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Inhalt:
Luna Wilder ist eine toughe Polizistin, die in ihrer Heimatstadt für Ruhe und Ordnung sorgt. Als Insoli-Werwölfin gehört Luna keinem Rudel an und muss sich deshalb allein auf ihren Instinkt verlassen. Bei der Suche nach einem Serienmörder, der eine Reihe von Ritualmorden begangen hat, kristallisiert sich bald ein Hauptverdächtiger heraus: der Werwolf Dmitri Sandovsky. Doch es fällt Luna schwer, sich seinem wölfischen Charme zu entziehen. Der raubeinige Dmitri weckt ihre animalischen Triebe und gefährdet zugleich ihre Unabhängigkeit. Aber Luna und Dmitri müssen zusammenarbeiten, um dem wahren Mörder das Handwerk zu legen.
Kommentar:
Als begeisterte Leserin der Night-Creatures-Serie von Lori Handeland, habe ich den ersten Teil von Kittredges Werwolf-Krimis mit großer Spannung erwartet. Die Autorin führt die Leser mit ihrer Urban-Fantasy-Serie in die fiktive Stadt Nocturne City, wo außer Menschen auch Hexen und Werwölfe leben. Für die bessere Übersicht gibt es eine Stadtkarte am Anfang des Buches, darüber hinaus ist das Setting aber nicht besonders intensiv ausgearbeitet – man erfährt relativ wenig über Leben und Fähigkeiten von Werwölfen und Hexen.
Die Story an sich bietet nichts sensationell Neues, ist aber prinzipiell durchaus ansprechend: Die Werwolf-Polizistin Luna Wilder wird zu einem grauenhaften Mord an einer Werwolf-Prostituierten gerufen. Die Spuren an Tatort und Leiche deuten auf einen Artgenossen als Täter hin, und schon bald ist mit Dmitri Sandovsky ein Verdächtiger gefunden. Dann allerdings tauchen zwei weitere Leichen junger Werwölfinnen auf und alles deutet darauf hin, dass Luna es mit schwarzmagischen Ritualmorden zu tun hat. Sie muss feststellen, dass die Sache viel komplizierter ist als angenommen und gerät bald selbst ins Visier des Mörders.
Unglücklicherweise ist die Umsetzung der Geschichte nur bedingt gelungen. Hinter dem Kriminalfall steckt eine gute Grundidee, die Aufklärung hat aber zum Teil arge Längen, und der überraschend verlaufende Showdown lässt einen verwundert zurück. Die Irritation wird nicht zuletzt dadurch verstärkt, dass es trotz der Lösung des Falles einige offene Enden gibt, die wohl in den Folgebänden aufgegriffen werden. Das Hauptproblem des Buches ist aber ein anderes, nämlich die fast ausnahmslos unsympathischen Figuren, allen voran Luna selbst.
Die Werwolf-Polizistin ist eine der schrecklichsten Heldinnen, die mir in letzter Zeit untergekommen sind. Sie gibt sich zu jeder Zeit megalässig und hat selbst in lebensbedrohlichen Situationen immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Wenn sie dabei so cool wäre wie Anita Blake, würde ich mich ja nicht beschweren – ist sie aber nicht, denn ihr Zynismus wirkt in den meisten Fällen aufgesetzt, bemüht und ist nicht lustig. Zudem verhält sich Luna gegenüber Kollegen, Vorgesetzten, Verdächtigen und Zeugen ignorant, unverschämt, respektlos und arrogant, und da ihr darüber hinaus jegliche Diplomatie, Vernunft und Klarsicht abgehen, ist sie alles andere als eine gute Polizistin – da helfen auch die geschärften Werwolfsinne nichts. Dafür hat sie aber offenbar einen beeindruckendes Gespür für Mode – der Leser ist zu jeder Zeit bestens darüber informiert, welche Klamotten sie trägt.
