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[Buchbeichte] KW 37–39. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

Da ich bekanntermaßen drei Wochen nicht da war, kommt heute eine Buchbeichte für die letzten drei Wochen.

Noch während meiner Abwesenheit im SEPTEMBER sind hier zwei Bücher angekommen, die mir die Heimkehr versüßt haben:

Kai Meyer: Arkadien fällt (Arkadien, #3)
Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk, das ich sehnlichst erwartet habe und das wahrscheinlich mein nächster Lesestoff sein wird.

Stephanie Perkins: Lola and the Boy Next Door
Eine Vorbestellung, die ich erst später erwartet hatte. Den Vorgänger, das hochgelobte »Anna and the French Kiss«, hab ich nicht gar nicht gelesen; ich dachte, ich versuchs gleich mit Perkins‘ neuestem Buch.

 
Natürlich gehört auch zu einem gelungenen Urlaub das Stöbern in Buchshops, und so hab ich folgende Bücher mitgebracht:

Daisy Goodwin: Eine englische Liebe
Direkt am Flughafen eingesackt – ich hatte schon viel Positives zum englischen Original gelesen, zuletzt bei Marie, und war einfach neugierig. Bislang hält sich meine Begeisterung allerdings in Grenzen.

Jill Mansell: Sommerkussverkauf
Im »English (!) Bookstore« vor Ort aufgelesen; ich wollte die Autorin (die mir von einer Freundin wärmstens empfohlen wurde) schon länger ausprobieren und fand die Gelegenheit günstig. Gefallen hats mir leider nicht besonders – falls jemand Interesse an dem Buch hat, ich würde es gern loswerden. #Tausch

 
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[Aus- und Angelesenes] September 2011

Wie die regelmäßigen Leser und Kommentatoren vermutlich bemerkt haben, war hier in den letzten Woche einiges anders als sonst. Das lag daran, dass ich im Urlaub war und den Blog mit terminierten Artikeln versorgt habe; selbst war ich nur sehr sporadisch mal online (weshalb ich auch kaum auf Kommentare reagiert oder bei anderen Blogs kommentiert habe). Das wird jetzt, nach meiner Rückkehr, natürlich alles wieder anders, und auch die vernachlässigten allseits beliebten Rubriken [Buchbeichte] und [Buchsplitter] werden demnächst fortgesetzt: die [Buchbeichte] schon ab morgen, die [Buchsplitter] ab nächster Woche Samstag. Ich hatte überlegt, die wichtigsten News der letzten drei Wochen zu »splittern«, aber um die zuammenzustellen, bräuchte ich wohl eine weitere Woche Urlaub – weshalb ich weit über 5000 Artikel mit einem Klick ungelesen aus meinem Newsreader gelöscht habe. Ihr habt sicher trotzdem nichts verpasst, denn es gibt ja inzwischen genug andere Leute, die ebenfalls die aktuellsten News verlinken. Falls MIR allerdings sensationelle News, Entwicklungen oder Vorkommnisse entgangen sein sollten, freu ich mich über Hinweise von euch! ;)

Da ich im Urlaub jede Menge Zeit hatte, sieht meine Leseliste für meine Verhältnisse sehr beeindruckend aus. Leider war die Qualität der gelesenen Bücher nicht ebenso gut, sondern es war doch viel sehr Durchschnittliches dabei – Rezensionen folgen nach und nach. (Wünsche dürfen gern angemeldet werden)

 
Ausgelesen:

