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[Rezension] Jennifer Haymore: A Hint of Wicked

Duke of Carlton Family, Book 1

Inhalt:
London 1823. Sophie, Duchess of Carlton, hat nach sieben Jahren Trauer um ihren Ehemann dessen Cousin und Erben, Tristan geheiratet. Sie liebt Tristan von ganzem Herzen, doch eines Tages kehrt der totgeglaubte Garrett völlig überraschend nach Hause zurück und fordert seinen Besitz, seinen Titel und seine Frau zurück. Sophie muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen – wohl wissend, dass sie denjenigen, den sie verlässt, möglicherweise zerstören wird …

Kommentar:
»A Hint of Wicked« ist der Debütroman der amerikanischen Autorin Jennifer Haymore, über den ich durch reinen Zufall gestolpert bin. Er war quasi ein Beifang: Ich hab bei Ebay ein anderes Buch des Verkäufers ersteigert und dieses Buch für einen Euro quasi im Vorbeischippern mitgenommen, nachdem ich gesehen habe, dass es eine Dreiecksgeschichte erzählt. Wahrscheinlich wäre der Roman in den unendlichen Tiefen meines SuBs gelandet, hätte ihn mir StefanieEmmy nicht im Rahmen von Karis SuB-Losverfahren zugeteilt.

Sophie, die Duchess of Carlton, ist untröstlich, als ihr die Nachricht überbracht wird, dass ihr Mann Garrett in der Schlacht bei Waterloo gefallen ist. Da seine Leiche nie gefunden wurde, klammert sie sich lange an die Hoffnung, dass er vielleicht doch überlebt hat, schließlich sieht sie jedoch ein, dass ihr Leben auch ohne ihren geliebten Mann weitergehen muss. Sie heiratet Tristan, Garretts Cousin und Erben, und obwohl sie Garrett nie ganz vergisst und nie aufhört, ihn zu lieben, lässt sie sich mit Haut und Haaren auf Tristan ein. Sie ist glücklich mit ihrer neuen Liebe, doch eines Tages kehrt ihr totgeglaubter Ex-Mann auf einmal nach Hause zurück. Wie sich herausstellt, hatte er aufgrund einer schweren Kopfverletzung das Gedächtnis verloren, doch inzwischen ist es wenigstens teilweise wiederhergestellt – nicht zuletzt aufgrund der Mithilfe seines Kriegsgefährten Frisk, der ihn in Belgien gefunden hat. Wieder in England, fordert Garrett nun seine Besitztümer und seinen Titel von Tristan zurück, vor allem aber seine Frau Sophie. Die rechtliche Situation ist schnell geklärt: Sophies zweite Ehe ist ungesetzlich und wird anulliert, doch so einfach ist die ganze Sache natürlich nicht, denn Sophie weigert sich, blind dem Gesetz zu folgen. Sie will auf ihr Herz hören, doch das sagt ihr, dass sie beide Männer will …

Was nach einer wundervollen, verzweifelten Dreiecksgeschichte klingt, ist leider nicht hundertprozentig überzeugend umgesetzt. Der zurückgekehrte Duke lässt nämlich Tristan (verständlicherweise) ziemlich schnell nach seiner Rückkehr aus dem Haus werfen, sodass der Sophie nicht zu nahe kommen kann. Damit Sophie Tristan nicht andernorts treffen kann, sperrt er sie kurzerhand im Haus ein, doch da aus dem Mädchen, das er damals zurückgelassen hat, inzwischen eine gestandene Frau geworden ist, lässt sie sich das nicht bieten und bahnt sich ihren Weg an den Wachen vorbei. Sie trifft Tristan im weiteren Verlauf der Handlung bis zum Showdown trotzdem nur zwei Mal, allerdings nicht auf ihr eigenes, sondern auf Tristans Betreiben. Während Tristan also weitgehend abseits des Geschehens vor sich hinleidet, verbringt Sophie den Großteil der Zeit mit Garrett, betont stets, dass sie ihn immer noch liebt, ihm vertraut und ihm helfen will.

Das Problem an der Geschichte ist, dass beide Männer eigentlich viel zu wenig tun, um Sophies Herz endgültig zu erobern und den Konkurrenten auszustechen. Vor allem Garrett verlässt sich im Wesentlichen auf die Macht der Vergangenheit und darauf, dass ja das Recht auf seiner Seite ist und Sophie seine legitime Ehefrau ist. Tristan hingegen wird früh mehr oder weniger aus dem Geschehen genommen und tut kaum etwas, um sich wieder ins Spiel zu bringen. Sophie ihrerseits hadert und will vor allem niemanden verletzen und jeden Skandal vermeiden – was natürlich vollkommen utopisch ist. Statt die komplizierte Liebesgeschichte, die Beziehungen und Konflikte der Personen untereinander voranzutreiben, konzentriert sich die Autorin ab etwa der Hälfte des Buches darauf, einen Nebenplot um Garretts offenbar fortschreitenden Wahnsinn und seinen Kriegsgefährten Fisk zu spinnen, der nicht ganz koscher zu sein scheint. Es fehlen große Emotionen, verzweifelte Taten und heroische Eroberungsversuche – kein Wunder, dass Sophie sich nicht entscheiden kann/will und schlechten Gewissens von einer Menage träumt!

Am Ende trifft Sophie natürlich doch ihre Wahl, die für mich wenig überraschend war. Ich hasse ja Leute, die behaupten, sie hätten von Anfang an gewusst, wie die Geschichte ausgeht (bei Krimis: wer der Mörder ist), aber in diesem Fall muss ich’s mal selbst sagen: Es war für mich sofort total offensichtlich, bei welchem der Männer Sophie bleibt – allein schon wegen des Aufbaus der Geschichte. Interessanterweise haben viele Leserinnen den Ausgang bemängelt, weil sie nicht verstehen konnten, wie Sophie ihn wählen konnte – das sei absolut nicht nachvollziehbar. Diese Kritik kann ich nicht teilen, für mich ist die Entscheidung absolut logisch und die einzig glaubwürdige, wenn man die Handlungsweise und Gedanken der Figuren im Buch betrachtet. Insofern gibts von mir einen kleinen Abzug für die Durchschaubarkeit, aber immerhin keinen dafür, dass das Ende nicht zur erzählten Geschichte passt.

Fazit:
9/15 – Ein solides Debüt, das aber die dramatischen Möglichkeiten einer Dreiecksgeschichte nicht genutzt hat und für die Art der Geschichte viel zu wenig emotional war. Obwohl ein wesentlicher Handlungsstrang offen bleibt und im nächsten Band fortgesetzt wird, verspüre ich keinen echten Drang, die Serie weiterzuverfolgen.

 

 

Serieninfo:
01 A Hint of Wicked
02 A Touch of Scandal
03 A Season of Seduction

1 Kommentar zu [Rezension] Jennifer Haymore: A Hint of Wicked

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