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[Rezension] Lisa Kleypas: Crystal Cove

Friday Harbour, #4

Klappentext:
Justine Hoffman has made a comfortable life for herself on the island of Friday Harbor. She is the proprietor of a successful boutique hotel, and she has the safe, predictable life she has always wanted. Growing up with her flighty, nomadic mother, Marigold, has instilled in her a deep longing for stability. But in spite of everything Justine has achieved, there is still something missing. Love. And after years of waiting and dreaming, she is willing to do whatever it takes to change her destiny.

What Justine soon discovers is that someone cast a spell on her when she was born, with the result that she will never find her soul mate. Determined to change her fate, Justine finds a way to break the enchantment, never dreaming of the dangerous complications that will follow.

And when Justine meets the mysterious Jason Black, she accidentally unleashes a storm of desire and danger that threaten everything she holds dear . . . because Jason has secrets of his own, and he wants more from her than fate will ever allow.

 

Kommentar:
»Crystal Cove« ist bereits der vierte Teil der Friday-Harbor-Serie, zeitgenössischen Liebesromanen mit einem Hauch Magie. Dieser Hauch Magie kam mir in den Bänden 1-3 irritierend bis überflüssig, aber nicht allzu störend vor, beim vorliegenden Buch schießt die Autorin aber für meinen Geschmack weit übers Ziel hinaus.

Protagonistin Justine ist nämlich eine heidnische Hexe. Da mich das Thema noch nie interessiert hat, ich mich folglich nicht damit auskenne und die Autorin es meiner Meinung nach auch nicht vernünftig erklärt, hab ich nicht wirklich begriffen, was für eine genau; für das Buch ist es allerdings auch nicht notwendig zu wissen, wodurch sich die diversen verschiedenen Hexen genau unterscheiden. Justine jedenfalls verfügt über beeindruckende Kräfte, die sie allerdings nur bedingt kontrollieren kann, weil sie die Hexerei nie lernen wollte und sich weigerte, dem Zirkel beizutreten, dem ihre ungeliebte Mutter angehört. Überdies ist sie im Besitz eines mächtigen Zauberbuches, das ihr dennoch ein bisschen Zauberei ermöglicht.

So verfällt sie eines Tages auf die Idee, mittels dieses mächtigen Zauberbuches einen Zauber zu wirken, der ihr die große Liebe bringen soll. Bei der Gelegenheit stellt sie fest, dass ein Fluch auf ihr lastet, der bis dato verhindert hat, dass sie sich ernsthaft verliebt. Sie hebt ihn auf und macht sich auf, um herauszufinden, wer sie damit belegt hat. Zwei befreundete Hexen aus dem Zirkel ihrer Mutter rücken nach zähem Ringen damit heraus, was es mit der Sache auf sich hat, und spätestens jetzt wird klar, dass die Liebesgeschichte in diesem Buch ziemlich anstrengend werden könnte: Es wird nämlich enthüllt, dass alle Männer, in die sich die Hexen verlieben, zwangsläufig recht schnell abnippeln, und dass man einen Fluch wie den, mit dem Justine belegt ist, mitnichten einfach so aufheben kann, ohne dass das wenig erbauliche Konsequenzen nach sich zieht.

Ziemlich zeitgleich taucht als Objekt der Begierde der Geschäftsmann Jason auf, ein Buddhist ohne Seele mit dem dazu passenden Nachnamen Black. Die Geschichte mit der nicht vorhandenen Seele ist übrigens wörtlich zu verstehen – er hat keine Seele. Sowas kommt schon mal vor, dann ist die Zeit auf der Erde allerdings meist relativ knapp bemessen und nur auf ein Leben beschränkt; Reinkarnation ist nicht. Jason hat seine ganze eigenen Gründe, nach Friday Harbor zu kommen und etwas mit Justine anzufangen, das wird aber später völlig beiläufig abgetan, weil sich der eigentlich eiskalte Geschäftsmann mit Haut und Haar in die Hotelbesitzerin verliebt hat und bereit ist, sein seelenloses Dasein für sie zu opfern.

Ihr seht schon, es ist diesmal einiges los auf der Insel – leider hat es aber nicht viel Spaß gemacht, bei diesem albernen Hin und Her dabei zu sein. Mir waren diese ganzen Flüche und Gegenflüche und Fluchübertragungen deutlich zu viel des Guten. Ich weiß nicht, was Kleypas sich dabei gedacht hat, so viel Gewicht auf paranormale Elemente zu legen, und denke auch nicht, dass die Leser von zeitgenössischen Liebesromanen so was lesen wollen. Hinzu kommt, dass dabei die Liebesgeschichte und die Emotionen total auf der Strecke bleiben. Stattdessen springt die Autorin zu allem Übel auf den BDSM-Zug auf – als hätte sie das nötig! – und liefert eine ganz fürchterliche Bondage-Szene ab, die weder gut geschrieben noch erotisch ist.

Ich hoffe wirklich, dass Kleypas im nächsten Buch der Serie den Magie-Anteil wieder stark runterschraubt und sich stattdessen auf das besinnt, was sie wirklich gut kann: gefühlvolle Liebesromane mit einer Prise Humor. Sonst ist die Friday-Harbor-Serie für mich Geschichte.

 


5 Punkte

 

Serieninfo:
01 Christmas Eve at Friday Harbor | Das Winterwunder von Friday Harbor – 8/15
02 Rainshadow Road | Zaubersommer in Friday Harbor – 11/15
03 Dream Lake | Der gute Stern von Friday Harbor (Dezember 2013) – 13/15
04 Crystal Cove | N.N.
05 Lighning Bay (September 2013)

[Keine Rezension] Lori Handeland: Wolfsschatten

Originaltitel: Thunder Moon
Night Creature, #8

Inhalt (Amazon):
Grace McDaniel ist die Polizeichefin des Örtchens Lake Bluff, Georgia. Als nach einem merkwürdigen Gewittersturm auffällig viele ältere Menschen sterben, nimmt Grace die Ermittlungen auf. Irgendetwas scheint in Lake Bluff nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Graces Verdacht erhärtet sich, als ein geheimnisvoller Fremder im Ort auftaucht. Dr. Ian Walker verbindet traditionelle indianische Heilkunde mit moderner Medizin, und er scheint mehr über die rätselhaften Todesfälle zu wissen, als er zugibt. Doch trotz ihres Argwohns fühlt sich Grace stark zu dem attraktiven Arzt hingezogen.

