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Jacquie D’Alessandro: Tempted at Midnight

4. Teil der Mayhem in Mayfair Series

Inhalt:
Lady Emily Stapleford hätte sich nie im Leben träumen lassen, ihre Familie vor dem finanziellen Ruin bewahren zu müssen: Damit ihr Vater seine immensen Schulden bezahlen kann, muss sie einen reichen Mann heiraten. Doch Emily hat sich geschworen, nur aus Liebe und nicht aus finanziellen Gründen zu heiraten, also schickt sie ihre Vampirgeschichte an diverse Verleger, um selbst Geld zu verdienen. Natürlich wird ihr Manuskript abgelehnt, denn welcher Leser würde schon eine Geschichte um eine Vampirin lesen wollen? Emily sieht nur einen Ausweg, sie muss das öffentliche Interesse an Vampiren – vor allem an weiblichen! – wecken. Was läge da näher, als sich selbst als Vampirin auszugeben? Unglücklicherweise kreuzt einmal mehr der ungehobelte Amerikaner Logan Jennsen ihren Weg und ist drauf und dran, ihr Geheimnis zu entdecken – im Zuge eines äußerst kompromittierenden Zusammentreffens, das ein ungeahntes Feuer in den beiden entfacht. Sie kommen sich immer näher, doch auch Jennsen hat ein Geheimnis, das sie beide das Leben kosten könnte …

Kommentar:
Nach dem relativ schwachen und ziemlich enttäuschenden dritten Teil der Serie bin ich mit äußerst gemischten Gefühlen an dieses Buch herangegangen. Zunächst fand ich meine Skepsis auch bestätigt, denn ich hatte wie schon bei »Sleepless at Midnight« den Eindruck, dass die Gedanken beider Protagonisten um immer das Gleiche kreisen: in diesem Fall um den ungehörigen Kuss in der Bibliothek bei Juliannes und Gideons Hochzeit, der bereits drei Monate zurückliegt. Doch erfreulicherweise gibt es bei diesem Buch nach anfänglichen erschöpfenden Berichten und Gefühlswallungen zu diesem Kuss eine echte Entwicklung – die Entwicklung der Beziehung zwischen Emily und Logan, die wirklich wunderschön und sehr gefühlvoll erzählt ist. Es ist richtig mitreißend, wie die Protagonisten nicht nur ihrer sexuellen Anziehungskraft erliegen, sondern gleichzeitig nach und nach neue Seiten an ihrem Gegenüber entdecken, mit denen sie nie gerechnet hätten, die sie aber umso mehr faszinieren. Dass sie sich so lange weigern, sich ihre Liebe einzugestehen, obwohl doch für alle so offensichtlich ist, was die beiden füreinander empfinden, ist ab einem gewissen Punkt allerdings nicht mehr so wirklich glaubwürdig. Die Krimihandlung um Jennsens Vergangenheit ist wie so oft bei D’Alessandro ziemlich verzichtbar und nicht wirklich ausgereift: Es mangelt an Logik, und die eine oder andere Frage bleibt m.E. am Ende offen. Aber das ist zu verzeihen und fällt nicht besonders ins Gewicht in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Buch nun mal kein Krimi, sondern ein Liebesroman ist.

Die Hauptfiguren sind beide ausgesprochen gut gelungen und extrem lebendig dargestellt: Selten habe ich Szenen und Figuren so deutlich vor mir gesehen wie in diesem Buch – etwa Emily im Kreis ihrer Familie im Park, ein letzter Blickwechsel vor dem Weggehen, ein Winken zum Abschied. Sowohl Logan als auch Emily sind intelligent, willensstark, witzig und schlagfertig, wirken dabei aber unvergleichlich warmherzig und verantwortungsbewusst (wenn sie nicht gerade in einer Bibliothek aufeinandertreffen!). Klingt langweilig? Ist es nicht! Denn umso besser wirken Szenen, in denen die Protagonisten von ihren Gefühlen überwältigt werden, etwa als Jennsen seinem Eifersuchtsanfall erliegt oder in der Staplefordschen Bibliothek vollkommen die Kontrolle verliert. Erfreulich auch, dass die beiden selbstbewusst genug sind, über alle gesellschaftlichen Normen hinweg zu handeln: Emily schert sich nicht ernsthaft darum, dass Logan kein britischer Peer, sondern ein amerikanischer Emporkömmling ist, und Logan ergeht sich glücklicherweise (im Gegensatz zu Gideon) auch nicht permanent in Gejammer darüber, dass ihre Verbindung nicht wirklich standesgemäß ist und nur aufgrund seines immensen Reichtums akzeptiert wird.

Natürlich begegnen wir auch den anderen anderen Mitgliedern der Ladies Literary Society wieder, die diesmal – allerdings nur sehr am Rande – ein erotisches Vampirbuch lesen. Sarah und Julianne sind schwanger, Carolyn hingegen fürchtet um ihre Gesundheit und bedarf Emilys Zuspruch. Die Ehegatten der drei, die ja auch Freunde von Logan Jennsen sind, dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. Ausgerechnet Gideon spielt eine etwas größere Rolle, denn er wird in seiner Funktion als geschätzter (!) Bow Street Runner von Jennsen engagiert, den geheimnisvollen Verfolger zu stellen bzw. Emily zu bewachen. Er erweist sich – Überraschung! – einmal mehr als miserabler Ermittler!

Wertung:
14/15 – Jacquie D’Alessandro in alter Form! Nach dem sehr durchwachsenen Vorgängerband liefert sie nun wieder ein gefühlvolles Buch ab, das mitreißend ist und richtig Spaß macht. Kleine Abzüge gibts für die extrem langgezogene Verleugnung ihrer Gefühle füreinander und die sehr schwache Krimihandlung. Ingesamt für mich der zweitbeste Band der Serie nach Sarahs und Matthews Geschichte.

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