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Ich lese gerade das Buch, das mir im Rahmen von Karis SuB-Losverfahren zugelost wurde: »Whisper« von Isabel Abedi. Bislang bin ich noch nicht so begeistert, aber das kann ja noch werden.
Erster Satz:
Als Kat singend von der waldumsäumten Bundesstraße in die schmale Zufahrtsstraße bog, sah Noa zum ersten Mal das Dorf.
Wie bereits angedeutet, hat mich im Juni mal wieder der Kaufrausch gepackt. War ja nicht anders zu erwarten, nachdem ich im Mai nur fünf neue Bücher (die im Hintergrund) erstanden habe. Ein sechster Neuzugang, Lehrjahre von Carrie Williams, den mir die liebe Evi geschenkt hat, ist leider nicht auf dem Foto zu sehen, weil der neben der Badewanne liegt und ich ihn schlicht vergessen habe. Danke nochmal, Evi! :)
Nun aber zu den Juni-Sünden, von denen ich immerhin nur zwei teuer neu gekauft habe: die beiden druckfrischen Bücher von Kleypas und Quinn (vorn links). Der hohe Stapel dahinter sind Flohmarktkäufe mit einem Gesamteinkaufswert von 14 Euro. Ob es sinnvoll ist, sechs Bände einer Serie zu kaufen, die man noch nicht kennt, lass ich mal dahingestellt – aber was soll denn man machen, wenn die einem im Gesamtpaket für 2 Euro angeboten werden? Da darf man einfach nicht Nein sagen; schon um die freundliche Verkäuferin nicht vor den Kopf zu stoßen! Und ausprobieren wollte ich Tante Dimity schon lange! Die beiden Bücher vorne rechts sind Rezensionsexemplare, der Stapel dahinter Tauschbücher. Die Verlockungen sind einfach zu groß!
Da ich bekanntermaßen heldenhaft ausgemistet habe, red ich mir ein, es sei völlig legitim, knapp 30 Bücher im Monat anzuschaffen – stellt sich allerdings noch die Frage, wer die alle lesen soll und vor allem: wann! ;)
Und zwar nen Aufräumrappel. Ich weiß noch nicht, ob ich zum Arzt gehen oder stolz sein soll: Ich hab diesen Monat ausgeräumt – und zwar nicht nur ca. 200 alte Videokassetten mit Tatort-TV-Aufnahmen, sondern auch jede Menge Bücher, gelesen wie ungelesen.
Zunächst waren neben einer Handvoll Krimis und Sachbücher eine Menge 1980er- und 1990er-Jahre Nackenbeißer fällig, die ich eh niemals nicht lesen würde; diese etwa fünfzig Bücher sind direkt in den Müll bzw. (die besseren) zum Second-Hand-Shop gewandert.
Weitere fünfzig neuwertige Bücher aus dem Sachbuch- und Belletristik-Bereich hab ich an diversen Stellen zum Verkauf und/oder Tausch angeboten. 20 davon sind schon weg, der Rest harrt noch gewillten Verkäufern/Tauschern – ich habe Hoffnung, dass ich noch was davon loskriege; ansonsten wandern auch diese Bücher zum Second-Hand-Shop.
Eigentlich sollte meine Ausräumaktion damit ja beendet sein, dann hat mich aber der Rappel mit den Tatort-Videos gepackt, die eine (unsichtbare) Reihe hinter den Büchern gebildet haben – besser gesagt: sechs Reihen. Um die Videos rauszuschmeißen (die wir übrigens gestern direkt zur Müllkippe gefahren haben), musste ich also erst mal die Bücher raus- und anschließend umräumen. Das war der Startschuss zu einem neuerlichen Großkampftag.
