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… kommen manchmal spannende Dinge heraus! So begegnet uns in Katie MacAlisters »You Slay Me«, zu deutsch: »Dragon Love. Feuer und Flamme für diesen Mann« ein gewisser Herr, der »The Venediger« genannt wird. Und während ich noch darüber nachdenke, was das wohl für eine geheimnisvolle Gestalt sein soll, liefert MacAlister freundlicherweise auch schon die Erklärung: Venediger bedeutet »man from Venice«. Aaaah ja! Nun bin ich im Bilde. Ich dachte zwar immer, diese Leute hießen »Venezianer«, aber in Duden-Deutschland ist ja inzwischen so einiges möglich. Warum also nicht auch ein »Venediger«?

Inhalt:
London, 1898. Die verarmte Lady Edwina Bollash verdient sich mit der Erziehung adliger Mädchen ihren Lebensunterhalt und erwirbt sich den Ruf, selbst schwierigste Fälle bewältigen zu können. Doch eines Tages treten die Zwillinge Emile und Jeremy Lamont mit einer Wette an sie heran: Edwina soll Mick Tremore, einen ungehobelten Rattenfänger aus Cornwall, innerhalb von sechs Wochen gesellschaftsfähig machen, sodass er auf dem Ball des Duke of Arles als Viscount auftreten kann. Edwina lässt sich nach kurzem Zögern auf den lukrativen Handel ein, weil sie mit dem Duke noch eine Rechnung offen hat – und weil sie als Linguistin Micks Dialekt so faszinierend findet, dass sie ihn während der Ausbildung studieren will. Sie stellt schnell fest, dass nicht nur Micks Dialekt faszinierend ist, sondern dass er darüber hinaus ein äußerst intelligenter und anziehender Mann ist …
Kommentar:
Verarmte Adlige modelt »unerzogenen« Arbeiter aus Cornwall bzw. dem East End zum Gentleman um – das ist ein Plot nach meinem Geschmack. Ich mag ruhige, intensive Geschichten, die sich darauf konzentrieren, die Entwicklung der Beziehung zwischen den Protagonisten zu erzählen, und brauche kein großes Tamtam, keine Krimi- oder Spionagehandlung oder gar siebentausend schwachsinnige Missverständnisse, die das Happy-End künstlich hinauszögern und meist einfach nur ärgerlich sind. Die ausschließliche Konzentration auf die Protagonisten birgt allerdings die Gefahr, dass zu wenig passiert – so auch hier: Irgendwie fehlt dem Buch der Pepp. Die Ausbildung Tremores plätschert ohne echte Höhepunkte vor sich hin, weil er offenbar ein ziemlicher Musterschüler ist. Ähnliches gilt für die Beziehung der Protagonisten: die zu erwartende Steigerung der Spannung und Gefühle füreinander ist nur bedingt nachvollziehbar oder zumindest nicht spürbar; man bekommt sie in Form der Gedanken der Protagonisten zwar mitgeteilt, kann sie aber in der Interaktion, den Dialogen, der Umgangsweise nicht »fühlen«. Überhapt nicht nach meinem Geschmack ist das Ende (Stichwort: Erbe), das einfach viel zu dick aufgetragen und viel zu »happy« ist.
Da sich die Geschichte wie erwähnt auf Mick und Edwina bzw. die Entwickung deren Beziehung fokussiert, sind alle anderen Figuren nur Staffage und Stichwortgeber. Die Protagonisten sind prinzipiell sympathisch, wenngleich Wins Reaktion auf jegliche Komplimente mit der Zeit ein wenig anstrengend ist und nicht so recht zur sonst eigentlich eigenständigen und erfolgreichen Frau passen mag. Bezüglich Mick hätte ich mir ein paar Ecken und Kanten mehr gewünscht; ebenso wie Edwine ist er ein wenig zu glatt und damit blass – beide sind keine Figuren, die mir im Gedächtnis bleiben werden.
Fazit:
10/15 – Weil ich ein großer Fan dieser Art von Plot bin, gibt es noch ein »gut«. Letztendlich bin ich aber ein wenig enttäuscht von diesem Buch, weil ihm die Intensität fehlt, für die Autorin so schätze.