Kommentar:
Selbst mit Band 8 wird die Night-Creatures-Serie von Lori Handeland nicht langweilig. Das liegt wohl zum einen daran, dass sie immer wieder neue Handlungsorte und spannende Personen aus dem Hut zaubert, vor allem aber an den immer neuen Themen. Diesmal hat man es mit einem weitgehend unbekannten Mythos zu tun, der die Geschichte zu etwas Besonderem macht – im Gegensatz zu vielen anderen paranormalen Liebesromanen hat man bei Handeland folglich nicht ständig den Eindruck, zum tausendsten Mal eine Variante des gleichen Plots zu lesen.

Die Figuren sind sympathisch, der männliche Protagonist ist wie bei Handeland üblich ein wenig undurchsichtig und trägt ganz offensichtlich ein Geheimnis mit sich herum, das die Protagonistin zu lüften hat. Im Großen und Ganzen verläuft die Liebesgeschichte nicht übermäßig überaschend, eingebettet in das interessante Setting und angereichert mit einigen netten und amüsanten Begebenheiten ist das Buch aber dennoch sehr kurzweilig.

Die Jägersucher um Edward Mandenauer, die als verbindendes Element der Serie dienen und deshalb manchmal etwas erzwungen wirkende Kurzauftritte haben, bleiben dem Ort des Geschehens diesmal persönlichlich fern und treten nur am Telefon in Erscheinung. Sie haben ganz offensichtlich ihre eigenen Probleme, was mich den nächsten Band mit Spannung erwarten lässt.

Fazit:
11/15 – Vor allem aufgrund eines relativ unbekannten Mythos als Basis liefert das Buch richtig gute Unterhaltung.

 

 

Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss – 14/15
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang – 13/15
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade (Rezension)
07 Hidden Moon | Wolfsdunkel (Rezension)
08 Thunder Moon | Wolfsschatten (Rezension)
09 Marked by the Moon | Wolfsfeuer
10 Moon Cursed | Wolfsmagie (12/12)
11 Crave the Moon

[Keine Rezension] Lora Leigh: Callans Schicksal

Originaltitel: Tempting the Beast
Breeds, #01

Kurzbeschreibung (Amazon):
Als Journalistin ist Merinus Tyler ständig auf der Jagd nach einer guten Story. Eines Tages stößt sie auf Hinweise, dass das Militär genetische Experimente an Menschen vorgenommen hat. Und es gelingt ihr tatsächlich, einen der Supersoldaten aufzuspüren, der vor seinen Schöpfern geflohen und untergetaucht ist. Callan Lyons trägt Löwenblut in sich und besitzt übermenschliche Kräfte. Von ihrer ersten Begegnung an weckt der attraktive Callan eine wilde Leidenschaft in Merinus. Doch das Militär und die Gen-Forscher sind Callan dicht auf den Fersen.

Kommentar:
Ich hab mir das englische Original vor zwei oder drei Jahren mal als E-Book-Version gekauft, bin aber nie über die erste Hälfte hinausgekommen. Jetzt hatte ich das Glück, bei Melanie die deutsche Ausgabe zu gewinnen, sodass ich einen neuen Versuch wagen konnte. Aber was soll ich sagen – mir ist nach dem ersten Drittel klargeworden, warum ich die englische Version nie beendet habe.

Dem Klappentext ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass Callan und Merinus augenblicklich einem Paarungsrausch verfallen, dem sie nichts entgegenzusetzen haben, weil die Schmerzen unerträglich sind, wenn sie ihre Begierde nicht stillen. Also tun sie, was jeder vernünftige Mensch/Tiermensch tun würde: Sie kümmern sich um ihr Wohlbefinden und vögeln, bis der Arzt kommt – im wahrsten Sinne des Wortes, denn Blutproben, Scheidenabstriche usw. sollen Aufklärung darüber bringen, wie es zu dieser seltsamen und geradezu ungesunden Anziehung und dem Rausch inkl. all seiner Nebenwirkungen kommt. Zwischenzeitlich versuchen die beiden immer mal wieder, sich voneinander fernzuhalten, was aber einfach nicht möglich ist, weshalb man sich schnell eines Besseren besinnt und doch wieder übereinander herfällt. Ich kann mir nicht helfen, aber ich fand das alles irgendwie eher ein wenig albern, zumal die Geschichte in dieser Form der Ausarbeitung nichts von Interesse bietet und die Sexszenen auch nichts Besonderes sind. (Wenn man mal davon absieht, dass Callan – wie es sich für einen Löwen gehört – einen »Stachel« an seinem Penis vorzuweisen hat, der Merinus ganz exquisite Genüsse bereitet, die mich aber beim Lesen eher nicht so anmachen konnten. Ich mein … hallo?! Ein Widerhaken?!).

Ich fand das Buch nicht richtig schlecht, aber wirklich überzeugen konnte es mich auch nicht. Ich verspüre ehrlich gesagt keinerlei Bedürfnis, einen weiteren Band der Serie zu lesen, obwohl ich ein paar spätere Bücher auf Englisch hier stehen habe. Insofern stell ich mir – wie schon bei der Ankündigung der Übersetzung – erneut die Frage, ob Lyx sich einen Gefallen damit tut, die Frühwerke der Breeds-Serie zu veröffentlichen. Andererseits hat »Callans Schicksal« bei Amazon immerhin vier Sterne bei 19 Bewertungen, es wird also schon die richtige Entscheidung gewesen sein …

Fazit:
7/15 – Okay, muss man aber nicht wirklich gelesen haben.