• Charlotte Roche: Schoßgebete – 5/15
• Olivia Cunning: Rock Hard – 10/15
• Jacqueline Winspear: Maisie Dobbs. Das Haus zur letzten Ruhe – 8/15
• Meredith Duran: A Lady’s Lesson in Scandal – 7/15
• Tana French: Grabesgrün (Rezension folgt)
• Sherry Thomas: Not Quite a Husband – 14/15
• Lois Greiman: Ausziehen! (Rezension folgt)
• Susane Colasanti: Something Like Fate (Rezension folgt)
• Sarah Stewart Taylor: Der Totenschmuck (Rezension folgt)
• Jacquie D’Alessandro: Summer at Seaside Cove (Rezension folgt)
• Jill Mansell: Sommerkussverkauf (Rezension folgt)
• Bernd Perplies: Magierdämmerung – 12/15
• Anne Gracie: Ein stürmischer Retter (Rezension folgt)
• Simon Brett: Ein Toter kommt selten allein (Rezension folgt)
• Nele Neuhaus: Schneewittchen muss sterben – 11/15
• Charlotte MacLeod: Schlaf in himmlischer Ruh (Rezension folgt)
• Neil Geiman: Niemalsland – 12/15


Angelesen:

• Daisy Goodwin: Eine englische Liebe

 
Challenges:

• Sookie-Stackhouse-Challenge: nix gelesen
• »I’m in … Englisch«-Challenge: Soll (mehrfach) erfüllt
• A–Z-Challenge: kein neuer Buchstabe, es fehlen immer noch die Problemkinder O, Q und X

 
Was bringt der Oktober?

Der Oktober bringt hier auf dem Blog wieder mehr Abwechslung. Obwohl ich »Bücher über alles« ja ursprünglich als Lesetagebuch ins Leben gerufen habe, finde ich es inzwischen ganz schön langweilig, wenn nur Rezensionen veröffentlicht werden – andere buchige Artikel sind einfach das Salz in der Suppe.

Lesen und rezensieren werde ich im Oktober auf jedem Fall »Ruht das Licht« von Maggie Stiefvater und »Arkadien fällt« von Kai Meyer – vor allem auf die Geschichte von Rosa und Alessandro bin ich extrem gespannt.

Und um weitere Nachfragen direkt zu beantworten: Nein, ich bin (erneut) nicht auf der Buchmesse. Vielleicht nächstes Jahr wieder.

[Keine Rezension] Charlotte Roche: Schoßgebete

Kurzbeschreibung (Amazon):
Am liebsten tagsüber und Fenster zu wegen der Nachbarn. So mag es Elizabeth. Ihr Mann macht die Heizdecken auf dem Bett an, dann kann’s losgehen. Sie fährt sofort mit der Hand rein in Georgs XXL-Yogahose. Und ab hier betrügt sie ihre Männer hassende Mutter, die ihr beibringen wollte, dass Sex etwas Schlechtes sei. Hat aber nicht geklappt, Glück für Elizabeth, Glück für Georg. Aber Sex ist ja nicht alles, es gibt auch noch das Essenkochen für ihre Tochter Liza, und es gibt den Exmann, Lizas Vater. Keine geringe Rolle spielen auch ihre Ängste und ihre schrecklichen Eltern. Wobei diese Themen für Elizabeth seit dem Unfall immer zusammengehören.

Kommentar:
Ich gebe zu, ich hab das Buch vor allem aus Voyeurismus Neugierde gelesen: Ich wollte wissen, ob es Roche nochmal gelingt, mit einem Skandalbuch so viele Leser zu mobilisieren. Das erste Kapitel erweckt fast den Eindruck, als würde sie wieder in die gleiche Kerbe hauen, doch es wird schnell klar, dass hinter »Schoßgebete« doch ein bisschen mehr steckt als hinter »Feuchtgebiete« und dass Roche in einem deutllich weniger hohen Maß auf Ekelthemen setzt. Hier ist offensichtlich, dass es um eine traumatisierte Frau geht, die zum Wohle ihrer Tochter versucht, ihre psychische Störung und ihre zwanghaften Verhaltensweisen einigermaßen in den Griff zu kriegen. Ich fand das nur leider alles andere als spannend und zudem sprachlich unterirdisch schlecht – weshalb ich das Buch nach ca. einem Drittel gelangweilt bis entnervt weggelegt habe und mich erst einige Tage später zum Weiterlesen aufraffen konnte. Nicht, dass es sich im Verlauf der Handlung wesentlich gesteigert hätte, aber es wird doch immerhin etwas interessanter.