OT: Where Memories Lie
Duncan Kincaid und Gemma James, Teil 12

Inhalt:
Als Erika Rosenthal 1939 aus Berlin floh, verlor sie eine wertvolle Brosche. Nun, fast 70 Jahre später, wird das Schmuckstück in einem bekannten Londoner Auktionshaus angeboten und von einer jungen Frau ersteigert. Erika bittet ihre Freundin Inspector Gemma James herauszufinden, wer die Frau ist. Doch kurz nachdem Gemma die Identität der Käuferin ausfindig gemacht hat, wird diese tot aufgefunden. Bei ihren Nachforschungen stoßen Gemma und ihr Mann und Kollege Superintendent Duncan Kincaid auf ein grausames Geheimnis in Erikas Familie …
Kommentar:
Kincaid und James ermitteln wieder – und zwar auf gewohnt hohem Nivau! Die Handlung ist spannend, mitreißend und trotz aller Emotionalität nicht zu dramatisch oder tragisch, und die Autorin stellt einmal mehr unter Beweis, dass sie eine Meisterin ist, wenn es darum geht, eine Vielzahl verschiedener Erzählstränge und Perspektiven völlig mühelos, unnachahmlich elegant und überzeugend ineinander zu weben. Dabei geht es aber immer ruhig und nicht zu abgehoben zu: Man hat den Eindruck, dass hier relativ realistische Ermittlungsarbeit zu relativ realistischer Ereignissen beschrieben wird, bei der nicht die komplette Verwandt- und Bekanntschaft der Ermittler von heillosen Psychopathen abgemurkst wird. Die »Normalität« des Falles ist in heutigen Zeiten wirklich eine erfreuliche Wohltat!
Darüber hinaus schafft Crombie es, das Privatleben von Gemma und Duncain, glaubwürdig weiterzuentwickeln und so unaufdringlich einzubringen, dass es nicht mal mich stört, obwohl ich es eigentlich überhaupt nicht mag, wenn die Ermittler persönlich betroffen und in die Fälle involviert sind.
Fazit:
15/15 – Crombie in Bestform, hier passt einfach alles! Ein toller, ruhiger Krimi in englischer Tradition.
2. Teil der Millennium-Serie
Inhalt:
Ein ehrgeiziger junger Journalist bietet Mikael Blomkvist für sein Magazin Millennium eine Story an, die skandalöser nicht sein könnte. Amts- und Würdenträger der schwedischen Gesellschaft vergehen sich an jungen russischen Frauen, die gewaltsam ins Land geschafft und zur Prostitution gezwungen werden. Als sich Lisbeth Salander in die Recherchen einschaltet, stößt sie auf ein besonders pikantes Detail: Nils Bjurman, ihr ehemaliger Betreuer, scheint in den Mädchenhandel involviert zu sein. Wenig später werden der Journalist und Nils Bjurman tot aufgefunden. Die Tatwaffe trägt Lisbeths Fingerabdrücke. Sie wird an den Pranger gestellt und flüchtet. Nur Mikael Blomkvist glaubt an ihre Unschuld und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen in Lisbeths Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ihn bald das Fürchten lehrt.
Kommentar:
Wow! Eine grandiose Fortsetzung des ersten Teils – nur noch besser! Während der erste Teil zu Anfang und Ende (Aufklärung der Wennerstroem-Affäre) noch einige Längen hatte, wird man hier von der ersten Seite an in den Bann der Handlung gezogen. Allerdings muss man sich auf die eigenwillige Protagonistin Lisbeth einlassen, denn die Exzentrikerin ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte: Die in eigenem Interesse ermittelnde Hackerin befindet sich nicht nur unter Mordverdacht und auf der Flucht, sondern es wird darüber hinaus ihre Vergangenheit aufgedeckt. Mikael Blomkvist hilft ihr, wo er kann, spielt aber in »Verdammnis« eigentlich nur eine untergeordnete Rolle.
Vieles in diesem Buch ist an der Grenze des Erträglichen, etwa das Maß an psychischer und psychischer Gewalt, die extremen Gegenspieler (ein mysteriöser Drahtzieher, ein schmerzresistenter Superkämpfer á la »Beißer« und verschwörerische Spione) sowie zugegebenermaßen auch Lisbeth selbst, mutiert sie doch in diesem Buch endgültig zu einer Superheldin, die offenbar wirklich alles kann, schafft und überlebt. Doch obwohl das Geschehen teilweise an die James- Bond-Filme erinnert (wenngleich gottlob mit überschaubarerer Action), überschreitet Larsson die Grenze nicht, sondern liefert ein extrem unterhaltsames und spannendes Buch – zumal er es schafft, bis fast zum Ende offen zu lassen, ob bzw. was Lisbeth mit den Morden, die ihr zu Last geleget werden, zu tun hat.
