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[Rezension] Anne Stuart: Gefährliches Verlangen

Originaltitel: Demon Count
Demon Count, Band 1

Klappentext:
Charlotte Morrow, eine junge, bezaubernde Engländerin, begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf die Reise nach Venedig. Sie will unbedingt Graf Luc del Zaglia, ihren Vormund, kennenlernen, obwohl sie mehrfach vor seinem dämonischen Wesen gewarnt wird. In der Lagunenstadt erfährt sie dann auch schon bald von Mädchen, die dort auf mysteriöse Weise durchs Leben gekommen sind. Trotz des Verdachts, den sie gegen ihn hegt, fühlt sich Charlotte auf seltsame Weise zu Graf Zaglia hingezogen und erliegt eines Nachts seinem Charme. Aber die Angst, er könnte ein Mörder sein, lässt sie nicht los. Sie beschließt, den Dingen auf den Grund zu gehen, und gerät dabei in tödliche Gefahr.

Kommentar:
Dieses Buch ist einfach genau so, wie es aussieht: angestaubt! Daher nur ein ganz kurzer Kommentar.

Eingeordnet ist der Roman von 1980 als Romantic-Suspense-Titel, doch Spannung!? Fehlanzeige! Liebe und Leidenschaft?! Fehlanzeige! Dämonischer Graf? Fehlanzeige! Aber immerhin gibts umwerfende Sexszenen. Na ja. Mehr oder weniger umwerfend.

Ich war seine Sklavin der Leidenschaft, einer zügellosen Leidenschaft, die er in mir geweckt hatte. Seine Haut war hellbraun, wie flüssiges Gold, und ich berührte sie in liebender Bewunderung, tief beglückt, weil er mich erwählt hatte.
Seine Hände wanderten tiefer hinab. Mit sanftem Druck schob er meine Beine auseinander und streichelte mich zärtlich und unentwegt weiter. Der erste Höhepunkt der Liebesfreuden überkam mich völlig überraschend, ein zweiter folgte ihm – ein dritter, bis ich mich ihm schluchzend vor Verlangen entgegenbäumte. (S. 196)

Außerdem hat das Buch Schauerroman-Elemente (ich hab zwar noch nie nen Schauerroman gelesen, aber so stell ich mir einen vor) – der im Klappentext erwähnte Mädchenmörder steht nämlich unter dem Verdacht, ein Vampir, vielleicht sogar ein Werwolf zu sein. Klar, dass man davon ausgeht, der »Dämonengraf« sei derjenige welcher! Er pflegt seinen finsteren Ruf nämlich sehr gewissenhaft: Er verlässt tagsüber nie sein Haus, nimmt in der Öffentlichkeit keine Nahrung zu sich und gewinnt außerdem grundsätzlich im Glücksspiel – und das gelingt ja wohl nur jemandem, der mit dem Teufel im Bunde ist! Die englische Schönheit mit ihren rosa Bäckchen, den Rosenknospenlippen, den blauesten Augen von Welt und dem güldenen Haar, die zudem noch mit herausragender Intelligenz gesegnet ist, fühlt sich natürlich trotzdem zu dem frevelhaften Mann hingezogen – oder wahrscheinlich gerade deshalb, denn machen wir uns doch nichts vor: die bösen Jungs sind doch immer die interessantesten!

Ansonsten gibts ne Menge schauerliches Personal in Luciferos renovierungsbedürftigem Haus (es fehlen nur noch klappernde Fensterläden), diverse zwielichtige Verehrer für die englische Rose sowie Morde und Mordversuche, Diebstähle, Fast-Vergewaltigungen, Spionage und was man sonst noch so auf 220 Seiten unterbringen kann. Begeisterung kommt heutzutage angesichts der eigentlich völlig harmlosen Handlung und der antiquierten Schreibweise dennoch nicht mehr auf.

Fazit:
5/15 – Der Roman war damals sicher sensationell und schön schaurig, heute kann man sowas aber einfach nicht mehr lesen bzw. ernst nehmen.

 

 

Serieninfo:
01 The Demon Count (1980) | Gefährliches Verlangen (1981)
02 The Demon Count’s Daughter (1980) | –

Trivia:
Der Dämonengraf hat übrigens eine ganz … ähm … hinreißende Tochter, die er vermutlich nur mittels einiger dämonischer Drohungen an den Mann bringen dürfte!

