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Originaltitel: Dead to the World
Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 4
Klappentext:
Sookie Stackhouse ist Kellnerin und Gedankenleserin. Eines Nachts trifft sie auf einen umherirrenden Vampir, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat. Was eine Menge übernatürlicher Probleme mit sich bringt …
Kommentar:
Sookie ist umgezogen – von Feder & Schwert zu dtv. Nachdem ich lautstark über das Schriftbild der Bände 1–3 gejammert habe, kommt mir das natürlich sehr gelegen. Doch nicht nur ist die Schrift der dtv-Ausgaben weitaus angenehmer zu lesen, sondern auch sprachlich bedeutet das eine echte Verbesserung. Ich könnte zwar nicht sagen, dass ich die Übersetzung von Dorothee Danzmann bei »Feder & Schwert« wirklich schlecht fand, aber die dtv-Übersetzung von Britta Mümmler liest sich dennoch wesentlich flüssiger.
Ansonsten hat sich nicht viel geändert: Sookie gerät mal wieder in ein Abenteuer, in das jede Menge Supras – übernatürliche Wesen – verwickelt sind. Alles beginnt damit, dass sie Wikinger-Vampir Eric in der Neujahrsnacht im Wald aufgabelt und entdeckt, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Wie sich herausstellt, ist dafür ein Hexenzirkel verantwortlich, der es auf Eric und seine Geschäfte abgesehen und den Vampir wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft verflucht hat. Sookie wird dazu verdonnert, Eric bei sich im Haus einzuquartieren und auf ihn aufzupassen, während die anderen Vampire gemeinsam mit den Werwölfen Jagd auf die machtbesessenen Hexen machen. Doch Eric und der Krieg zwischen den Supras sind nicht Sookies einzige Sorge: Zu allem Übel verschwindet auch noch ihr Bruder Jason spurlos, und es steht zu befürchten, dass die Hexen auch damit zu tun haben!
Für alle, die wie ich Fans von Eric sind, ist das Buch natürlich eine Offenbarung. Man stelle sich bitte vor, wie der sonst so draufgängerische, unbesiegbare Eric halbnackt durch den Wald irrt und völlig verloren ist! Und auch noch einen Welpenblick aufsetzt. Wer würde sich nicht ein Bein ausreißen, um sich um ihn zu kümmern?! Eric ist diesmal wirklich ein ganz anderer: Mit dem Verlust seines Gedächtnisses ist nämlich auch ein Teil seiner Persönlichkeit verschwunden (wobei natürlich auch die Möglichkeit besteht, dass Erics neue Seiten üblicherweise sorgsam verborgen sind). Der sonst so arrogante Vampir ist zurückhaltend, unsicher, schutzbedürftig und extrem anhänglich, aber sexy wie immer. Da er bei Sookie im Haus wohnt, kommen sich die beiden natürlich näher, und Sookie weiß nicht so recht, ob sie sich wünschen soll, dass er vom Fluch befreit wird oder so bleibt, wie er jetzt ist. Fest steht: Einfach wird die Sache zwischen ihnen so oder so nicht – und man darf gespannt sein, was die weiteren Bände bringen!
Protagonisten und Nebenfiguren gewinnen mehr und mehr Profil, und Sookie wird mir von Buch zu Buch sympathischer. Ich liebe sie dafür, dass sie – trotz dieses überwältigenden Vampirs in ihrem Schlafzimmer – nach einem schrecklichen Tag ein altes cremefarbenes Flanellnachthemd mit blauem Blümchenmuster und ausgeleierten Bündchen anzieht, ins Bett kriecht und einfach schläft.
Fazit:
13/15 – Ein richtig unterhaltsames Buch!
Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot (Rezension)
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas (Rezension)
03 Club Dead | Club Dead (Rezension)
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)
Trivia:
Hier ist übrigens der herumirrende Eric im »Waiting-Sucks«-Trailer zu Staffel 4 der TV-Serie »True Blood« zu bewundern. *Luft zufächel*
Originaltitel: Club Dead
Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 3
Klappentext:
Sookie Stackhouse hat nur mit einem Vampir freiwillig Umgang, und das ist ihr Geliebter Bill. Aber er ist in letzter Zeit so distanziert – und außerdem in einem anderen Staat. Sein finsterer, unattraktiver Chef Eric hat eine Idee, wo er sein könnte. Ehe sich Sookie versieht, ist sie in Jackson, Mississippi, um sich in der Unter-Unterwelt des Club Dead umzusehen. Das ist ein gefährlicher kleiner Laden, in dem sich die elitäre Vampirgesellschaft trifft, um auszuspannen und sich einen Schluck Null Rhesus Negativ zu gönnen. Aber als Sookie Bill endlich findet – und ihn bei einem schlimmen Verrat erwischt –, ist sie nicht sicher, ob sie ihn retten … oder ein paar Pflöcke anspitzen soll.
Kommentar:
Seit den Ereignissen in Dallas und dem Mord an Lafayette sind einige Monate vergangen, und um die Beziehung zwischen Sookie und Bill steht es nicht zum Besten: Ihr Vampir vergräbt sich nicht nur in jeder freien Minute hinter seinem Computer, um an einen ominösen Projekt zu arbeiten, sondern fährt auch noch ohne Sookie nach Mississippi, um dort einen streng geheimen Auftrag auszuführen. Nicht lange nach Bills Abreise sucht dessen unmittelbarer Vorgesetzter Eric Sookie auf und bringt schlechte Nachrichten: Bill ist verschwunden, vermutlich entführt oder sogar tot – richtig tot, diesmal. Haben die Werwölfe oder gar der Vampirkönig von Mississippi mit der Sache zu tun? Eric schickt die Telepathin gemeinsam mit dem Werwolf Alcide hinter Bill her, damit sie herausfindet, was geschehen ist und ob Bill zu retten ist.