Wertung:
15/15 – Ein richtig guter, spannender Krimi auf allerhöchstem Niveau.
OT: Thief of Lives
Dhampir/Noble Dead, Teil 2

Inhalt:
Nachdem Magiere und der Halbelf Leesil das Städtchen Miiska von den Vampiren befreit haben, hofft Magiere, sich endlich in ihrer Taverne niederlassen zu können. Doch in der Hauptstadt Bela wird die Tochter eines einflussreichen Ratsherrn tot aufgefunden, und alles deutet darauf hin, dass sie Opfer eines Vampirs geworden ist. Der Rat der Stadt bietet Magiere eine großzügige Belohnung, wenn sie sich der Sache annimmt. Doch diese weigert sich immer noch, sich ihrer wahren Bestimmung zu stellen: eine Vampirjägerin zu werden …
Kommentar:
Es gibt Bücher, bei denen ich es kaum erwarten kann zu erfahren, was weiter passiert. Es gibt Bücher, da ist mir völlig egal, was weiter passiert – Hauptsache, es ist endlich vorbei. »Seelendieb« zählt leider zur letztgenannten Sorte, was umso enttäuschender ist, als dass ich von Band 1 der Serie hellauf begeistert war. Doch trotz großer Vorfreude kam ich in »Seelendieb« nicht nur überhaupt nicht rein, sondern das Buch hat mich bis zum Schluss einfach nur gelangweilt. Es passiert alles in allem nämlich wenig bis nichts, zumindest nichts Interessantes. Und das, obwohl – oder gerade weil?! – es so viele verschiedene Erzählperspektiven und (bis über das Ende des Buches hinaus) offene Handlungsstränge bzw. Motive unterschiedlicher Haupt- und Nebenfiguren gibt. Manch einer mag es schätzen, ich finde es überflüssig bis nervig und bin folglich eher kein Freund von Büchern, bei denen das gleiche Geschehen aus der Sichtweise so vieler unterschiedlicher Figuren erzählt wird; es gibt m.E. nur wenige Autoren, die bei dabei das richtige Maß finden und echte Spannung aufbauen können. Doch nicht nur die Anzahl der Erzählperspektiven ist mir zu hoch, sondern auch der Anteil der Kampfszenen – was aber natürlich ein sehr subjektives Kriterium ist.
Die beiden Hauptfiguren Leesil und Magire sowie ihr Begleiter Chap retten ein paar Punkte, üben auf mich aber ebenfalls keine solche Faszination mehr aus wie noch in Band 1 der Serie; sie wirken trotz der Aufdeckung eines Teils ihrer Vergangenheit ein wenig blass.
Fazit:
5/15 – Enttäuschender 2. Teil der Dhampir-Serie, bei dem der Spannungsaufbau überhaupt nicht funktioniert; die Handlung plätschert einfach 400 Seiten lang ohne echte Höhepunkte vor sich hin. Eine Steigerung ist dringend notwendig – und ich bin bei aller Enttäuschung zuversichtlich, da der Grundstein für weitere interessante Ereignisse und Aufträge gelegt ist.
Der FC Bayern München sorgt in dieser Saison für ungläubiges Staunen. Entgegen aller Befürchtungen der Bayernhasser verbreiten sie nämlich auf den Plätzen der Nation keineswegs Angst und Schrecken durch ihre unangefochten souveränen Leistungen – obwohl wir doch alle befürchtet hatten, dass die Buddhafiguren über diesem hochmodernen Trainings- und Meditationszentrum so viel positive Energie verstrahlen würden, dass die anderen Vereine diesmal wirklich das von Uli Hoeneß angesprochene Fernglas bräuchten, um diese Wunderfußballer überhaupt noch wahrzunehmen. (Okay, »uns« Werder-Fans würde das vielleicht nicht schaden …)
Aber wenn schon die fußballerischen Leistungen bei den Bayern … nun … zumindest bislang noch nicht ganz so souverän sind, so führen Klinsmanns lebensumspannende Lehren auf und neben dem Platz doch immerhin zu sprachlichen Bereicherungen, aus denen auch wir interessierten Fans Nutzen ziehen können. Wir lernen nicht nur universal einsetzbare Ausreden von Mark van Bommel, der jüngst treffsicher feststellte, dass er sich in einer »Karamboliersituation« befand und gar nicht anders konnte. Nein, auch die Reporter bereichern unseren Alltag mit eindrucksvollen Wörtern aus der kleinen Neologismen-Schatzkiste. So stellt ein DSF-Reporter unlängst fest:
»Die Bayern zeigten gestern eine debakulöse Leistung.«
Debakulös! Ich bin mir noch nicht sicher, ob das einem mehr oder weniger nebulösen Hirn im Debakel während einer Karamboliersituation entsprungen ist, aber es ist toll, oder?! Ich werde das Wort unbedingt in meinen Wortschatz integrieren!