Das Objekt ihrer Begierde, Dmitri, ist auch nicht sympathischer als Luna und passt insofern natürlich ganz gut zu ihr, auch wenn nicht ganz klar ist, wann, wie und warum sie sich in ihn verliebt. Dmitri jedenfalls ist ein Rudelführer und ehemaliger Zuhälter, der beruflich umgesattelt hat und sich nun lieber als Drogendealer verdingt. Locker, wie er ist, fährt er Motorrad, trägt u.a. Black-Sabbath-T-Shirts, hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und gerne auch mal einen cholerischen Anfall, in dessen Verlauf er Sachen durch die Gegend schmeißt. Wenn ihn nicht gerade die Trauer um ein getötetes Rudelmitglied ereilt, ist er entweder ziemlich ätzend oder versucht, Luna in Sachen Coolness mit Sprüchen wie »Dass Sie meine Zündkerzen ein wenig zum Glühen bringen, hat noch lange nichts zu bedeuten« den Rang abzulaufen. Dass die beiden gemeinsam eine komplett unerotische Sexzene fabrizieren, passt irgendwie.
Immerhin ist die Übersetzung gelungen und das Buch liest sich flüssig – wenn man davon absieht, dass der Ausruf »Hex noch mal!«, der mit enervierender Häufigkeit verwendet wird, mich immer wieder aufs Neue irritiert hat. Die Notwendigkeit, gebräuchliche englische Wörter wie »underdressed«, Schimpfwörter wie »Mist« sowie Lunas Gedanken zumindest teilweise zu kursivieren, erschließt sich mir allerdings nicht – ich empfinde das eher als störend. Gleiches gilt für die Großschreibung einzelner Wörter und Sätze zur Betonung der Wichtigkeit.
Fazit:
5/15 – Eine prinzipiell solide Geschichte, die aber Längen hat und durch eine Ansammlung unsympathischer Figuren – allen voran die Protagonistin – zunichte gemacht wird. Wenn man diese Art von Heldin allerdings mag, kann man an dem Buch vermutlich dennoch seine Freude haben.
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Serieninfo:
01 Night Life | Schattenwölfe
02 Pure Blood
03 Second Skin
04 Witch Craft
05 Daemon’s Mark
Seit heute ist »Dämonenherz« von Julia Talbot lieferbar – nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Autorin gleichen Namens, die Homoerotica schreibt. Die erste Kritik bei Amazon ist allerdings alles andere als berauschend …
Julia Talbot: Dämonenherz
Als Anna sich in den schönen, geheimnisvollen Carl Weller verliebt, ahnt sie nicht, in welche Gefahr sie sich begibt. Denn Carl darf nicht lieben. Um Macht und Reichtum zu erlangen, hat er vor Generationen seine Seele einem Dämon versprochen. Kann er erlöst werden? Kann Anna ihn und sich retten?
Hab mir jetzt den ersten Teil von Nalini Singhs neuer Engel-Serie vom SuB geschnappt und muss zugeben, dass ich ein bisschen Angst vor meinen eigenen hohen Erwartungen an das Buch habe! Mal schauen, ob es ihnen standhalten kann; die ersten Seiten lesen sich jedenfalls sehr gut.
Erster Satz:
Wenn Elena den Leuten erzählte, sie sei Vampirjägerin, schnappten die meisten zunächst nach Luft, um dann unweigerlich zu fragen: »Ihre Arbeit besteht also darin, spitze Pfähle durch die Herzen dieser abscheulichen Blutsauger zu bohren?«

Mia Morgowski: Tom 1 – Auf die Größe kommt es an
Tom kann es selbst kaum fassen: Der Alltag mit Elisa gefällt ihm. Bis sein Kumpel behauptet, Routine sei der Tod jeden guten Sexlebens. Tom beschließt, seinen Marktwert zu testen. Wenn nur das kleine, haarige Problem auf vier Beinen nicht wäre, das ihn auf Schritt und Tritt verfolgt: Elisas neuer Mops. Doch das viel größere Problem kommt auf zwei Beinen daher: die hochschwangere Lydia. Denn die behauptet doch glatt, Tom sei der Vater ihres Kindes.
