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Leah B. Natan: Unsterblich

Inhalt:
Ashe ist eines der unsterblichen Geschöpfe, die hier ihre Geschichte erzählen. Zusammen mit Alex, Mia und dem jungen Zögling Stephen durchlebt er ebenso sinnliche, wie auch qualvolle Zeiten, erfährt Lust, Verlangen und Aufopferung. Er entführt mit seinen Schilderungen in eine fremdartige Welt, die völlig anders erscheint und doch gar nicht so weit entfernt von der menschlichen liegt. Denn auf einer gewissen Ebene beherrschen uns noch immer die alten Instinkte, die zweite Natur, das Tier …

Kommentar:
Ich hab zur Zeit kein Glück bei meinen Experimenten – und das Buch nach 70 Seiten entnervt abgebrochen. Nicht nur, weil es inhaltlich verwirrend bis unsinnig erschien und ich nicht mehr hören mochte, wie wunderbar Tiere und wie böse Menschen sind, sondern vor allem, weil ich den Stil einfach nicht länger ertragen konnte. Ohne jede Frage hat sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben, dem Text Leben einzuhauchen, gelungen ist es mitnichten. Ich genieße schöne Worte durchaus, aber hier wird der poetische Stil auf die Spitze getrieben bzw. weit darüber hinaus; zumindest für meinen Geschmack sind die seitenlangen Szenenbeschreibungen zu lyrisch-metaphorisch und klischeeüberladen, ohne die Handlung irgendwie voranzubringen. Was ich meine:

Die Wälder waren endlos, tief und unberührt von Menschenhand, verwoben wie tiefster Urwald, smaragdgrün und lichtdurchflutet. Es roch nach Leben und Tod, nach Verfall und süßer Verwesung von Pflanzen und Tieren. Die Sonne, die gerade über dem Horizont wiederauferstanden war, fiel im goldenen Ton des Herbstes durch die mächtigen Stämme, Nebel krochen lautlos über Moos, Farn und durftendes Laub. Linden glühten prächtig in hellem Gold, der Ahorn leuchtete blutrot und purpurn im jungfräulichen Licht des Herbstes.
Auf meinem Weg, Meile um Meile, durch die Wildnis begegnete ich tauschweren Netzen feinster Baukunst, die schwer zwischen Ästen hingen, sah hier und da im Dickicht das Felle eines Rehs aufleuchten wie eine Kastanie, die man frisch aus ihrem grünen Bett hervorlockt. Die Augen der Tiere sahen mich an wie die von scheuen Mädchen, gänzlich unschuldig und ahnungslos. Auf Lichtungen und am Fluss sammelte sich der Morgennebel. Mächtige Schatten erschienen wie Waldgeister in seinen Schwaden, die Häupter der Wesen erhoben sich stolz, warfen sich empor, und urtümliche Laute der Liebeslust hallten durch den sonst totenstillen Wald.
Silbrig blitzten die weißen Enden ihrer Geweihe in den ersten Lichtstrahlen. Das alte Tier am Waldrand blickte mich an, erstarrt zu Stein, eine Statue urtümlicher Kraft. Sein Gesicht war eine fast weiße Maske, die Augen riesig, klug und dunkel. Klüger als die der meisten Menschen, denen ich begegnet war. Es schnaubte, zitterte, sog die Luft ein, während ich fast bewegungslos dastand. Dann setzte sich sein Leib mit einer Leichtigkeit in Bewegung, die jeglicher Schwerkraft zu trotzen schien. (S. 5)

Diese Aneinanderreihung von Adjektiven, Metophorismen und Personifikationen war für mich wirklich nicht länger als 70 Seiten auszuhalten; aber natürlich gibt es natürlich eine Menge Leser (s. Amazon-Rezensionen), denen dieser Stil gefällt und die das Buch wunderbar gefühlvoll und ganz besonders finden. (Wobei: »Besonders« finde ich es ja auch – besonders schlecht! Ein eindeutiger Fall für Buchticket. )

Wertung:
Keine Wertung, weil ich das Buch ja nach knapp einem Drittel abgebrochen habe.

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