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Zoe Archer: Nur das Herz kennt die Antwort/Das geheime Leben der Lady X

Originaltitel: Lady X’s Cowboy

Inhalt:
Die Witwe Lady Olivia Xavier ist nicht nur schön und reich, sondern genießt auch einen makellosen Ruf in der Gesellschaft. Bis ihr eines Tages der Amerikaner Will Coffin begegnet, der in England nach seinen Wurzeln sucht. Hals über Kopf verliebt sie sich in Will, der weder einen Titel hat noch an die Monarchie glaubt. Dafür erobert der kühne Cowboy sie mit ungestümen Küssen und stürmischen Umarmungen! Doch ihre Liaison droht Olivias Ruf zu zerstören. Sie steht vor der Wahl: Entweder sie fügt sich dem ungeschriebenen Gesetz ihres Standes und verzichtet auf Will – oder sie entscheidet sich für ihren Geliebten und folgt ihm über den Ozean bis in die Neue Welt …

Kommentar:
Mal ein etwas anderer Plot: Ein Cowboy in London, der sich auf eine Liaison mit einer Adligen einlässt – doch leider hat die Autorin nicht das aus dem Thema herausgeholt, was möglich gewesen wäre. Das liegt im Wesentlichen daran, dass trotz der ausführlichst geschilderten Vorgänge und Intrigen um Olivias Brauerei (fast) alles wahnsinnig glatt läuft zwischen dem ungleichen Paar, selbst der »Konflikt« an Ende. Das ist nicht nur ziemlich langweilig, sondern auch mehr als unwahrscheinlich. Das fängt schon damit an, dass keine Adlige im 19. Jahrhundert, die überdies auf gute Geschäftsbeziehungen und Akzeptanz angewiesen ist, sich dermaßen ungerührt über alle gesellschaftlichen Normen hinwegsetzen und einen wildfremden Cowboy in ihrem Haus einquartieren würde – von einem relativ »öffentlich« geführten Verhältnis ganz zu schweigen!

Hinzu kommt, dass die Hauptfiguren zwar grundsätzlich sympathisch sind, aber keinerlei Ecken und Kanten haben, die sie wirklich interessant machen würden. Olivia ist klug und gebildet, eine hervorragende und entsprechend erfolgreiche Geschäftsfrau, vorurteilsfrei, schlagfertig, couragiert, wunderschön, sexy und sinnlich. Noch extremer ist Will, der – abgesehen von seinen Reitkünsten – überhaupt nicht wie ein ungehobelter Cowboy aus dem Wilden Westen wirkt, was in der Tatsache gipfelt, dass er nicht nur lesen und schreiben kann, sondern auch noch Oscar Wildes Lesereise durch Amerika besucht hat, Klavier spielen kann und auch noch Musikstücke komponiert. Daneben ist er natürlich mutig, gutaussehend (nachdem er sich den Bart abrasiert hat), loyal, klug, vorurteilsfrei und liberal, aufopferungsvoll, beschützend, ein wundervoller Lover usw. usf. Gehts denn nicht ein bisschen weniger perfekt, bitte?

Fazit:
8/15 – Ganz unterhaltsames Buch, das aber inklusive aller auftretenden Personen total vorhersehbar ist; die einzige Überraschung ist die Aufklärung von Wills Hintergrund.

Susan Lyons: Haut wie Samt

Originaltitel: Champagne Rules
Awesome Foursome Series, Book 1

Inhalt:
Es war nur eine einzige Nacht am Strand von Kreta, doch seitdem ist für Suzanne nichts mehr, wie es einmal war. Noch Jahre später träumt sie von Jaxons sinnlicher Leidenschaft und seinen zärtlichen Berührungen. Doch damals trennten sie sich, ohne den Namen des anderen zu kennen. Jahre später kommt sie auf eine verrückte Idee: Mit Hilfe des Internets macht sie sich auf die Suche nach ihm. Und sie findet ihn. Der Funke springt sofort wieder über, und sie machen genau da weiter, wo sie aufgehört haben – mit wilder, ungezügelter Leidenschaft. Ist es diesmal für immer?

Kommentar:
Viel ist dem Klappentext eigentlich nicht hinzuzufügen, außer vielleicht die Ergänzung, dass die beiden gar nicht planen, »für immer« zusammenzusein. Sie wollen sich einfach nur treffen, um erneut fantastischen Sex zu haben. Ich glaube, ich verrate nicht zuviel, wenn ich die alte Weiseheit »aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt« bemühe und verrate, dass die Sache aus dem Ruder läuft – trotz der eigens aufgestellten »Champagnerregeln«, die besagten, dass es keine Verpflichtungen und keine persönlichen Informationen, sondern nur pricklenden Sex gibt. Apropos Sex: Für einen Erotikroman aus dem Hause Aphrodisia ist »Haut wie Samt« zwar überraschend harmlos, Sexszenen gibt es aber zuhauf, mehrfach in Form von Cyber- und Telefonsex, meist aber »in natura« (gern auch in der Öffentlichkeit) bei den kurzen Treffen zwischen Jax und Suzanne. Ich persönlich fand die Szenen in Ordnung, aber nicht sonderlich anregend, weil sie mir für einen Erotikroman zu gewöhnlich waren und überdies keine sexuelle Spannung zwischen den Hauptfiguren bei mir ankommen wollte.