 

 

Serieninfo (choronologische Auflistung):
01 Tempting the Beast | Callans Versuchung
02 The Man Within | Tabers Versuchung (November 2012)
03 Elizabeth’s Wolf
04 Kiss of Heat
05 Soul Deep
06 The Breed Next Door (in: Hot Spell Anthology)
07 Megan’s Mark
08 Harmony’s Way
09 Tanner’s Scheme
10 Wolfe’s Hope
11 Jacob’s Faith
12 Aiden’s Charity
13 In a Wolf’s Embrace (in: Beyond the Dark Anthology)
14 Dawn’s Awakening
15 A Jaguar’s Kiss (in: Shifter Anthology)
16 Mercury’s War
17 Christmas Heat (in: The Magical Christmas Cat Anthology)
18 Coyote’s Mate
19 Christmas Kissy (in: Hot for the Holidays Anthology)
20 Bengal’s Heart
21 Lion’s Heat
22 Styx’s Storm
23 Primal Kiss (in: The Primal Anthology)
24 Navarro’s Promise
25 An Inconvenient Mate (in: Tied with a Bow Anthology)
26 Lawe’s Justice

[Rezension] Lynsay Sands: A Quick Bite

Deutscher Titel: Eine Vampirin auf Abwegen
Argenaus, #1

Klappentext:
Lissianna has been spending her centuries pining for Mr. Right, not just a quick snack, and this sexy guy she finds in her bed looks like he might be a candidate. But there’s another, more pressing issue: her tendency to faint at the sight of blood . . . an especially annoying quirk for a vampire. Of course it doesn’t hurt that this man has a delicious-looking neck. What kind of cold-blooded vampire woman could resist a bite of that?

Dr. Gregory Hewitt recovers from the shock of waking up in a stranger’s bedroom pretty quickly—once he sees a gorgeous woman about to treat him to a wild night of passion. But is it possible for the good doctor to find true love with a vampire vixen, or will he be just a good meal? That’s a question Dr. Greg might be willing to sink his teeth into . . . if he can just get Lissianna to bite.

Kommentar:
Nachdem ich bereits vor Jahren ein Buch aus Lynsay Sands Argenau-Serie gelesen habe, das mich allerdings nicht restlos überzeugt hat, war es nun im Rahmen der ABC-Challenge Zeit für »A Quick Bite«. Das Buch ist handlungschronologisch der erste Teil der Bücher um die Argenau-Familie, wurde allerdings erst später veröffentlicht (s. Trivia).

Lissianna Argenau hat ein Problem: Sie leidet unter Hämophobie – was für eine Vampirin natürlich nicht gerade praktisch ist. Um ihr die Panik vor Blut auszutreiben, entführt ihre Mutter kurzerhand den Psychiter Greg, der mit einer neuartigen und schnellen Behandlungsmethode von sich Reden gemacht hat. Als Lissianna ihn allerdings ans Bett gefesselt vorfindet, ist sie sofort hingerissen von ihm – und zwar nicht von seinen psychologischen Fähigkeiten!

Lynsay Sands steht ja eigentlich für humorvolle Liebesromane, doch was so skurril klingt und eigentlich witzige Unterhaltung verspricht, ist leider mitnichten lustig. Dafür gibt es unendlich viele langweilige Erkärungen zur Entstehung der Vampire (Nano-Technologie in Atlantis) und ihrer Lebensweise, die permanent aufs Neue durchgekaut und wiederholt werden. Die Figuren sind blass, der Plot ist bis ins letzte Detail vorhersehbar, der Showdown wird weggequatscht und von Romantik zwischen den Protagonisten ist kaum was zu merken. Ich verstehe vollkommen, dass Dorchester Publishung das Buch erst mal ausgelassen hat, während mir ein absolutes Rätsel ist, woher die positiven Leserbewertungen kommen – möglicherweise von Leuten, die die besseren Folgebände kennen und der Serie positiv(er) gegenüberstehen?!

Fazit:
5/15 – Nicht völlig schlecht, aber furchtbar langweilig.

 

 

Trivia:
Lynsay Sands hatte die ersten vier Bücher über Lissianna, Etienne, Lucern und Bastien fertig, als Dorchester Publishing ihr einen Vertrag angeboten hat. Der Verlag wollte allerdings nur drei Bücher auf einmal – die der drei Brüder, die dann auch noch in nicht-chronologischer Reihenfolge veröffentlicht wurden. Erst als Lynsay Sands zu Avon gewechselt ist, wurde Lissiannas Buch nachgeschoben, und von diesem Zeitpunkt an stimmt die Handlungschronologie mit der Veröffentlichungschronologie überein.

 
Serieninfo:
Argeneau Family
01 A Quick Bite (2005) | Eine Vampirin auf Abwegen
02 Love Bites (2004) | Verliebt in einen Vampir
03 Single White Vampire (2003) | Ein Vampir zum Vernaschen
04 Tall, Dark and Hungry (2004) | Immer Ärger mit Vampiren
05 A Bite to Remember (2006) | Vampire haben’s auch nicht leicht
06 Bite Me If You Can (2007) | Ein Vampir für gewisse Stunden
07 The Accidental Vampire (2008) | Ein Vampir und Gentleman
08 Vampires Are Forever (2008) | Wer will schon einen Vampir?
09 Vampire, Interrupted (2008) | Vampire sind die beste Medizin
10 The Rogue Hunter (2008) | Im siebten Himmel mit einem Vampir
11 The Immortal Hunter (2009) | Vampire und andere Katastrophen
12 The Renegade Hunter (2009) | Vampire küsst man nicht (Januar 2012)
13 Born to Bite (2010) | Vampir zu verschenken (Juli 2012)
14 Hungry For You (2010)
15 The Reluctant Vampire (2011)
16 Under a Vampire Moon (2012)
17 The Lady Is a Vamp (2012)

[Rezension] Lori Handeland: Wolfsdunkel

Originaltitel: Hidden Moon
Night Creatures, #7

Kurzbeschreibung (Amazon):
Claire Kennedy ist die frisch gebackene Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt Lake Bluff in Georgia. Schon bald bahnen sich jedoch die ersten Schwierigkeiten an, als ein Tourist behauptet, von einem Wolf angefallen worden zu sein. Zur selben Zeit taucht der geheimnisvolle Malachi Cartwright in dem Örtchen auf, der durch sein merkwürdiges Verhalten Claires Argwohn weckt. Dennoch fühlt sie sich unwiderstehlich zu dem attraktiven Mann hingezogen. Da verschwinden plötzlich einige Menschen aus dem Städtchen. Hat Malachi etwas mit der ganzen Angelegenheit zu tun?

