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Der neue Kleypas ist raus!

Überhaupt nicht wirklich von Belang, aber ich muss mich mitteilen: Der neue Kleypas, der dritte Teil der Hathaway-Serie, ist lieferbar. Jetzt bin ich nur mal gespannt, wie lange BOL braucht, um das Buch beizuschaffen, hoffentlich machen die hinne! Hach, ich freu mich so drauf!

Katie-MacAlister-Interview bei Lyx

Lyx hat ein Interview mit Katie MacAlister online gestellt, in dem die Autorin zehn Fragen von Fans beantwortet und Einblicke in ihre Schreibrituale und Vorlieben gibt.

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AGOF-Studie

Das Börsenblatt hat die Ergebnisse der AGOF-Studie zum Thema »Buchinformation und Buchkauf im Internet« veröffentlich – wirklich interessant! Kurzfassung: Bücher sind das am häufigsten online gekaufte Produkt, das meiste online recherchierte Produkt und hat die dritthöchste Conversion-Rate (Verhältnis Suche–Kauf).

Börsenblattartikel | AGOF-Seite

Diana Palmer: Wilde, ungezähmte Liebe

Originaltitel: The Savage Heart

Inhalt:
Erfüllt von Liebe und Frieden war die Zeit, die Tess Meredith und Raven Following zusammen in Montana verbrachten, und Tess hatte geglaubt, dass ihr Glück niemals enden würde – bis Raven sie verlassen musste. Er baute sich in Chicago ein neues Leben auf und nahm einen neuen Namen an. Aber Tess war nicht bereit, seine Flucht einfach so hinzunehmen. Mühsam folgte sie seinen Spuren, die er so sorgfältig verwischt hatte, und als sie ihn endlich gefunden hatte, begann sie, um den Mann zu kämpfen, der ihr alle bedeutete. Da musste Raven schließlich erkennen, dass er machtlos war gegen die Waffe, die diese Frau gegen ihn einsetzte: ihre leidenschaftliche Liebe …

Kommentar (mit unzähligen Spoilern!):
Für diejenigen, die nach dem mitreißenden Klappentext noch ganz von Sinnen vor Begeisterung sind, hab ich eine schlechte Nachricht: Obwohl die Zusammenfassung nicht falsch ist, beschreibt der Text das Buch nur sehr unzureichend. Die wundervollen Zeiten in Montana werden nämlich nur im Prolog beschreiben, und die aufgebauschte Suche nach dem untergetauchten Raven wird nur mal kurz erwähnt, als Tess direkt in Kapitel 1 in Boston aufschlägt, wo sie ihren Jugendfreund findet. Der Rest des Buches, bei dem ganz nebenbei ein ziemlich durchschaubarer Mordfall aufgeklärt wird, läuft nach dem äußerst ermüdenden Motto »Wir lieben uns zwar, aber sie ist viel zu gut für mich, es darf nicht sein« ab.

Raven ist nämlich ein reinrassiger Sioux, der ein echtes Identitätsproblem hat und so tut, als sei er ein Weißer unter Weißen. Da er akzentfreies, astreines Amerikanisch spricht und seine langen schwarzen Haare zusammengebunden unter der Kleidung verbirgt, kommt auch keiner drauf, dass er in Wahrheit ein Indianer ist. Man hält ihn für einen Italiener oder Russen (!). Offenbar haben die Einwohner Bostons im frühen 20. Jh. noch keinen Indianer zu Gesicht bekommen und wissen daher nicht, wie Angehörige dieses Volks aussehen, schließlich liegt Boston ja auch im Osten, während die armen Ureinwohner in Reservaten im Westen festgehalten werden und sich betrinken müssen vor lauter Verzweiflung. Nicht, dass das sachlich falsch wäre, aber die Art der Aufarbeitung dieses Themas bei der Autorin geht ziemlich in die Hose (wie so vieles andere auch)! Wie auch immer, Raven liebt Tess jedenfalls, will ihr aber das Leben mit einem Indianer wegen der Schmähungen nicht zumuten – und noch viel weniger seinen Kindern.