Vielleicht konnte ich mich aber auch deshalb nicht begeistern, weil ich mich mit Suzanne so gar nicht anfreunden konnte. Suzanne hält sich für bieder und wäre gern eine Sexbombe. Um das zu bewerkstelligen, muss sie dringend ihre langweilige Persönlichkeit verleugnen und in eine andere Identität schlüpfen, so sucht sie sich also bei der Kontaktaufnahme mit ihrem Kreta-Lover im Internet den Nickname »Leichtsinn69« aus und wird zu ihrer eigenen (fiktiven) Zwillingsschwester, die lauter sagenhaft sexy Dinge tut, die die biedere Suze nie tun würde. Selbstverleugnung wirft natürlich das eine oder andere Problem auf, so auch hier: Suze befindet sich ständig in einem inneren Konflikt, weil sie sich überlegen muss, was die sexy Zwillingsschwester tun und sagen würde, und sich ständig einreden muss, dass sie ihre Zwillingsschwester ist (»Ich bin Leichtsinn69!«), während sie gleichzeitig unablässig fürchtet, enttarnt zu werden. Jax seinerseits muss sich ebenfalls immer wieder aufs Neue bezähmen und verstellen, um dieser leichtsinnigen Zwillingsschwester zu gefallen. Denn wenngleich sein anderes Ich dankenswerterweise nicht so extrem im Vordergrund steht, ist nämlich eigentlich auch er ganz anders als er sich geben muss, weil er ja sexy Suze nicht enttäuschen will – natürlich!

Darüber hinaus wollte die Autorin offenbar auch gerne noch irgendetwas Bedeutsames in ihrem Buch thematisieren – was würde sich da besser eignen als Diskriminierung/Rassenkonflikte auf diversen Ebenen und aus diversen Sichtweisen? In diesem Zuge muss Jax seine verleugnete Identität finden und auch noch ganz neue Lebensziele definieren. Und dann ist da noch das Thema Frauenfreundschaft, das ein prima Aufhänger für weitere Bücher über die vier Frauen ist und zeigt, wie wichtig Freundinnen sind, mit denen man über alles reden kann, die alles füreinander tun und überhaupt. Über Spionage, Handeln gegen den Willen der Freundin und Hinwegsetzen über getroffene Abmachungen wird dabei großzügig hinweg gesehen, sofern sich herausstellt, dass alles nur gut gemeint war. Ich würde meinen Freundinnen was erzählen, wenn sie mich wie ein unmündiges Kind behandeln und meine Entscheidungen einfach ignorieren würden, aber andererseits sind meine Freundinnen und ich auch seit ca. 25 Jahren aus dem Alter raus, unserer Runde einen Namen verpassen zu müssen; zu erwachsenen Frauen, die sich »die tollen Vier« nennen, passt so ein bevormundende Verhalten wie oben beschrieben irgendwie!

Wertung:
6/15 – Eigentlich ein interessanter Plot, der aber leider nicht überzeugend umgesetzt wurde, sondern nur unterer Durchschnitt ist. Mein Bedarf, weitere Bücher über diese Frauenbande zu lesen, hält sich doch arg in Grenzen!

Mark Leyner & Billy Goldberg: Warum haben Männer Brustwarzen?

Originatitel: Why do Man Have Nipples?

Inhalt:
Können Kontaktlinsen hinter dem Auge verschwinden? Hilft Zahnpasta gegen Pickel? Ist es gefährlich, einen Menschen zu essen? Macht Labello süchtig? Verbessert erhöhter Karottenkonsum die Sehfähigkeit? Und warum wirkt Gähnen ansteckend? Notarzt Billy Goldberg und Satiriker Mark Leyner bieten in diesem skurrilen medizinischen Kompendium Antworten auf diese und viele andere drängenden Fragen rund um den menschlichen Organismus.

Kommentar:
»Drängende Fragen, die Sie Ihrem Arzt erst nach dem dritten Martini stellen würden«, so lautet der Untertitel des Buchs und ich frage mich, ob einem normalen Menschen Fragen wie die in diesem Buch behandelten überhaupt einfallen würden. Na gut, obwohl die Antworten oft langweilig, zu sehr an der Oberfläche bleiben und nicht befriedigend erklärt sind, lernt man schon ein bisschen was. Das meiste weiß man aber schon oder es ist klar, dass die zugrunde liegenden Annahmen nur Ammenmärchen oder Pointenlieferanten sein können. In vielen Fällen scheinen die drängenden Fragen aber einfach verdrehten Hirnen zu entspringen: Wer etwa fragt, ob das Lecken an Kröten high macht, hat wahrscheinlich ohnehin schon zuviele Drogen konsumiert, und dass Menschen, die wissen wollen, ob es klug ist, Verbrennungen mit Butter zu heilen, überhaupt so lange überlebt haben, ist an sich schon erstaunlich. Leider sind die Antworten auf derlei unsinnige Ideen bei Weitem nicht witzig genug, um (wenn schon nicht zur Bildung, so doch wenigstens) zur amüsanten Unterhaltung beizutragen. Eher nervtötend als witzig sind auch die Zwischensequenzen rund um die Entstehung des Buchs, die ich irgendwann überhaupt nicht mehr gelesen habe.