Kommentar:
Lori Handelands Night-Creatures-Serie zählt zu den wenigen paranormalen Liebesromanen, die ich nicht nur direkt nach Erscheinen zusammensammle und dann im SuB verrotten lasse, sondern die ich tatsächlich zeitnah lese. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Autorin immer wieder neue Aspekte in die Geschichten einfließen lässt, sodass die Serie nicht langweilig und eintönig zu werden droht.

Claire Kennedy ist nach Jahren der Abwesenheit in ihren Heimatort Lake Bluff in Georgia zurückgekehrt, um dort zumindest vorübergehend das Bürgermeisteramt von ihrem verstorbenen Vater zu übernehmen. Das passt nicht allen Bewohnern der Stadt, insbesondere nicht dem Zeitungsverleger Balthazar Monahan, der seinerseits scharf auf den Posten ist. Monahan ist allerdings eines von Claires kleineren Problemen, als ein Tourist von einem Wolf angefallen und schwer verletzt wird– um dann zu allem Übel auch noch auf unheimliche Weise aus dem Krankenhaus zu türmen. Nicht viel später verschwinden weitere Bewohner der Stadt, und immer mehr deutet darauf hin, dass wirklich Wölfe in die Vorkommnisse verwickelt sind, obwohl es in der Gegend gar keine Wölfe geben sollte. Haben die Zigeuner ihre Finger im Spiel, die für die Show anlässlich des Vollmondfestivals engagiert wurden? Claire und ihre alte Freundin Grace, die Polizistin der Stadt, gehen der Sache gemeinsam auf den Grund, doch schon bald verliert die Bürgermeisterin ihren kühlen Kopf, denn sie fühlt sich unwiderstehlich zum geheimnisvollen Anführer der Zigeuner hingezogen …

Nachdem die letzten beiden Geschichten (weitgehend) in New Orleans angesiedelt waren und sich mit Voodoo und Zombies befasst haben, spielt das aktuelle Buch in einem kleinen Ort in Georgia. Im Zentrum stehen diesmal wieder Werwölfe, aber aufgrund der Herkunft des Protagonisten auch Romageschichte und -glaube sowie Zauberei und Flüche im Allgemeinen. Spannung bezieht die Geschichte nicht nur aus der Jagd nach den Werwölfen, die offenbar für das Verschwinden der Bewohner der Stadt verantwortlich sind, sondern vor allem aus der Frage, welches Geheimnis der Roma-Anführer Malachi Cartwright verbirgt und wer oder was er wirklich ist. Handeland führt den Leser im Lauf der Handlung wie immer auf viele falsche Fährten, sodass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. So gibt es am Ende auch tatsächlich ein paar echte Überraschungen, die ein weiterer Beleg dafür sind, wie abwechslungsreich die Serie ist. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden sympathischen Protagonisten, die beide ihr Päckchen zu tragen haben, ist zwar zugegebenermaßen weniger überraschend, aber trotzdem solide.

Fazit:
11/15 – Ein weiterer unterhaltsamer Roman aus der Night-Creatures-Serie, in dem die Autorin einmal mehr ihren Ideenreichtum unter Beweis stellt.

 

 

Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss – 14/15
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang – 13/15
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade (Rezension)
07 Hidden Moon | Wolfsdunkel (Rezension)
08 Thunder Moon | Wolfsschatten (12/2011)
09 Marked by the Moon
10 Moon Cursed
11 Crave the Moon

[Rezension] Lori Handeland: Wolfspfade

Originaltitel: Rising Moon
Nightcreature-Serie, Teil 6

Inhalt:
Seit ihre Schwester Katie spurlos verschwunden ist, befindet sich die Privatdetektivin Anne Lockheart auf der Suche nach ihr. Da stößt sie endlich auf einen entscheidenden Hinweis, der sie zu einem Jazzclub im French Quarter von New Orleans führt. Dessen Besitzer ist der attraktive John Rodolfo ein begnadeter Musiker, der etwas tief in Annes Seele anrührt. Doch sein regelmäßiges nächtliches Verschwinden weckt schon bald ihr Misstrauen. Allerdings ist es nicht so einfach, Johns Geheimnis zu lüften. Weitaus einfacher dagegen, seinem verführerischen Charme zu erliegen …

Kommentar:
Mit »Wolfspfade« hat Lori Handeland nach einem etwas schwächeren fünften Teil wieder zurück in die Spur gefunden. Erneut spielt das Buch im sehr stimmungsvoll beschriebenen New Orleans, wohin es Privatdetektivin Anne auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Katie verschlägt. Von ihrer Schwester entdeckt sie keine Spur; dafür erfährt sie von Polizist Sullivan, dass in der Mondsichelstadt seit längerer Zeit seltsame Dinge vor sich gehen: Zahlreiche Menschen werden auf bestialische Weise getötet und ihre Leichen verschwinden aus dem Leichenschauhaus. Auch wenn Anne es nicht recht wahrhaben will, muss sie erkennen, dass sie es hier mit übernatürlichen Kräften zu tun hat, von denen sie lieber nichts gewusst hätte. Außerdem verliebt sie sich Hals über Kopf in den blinden Nachtclubbesitzer John Rodolfo, und obwohl ihr klar ist, dass er ein Geheimnis verbirgt und mit den vielen Toten und Vermissten zu tun haben könnte, lässt sie sich auf ihn ein …

Wie schon in »Wolfsbann« hat man es mit Voodoo sowie den verschiedenen Formen von Werwölfen bzw. loup garous zu tun, was eine Reihe teils ein wenig ermüdende Erklärungen nach sich zieht. Im Vergleich zum Vorgänger passt diesmal aber das Verhältnis zwischen der Krimihandlung und der Liebesgeschichte wieder besser: Die Liebesbeziehung nimmt einen großen Stellenwert innerhalb der Geschichte ein; ihre besondere Dramatik bezieht sie aus der Frage, welches Geheimnis John verbirgt und ob er der gesuchte Mörder ist. Der Bogen, den Handeland am Ende hin zu vorherigen Bänden schlägt, war für mich ebenso überraschend wie genial, der Grund für Johns Veränderung allerdings nur bedingt nachvollziehbar. Etwas mehr Transparenz wäre an dieser Stelle wünschenswert gewesen – ebenso wie ein weniger überstürztes Ende.