Sookie muss diesmal ordentlich einstecken – und zwar in mehrerer Hinsicht. Sie wird von Werwölfen und Wandlern attackiert, von Vampiren in die Mangel genommen und von menschlichen Fanatikern angegriffen – und wären da nicht ihre vampirischen Bekannten, wäre die Serie mit diesem Buch zuende. Ebenso niederschmetternd wie die physischen Übergriffe ist aber auch die Entwicklung ihrer Beziehung zu Bill. Der nämlich hat während seines Auftrags seine Ex-Vampirfreundin Lorena wiedergetroffen und will Sookie ihretwegen verlassen, wie Eric zu berichten weiß. Wie gut, dass es da noch zwei andere Herren gibt, die Sookie ihre starke Schulter zum Trost bieten: der Werwolf Alcide und Wikingervampir Eric höchstselbst. Zwischen Alcide und Sookie funkt es direkt beim ersten Zusammentreffen gewaltig, und auch Eric kommt Sookie näher als ihr lieb ist.
Im Gegensatz zu den Vorgängerbüchern gibt es diesmal einen richtigen Spannungsbogen, der ziemlich fesselnd ist. Nach dem eigentlichen Abschluss von Sookies Mission und nach ihrer Abreise aus Mississippi überschlagen sich die Ereignisse dann allerdings noch mal, und es passieren jede Menge dramatische Dinge. Das wirkt in der Masse ein bisschen angehängt, als wäre das Ende künstlich hinausgezögert worden, ist aber zu verkraften angesichts der Tatsache, dass all die Geschehnisse in direktem Zusammenhang mit den Ereignissen in Missisippi stehen.
Fazit:
13/15 – Band 3 der Serie ist deutlich spannender als die Vorgängerbände – ich schätze, jetzt hats mich richtig gepackt! Und ich hoffe auf noch mehr Eric im nächsten Buch!
Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot (Rezension)
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas (Rezension)
03 Club Dead | Club Dead
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)
Duke of Carlton Family, Book 1
Inhalt:
London 1823. Sophie, Duchess of Carlton, hat nach sieben Jahren Trauer um ihren Ehemann dessen Cousin und Erben, Tristan geheiratet. Sie liebt Tristan von ganzem Herzen, doch eines Tages kehrt der totgeglaubte Garrett völlig überraschend nach Hause zurück und fordert seinen Besitz, seinen Titel und seine Frau zurück. Sophie muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen – wohl wissend, dass sie denjenigen, den sie verlässt, möglicherweise zerstören wird …
Kommentar:
»A Hint of Wicked« ist der Debütroman der amerikanischen Autorin Jennifer Haymore, über den ich durch reinen Zufall gestolpert bin. Er war quasi ein Beifang: Ich hab bei Ebay ein anderes Buch des Verkäufers ersteigert und dieses Buch für einen Euro quasi im Vorbeischippern mitgenommen, nachdem ich gesehen habe, dass es eine Dreiecksgeschichte erzählt. Wahrscheinlich wäre der Roman in den unendlichen Tiefen meines SuBs gelandet, hätte ihn mir StefanieEmmy nicht im Rahmen von Karis SuB-Losverfahren zugeteilt.
Sophie, die Duchess of Carlton, ist untröstlich, als ihr die Nachricht überbracht wird, dass ihr Mann Garrett in der Schlacht bei Waterloo gefallen ist. Da seine Leiche nie gefunden wurde, klammert sie sich lange an die Hoffnung, dass er vielleicht doch überlebt hat, schließlich sieht sie jedoch ein, dass ihr Leben auch ohne ihren geliebten Mann weitergehen muss. Sie heiratet Tristan, Garretts Cousin und Erben, und obwohl sie Garrett nie ganz vergisst und nie aufhört, ihn zu lieben, lässt sie sich mit Haut und Haaren auf Tristan ein. Sie ist glücklich mit ihrer neuen Liebe, doch eines Tages kehrt ihr totgeglaubter Ex-Mann auf einmal nach Hause zurück. Wie sich herausstellt, hatte er aufgrund einer schweren Kopfverletzung das Gedächtnis verloren, doch inzwischen ist es wenigstens teilweise wiederhergestellt – nicht zuletzt aufgrund der Mithilfe seines Kriegsgefährten Frisk, der ihn in Belgien gefunden hat. Wieder in England, fordert Garrett nun seine Besitztümer und seinen Titel von Tristan zurück, vor allem aber seine Frau Sophie. Die rechtliche Situation ist schnell geklärt: Sophies zweite Ehe ist ungesetzlich und wird anulliert, doch so einfach ist die ganze Sache natürlich nicht, denn Sophie weigert sich, blind dem Gesetz zu folgen. Sie will auf ihr Herz hören, doch das sagt ihr, dass sie beide Männer will …
Was nach einer wundervollen, verzweifelten Dreiecksgeschichte klingt, ist leider nicht hundertprozentig überzeugend umgesetzt. Der zurückgekehrte Duke lässt nämlich Tristan (verständlicherweise) ziemlich schnell nach seiner Rückkehr aus dem Haus werfen, sodass der Sophie nicht zu nahe kommen kann. Damit Sophie Tristan nicht andernorts treffen kann, sperrt er sie kurzerhand im Haus ein, doch da aus dem Mädchen, das er damals zurückgelassen hat, inzwischen eine gestandene Frau geworden ist, lässt sie sich das nicht bieten und bahnt sich ihren Weg an den Wachen vorbei. Sie trifft Tristan im weiteren Verlauf der Handlung bis zum Showdown trotzdem nur zwei Mal, allerdings nicht auf ihr eigenes, sondern auf Tristans Betreiben. Während Tristan also weitgehend abseits des Geschehens vor sich hinleidet, verbringt Sophie den Großteil der Zeit mit Garrett, betont stets, dass sie ihn immer noch liebt, ihm vertraut und ihm helfen will.
