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Kimberly Raye: Dead End Dating

Deutscher Titel: Suche bissigen Vampir fürs Leben
Dead End Dating, Book 1

Inhalt:
Manhattan, New York: Gräfin Lilliana Arabella Guinevere du Marchette, von ihren Freunden kurz Lil genannt, entstammt einer alten und respektablen Vampir-Familie. Um dem Drängen ihres Vaters zu entgehen, der sie am liebsten als Mitarbeiterin in seiner erfolgreichen Copyshop-Kette sehen möchte, beschließt Lil eine Dating-Agentur zu gründen. Doch ihre Klienten sind keine gewöhnlichen Sterblichen, sondern einsame Vampire, liebestolle Werwölfe und andere übernatürliche Wesen. Da kommt eines Tages der charmante Kopfgeldjäger Ty Bonner in Lils Agentur, um sie vor einem Kidnapper zu warnen, der Frauen über Kontaktanzeigen sucht. Ist womöglich einer von Lils Klienten der Täter?

Kommentar:
Eine Dating-Agentur für Vampire, das klang mal nach einer frischen, guten Idee, also hab ich ohne Zögern zugeschlagen, als ich über das Buch gestolpert bin. Dann hab ichs aber doch im Regal ungelesener Bücher verstauben lassen. Kein großer Verlust, wie ich jetzt feststellen musste, denn so gut die Grundidee sein mag, so enttäuschend ist das Werk. Fairerweise muss ich sagen, dass ich zu einem inhaltlichen Urteil gar nicht gekommen bin, denn leider musste ich »Dead End Dating« nach zwei Kapiteln abbrechen. Ich konnte beim besten Willen nicht mehr weiterlesen, sonst hätte ich hier irgendwas kaputt gemacht, weil mich der Stil der Autorin so aggressiv gemacht hat. Kostprobe? Bitte sehr, hier ist eine (der Einfachheit halber aus der deutschen Fassung, die aber dem englischen Original gut entspricht und die bei Lyx online ist):

Für diejenigen unter Ihnen, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Gräfin Lilliana Arabella Guinevere du Marchette (ja, ich weiß), aber meine Freunde nennen mich Lil.
Ich meine, also ehrlich, was hat sich meine Familie dabei bloß gedacht? Heutzutage ist es schon schwierig genug, ein alleinstehender, arbeitsloser, fünfhundertjähriger weiblicher Vampir zu sein, ohne dieses ganze angeberische Getue von wegen französischer Adel und dazu noch diesen ganz altmodischen, schwachsinnigen Namen, der noch nicht mal in die Zeile auf dem Antrag für eine Visa-Karte passt. So hat halt jeder sein Kreuz zu tragen. (Ups, das war wohl eine eher unglückliche Wortwahl. Mein Fehler.)
Sagen wir einfach, das Leben ist ohnehin schon hart genug für eine Frau, und der Tod ist auch nicht viel besser. Nach wie vor er wartet man von uns, diesem Image von wegen Barbie der Nacht gerecht zu werden – perfekte Figur, perfekte Haare, perfekte Klamotten, perfekte Eckzähne – und uns fortzupflanzen, für die Familie zu jagen und dafür zu sorgen, dass die kleine Morticia nicht die Wände anmalt oder Baby Vlad seiner Graf-Dracula-Puppe nicht die Augen rausdrückt und sie runterschluckt. So viel zum Thema Stress.
Das betrifft natürlich nur den typischen, hingebungsvollen weiblichen Vampir.
Ich auf der anderen Seite habe in den letzten einhundert Jahren noch nicht mal eine anständige Verabredung gehabt, geschweige denn einen Traum-Graf-Dracula gefunden. Deshalb ist mein Leben ein bisschen unkomplizierter. Denn ich bin nicht – ich wiederhole: nicht – einsam.
Ich bin ein heißer, absolut hammermäßiger Single-Vampir mit einem Gespür für Accessoires, einer Handvoll supersüßer Freunde – im wahrsten Sinne des Wortes – und einem sehr teuren Therapeuten. Genug fürs Erste. (S. 7f.)

Ich mag eine gewissen Schnoddrigkeit, aber das finde ich wirklich absolut unerträglich. Und mir ist zwar durchaus bewusst, dass stilistische Eigenheiten unbestreitbar eine Frage des persönlichen Geschmacks sind, aber es wundert mich trotzdem, dass ich das Buch im Allgemeinen noch so relativ gute Kritiken kriegt, weil es ja nun wirklich sehr eigen geschrieben ist. Offenbar fehlt mir einfach der Humor!