Wertung:
5/15 – Irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes; eignet sich eher nur zum Durchblättern und Querlesen auf dem Klo (wo wir uns ja nicht allzu lange aufhalten sollen, wie wir lernen, denn das fördert Hämorrhoiden!).

Lara Adrian: Gefährtin der Schatten

Originaltitel: Veil of Midnight
5. Teil der Midnight-Breed-Serie

Inhalt:
Renata ist eine Kämpferin, die ihresgleichen sucht. Ihre Waffen sind mentale Kräfte, mit denen sie sogar gegen Vampire bestehen kann. Als ein Mädchen, das unter Renatas Schutz steht, in Gefahr gerät, muss sie sich mit dem Vampir Nikolai verbünden. Der düstere Krieger stellt Renatas schwer erkämpfte Unabhängigkeit auf eine harte Probe und weckt eine Leidenschaft in ihr, die sie noch nie zuvor erlebt hat…

Kommentar:
Der 5. Band der Midnight-Breed-Serie schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbuchs an, spielt aber in Montreal, wo Nikolai im Alleingang unterwegs ist. Die Rahmenhandlung, die sich über die gesamte Serie erstreckt, wird weiter vorangetrieben: Es gibt zahlreiche Erzählperspektiven der verschiedenen Strippenzieher, sodass man jede Mege Hintergrundinformationen, politische Verwicklungen und Intrigen serviert bekommt, die für den Verlauf der Gesamtgeschichte von Bedeutung sind oder noch sein werden. Obwohl die Liebesgeschichte zwischen Niko und Renata inklusive diverser heißer Sexszenen ihren Raum einnimmt, gerät in diesem Buch der Romance-Anteil doch sehr in den Hintgerund. Stattdessen tendiert »Gefährtin der Schatten« m.E. stark Richtung »Urban Fantasy« – ein Genre ist, das ich grundsätzlich zwar schon mag, aber nicht von Lara Adrian erwarte und lesen will.

Die Hauptfiguren konnten mich leider auch nicht restlos überzeugen, wenngleich ich einräumen muss, dass ich gar nicht genau sagen könnte, warum eigentlich nicht. Sie sind nicht unsympathisch, aber irgendwie blass und nicht plastisch – weshalb sie in meinem Kopf auch gar nicht mehr richtig präsent sind, obwohl ich das Buch erst gestern beendet habe. Mir fällt überhaupt nichts ein, was ich zu den beiden sagen könnte; das spricht wohl irgendwie auch schon für sich. Auffallend war allerdings, dass Niko in diesem Buch überhaupt nicht mehr dem Bild als gefühlskalte Kampfmaschine, das in den Vorgängerbänden gezeichnet wurde, entspricht. Dass sich Renata und Niko aus unerfindlichen Gründen quasi von Anfang an irgendwie vertrauen, sich ineinander verlieben und ihre Beziehung so schnell vertiefen, schien nicht schlüssig und passte darüber hinaus auch nicht besonders zu den eher einzelgängerisch angelegten Figuren.

Die anderen Mitglieder des Ordens spielen kaum eine Rolle; die Integration früherer Hauptfiguren wird von anderen Autoren weit besser gelöst. Der dem Orden nahestehende Andreas Reichen in Deutschland bekommt immerhin ein paar (dramatische) Szenen, die das Interesse am Folgeband Ashes of Midnight wecken.

Wertung:
10/15 – Eigentlich ein gutes Buch, das aber nicht an die ersten Bände der Serie heranreicht. Hier fehlt einfach irgendetwas wirklich Bemerkenswertes bzw. Besonderes, sodass ich »Gefährtin der Schatten« wahrscheinlich schnell wieder vergessen haben werde.

Jan Weiler: Maria, ihm schmeckt’s nicht

Der Hörverlag, 2 CDs im Pizzakarton
Hörspiel mit Jan Weiler, Konrad Beikircher u.a.

Hörproben, ein Bonustrack und weitere Infos finden sich hier: http://www.hoerverlag.de/jan_weiler.php?id=6

Inhalt:
»Leider können Saras Verwandte aus Süditalien nicht zur Hochzeit nach Deutschland kommen. Schade, denke ich und öffne am nächsten Tag das Geschenk der Familie. Unter sehr viel Holzwolle kommt ein monströser Schwan aus Porzellan zum Vorschein mit einem Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt. Menschen, die einem so etwas schenken, muss man einfach kennen lernen.« – Die herrlich komische Geschichte eines jungen Deutschen, der in eine italienische Familie einheiratet und sich konfrontiert sieht mit einer unglaublichen Verwandtschaft aus dem unbekannten italienischen Bundesland Molise, das laut seiner Bewohner »am A… der Welt« liegt.