Lindsay Graves: Ex-Wives 1 – Desperate Ex-Wives (OT: To Catch a Husband)
Sie sind schön, reich und – geschieden. Und sie verstehen keinen Spaß in Männerfragen: Als sich bei den Exfrauen eines kalifornischen Luxuswohnorts die Nachricht verbreitet, dass der attraktive David Clemente wieder auf dem Heiratsmarkt ist, beginnt ein gnadenloses Wettrennen zwischen vier Freundinnen, bei dem sie sich so viele Steine in den Weg legen, wie man in Prada-Taschen schleppen kann.

Inhalt:
Auf dem Nachhauseweg von einem Club wird Zoë auf der Straße angegriffen. Von wem, weiß sie nicht – ein Blackout hat ihr Gedächtnis gelöscht. Doch an ihren Händen klebt fremdes Blut. Der gut aussehende Gil, den sie aus der Szene kennt, ahnt, dass etwas Unheimliches mit ihr vorgeht: In Zoë schlummert das Erbe der Panthera, eines uralten Volkes, das unerkannt unter den Menschen lebt. Aber sie ist nicht die Einzige ihrer Art, die von ihrer Raubtiernatur getrieben die Straßen der nächtlichen Metropole durchstreift …
Kommentar:
Als Gil die junge Zoë beim Tanzen in einem Club beobachtet, ist ihm sofort klar, dass sie eine von ihnen ist: eine Angehörige des Volks der Katzenmenschen. Er ahnt, dass sie in Gefahr schwebt, und weil er sich sehr zu ihr hingezogen fühlt, geleitet er sie unbemerkt nach Hause. Tatsächlich verhindert er einen Angriff auf sie und bezieht eine böse Tracht Prügel. Nicht viel später ist Zoës Angreifer tot – und er soll nicht der einzige tote Katzenmensch bleiben: In der Stadt geht ein Mörder um, der es auf die Panthera abgesehen zu haben scheint. Gil versucht verzweifelt, Zoë zu beschützen, doch dann gerät das Mädchen selbst unter Verdacht.
Der Grundgedanke des Buches ist klasse, die Umsetzung aber nur zum Teil überzeugend. Gut gelungen sind die Ideen zu den Panthera, die Jagd nach dem Mörder und die Auflösung der Krimihandlung, die einige unvorhersehbare Überraschungen bietet. Problematisch hingegen ist der Aufbau der Geschichte: Zunächst ist vollkommen unklar, worum es eigentlich geht, denn man erhält nur sporadische Informationen über das Volk der Panthera, die im Mittelpunkt des Buches stehen. Einen entscheidenden Teil der Handlung macht die sukzessive und teils bemüht rätselhaft wirkende Aufdeckung der Lebensweise und Geschichte der Art aus, und bis das Bild der Katzenmenschen einigermaßen klare Konturen annimmt, kann man vielfach weder Vorgänge, Dialoginhalte noch Verhaltensweisen einordnen. Der eine oder andere mag gerne im Dunklen tappen, eigene Theorien entwickeln und Spannung daraus beziehen; mich persönlich langweilt und nervt ein Buch schnell, wenn ich den Gesamtzusammenhang nicht wenigstens einigermaßen erfassen und Ereignisse verstehen kann.
Hinzu kommt, dass ich – wie schon bei der Totenbraut – mit Blazons Figuren nicht recht warm werde: Sie wirken sehr nüchtern und irgendwie leblos. Besonders Gil blieb mir fremd und war mir schlicht zu weinerlich. Was ihm an Stärke fehlt, hat Zoë im Übermaß. Sie wirkt geradezu unbesiegbar, akzeptiert ihre Zugehörigkeit zur Art der Panthera völlig selbstverständlich und hat natürlich auch noch außergewöhnliche Begabungen. Die Liebesbeziehung zwischen den beiden Protagonisten, die im Backcovertext so prominent betont wird, verläuft ziemlich unspektakulär, es mangelt an Emotionaltät. Spannung in die Beziehung zwischen Zoë und Gil bringt am ehesten noch der etwas undurchsichtige Irves, ebenfalls ein Panthera, denn auch er fühlt sich zu dem Mädchen hingezogen – und ist darüber hinaus die interessanteste Figur des Buches.