Tess wär das eigentlich völlig egal, sie ist nämlich ausgesprochen liberal und überhaupt ganz couragiert. Sie reitet wie der Wind, ist die weltbeste Pfeil-und-Bogen-Schützin und knockt auch schon mal eben gestandene Männer mit nem Leberhaken aus. Natürlich hat sie aber auch eine zarte, hingebungsvolle Seite, deshalb arbeitet sie als Krankenschwester und gibt ihren Patienten in dieser Funktion neuen Lebensmut. Zudem engagiert sie sich bei den Suffragetten; sie kämpft folglich für die Rechte der Frauen und redet frei von der Leber weg über Sex, Kinderkriegen und alles, was damit zusammenhängt. Folgerichtig hat sie dann auch schlaue Ratschläge für jedermann zur Hand, beispielsweise für ihre nicht minder naive Freundin Nan, die wissen will: »Werden denn nicht alle Frauen von Männern verprügelt?« und der sie daraufhin erklärt: »Da hättest du dich schon wehren müssen und ihm mit der Eisenpfanne eins über den Kopf geben.« Komischerweise ist sie dennoch vollkommen naiv und hat keine Ahnung, was eigentlich zwischen Mann und Frau vor sich geht, als es drauf ankommt. Die Darstellung ihrer Unwissenheit ist vor dem Hintergrund ihrer Worte dermaßen unglaubwürdig, dass man wirklich nur noch die Augen rollen kann.

Gott sei Dank erkärt und zeigt Matt/Raven ihr eingehend, was es so zu wissen gibt. Das ist zunächst nicht ganz einfach, weil er ja eigentlich gar nicht so wirklich was mit ihr anfangen will – schließlich haben sie wegen des Rassenunterschieds keine gemeinsame Zukunft, wie er nicht müde wird zu betonen. Die Leidenschaft und Liebe rafft ihn bzw. seinen Verstand allerdings ziemlich schnell dahin, und es dauert nicht lange, bis er sie in einer grandiosen Szene irgendwo in der Pampa mit dem Finger entjungfert. Eine sehr probate Methode, um eine Frau in der damaligen Zeit zu ruinieren – könnte man meinen. Aber da ist man schief gewickelt, denn es ist ja gar nix passiert: Als Tess nämlich nachfragt, ob sie jetzt also keine Jungfrau mehr sei, antwortet ihr rücksichtsvoller mehr-oder-weniger-Liebhaber: »Doch, das bist du in gewissem Sinne immer noch. Ich bin ja nicht in dich eingedrungen. Aber trotzdem habe ich deine Jungfernschaft.« Weia!!! Man beachte: in gewissem Sinne! Das nenn ich ja mal richtig gekonnte Schönrednerei! Eindringen ist also nicht gleich eindringen, je nachdem, mit welchem Körperteil man es tut. Und was heißt eigentlich »Ich hab deine Jungfernschaft«? Will ich das überhaupt wissen? Ich glaub nicht!