Bewertung:
Die Geschichte, erzählt aus der Ich-Perspektive, startet ohne jedes Vorgeplänkel direkt richtig durch: mit der Vorstellung bei den zukünftigen Schwiegereltern »Uuuuuuuursuuulaaaa« und Antonio, einem in Deutschland lebenden Italiener. Bereits dieses erste Zusammentreffen mit Antonio lässt erahnen, dass man im Verlauf der Geschichte noch viel Spaß mit ihm haben wird. Es werden sehr zur Freude des Hörers sämtliche Klischees bedient, die man so vom Italiener mitsamt seiner Großfamilie im Allgemeinen und Besonderen hat und es darf immer wieder laut gelacht werden angesichts der Eigenheiten, Einfälle und Ausfälle vor allem des kauzigen Schwiegervaters. Ab Mitte des Buches nimmt der Ernst der Geschichte zu; man wird aber bei aller Melancholie immer noch glänzend unterhalten und darf sich auf die Fortsetzung »Antonio im Wunderland« freuen!

Die Sprecher zeigen unterschiedliche Leistungen. Die Besetzung der Nebenrollen ist weitgehend in Ordnung, wobei allerdings Sandra Limoncini als Sara, die halbitalienische Verlobte des Ich-Erzählers, für meine Begriffe ein Totalausfall ist. Man kann nur froh sein, dass sie einen relativ kleinen Part zu sprechen hat – sie wäre durchaus dazu in der Lage, einem den Spaß zu verderben. So fällt ihr Auftritt nicht wirklich ins Gewicht.
Jan Weiler als Antonios Schwiegersohn ist komischerweise in den Erzählparts klasse, in der direkten Rede aber durchwachsen – was dazu führt, dass »der liebe Jung« vor allem zu Beginn des Hörspiels bisweilen ein wenig idiotisch und vor allem vollkommen hilflos wirkt – obwohl er m.E. eigentlich nicht so angelegt ist. Zumindest hatte ich weder beim Lesen des Buchs noch beim Hören der Lesung diesen Eindruck von ihm; dort schien er eher mit (nettem) Sarkasmus das Geschehen zu kommentieren.
Ungeschlagen ist Konrad Beikircher als Antonio, der den italienischen Akzent absolut grandios vorträgt und dem man – zumindest als deutscher, klischeebelasteter Hörer – den temperamentvollen Italiener ohne Abstiche abkauft. Darüber hinaus nimmt er sich genau im richtigen Maß zurück, als Antonio später seine Lebensgeschichte erzählt, die gar nicht mehr so flapsig-lustig ist.

Geräusche und Effekte sind in Ordnung, wenngleich ich mir bisweilen ein bisschen mehr Ruhe im Hintergrund gewünscht hätte. Toll ist die italienische Musik, die dem Hörspiel ein ansprechendes Flair verleiht und stellenweise verdächtig nach Adriano Celentano klingt, aber Beikircher mit Band ist (der übrigens auch schon ein Album mit Celentano-Songs veröffentlicht hat).

Besonders zu erwähnen ist noch die hübsche Verpackung: Das Hörspiel kommt stilecht im Pizzakarton daher.

Bewertung:
13/15 – Trotz einiger kleiner Abstriche alles in allem ein höchst unterhaltsames Hörspiel, das ich jedem empfehlen kann. Um es mit Antonios Worten zu sagen: Issi genial!


Hinweis:

Ebenso empfehlenswert ist übrigens die Lesung des Stoffs – wenn nicht sogar noch empfehlenswerter. Jan Weiler liest (und lebt) »Maria, ihm schmeckt’s nicht« selbst und verlieht Antonio Marcipane einen fast ebenso schönen Akzent wie Beikircher. Der größte Vorteil ist, dass zwar auch die Lesung im Vergleich zum Buch gekürzt wurde, dass sie aber trotzdem immer noch weitaus mehr Raum für einige höchst amüsante Antonio-Episoden bietet, die im Hörspiel leider fehlten.

