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[Rezension] Olivia Cunning: Double Time

Sinners on Tour, #5

Klappentext:

On the rebound from the tumult of his bisexual lifestyle, notoriously sexy rock guitarist Trey Mills falls for sizzling new female guitar sensation Reagan Elliot and is swept into the hot, heady romance he never dreamed possible.

Ecstatic to be on tour learning the ropes with Trey’s band, The Sinners, Reagan finds she craves Trey as much as she craves being in the spotlight.

When Reagan’s ex, Ethan Connor, enters the scene, Trey’s secret desires come back to haunt him, and pleasure and passion are taken to a whole new level of dangerous desire.

 
Kommentar (mit leichten Spoilern):

Ich erinnere mich noch lebhaft an meine Begeisterung, als ich vor über fünf Jahren Band 1 der Sinners-Serie gelesen habe. Band 2 konnte mich schon nicht mehr so sehr begeistern, und das Chaos, das dann um Treys Geschichte folgte, hat mich wirklich abgeschreckt. Der Verlag war nämlich der Meinung, dass die von der Autorin eigentlich als Band 5 angedachte Geschichte um Trey vorgezogen werden müsste – sehr zum Ärger der Autorin, die nicht müde wurde, darüber zu lamentieren, und mich damit bei allem Verständnis ziemlich genervt hat. Jedenfalls wurde die VÖ von Band 5 vorgezogen, ich wollte die Bücher aber in der „richtigen“ Reihenfolge lesen, also hab ich ihn gekauft und ins Regal gestellt, um Band 3 und 4 abzuwarten und vorher zu lesen. Band 3 war dann allerdings nicht besonders gut und ich hatte keinerlei Lust auf Band 4 (der thematisch ohnehin nicht mein Ding ist), also blieb „Double Time“ unberührt im Regal und ist von meinem geistigen Radar verschwunden, zumal die Kritiken ohnehin nicht besonders waren. Jetzt bin ich gerade über die Fortsetzung von Treys Geschichte gestolpert und hab endlich zum im wahrsten Sinne des Wortes angestaubten Buch gegriffen.

Trey, der seit dreizehn Jahren heimlich in seinen Freund und Bandkollegen Brian verliebt ist, hat realisiert, dass er Brian vergessen muss. Brian hat nämlich (in Band 1) sein Glück mit Myrna gefunden und ist gerade Vater eines Sohnes namens Malcolm geworden. Es ist also beim besten Willen nicht mehr anzunehmen, dass zwischen ihnen was laufen wird, also schwört der frustrierte bisexuelle Trey sowohl Brian als auch allen anderen Männern dieser Welt ab. Praktischerweise trifft er direkt nach seinem deprimierenden Besuch an Malcolms Kindbett Reagan, die frisch in der Band von Treys Bruder anheuert und genauso Gitarre spielt wie Brian. Wer wäre besser als Trostpflaster geeignet? Da Reagan nicht zimperlich ist, hat sie keine Einwände, direkt mit ihrem Idol rumzuknutschen, und nachdem sie ihn noch einen halben Tag pro forma hingehalten hat, nimmt sie ihn mit nach Hause und es kommt zu heißem Sex, der für Trey ganz besonders heiß ist, weil er Reagans vermeintlich schwulen sexy Exfreund, Freund und Mitbewohner Ethan trifft. Vom Funkenflug zwischen Trey und Ethan kriegt Reagan aber nichts mit, und am Ende des Tages bzw. der Nacht sind sie und Trey ein festes Paar. Trey glaubt zu diesem Zeitpunkt offenbar halbwegs ernsthaft, er könnte seine bisexuelle Seite für immer unterdrücken; darüber reden kann er mit Reagan jedenfalls nicht, denn er glaubt, sie könnte nicht damit umgehen. Natürlich kann Trey seinen Hang zu Männern aber nicht dauerhaft verleugnen – schon gar nicht, nachdem Ethan ihn mächtig anmacht. Nach einem kleinen Drama arrangiert man sich also zu dritt und wird glücklich.

Je länger ich über dieses Buch nachdenke, desto schwachsinniger kommt es mir vor. Die ganze Geschichte ist nicht stimmig und hat mich emotional kein bisschen gepackt. Schon wie und in welcher Situation Trey und Reagan zusammenkommen, ist schräg. Dass sie noch am gleichen Abend – ohne sich im Mindesten zu kennen – eine feste Beziehung beschließen und nicht viel später von Liebe die Rede ist, ist noch viel schräger. All das wirkt überhastet, wenig glaubwürdig und noch weniger ernstzunehmend. Schon gar nicht, weil Reagan die ganze Zeit wie ein albernes Fangirl erscheint (ihr Verhalten – auch gegenüber anderen Bandmitgliedern – ist phasenweise ziemlich fremdschämwürdig) und scheinbar alles mitmachen und für alles Verständnis aufbringen würde, was Trey will und tut, während man Trey einfach nicht abkauft, dass er sich so schnell verliebt und es aufrichtig meint.

Tut er scheinbar aber (auch wenn die Autorin einem das nicht nahebringt); Trey versucht sogar ernsthaft, der muskelbepackten Verführung in Gestalt von Reagans Mitbewohner Ethan zu widerstehen, obwohl der ihn total heißmacht. Ich war wirklich gespannt, wie die Autorin die drei zusammenbringen würde – so wie die Geschichte angelegt war, konnte ich mir keine elegante Lösung vorstellen, aus der alle Figuren unbeschädigt hervorgehen würden. So war es dann auch; Cunning hat Treys weiße Weste weitgehend unbefleckt gelassen und dafür Ethan zum Sündenbock gemacht – die Skrupellosigkeit, mit der Ethan den festen Freund seiner Freundin angräbt und zu verführen versucht, ist beispiellos. Es fiel mir insofern schwer, auch nur die geringste Begeisterung für ihn aufzubringen, sodass er neben Reagan die zweite Person in dieser Konstellation war, mit der ich wenig anfangen konnte.

