Originaltitel: Veil of Midnight
5. Teil der Midnight-Breed-Serie
Inhalt:
Renata ist eine Kämpferin, die ihresgleichen sucht. Ihre Waffen sind mentale Kräfte, mit denen sie sogar gegen Vampire bestehen kann. Als ein Mädchen, das unter Renatas Schutz steht, in Gefahr gerät, muss sie sich mit dem Vampir Nikolai verbünden. Der düstere Krieger stellt Renatas schwer erkämpfte Unabhängigkeit auf eine harte Probe und weckt eine Leidenschaft in ihr, die sie noch nie zuvor erlebt hat…
Kommentar:
Der 5. Band der Midnight-Breed-Serie schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbuchs an, spielt aber in Montreal, wo Nikolai im Alleingang unterwegs ist. Die Rahmenhandlung, die sich über die gesamte Serie erstreckt, wird weiter vorangetrieben: Es gibt zahlreiche Erzählperspektiven der verschiedenen Strippenzieher, sodass man jede Mege Hintergrundinformationen, politische Verwicklungen und Intrigen serviert bekommt, die für den Verlauf der Gesamtgeschichte von Bedeutung sind oder noch sein werden. Obwohl die Liebesgeschichte zwischen Niko und Renata inklusive diverser heißer Sexszenen ihren Raum einnimmt, gerät in diesem Buch der Romance-Anteil doch sehr in den Hintgerund. Stattdessen tendiert »Gefährtin der Schatten« m.E. stark Richtung »Urban Fantasy« – ein Genre ist, das ich grundsätzlich zwar schon mag, aber nicht von Lara Adrian erwarte und lesen will.
Die Hauptfiguren konnten mich leider auch nicht restlos überzeugen, wenngleich ich einräumen muss, dass ich gar nicht genau sagen könnte, warum eigentlich nicht. Sie sind nicht unsympathisch, aber irgendwie blass und nicht plastisch – weshalb sie in meinem Kopf auch gar nicht mehr richtig präsent sind, obwohl ich das Buch erst gestern beendet habe. Mir fällt überhaupt nichts ein, was ich zu den beiden sagen könnte; das spricht wohl irgendwie auch schon für sich. Auffallend war allerdings, dass Niko in diesem Buch überhaupt nicht mehr dem Bild als gefühlskalte Kampfmaschine, das in den Vorgängerbänden gezeichnet wurde, entspricht. Dass sich Renata und Niko aus unerfindlichen Gründen quasi von Anfang an irgendwie vertrauen, sich ineinander verlieben und ihre Beziehung so schnell vertiefen, schien nicht schlüssig und passte darüber hinaus auch nicht besonders zu den eher einzelgängerisch angelegten Figuren.
Die anderen Mitglieder des Ordens spielen kaum eine Rolle; die Integration früherer Hauptfiguren wird von anderen Autoren weit besser gelöst. Der dem Orden nahestehende Andreas Reichen in Deutschland bekommt immerhin ein paar (dramatische) Szenen, die das Interesse am Folgeband Ashes of Midnight wecken.
Wertung:
10/15 – Eigentlich ein gutes Buch, das aber nicht an die ersten Bände der Serie heranreicht. Hier fehlt einfach irgendetwas wirklich Bemerkenswertes bzw. Besonderes, sodass ich »Gefährtin der Schatten« wahrscheinlich schnell wieder vergessen haben werde.
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