Das Problem an der Geschichte ist, dass beide Männer eigentlich viel zu wenig tun, um Sophies Herz endgültig zu erobern und den Konkurrenten auszustechen. Vor allem Garrett verlässt sich im Wesentlichen auf die Macht der Vergangenheit und darauf, dass ja das Recht auf seiner Seite ist und Sophie seine legitime Ehefrau ist. Tristan hingegen wird früh mehr oder weniger aus dem Geschehen genommen und tut kaum etwas, um sich wieder ins Spiel zu bringen. Sophie ihrerseits hadert und will vor allem niemanden verletzen und jeden Skandal vermeiden – was natürlich vollkommen utopisch ist. Statt die komplizierte Liebesgeschichte, die Beziehungen und Konflikte der Personen untereinander voranzutreiben, konzentriert sich die Autorin ab etwa der Hälfte des Buches darauf, einen Nebenplot um Garretts offenbar fortschreitenden Wahnsinn und seinen Kriegsgefährten Fisk zu spinnen, der nicht ganz koscher zu sein scheint. Es fehlen große Emotionen, verzweifelte Taten und heroische Eroberungsversuche – kein Wunder, dass Sophie sich nicht entscheiden kann/will und schlechten Gewissens von einer Menage träumt!
Am Ende trifft Sophie natürlich doch ihre Wahl, die für mich wenig überraschend war. Ich hasse ja Leute, die behaupten, sie hätten von Anfang an gewusst, wie die Geschichte ausgeht (bei Krimis: wer der Mörder ist), aber in diesem Fall muss ich’s mal selbst sagen: Es war für mich sofort total offensichtlich, bei welchem der Männer Sophie bleibt – allein schon wegen des Aufbaus der Geschichte. Interessanterweise haben viele Leserinnen den Ausgang bemängelt, weil sie nicht verstehen konnten, wie Sophie ihn wählen konnte – das sei absolut nicht nachvollziehbar. Diese Kritik kann ich nicht teilen, für mich ist die Entscheidung absolut logisch und die einzig glaubwürdige, wenn man die Handlungsweise und Gedanken der Figuren im Buch betrachtet. Insofern gibts von mir einen kleinen Abzug für die Durchschaubarkeit, aber immerhin keinen dafür, dass das Ende nicht zur erzählten Geschichte passt.
Fazit:
9/15 – Ein solides Debüt, das aber die dramatischen Möglichkeiten einer Dreiecksgeschichte nicht genutzt hat und für die Art der Geschichte viel zu wenig emotional war. Obwohl ein wesentlicher Handlungsstrang offen bleibt und im nächsten Band fortgesetzt wird, verspüre ich keinen echten Drang, die Serie weiterzuverfolgen.
Serieninfo:
01 A Hint of Wicked
02 A Touch of Scandal
03 A Season of Seduction
Originaltitel: Demon Count
Demon Count, Band 1
Klappentext:
Charlotte Morrow, eine junge, bezaubernde Engländerin, begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf die Reise nach Venedig. Sie will unbedingt Graf Luc del Zaglia, ihren Vormund, kennenlernen, obwohl sie mehrfach vor seinem dämonischen Wesen gewarnt wird. In der Lagunenstadt erfährt sie dann auch schon bald von Mädchen, die dort auf mysteriöse Weise durchs Leben gekommen sind. Trotz des Verdachts, den sie gegen ihn hegt, fühlt sich Charlotte auf seltsame Weise zu Graf Zaglia hingezogen und erliegt eines Nachts seinem Charme. Aber die Angst, er könnte ein Mörder sein, lässt sie nicht los. Sie beschließt, den Dingen auf den Grund zu gehen, und gerät dabei in tödliche Gefahr.
Kommentar:
Dieses Buch ist einfach genau so, wie es aussieht: angestaubt! Daher nur ein ganz kurzer Kommentar.
Eingeordnet ist der Roman von 1980 als Romantic-Suspense-Titel, doch Spannung!? Fehlanzeige! Liebe und Leidenschaft?! Fehlanzeige! Dämonischer Graf? Fehlanzeige! Aber immerhin gibts umwerfende Sexszenen. Na ja. Mehr oder weniger umwerfend.
Ich war seine Sklavin der Leidenschaft, einer zügellosen Leidenschaft, die er in mir geweckt hatte. Seine Haut war hellbraun, wie flüssiges Gold, und ich berührte sie in liebender Bewunderung, tief beglückt, weil er mich erwählt hatte.
Seine Hände wanderten tiefer hinab. Mit sanftem Druck schob er meine Beine auseinander und streichelte mich zärtlich und unentwegt weiter. Der erste Höhepunkt der Liebesfreuden überkam mich völlig überraschend, ein zweiter folgte ihm – ein dritter, bis ich mich ihm schluchzend vor Verlangen entgegenbäumte. (S. 196)
Außerdem hat das Buch Schauerroman-Elemente (ich hab zwar noch nie nen Schauerroman gelesen, aber so stell ich mir einen vor) – der im Klappentext erwähnte Mädchenmörder steht nämlich unter dem Verdacht, ein Vampir, vielleicht sogar ein Werwolf zu sein. Klar, dass man davon ausgeht, der »Dämonengraf« sei derjenige welcher! Er pflegt seinen finsteren Ruf nämlich sehr gewissenhaft: Er verlässt tagsüber nie sein Haus, nimmt in der Öffentlichkeit keine Nahrung zu sich und gewinnt außerdem grundsätzlich im Glücksspiel – und das gelingt ja wohl nur jemandem, der mit dem Teufel im Bunde ist! Die englische Schönheit mit ihren rosa Bäckchen, den Rosenknospenlippen, den blauesten Augen von Welt und dem güldenen Haar, die zudem noch mit herausragender Intelligenz gesegnet ist, fühlt sich natürlich trotzdem zu dem frevelhaften Mann hingezogen – oder wahrscheinlich gerade deshalb, denn machen wir uns doch nichts vor: die bösen Jungs sind doch immer die interessantesten!