Die Sexszenen, ob zu zweit (mf/mm) oder zu dritt (mmf), waren okay, aber nicht außergewöhnlich heiß. Als völlig überflüssig und konstruiert habe ich empfunden, auch noch einen höchst halbherzigen SM-Ausflug einzubauen, denn es gab hier wirklich schon genug andere Spielarten und Themen, mit denen man sich beschäftigen konnte. Dass der erste Sex zwischen Ethan und Trey ein wenig aus den Fugen gerät, ist ebenfalls irritierend, zumal die Sache nicht so wirklich aufgelöst wird und unausgegoren wirkt.

Apropos unausgegoren: Die eine oder andere unausgegorene Nebengeschichte gibts auch noch, z.B. um einen Stalker, um einen eifersüchtigen Nebenbuhler, um Reagans wenig verständnisvollen Vater und um die vom Bandmanager gewünschte Verwandlung Reagans in ein Sexpüppchen. Wobei der Begriff Nebengeschichte zum Teil zu hoch gegriffen ist: Es wird eher eine Baustelle aufgemacht und dann unverrichteter Dinge wieder zugeschüttet bzw. brach liegen gelassen, ohne dass klar wäre, was das alles eigentlich sollte.

Am allerschlimmsten an diesem ganzen Buch ist aber, wie Brian auf Treys Enthüllung, ihn zu lieben, reagiert. Das passt so was von nicht zu Brian und allem, was man jemals über das Verhältnis zwischen den beiden Männern erfahren hat, dass man nur sprachlos sein kann. Die Erklärung für Brians Verhalten wird später nachgeliefert, sie ist aber alles andere als glaubwürdig und macht die Sache kein bisschen besser.

 
Fazit:

Ich weiß nicht, ob das Buch besser geworden wäre, wenn der ganze Hickhack zwischen Verlag und Autorin nicht stattgefunden hätte; Tatsache ist: »Double Time« in der vorliegenden Form ist eine ziemliche Enttäuschung (die vermutlich ohne den zeitlichen Abstand noch größer gewesen wäre). Die ganze Geschichte wirkt unausgegoren, uninspiriert, unglaubwürdig und unemotional, und ich hab jetzt eigentlich nicht mehr wirklich Lust, die Fortsetzung dieser Ménage-à-trois zu lesen, die mich eigentlich überhaupt wieder auf „Double Time“ gebracht hatte. Vor allem in Anbetracht des Potenzials, das die Figur Trey und seine unerfüllte Liebe zu Brian gehabt hätten, ist das Endprodukt ein wahrer Jammer.

 


7/15

[Wohlwollende 7 Punkte! Die meisten davon dafür, dass Trey Trey ist, der mein Herz schon in Band 1 erweicht hat! ;)]

[Rezension] Megan Heart: Naked. Hemmungslose Spiele

Originaltitel: Naked

 
Klappentext:
Alex Kennedy bedeutet nichts als Ärger und er steht nicht auf Frauen! Olivia ist gewarnt, als sie auf einer Party den charismatischen Alex erblickt. Auf einen Mann wie ihn kann die schöne Fotografin gut verzichten! Unvergessen ist ihr Exverlobter, der sich überraschend als schwul geoutet hat. Doch gegen jede Vernunft inspiriert der Anblick von Alex muskulösem, sexy Körper Olivia zu einem spontanen erotischen Fotoshooting. Plötzlich verspürt sie ein unwiderstehliches Prickeln, und ehe sie sich versieht, liegt sie in Alex Armen. Vergessen sind alle Warnungen, als sie sich auf ein gefährlich hemmungsloses Spiel einlässt …

 
Kommentar:
Es ist schon eine Weile her, dass ich »Hot Summer« (Rezension) gelesen habe, das Buch, in dem Alex Kennedy seinen ersten Auftritt hatte. Einen durchaus beeindruckenden Auftritt, denn die Figur war ziemlich geheimnisvoll und düster angelegt, und ich hätte sofort zum Folgeband gegriffen, hätte es ihn damals schon gegeben, um mehr über diesen undurchsichtigen Mann zu erfahren. Inzwischen gibt es die Fortsetzung, aber ich habe nach dem Lesen nicht den Eindruck, sehr viel mehr über Alex zu wissen als vorher. Das Buch wird nämlich – wie alle Romane von Megan Hart – aus der Perspektive der weiblichen Protagonistin erzählt, und die weiß bis kurz vor Schluss selbst kaum etwas über ihrem Liebsten, vom Offensichtlichen abgesehen. Aber von Anfang an!

Das Buch startet schon so dröge, dass ich es nach fünf oder sechs Kapiteln fast zur Seite gelegt hätte. Protagonistin Olivia lernt auf der Party ihres besten Freundes Patrick (der einst ihr Verlobter war, bevor er sich als schwul geoutet hat) Alex Kennedy lernen. Trotz eindringlicher Warnungen und Drohungen Patricks, die aber unzweifelhaft eher Eifersucht und Besitzansprüchen entspringen als aufrichtiger Sorge, lässt Olivia den gut aussehenden Alex in ihre leer stehende Einliegerwohnung einziehen, und es dauert nicht lange, bis die beiden was miteinander anfangen. Ganz so schwul, wie Patrick behauptet hat, ist Alex dann doch nicht, und Patricks Behauptung, Alex stehe nicht auf Frauen, wird schnell und ausgiebig widerlegt.

Was dem Leser zunächst vorkommen muss wie eine Affäre, entwickelt sich rasant zu einer Beziehung, und erstaunlich schnell ist von Liebe die Rede. Und dann passiert eine halbe Ewigkeit eigentlich nichts mehr. Alex ist durch und durch toll, unterstützt Olivia jederzeit mit einem fast schon beängstigenden Verständnis für jede Lebenslage, bekocht sie, liest ihr jeden Wunsch von den Lippen ab, bespaßt ihre Mutter und bereitet ihr natürlich auch im Bett allergrößtes Vergnügen. Wie Olivia hin und wieder mal feststellt, weiß sie ziemlich wenig von ihm, doch sie tut nicht wirklich was, um das zu ändern (wobei allerdings auch bezweifelt werden darf, dass er sich ihr geöffnet hätte). Sie ist nämlich weitgehend damit beschäftigt, ihre Konfession und als Folge davon auch sich selbst zu finden (was mich thematisch wirklich kein bisschen angesprochen hat; ganz im Gegenteil), den Konflikt mit ihrer jüdischen Mutter zu verarbeiten und endlich mal die Beziehung zu ihrem fürchtlichen Ex-Verlobten in weniger selbstzerstörerische Bahnen zu lenken.