Julie Garwood: Geliebter Barbar

Originaltitel: The Secret
1. Teil des Secret-Zweiteilers

Inhalt:
Die stolze Judith ist im Begriff, nach Schottland zu reisen. Zur Begleitung erhält sie Iain Maitland, einen eigenwilligen Clanführer. Erst scheint er nichts als ein schottischer Barbar zu sein, doch schon bald erliegt Judith seiner Anziehungskraft. Und auch Iain entwickelt tiefe Gefühle für die stolze Engländerin …

Kommentar:
Nay! Ich kann mich der riesigen Begeisterung für dieses Buch nicht wirklich anschließen! Fraglos hat es starke und amüsante Szenen, etwa gleich die erste, in der sich Francis Catherine und Judith als Kinder kennenlernen, aber es hat mindestens ebenso viele Längen. Das empfindet man vielleicht nicht so, wenn man sich für Garwoods Humor begeistern kann, denn dann werden die Szenen, die ich als »langweilig« empfunden habe, (vielleicht) von witzigen Wortgefechten getragen. Überflüssig zu sagen, dass mir der Humor aber eben nicht besonders liegt, denn bei aller Begeisterung für emanzipierte Frauen, die etwas bewegen wollen und ihre Grenzen ausloten, ist mir Judith zu übertrieben reformerisch bzw. rebellisch, und ich finde ihre Auftritte häufig mitnichten stark, mutig, bewundernswert und amüsant, sondern stur, aufsässig, unverschämt, manipulativ und alles in allem eher befremdlich. Außerdem ist mir Judith viel zu perfekt – zu schön, zu begabt, zu intelligent, zu beliebt, zu schlagfertig, zu altruistisch und zu nett; sie kann alles, weiß alles, regelt alles zur Zufriedenheit aller Beteiligten … Selten so ne stereotype Heldin erlebt.

Ihr Held Iain ist auch nicht viel besser, der kraftstrotzende, schweigsame Clanführer mutiert in Judiths Anwesenheit zu einem willenlosen Weichei, das schon bei ihrem Anblick weiche Knie kriegt und einfach nicht die Finger von ihr lassen kann, sodass sich Kabbeleien mit stürmischen Küssen abwechseln, zu denen die immense Anziehungskraft des anderen und die vernunftsausschaltende Libido die Beteiligten quasi »zwingt«, obwohl ihnen ja eigentlich nichts ferner liegt als körperliche Kontakte. Wen wundert’s da noch, dass Iain Judith immer nachgibt bzw. zulässt, dass sie entgegen seiner Anweisungen und Wünsche mit schönster Regelmäßigkeit ihren Willen durchsetzt. Wieso sich das nicht weiter auf sein Ansehen als Clanführer auswirkt, bleibt offen – wahrscheinlich macht es deshalb nicht viel, weil ja ohnehin alle die perfekte, liebe, schöne Judith so sehr lieben.

Ian befindet sich also in bester Gesellschaft, denn nicht nur er, sondern alle unverheirateten Männer das Clans verlieben sich Hals über Kopf in diese wundervolle Frau. Die – wohlgemerkt – mutmaßliche Engländerin ist. Unter Schotten. Sturen Schotten – die die Anwesenheit einer Engländerin in ihrem Dorf von Beginn an strikt ablehnen, dies aber in Anbetracht von Judiths Schönheit und Charme schlagartig vergessen. Also, es tut mir Leid, aber wie wahrscheinlich ist das denn, dass eine ganze Horde von Schotten einer Engländerin verfällt und sich ihr mehr oder weniger rückhaltlos verschreibt? Das Buch spielt im 11. Jahrhundert. Es ist also ziemlich unrealstisch, dass mehr als maximal einer der Highlander seinen »Rassismus« ad acta legt und sich den Kopf von dieser Frau verdrehen lässt. Ebenso wie es mehr als unwahrscheinlich ist, dass durch Judiths Wirken auf einmal auch noch uralte Stammesfehden beigelegt werden können! Okay, wir reden über einen Liebesroman und von diesem Genre darf man vielleicht nicht gerade Realismus erwarten, aber das alles ist wirklich ein bisschen viel!

Wertung:
7/15 – womit ich die Person sein dürfte, die diesen vielgepriesenen Roman am negativsten bewertet! ;) Er ist zugegebenermaßen auch nicht ganz so schlecht, wie sich mein Kommentar liest, denn die Helden sind immerhin nicht wirklich unsympathisch und die Handlung ist bei allen Unwahrscheinlichkeiten alles in allem doch einigermaßen unterhaltsam, doch das Buch hält bei weitem nicht, was ich nach all den Lobeshymnen erwartet hätte. Das Interessanteste sind die Einblicke in die Probleme des Kinderkriegens im Mittelalter.

[Rezension] Teresa Medeiros: Gefangene der Leidenschaft

Originaltitel: Some Like it Wicked
1. Teil der Kindcaid-/Highlander-Serie

Inhalt:
Um sich nicht dem Willen ihres Onkels beugen zu müssen, heckt die junge Catriona Kincaid eine List aus: Sie verspricht dem zynischen Lebemann Sir Simon Wescott die Hälfte ihrer Mitgift, wenn er sie heiratet und nach Schottland begleitet, wo Catriona ihren verschollenen Bruder vermutet. Wescott willigt ein, allerdings unter einer Voraussetzung: Er darf die temperamentvolle Schottin nach allen Regeln der Kunst verführen …