Ansonsten gibts ne Menge schauerliches Personal in Luciferos renovierungsbedürftigem Haus (es fehlen nur noch klappernde Fensterläden), diverse zwielichtige Verehrer für die englische Rose sowie Morde und Mordversuche, Diebstähle, Fast-Vergewaltigungen, Spionage und was man sonst noch so auf 220 Seiten unterbringen kann. Begeisterung kommt heutzutage angesichts der eigentlich völlig harmlosen Handlung und der antiquierten Schreibweise dennoch nicht mehr auf.
Fazit:
5/15 – Der Roman war damals sicher sensationell und schön schaurig, heute kann man sowas aber einfach nicht mehr lesen bzw. ernst nehmen.
Serieninfo:
01 The Demon Count (1980) | Gefährliches Verlangen (1981)
02 The Demon Count’s Daughter (1980) | –
Trivia:
Der Dämonengraf hat übrigens eine ganz … ähm … hinreißende Tochter, die er vermutlich nur mittels einiger dämonischer Drohungen an den Mann bringen dürfte!
Originaltitel: Magic Bleeds
Kate Daniels/Stadt der Finsternis, Band 4
Inhalt:
Kate Daniels erhält den Auftrag, in einer blutigen Auseinandersetzung zu ermitteln, die in einer Bar zwischen den Gebieten der Gestaltwandler und der Nekromanten stattgefunden hat. Schon bald stößt sie auf einen neuen gefährlichen Gegner, der Atlanta unsicher macht – ein uraltes Geschöpf, das einst an der Seite von Kates Vater gekämpft hat. Kann es Kate und Curran, dem Anführer der Gestaltwandler, gelingen, gegen diese finstere Bedrohung zu bestehen?
Kommentar:
Nach ihren Abenteuern bei den »Midnight Games« in Band 3, bei denen Kate in Kauf genommen hat, das Geheimnis ihres Bluts zu lüften, um ihre Freunde zu retten, kommt Kate kaum zur Ruhe. Die Handlung setzt praktisch unmittelbar nach Ende des dritten Teils der Serie an – mit einem Essen, das sie Gestaltwandler Curran aufgrund einer verlorenen Wette zubereiten muss. Der Herr der Bestien taucht allerdings gar nicht erst auf, und wütend und verletzt Kate scheibt Kate ihn für immer ab. Nicht viel später hat sie aber ohnehin kaum mehr Zeit, sich um ihr vertracktes Liebesleben Gedanken zu machen. Sie wird zu einer Kneipenschlägerei mit unabsehbaren Auswirkungen gerufen, die den Einsatz eines Seucheneinsatzkommandos notwendig werden lassen. Jemand scheint Atlanta verseuchen zu wollen, und wie sich herausstellt, hat Kate es mit einem uralten mächtigen Gegner mit ungeahnten Kräften zu tun, der ihr alles abverlangt.
Eigentlich kann man nur wiederholen, was man schon über die ersten drei Bände der Serie gesagt hat: Das Autorenpaar Ilona Andrews liefert mit der Kate-Daniels-Serie mit die beste Urban Fantasy, die derzeit auf dem Markt ist. »Magisches Blut« spinnt die faszinierende Geschichte von Kate und ihrer Familie fort, vermischt reale magische Lehren und Mythen mit fantastischen Ideen und liefert ein Actionfeuerwerk, das mit Brutalität, Blut und abgetrennten Gliedmaßen nicht spart. Einige Aspekte der Geschichte haben sich mir im Detail nicht wirklich plausibel erklärt bzw. sind für mich offen geblieben, das mag aber auch an mir selbst liegen – für einen weniger geübten Fantasyleser ist die Handlung doch eher komplex.
Superheldin Kate metzelt sich wie immer ungerührt und (beinahe) unzerstörbar durch die Geschichte, besticht aber außerdem mit ihrem wundervollen trockenen Humor, coolen Sprüchen und zeigt darüber hinaus zur Abwechslung auch mal ihre verletzliche Seite, was sie ein klein wenig menschlicher macht. Ihre Beziehung zu Curran entwickelt sich auf eine Weise, die Kate so nicht geplant hat, die aber ausgesprochen spannend zu verfolgen ist. Wunderbar ist auch Kates neuer Begleiter, ein stinkender »Kampfpudel«, der allerdings gegen Ende des Buchs sträflich vernachlässigt wird bzw. einfach verschwunden ist.
Fazit:
11/15 – Ein richtig gutes Urban-Fantasy-Buch, das mir persönlich aber einen Tick zu sehr auf Action und Gemetzel setzt und dessen Handlung mich phasenweise an meine Grenzen gebracht hat. Fantasyleser können hier aber bedenkenlos zugreifen – allerdings besser erst, nachdem sie zunächst die Vorgängerbände gelesen haben!
Serieninfo:
01 Magic Bites | Die Nacht der Magie (Rezension)
02 Magic Burns | Die dunkle Flut (Rezension)
03 Magic Strikes | Duell der Schatten (Rezension)
–– Magic Mourns (novella in »Must Love Hellhounds«-Anthology) | —
04 Magic Bleeds | Magisches Blut
05 Magic Slays (Mai 2011)
Trivia:
Unter dem Titel »Curran: Volume I – Look into the Beast Lord’s mind« hat Gordon Andrews eine Reihe von Szenen aus den Büchern aus Currans Perspektive veröffentlicht. Man kann das E-Book auf englisch und deutsch kostenlos herunterladen. Auf der Homepage des Autorenduos gibt es außerdem weitere Snippets und Extras.