Fazit:
Abgebrochen. Geht gar nicht. Inhaltlich kann ich das Buch natürlich nicht beurteilen, aber stilistisch eine Katastophe. Ich empfehle jedem Interessierten, vor dem Kauf unbedingt in das Buch reinzulesen, damit er nicht so nen Reinfall erlebt wie ich!

Leseknicke.

»Leseknicke« ist ein Wort, das noch nicht lange in meinem Wortschatz existiert, sondern das ich erst bei Buchticket gelernt habe. Kein Wunder, denn vorher habe ich mich ja nie mit der wissenschaftlich exakten Zustandsbeschreibung von gebrauchten Taschenbüchern beschäftigt!

Heute ist mir dann aber auch noch (ebenfalls bei Buchticket, versteht sich!) ein tolles Synonym dafür untergekommen: »Stresslinien«!

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Super, oder?

Eloisa James: Heiße Nächte der Leidenschaft

OT: Midnight Pleasures
2. Teil der Midnight-Serie

Inhalt:
England, 19. Jahrhundert: Lady Sophie York gilt als der Star der Londoner Gesellschaft. Sie, die Tochter des Marquis von Brandenburg, ist nicht nur schön, sondern auch klug und reich. Die begehrtesten Junggesellen der Stadt reißen sich um sie doch sie liebt nur einen: den gutaussehenden Lebemann Patrick Foakes. Da sie aber auf keinen Fall einen Schürzenjäger heiraten will, weist sie ihn ab. Stattdessen nimmt sie den Antrag seines langweiligen Freundes Lord Slaslow an. Patrick ist tief verletzt, denn auch er liebt Sophie. Als Slaslow ihn bittet, eine Brautentführung zu inszenieren, wittert Patrick eine zweite Chance …

Kommentar:
Du lieber Gott, ich danke dir, dass ich dieses Buch unbeschadet beenden konnte! Leider hat mich mein erster Eindruck nicht getäuscht – das Buch blieb nicht nur so fürchterlich wie geahnt, es wurde noch viel fürchterlicher! Wie bereits nach den ersten Seiten vermutet, jagt in diesem Buch wirklich ein Missverständnis das nächste, und zwar zwischen allen Personen und schon von Seite 1 an bzw. – um ganz genau zu sein – schon bevor das Buch überhaupt beginnt. Missverständnis 1 ist nämlich: Obwohl Sophie Patrick liebt, lehnt sie seinen Heiratsantrag ab, weil sie denkt, der Lebemann liebe sie nicht, sondern fühle sich gezwungen, sie zu heiraten, weil er sie in eine kompromittierende Situation gebracht hat. Als wäre das nicht schon verwirrend genug, geht er davon aus, dass er ihr nicht gut genug sei, weil er keinen Titel hat. Dieses Missverständnis wäre ja noch verzeihlich – kann ja mal passieren –, nur leider geht es in dem Stil weiter. Die ganze Handlung, jeder Dialog basiert darauf, dass X was anderes meint als Y versteht oder alternativ, dass X Y irgendeinen Unsinn unterstellt, den Y aber aus unerfindlichen Gründen nicht richtigstellt. Wer glaubte, dass das offen ausgesprochene, aber unaufgeklärte Missverständnis im Vorgängerband, das fast zum Zerwürfnis der Ehe geführt hätte, der Gipfel war, der wird hier eines besseren belehrt. Ein paar Beispiele:

***Achtung! SPOILER!***

– Sophie weint vor Rührung, Patrick glaubt, sie weine vor Trauer.
– Sophie glaubt (das hat sie von ihrer völlig bekloppten Mutter), dass Männer keine gebildeten Frauen mögen, und verschweigt Patrick deshalb, dass sie (mindestens) 7 Sprachen spricht. Patrick hält sie derweil für dumm, weil sie (beim Lernen) vor sich hinmurmelt; er denkt sie tue das, weil sie nicht richtig lesen kann.
– Sophie ist sauer, weil er nicht mir ihr redet und ihr nicht gesagt hat, dass er ein Herzogtum verliehen bekommen hat; er findet, sie solle sich freuen, sie sei doch so scharf auf Titel.
– Sophie verzehrt sich nach ihm, Patrick denkt aber, sie sei damit zufrieden, ein Leben wie eine Nonne zu führen.
– Patrick ist überzeugt, dass Sophie ein Verhältnis mit ihrem Ex-Verlobten hat, sie sagt ihm aber nicht, was der Grund dafür ist, dass sie ständig mit diesem zusammen ist. Deshalb kommt Patrick nicht nach Hause, weshalb Sophie wiederum glaubt, er habe eine Geliebte. Da sie sich aber vorgenommen hat, alles zu schlucken und nicht zu lamentieren, wirft sie ihm nichts vor, weshalb er denkt, es sei ihr egal. Als sie ihm schließlich sogar explizit vorwirft, eine Geliebte zu haben, widerspricht er nicht mal.
– Patrick will kein Kind, weil er Angst hat, dass sie bei der Geburt sterben könnte, sagt ihr den Grund aber nicht, weshalb sie denkt, er wolle keine Kinder, weil er sie nicht liebe und eben keine Kinder will. Was sie natürlich zutiefst unglücklich macht, weil sie einen ganzen Stall voller Kinder will und außerdem bereits schwanger ist.
– Sophies Kind stirbt im Mutterleib und sie erleidet eine Fehlgeburt; Patrick glaubt, sie erleide eine Fehlgeburt, weil sie gestritten haben und er sie so aufgeregt hat (und sie daraufhin die Treppe runtergefallen ist).

***SPOILERENDE***

Die Liste könnte man endlos fortsetzen, aber ich wills dabei belassen. Es sei erwähnt, dass am Ende innerhalb von 30 Seiten sämtliche Missverständnisse aufgeklärt werden und alle Puzzleteile sich für alle Beteiligten ganz selbstverständlich zusammenfügen. Na ja, fast. Natürlich darf es nicht ganz ohne Missverständnisse zu Ende gehen: Als Sophie Patrick – erstmals! – ihre Liebe gesteht, denkt der natürlich, sie sage das nur, weil sie sich dazu verpflichtet fühle, denn in Wahrheit gehört ihr Herz ja dem Ex-Verlobten (den sie – wohlgemerkt! – für Patrick hat sitzen lassen!). Und da er nicht will, dass sie ihn anlügt, lautet seine Antwort: »Du musst das nicht sagen.« Und sie denkt: »Oh, er hat die ganze Zeit gewusst, wie es um meine Gefühle bestellt ist; dass ich ihn liebe. Ich muss es ihm also nicht noch mal bestätigen.« Grrrrrrr.

Eigentlich überflüssig, noch mehr zu diesem Buch sagen oder ein Wort über sämtliche weitere unlogische und unausgegorene Handlungselemente zu sprechen, ich möchte aber noch erwähnen, dass Patrick ein ebenso fürchterlicher, arroganter, blasierter, selbstgefälliger Schnösel ist wie sein Bruder in »Ekstase der Liebe«, und dass unser Blaustrumpf Sophie (auch ebenso wie Charlotte im Vorgängerband) trotz ihrer Klugheit und beachtlichen Bildung so naiv ist, dass es brummt. Mit anderen Worten: Von den Protagonisten ist hier auch nix zu erwarten – was aber zugegebenermaßen auch nicht wirklich anzunehmen war. Dass die Autorin in Sachen Nebenfiguren nicht über sich hinausgewachsen ist, ist wohl kaum der Rede wert, besonders hervorheben möchte ich aber Sophies stetig nervenden Ex-Verlobten Braddon, der eine lächerliche Karrikatur eines englischen Adligen darstellt und einfach nur ein dummes Weichei ist.

Ganz fürchterlich unerträglich ist auch die Angewohnheit der Autorin, die Geschichte aus unzähligen Perspektiven zu erzählen: die Ereignisse werden nicht nur von Sophie und Patrick geschildert und erlebt, sondern auch aus der Sicht von Patricks Bruder, seiner Schwägerin, des Butlers, der Zofe, Sophies Mutter und Vater, Braddon, Madeleine, Henri usw. Und als Eloisa James gar niemand mehr einfällt, aus dessen Sicht sie irgendwas erzählen könnte, gipfelt das »Headhopping« darin, dass uns das Geschehen aus der Sicht imaginärer Engel nähergebracht wird, in Konjunktivform: »Hätten in dieser Nacht Engel ins Stadthaus geblickt, hätten sie gesehen, dass beide Eheleute kein Auge zugetan haben.« Also, ich hab ja wirklich schon viel erlebt, aber dazu fehlen mir wirklich endgültig die Worte.