8 Kommentare zu [Rezension] Anne Stuart: Gefährliches Verlangen

  • evi

    LOL! Köstlich!
    Zwei Bücher die ich also ganz sicher von meiner Anne Stuart-Liste streichen kann…
    Aber sag mal, wo hast du denn den ausgegraben? (Hast du dich etwa von der einzigen 5-Stern-Bewertung für das engl. Original zum Kauf überreden lassen? *lach*)

  • Die erwähnte Liebesszene ist auf jedenfall umwerfend, umwerfend schrecklich… Aber damals war das wahrscheinlich schon äußerst provokant xD Aber bei Romanen aus den 80er Jahren darf man eines nun einmal niemals erwarten, gute Liebesszenen, besonders in Deutsch sind die meistens sehr amüsant zu lesen ^^

    Die Story klingt theoretisch gar nicht so schlecht, wenn sie ordentlich umgesetzt würde. Ein schauriger Liebesroman würde mich schon interessieren, aber ein moderner und zugleich klassischer Roman wird wohl schwer zu finden sein…

  • Evi: Ich hab das Buch bei Buchticket ertauscht. Die Vertauscherin hatte es schlauerweise ohne Cover und Erscheinungsjahr in die DB eingetragen, und ich hab mich auch nicht weiter darum gekümmert, um welches Anne-Stuart-Buch es sich handelt. Ich wollte die Autorin ja schon immer mal ausprobieren und hab für ein Ticket quasi blind zugeschlagen. Hätte ich mal bei Amazon geschaut, wäre ich gewarnt gewesen! ;)

    Lucina: Das stimmt, die Liebesszenen in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren sind grundsätzlich eher schwülstig-abtörnend als irgendwas anderes, zumindest für jüngere Leute (zu denen ich mich als Mittdreißigerin jetzt einfach mal ganz frech zähle! *g*). Wobei, wenn ich so recht darüber nachdenke – zumindest in den deutschen Ausgaben der Historicals sind sie das häufig bis heute – vielleicht liegt es auch daran, dass das Genre in Deutschland auf dem absteigenden Ast ist …

    Ich fand auch, dass die Story gut klang, deshalb hab ich mir das Buch überhaupt vorgenommen, aber die Umsetzung ist wirklich dröge für den heutigen Geschmack. Du hast völlig recht, ein moderner und zugleich klassischer Roman ist schwer zu finden … nicht umsonst haben gar nicht sooo viele Bücher das Zeug zum Klassiker!

  • *grins* Bücher aus der Zeit, gerade Liebesromane, funktionieren irgendwie nicht mehr…ich hatte ja schon bei den Vampire Diaries Probleme, weil ich mich so extrem in die 90er zurückversetzt gefühlt habe. ^^

  • Fazinierend finde ich ja auch immer wieder, zu welchen Sexbestien sich die gerade noch jungfräulich gewesenen Damen in Windeseile entwickeln. Aber das kennt man ja sogar aus modernen Liebesromanen, da werde offenbar die Träume der Autorinnen wahr! ;)

  • Also wenn die Liebesszenen in Deutschland heute größtenteils immer noch so geschrieben sind, ist es auch kein Wunder, dass das Genre auf dem absteigenden Ast ist, damit kann man wahrscheinlich kaum noch Neuleser gewinnen. *seufz* Deswegen (und wegen der oft altbackenen Cover und Titel) lese ich deutsche Übersetzungen so ungerne, wobei euch deutsche Autorinnen teilweise sehr metaphorisch von Regenbögen etc. schreiben. *erschauder* Darum ist es mir meistens lieber, wenn möglichst wenige Liebesszenen in manchen Romanen auftauchen xD

    Das mit den Sexbestien finde ich auch sehr interessant und überhaupt nicht toll, weil es häufig total unpassend ist ^^

  • Ich glaub, wenn man diese Hefte mit gescheiten Covers und halbwegs gelungenen Übersetzungen auf dem Markt bringen würde, gäbe es durchaus ein großes Publikum. Lyx verkauft aus meiner Sicht ja eigentlich – ähm, wie hat das Evi uns im Interview erklärt XD – Romantic Suspense mit starken Fantasyeinschlag und das Geschäft scheint zu brummen. Aber die bemühen sich auch um anständige Covers.

  • Lucina: Ganz so extrem ist es sicher nicht mehr, aber Ich finde schon, dass die Liebesszenen in den deutschen Historicals nach wie vor (oft) ziemlich schwülstig rüberkommen. Ich verweis da ja immer gerne aufs Lisa-Valdez-Beispiel, s. hier.

    Elena: Die modernen Historicals hätten sicher in der passenden modernen Aufmachung/Ausstattung ein Publikum. Wenn allerdings weiterhin vorwiegend Verlage die Geschichten einkaufen, die ihnen Nackenbeißer-Cover und schwülstige Übersetzungen aufdrücken, wird das Genre hier bald endgültig sterben (zusammen mit der von den deutschen Verlagen offenbar angenommenen Zielgruppe!).

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