Ehrlich gesagt hab ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass es ein böses Erwachen gibt und dass Alex Olivia hintergeht oder verlässt und die ganze Seifenblase platzt, aber bis auf eine Krise am Ende pläschert die ganze Geschichte – von einem kurzen Zwischenhoch abgesehen – über hunderte Seiten ohne größere Beziehungs-Aufs und -Abs vor sich hin. Das war irgendwie ganz schön wenig – zumal ich zu Olivia keinen echten Draht und für ihre Probleme abseits ihrer Beziehung wenig Verständnis hatte. Ein Highlight des Buches ist zweifelsohne das Treffen mit Alex’ Jugendfreund Jamie und dessen Frau Anne (bekannt aus »Hot Summer«), das allerdings nicht nur Olivia, sondern auch die Leser mit beträchlichen Zweifeln zurücklässt. Das Happyend hat für mich einen schalen Beigeschmack.

Spoiler

Zumindest mir kommt nämlich das, was Jamie und Alex verbindet, nicht einfach nur wie eine große Männerfreundschaft vor, sondern wie eine verleugnete Liebe.

[Einklappen]

 


8/15

 

 
Trivia:
Wie häufiger bei Megan Hart hatten auch diesmal wieder Figuren aus anderen Büchern Auftritte. Man begegnet nicht nur Jamie und Anne aus »Hot Summer«, sondern in Gestalt von Olivias Freundin Sarah die Frau, die in den Callboy Jack aus »Callboys« (Rezension) verliebt ist. Ebenso tauchen die beiden Protagonisten aus »Dirty« auf.

[Rezension] E.L. James: Shades of Grey 01 – Geheimes Verlangen

Originaltitel: Shades of Grey
Shades of Grey, #1

Klappentext:
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …

Kommentar:
Wie der eine oder andere in der Vergangenheit mitgekriegt hat, hab ich von einiger Zeit den ersten Band von »Shades of Grey« auf Englisch angefangen und irgendwann einfach nicht weitergelesen, weil ich mich mit dem Buch ziemlich gelangweilt habe. Da mir die Bände 1 und 2 jetzt auf Deutsch unvorhofft auf dem Flohmarkt vor die Füße gefallen sind, hab ich sie eingepackt, um es noch mal damit zu versuchen.

Ganz ehrlich, es ist mir ein Rätsel, was die Faszination und den Erfolg dieses Buches (und der Folgebände) ausmacht. Kurz gesagt geht es um die Beziehung zwischen einer arglosen Jungfrau, die noch nie einen Freund hatte, und einem verkorksten Milliardär mit S/M-Neigungen. Die beiden versuchen in einem ewigen Hin und Her, ihre Beziehung auszuloten, wobei ein Vertrag im Spiel ist, dessen Details in aller Ausführlichkeit gefühlte siebenundvierzig Mal wiedergekäut werden. Die Geschichte gipfelt in einer vollkommen unverhergesehenen Kehrtwendung, die vermutlich der einzige Grund dafür ist, dass irgendjemand den Folgeband liest, obwohl er sich mit dem Serienauftakt schon fürchterlich gelangweilt hat.

Zur an sich schon drögen und künstlich in die Länge gezogenen Story kommt, dass beide Protagonisten des Buches fürchterliche Nervensägen sind. Anastasia ist eine typische TSTL-Heldin, was schon in Kapitel 1 deutlich wird, als sie beim ersten Zusammentreffen mit Grey gleich mal auf die Schnauze fällt. (Nicht im übertragenen Sinn gemeint!) Sie wird beherrscht von ihrem moralisch-biederen Unterbewusstsein und ihrer halbwegs verwegenen »inneren Göttin«, die sich in Krisensituationen sozusagen zu Wort melden. Also eigentlich ständig. Und zwar mindstens eine von beiden Instanzen, gern auch beide im Widerstreit miteinander. Ansonsten ist Ana die meiste Zeit damit beschäftigt, nichts zu essen, stattdessen auf ihrer Lippe herumzukauen – ein Wunder, dass die überhaupt noch existiert – und zu erröten. Und natürlich Christian anzuhimmeln, weil der nämlich soooo gut aussieht. Aber so was von gut! Da kann man auch mal darüber hinwegsehen, dass er ein Stalker und Kontrollfreak ist und dass die Art von Beziehung, die er mit Ana zu führen gedenkt, so gar nicht in ihrem Sinne ist.

Wie es wohl kommt, dass nicht nur Ana, sondern auch eine Vielzahl von Rezensentinnen Christan Grey als ach so interessante Persönlichkeit bezeichnen? Mit den Begriffen »Stalker« und »Kontrollfreak« ist eigentlich schon alles Wesentliche über ihn gesagt. (Abgesehen davon, dass er ja soooo gut aussieht.) Obsessiv könnte man noch hinzufügen. Er verfolgt, kontrolliert und bevormundet Anastasia von der ersten Minute an, so ortet er beispielsweise ihr Handy, spürt sie in irgendwelchen Bars auf und holt natürlich alles an Information über sie ein, was möglich ist. Er schüttet sie zu mit teuren Geschenken (u.a. Handy, Laptop, Auto), obwohl sie das nicht will, weil er glaubt, sie müsse diese Dinge haben. Und er verfolgt sie sogar nach Hause zu ihren Eltern, wo sie für ein paar Tage hinfährt, um ein wenig Abstand zu gewinnen und in Ruhe nachzudenken. Selbstverständlich meint er es nur gut, zumal ja Vertrauen gut ist, aber Kontrolle besser. Kontrollfreak eben. Überflüssig zu erwähnen, dass er zudem fürchterlich eifersüchtig ist (worin ihm Ana allerdings in nichts nachsteht; sie legt ein paar überaus peinliche Szenen hin!). Für sein verkorkstes Wesen und sein abstruses Verhalten gibt es selbstverständlich eine plausible Erklärung: Er hatte eine schreckliche Kindheit. Was genau damals eigentlich vorgefallen ist, bleibt im Dunklen, aber es ist klar, dass er ein ganz furchtbar armer schicksalsgebeutelter Kerl ist, der gar nicht anders kann, als Kontrollfreak, Stalker und natürlich Dom zu sein.