Meine Bücher sind nämlich in Regalen im Wohn- und Schlafzimmer verteilt. Im Schlafzimmer stehen die deutschen und englischen Liebes-/Frauenromane, Kinderbücher, Hochliteratur und ein paar Krimiserien, die im Wohnzimmer keinen Platz hatten; im Wohnzimmer die Masse der Krimis, Fantasy für Jung und Alt und allgemeine Unterhaltungsliteratur. Ganz furchtbar im Wohnzimmer ist eine »tote Ecke« neben dem Sofa: zwei Regalböden, an die man nicht rankommt, ohne das halbe Wohnzimmer umzuräumen. Dort stand bislang die allgemeine Unterhaltungsliteratur von N bis Z – oder auch nicht, weil nämlich alle neuen Bücher irgendwo querlagen mangels Erreichbarkeit der Regale. Ich hab also gestern beschlossen, ein »Genre« dorthin zu räumen, an das ich selten bis nie ran muss. Was würde sich da besser eignen als Goethes, Schillers und Manns Werke? Die können ruhig unsichtbar dort verschwinden (ich gehör ja schließlich nicht zu den Leuten, die ihre Gäste mit Literaturklassikern beeindrucken wollen).
Es folgte also die große Räumaktion: Fünf Regalböden (natürlich doppelreihig bestückt) allgemeine Unterhaltung nach hinten in die von Tatort-Videos befreiten Regale, die Literaturklassiker nach vorn – wobei ich den Literaturklassikern nur die zwei »toten« Regalböden zugeteilt habe (auch wieder doppelreihig bestückt, versteht sich). Leider hab ich mich bei meinen tollen Plänen leicht verschätzt … ich hab wohl doch ein paar mehr Klassiker als gedacht. Ein paar davon hab ich der allgemeinen Unterhaltung untergeschummelt, den Rest hab ich passend gemacht, sprich: so viele Bücher rausgeschmissen, dass der Platz reicht. Okay, zugegeben, ein bisschen unorthodox, aber mal ehrlich: Sartre, die Josephs von Thomas Mann (von denen auch noch Teil 3 fehlt) und auch Camus werde ich garantiert nie wieder anpacken (oder besser gesagt: noch weniger als die ganzen anderen!). Die werden also dem Altpapier zugeführt.
Ein paar Bücher anderer Genres hab ich auch gleich noch aussortiert, wo ich gerade dabei war. Und es ist noch nicht sicher, ob die Aktion schon final abgeschlossen ist, im Gegenteil: Ich müsste mir eigentlich noch die englischen Bücher vornehmen, und bei der Neusortierung der Krimis und Fanatsybücher (die ich gestern nicht mehr geschafft habe) fällt mir bestimmt auch noch das eine oder andere Buch in die Hände, das Opfer meiner unverhofften Aufräumwut werden könnte. Mein Mann ist übrigens begeistert, aber auch ziemlich besorgt um mich. ;)
Ach so, und falls jemand glaubt, dass ich ja nun jede Menge Platz haben müsste: mitnichten! Ihr wisst ja noch nix von meinen Juni-Neuzugängen!
Ausgelesen:
Deborah Crombie: Wenn die Wahrheit stirbt – 13/15
Lisa Kleypas: It Happened One Autumn – 14/15
Julia Quinn: Ten Things I Love About You – 8/15
Mary Balogh: A Secret Affair – 11/15
Lori Handeland: Wolfsbann – 9/15
Emma Wildes: Eine unzüchtige Lady – 8/15
Lisa Kleypas: Devil in Winter – 12/15
Charlaine Harris: Tod in Shakespeare – 10/15
Angelesen:
Leena Lehtolainen: Alle singen im Chor – Ich wurde nicht wirklich warm mit diesem Finnenkrimi. Mal schauen, ob ich ihm noch ne Chance gebe; ich glaube, dass das Buch eher zu Buchticket wandern wird – zusammen mit Band 2.
Vorsätze:
Obwohl ich im Juni zahlreiche neue Bücher angehäuft habe, hab ich keine Vorsätze gebrochen – zumal ich auch kräftig ausgemistet habe (Bericht folgt). Mein deutsch-englisch-Verhältnis ist nach wie vor in Ordnung, diesen Monat liegt es bei 50:50.
Challenges:
Der dritte Regenbogen ist immer noch nicht vollendet, dafür hat sich was in Sachen Weiterbildung getan: Die Genres Horror und historischer Roman sind abgedeckt. Fehlen noch Sach-/Fachbuch und Drama.
