man sagt ja immer, dass eine Übersetzung nie so gut sein kann wie das Original, aber wo ich dieses Buch einer deutschen Autorin gerade in der Hand halte, bleibt mir leider nur festzustellen, dass mir jede Übersetzung lieber ist! Das Machwerk ist stilistisch so schlecht, dass ich mich auf gar nichts anderes konzentrieren kann als auf die sprachlichen Unzulänglichkeiten – wobei ich davon ausgehe, dass ich diese vielleicht überlesen könnte, wenn die Geschichte nur gut genug wäre.

Ich brech ja normalerweise nie ein Buch ab, aber jetzt bin ich kurz davor. Ich probiers noch mal bis gleich Fußball anfängt (falls ich nicht doch ne bessere Beschäftigung finde!), vielleicht wirds ja doch noch … *haha*

Jacquie D’Alessandro: Tempted at Midnight

4. Teil der Mayhem in Mayfair Series

Inhalt:
Lady Emily Stapleford hätte sich nie im Leben träumen lassen, ihre Familie vor dem finanziellen Ruin bewahren zu müssen: Damit ihr Vater seine immensen Schulden bezahlen kann, muss sie einen reichen Mann heiraten. Doch Emily hat sich geschworen, nur aus Liebe und nicht aus finanziellen Gründen zu heiraten, also schickt sie ihre Vampirgeschichte an diverse Verleger, um selbst Geld zu verdienen. Natürlich wird ihr Manuskript abgelehnt, denn welcher Leser würde schon eine Geschichte um eine Vampirin lesen wollen? Emily sieht nur einen Ausweg, sie muss das öffentliche Interesse an Vampiren – vor allem an weiblichen! – wecken. Was läge da näher, als sich selbst als Vampirin auszugeben? Unglücklicherweise kreuzt einmal mehr der ungehobelte Amerikaner Logan Jennsen ihren Weg und ist drauf und dran, ihr Geheimnis zu entdecken – im Zuge eines äußerst kompromittierenden Zusammentreffens, das ein ungeahntes Feuer in den beiden entfacht. Sie kommen sich immer näher, doch auch Jennsen hat ein Geheimnis, das sie beide das Leben kosten könnte …

Kommentar:
Nach dem relativ schwachen und ziemlich enttäuschenden dritten Teil der Serie bin ich mit äußerst gemischten Gefühlen an dieses Buch herangegangen. Zunächst fand ich meine Skepsis auch bestätigt, denn ich hatte wie schon bei »Sleepless at Midnight« den Eindruck, dass die Gedanken beider Protagonisten um immer das Gleiche kreisen: in diesem Fall um den ungehörigen Kuss in der Bibliothek bei Juliannes und Gideons Hochzeit, der bereits drei Monate zurückliegt. Doch erfreulicherweise gibt es bei diesem Buch nach anfänglichen erschöpfenden Berichten und Gefühlswallungen zu diesem Kuss eine echte Entwicklung – die Entwicklung der Beziehung zwischen Emily und Logan, die wirklich wunderschön und sehr gefühlvoll erzählt ist. Es ist richtig mitreißend, wie die Protagonisten nicht nur ihrer sexuellen Anziehungskraft erliegen, sondern gleichzeitig nach und nach neue Seiten an ihrem Gegenüber entdecken, mit denen sie nie gerechnet hätten, die sie aber umso mehr faszinieren. Dass sie sich so lange weigern, sich ihre Liebe einzugestehen, obwohl doch für alle so offensichtlich ist, was die beiden füreinander empfinden, ist ab einem gewissen Punkt allerdings nicht mehr so wirklich glaubwürdig. Die Krimihandlung um Jennsens Vergangenheit ist wie so oft bei D’Alessandro ziemlich verzichtbar und nicht wirklich ausgereift: Es mangelt an Logik, und die eine oder andere Frage bleibt m.E. am Ende offen. Aber das ist zu verzeihen und fällt nicht besonders ins Gewicht in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Buch nun mal kein Krimi, sondern ein Liebesroman ist.

Die Hauptfiguren sind beide ausgesprochen gut gelungen und extrem lebendig dargestellt: Selten habe ich Szenen und Figuren so deutlich vor mir gesehen wie in diesem Buch – etwa Emily im Kreis ihrer Familie im Park, ein letzter Blickwechsel vor dem Weggehen, ein Winken zum Abschied. Sowohl Logan als auch Emily sind intelligent, willensstark, witzig und schlagfertig, wirken dabei aber unvergleichlich warmherzig und verantwortungsbewusst (wenn sie nicht gerade in einer Bibliothek aufeinandertreffen!). Klingt langweilig? Ist es nicht! Denn umso besser wirken Szenen, in denen die Protagonisten von ihren Gefühlen überwältigt werden, etwa als Jennsen seinem Eifersuchtsanfall erliegt oder in der Staplefordschen Bibliothek vollkommen die Kontrolle verliert. Erfreulich auch, dass die beiden selbstbewusst genug sind, über alle gesellschaftlichen Normen hinweg zu handeln: Emily schert sich nicht ernsthaft darum, dass Logan kein britischer Peer, sondern ein amerikanischer Emporkömmling ist, und Logan ergeht sich glücklicherweise (im Gegensatz zu Gideon) auch nicht permanent in Gejammer darüber, dass ihre Verbindung nicht wirklich standesgemäß ist und nur aufgrund seines immensen Reichtums akzeptiert wird.

Natürlich begegnen wir auch den anderen anderen Mitgliedern der Ladies Literary Society wieder, die diesmal – allerdings nur sehr am Rande – ein erotisches Vampirbuch lesen. Sarah und Julianne sind schwanger, Carolyn hingegen fürchtet um ihre Gesundheit und bedarf Emilys Zuspruch. Die Ehegatten der drei, die ja auch Freunde von Logan Jennsen sind, dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. Ausgerechnet Gideon spielt eine etwas größere Rolle, denn er wird in seiner Funktion als geschätzter (!) Bow Street Runner von Jennsen engagiert, den geheimnisvollen Verfolger zu stellen bzw. Emily zu bewachen. Er erweist sich – Überraschung! – einmal mehr als miserabler Ermittler!

Wertung:
14/15 – Jacquie D’Alessandro in alter Form! Nach dem sehr durchwachsenen Vorgängerband liefert sie nun wieder ein gefühlvolles Buch ab, das mitreißend ist und richtig Spaß macht. Kleine Abzüge gibts für die extrem langgezogene Verleugnung ihrer Gefühle füreinander und die sehr schwache Krimihandlung. Ingesamt für mich der zweitbeste Band der Serie nach Sarahs und Matthews Geschichte.

So ist das nun mal!

Ich hab ja durchaus Verständnis dafür, dass sich manch einer mit Fremdwörtern und fremdsprachigen Phrasen schwer tut. Ich frage mich nur: Wieso verwendet man die, wenn man doch so planlos ist?

Heute bei Amazon gefunden:
Sé la vie

Besonders klasse find ich ja diese zielsichere Akzentsetzung. Ich weiß zwar nicht, wie der User darauf kommt, dass der Akzent ausgerechnet da hingehört, aber es sieht ohne Frage ziemlich professionell aus und muss ihm wohl ein gutes bzw. richtiges Gefühl vermittelt haben!

Vielleicht sollte man’s lieber mit Andreas Doraus Worten sagen: So ist das nun mal!