Fazit:
3/15 – Ein wirklich grauenvolles Buch, das mich mit fortschreitender Handlung (und zunehmender Anzahl an Missverständnissen bzw. Nicht-Aufklärung derselben) immer wütender gemacht hat. Und so kann man Patrick nur zustimmen, wenn er sagt: »Wir sind zwei ausgewachsene Dummköpfe, Sophie. Warum haben wir nicht miteinander geredet?«

[Angelesen] Lori Handeland: Wolfsglut

Nach meinem Misserfolg mit »Unsterblich« musste ich noch mal eine (mutmaßlich) gutes Buch aus der Kategorie Fantasy-Romance aus dem Regal ziehen!

Erster Satz:

Schon immer habe ich die Dunkelheit des Mondes geliebt, wenn die Nacht still und klar ist und man nur die Sterne sehen kann.«

Tauschticket expandiert!

Oh weh, Tauschticket vergrößert sich mal wieder, diesmal zieht »Alles Mögliche« ein, eine Rubrik, in der Multimedia und Elektronikartikel, Bastelkram, Klamotten usw. getauscht werden können. Inhaltlich hab ich dazu gar kein wirkliche Meinung – mich interessiert das nicht weiter, weil sich m.E. das Tauschprinzip bei fast allen Produkten außer Büchern und Medien wegen der Portokosten kaum rentiert.

Was ich aber befürchte: Dass die ohnehin schon fürchterlich aufgeblasene Datenbank bzw. die völlig überforderten Server ab sofort noch mehr Probleme machen könnten. Na ja … warten wir’s ab!

Leah B. Natan: Unsterblich

Inhalt:
Ashe ist eines der unsterblichen Geschöpfe, die hier ihre Geschichte erzählen. Zusammen mit Alex, Mia und dem jungen Zögling Stephen durchlebt er ebenso sinnliche, wie auch qualvolle Zeiten, erfährt Lust, Verlangen und Aufopferung. Er entführt mit seinen Schilderungen in eine fremdartige Welt, die völlig anders erscheint und doch gar nicht so weit entfernt von der menschlichen liegt. Denn auf einer gewissen Ebene beherrschen uns noch immer die alten Instinkte, die zweite Natur, das Tier …

Kommentar:
Ich hab zur Zeit kein Glück bei meinen Experimenten – und das Buch nach 70 Seiten entnervt abgebrochen. Nicht nur, weil es inhaltlich verwirrend bis unsinnig erschien und ich nicht mehr hören mochte, wie wunderbar Tiere und wie böse Menschen sind, sondern vor allem, weil ich den Stil einfach nicht länger ertragen konnte. Ohne jede Frage hat sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben, dem Text Leben einzuhauchen, gelungen ist es mitnichten. Ich genieße schöne Worte durchaus, aber hier wird der poetische Stil auf die Spitze getrieben bzw. weit darüber hinaus; zumindest für meinen Geschmack sind die seitenlangen Szenenbeschreibungen zu lyrisch-metaphorisch und klischeeüberladen, ohne die Handlung irgendwie voranzubringen. Was ich meine:

Die Wälder waren endlos, tief und unberührt von Menschenhand, verwoben wie tiefster Urwald, smaragdgrün und lichtdurchflutet. Es roch nach Leben und Tod, nach Verfall und süßer Verwesung von Pflanzen und Tieren. Die Sonne, die gerade über dem Horizont wiederauferstanden war, fiel im goldenen Ton des Herbstes durch die mächtigen Stämme, Nebel krochen lautlos über Moos, Farn und durftendes Laub. Linden glühten prächtig in hellem Gold, der Ahorn leuchtete blutrot und purpurn im jungfräulichen Licht des Herbstes.
Auf meinem Weg, Meile um Meile, durch die Wildnis begegnete ich tauschweren Netzen feinster Baukunst, die schwer zwischen Ästen hingen, sah hier und da im Dickicht das Felle eines Rehs aufleuchten wie eine Kastanie, die man frisch aus ihrem grünen Bett hervorlockt. Die Augen der Tiere sahen mich an wie die von scheuen Mädchen, gänzlich unschuldig und ahnungslos. Auf Lichtungen und am Fluss sammelte sich der Morgennebel. Mächtige Schatten erschienen wie Waldgeister in seinen Schwaden, die Häupter der Wesen erhoben sich stolz, warfen sich empor, und urtümliche Laute der Liebeslust hallten durch den sonst totenstillen Wald.
Silbrig blitzten die weißen Enden ihrer Geweihe in den ersten Lichtstrahlen. Das alte Tier am Waldrand blickte mich an, erstarrt zu Stein, eine Statue urtümlicher Kraft. Sein Gesicht war eine fast weiße Maske, die Augen riesig, klug und dunkel. Klüger als die der meisten Menschen, denen ich begegnet war. Es schnaubte, zitterte, sog die Luft ein, während ich fast bewegungslos dastand. Dann setzte sich sein Leib mit einer Leichtigkeit in Bewegung, die jeglicher Schwerkraft zu trotzen schien. (S. 5)