Atmosphärisch ist der Roman ausgesprochen gut gelungen, ebenso ist Blazons Schreibstil wirklich sehr ansprechend. Ungewöhnlich ist, dass Zoë und Gil die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen – man findet sich aber dennoch problemlos zurecht, da jeweils eine andere Typografie für die unterschiedlichen Sichtweisen gewählt wurde.
Fazit:
9/15 – Trotz aller guten Ansätze kann das Buch nicht restlos überzeugen. Der Aufbau, der einen lange im Dunklen tappen lässt, und die wenig mitreißenden, etwas hölzern wirkenden Hauptfiguren können die tollen Ideen zum Volk der Panthera nicht aufwiegen.
1. Teil der Ghostwalker-Serie
Inhalt:
Die Journalistin Marisa Pérèz lebt nach einem Skandal zurückgezogen in den Bergen Kaliforniens. Eines Nachts findet sie einen verletzten nackten Mann auf ihrer Veranda. Sie nimmt sich seiner an und versorgt seine Wunden. Am nächsten Morgen steht die Polizei vor der Tür – in der Nachbarschaft wurde ein Mord verübt. Marisa ahnt nicht, dass der faszinierende Fremde ein Geheimnis hütet, das ihre Welt erschüttern wird …
Kommentar:
Die zufällige Rettung eines attraktiven Fremden verändert Marisas Leben, denn dadurch gerät sie in tödliche Gefahr und muss gemeinsam mit ihm flüchten. Als sie nach einigen Schwierigkeiten schließlich das Lager von Coyles Leuten erreichen, gerät ihre Weltvorstellung ins Wanken: Sie erfährt, dass Coyle und seine Leute Gestaltwandler sind – halb Mensch, halb Berglöwe (Puma) –, die von einem Unbekannten gejagt werden. Ein Junge namens Bowen wurde bereits entführt, und die Gestaltwandler setzen alles daran, ihn zu befreien. Dabei geraten Coyle und Marisa aber auch selbst ins Visier der skrupellosen Verbrecher.
Mit einigem Interesse habe ich dem ersten Teil der Ghostwalker-Serie entgegengeblickt, denn mit Michelle Raven wendet sich eine relativ bekannte deutsche Romantic-Suspense-Autorin dem Genre der paranormalen Liebesromane zu. Im Zentrum stehen Gestaltwandler, bei denen es sich allerdings ausnahmsweise mal nicht um Werwölfe handelt, sondern – vorwiegend – um Raubkatzen. Davon abgesehen bleibt sie aber ihrer Linie treu: Das Buch trägt sehr deutliche Romantic-Suspense-Züge – und bestätigt meinen früheren Eindruck, dass ich mit diesem Liebesroman-Sub-Genre herzlich wenig anfangen kann.
Ich erwarte von einem Liebesroman keine realisische Handlung, aber was hier geboten wird, ist mir einfach zu arg. Da schleppt die verschreckte Marisa, die ja keinem Menschen auf der ganzen Welt mehr trauen kann, einen verletzten Fremden in ihre Hütte, versorgt ihn und lässt ihn im Haus übernachten, statt Polizei und/oder Ambulanz zu rufen. Nicht viel später begibt sie sich mit ihm auf die Flucht, nur weil er ihr verkündet, sie befinde sich in Lebensgefahr. Dann müssen sie sich während der Flucht trennen, doch dank eines obskuren Adlers, der Marisa durch sein Verhalten zum Autodiebstahl anstiftet, kann sie Coyle nicht viel später doch wieder aufsammeln. Ein leerer Benzintank ist ein weiterer Stolperstein auf dem Weg zum Lager von Coyles Leuten, ebenso wie die jeden Überlebensinstinkt überlagernde ständige und überwältigende Lust aufeinander. Zwar lauern überall Feinde, doch das hindert die beiden, die schon die ganze Zeit nervtötend heiß aufeinander sind, nicht daran, mitten in der Pampa übereinander herzufallen. Zwar schlafen die beiden nicht miteinander, aber immerhin Marisa kommt voll und ganz auf ihre Kosten.