Originaltitel: The Child Thief

Inhalt:
Leise wie ein Schatten streift ein merkwürdiger Junge durch die dunklen Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die in einer aussichtslosen Situation nicht mehr weiterwissen. Peter rettet sie … und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch Peter verrät ihnen nicht, dass dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr …
Kommentar:
»Der Kinderdieb« ist eines dieser Bücher, die einem überall begegnen und die alle toll finden – andernfalls hätte ich mich nie dafür entschieden, es als Hardcover zu kaufen. Vielleicht sollte ich endlich mal lernen, mich auf mein Gefühl zu verlassen, statt mich von der allgemeinen Begeisterung für Bücher anstecken zu lassen, deren Klappentext mich eigentlich gar nicht so besonders anspricht.
Ich wollte Broms Peter-Pan-Version wirklich mögen, aber es ist mir beim besten Willen nicht gelungen. Daher mach ichs kurz: »Der Kinderdieb« ist ein beeindruckendes Fantasybuch, das einerseits eine Vielzahl von mehr oder weniger bekannten Mythen in sich vereint und andererseits mit tollen neuen Ideen und Gestalten angereichet wurde. Für meinen Geschmack wurde aber zu wenig aus den Ideen gemacht, denn eigentlich jagt im Wesentlichen ein Scharmützel bzw. ein Gefecht das nächste. Es geht um Abhängigkeit, Macht und Unterdrückung, gepaart mit psychischer wie physischer Gewalt zwischen allen Altersschichten. Ganz bestimmt kann man die Handlung auf eine sinnbildliche Ebene heben und jede Menge Gesellschaftskritik darin entdecken, in erster Linie ist der Stoff aber einfach nur düster, extrem gewalttätig und bietet trotz kleiner Lichtblicke kaum Hoffnung.
Die Figuren sind fast alle negativ angelegt; die einzige bemerkenswerte Ausnahme ist Nick, der von Peter zu Beginn des Buches gerettet und durch die Nebel gebracht wird. Zwar nagt auch an ihm immer wieder die Finsternis, er bewahrt aber über weite Strecken seine Menschlichkeit. Dennoch ist auch er keine Figur, mit der ich hätte mitfiebern können – was wohl auch gut so ist, denn sonst hätte mich der Ausgang der Geschichte in noch tiefere Frustration gestürzt. Peter selbst ist … tja, ein Kinderdieb eben. Er lockt unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verzweifelte Kinder aus der realen Welt nach Avalon, das leider auch kein besseres Leben bietet. Bis zum Schluss ist er eine durch und durch skrupellose Gestalt, worüber auch die Betonung seines Charismas und seines betörenden Lächelns nicht hinwegtäuschen kann. Man könnte ihm vielleicht zugute halten, dass er seine Seele an die Königin von Avalon verloren hat und alles tut, um ihr zu dienen und das sterbende Land zu retten; das hilft aber auch nicht wirklich, um ihn auf der Sympathieskala nach oben zu hieven.
Das Bemerkenswerteste an diesem Buch waren für mich die grandiosen Zeichnungen des Autors, der ein bekannter Illustrator ist. Im Kinderdieb-Special auf den Seiten des Pan-Verlags kann man u.a. einen Trailer sowie Livebooks zum Buch anschauen und ein interessantes Interview mit dem Autor lesen.
Fazit:
5/15 – Prinzipiell steckt hinter dem Buch eine tolle Idee, die Umsetzung konnte mich aufgrund der hohen Kampflastigkeit, außerordentlichen Brutalität und der völligen Trostlosigkeit allerdings überhaupt nicht begeistern. Für Freunde dieser Art von Fantasy ist »Der Kinderdieb« aber vermutlich dennoch ein lesenswertes Buch.
Gerade bei der IMDb gelesen: Richelle Meads »Vampire Academy«-Serie wird verfilmt. Preger Entertainment hat sich die Verfilmungrechte an der sechsteiligen Vampir-Romansaga gesichert, die in Deutschland bei Lyx erscheint.