Das liegt vor allem daran, dass Roche ihre Protagonistin Elisabeth ihren eigenen Schicksalsschlag nacherleben lässt: ihre drei Brüder sterben bei einem Autounfall auf dem Weg zur Hochzeit, woraufhin die schockierte Familie auch noch von Reportern der BildDruck-Zeitung belästigt werden. Diese Parallele ist ziemlich seltsam, weil man nicht unterscheiden kann (und vermutlich auch nicht soll) zwischen Roche und Elisabeth bzw. weil man nicht weiß, wie viel Roche in Elisabeth steckt – auch wenn einleitend gesagt wird, dass der Roman zwar auf einer wahren Begebenheit basiert, aber darüber hinaus jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen sowie realen Geschehnissen rein zufällig und nicht beabsichtigt sind. Weil mich Roche als Person nicht wirklich interessiert, ist mir das zwar letztendlich egal und ich zerbrech mich nicht weiter den Kopf darüber, aber das Kokettieren mit diesem Umstand befremdet mich.

Fazit:
5/15 – Besser als »Feuchtgebiete«, aber für meinen Geschmack vollkommen verzichtbar.

 

 

Trivia
Wer eine umfassende Rezension zu »Schoßgebete« lesen will, der sollte sich z.B. die bei der FAZ ansehen.

[Druckfrisch] 22.-27. September

Und noch ein paar nette Bücher aus verschiedenen Verlagen – vor allem auf Arkadien warte ich persönlich sehnsüchtig! Außerdem gibt’s mal wieder ein paar englischsprachige Historicals.

Kai Meyer: Arkadien 03 – Arkadien fällt (OT)
Rosa und Alessandro wollen ihre Gefühle füreinander nicht länger verbergen. Doch ihre Liebe bringt die Clans der Gestaltwandler gegen sie auf. Nach einer wilden Jagd durch die Weiten Siziliens erkennt Rosa, wer wirklich hinter dem Komplott gegen sie steckt: Der Hungrige Mann, der Herrscher aller Dynastien, ist zurückgekehrt – und die Welt der Arkadier wird niemals mehr sein wie zuvor.

Deborah Harkness: Die Seelen der Nacht (OT: A Discovery of Witches)
Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben … (Erstmals im Taschenbuch)

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[Rezension] Loretta Chase: Your Scandalous Ways

Deutsche Ausgabe: Verführung auf Venezianisch (Cora)
Fallen Women, #1

Klappentext:
James Cordier is all blue blood and entirely dangerous. He’s a master of disguise, a brilliant thief, a first-class lover—all for King and Country—and, by gad, he’s so weary of it. His last mission is to »acquire« a packet of incriminating letters from one notorious woman. Then he can return to London and meet sweet-natured heiresses—not adventuresses and fallen women.

Francesca Bonnard has weathered heartbreak, scorn, and scandal. She’s independent, happy, and definitely fallen; and she’s learned that »gentlemen« are more trouble than they’re worth. She can also see that her wildly attractive new neighbor is bad news.

But as bad as James is, there are others far worse also searching for Francesca’s letters. And suddenly nothing is simple—especially the nearly incendiary chemistry between the two most jaded, sinful souls in Europe. And just as suddenly, risking everything may be worth the prize.

Kommentar:
Gerade hab ich Loretta Chase noch als Historical-Autorin angepriesen (wenn auch mit einer kleinen Einschränkung), nur um jetzt direkt ein Buch von ihr in die Finger zu kriegen, das ich beim besten Willen nicht weiterempfehlen würde. Ich glaube, hätte ich nicht dringend ein Y für die A–Z-Challenge gebraucht, hätte ich es nicht mal beendet.