Noch unglaublicher wird es, als die beiden schließlich das Lager erreicht haben, und sie schließlich erfährt, dass Coyle ein Gestaltwandler ist. Er hält sich nicht mit großartigen Erklärungen auf, sondern führt es ihr mit dem Hinweis, sie brauche keine Angst zu haben, einfach vor, indem er sich mal eben in einen Berglöwen verwandelt. Marisa ist für ein paar Sekunden schon ein wenig erschrocken, dann allerdings geht sie dazu über, seine vollkommene Schönheit zu bewundern, ihn zu kraulen und sich an sich zu schmiegen. Was soll ich sagen, daran, dass die beiden ununterbrochen heiß aufeinander sind, ändert auch die derzeitige Gestalt von Berglöwe Coyle nichts. Er baut sich also über ihr auf und leckt mit seiner raffinierten Raubtierzunge ihre Brüste, bis sie im Strudel ihres Höhepunkts versinkt. Marisas trockener Kommentar dazu: »Das war … ungewöhnlich. Wir sollten reden.« (S. 161). Ungewöhnlich ist wirklich ein gutes Stichwort! Als es nicht viel später endlich erstmals zum »echten« Vollzug kommt, hat Coyle zwar prinzipiell gerade seine menschliche Gestalt, Zunge und Zähne sind aber doch tierisch, außerdem hat er teilweise ein Fell. Ich staune ehrlich gesagt immer noch über diese m.E. sodomistisch angehauchten Szenen und finde es wirklich mutig, so etwas in diesem Buchsegment zu veröffentlichen – und noch mehr staune ich darüber, dass in kaum einem anderem Kommentar zum Buch darauf eingegangen wird. Dass Menschenfrauen, die sich mit Berglöwengestaltwandlern vereinigen, Berglöwenbabys zur Welt bringen, macht da auch schon nicht mehr viel aus.
Zur Kritik an der Handlung kommt, dass mich die Protagonisten gar nicht überzeugen konnten. Coyle bleibt relativ blass und gerät ständig in Lebensgefahr, aus der ihn Marisa retten muss, während Coyle nie zur Stelle ist, wenn sie ihn braucht (außer vielleicht sexuell). Marisa hadert mit ihrer Vergangenheit und handelt überhaupt nicht konsequent. Obwohl sie in einigen Situationen durchaus Mut und Stärke an den Tag legt, wirkt sie andererseits oft wie ein naives, oberflächliches kleines Mädchen. Ihre selbstzweiflerischen Anwandlungen – sie sorgt sich beispielsweise selbst nach dem heißesten Sex noch um ihre Augenringe, die möglicherweise ihre Attraktivität schmälern – sind aufgrund ihrer Unangemessenheit ziemlich anstrengend, und wie bereits mehrfach erwähnt ist die Sexfixierung der beiden Protagonisten selbst in schlimmsten Gefahren einfach nur unglaubwürdig und nervig.
Einen ansprechenden Nebenstrang bilden die Geschehnisse im Haus des besessenen Wissenschaftlers Stammheimer, der Jungberglöwengestaltwandler Bowen gefangen hält, um an ihm zu forschen. Interessant wird es, als Stammheimers eigentlich bei der Mutter lebende Tochter Isabel bei ihm aufschlägt, Bowen zufällig entdeckt und versucht, ihm zur Flucht zu verhelfen. Isabel und Bowen sind immerhin wesentlich sympathischer als Coyle und vor allem Marisa, wenngleich sie einige frappierende Gemeinsamkeiten mit den beiden aufweisen. Isabel reagiert zum Beispiel ebenso unfassbar gelassen auf die Verwandlung von Bowen in einen Berglöwen wie zuvor Marisa – sie schaut sich die Wandlung mit staunender Faszination an, krault die Raubkatze ein bisschen unterm Kinn und alles ist gut. Und als wäre es nicht schlimm genug, dass Marisa und Coyle nichts anderes im Kopf haben als immer nur Sex, kriegt auch Bowen, der an eine Liege gefesselt ist und tagelang gefoltert wurde, beim Anblick von Isabel unmittelbar eine Erektion – als hätte er sonst keine Probleme!