Da sie ebenfalls in New Orleans leben, bleibt ein Wiedersehen mit der Voodoo-Priesterin Cassandra und Devon Murphy aus »Wolfsbann« sowie Diane und Adam Ruelle aus »Wolfsfieber« nicht aus. Ein Auftritt von Mandenauer (mit Dr. Elise Hanover im Schlepptau) darf selbstverständlich auch nicht fehlen; Mandenauer verhält sich diesmal allerdings ziemlich merkwürdig, er fuchtelt nämlich ausnahmsweise nicht mit seiner Waffe herum und bedroht pro forma alle, die ihm vors Gewehr kommen.

Es ist wirklich bemerkenswert, wie abwechslungsreich Handeland diese Serie gestaltet. Während andere Autoren die (fast) immer gleiche Geschichte mit anderen, aber ähnlichen Protagonisten erzählen, enthält jeder »Nightcreatures«-Band neue Facetten und teils etwas sperrige, aber immerhin individuelle Charaktere. Der Seriencharakter bleibt dank der bandübergreifenden Rahmenhandlung und der wiederkehrenden Figuren dennoch erhalten, die Bücher funktionieren aber trotzdem auch als Einzeltitel.

Fazit:
12/15 – Ein richtig guter Mix aus (Mystery-)Krimi und Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten und toller Atmosphäre.

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Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade (Rezension)
07 Hidden Moon
08 Thunder Moon
09 Marked by the Moon (11/2010)
10 Moon Cursed (03/2011)
11 N.N. (11/2011)

[Rezension] Lori Handeland: Wolfsbann

OT: Midnight Moon
Nightcreature-Serie, Teil 5

Inhalt:
Cassandra ist die Inhaberin eines Voodoogeschäfts in New Orleans. Im Auftrag einer Geheimgesellschaft reist sie nach Haiti, um die Wahrheit über einen alten Fluch herauszufinden. Der Glücksjäger Devon Murphy erklärt sich bereit, Cassandra auf ihrer Reise zu begleiten, doch sein sinnlicher Charme beschwört ganz unerwartete Gefahren herauf …

Kommentar:
Teil 5 der Nightcreature-Serie fällt im Vergleich zu den anderen Büchern ziemlich aus dem Rahmen, diesmal geht es nämlich nicht um Werwölfe, sondern um Voodoo, Zombies und andere Gestaltwandler; im Vergleich zu den Vorgängern spielt außerdem die Liebesgeschichte nur eine untergeordnete Rolle. Mangelnde Flexibilität und Abwechslungsfreude kann man Lori Handeland nicht vorwerfen; Leser, die auf Altbewährtes hoffen, könnten hingegen eine Enttäuschung erleben. Zur Verteidigung der Autorin soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Reihentitel im Original nichts mit Werwölfen zu tun hat, sondern Nightcreature-Serie heißt, und dass statt dem Wolf (Wolfbann, Wolfsblut etc.) der Mond (Blue Moon, Dark Moon usw.) titelgebend für die einzelnen Bände ist.

Protagonistin Cassandra, eine Voodoo-Priesterin mit geheimnisumwitterter Vergangenheit, ist bereits aus »Wolfsfieber« (Band 4) bekannt. Sie erhält vom Monsterjäger Edward Mandenauer den Auftrag, nach Haiti zu reisen und dort herauszufinden, wie man eine vor Jahrhunderten verstorbene Voodoo-Priesterin zum Leben erwecken kann, damit diese einen einst ausgesprochenen Fluch aufhebt. In Haiti angekommen, lernt Cassandra den ebenso gutaussehenden wie undurchsichtigen Devon Murphy kennen, der sich bereit erklärt, sie in die Berge zu bringen, wo ein Mann leben soll, der Antworten auf ihre Fragen hat. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise, die jede Menge ungeahnte Gefahren birgt. Magische Bewährungsproben müssen überstanden und Angriffe von Zombies und anderen seltsamen Kreaturen abgewehrt werden, bevor Cassandra nach New Orleans zurückkehren kann. Doch dort bessert sich ihre Situation nicht: Sie wird von verstörenden Träumen (die für den einen oder anderen Leser vielleicht grenzwertig sein dürften) und einem Menschen heimgesucht, der noch eine Rechnung mit ihr offen hat und sie für seine eigenen Zwecke einspannen will.

Cassandra und Murphy haben also allerhand zu überstehen und müssen nebenbei auch noch gegen die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft kämpfen – erfolglos, versteht sich, auch wenn man das Prickeln zwischen den beiden als Leser nicht recht nachvollziehen kann. Wie es genau dazu kommt, dass die beiden schließlich übereinander herfallen, obwohl Murphy so dehydriert ist, dass er kaum noch laufen kann, ist auch nicht so ganz ersichtlich. Das passt aber zur ganzen Liebesgeschichte zwischen den beiden, die völlig im Voodoo-Plot untergeht, am Ende überstürzt wirkt und deshalb für meine Begriffe nicht wirklich gelungen ist.

Das hängt sicher zu einem nicht unwesentlichen Teil mit den Figuren zusammen. Devon Murphy wird als gutaussehend und sexy beschrieben (was sonst!), ist darüber hinaus aber eine farblose, undurchsichtige und nicht wirklich gut ausgearbeitete Figur; sein Hintergrund bleibt ebenso im Dunklen wie seine tiefere Handlungsmotivation. Cassandra auf der anderen Seite fällt zunächst in erster Linie durch ihren Fanatismus auf, die Voodoo-Priesterin hat nämlich ihre ganz eigenen Motive, sich für die Erweckung von Toten zu interessieren: Sie möchte ihre verstorbene Tochter ins Leben zurückholen. Vor allem zu Beginn des Buches ist sie geradezu besessen von diesem Gedanken, und für ihr Ziel nimmt sie jedes Risiko in Kauf. Im Verlauf des Buches erfährt man einiges über ihre Vergangenheit und Voodoo-Fähigkeiten, dennoch bleibt auch sie blass und ist wenig sympathisch.