Dummerweise ist Ana die denkbar schlechteste Sub, an die Grey hätte geraten können. Ihre devote Seite ist alles andere als ausgeprägt, und sie ist überdies nicht nur S/M-unerfahren, sondern komplett unerfahren, sprich: Sie ist Jungfrau, die zuvor noch nicht ein Mal eine Beziehung hatte. (Wie könnte es anders sein.) Nur deshalb lässt sich der verkorkste Milliardär darauf ein, erst mal Blümchensex mit ihr zu praktizieren, bevor es ins Eingemachte und ans bloße »Ficken« geht, wie er so charmant sagt. Die betriebenen S/M-Spielarten sind insgesamt eher von der harmloseren Sorte; es kommen diverse Fesseln, eine Gerte und ein Flogger zum Einsatz. Ansonsten vögelt er sie unermüdlich und nicht klein zu kriegen in allen möglichen Stellungen hart und heftig durch, was die Jungfrau selbstmurmelnd von einem Höhepunkt zum nächsten jagt und so viele Wellen über ihr zusammenschlagen und sie mitreißen lässt, dass es ein Wunder ist, dass sie nicht ertrinkt. Sehr zu ihrem Leidwesen darf sie Christian allerdings nicht berühren, und überhaupt findet sie diese ganze S/M-Geschichte eigentlich doof und erträgt das alles nur, um ihm Freude zu bereiten; eigene Orgasmen hin oder her. Man hat ein wenig den Eindruck, als würde sie seine Neigung für eine Art Krankheit halten, die sie über kurz oder lang mit ihrer Liebe heilen kann. Liebe schafft ja bekanntlich alles. Dumm nur, dass Christian gar nicht so wirklich geheilt werden will.

Vielleicht im nächsten Band …

 


7 Punkte

 

Serieninfo:
01 Fifty Shades of Grey | Shades of Grey – Geheimes Verlangen
02 Fifty Shades Darker | Shades of Grey – Gefährliche Liebe
03 Fifty Shades Freed | Shades of Grey – Befreite Lust

[Keine Rezension] Olivia Cunning: Tempt Me

One Night With Sole Regret, #02

Inhalt:

For almost a year, Madison has been Adam’s hook-up every time his band, Sole Regret, tours through Dallas. But in spite of the way he sets her body ablaze with passion, the occasional night of rock-her-world sex isn’t enough anymore. She needs a commitment and knows that won’t fit into Adam’s rock-star lifestyle. Madison will take one more hot-and-heavy night with the sexy musician before she cuts all ties with him for good. Even if she must break her own heart to do it.

Life isn’t all bright lights and fan adulation for the lead guitarist for Sole Regret. Madison has seen Adam at his worst and still managed to bring out the best in him. Her cleverly concealed naughty side also brings out the beast in him. He’s never met a more tempting woman in his life.

Madison has no problem tempting Adam into her bed, but can she tempt his heart into taking a chance on love?

 

Kommentar:

Zur Überbrückung der Zeit bis zum nächsten Band der Sinners-Serie, der im November kommen wird, ist das zweite Buch der »One Night With Sole Regret«-Serie ganz gut geeignet. Man kriegt eine kurze (ca. 39.000 Wörter), aber heiße Story mit ansprechenden, außergewöhnlicheren Sexszenen und jede Menge Rockstar-Flair.

Weniger gut hat mir gefallen, dass es diesmal diverse Handlungsstränge gibt, die am Ende nicht aufgelöst werden. Das betrifft sowohl das Privatleben der beiden Protagonisten als auch Sexperimente, die in Gesprächen zwischen den beiden geplant, aber – zumindest in diesem Buch – nicht durchgeführt werden. Zwar werden Madison und Adam irgendwann eine weitere (Kurz-)Geschichte kriegen, wie die Autorin am Ende des Buches bekannt gibt, das tröstet einen im Moment aber nicht besonders.

Insofern ist diese Novelle in Sachen Erotikfaktor gelungen, die Handlung krankt aber ganz schön und lässt einen irgendwie unbefriedigt zurück.

 


9/15

 

Serieninfo:
01 Try Me (Rezension)
02 Tempt Me
03 Take Me (Erscheinungsdatum noch nicht bekannt)
04 Tie Me (Erscheinungsdatum noch nicht bekannt)
05 Trust Me (Erscheinungsdatum noch nicht bekannt)

[Rezension] Olivia Cunning: Try Me

One Night with Sole Regret, #01

Inhalt (Amazon):
Melanie has no desire to meet the members of the rock band, Sole Regret, but her groupie of a best friend gets them both backstage and then rushes off with the band’s lead singer. Left alone at an after party with a bunch of scary tattooed and pierced metal-heads, sheltered Melanie is relieved when the only normal-looking guy in the room insists on keeping her company.

By the time Melanie discovers that Gabe is the band’s drummer and not as normal as she assumed, she has already made a complete fool of herself. She can’t help but be interested in him, not as a rock star, but as the sexiest man she’s ever encountered. Strangely attracted to his hidden tattoos and body piercing, she wonders what it would be like to spend a night with a bad boy.

Gabe is more than willing to show sweet Melanie there’s more to him than meets the eye. All she has to do is try him. Will they only share a single night of passion? Or will their hearts entangle as quickly as their bodies?