Originaltitel: An Indecent Proposition

Inhalt:
Was für ein Skandal! Die beiden berüchtigtsten Londoner Lebemänner haben gewettet, wer von ihnen der bessere Liebhaber ist. Ausgerechnet Lady Caroline Wynn, die respektable junge Witwe mit dem kühlen Blick, willigt ein, bei dieser skandalösen Wette als Schiedsrichterin zu fungieren. Die lustvollen Nächte mit der schönen Caroline wecken in Nicholas, Duke of Rothay, schon bald ungeahnte Gefühle …
Kommentar:
Ich bin ja inzwischen vorsichtig geworden, was Rezensionen bei Amazon und in Foren angeht; die ausschließlich positiven Kritiken zu Emma Wildes Buch haben aber doch mein Interesse geweckt. »Eine unzüchtige Lady« ist das erste Buch der Autorin, das in Deutschland erschienen ist, obwohl die Autorin seit ihrem Debüt 2005 eine ganz beachtliche Backlist von über 40 Titeln (vorwiegend erotische Bücher) aufgebaut hat. Im deutschsprachigen Raum wird der zweite Titel von Emma Wildes im Herbst bei Blanvalet erscheinen: Schön und ungezähmt (Lessons from a Scarlet Lady).
Aufhänger dieses Regency-Romans ist eine Wette, die Nicholas, Duke of Rothay, und Derek, Earl of Manderville, in nicht gerade nüchternem Zustand abschließen: Die beiden Freunde wollen herausfinden, wer von ihnen der bessere Liebhaber ist – wie Männer nun mal so sind, versuchen beide, auf diese Weise ihre Frustration über eine enttäuschte Liebe kompensieren. Als Schiedsrichterin bietet sich die schöne, aber als unterkühlt geltende Witwe Caroline an, und nachdem man ihr Anonymität zugesichert hat, einigen sich die Beteiligten auf die Modalitäten: Lady Wynn soll zunächst eine Woche mit Nicholas, danach eine Woche mit Derek auf dem Land verbringen; anschließend wird sie ihr Urteil anonym im Gesellschaftsteil der Zeitung veröffentlichen. Bei dieser Konstellation tut sich natürlich ein grundsätzliches Problem auf: Es gehört sich in historischen Liebesromanen einfach nicht, dass die Protagonistin mit zwei Männern schläft. Auch Emma Wildes beachtet dieses ungeschriebene Gesetz und löst die Sache ziemlich konventionell: Sie teilt die Geschichte nämlich an dieser Stelle in zwei gleichwertige Haupthandlungsstränge, von denen sich einer mit Nicholas und Caroline beschäftigt, der andere mit Derek und seinem Schwarm Annabel, die Grund für seinen Frust ist.
Nicholas setzt sich in der Folge mit Lady Wynn in eines seiner unzähligen herzögliche Landhäuser ab, um dort seine Fähigkeiten als Liebhaber unter Beweis zu stellen. Zu seiner Überraschung ist Caroline aber – obwohl Witwe – sexuell weitgehend unerfahren und sogar regelrecht traumatisiert, da ihr Mann sie immer nur benutzt hat. Es gilt also, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie langsam und gefühlvoll an die körperliche Liebe heranzuführen. Unterdessen bleibt Derek in London und gesteht sich ein, was für seine gesamte Umgebung schon seit Ewigkeiten offensichtlich ist: dass er die junge Annabel liebt. Endlich erhellt, setzt er alles daran zu verhindern, dass seine große Liebe einen anderen heiratet, nur weil er selbst sie vor einiger Zeit tief enttäuscht hat.
Die beiden erzählten Liebesgeschichten sind nichts besonderes, aber in Ordnung; die Aufbereitung allerdings lässt doch ein wenig zu wünschen übrig. Auffällig sind beispielsweise die teils ganz schön langweiligen, ausufernden Dialoge, die das Geschehen nicht recht voranbringen und in deren Verlauf häufig die gleiche Sache mehrfach wiedergekäut wird. Hinzu kommen endlose Beschreibungen von Äußerlichkeiten – ich weiß gar nicht, wie oft Carolines kastanienbraunes Haar und ihr elfenbeinerner Säulenhals erwähnt wird, viel zu oft, auf jeden Fall – sowie überflüssig dramatische Verwicklungen am Ende des Buches, die augenscheinlich nur dazu dienen, noch ein paar Seiten herauszuschlagen. Natürlich gibt es auch jede Menge Sexszenen, die mit bebenden Brüsten, einstürzenden Himmeln, brandenden Wellen und erklommenen Gipfeln einhergehen, aber leider nicht prickeln.