Alles in allem ist das Buch weniger ein Liebes- als ein Abenteuerroman, in dem man Einblicke in den Voodoo-Kult erhält. Obwohl die Religion der Geschichte einen interessanten Aspekt verleiht, und Cassandra und Murphy ständig um Leib und Leben fürchten müssen, zieht sich die Handlung zunächst ein wenig; zurück in New Orleans wird dann das Tempo allerdings mächtig angezogen, und das Buch endet fast ein wenig zu schnell. Für Freunde der anderen Jägersucher sei erwähnt, dass die Geheimorganisation diesmal ziemlich im Hintergrund bleibt. Ganz ohne einen Auftritt des tyrannischen Oberdespoten Edward Mandenauer kann es aber natürlich nicht abgehen, weshalb er auch diesmal ohne Rücksicht auf Verluste in der Gegend rumballern darf.

Fazit:
9/15 – Kein Highlight der Serie, aber dennoch – vor allem im Vergleich zu vielen anderen Büchern dieses Genres – ganz gute Unterhaltung.

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Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade
07 Hidden Moon
08 Thunder Moon

[Rezension] Lynn Viehl: Versuchung des Zwielichts

Originaltitel: When Angels Burn
1. Band der Darkyn-Serie

Inhalt:
Dr. Alexandra Keller ist eine erfolgreiche Schönheitschirurgin, die ihre Praxis auch des Öfteren für Bedürftige kostenlos zur Verfügung stellt. Eines Tages erhält sie einen Anruf von dem Millionär Michael Cyprien, der dringend ihre Hilfe braucht. Als sich Alexandra weigert, seinen Fall zu übernehmen, lässt dieser sie kurzerhand entführen. Was Alexandra nicht weiß: Michael ist ein vierhundert Jahre alter Vampir. Er wurde von seinen Feinden furchtbar entstellt, doch seine raschen Heilungskräfte machen eine Operation nahezu unmöglich. Alexandra muss all ihre Fähigkeiten als Chirurgin aufwenden, um ihm zu helfen.

Kommentar:
»Versuchung des Zwielichts« ist der Auftakt der Darkyn-Serie von Lynn Viehl, die in den USA schon seit Jahren große Erfolge feiert. Das Buch wird üblicherweise den paranormalen Liebesromanen zugeordnet, gehört jedoch meines Erachtens nicht wirklich in dieses Genre. Man hat es eher mit einem Urban-Fantasy-Buch mit Kirchenthriller-Elementen zu tun; die implizierte Lovestory spielt nämlich nur eine untergeordnete Rolle, und ich konne mich zudem des Eindrucks nicht erwehren, dass die Beziehung zwischen Alex und Michael eher sexuell als emotional motiviert ist.

Der Roman fesselt von der ersten bis zur letzten Seite mit einer stellenweise übertriebenen, aber spannenden Handlung und interessanten Figuren. Die Haupthandlung wird aus verschiedensten Perspektiven erzählt und dreht sich um den Überlebenskampf der Darkyn, einer vampirähnlichen Rasse, deren genaue Entstehung im Mittelalter (noch) im Dunklen liegt, und die inzwischen – weitgehend unerkannt – unter den Menschen in einer modernen Welt lebt. Bereits seit Jahrhunderten werden die Darkyn vom kirchlichen Geheimorden der guten Brüder verfolgt; der Kampf zwischen diesen Gruppen wird mit großer Brutalität geführt. Es gibt zahlreiche Folter- und andere Gewaltszenen, über die zwar meist nur rückblickend oder andeutungsweise berichtet wird, die aber deshalb nicht weniger erschreckend sind – für Zartbesaitete dürfte das Buch insofern eher nichts sein. Eingebettet in die Haupthandlung sind nicht nur die Beziehung zwischen Alexandra und Michael, sondern darüber hinaus viele Schicksale und kleine Geschichten der auf beiden Seiten in den Kampf verwickelten Personen.

Der Fokus liegt auf Alexandra Keller. Die renommierte plastische Chirurgin, die von Michael Cyprien entführt wird, damit sie sein vollkommen zerstörtes Gesicht wiederherstellt, ist eine wirklich tolle Heldin. Sie ist selbstbewusst, entschlossen und loyal und punktet mit ihrem Sarkasmus; im Umgang mit Michael Assistentin und zum Teil auch mit ihrem Bruder ist sie für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu ordinär, wodurch sie ihre sonstige Souveränität schmälert. Die Existenz der Darkyn und ihre eigene Rolle akzeptiert sie ein wenig zu schnell und selbstverständlich, davon abgesehen gibt es aber nichts an der Figur auszusetzen.

Im Gegensatz zu Alexandra ist Michael Cyprien etwas blass geraten. Er ist zwar fraglos attraktiv, für einen so mächtigen Mann, der vor nicht allzu langer Zeit fürchterliche Qualen erlitten hat, erscheint er aber dennoch eine Spur zu weichgespült, zu geduldig und nett und schlicht nicht dominant genug. Dafür gibt es aber jede Menge interessanter Nebencharaktere in den Reihen der Darkyn, etwa Lucan, Thierry oder Philippe, auf deren Geschichten man sich freuen kann.

Fazit:
13/15 – Ein toller Serienauftakt, der richtig Lust auf mehr macht – vorausgesetzt, man kann sich damit anfreunden, dass die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund der Handlung steht.