The House of Rohan, Buch 1
Inhalt:
Paris, 1768. Die Engländerin Elinor Harriman lebt zusammen mit ihrer Schwester Lydia, ihrer Mutter und zwei Bediensteten am Rande des Existenzminimums in Paris. Als ihre spielsüchtige, schwer syphiliskranke Mutter eines Tages mit dem letzten Wertgegenstand aus dem Haus türmt, folgt Elinor ihr notgedrungen ins Château de Giverney, wo allen erdenklichen Sünden gefrönt wird. Dort trifft sie auf Viscount Rohan, Comte de Giverney – einen Mann mit äußerst zweifelhaftem Ruf, der ein eigenartiges Interesse an ihr zeigt …
Kommentar:
»Ruthless« ist der erste Teil der »House of Rohan«-Serie und mein erstes Buch von der Autorin, von der ich schon ewig was lesen will – allein deshalb, weil ihre Helden ziemlich düstere, unkonventionelle Gestalten und teilweise fast schon Anti-Helden sein sollen.
Ich würde nicht so weit gehen, Francis Rohan als echten Anti-Helden zu bezeichnen, düster und unkonventionell trifft es aber durchaus. Er ist vom Schicksal gebeutelt und tendiert aufgrund seiner Vergangenheit dazu, Bindungen und Gefühle nach Möglichkeit zu vermeiden. Tief im Inneren ist er aber selbstverständlich ein guter, heroischer Kerl, der sich hin und wieder – wenn seine Weichherzigkeit mit ihm durchzugehen droht – in Erinnerung rufen muss, dass er neben diversen Adelstiteln auch die Ehrentitel »Prince of Darkness« und »King of Hell« trägt. Er trinkt, spielt und hurt, ist im Wesentlichen aber nur eins: ganz fürchterlich gelangweilt von seinem Leben. Als Elinor auf seiner Orgie auftaucht, reißt ihn das aus der Tristesse, denn die Engländerin ist vollkommen anders als die Frauen, mit denen er sonst zu tun hat; schon allein deshalb weckt sie sofort sein Interesse.
Elinor ist nicht besonders attraktiv und leidet sehr unter ihrer großen Harriman-Nase, hat aber einen wachen Verstand und verblüfft Rohan immer wieder mit ihrer Schlagfertigkeit. Sie ist patent, aber leider auch ein wenig langweilig und äußerst gluckig. Sobald nämlich ihre hübsche jüngere Schwester Lydia in den Fokus gerät, setzt ihr sonst so praktisches Denken vollkommen aus. So redet sie sich ein, dass Rohan ein Auge auf Lydia geworfen hat, und sie sie um jeden Preis beschützen muss, obwohl völlig offensichtlich ist, dass der Viscount nicht das geringste Interesse an der Kleinen, sondern einzig an Elinor hat. Angesichts Elinors Hintergrund wird ihr leicht hysterisches Verhalten später plausibel, anstrengend ist es phasenweise aber dennoch.
Abgesehen davon, dass die Geschichte in Paris des 18. Jahrunderts spielt, bietet sie an sich eigentlich wenig Besonderes oder Neues. Das stört mich grundsätzlich nicht weiter, solange die Umsetzung gut ist, – und die Umsetzung ist gut und wirkt sehr routiniert. Allerdings lässt die Spannung nach einem extrem starken Beginn im Verlauf der Handlung doch etwas nach, und phasenweise war ich sogar ein klein wenig gelangweilt, weil die Protagonisten so wenige Zeit zusammen hatten und hinsichtlich ihrer Beziehung nichts voran ging. Andererseits gab es aber auch einige intensive, wirklich grandiose Szenen, zu denen beispielsweise der erste Sex zwischen Elinor und Rohan zählt sowie alles, was unmittelbar davor und danach passiert. Dass Elinors Schwester Lydia, die ihre eigene kleine Lovestory hat, so kurz kommt, ist schade – ich hätte mir mehr Lydia gewünscht, zumal ich ihren Herzensbrecher absolut umwerfend fand.
Fazit:
11/15 – Ein relativ düsterer Liebesroman, der hauptsächlich von seinem männlichen Protagonisten getragen wird. Ganz sicher nicht mein letztes Stuart-Buch!
Serieninfo:
00 The Wicked House of Rohan (Prequel)
01 Ruthless | Paris – Stadt der Sünde (Mai 2011, Cora-Verlag)
02 Reckless
03 Breathless
04 Shameless (Juni 2011)
Trivia:
Die Serie war ursprünglich als Trilogie angelegt, wird nun aber offenbar doch erweitert. Am 21.6.2011 wird Band 4 erscheinen, »Shameless«.
Das Prequel kann kostenlos bei Harlequin heruntergeladen werden.
Laut LoveLetter (Printausgabe 3/2011) hat Cora die Rechte an der »House of Rohan«-Serie gekauft. Die Übersetzung von »Ruthless« soll bereits am 27. Mai 2011 im Handel sein und in der Reihe »Historical Special« veröffentlicht werden.
Originaltitel: Living Dead in Dallas
Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 2
Inhalt:
Die Kellnerin Sookie Stackhouse hat eine Pechsträhne. Zuerst wird einer ihrer Kollegen ermordet und es gibt keinerlei Hinweise auf den Täter. Kurz darauf steht sie einer Bestie gegenüber, die ihr mit giftigen Krallen schmerzhafte Wunden zufügt. Dann: Auftritt der Vampire, die ihr nicht ganz uneigennützig das Gift aus den Adern saugen … und das ist erst der Anfang.