Kommentar:
Wegen genau solcher Liebesromane bin ich überhaupt zu diesem Genre gekommen, nachdem ich einmal zufällig mal ein Buch dieser Spezies mit den grauenvollen Titeln und den noch schrecklicheren Covern in die Finger bekommen habe. Man kriegt hier einfach eine schöne Liebesgeschichte ohne besonderen Tiefgang präsentiert, in deren Mittelpunkt zwei wunderbare Helden stehen. Catriona, die mich stellenweise ein wenig an Anne of Green Gables erinnert hat, ist eine willensstarke, stolze, furchtlose und hingebungsvolle Persönlichkeit und bildet den perfekten Gegenpart zum schurkischen Simon, der eigentlich an gar nichts glaubt, schon gar nicht an sich selbst und seine Gefühle. Spritzige Dialoge, amüsante Gedanken und trockene Kommentare der beiden Protagonisten und so manch eine skurrile Situation garantieren tolle Unterhaltung für Historical-Romance-Fans. Hinzu kommen aber überdies noch ein über alle Maßen romantisches Liebesgeständnis sowie einige ziemlich ergreifende Szenen, die zumindest mir Gänsehaut verursacht haben und die ich bildlich vor mir sehen konnte – und die dafür sorgen werden, dass mir das Buch im Gedächtnis bleiben wird. Diverse historische Ungenauigkeiten wie etwa das Auftauchen einer Horde von Highlandern auf einem Londoner Ball, die dort auch noch Dudelsack spielen dürfen und beklatscht werden, sind in Anbetracht aller Vorzüge des Buchs zu verschmerzen.

Wertung:
14/15 – Ein typischer Medeiros: Ohne großen Anspruch und Tiefgang, aber richtig tolle Unterhaltung für Fans von Historical Romances!

Serieninfo:
01 Some Like it Wicked | Gefangene der Leidenschaft – 14/15
02 Some Like it Wild | Ungezähmtes Verlangen – 8/15

J.R. Ward: Nachtjagd & Blutopfer

Lagato/Ame-Hören, je 4 CDs à ca. 300 Min.
Gekürzte Lesung von Johannes Steck

Inhalt:
Die junge Beth Randall, Reporterin bei einer kleinen Zeitung in Caldwell, New York, wird an den Tatort eines ungewöhnlichen Mordes gerufen: Ein Mann ist bei der Explosion einer Autobombe gestorben, und die Polizei kann keinen Hinweis auf die Identität des Toten finden. Dann trifft Beth auf den geheimnisvollen Wrath, der in Zusammenhang mit dem Mord zu stehen scheint. Während sie sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit ihm einlässt, wächst in ihr der Verdacht, dass Wrath der gesuchte Mörder ist. Und darüber hinaus behauptet er, ein Vampir zu sein – und das Oberhaupt der Bruderschaft der BLACK DAGGER, die seit Jahrhunderten einen gnadenlosen Krieg um das Schicksal der Welt führen muss …

Beschreibung:
»Nachtjagd« und »Blutopfer« sind der Auftrakt zu einer inzwischen äußerst populären (Buch-)Serie über die Black-Dagger-Bruderschaft, deren vampirische Mitglieder unerkannt unter den Menschen leben. Angesiedelt in den USA der Gegenwart, entführt die Autorin in eine etwas andere Vampirwelt, für deren Verständnis die Erklärung einiger wichtiger Begriffe auf dem Digipack hilfreich ist und in deren Rahmen zumindest einige der etablierten Vorstellungen von den Blutsaugern über den Haufen geworfen werden.

Der Kampf zwischen den »Black Daggern« und ihren Gegenspielern, den »Lessern« mit ihrem undurchschaubaren Vertreter »Mister X«, bildet den actiongeladenen, teils relativ gewalttätigen Rahmen für die Romanze zwischen der Reporterin Beth und dem Vampir Wrath. Mit gefühlsduseligem, kitschigem Frauenkram hat man es hier dennoch nicht zu tun: Neben zahlreichen ziemlich expliziten und von Blümchenromantik weit entfernten Sexszenen gibt es jede Menge Mord, Totschlag und Gewalt – alles in entsprechend derber Sprache an den Mann bzw. die Frau gebracht. Die Black-Dagger-Brüder sind darüber hinaus keine »guten Helden« im herkömmlichen Sinn, sondern haben alle irgendwie einen an der Klatsche, sind aber trotzdem – oder gerade deshalb – extrem coole Typen!

Problematisch ist, dass man am Ende von »Nachtjagd«, dem ersten Teil, völlig im Regen stehen gelassen wird, ebenso wie man mit »Blutopfer« überhaupt nichts wird anfangen können ohne Teil 1 zu kennen, weil das englische Original »Dark Lover« ohne Rücksicht auf Verluste und sehr zum Ärger der deutschen Leserschaft vom Lizenznehmer (Heyne), mal eben einfach in der Mitte durchgeschnitten und in zwei Teilen – »Nachtjagd« und »Blutopfer« – im Abstand von mehreren Monaten veröffentlicht wurde. Besonders ärgerlich daran ist, dass sich nirgends ein Hinweis auf die Zusammengehörigkeit der Bücher findet. Der publizierende Hörbuchverlag Lagato wird vermutlich keine große Wahl gehabt haben als die von Heyne vorgenommene Aufsplittung zu übernehmen, gibt aber leider ebenfalls keinen Hinweis darauf, dass man es mit einem Zweiteiler zu tun hat – was für den Hörer extrem ärgerlich sein dürfte, sobald er es feststellt.