James Cordier, ein Meisterspion im Dienste Englands, wird für einen letzten Auftrag rekrutiert: Er soll die kompromittierenden Briefe beschaffen, die Francesca Bonnard ihrem geschiedenen Mann entwendet hat. Die größte Kurtisane in ganz Venedig ist allerdings auf der Hut und nicht so einfach auszuspionieren wie angenommen. Und zu allem Unglück ist sie auch noch verführerischer, als James das jemals für möglich gehalten hätte, sodass die Grenzen zwischen Auftrag und Privatvergnügen schnell verwischen …

Wie der Inhaltsbeschreibung zu entnehmen ist, hat Loretta Chase die Lovestory mal wieder in eine abenteuerliche Spionagegeschichte eingebettet. Dass das nicht so wirklich mein Ding ist und ich deshalb seit jeher ein paar Probleme mit Büchern der Autorin habe, ist ja nicht neu; bislang war die Verteilung zwischen der Spionage- und der Liebesgeschichte aber immer noch akzeptabel. Diesmal nicht – es herrscht ein riesiges Ungleichgewicht: Es wird spioniert, erpresst, eingebrochen, bestochen, überfallen, gerettet, konspiriert, gevögelt und intrigiert, dabei bleibt aber jede Romantik auf der Strecke. Es ist zwar nicht zu übersehen, dass sich die Protagonisten vom ersten Moment an sexuell zueinander hingezogen fühlen, von Emotionen und Liebe ist aber beim besten Willen nichts zu bemerken.

Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass James und Francesca sich in inneren Monologen immer wieder wenig glaubhaft versichern, dass sie ja gar nicht in den anderen verliebt sind und dass alles reine Wollust ist, während sie sich wenige Seiten später auch schon ihre Verliebtheit gestehen. Bei dieser Art von Plot kann man sich den obligatorischen Konflikt, der das Happy-End verhindert, schon von Beginn an ausrechnen – nämlich den Moment, als Francesca erfährt, dass James hinter den Briefen her ist und (vermeintlich) nur wegen der Briefe mit ihr angebandelt hat. So ist das ganze Buch einfach total vorhersehbar und fürchterlich langweilig, und die Figuren tragen auch nichts dazu bei, die Geschichte zu retten, im Gegenteil: Sie bleiben beide blass und wirken extrem eindimensional – und das, obwohl sie aufgrund der Grundanlage wirklich viel Potenzial hätten.

Fazit:
6/15 – Als Liebesroman ist dieses Buch für mich ziemlich untauglich, und die Wertung erfolgt schon mit viel Wohlwollen und Autorenbonus.

 

 

Serieninfo:
01 Your Scandalous Ways | Verführung auf Venezianisch (Cora)
02 Don’t Tempt Me

[Druckfrisch] 14.–21. September 2011

Und nochmal eine Menge neue Bücher, diesmal vorrangig aus der Random-House-Verlagsgruppe und von Piper.


Lauren DeStefano: The Chemical Garden 01 – Totentöchter. Die dritte Generation (OT: Wither)

Rhine ist sechzehn Jahre alt – und wird in vier Jahren sterben. Ein missratenes Genexperiment hat katastrophale Folgen für die Menschheit: Frauen leben nur bis zum zwanzigsten, Männer bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr. In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert: Sie wird entführt und mit dem reichen »Hauswalter« Linden in eine polygame Ehe gezwungen, um möglichst schnell Nachkommen zu zeugen. Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum – eine Welt ohne Freiheit. Gemeinsam mit dem Diener Gabriel plant Rhine ihre Flucht, bevor es zu spät ist…

Ulrike Schweikert: Die Erben der Nacht 05 – Vyrad (OT)
Schreckliche Kerker und schlimme Verbrechen – der fünfte Band führt die Akademie ins London zur Zeit Jack the Rippers. Vom Clan der Vyrad sollen die jungen Vampire lernen, wie man das Tageslicht erträgt und sich in Nebel auföst. Ivy sieht eine schreckliche Gefahr heraufziehen, die alle Clans bedroht. Doch sie kann ihre dunkle Ahnung mit niemandem teilen, denn nach wie vor ist sie aus der Akademie ausgeschlossen, seit entdeckt wurde, dass sie eine Unreine ist. Zudem wagt sie nicht einmal ihren Bruder Seymour einzuweihen, auf welche Weise sie ihr Wissen um diese Bedrohung erlangt hat …