Diese Aneinanderreihung von Adjektiven, Metophorismen und Personifikationen war für mich wirklich nicht länger als 70 Seiten auszuhalten; aber natürlich gibt es natürlich eine Menge Leser (s. Amazon-Rezensionen), denen dieser Stil gefällt und die das Buch wunderbar gefühlvoll und ganz besonders finden. (Wobei: »Besonders« finde ich es ja auch – besonders schlecht! Ein eindeutiger Fall für Buchticket. )

Wertung:
Keine Wertung, weil ich das Buch ja nach knapp einem Drittel abgebrochen habe.

Aus- und Angelesenes. Statistik 2009/06

Das war echt ein finsterer Monat mit beinahe ausschließlich durchschnittlichen oder schlechten Büchern – kein Wunder, dass ich keine Lust zum Lesen hatte und nur 8 Bücher geschafft habe!

Ausgelesen:
Billy Goldberg/Mark Leyner: Warum haben Männer Brustwarzen – 5/15
Susan Lyons: Haut wie Samt – 6/15
Zoe Archer: Nur das Herz kennt die Antwort – 8/15
Cecily von Ziegesaar: Gossip Girl 6. Ich lebe hier und jetzt – o.W.
Stefan Bonner/Anne Weiß: Generation Doof – 1/15
Richelle Mead: Vampire Academy 1. Blutsschwestern – 8/15
Mary Balogh: At Last Comes Love – 11/15
Eloisa James: Heiße Nächte der Leidenschaft – 3/15

Angelesen:
Samuel Beckett: Die Chemie des Todes – nicht reingekommen wegen des äußerst eigentümlichen Stils
Loretta Chase: Mr. Impossible – nicht reingekommen aus unerfindlichen Gründen

[Angelesen] Eloisa James: Heiße Nächte der Leidenschaft

Ich werd euch künftig auch über meine aktuelle Lektüre in Kenntnis setzen!

Hab gestern »Heiße Nächte der Leidenschaft« von Eloisa James aus einem von mehreren im Regal quer liegenden Stapel bald zu lesender Bücher gefischt, weil mir nach einem historischen Liebesroman war. Band 1 der Serie (»Ekstase der Liebe«) hab ich 2007 gelesen, den fand ich durchwachsen.

Erster Eindruck: Leider muss ich jetzt schon sagen: oh weia! Von Beginn an jagt ein dummes Missverständnis das nächste – ob ich das durchhalte?!

Erster Satz:

Lady Sophie York, die einzige Tochter des Marquis von Brandenburg, hatte bereits den Antrag eines Barons abgelehnt, der sie auf einem Balkon um ihre Hand bat.

Ich bin eine Seherin!

Heute hab ich einen etwas verwirrenden Eintrag bei der Deutschen Nationalbibliothek gefunden:

wird im Web nicht angezeigt

Ich will ja nix sagen, aber … ich seh es! Auch, wenns gar nicht im Web anzeigt wird! Ich bin eine Seherin – ich habs immer geahnt!

Mary Balogh: At Last Comes Love

3. Teil der Huxtable-Serie

Inhalt:
Fünf Jahre nachdem er seine Braut vor dem Altar hat sitzen lassen und mit seiner »Schwägerin« Laura durchgebrannt ist, veranlasst die pure Verzweiflung Duncan Pennethorne, Earl of Sheringford, nach Hause zurückzukehren: Sein Großvater droht, ihn zu enterben, sollte er nicht innerhalb der nächsten 15 Tage verheiratet sein. Duncan braucht also dringend eine Braut und fragt die nächstbeste Frau, die ihm zufällig vor die Füße stolpert: Margaret Huxtable.
Aufgrund einer infamen Lüge gegenüber ihres Ex-Verlobten sieht Margaret sich gezwungen, den Antrag zumindest in Erwägung zu ziehen – unter der Bedingung, dass Duncan ihr in den nächsten Tagen öffentlich den Hof macht. Und tatsächlich stellt sie beim näheren Kennenlernen fest, dass er kein so gewissenloser, schlechter Mensch ist, wie die Leute sagen. Doch kann eine Ehe unter diesen Umständen funktionieren?