Inhalt:
Daphne Wade arbeitet als Dokumentarin für den Duke of Tremore, der auf seinem Grundbesitz ein römisches Haus ausgräbt, und verliebt sich Hals über Kopf in ihren Arbeitgeber. Doch als sie ein Gespräch zwischen dem Duke und seiner Schwester belauscht, in dem er äußerst abfällig über die junge Archäologin spricht, ist es mit der Liebe und Aufopferungsbereitschaft vorbei! Zutiefst gekränkt kündigt Daphne die Stelle und nimmt das Angebot der Schwester des Dukes an, sie in die Gesellschaft einzuführen. Erst jetzt wird dem arroganten oberflächliche Tremore bewusst, was er an Daphne hat, doch ihm bleibt nicht viel Zeit, um sie davon zu überzeugen, bei ihm zu bleiben …
Kommentar:
Die Handlung unterscheidet sich nur unwesentlich von der vieler anderen Historicals: Bürgerliche, unscheinbare Angestellte eines Adligen verliebt sich in ihren gefühlskalten, eingebildeten Arbeitgeber, der sich überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt – bis sie kündigt. Das Setting ist für einen historischen Liebesroman (1830) schon weniger üblich: Daphne verdient als Archäologin ihren eigenen Lebensunterhalt, ist damit finanziell nicht von einem Ehemann/Verwandten abhängig und bewegt sich außerhalb der gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen. Damit bildet sie einen perfekten Gegenpol zu Tremore, der seinerseits extrem pflicht- und traditionsbewusst dargestellt ist, und aus dieser Gegensätzlichkeit der Protagonisten bezieht das Buch auch einen großen Teil seines Reizes. Die Spannung, die sich ab dem Zeitpunkt von Daphnes Kündigung zwischen den Protagonisten aufbaut, ist greifbar, die veränderte Wahrnehmung Daphnes durch den Duke und sein Hadern mit diesem Umstand ist richtig gut und prickelnd beschrieben.
Im letzten Drittel lässt das Buch allerdings etwas nach: Tremors Vorgehensweise in London und Daphnes (prinzipiell verständliche) Reaktion auf seinen Heiratsantrag erinnern mich leider frappierend an Stephanie Laurens‘ ewig wiederkehrenden Cynster-Plot (»Ich heirate ihn nur, wenn er mich wirklich liebt, nicht aber, wenn er mich nur aus reinem Pflichtbewusstsein will.«) und ist nicht nur einigermaßen anstrengend, sondern historisch betrachtet auch ziemlich unglaubwürdig.
Wertung:
12/15 – Trotz kleinerer Abstriche ein schönes, unterhaltsames Buch, das das Niveau und die Spannung aber nicht über die gesamte Länge halten kann.
Ich hab gerade ein wenig bei Amazon in den Leserrezensionen gestöbert und musste mich dabei zum wiederholten Male über die hausgemachten falschen Erwartungen mancher Leser aufregen, an denen sie jedoch – natürlich! – nicht sich selbst, sondern dem Buch die Schuld geben. So geschehen z.B. bei Carrie Vaughns »Stunde der Wölfe« (Midnight Hour 1), wo sich gleich mehrere Rezensenten dazu berufen fühlen anzumerken, dass es sich hierbei nicht um eine Romanze handelt. Eine Userin zieht dafür auch noch ausdrücklich Punkte ab.
Ähm … hallo? Will das Buch etwa eine »Fantasy-Love-Story« sein? Oder behauptet irgendjemand (außer diesen offenbar verwirrten und fehlgeleiteten Rezensenten), dass das Buch eine »Fantasy-Love-Story« sei? Beides wäre mir neu. Selbst der Verlag hat sich in Kittys Fall bezähmt und den Klappentext nicht so formuliert, als würde hier eine paranormale Romanze vorliegen; offenbar scheinen aber nicht wenige Leser trotzdem der Meinung zu sein. Warum, um alles in der Welt? Es scheint momentan wirklich der Irrglaube vorzuherrschen, dass jedes Buch, in dem Werwölfe und Vampire vorkommen, eine Liebesgeschichte sein muss; anders kann ich mir die wiederkehrenden Beschwerden über den Mangel an Liebe, Gefühl, Romantik und Erotik wirklich nicht erklären.