Meg Cabot: Susannah 06 – Auch Geister sind romantisch (OT: Twilight)
Megagroßes Dilemma für Geisterjägerin Susannah: Sie erfährt, dass sie in die Vergangenheit reisen und im Nachhinein das Leben ihrer großen Liebe, des vor 150 Jahren ermordeten Jesse, retten kann. Dann aber wird sie ihn nie wieder treffen, denn bleibt Jesse in der Vergangenheit am Leben, ist er aus dem Hier und Heute für immer verschwunden. Was tun? Soll Susannah Jesses Leben retten und damit in Kauf nehmen, ihn für immer zu verlieren?

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[Rezension] Emilie Richards: Mrs. Wilcox und die Tote auf der Terrasse

Originaltitel: Blessed is the Busybody
Ministry is Murder/Mrs. Wilcox, #1

Klappentext:
Eine nackte Tote auf der Veranda des Pfarrhauses, kurz bevor kirchentreue Damen zum Kaffee erwartet werden – das macht keinen guten Eindruck! Prompt fällt der Verdacht auf den neuen Pfarrer Ed Wilcox. Aber seine Frau Aggie ist entschlossen, den wahren Täter zu finden, der das Mädchen mit dem Schlangentattoo auf dem Gewissen hat. Ein schwierige Aufgabe in einer Gemeinde, in der jeder sein eigenes dunkles Geheimnis zu haben scheint. Doch Courage, Raffinesse und ein Stoßgebet zu rechter Stunde bringen die unkonventionelle Pfarrersfrau dem gottlosen Mörder immer näher …

Kommentar:
»Mrs. Wilcox und die Tote auf der Terrasse« ist der erste Teil einer bislang fünfteiligen Cozy-Krimi-Serie um die Pfarrersfrau Aggie Sloane-Wilcox, die sich als Hobbydetektivin betätigt. Ich war ein wenig skeptisch, ob das Buch für meinen Geschmack nicht eine Spur zu religiös angehaucht sein könnte – zumal Emilie Richards selbst mit einem Pfarrer verheiratet ist –, das ist aber erfreulicherweise nicht der Fall. Aggie Wilcox ist mitnichten eine frömmelnde, prüde, schrullige Samariterin, und entgegen der Ankündigung im Klappentext hält sie sich auch nicht mit Stoßgebeten oder Reflexionen über die Gottlosigkeit des Mörders auf. Sie ist eigentlich eine ganz normale Frau: Sie führt den Haushalt, zieht zwei Mädchen groß und erledigt ein paar Aufgaben für die Kirche, weil das von ihr als Frau des Pfarrers erwartet wird.

Außergewöhnlich ist allerdings Mrs. Wilcox‘ detektivischer Spürsinn, der geweckt ist, als auf ihrer Veranda eine nackte Frauenleiche gefunden wird – zumal ausgerechnet ihr Mann unter Verdacht gerät. Es stellt sich nämlich heraus, dass er die Tote kannte und wenige Tage zuvor einen lautstarken Streit mit ihr hatte. Da er Aggie partout nicht sagen will, warum die Fremde bei ihm war, muss sie es selbst herausfinden, und sie stößt dabei auf ein Geheimnis, das ein wichtiges Gemeindemitglied schwer in die Bredouille bringen kann. Dumm nur, dass besagtes Gemeindemitglied kurz darauf ebenfalls ermordet wird und ausgerechnet Pfarrer Wilcox neben ihrer Leiche gefunden wird …

Bei der Aufklärung der Morde kommen der humorvollen Pfarrersfrau vor allem Glück, Zufall und gute Kontakte zu Gute – solide Ermittlungsarbeit kann man ihr bei allen Geistesblitzen nicht wirklich unterstellen. Das ist aber nicht schlimm, schließlich ist sie nur Hobbydetektivin und das Buch ein Cozy-Krimi – da muss sowas erlaubt sein. Störender ist, dass oft nicht so ganz klar wird, woraus sie ihre Schlüsse zieht, und des Verbrechens Lösung ist auch ein wenig verworren und etwas weit hergeholt. Alles in allem hat man es aber mit einem ganz passablen Fall zu tun, der gut zu unterhalten weiß. Ansonsten punktet das Buch vor allem mit dem netten Humor, dem Kleinstadtflair und den sympathischen Figuren – allen voran mit Aggie selbst, ihren aufgeweckten Kindern und ihrer Freundin Lucy.