Kommentar:
Sookies Leben geht aufregender weiter, als ihr lieb ist. Kaum sind die Frauenmorde aufgeklärt, mit denen sie sich in Band 1 der Serie herumschlagen musste, findet sie die Leiche ihres Kollegen Lafayette auf dem Parkplatz des Diners, in dem sie arbeitet. Nicht viel später wird sie in die Vampirbar zu Eric gerufen, dem sie mit ihren telepathischen Fähigkeiten zu Diensten ist, doch unterwegs wird sie von einer Mänade attackiert und von den Vampiren in letzter Sekunde gerettet. Kaum genesen, schickt Eric sie nach Dallas, wo sie bei der Suche nach einem verschwundenen Vampir helfen soll – nur um dort von Vampirgegnern, die sich unter dem Namen »Bruderschaft der Sonne« organisiert haben, aufs Korn genommen zu werden. Und Sookie wäre nicht Sookie, wenn sie sich – zurück in Bon Temps – nicht auch noch um die Aufklärung von Lafayettes Tod kümmern würde!
Es ist nicht zu übersehen, dass das Buch ausgesprochen ereignisreich ist, doch obwohl so viel passiert, gibt es keinen richtigen Spannungsbogen. Die Handlung verläuft eher wellenartig, mit mehreren kleineren Höhepunkten, und fesselt daher nicht hundertprozentig. Unterhaltsam ist das Buch aber allemal, zumal Wikingervampir Eric mehr in den Vordergrund rückt und Sookie auf verschiedene Arten näher kommt. Sookies Beziehung zu Bill bleibt hingegen explosiv, was mit ihren unterschiedlichen Lebenseinstellungen zusammenhängt, aber auch mit Bills doch ganz schön anstrengendem Charakter. Letztendlich lebt das Buch aber vor allem von der Figur Sookie, die übrigens weit weniger naiv und weinerlich rüberkommt als in der Serie, sondern mit Mut, Entschlossenheit und einem wundervollen trockenen Humor punktet.
Fazit:
11/15 – Nicht übermäßig spannend, aber wunderbar skurril und amüsant.
Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot (Rezension)
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas
03 Club Dead | Club Dead
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)
Inhalt:
Lord Vere wird in seiner Funktion als Geheimagent aufs Land geschickt, um den verbrecherischen Diamantenhändler Edmund Douglas unter die Lupe zu nehmen. Mithilfe eines Tricks verschafft er sich in Douglas‘ Abwesenheit eine Einladung ins Haus, wo er auf die Nichte des Verbrechers trifft. Vere ist gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen von Elissande Edgerton, die stets strahlend lächelt und offensichtlich auf der Suche nach einem Ehemann ist. Doch obwohl er ihre Pläne durchschaut, kann er nicht verhindern, dass sie ihn in einen Skandal verstrickt, der ihn zu einer Heirat zwingt …
Kommentar:
Sherry Thomas hat mich mit ihrem Debüt »Private Arrangements« restlos begeistert, und auch der Nachfolger »Delicius« hat mir gut gefallen. Ich mag ihre oft sperrigen Figuren, die zum Teil ziemlich grenzwertige Dinge sagen und tun; bei »His at Night« allerdings wurde meine Toleranzgrenze doch immer wieder überschritten. Und zwar deutlich.
Lord Vere ist ein Geheimagent mit messerscharfem Verstand, zu dessen Rolle es allerdings gehört, dass er in der Gesellschaft den liebenswerten Dummkopf gibt, der nach einem Reitunfall einen bleibenden Schaden zurückbehalten hat. Sein aktueller Auftrag lautet, sich zusammen mit einigen anderen Leuten im Haus von Elissandes abwesendem Onkel einzuquartieren und Beweise für dessen kriminelle Machenschaften zu finden. Dort stößt er allerdings auf ungeahnte Komplikationen, verursacht durch die Nichte des mutmaßlichen Verbrechers. Vere ist zunächst hingerissen von der jungen Frau mit dem strahlenden Lächeln – bis er merkt, dass dieses Lächeln unerschütterlich ist und Elissande ebenfalls nur eine Rolle spielt. Der Zweck ist ihm schnell klar: Sie will die Gelegenheit nutzen und sich einen Ehemann angeln.
Zunächst sieht sie Vere als geeigneten Kandidaten an, dann verlagert sie ihre Ambitionen allerdings – genervt von Veres Dummheit und seinen schwachsinnigen Monologen – auf Veres Bruder Frederick, der ebenfalls zu den Gästen gehört. Als Vere eine Nachricht von ihr an seinen Bruder abfängt, in der sie um ein nächtliches Treffen bittet, ist ihm völlig klar, dass sie Freddie in einen Skandal verwickeln will, um ihn zur Hochzeit zu zwingen. Er will das verhindern, gerät aber dummerweise selbst in die Falle – in einer ausgesprochen lächerlichen, unglaubwürdigen Szene. Notgedrungen willigt er dennoch in die Ehe ein, hasst Elissande aber wegen ihres skrupellosen, berechnenden Vorgehens zutiefst und lässt keine Gelegenheit aus, das sehr deutlich zu machen. Er ignoriert alle Erklärungsversuche seiner Frau und verweigert sich beharrlich jeder rationalen und emotionalen Annäherung.