Ich kann solche Kommentare echt nicht ab, die ärgern mich maßlos! Man kann doch ein Buch nicht nach eigenem (und nicht nachvollziehbarem) Gutdünken in eine Genre-Schublade packen und sich dann darüber beschweren, dass es da gar nicht reinpasst! Da kann ich mir ja gleich Goethes Werther greifen und nachher rumnölen, dass keine Hobbits vorkommen und die Action-Szenen zu wünschen übrig lassen!
OT: Working for the Devil
Dante Valentine, Band 1

Inhalt:
In einer Welt, in der die Magie regiert und die meisten Menschen übersinnliche Fähigkeiten besitzen, hat Dante Valentine als Geisterbeschwörerin und Dämonenjägerin ein recht gutes Auskommen. Doch eines Tages wird sie vom Teufel persönlich in die Hölle gerufen, der ihr einen Auftrag anbietet. Sie soll den Dämon Vardimal Santino aufspüren, der ein wertvolles Artefakt aus der Hölle gestohlen hat. Und dem Teufel kann man schlecht eine Bitte abschlagen, vor allem wenn das eigene Leben davon abhängt. Am geheimnisvollsten ist jedoch Dantes neuer Begleiter: der wortkarge, grünäugige Dämon Japhrimel …
Kommentar:
»Teufelsbraut« ist der Auftakt zu einer weiteren Urban-Fantasy-Serie. Die einigermaßen skurrile Grundidee klingt klasse: Der Teufel höchstselbst erteilt einer Nekromantin einen Auftragt und stellt ihr einen Dämonen zur Seite. Wenn man aber einen Deal mit dem Teufel macht, dann ist nun mal so einiges nicht, wie es zu sein scheint – und so ist es auch hier. Leider gestaltet sich die Ausführung des Auftrags durch Dante weit weniger spektakulär als der Klappentext klingt; die Suche nach Santino und dem ominösen »Ei« ist trotz einiger guter Ideen und Ansätze alles in allem nur mäßig spannend und nicht flüssig zu lesen.
Wenn man als Leser auf die Erforschung neuer Welten steht und/oder ein umfassende Vorwissen über Magier, Nekromanten usw. besitzt, mag man an dem Buch möglicherweise mehr Freude haben. Für alle anderen dürfte das Buch – gelinde gesagt! – schwierig zu lesen sein: Man wird man zahllosen Begrifflichkeiten aus dem magischen bzw. SF-Bereich geradezu erschlagen (nicht umsonst gibt es ein fünfseitiges Glossar, in dem jedoch längst nicht alle verwendeten Begriffe aufgeführt sind), was ziemlich zermürbend ist und nicht gerade zum Spaß am Buch beiträgt. Denn entweder man schlägt die Begriffe nach und wird so aus dem Handlungsfluss gerissen, oder man schlägt sie nicht nach, versteht aber dann eben einiges einfach nicht.
Für sämtliche Haupt- und Nebenfiguren gilt ebenfalls: Im Ansatz gut, aber nicht richtig bemerkenswert. Dante selbst etwa ist zwar grundsätzlich interessant, hat aber nicht wirklich das gewisse Etwas, das ich von einer sog. Kick-Ass-Protagonistin erwarte. Ihr Wandel gegen Ende des Buches verspricht allerdings spannende Entwicklungen in den folgenden Teilen der Serie. Aus Dantes dämonischem Begleiter Japhrimel hätte man ebenfalls mehr machen können, vielleicht sogar müssen: Er ist – für einen Dämon! – eigentlich ziemlich langweilig und bei Weitem nicht böse bzw. undurchsichtig genug. Dantes früherer Liebhaber sollte wohl in seiner Rolle als potenzieller Verräter die Spannung steigern, doch auch er bleibt letztendlich recht blass.
Wertung:
7/15 – Trotz der interessanten Grundidee nicht wirklich überzeugend.
[Es sei aber noch angemerkt, dass das Buch nach meinem Empfinden SF-Züge trägt, mit denen ich grundsätzlich NIE klar komme.]
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