Kommentar:
Das Warten auf eine neue Rockstar-Geschichte von Olivia Cunning hat ein Ende. Zwar muss man sich noch bis November gedulden, bis der nächste Sinners-Band erscheint, bis dahin kann man sich aber mit »Try Me« trösten, Band 1 der Serie um die Rockband »Sole Regret«. Es handelt sich dabei um eine Kurzgeschichte von ca. 88 Seiten (Amazonangabe), die die Autorin in Eigenregie als E-Book verkauft.

Dass man auf Basis der doch ausgesprochen dünnen Handlung einen dermaßen langen Klappentext fabrizieren kann, ist wirklich ganz beachtlich – und er erzählt eigentlich wirklich alles, was man wissen muss. Man könnte es auch durchaus kürzer fassen: Frau trifft Rockstar, es funkt augenblicklich zwischen ihnen, sie haben fantastischen Sex und anschließend wollen beide mehr. Ob das klappt oder nicht, wird sich vermutlich im Lauf der nächsten Bände zeigen.

Zum Teil ist die Geschichte inhaltlich ganz schön albern. Melanie findet Rockstars nämlich eigentlich doof, erst recht, wenn sie tätowiert sind. Als der Drummer Gabe – den sie zunächst gar nicht als Bandmitglied identifiziert – allerdings seine Tattoos enthüllt, ist sie dann doch überaus fasziniert und angeturnt und wird in Windeseile so gründlich von ihrer Aversion kuriert, dass sie am Ende ihr eigenes Tattoo haben will. Dass Melanie, die im Gegensatz zu ihrer Groupie-Freundin eher zurückhaltend und gesetzt ist, mit einem Wildfremden direkt selbstkonstruierte Sexspielzeuge testet, ist ebenfalls ein wenig fragwürdig. Und die Figuren haben auch keine besondere Tiefe – was bei einer Geschichte von dieser Kürze aber nicht anders zu erwarten und ohnehin niemals der Anspruch einer erotischen Novella ist.

Aber das alles ist völlig: Es ist egal, ob die Figuren gut ausgearbeitet sind und die Story glaubwürdig ist oder nicht. Hier kommts auf die Erotik an – und in dieser Hinsicht erfüllt Olivia Cunning alle (hohen) Erwartungen. Die Annäherung zwischen Gabe und Mel ist wirklich prickelnd und spannend, die Bettszenen sind richtig heiß und sexy und eine Spur außergewöhnlich (s. selbstkonstruiertes Sexspielzeug). Wer braucht da schon eine tiefschürfende Geschichte? Man muss Prioritäten setzen!

Fazit:
Sehr gute erotische Kurzgeschichte aus dem Rockstar-Milieu, die einem wenigstens ein Stündchen Wartezeit bis zum nächsten Sinners-Buch vertreibt.

[Keine Rezension] Lora Leigh: Callans Schicksal

Originaltitel: Tempting the Beast
Breeds, #01

Kurzbeschreibung (Amazon):
Als Journalistin ist Merinus Tyler ständig auf der Jagd nach einer guten Story. Eines Tages stößt sie auf Hinweise, dass das Militär genetische Experimente an Menschen vorgenommen hat. Und es gelingt ihr tatsächlich, einen der Supersoldaten aufzuspüren, der vor seinen Schöpfern geflohen und untergetaucht ist. Callan Lyons trägt Löwenblut in sich und besitzt übermenschliche Kräfte. Von ihrer ersten Begegnung an weckt der attraktive Callan eine wilde Leidenschaft in Merinus. Doch das Militär und die Gen-Forscher sind Callan dicht auf den Fersen.

Kommentar:
Ich hab mir das englische Original vor zwei oder drei Jahren mal als E-Book-Version gekauft, bin aber nie über die erste Hälfte hinausgekommen. Jetzt hatte ich das Glück, bei Melanie die deutsche Ausgabe zu gewinnen, sodass ich einen neuen Versuch wagen konnte. Aber was soll ich sagen – mir ist nach dem ersten Drittel klargeworden, warum ich die englische Version nie beendet habe.

Dem Klappentext ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass Callan und Merinus augenblicklich einem Paarungsrausch verfallen, dem sie nichts entgegenzusetzen haben, weil die Schmerzen unerträglich sind, wenn sie ihre Begierde nicht stillen. Also tun sie, was jeder vernünftige Mensch/Tiermensch tun würde: Sie kümmern sich um ihr Wohlbefinden und vögeln, bis der Arzt kommt – im wahrsten Sinne des Wortes, denn Blutproben, Scheidenabstriche usw. sollen Aufklärung darüber bringen, wie es zu dieser seltsamen und geradezu ungesunden Anziehung und dem Rausch inkl. all seiner Nebenwirkungen kommt. Zwischenzeitlich versuchen die beiden immer mal wieder, sich voneinander fernzuhalten, was aber einfach nicht möglich ist, weshalb man sich schnell eines Besseren besinnt und doch wieder übereinander herfällt. Ich kann mir nicht helfen, aber ich fand das alles irgendwie eher ein wenig albern, zumal die Geschichte in dieser Form der Ausarbeitung nichts von Interesse bietet und die Sexszenen auch nichts Besonderes sind. (Wenn man mal davon absieht, dass Callan – wie es sich für einen Löwen gehört – einen »Stachel« an seinem Penis vorzuweisen hat, der Merinus ganz exquisite Genüsse bereitet, die mich aber beim Lesen eher nicht so anmachen konnten. Ich mein … hallo?! Ein Widerhaken?!).