Dass mich das Buch zwar einigermaßen unterhalten, aber nicht richtig gepackt hat, hängt sicher auch mit den Figuren zusammen. Diese sind zwar prinzipiell alle sympathisch, haben aber trotz ihres zum Teil tragischen Hintergrunds keinerlei Tiefe. Sie sind eindimensional, erschreckend gut und ebenso langweilig. Nicholas beispielsweise verwandelt sich im Handumdrehen von einem notorischen Weiberhelden zum Frauenversteher, der unschlagbar sensibel, geduldig, rücksichtsvoll und vollkommen geläutert ist, kaum dass er Caroline trifft. Caroline, die Zeit ihres Lebens nie von jemandem geliebt wurde und nach den Erfahrungen mit ihrem verstorbenen Gatten nie wieder einen Mann wollte, ist ihrerseits rasend schnell in Liebe entbrannt – was aufgrund ihres angeblich tief sitzenden Traumas wenig glaubwürdig ist. Zu diesem Trauma passt übrigens auch ihr Motiv, die Schiedsrichterrolle zu übernehmen, nicht im Mindesten. Die junge Annabel ist einfach ein kleines trotziges Mädchen, das ziemlich blass bleibt, während Derek weinerlich wirkt, kaum Eigeninitiative zeigt und unfähig zur Selbstkritik zu sein scheint – wie sonst könnte er glauben, das wenig brillante Argument, er sei ein Mann, würde sein Verhalten in der Vergangenheit entschuldigen? (»Ich bin ein Mann, ein Mann, der dieselben normalen Fehler begeht wie jeder andere seiner Geschlechtsgenossen«, S. 213, bzw. »Ich bin nicht der erste Mann, der vor dem Gedanken an Liebe oder gar Hochzeit zurückschreckt«, S. 219.)
Sprachlich wirkt das Buch zum Teil ziemlich angestaubt und wartet gerade bei den Sexszenen mit blumigen Formulierungen zu all dem »schwelgerischen Vergnügen« auf, wobei ich nicht nachvollziehen kann, ob das schon im Original so ist oder auf die Übersetzung zurückzuführen ist. Tatsache ist: Die Übersetzung ist zwar nicht völlig daneben, passt aber an vielen Stellen im Detail nicht und wirkt deshalb manchmal ein wenig sinnentstellend (s. auch LeseLustFrusts Kommentar zum ersten Satz). In regelmäßigen Abständen bin ich über Kleinigkeiten – z.B. eine »plumpe Hand« – gestolpert (nur im Wortsinne zu verstehen!) und so aus dem Lesefluss gerissen worden. Um aber keinen falschen Eindruck zu erwecken: Ich hatte schon mit weit schlechteren Übersetzungen zu tun; die Qualität der vorliegenden wirkt sich höchstens unbewusst auf die Bewertung aus.
Fazit:
8/15 – Ein durchschnittlich unterhaltsamer Regency-Roman, der nicht aus der Masse hervorsticht und phasenweise etwas antiquiert wirkt. Fans von Liebesgeschichten ohne großen Tiefgang dürften sich aber dennoch sehr gut unterhalten fühlen.
Man darf gespannt sein, ob die geplante Lena-Biografie tatsächlich auf den Markt kommen wird. Medienberichten zufolge wurden nämlich sämtliche Verlage, die mit Lena Kasse machen wollen (und von denen scheint es neben Heyne noch weitere zu geben), im Namen von Raabs Produktionsfirmen abgemahnt. Raab TV habe nämlich sämtliche Nutzungsrechte am Namen Lena Meyer-Landrut und plane, selbst solche Produkte zu veröffentlichen. Der Heyne-Verlag sieht das freilich ein wenig anders und beruft sich auf die Pressefreiheit.
Könnte noch spannend werden …
Wie Feenfeuer vermeldet, wird »Whisper« von Isabel Abedi verfilmt – die Berliner Firma Film 1 wird die Verfilmung produzieren.