Kommentar:
»At Last Comes Love« ist ein Buch, dem ich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüberstand, da ich die Heldin Margaret in den ersten beiden Bänden der Serie überhaupt nicht ausstehen konnte – nicht gerade eine gute Grundvoraussetzung! Doch die Autorin hat die Kurve gekriegt: Die in den Vorgängerbänden bis zur Selbstaufgabe aufopferungsvolle Margaret probt in ihrem eigenen Buch die Revolution und erkennt, dass sie sich endlich auch mal um ihr eigenes Leben kümmern muss statt um das ihrer Familie. Obwohl sie in Ansätzen natürlich immer noch um das Wohl anderer Leute besorgt ist, hat sie nur noch wenig gemein mit der früher gezeichneten Figur – und das ist gut so, denn andernfalls hätte ich das Buch vermutlich nicht ertragen. Margaret ist eine selbstbewusste, ein wenig störrische Frau, die weiß, was sie will und sich nicht beirren lässt. Doch trotz ihrer »Rebellion« ist sie so gut, dass sie fast schon langweilig ist: Sie ist zu jeder Zeit vernünftig, handelt überlegt und souverän, egal mit wem sie es zu tun bekommt, und für meine Begriffe mangelt es ihr darüber hinaus an Emotionalität und Spontaneität.
Duncan ist geprägt von den letzten schwierigen Jahren seines Lebens und agiert zunächst entsprechend reserviert und vorsichtig, taut aber im Laufe der Zeit auf. Wenngleich in anderer Ausprägung, ist Duncan eigentlich ein ähnlich aufopferungsvoller Typ, nicht umsonst hat er zum Wohle seiner Fast-Schwägerin sein Leben und seine Reputation aufgegeben und heiratet jetzt nur zum Wohle seines vierjährigen Sohnes Toby.

Zwei Drittel der Handlung spielen in London und konzentrieren sich auf das Werben Duncans um Margaret. Nach der Hochzeit dann wird das Geschehen auf den Landsitz des Grafen verlagert, wo das frisch gebackene Ehepaar versucht, die Vernunftehe in eine Liebesehe zu wandeln und Duncans Sohn (der übrigens ebenso unglaubwürdig und z.T. viel zu erwachsen dargestellt ist wie alle Kinder in Liebesromanen) für die neue »Mutter« zu begeistern. Das letzte Drittel des Buches fällt im Vergleich zur Handlung in London deutlich ab, zumal hier einfach nicht genug Raum bleibt, eine glaubwürdige Entwicklung der Partnerschaft darzustellen. Man bekommt also einzelne Szenen serviert, die zeigen sollen, wie die Zuneigung der Protagonisten füreinander wächst – doch man kann das zwar zur Kenntnis nehmen, aber nicht nachempfinden; hier fehlen dem Buch schlicht Tiefe und Gefühl. Das fällt vor allem deshalb ins Gewicht, weil ohnehin klar ist, wie die Sache endet und was es mit dem Geheimnis um Toby auf sich hat – diesen Konflikt einzubauen, war überhaupt nicht nötig. Zumal die Geschichte um Tobys Abstammung ganz schön hanebüchen ist, ebenso wie auch Duncans Motive für sein Durchbrennen mit Laura nicht ganz nachvollziehbar sind.

Bleibt zu bemerken: Ich hab eigentlich nichts gegen Bücher, die nicht mit der Hochzeit enden, sondern das nähere Kennen- und Liebenlernen eines Ehepaares beleuchten. Dass Balogh jetzt aber schon im dritten Buch hintereinander das Thema »aus einer Vernunftehe entsteht die große Liebe« abhandelt, find ich doch ein bisschen viel. Ich hoffe, bei Stephen lässt sie sich was anderes einfallen!

Wertung:
11/15 – Ein gutes, unterhaltsames Buch, dem aber der letzte Kick fehlt, weil die Figuren und Handlung eine Spur zu langweilig sind.