Ich fand das Buch nicht richtig schlecht, aber wirklich überzeugen konnte es mich auch nicht. Ich verspüre ehrlich gesagt keinerlei Bedürfnis, einen weiteren Band der Serie zu lesen, obwohl ich ein paar spätere Bücher auf Englisch hier stehen habe. Insofern stell ich mir – wie schon bei der Ankündigung der Übersetzung – erneut die Frage, ob Lyx sich einen Gefallen damit tut, die Frühwerke der Breeds-Serie zu veröffentlichen. Andererseits hat »Callans Schicksal« bei Amazon immerhin vier Sterne bei 19 Bewertungen, es wird also schon die richtige Entscheidung gewesen sein …

Fazit:
7/15 – Okay, muss man aber nicht wirklich gelesen haben.

 

 

Serieninfo (choronologische Auflistung):
01 Tempting the Beast | Callans Versuchung
02 The Man Within | Tabers Versuchung (November 2012)
03 Elizabeth’s Wolf
04 Kiss of Heat
05 Soul Deep
06 The Breed Next Door (in: Hot Spell Anthology)
07 Megan’s Mark
08 Harmony’s Way
09 Tanner’s Scheme
10 Wolfe’s Hope
11 Jacob’s Faith
12 Aiden’s Charity
13 In a Wolf’s Embrace (in: Beyond the Dark Anthology)
14 Dawn’s Awakening
15 A Jaguar’s Kiss (in: Shifter Anthology)
16 Mercury’s War
17 Christmas Heat (in: The Magical Christmas Cat Anthology)
18 Coyote’s Mate
19 Christmas Kissy (in: Hot for the Holidays Anthology)
20 Bengal’s Heart
21 Lion’s Heat
22 Styx’s Storm
23 Primal Kiss (in: The Primal Anthology)
24 Navarro’s Promise
25 An Inconvenient Mate (in: Tied with a Bow Anthology)
26 Lawe’s Justice

[Nachgefragt] Fifty Shades of Grey

Heute ein [Nachgefragt] in eigener Sache! ;) Ich bin jetzt so oft von verschiedenen Leuten in den Kommentaren und per E-Mail nach meiner (bisherigen) Meinung zu »Fifty Shades of Grey« gefragt worden, dass ich doch ein Statement für alle abgeben werde. Wer liest schon in den Kommentaren mit!

Wo ich bin …
Ich hab etwa ein Viertel des Buchs gelesen und bin gerade da, wo Christian Grey mit Anastasia nach Seattle fliegt und ihr offenbart, dass sein Faible BDSM ist. Sie hatten jetzt trotzdem gerade erst mal Vanilla-Sex, weil er mit einigem Entsetzen erfährt, dass sie noch Jungfrau ist. Also, richtige Jungfrau, nicht nur BDSM-Jungfrau.

… wie es mir gefällt …
Ich weiß noch nicht. Eigentlich fand ich den Beginn ganz gut. Ana ist ein bisschen arg naiv und tölpelig, Christian aber ziemlich interessant; die Spannung zwischen den beiden fand ich anfänglich gut ausgearbeitet. Allerdings bin ich gerade zunehmend gelangweilt, weil nicht so richtig was vorangeht. Zumindest nichts wirklich Fesselndes (no pun intended!). Das sollte sich jetzt aber bald ändern.

Sprachlich ist das Buch eher ziemlich einfach gehalten, aber wie anspruchslos das Englisch genau ist, kann ich nicht wirklich beurteilen – dafür sind meine Englischkenntnisse nicht fundiert genug. Fest steht aber, dass ich irgendjemanden foltern werde, wenn Ana noch ein einziges Mal »Holy Shit« sagt, denn ich habs bereits gefühlte 150-mal gelesen. Mindestens.

… und ob ich weiterlese.
Auf jeden Fall. Denn jetzt startet die Handlung erst so richtig durch – bislang gab es ja wie gesagt nur ganz normalen Sex. Die BDSM-Story dürfte in absehbarer Zeit so richtig losgehen, und ich bin wirklich gespannt, ob das Buch sich tatsächlich Richtung »echter« Erotikroman entwickelt oder doch eher als ganz normaler Liebesroman mit ein paar Soft-Erotik-Elementen entpuppt.

[Rezension] Jet Mykles: Heaven

Heaven Sent, #1

Beschreibung (All Romance):
The Weiss Strande Hotel is in trouble. Business just isn’t what it used to be when Tyler’s father ran the family-owned hotel. On top of business being down, dad’s sick with cancer and bills have skyrocketed.

Desperate to save his family interest, Tyler and his best friend sink their hopes and what’s left of their money into a new venture: a nightclub at the hotel. It’s imperative that the White Room is a success, or else the hotel will go under. Lady Luck seems to be with them, however, because they manage to sign the mega-popular rock group Heaven Sent to play the grand opening.

Already a huge fan of the group, Tyler couldn’t be more excited to welcome them to his hotel. He’s not at all prepared for the bomb of lust that hits him when he’s finally face-to-face with the painfully gorgeous lead singer, Johnnie Heaven. No, it couldn’t be lust. Yes, Johnnie’s probably the most beautiful person he’s ever seen, but Tyler is straight. It must be a misguided form of hero worship that he’s feeling.

Tyler finds out that he and Johnnie share an obsession: video games. When Johnnie invites Tyler to his room to play, Tyler jumps at the chance. Who wouldn’t snap up the opportunity to spend time with their idol? He and Johnnie have a great time with the games, but Tyler soon discovers that Johnnie’s got more in mind. The rock star’s aims to introduce Tyler to a whole new level of game play.

Kommentar:
Ich bin auf dieses Buch gestoßen, weil mir nach einer Rockstar-Romance war. In Ermangelung eines weiteren Olivia-Cunning-Buchs in nächster Zeit, hab ich mich also durch diverse Goodreads-Listen gestöbert und bin unter anderem auf die Autorin Jet Mykles mit ihrer »Heaven Sent«-Serie gestoßen. Ich wollte zwar eigentlich keine Gay-Geschichte, aber da das Buch durchgehend gut bewertet ist, hab ich trotzdem – und ungeachtet des scheußlichen Covers – zugeschlagen.