Vere ist einfach ein riesengroßes, selbstgerechtes Arschloch. Er verachtet Elissande für ihr unbeirrtes Lächeln, ihre Lügen und ihre Intrigen, und übersieht dabei völlig, dass er selbst ja auch nur eine Rolle spielt. Das wirklich Schlimme ist aber, dass Vere längst weiß, warum sie ihn in die Heiratsfalle gelockt hat: weil ihr Onkel sie und ihre laudanumanhängige Tante psychisch und physisch misshandelt hat und sie diesem Gefängnis entkommen wollte – was ja zumindest mildernde Umstände sein sollten. Nicht so bei Lord Vere. Der ist stattdessen nachhaltig beleidigt, weil Elissande eigentlich (verständlicherweise!) Freddie wollte statt ihn, den »dummen Marquis«, und er entblödet sich nicht, das Thema selbst beim Sex aufs Tapet zu bringen (»Na, stellst du dir gerade Freddie vor? Das werd ich dir schon austreiben! Mach die Augen auf und sieh mich an!«). Elissande, die eigentlich eine symapthische Figur mit relativ glaubwürdigen Motiven ist, entdeckt aus unerfindlichen Gründen im Lauf der Handlung trotzdem ihre Liebe zu ihrem widerlichen Ehemann – den sie übrigens schnell als gar nicht dumm identifiziert, auch wenn er das ebenso wenig zugeben will wie seine durchaus vorhandenen Gefühle für sie. Am Ende sorgen dann mal wieder hochdramatische Ereignisse dafür, dass Vere doch zu seiner Frau stehen kann.
Wie das so ist, wenn man die Motive der Protagonisten nicht bzw. nur sehr bedingt nachvollziehen und darüber hinaus eine der Hauptfiguren nicht leiden kann, hat mich die Handlung über weite Strecken ziemlich gelangweilt, wobei es gegen Ende etwas besser wurde. Dennoch: Die Liebesgeschichte konnte mich überhaupt nicht überzeugen, ebenso wenig wie die Auflösung der Geschichte um Elissandes Onkel und die Motivation für Veres Entscheidung für die Rolle als Dummkopf. Wie in ihren anderen Büchern baut Sherry Thomas übrigens auch hier wieder eine zweite Romanze ein, die aber gleichermaßen überflüssig ist und gewollt wirkt wie in den Vorgängerwerken – es ist mir ein Rätsel, wieso das immer sein muss und warum ihr das niemand ausredet.
Fazit:
5/15 – Eine einzige Enttäuschung. Wäre das Buch von einer anderen Autorin gewesen, hätte ich es wahrscheinlich nicht mal beendet.
2. Teil der Maiden-Lane-Serie
Inhalt:
London, 1737. Lady Hero Batten, die Schwester des Duke of Wakefield, hat alles, was eine Frau sich wünscht – einschließlich eines perfekten Verlobten in Gestalt des Marquis von Manderville. Er ist zwar ganz schön langweilig, doch da Lady Hero es als ihre gesellschaftliche Pflicht betrachtet, eine passende Partie zu machen, akzeptiert sie die arrangierte Ehe ohne Gram – bis sie den berüchtigten Bruder ihres Zukünftigen kennenlernt. Griffin Remmington, Lord Reading, ist im Gegensatz zu Manderville alles andere als perfekt, doch obwohl sie ihn niemlas haben kann, weckt er ungeahnte Gefühle in ihr …
Kommentar:
Nachdem ich von Teil 1 der Maiden-Lane-Serie ja wider Erwarten relativ angetan war, hab ich mir unmittelbar nach dem Lesen Band 2 vorbestellt. Der ist inzwischen angekommen, und ich hab ihn mir direkt geschnappt. Das ist ja auch schon irgendwie ein Qualitätsmerkmal! ;)
Das Buch startet mit einer vielversprechenden Szene: Lady Hero erwischt auf ihrem Verlobungsball ein Liebespaar inflagranti. Da die Beteiligten ihr dezentes Räuspern ignorieren, aber der Ehemann der involvierten Dame im Anmarsch ist und sie keinen Mord auf dem Gewissen haben will, bewirft sie den Herren aus sicherer Entfernung mit ihrem schweren Diamentohrring (!) und erregt so dessen Aufmerksamkeit. Nach einem anzüglichen Wortgeplänkel trennt man sich, nur um einander nicht viel später offiziell vorgestellt zu werden: Der Mann mit den grünen Augen und dem knackigen Hintern ist niemand anders als Lady Heros Schwager in spe, Griffin Remington. Der notorische Lebemann mit seinen anzüglichen Bemerkungen hat es Hero sofort angetan, auch wenn sie sich vehement dagegen wehrt – zwischen den beiden fliegen vom ersten Moment an die Funken. Doch was zunächst aufgrund der Situation wie ein heftiger, aber harmloser Flirt erscheint, entwickelt sich schnell zu einer ernsten, tiefen Zuneigung, die sehr gefühlvoll und überzeugend dargestellt wird.
Das liegt nicht zuletzt an den Figuren. Lady Hero weiß sehr genau, was sie will und tut. Trotz ihres Standes hat sie ein Herz für die Armen und unterstützt mit ihrem Erbe das Waisenhaus in der Maiden Lane, das bereits in Band 1 der Serie eine wesentliche Rolle spielte; ob ihrem Bruder, dem Duke, das passt oder nicht, ist ihr herzlich egal. Hat sie sich etwas in den Kopf gesetzt, zieht sie es durch. Ihr Handeln ist dabei zum Teil naiv bis lebensmüde und insofern vielleicht ein wenig unwahrscheinlich; die Figur ist in sich aber schlüssig und es passt zu ihr, dass sie für Griffin alles riskiert und gibt.
Griffin ist als Lebemann und Luftikus angelegt, dessen bevorzugten Beschäftigungen Wein, Weib und Gesang sind; außerdem verdient er mit Verbrechen seinen Lebensunterhalt. Gleich zu Beginn erfährt man außerdem von einem tiefen Konflikt zwischen ihm und seinem Bruder, Griffin soll nämlich Mandervilles erste Frau verführt haben. Und wer wollte das bezweifeln, wo er sich doch nun an Lady Hero ranmacht? Natürlich ist er nicht so böse und skrupellos, wie es den Anschein hat, sondern er entpuppt sich nach und nach als verantwortungsbewusster Mann, der zum Glück aber kein bisschen weichgespült wirkt, nachdem er erst mal sein Herz verloren hat.