Ich kenn »Whisper« noch gar nicht, da mir aber das Buch im Zuge des SuB-Losverfahrens zugelost wurde, wird sich das bald ändern. Für alle, denen es ebenso geht, hier der Klappentext des Buches:
»Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, drückend und gefährlich. Als Noa es das erste Mal betritt, ist sie gleichermaßen ergriffen von Furcht und neugieriger Erwartung. Doch niemand außer ihr scheint zu spüren, dass das alte Gebäude ein lang gehütetes Geheimnis birgt …«
Originaltitel: Magic Burns
Kate Daniels/Stadt der Finsternis, Teil 2
Inhalt:
Alle sieben Jahre wird die Stadt Atlanta von einer magischen Flut heimgesucht, die das Gleichgewicht der Mächte gefährlich ins Wanken bringt. Als die Söldnerin Kate Daniels von Curran, dem Herrn der Gestaltwandler, den Auftrag erhält, gestohlene Landkarten aufzuspüren, wird ihr bald klar, dass diesmal weitaus mehr auf dem Spiel steht: Zwei uralte Gottheiten wollen das Aufflammen magischer Energie nutzen, um die Herrschaft der Welt an sich zu reißen. Und wenn Kate sie nicht aufhalten kann, droht die Vernichtung Atlantas … Fortsetzung der erfolgreichen Urban-Fantasy-Serie mit ihrer charismatischen Heldin.
Kommentar:
Wie gut, dass ich trotz einiger Kritik am ersten Band der »Stadt der Finsternis«-Serie dem zweiten Teil eine Chance gegeben habe – »Die Dunkle Flut« hat die Kinderkrankheiten nämlich weitgehend hinter sich gelassen.
Diesmal gerät Kate unversehens in den Kampf zwischen zwei Göttern und muss verhindern, dass Atlanta vom Bösen überrannt wird. Sie muss sich mit Hexen, Druidenmagie und keltischer Mythologie herumschlagen und noch dazu auf ein Kind aufpassen, dessen Mutter verschwunden ist. Natürlich gibt es wieder jede Menge blutiges Gemetzel, das für meinen Geschmack immer noch zu viel ist, die Beschreibung der magischen Welt, die ich beim Auftaktband noch als verwirrend und sehr komplex empfunden hatte, ist hier aber sehr viel besser, prägnanter und vor allem verständlicher geraten. Außerdem ist die Handlung weitaus spannender, zielgerichteter und scheint ausgefeilter; obwohl es Kate mit einer Vielzahl von kleineren Aufträgen zu tun hat, laufen die Fäden nach und nach zusammen, sodass sich am Ende ein schlüssiges Gesamtbild ergibt.
Protagonistin Kate Daniels, die in jeder Hinsicht schlagfertige Söldnerin mit dem Autoritätsproblem, ist ebenso überzeugend wie im ersten Teil der Serie, gewinnt sogar noch ein wenig an Profil. Außerdem trifft man einige ihrer alten Weggefährten wieder, darunter Curran, den unbestreitbar attraktiven Herrn der Bestien, die Gestaltwandler Jim und Derek, aber auch Ghastek, den Herrn der Toten, der die Vampire lenkt und Kate fürchterlich auf den Wecker fällt. Weiterhin werden einige neue Personen eingeführt, von denen vor allem Bran, der selbstgefällige Diener einer Göttin, sowie Julie, das Mädchen, das auf der Suche nach seiner Mutter ist und eher zufällig in Kates Obhut gerät, eine größere Rolle spielen. Ob Haupt- oder Nebenfiguren – sie sind durchweg hervorragend gelungen und glaubwürdig; die Personenzeichnung ist eine ganz große Stärke des Autorenpaars.
Unklar ist nach wie vor Kates Abstammung und der Grund für ihre große Macht – dieses Geheimnis wird offenbar über mehrere Bücher der Serie hingezogen. Die Einzelbände der Serie sind aber zumindest bislang problemlos unabhängig voneinander zu lesen; die Geschehnisse aus Teil 1 werden, so sie von Bedeutung sind, soweit erklärt, dass sie das Verständnis garantieren.
Fazit:
13/15 – Richtig gute, humorvolle Urban Fantasy mit tollen Figuren und Entwicklungen – ein Buch, das definitiv Lust macht auf mehr.
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Serieninfo:
01 Magic Bites | Die Nacht der Magie (Rezension)
02 Magic Burns | Die dunkle Flut (Rezension)
03 Magic Strikes | Duell der Schatten (Rezension)
–– Magic Mourns (novella in »Must Love Hellhounds«-Anthology) | —
04 Magic Bleeds | Magisches Blut
05 Magic Slays (Mai 2011)
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