Fazit:
10/15 – Ein netter Cozy-Krimi mit einer sympathischen Hauptfigur, die sich – zum Glück! – nicht wirklich so verhält, wie ich es mir von einer Pfarrerfrau in einem amerikansichen Buch vorgestellt hätte. Weitere Bücher um Mrs. Wilcox haben auf meiner Wunschliste nicht gerade oberste Priorität, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich bestimmt mal wieder ein Buch der Serie lesen.

 

 

Serieninfos:
01 Blessed Is The Busybody | Mrs. Wilcox und die Tote auf der Terrasse
02 Let There Be Suspects | Mrs. Wilcox und die mörderische Bescherung
03 Beware False Profits | Mrs. Wilcox und der Teufel in Prada
04 A Lie for a Lie | Mrs. Wilcox und der Jahrmarkt der Eitelkeiten
05 A Truth For a Truth

[Rezension] Jim Butcher: Wolfsjagd

OT: Fool Moon
Dresden Files 02

Inhalt:
Chicago wird von einer Mordserie in Angst und Schrecken versetzt – alle vier Wochen, wenn der Vollmond fahl am Himmel steht, sterben in den Straßen der Stadt unzählige Menschen. Fallen sie einem Psychopathen zum Opfer? Einer Gang? Oder etwas ganz anderem? Harry Dresden, Privatermittler mit besonderen Fähigkeiten und Polizeiinformant wider Willen, wird schneller, als ihm lieb ist, in diesen dunklen Fall verwickelt. Immer wieder kreuzen dabei diverse Männer und Frauen seinen Weg, die ein Geheimnis haben: Im Schutz der Dunkelheit verwandeln sie sich – und jagen …

Kommentar:
In seinem zweiten Fall hat der Magier Harry Dresden es mit Werwölfen zu tun, die in Vollmondnächten blutige Morde begehen. Wie sich herausstellt, ist Werwolf allerdings nicht gleich Werwolf, und bald schon gibt es zahlreiche Verdächtige, die als Mörder in Frage kommen.

Im Zuge seiner Ermittlungen gerät Harry wie schon in »Sturmnacht« erneut ins Visier dunkler Mächte: Sein Leben wird von zahlreichen Feinden bedroht, und nur durch viel Glück sowie die aufopferungsvolle Hilfsbereitschaft seiner Verbündeten zieht er das eine ums andere Mal den Kopf aus der Schlinge. Das geht natürlich nicht ohne jede Menge Duelle bzw. Kämpfe und jede Menge Tote ab und gipfelt in einem knapp hundertseitigen Showdown, bei dem Gegner aus diversen Lagern zu erledigen sind. Insgesamt setzt das Buch mehr auf Action und ist deutlich düsterer als der Vorgänger; da ich weder ein Fan von ausufernde Kampfszenen noch von Helden bin, die bei ihren Ermittlungen permanent in Lebensgefahr schweben, war mir das alles zu viel und hat mir den Spaß ein wenig verdorben – zumal darüber hinaus relativ wenig passiert. Richtig gut fand ich hingegen die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Arten von Werwölfen mit all den Konsequenzen für die Handlung, und auch die magischen Aspekte der Geschichte sind wieder sehr gut gelungen.

Die Handlung ist auch ohne Kenntnis von Band 1 verständlich, allerdings entgehen einem dann wohl ein paar Zwischentöne und Weiterentwicklung der Figuren sowie ihrer Beziehungen untereinander. Harry erweist sich einmal mehr als sehr mächtiger Magier mit Nehmerqualitäten, der auf der Seite der Guten steht, aber dennoch etwas Dunkles in sich hat – was möglicherweise mit seiner Familiengeschichte zusammenhängt, um die sich ein Geheimnis zu ranken scheint. Harrys Anfälle von überzogener Selbstkritik sowie von Verantwortungs- und Schuldbewusstsein sind zum Teil etwas anstrengend, charakterisieren ihn aber als menschlich und loyal.