Stilistisch ist das Buch ebenfalls eigen. Michelle Ravens Erzählweise ist mir einfach viel zu ausufernd; sie breitet alles endlos aus und beschreibt jede Detail in einer Ausführlichkeit, die mich einfach nur gelangweilt hat. Man hätte »Die Spur der Katze« locker um 150–200 Seiten kürzen können, ohne dass man auf irgendwelche relevanten Inhalte hätte verzichten müssen – und es hätte dem Buch eher gut getan denn geschadet. Zugegebenermaßen ist das aber schlicht eine stilistische Eigenheit der Autorin, die der eine mag und der andere nicht.
Fazit:
5/15 – Sexbesessene Helden stolpern durch eine mit Gestaltwandlern angereicherte Geschichte, die jeder Logik entbehrt und auch noch so detailliert erzählt ist, dass sie trotz aller Action und Abenteuer langweilt. Freunde des Romantic-Suspense-Genres werden an dem Buch aber möglicherweise trotzdem ihre Freude haben.
Letzte Woche hat mich in einer Buchhandlung »Onkel Montagues Schauergeschichten« angesprungen. Obwohl es gar nicht wirklich in mein Beuteschema passt, musste ich es haben. Ich bin gespannt, ob es hält, was es verspricht!
Erster Satz:
Der Weg zu Onkel Montagues Haus führte durch einen kleinen Wald.

Ab heute ist Wards Engelserie endlich auch auf Deutsch erhältlich. Darüber hinaus gibts u.a. eine Neuauflage von zwei Balogh-Klassikern auf Englisch und die blumige »Frühlingsedition« von Heyne.
J.R. Ward: Fallen Angels 1 – Die Ankunft (OT: Covet)
Zugegeben, Jim Heron ist weit vom Idealbild eines himmlischen Kriegers entfernt. Sünde ist für ihn ein ziemlich dehnbarer Begriff, und Engel sind für ihn eine Biker-Gang oder Blondinen im Negligé. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er zu einem »Gefallenen Engel« ernannt wird, der auf der Erde die letzte Schlacht gegen die Mächte der Finsternis schlagen muss. Dafür soll er sieben Menschen erlösen. Dass sein erster »Fall«, ein skrupelloser Geschäftsmann, nicht nur seine Seele an die dunkle Seite verkauft hat, sondern sich auch noch in eine turbulente Affäre verwickelt, macht es für den Engel nicht einfacher. Und dann wird auch noch ein Dämon ausgesandt, um Jims Pläne zu vereiteln – eine weibliche Furie in hautengem Lederdress, mit heißen Kurven und einem Blick wie aus Feuer. Ob Jim will oder nicht, der finale Kampf zwischen Finsternis und Licht ist eröffnet …
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[Früherer Unsinn: Vol. 1 | Vol. 2 | Vol. 3]
Obwohl der Braut sicher ein ausgiebiger Schönheitsschlaf gut zu Gesicht gestanden hätte, verbringt sie eine weitgehend schlaflose Nacht. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass der Gedanke an die bevorstehende Hochzeitsnacht ihr den Schlaf geraubt hat, denn Serafina wäre nicht Serafina, wenn sie nicht noch mal alles von vorn aufrollen würde: Die Tante hat das gesagt, der Schurke hat jenes gesagt, vielleicht hat die Tante einfach keine Ahnung, blöderweise hat die Tante immer recht, warum hab ich nur kein Schiff genommen und bin nach Frankreich abgehauen (die Chancen, auf nem Schiff nen Schurken aufzutun, hätten sicher auch nicht schlecht gestanden!). Für den Fall, dass wir ihre lebhafte Zusammenfassung aus dem vorherigen Kapitel inzwischen vergessen haben, erinnert sie uns auch noch mal an ihre Ängste, wobei sie uns mit einem neuen pikaten Detail versorgt – es geht offenbar immer noch schlimmer!
»Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es angenehm war, von einer Fahnenstange durchbohrt zu werden und wie ein Schwein zu bluten.« (S. 74)
Eine zirpende und bestens gelaunte Elspeth reißt Serafina aus ihren trüben Gedanken und überrascht sie mit einem prachtvollen Hochzeitskleid, bevor sie ein rituelles Reinigungsritual durchführt, das bei Serafina mal wieder zu einer Vision führt: Sie sieht ihre Hochzeit mit Adam (wer nicht mehr weiß, wer Adam ist, der sei auf Vol. 1 von »Unsinn lesen« verwiesen) vor ihrem inneren Auge und weiß mit hundertprozentiger Sicherheit: Sie hat Aidan vor langer Zeit schon mal geheiratet. Alle Ängste sind wie weggeblasen und sie ist erfüllt von tiefem Glück. Hach! Vielleicht wird der Tag doch nicht so schlimm. Und die Nacht auch nicht, trotz der Fahnenstange, dem Korken und dem Blut.
Als sie nicht viel später in ihr altmodisches Hochzeitskleid gequetscht ist und die Blumenkränze erfolgreich auf ihrem Haupt drappiert sind, wirft sie einen skeptischen Blick in den Spiegel und ist ganz verblüfft von ihrem eigenen Anblick. Sie findet, dass sie fast hübsch aussieht und fragt die Tante um ihre Meinung. Die offenbart mal wieder ihr erfrischendes Talent, ihre Nichte von ihrem Höhenflug herunterzuholen.
»Hübsch?« Elspeth schürzte die Lippen. »Nein, das würde ich nicht sagen.«
Aaaaaaaah! Ich kanns nicht mehr ertragen. Wie lange will uns die Autorin eigentlich noch für dumm verkaufen? Natürlich ist Serafina nicht »hübsch«, sie ist wunder-wunder-wunderschön! Wie es sich für eine Feenkönigin eben gehört. Grrrr.
Serafina befindet jedenfalls wieder auf dem Boden der Tatsachen, arrangiert sich mit dem Gedanken, am heutigen Tag wenigstens nicht gar zu abstoßend zu wirken, und tritt gemeinsam mit der Tante den Gang nach Canossa an. In der Halle trifft sie zunächst auf ihren künftigen Schwiegervater, Lord Delaware. Der scheint endgültig des Wahnsinns kesse Beute geworden zu sein, er faselt nämlich davon, dass sein Sohn gerade mal wieder nicht abkömmlich ist wegen einer frisch eingefangenen Erkältung. Eine schwere Erkältung, um genau zu sein. Grandiose Ausrede, um nicht heiraten zu müssen, ich bin beeindruckt. Serafina auch.
Serafinas Herzschlag stockte bei dem Gedanken, dass nun auch Aidan ein Opfer der Anfälligkeit seiner Familie geworden war. »Oh nein!«, rief sie und rannte den letzten Treppenabsatz hinab, anstatt würdevoll zu schreiten. »Ist es etwas ernstes, Lord Delaware? Haben Sie den Arzt kommen lassen?«
Bei Serafinas Anblick beschließt Lord Delaware, dass Aidan doch nicht krank ist. Am Ende eines konfusen Dialogs sind verständlicherweise alle ziemlich verwirrt, und der Tross von Wahnsinnigen macht sich auf zur Kapelle, in der die schicksalsträchtige Hochzeit stattfinden soll.
Dort wartet Aidan schon, allerdings überlegt er noch, vielleicht doch schnell noch einen Passagierdampfer nach China zu nehmen. (Zum Glück will er nicht auch nach Frankreich, so wie Serafina, sonst bestünde die Gefahr eines Zusammentreffens der Flüchtigen!) Cousin Rafe hält ihn davon ab, muss sich aber zur Strafe das Lamento über die bevorstehende Hochzeitsnacht anhören – in dem aber immerhin keine Fahnenstange vorkommt, wie ich bemerken möchte. Nachdem Rafe Aidan mit lustigen Geschichten über gezogene Zähne so erfolgreich unterhalten hat, dass es für die Flucht zu spät ist, ertönt auch schon die Musik, die die Braut ankündigt. *hibbel*
Nach einigem Ringen bringt Aidan schließlich den Mut auf, einen Blick in den Mittelgang zu werfen, durch den die Braut heranschreitet. Der Schock ist größer als befürchtet.