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Serieninfo:
01 If Angels Burn | Versuchung des Zwielichts
02 Private Demon | Im Bann der Träume (August 2010)
03 Dark Need | Dunkle Erinnerung (Februar 2011)
04 Night Lost
05 Evermore
06 Twilight Fall
07 Stay the Night

[Rezension] Bettina Belitz: Splitterherz

 /></a><strong>Inhalt:</strong><br />
Es gibt genau einen Grund, warum Elisabeth Sturm nicht mit fliegenden Fahnen vom platten Land zurück nach Köln geht, und dieser Grund heißt Colin. Der arrogante, unnahbare, aber leider auch äußerst faszinierende Colin gibt Ellie ein Rätsel nach dem anderen auf, und obwohl sie sich mit aller Macht dagegen wehrt, kann sie sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen. Bald muss Ellie einsehen, dass Colin viel mehr mit ihrer Familie verbindet, als sie sich je vorstellen könnte. Ihr Vater Leo verbirgt ein Geheimnis, das ihn und Colin zu erbitterten Gegnern macht – und das Ellie in tödliche Gefahr bringt. Dass sie mit ihren seltsamen nächtlichen Träumen den Schlüssel zu dem Rätsel in der Hand hält, begreift Ellie erst, als ihre Gefühle für Colin alles zu zerstören drohen, was sie liebt.</p>
<p><strong>Kommentar:</strong><br />
Was soll ich sagen … Ich hab mich mal wieder von der allgemeinen überbordenden Begeisterung anstecken lassen und konnte sie am Ende nicht teilen. Allerdings hatte ich nach <a href=Winterkatzes Rezension schon das allerschlimmste befürchtet – und so schlimm kams dann doch wieder nicht.

Die oftmals kritisierte Ellie ist zwar keine übermäßig sympathische Protagonistin, ich empfand sie aber als lange nicht so schlimm wie andere Leser. Obwohl ich selbst in einer Kleinstadt aufgewachsen bin, kann ich mir lebhaft vorstellen, dass man als Teenager die Krise kriegt, wenn man kurz vor dem Abitur von den Eltern von der Großstadt in ein 400-Seelen-Dorf verpflanzt wird. Dass Ellie nach Jahren in der Stadt mit dem Landleben, den ländlichen Gepflogenheiten und der Schönheit der Natur nichts anzufangen weiß, halte ich für absolut glaubhaft, und dass sie wegen des Umzugs zornig, bockig, selbstmitleidig und destruktiv ist, ist für mich absolut nachvollziehbar – und irgendwie auch berechtigt. Dass ihre Eltern gute Gründe für den Umzug haben, weiß sie nicht, schließlich reden sie nicht mit ihr; für Ellie stellt sich der Umzug folgerichtig als egoistische Aktion ihrer Eltern dar, die rücksichtsvollerweise ruhig bis zu ihrem Schulabschluss hätten warten können, bevor sie Köln verlassen. Doch bei allem Verständnis: Ellie ist alles andere als eine Heldin, die man ins Herz schließt und sie ist teilweise ziemlich anstrengend. Andererseits ist ihr ganzes Verhalten, auch gegenüber ihrer neuen Schulkameraden, ihren Eltern und Colin, für mein Empfinden aber stimmig und zeigt ein Mädchen, das sich aus seiner Unsicherheit heraus teilweise ziemlich seltsam und ungeschickt verhält. Das ist vielleicht nicht sympathisch, aber wenigstens authentisch – was für mich vieles entschuldigt und weshalb ich vieles verzeihe.

Problematischer als die Figur Ellie ist für mich die Tatsache, dass in diesem Buch eigentlich sehr, sehr wenig passiert. Es kommt wahnsinnig schwer in die Gänge und beschäftigt sich knapp 200 Seiten lang fast ausschließlich mit Ellies Leid. Es folgen zahlreiche hypermysteriöse Andeutungen, Träume und Ereignisse, die zum Teil in Zusammenhang mit dem nicht weniger geheimnisvollen Colin stehen, der immer wieder unvermittelt Ellies Weg kreuzt, um sie dann von sich zu stoßen. Eine Weile bezieht der Roman Spannung aus der Frage, was es mit Colin auf sich hat, doch als das aufgeklärt und mit Informationen unterfüttert ist, flacht die Handlung wieder deutlich ab. Es fehlt im Mittelteil über weite Strecken der rote Faden; man weiß nicht, was das Ziel ist, wo alles hinführen soll und kann daher die Ereignisse nicht einordnen. Die Geschichte ist nett, doch die Erzählung plätschert relativ ereignisarm vor sich hin, die Erlebnisse wirken teils aneinanderngereiht und es fehlt der Spannungsbogen. Erst gegen Ende nimmt die Erzählung wieder an Fahrt auf, bietet einen etwas undurchsichtigen Showdown und einen halbwegs offener Schluss, der einen nach Band 2 der Trilogie rufen lässt.

Die Grundidee hinter der Geschichte ist nicht sensationell neu, aber noch nicht sehr ausgiebig beackert und wirkt insofern frisch. Bettina Belitz hat die zugrundeliegende Mythologie überzeugend adaptiert und mit ihren eigenen Ideen versehen – die Handlung der folgenden Bände könnte wirklich sehr interessant werden. Vom Mythos hinter Colin abgesehen, unterscheidet das Buch in der Anlage gar nicht so sehr von anderen paranormalen (Teenie-)Romanzen, in denen sich eine Außenseiterin in einen geheimnisvollen Jungs verliebt und trotz aller vermeintlicher Ausweglosigkeit um eine unmöglich scheinende Beziehung kämpft. Die weit verbreitete Begeisterung darüber, dass dieses Buch mal was ganz anderes sei, kann ich insofern nicht nachvollziehen.

Wirklich bemerkenswert ist der Stil des Buches. Ich habe selten so viele sorgsam gewählte Verben sowie zahlreiche, aber nie übertrieben eingesetzte Adjektive und Adverben erlebt wie hier – Belitz muss entweder extensiv an ihrem Ausdruck gefeilt haben oder ein unglaubliches Sprachgefühl besitzen. So oder so, das Ergebnis ist mehr als überzeugend: Selten habe ich so gut beschriebene Szenen gelesen und so deutlich vor meinem inneren Auge gesehen wie hier. Sprachlich-stilistisch macht das Buch riesigen Spaß und kompensiert so zum Teil die etwas schleppende Handlung.