Wieder dabei sind die Reporterin Susan und Gangsterboss Johnny Marcone sowie die Polizistin Karrin Murphy, zu der Harry allerdings aufgrund der Ereignisse in Band 1 inzwischen ein eher schwieriges Verhältnis hat und die ihm einige Steine in den Weg legt. Auch die riesenhafte Katze Mister hat wieder einen denkwürdigen Auftritt und darf sich eine Cola mit Harry teilen, ebenso kommt Bob wieder zum Einsatz, der liebesromanverrückte Geist, der in einem Totenkopfschädel haust und Harry beim Trankbrauen behilflich ist.

Fazit:
10/15 – Ein gutes Buch mit tollen Figuren, für meinen Geschmack aber ein wenig zu actionlastig.

Serieninfo:
01 Storm Front (2000) | Sturmnacht (2006)
02 Fool Moon (2000) | Wolfsjagd (2007)
03 Grave Peril (2001) | Grabesruhe (2007)
04 Summer Knight (2002) | Feenzorn (2009)
05 Death Masks (2003) | Silberlinge (2009)
06 Blood Rites (2004) | Bluthunger (2009)
07 Dead Beat (2005) | Erlkönig (2011)
08 Proven Guilty (2006)
09 White Night (2007)
10 Small Favor (2008)
11 Turn Coat (2009)
12 Changes (2010)
13 Ghost Story (2011)

Trivia:
Es gibt eine TV-Serie zu den Büchern, die aber nicht in deutscher Synchronisation vorliegt und es nie über eine Staffel hinausgebracht hat – was mich ehrlich gesagt nicht sooo sehr wundert. Natira hat mir die DVDs nämlich dankenswerterweise mal geliehen und ich wurde nicht wirklich warm mit der Verfilmung.

[Druckfrisch] 10.–13. September 2011

Heute mit den druckfrischen Büchern von Lübbe, Mira und einigen anderen. Viel Spaß! :)

Lucy Monroe: Children of the Moon 01 – Lockruf des Mondes (OT: Moon Awakening)
Lachlan Balmoral beschützt sein Rudel. Jederzeit und mit allen Mitteln. Um die Entführung eines Werwolfs durch den Sinclair-Clan zu rächen, will er die Schwester des verfeindeten Lairds verschleppen und zur Heirat zwingen. Als er diesen Plan in die Tat umsetzt, bringt er nicht nur Cait, sondern auch deren Freundin Emily in seine Gewalt. Und sein Vorhaben löst sich schnell in Luft auf … Denn die schöne, aber dickköpfige Emily nimmt Lachlans Sinne völlig gefangen. Sie bringt seine Seele zum Klingen und hat keine Angst vor seiner wahren Natur. Die beiden gehen eine Bindung ein, so kraftvoll, wie es sie selten zwischen Frau und Werwolf gab. Doch können die ungezähmte Leidenschaft und die alles überströmenden Gefühle sie wirklich vor allen Gefahren bewahren, die ihre Zweisamkeit bedrohen? (Neuauflage der Weltbild-Ausgabe)

Lindsay Gordon (Hg.): Am liebsten inkognito (OT: Sex with Strangers)
Sex mit einem völlig Fremden – eine der beliebtesten erotischen Phantasien überhaupt. 14 Meisterinnen ihres Fachs erzählen in diesem Buch von erotischen Begegnungen der ganz besonderen Art: prickelnd, sinnlich – und vor allem anonym.