Dem Klappentext gibt es nicht viel hinzuzufügen. Als die Rockband Heaven Sent ins Weiss-Hotel kommt, um einen Gig zur Eröffnung des angeschlossenen Nachtclubs zu geben, funkt es augenblicklich zwischen Hotelbesitzer Tyler und Leadsänger Johnny. Die beiden vergnügen sich zunächst mit nächtlichen Videospielen und dann miteinander – Johnny verführt den Hotelmanager nach allen Regeln der Kunst. Wie es weitergehen soll, steht allerdings in den Sternen, denn Tyler hat so seine Probleme mit seiner neuen sexuellen Identität …

Die Geschichte hat ein bisschen was von einer besseren Fanfic, lässt sich aber wirklich gut lesen: Sie ist solide geschrieben und unterhaltsam, wenn man diese Art von Storys mag. Es ist wohl kaum einer Erwähnung wert, dass es hier vorwiegend um Sex geht, wobei die Sexszenen relativ explizit, aber nicht ordinär sind. Der Plot hat schon aufgrund seiner Kürze (ca. 31000 Wörter) keinen besonderen Tiefgang, stellt Tylers Konflikt aber trotzdem vollkommen ausreichend dar: Der Hotelmanager war bis vor Kurzem noch verlobt und hatte – im Gegensatz zu seiner Umgebung – keine Ahnung von seinen schwulen Tendenzen; dementsprechend schockiert reagiert er auf Johnnys Avancen. Insofern ist es auch glaubhaft, dass der Sänger das Objekt seiner Begierde ganz schön drängen muss, um zu kriegen, was er will – oder besser: was sie eigentlich beide wollen. Und das betrifft nicht nur den ersten Sex, sondern auch die folgende Beziehung zueinander, die von Tyler schwer zu akzeptieren ist. Er muss lernen, seine homosexuelle Seite anzunehmen, wenn die beiden glücklich werden wollen – und es ist richtig unterhaltsam, ihn auf seinem Weg zu begleiten.

Fazit:
11/15 – Eine sehr kurzweilige Gay-Geschichte, die meinen Erwartungen im Prinzip entsprochen hat (abgesehen davon, dass sie nicht viel vom Rockstar-Leben erzählt). Wenn mir mal wieder nach dieser Art von Erotik ist, werde ich bestimmt auf Mykles zurückgreifen.

 

 

Serieninfos:
01 Heaven
02 Purgatory
03 Hell
04 Faith
05 Genesis
06 Revelation

Außerdem gibt es die Serie »Heaven Sent Extras« mit weiteren Charakteren aus der »Heaven Sent«-Serie sowie die Spin-off-Serie »Indigo Knights« zu Band 5, »Genesis«.

[Rezension] Olivia Cunning: Rock Hard

Sinners on Tour, #2

Inhalt:
Every night lead singer, Sed Lionheart whips thousands of women into a frenzy with his voice alone. But the stage is the only place Sed feels any passion since he lost Jessica…

It shattered her heart, but law student Jessica broke off her engagement to Sed, determined to be successful on her own terms. But no other man can ever hold a candle to Sed…

Then a chance meeting and tortuously close quarters lead to uncontrollable flares of passion and rediscovery of their unique penchant for public encounters. Now, in addition to the risk of mutual heartbreak every time they get together, they’re in danger of truly scandalous public exposure…

Kommentar:
Nachdem ich von Band 1 der Sinners-Serie so begeistert war, waren meine Erwartungen an das Folgebuch trotz des DA-Verrisses hoch. Vielleicht zu hoch: Die Kritikpunkte von DA würde ich nämlich zwar nur zum Teil unterschreiben und das dort so herausgestellte »Ungh« kommt im ganzen Buch vielleicht fünfmal vor, aber trotzdem hat mir »Rock Hard« deutlich weniger gefallen als »Backstage Pass«.

Sed, der Sänger der Rockband »Sinners«, hat die Trennung von seiner Freundin Jessica vor zwei Jahren immer noch nicht verwunden. Als er sie zufällig als Stripperin in einem Club in Las Vegas sieht, zerrt er sie von der Bühne und zettelt eine Schlägerei an, in die sämtliche Bandmitglieder verstrickt sind und die später noch verheerende Folgen haben wird. Jessica verliert daraufhin ihren Job, doch das Geld, das Sed ihr zugesteckt hat, will sie trotzdem nicht behalten. Als sie ihn allerdings aufsucht, um es zurückzugeben, läuft alles ein wenig anders als geplant, und die beiden beginnen eine heiße Affäre …

Es ist kaum erwähnenswert, dass es natürlich nicht bei einer rein sexuellen Beziehung bleibt, auch wenn die Protagonisten permanent damit beschäftigt sind, sich das zu versichern und sich gegenseitig zu verletzen. Wenn die beiden nicht gerade Sex haben – vorzugsweise in der Öffentlichkeit –, zicken sie sich die meiste Zeit heftig an, weil Jessica sich von Sed bevormundet fühlt. Und auch wenn Jessica vielfach überreagiert, sind Seds Beschützerinstinkt und seine Besserwisserei tatsächlich oft sehr nervig – kurzum: beide Protagonisten sind ganz schön anstrengend.

Hinzu kommt, dass die Sexszenen zwar gut, aber sehr viel gewöhnlicher und weniger ansprechend sind als in »Backstage Pass«. Und sie sind weit seltener – was vermutlich daran liegt, dass die Autorin gefühlte hundert weitere Baustellen eröffnet. Neben der On-Off-Beziehung von Sed und Jessica geht es nämlich u.a. um eine schwere Kopfverletzung und deren Folgen, Depressionen, Medikamentenabhängigkeit, Diskriminierung an der Universität und sexuelle Nötigung. Im Fokus steht auch Jace, der »neue« Bassist der Band, der immer noch nicht richtig von den anderen akzeptiert wird. Ich finde es im Prinzip ja gut, dass die anderen Bandmitglieder stark in die Geschichte eingebunden werden, aber hier nehmen all die Nebenhandlungen insgesamt zu viel Raum ein, das raubt der Haupthandlung die Spannung.