Fazit:
10/15 – Ein gutes Buch, dem ein interessanter Mythos zugrunde liegt, das aber viele Längen hat.

[Rezension] Nalini Singh: Engelskuss

Originaltitel: Angel’s Blood
Gilde der Jäger, Teil 1

Inhalt:
Die Vampirjägerin Elena Deveraux wird von dem ebenso charismatischen wie gefährlichen Erzengel Raphael angeheuert. Diesmal ist es jedoch kein entflohener Vampir, den sie aufspüren soll, sondern ein abtrünniger Erzengel. Um den Auftrag erfüllen zu können, muss Elena bis an die Grenzen ihrer Fähigkeiten gehen und darüber hinaus! Zugleich weckt der übermenschliche Raphael eine ungeahnte Leidenschaft in ihr. Doch seine Berührung könnte für Elena den Tod bedeuten, denn im Spiel der Erzengel zahlen die Sterblichen den Preis!

Kommentar:
Mit ihrer neuen Serie schickt Nalini Singh ihre Leser in ganz neue Gefilde: in eine von Erzengeln beherrschte Welt. Gott spielt dabei keine Rolle, und Singhs Engel haben auch herzlich wenig mit den liebenswerten, pausbäckigen und auf Wolken musizierenden himmlischen Wesen zu tun, sondern sind intrigante, teils brutale Herrscher, denen es einerseits um ihre persönliche Macht geht, die andererseits aber auch die Welt im Gleichgewicht halten. Den Menschen ist ihre Existenz bekannt, nicht wenige streben danach, sich von den Engeln in Vampire verwandeln zu lassen, um unsterblich zu sein; als Gegenleistung dienen sie ihren Erschaffern einhundert Jahre lang. Es gibt jedoch immer wieder Vampire, die abtrünnig werden und versuchen zu fliehen – dann kommt die Gilde der Jäger ins Spiel, um die Ausreißer zu ihren Herren zurückzubringen. Bezüglich des Settings beschreitet Nalini Singh wie schon mit ihrer Psy-Changeling-Serie neue Wege und überzeugt mit einer innovativen, stimmigen Fantasiewelt, die nicht allzu komplex ist, auf deren Beschreibung bzw. Ausarbeitung die Autorin allerdings dennoch ein bisschen mehr Augenmerk hätte legen können.

Die Geschichte handelt von der Jagd nach Uram, einen wahnsinnig gewordenen Erzengel, den die Gildenjägerin Elena aufspüren soll. Er ist das personifizierte Böse und hinterlässt eine blutige Spur der Verwüstung in New York. Die ekligen, detaillierten Beschreibungen seiner Opfer sind nichts für Zartbesaitete und zeigen sehr deutlich das Ausmaß seiner Brutalität und seines Irrsinns. Richtig spannend ist die Jagd nach dem Erzengel nicht, das fällt aber kaum ins Gewicht, denn sie bildet ohnehin nur den Handlungsrahmen für die Liebesgeschichte zwischen Elena und ihrem Auftraggeber, dem Erzengel Raphael. Zwischen den beiden herrscht vom ersten Aufeinandertreffen an eine große sexuelle Anziehungkraft, und es gibt eine Vielzahl prickelnder Szenen, die später zwangsläufig zum Sex führen. Die Entwicklung ihrer Gefühle füreinander bleibt dabei etwas auf der Strecke, und generell herrscht in dem Buch trotz der sexgeschwängerten Stimmung eine eher kühle Atmosphäre.

Elena ist eine überzeugende Heldin, die manchmal zwar eine Spur zu tough und aufmüpfig, aber trotzdem sympathisch ist. Sie erweist sich als geradlinig, loyal und unprätentiös, hat jedoch ein traumatisches Erlebnis hinter sich, das im Dunklen bleibt. Obwohl sie eine durchweg positive Figur ist, wirkt sie relativ kühl und weckt daher auch keine großen Emotionen beim Leser. Gleiches gilt für Raphael, dessen überirdische Schönheit immer wieder betont wird – insbesondere im Zusammenhang mit seinen wundervollen, mehrfach detailliert beschriebenen Flügeln. Er ist deutlich ambivalenter angelegt als Elena: einerseits besonnen, fürsorglich und rücksichtsvoll, andererseits gewalttätig, herrisch und arrogant; seine negativen Züge werden allerdings plausibel erklärt, sodass sie kein allzu schlechtes Licht auf ihn werfen. Zudem verändert sich Raphael, der – passenderweise – ziemlich unnahbar wirkt, im Laufe des Buches durch Elena zum Positiven und wird menschlicher, was überzeugend beschrieben ist, wenngleich der Konflikt in ihm besser hätte herausgearbeitet werden können. Trotzdem fehlt auch ihm der letzte Kick, um den Leser richtig mitzureißen.

Die Übersetzung scheint solide und liest sich ganz flüssig, wenn man davon absieht, dass einer der Vampire in der ersten Hälfte des Buches »Schlangengift« genannt wird und in der zweiten Hälfte »Venom« (=Schlangengift). Zudem ist die Sprache bei Dialogen, in denen es sich um Sex dreht, zum Teil relativ ordinär und passt nicht recht zum Rest des Buches sowie nur bedingt zu den Figuren; ob das auf die Kappe der Übersetzerin geht oder schon im Original schon so ist, wage ich nicht zu beurteilen.

Ich bin gespannt, wie sich die Serie weiter entwickeln wird: Da im zweiten Teil Raphael und Elena wieder die Protagonisten sind, gehe ich im Moment fast davon aus, dass die Bücher weg von der Romantasy- und hin in die Urban-Fantasy-Richtung entwickeln. Ich bin in jedem Fall mit von der Partie!

Fazit:
12/15 – Ein guter Serienauftakt, der Lust auf mehr macht, dem allerdings die Spannung ein wenig abgeht und der bezüglich der Figuren und der Atmosphäre etwas zu kühl wirkt.

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Serieninfo:

01 Angel’s Blood | Engelskuss
02 Archangel’s Kiss

Außerdem zwei Novellas: »Angels‘ Pawn« und »Angel’s Judgment« (in der Anthologie »Must Love Hellhounds«).