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[Rezension] Lori Handeland: Wolfsdunkel

Originaltitel: Hidden Moon
Night Creatures, #7

Kurzbeschreibung (Amazon):
Claire Kennedy ist die frisch gebackene Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt Lake Bluff in Georgia. Schon bald bahnen sich jedoch die ersten Schwierigkeiten an, als ein Tourist behauptet, von einem Wolf angefallen worden zu sein. Zur selben Zeit taucht der geheimnisvolle Malachi Cartwright in dem Örtchen auf, der durch sein merkwürdiges Verhalten Claires Argwohn weckt. Dennoch fühlt sie sich unwiderstehlich zu dem attraktiven Mann hingezogen. Da verschwinden plötzlich einige Menschen aus dem Städtchen. Hat Malachi etwas mit der ganzen Angelegenheit zu tun?

Kommentar:
Lori Handelands Night-Creatures-Serie zählt zu den wenigen paranormalen Liebesromanen, die ich nicht nur direkt nach Erscheinen zusammensammle und dann im SuB verrotten lasse, sondern die ich tatsächlich zeitnah lese. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Autorin immer wieder neue Aspekte in die Geschichten einfließen lässt, sodass die Serie nicht langweilig und eintönig zu werden droht.

Claire Kennedy ist nach Jahren der Abwesenheit in ihren Heimatort Lake Bluff in Georgia zurückgekehrt, um dort zumindest vorübergehend das Bürgermeisteramt von ihrem verstorbenen Vater zu übernehmen. Das passt nicht allen Bewohnern der Stadt, insbesondere nicht dem Zeitungsverleger Balthazar Monahan, der seinerseits scharf auf den Posten ist. Monahan ist allerdings eines von Claires kleineren Problemen, als ein Tourist von einem Wolf angefallen und schwer verletzt wird– um dann zu allem Übel auch noch auf unheimliche Weise aus dem Krankenhaus zu türmen. Nicht viel später verschwinden weitere Bewohner der Stadt, und immer mehr deutet darauf hin, dass wirklich Wölfe in die Vorkommnisse verwickelt sind, obwohl es in der Gegend gar keine Wölfe geben sollte. Haben die Zigeuner ihre Finger im Spiel, die für die Show anlässlich des Vollmondfestivals engagiert wurden? Claire und ihre alte Freundin Grace, die Polizistin der Stadt, gehen der Sache gemeinsam auf den Grund, doch schon bald verliert die Bürgermeisterin ihren kühlen Kopf, denn sie fühlt sich unwiderstehlich zum geheimnisvollen Anführer der Zigeuner hingezogen …

Nachdem die letzten beiden Geschichten (weitgehend) in New Orleans angesiedelt waren und sich mit Voodoo und Zombies befasst haben, spielt das aktuelle Buch in einem kleinen Ort in Georgia. Im Zentrum stehen diesmal wieder Werwölfe, aber aufgrund der Herkunft des Protagonisten auch Romageschichte und -glaube sowie Zauberei und Flüche im Allgemeinen. Spannung bezieht die Geschichte nicht nur aus der Jagd nach den Werwölfen, die offenbar für das Verschwinden der Bewohner der Stadt verantwortlich sind, sondern vor allem aus der Frage, welches Geheimnis der Roma-Anführer Malachi Cartwright verbirgt und wer oder was er wirklich ist. Handeland führt den Leser im Lauf der Handlung wie immer auf viele falsche Fährten, sodass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. So gibt es am Ende auch tatsächlich ein paar echte Überraschungen, die ein weiterer Beleg dafür sind, wie abwechslungsreich die Serie ist. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden sympathischen Protagonisten, die beide ihr Päckchen zu tragen haben, ist zwar zugegebenermaßen weniger überraschend, aber trotzdem solide.

Fazit:
11/15 – Ein weiterer unterhaltsamer Roman aus der Night-Creatures-Serie, in dem die Autorin einmal mehr ihren Ideenreichtum unter Beweis stellt.

 

 

Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss – 14/15
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang – 13/15
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade (Rezension)
07 Hidden Moon | Wolfsdunkel (Rezension)
08 Thunder Moon | Wolfsschatten (12/2011)
09 Marked by the Moon
10 Moon Cursed
11 Crave the Moon