Neben der wirklich schönen Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten gibt es eine Romanze in der Nebenhandlung, deren Verlauf allerdings ein bisschen lächerlich ist und die ich eher störend und unglaubwürdig fand. Ebenso störend fand ich – wie schon in Band 1 – die immer wieder eingebaute Erzählperspektive von Silence Hollingbrook, die eigentlich kaum eine Verbindung zur eigentlichen Geschichte hat. Der Zweck ist offensichtlich: Die Schwester des Waisenhausbetreibers in der Maiden Lane wird Protagonistin in Band 3 der Serie sein, und ihre Geschichte soll wohl auf diese Weise vorbereitet werden. Dagegen ist ja grundsätzlich nichts zu sagen, wenn es nur nicht so unelegant vonstatten gehen würde – vielleichte sollte Elizabeth Hoyt diesbezüglich bei Lisa Kleypas in die Lehre gehen, die solche Querverbindungen immer wieder meisterhaft einfließen lässt.
Fazit:
13/15 – Eine sehr schöne Liebesgeschichte zwischen zwei tollen Protagonisten – wundervoll romantisch.
Serieninfo:
01 Wicked Intentions – 11/15
02 Notorious Pleasures – 13/15
03 Scandalous Desires (November 2011)
Trivia:
Auf ihrer Homepage hat Elizabeth Hoyt eine Cast-Liste veröffentlicht. Je nachdem, wie viele Teile die Serie noch haben wird, kann die für vergessliche Leser wie mich ganz hilfreich sein! ;)
Auf der Facebookseite der Autorin gibts ein paar Fotos vom Shooting fürs Cover von Hoyts nächsten Buch.
Originaltitel: Enthusiasm
Inhalt:
Julie hat es nicht leicht mit ihrer Freundin: Ständig hat Ash irgendeine neue Leidenschaft. Nur »Stolz und Vorurteil« lieben beide. Aber wo findet man einen Mr Darcy? – Beim Tanzen, wie alle Austen-Fans wissen. Also besorgt Ash alte Abendkleider und zerrt Julie auf den Ball einer Privatschule. Mit Erfolg: Der attraktive Grandison ist IHR Mr Darcy. Da sind sich beide leider allzu einig! Muss sich Julie jetzt zwischen Freundschaft und Liebe entscheiden? Oder wird Ashs Hang zur Peinlichkeit Mr Darcy gleich wieder in die Flucht schlagen?
Kommentar:
Ich habe mir »6 Küsse und ein Ballkleid« aufgrund der Besprechung von Katze mit Buch gekauft, leider folgte bei mir aber nach anfänglicher Begeisterung doch schnell Ernüchterung. Vielleicht bin ich einfach nicht Enthusiastin genug?! ;)
Julies Freundin Ashleigh ist jedenfalls eine Enthusiastin, die ihre ständig neuen Leidenschaften mit Leib und Seele auslebt. Als Ash eines Tages Jane Austens Welt für sich entdeckt, ist Julie alles andere begeistert, denn sie liebt Austens Bücher schon lange.
Wie lange würde es dauern, bis ihre Leidenschaft meine Begeisterung in den Schatten stellte? Würde sie meine Lieblingsbücher vereinnahmen und mir nichts übrig lassen? Ich war überzeugt davon, dass meine Gefühle für Jane Austens Bücher nicht weniger stark waren als einer von Ashleighs Fimmeln, doch meine Liebe war tief und still – und deshalb leicht in den Schatten zu stellen. (S. 9)
Es kommt aber noch schlimmer: Ash vereinnahmt nicht nur eines von Julies Lieblingsbüchern für sich, sondern auch noch den Jungen, in den Julie schon lange heimlich verliebt ist. Aber weil Julie nun mal Julie ist, gesteht sie ihrer Freundin ihre Gefühle für Grandison nicht, sondern versucht, das beste aus der verfahrenen Situation zu machen und sich irgendwie damit zu arrangieren. Das gelingt ihr allerdings nur bedingt – sie leidet sehr unter der Situation, und ein guter Ausgang für alle Beteiligten scheint fast nicht möglich zu sein …
So grundsätzlich finde ich die Idee hinter dem Buch ja nett, und vor allem die Diskrepanz zwischen Julie und Ashleigh hat mir gut gefallen, allerdings ist die Protagonistin für meinen Geschmack doch ein bisschen sehr passiv und altruistisch veranlagt. Außerdem sind die Figuren allesamt sehr einfach angelegt, aber das ist für die Zielgruppe wohl okay. Schlimmer ist, dass mich das Buch ganz furchtbar gelangweilt hat, weil es total belanglos ist, einfach nichts Spannendes passiert und die Lovestory ziemlich unromantisch ist.
Immerhin hab ich aber mal wieder ne neue Wendung gelernt, die aus dem Englischen übernommen wurde, mir aber bis dato ins Deutsche übertragen unbekannt war: eine Party crashen. Sagt man heutzutage wohl so, wenn man zur Zielgruppe des Buchs gehört. Und offenbar gibts dafür auch keine Entsprechung, weswegen die Wendung gefühlte fünfhundert Mal verwendet wurde. Ein bisschen mehr Sorgfalt beim Editieren des Buches wäre überdies angebracht gewesen, es gibt immer mal wieder holprig wirkende Stellen, fehlende Satzzeichen und eine falsche Schreibung des Namens Ashleigh (Ashley).
Fazit:
6/15 – Ein Buch mit netten Momenten, das mich letztendlich aber nicht überzeugen konnte, sondern eher gelangweilt hat.
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