Der Sprecher Johannes Steck liest die Hörbücher mit verteilten Rollen. Das gelingt alles in allem ganz gut, hin und wieder hat er jedoch Probleme, zwischen den Rollen (und damit verschiedenen Stimmlagen) hin- und herzuswitchen, vor allem bei Dialogen. Die eine oder andere Stimme der Nebenfiguren (Rhage, Zsadist) ist darüber hinaus nicht sehr passend gewählt, ebenso wie Steck seine Interpretation hin und wieder ganz schön übertreibt – und zwar bzgl. Stimmlage, Emotionalität und insbesondere Tempo. Der Versuch, Spannung durch maschinengewehrsalvenartige Lesegeschwindigkeit zu transportieren, ist in meinen Augen weniger gut gelungen. Davon abgesehen wirkt Streck vor allem zu Beginn der Lesung arg gehetzt; er fängt sich im Laufe der Zeit, tendiert aber immer wieder mal dazu, zu schnell zu werden. Überhaupt wäre die eine oder andere Sprechpause dem Verständnis des Lesers dienlich, vor allem zwischen zwei Sinnabschnitten. Insgesamt geht die Sprecherleistung trotz aller Kritik in Ordnung, sie ist aber noch steigerungsfähig.

Wertung:
10/15 – Inhaltlich sicher kein Stoff für jedermann, sondern vermutlich eher ein Hörbuch, das man entweder liebt oder völlig daneben findet. Wer Urban Fantasy mit relativ hohem Erotikanteil mag, kriegt hier eine solide Lesung geboten und sollte mal ein Ohr riskieren. Allerdings sollte man die Hörbücher wirklich nur zusammen kaufen, denn als eigenständige Geschichte funktioniert weder »Nachtjagd« noch »Blutopfer«.

Savannah Russe: Vampire küssen besser

Originaltitel: Beyond the Pale
The Darkwing Chronicles, Book 1

Inhalt:
Es ist nicht leicht, ein Vampir zu sein. Schon gar nicht, wenn man gezwungen wird, neuerdings auch noch für das FBI arbeiten zu müssen. Daphnes erster Einsatz: die Beschattung eines skrupellosen Waffenhändlers. Ihr erstes Problem: Auch der attraktive Darius ermittelt – und küsst wie ein junger Gott. Dagegen wäre eigentlich nichts einzuwenden, und Daphne schwebt im siebten Himmel, bis sie von Darius‘ dunklem Geheimnis erfährt …

Kommentar:
Trotz schlechter Kritiken bin ich mit einer durchaus positiven Einstellung an das Buch gegangen, weil mein Geschmack ja oft etwas »anders« ist und mir die Grundidee wirklich vielversprechend erschien. Aber … hätte ich mal auf die kritischen Stimmen gehört! Die Umsetzung war wirklich zum Haareraufen und völlig unausgegoren.

Doch von vorn: Das FBI hat beschlossen, drei Vampire als Geheimagenten anzuheuern und mit ihnen ein Team mit dem subtilen Namen »Dark Wing« zusammenzustellen. Unter ihnen ist die Hauptperson Daphne, die offensichtlich ein Faible für Literaten hat, denn sie war früher die Geliebte von Lord Byron, den sie aber blöderweise im Liebesrausch gebissen und ausgesaugt hat, sodass sie sich ein paar Jährchen später dann James Joyce zuwenden musste – das aber nur am Rande. Daphne wird jedenfalls vom FBI zur Mitarbeit motiviert, indem man sie überwältigt und vor die Wahl stellt, ab sofort als Spionin zu arbeiten oder zu sterben. Und weil Daphne nicht sterben will, willigt sie ohne viel Federlesens ein, ein neues Leben als FBI-Geheimagentin zu beginnen. Wieso sich die Vampirin, die immerhin über irgendeine hochklassige Kampfkunstausbildung und Bärenkräfte verfügt, sich ohne zur Wehr zu setzen überrumpeln und erpressen lässt, obwohl es ihr ein Leichtes sein müsste, die drei FBI-Fuzzies auszuschalten, bleibt fraglich, ist aber nur der Anfang der hanebüchenen Geheimagentengeschichte.

Statt die neu angeworbenen Vampire vielleicht erst mal in die Kunst des Spionierens einzuweihen, versorgt man sie mit Dossiers und unausgegorenen, knappen Anweisungen und wirft sie sofort ins kalte Wasser. Daphne z.B. wird direkt mal auf einen international operierenden Waffenhändler angesetzt, um diesem das Handwerk zu legen. Sie hat während dieser wichtigen Mission natürlich trotzdem genug Zeit und ist doof genug, um sich auf einen gegnerischen Agenten einzulassen, der den gleichen Waffenhändler jagt und den sie fröhlich mit Informationen versorgt. Dass Darius zudem als sehr erfolgreicher Vampirjäger gilt, stört unsere gute Daphy überhaupt nicht; schließlich kann man Beruf und Sex trennen. Sie beginnt also eine Affäre mit ihm und erinnert sich dankenswerterweise trotz ihrer jahrhundertelangen sexuellen Abstinenz sogar noch an die bahnbrechenden Sextechniken, die sie am Hof der Kaiserin Joséphine gelernt hat. Was für ein Glück für Darius!