Vor Schreck fiel er fast in Ohnmacht.
Wie war das noch mit der angegriffenen Gesundheit der Familie? Mir scheint, die habens alle mit den Nerven. Immerhin hat er Verstand genug, um nach einer Weile darauf zu kommen, dass es die über siebzigjährige Elspeth ist, die da vorweg stolziert – da hat uns die Autorin doch mal wieder drangekriegt mit ihrem lustigen Verwirrspiel, bevor sie zum ersten großen Höhepunkt überleitet.
*trommelwirbel*
Unter tatkräftiger Mithilfe der Sonne, die dramatisch durch ein Fenster fällt und einen goldenen Schein auf Serafinas Antlitz zaubert, kann Aidan schließlich endlich das Gesicht seiner Braut sehen. Seine Erkenntnis ist begleitet von einer großen Geste, die pathetischer kaum sein könnte.
»Oh Gott!«, flüsterte er und presste eine Hand aufs Herz. »Großer Gott!«
Ich persönlich finde ja, er hätte der Vollständigkeit halber auch noch auf die Knie sinken können, wenn er schon dermaßen abgeschmackte Auftritte mag, aber gut, vielleicht ist das gerade alles ein bisschen viel für ihn. Immerhin muss er erkennen, dass er kein missratenes Ungeheuer heiraten muss, sondern eine Feenkönigin – da kann einem schon Angst und Bange werden! Zumal ich mir vorstellen könnte, dass Serafina ein Fass aufmacht, sobald sie ihn erkennt! *händereib*
Nach längerer Pause heute wieder zwei Neuerscheinungen: das Debüt der jungen deutschen Autorin Elisabeth Rank (die hoffentlich nicht so sehr auf »Intertextualität« setzt wie andere) sowie der erste Teil einer historischen Vampirliebesromanserie von Susan Squires.
Elisabeth Rank: Und im Zweifel für dich selbst
Als Lenes Freund Tim bei einem Autounfall stirbt, bricht die Existenz von Lene und Tonia in Stücke. Berlin, Prüfungen, Partys – nichts in ihrem Leben ist bislang besonders schwerwiegend gewesen. »Nutze den Tag« war nur ein hübscher Spruch in Schönschrift. Als sie plötzlich mit einem schrecklichen Verlust klarkommen müssen, setzen sie sich ins Auto und fahren los, erst mal nur weg, kreuz und quer durchs sommerlich heiße Mecklenburg, Hauptsache nicht zurück, denn zu Hause wird alles anders sein. Doch am Meer geht es nicht mehr weiter, und Tonia, die Erzählerin, begreift: So sehr man glaubt, die Welt bleibt stehen, es geht immer weiter. Für die anderen, die noch da sind. Für die neue Liebe. Und im Zweifel für sich selbst.
Susan Squires: Companion Series 01 – Mein dunkler Gefährte (OT: The Companion)
Nach einem Piratenüberfall auf hoher See wird Ian von einer geheimnisvollen Frau versklavt und in die ägyptische Wüste verschleppt. Erst nach Monaten entkommt er, doch etwas stimmt nicht mit ihm: Das Licht der Sonne bereitet ihm Qualen, und er verspürt eine nahezu unstillbare Gier nach Blut … Völlig verunsichert bricht er in seine englische Heimat auf.
Die Freiheit der jungen Elizabeth nimmt ein jähes Ende, als ihr Vater auf einer archäologischen Expedition stirbt. Nun soll sie Ägypten verlassen und in London ein ganz normales Leben führen. Auf der Schiffsreise nach England trifft sie den mysteriösen Ian und ist sofort fasziniert. Ihre Leidenschaft für ihn bringt sie völlig durcheinander. Dabei weiß sie noch nichts von Ians dunklem Geheimnis …

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