Fazit:
10/15 – Ein guter Erotikroman, dem es aber definitiv nicht geschadet hätte, wenn die Autorin sich mehr auf die Geschichte der eigentlichen Protagonisten konzentriert und ein paar zusätzliche und außergewöhnlichere Sexszenen eingebaut hätte.

 

 

Serieninfo:
01 Backstage Pass – 14/15
02 Rock Hard
03 Hot Ticket [Jace]
04 Snared [Eric]
05 Doucle time [Trey] (voraussichtlich Frühjahr 2012)

Trivia:
So, wie es momentan aussieht, wird wohl kurioserweise Band 5 der Serie vorgezogen und im Frühjahr 2012 erscheinen, noch vor den Bänden 3 und 4.

[Rezension] Olivia Cunning: Backstage Pass

Sinners on Tour, #1

Kurzbeschreibung (Amazon):
It’s been months since Brian Sinclair, lead guitarist for the famous rock band, Sinners, composed anything. Unable to write the music that once flowed so naturally, Brian is lost without his musical mojo. But when sexy psychology professor Myrna Evans comes on tour to study groupie mentality, Brian may have found the spark he needs to reignite his musical genius. When lust turns to love, will Brian be able to convince Myrna that what they have is more than just a fling, and that now that he’s found his heart’s muse, he doesn’t want to live without her?

Kommentar:
Ich hatte ja in letzter Zeit die Lust an erotischen Romanen ein wenig verloren, aber diverse Rezensionen zu »Backstage Pass« haben mich dann doch neugierig gemacht. Zum Glück – gehört das Buch doch zu den besten Erotica, die ich in letzter Zeit, vielleicht sogar jemals gelesen habe.

Als die Psychologie-Professorin Myrna Evans während einer Vortragsreise in einem Hotel zufällig die Rockband »Sinners« trifft, sprühen zwischen ihr und dem Gitarristen Brian Sinclair augenblicklich die Funken. Die beiden stürzen sich Hals über Kopf in eine heiße Affäre, die keine Wünsche offen lässt, trennen sich aber nach einem Wochenende wieder und wollen sich eigentlich nicht wiedersehen, weil Myrna eine feste Beziehung welcher Art auch immer ablehnt. Als Brian sie nach einigen Wochen dennoch kontaktiert, kann sie nicht widerstehen und stimmt einem weiteren Treffen zu, das nicht weniger aufregend ist als das erste. Nicht viel später ergibt sich für Myrna dann die Möglichkeit, die Rockband im Rahmen einer Studie über Groupies für einige Monate auf ihrer Tour zu begleiten, und während dieser Zeit vertieft sich die Beziehung zwischen ihr und Brian zunehmend …

»Backstage Pass« ist wirklich ein erstaunliches Buch. Es gibt diverse Dinge, die ich merkwürdig bis albern, total vorhersehbar oder ziemlich überflüssig fand, aber komischerweise war für mich das Gesamtbild so stimmig, dass mich das alles nicht weiter gestört hat. Man hat es hier nicht – wie bei vielen anderen Vertretern des Genres – mit aneinandergereihten Sexszenen zu tun, die durch eine nachlässig konstruierte Rahmenhandlung notdürftig zusammengehalten werden, sondern es gibt tatsächlich eine sinnvolle Geschichte, die zwar wenig Überraschungen bietet, aber trotzdem nett zu lesen und sehr unterhaltsam ist.

Die Hauptpersonen sind sympathisch und haben für einen Erotikroman außergewöhnlich viel Charakter. Myrna ist eine Frau, die aufgrund traumatischer Erfahrungen in der Vergangenheit erst wieder lernen muss, einem Mann so weit zu vertrauen, dass sie sich auf eine feste Beziehung einlässt. Erst nach und nach wird aufgedeckt, was sie erlebt hat und warum ihr Selbstwertgefühl so nachhaltig gestört ist. Romantiker Brian ist sensibel genug, um ziemlich schnell festzustellen, dass Myrna bei aller sexueller Freizügigkeit eine Bürde mit sich herumträgt, und behandelt sie entsprechend rücksichtsvoll. Es wird von Anfang an deutlich, dass die beiden mehr verbindet als nur sexuelle Anziehungskraft, vor allem Myrna braucht aber ihre Zeit, um sich das einzugestehen.

Unterdessen bleibt genug Zeit für zahlreiche sexuelle Experimente der Hauptfiguren und wirklich heiße Sexszenen jeder Couleur: Neben ganz herkömmlichen Spielarten finden sich Anal-, leichte SM- und Voyeur-Szenen, darüber hinaus ein Dreier, der aufgrund der Konstallation wirklich spannend mitzuerleben ist und letztendlich sogar richtig zu Herzen geht. Wer nur ein bisschen Blümchensex lesen will, ist mit diesem Buch nicht gut bedient, alle anderen kriegen aber wirklich gut geschriebene erotische Topunterhaltung.

Da Myrna mit der Band auf Tour ist, und sie alle auf engstem Raum in zwei Tourbussen leben, lernt man auch die anderen Mitglieder der »Sinners« näher kennen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, und das, was man von ihnen mitbekommt, macht einem große Lust auf die weiteren Bände der Serie. Und deshalb hab ich »Rock Hard« auch noch während des Lesens von »Backstage Pass« bestellt – trotz des »Ungh«-Verrisses von DA.

Fazit:
14/15 – Wow!

 

 

Serieninfo:
01 Backstage Pass
02 Rock Hard
03 Hot Ticket [Jace]
04 Snared [Eric]
05 Doucle time [Trey]

Trivia:
Es wurde eine Homepage für die fiktive Band »Sinners« eingerichtet.

Unter Sinners Excerpts findet man zahlreiche Auszüge aus den Büchern sowie gelöschte Szenen und kostenlose Kurzgeschichten; darüber hinaus gibt es jede Menge Fun Stuff, darunter Playlists zu »Backstage Pass« und »Rock Hard«.

Lesenswert-empfehlenswert haben im Mai dieses Jahres ein interessantes Interview mit der Autorin geführt.