Zurück zur Agentenhandlung: Trotz ihrer Unfähigkeit und Unerfahrenheit und trotz der Tatsache, dass die drei vampirischen Neu-Agenten entgegen aller Geheimhaltungsrichtlinien und Sprechverbote mit Hinz und Kunz über ihre Aufträge quatschen, gehen die Missionen mehr oder weniger erfolgreich über die Bühne, sodass die Anfänger anschließend die Menschheit retten sollen, indem sie eine Atombombe unschädlich machen. Warum auch nicht, wer sollte sich für diese Mission besser eignen als ein geflügelter Haufen redseliger Anfänger?! Anders gesagt: Das Buch nimmt mit fortschreitender Dauer rasant an Schwachsinnigkeit zu – und zwar was Handlung, Gedankenwelt der Heldin und Dialogführung angeht. Zudem werden noch Hintergrundinformationen eingestreut, die uns unsere Welt erklären. So erfahren wird, dass Saddam Hussein den Irak mittels schwarzer Magie regiert hat, und dass seit den Ereignissen des 11. September das Land mit all seinen Werten auf dem Spiel steht und jetzt von Vampiren (die sich übrigens in Js Augen am Ende als eine Mischung aus Mensch und Engel (!) entpuppen und eindeutig zu den Guten gezählt werden können) gerettet werden muss. Tolle Aussichten!

Zu dieser hanebüchenen Handlung, gepaart mit der wirren Gedankenwelt der Heldin und unsinnige Dialogen, kommen Figuren, die extrem unsympathisch sind – und zwar samt und sonders! Allen voran Daphne, die ganz fürchterlich mit ihrer verkorksten Vergangenheit hadert, unglaubwürdig, blauäugig, nervig und trotz ihrer Superhero-Fähigkeiten eine denkwürdig unfähige Agentin ist. Das beste an ihr sind – von den Sextechniken abgesehen, die ihn verrückt machen – ihre Anflüge von Realitätssinn; so stellt sie u.a. fest, dass ihr die ganze Sache über den Kopf wächst (S. 231), dass sie hirnlos ist, weil sie lieber von Darius schwärmt statt ihren Auftrag zu erfüllen (S. 265) und dass sie vielleicht besser nicht Spionin geworden wäre (S. 303). Tja, wer wollte da widersprechen?! Endgültig den Verstand verliert sie im Zusammenhang mit den Ereignissen um den völlig besessenen Darius gegen Ende des Buchs, was wohl die Spannung auf den nächsten Band der Serie wecken soll. Klappt aber nicht, ganz im Gegenteil!

Fazit:
2/15 – Vampire als Geheimagenten im Dienste des FBI – das hätte wirklich nett werden können, doch leider wurde die gute Grundidee völlig vergeigt. Die USA mögen Daphy, die Vampirspionin brauchen, wie man ihr verkündet, ich brauch sie definitiv nicht!

Neulich auf dem Flohmarkt

Am Wochenende bin ich mal wieder auf dem Flohmarkt fündig geworden: Eine Verkäuferin hatte ca. 20 deutsche und englische Liebesromane im Angebot, auf die ich mich natürlich zielstrebig gestürzt habe. Mein Mann stand derweil eineinhalb Meter neben mir, schaute unbeteiligt drein, tat so, als würde er nicht dazu gehören – und konnte sich des vollsten Verständnisses der Verkäuferin sicher sein, die offenbar ähnlich peinlich betreten war. Sie fühlte sich jedenfalls bemüßigt, sich für die angebotenen Bücher zu rechtfertigen: »Das ist Kitsch, wirklich ganz schrecklicher Kitsch! Fürchterliche Bücher, echt fürchterlich! Aber irgendwie doch lustig, man darfs nur nicht ernst nehmen. Ich hab meinem Freund daraus vorgelesen, der hat sich kaputt gelacht.« An dieser Stelle erwachte der Mann neben mir zum Leben und gab seine Deckung auf, um schlimmeres zu verhindern: »Jetzt bring meine Frau aber nicht auf falsche Gedanken!« Darauf die Verkäuferin: »Ach, das ist wirklich witzig, mein Freund hat sich prima amüsiert! Und diese Liebesromane sind so richtig toll, um in eine ganz andere Welt abzutauchen und alles zu vergessen!« Pause. Betretener Blick, Einstellung des Grinsens. Und dann: »Obwohl die Bücher natürlich total schlecht sind. Deshalb verkauf ich sie ja.«

Is klar!