Wie wir im weiteren Verlauf in langwierigen Dialogen erfahren, sind die beiden in der Folge ein »Liebespaar, aber nicht mehr«. Das soll wohl bedeuten, dass sie eine Affäre haben, obwohl sie ja gar keinen Sex hatten. Und sie werden auch keinen Sex haben, zumindest nicht mit diesem anderen gewissen Körperteil, mit dem Matt/Raven bislang noch nicht in sie eingedrungen ist, denn er will immer noch tunlichst vermeiden, ein Mischlingskind in die Welt zu setzen. Obwohl total ahnungslos in Sachen Sex, kann die weltgewandte Tess zum Thema Geburtenkontrolle dann doch wieder was beitragen, sie hat da nämlich das eine oder andere von ihren Suffragetten-Freundinnen gehört. Matt/Raven ist von diesen Methoden nicht begeistert, und konsequenterweise lassen sie dann Schwangerschaftsverhütung auch Schwangerschaftsverhütung sein, als sie nicht viel später einmal mehr von ihrer Libido übermannt werden und übereinander herfallen. Die nach einmal Fast-Sex inzwischen schon recht gewandte Tess will jetzt endlich mal mehr erleben und sie nimmt sich im wahrsten Sinne des Wortes, was sie möchte. So ganz wohl ist dem Überwältigten dabei nicht, doch ehe er sich versieht, ist es zu spät, denn »so erregt wie er war, könnte er sie jetzt schon geschwängert haben. Ein Samentropfen genügte ja schon. Also gab es jetzt keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten.« Ähm, ja – Wahrscheinlichkeitsrechnung ade! Ich kenn diese Denkweise von diversen Diätversünden nach dem Motto: Wenn man schon 1 Rippchen Schokolade isst, kann man auch gleich die ganze Tafel verschlingen, ist dann ja eh schon alles zu spät.

Apropos zu spät: Man hört ja öfter, dass Männer während und direkt nach dem Sex Dinge sagen, die sie gar nicht sagen wollen – so auch hier! Matt/Raven offenbart der sich wohlig räkelnden Tess nämlich, dass sie bereits damals vor 14 Jahren im Wilden Westen von einem Medizinmann getraut wurden. Nach diesem Geständnis und dem Sex gibt es kein Zurück mehr und Matt/Raven muss der Realität ins Auge sehen: Er entkommt der Ehefalle inkl. Mischlingskindern nicht mehr! Aber immerhin leben sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage, und weil Tess so einen guten Einfluss auf Matt hat, legt er seinen Minderwertigkeitskomplex ab, wird wieder Raven und tritt in der Show von Buffalo Bill auf. Im Epilog erfahren wir übrigens noch, dass die Tochter der beiden 35 Jahre später als erste Frau in den Staatsdienst des Bundesstaates Illinois eintreten darf – hoffentlich gibts über die nicht auch noch ein Buch!

Fazit:
3/15 – Erwartet nach dieser Beschreibung ernsthaft jemand ein Fazit? Na gut! Das Buch war lange nicht so schlimm wie Amelia, aber dennoch bodenlos blöd!

[Rezension] Isabel Abedi: Lucian

Inhalt:
»Becky, hast du dir eigentlich mal überlegt, dass Lucian vielleicht … kein … Mensch ist?«
Ich senkte den Kopf. »Nein«, flüsterte ich. Aber was ich dachte, war: Ja.

Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnisvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt die beiden es auch versuchen, sie kommen nicht voneinander los. Aber bevor sie noch erfahren können, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet, ist weit mehr als Liebe.

Kommentar:
Der düstere Auftakt des Buches zieht einen sofort in den Bann: Ein unvermitteltes, seltsames Gefühl in Rebeccas Brust, ihr unheimlicher Albtraum und Lucians Auftauchen vor ihrem Fenster mitten in der Nacht versprechen mysteriöse Unterhaltung der Extraklasse. In der Folge verliert das Buch aber erst mal etwas an Faszination. Das hängt vor allem damit zusammen, dass man lange Zeit nicht weiß, worum es eigentlich geht und wo das alles hinführen soll – weshalb das Buch zunächst fast wie eine herkömmliche Teeniestory wirkt, in der sich ein Mädchen in einen seltsamen Jungen verliebt, und die das Leben einer Sechzehnjährigen mit all ihren Sorgen und Nöten widerspiegelt. Es geht um Probleme mit den Eltern, Stress mit dem Lehrer, Ärger, Freund und Leid mit der besten Freundin sowie um die erste Liebe und die Frage, wie schnell man wie weit gehen sollte. Zwar kreisen Rebeccas Gedanken in dieser Phase ständig um Lucian, der immer wieder in ihrer Nähe auftaucht, ihr Kontakt zu ihm ist aber eher sporadisch und auf ein paar Sätze beschränkt. Die wenigen Gespräche sind dafür umso intensiver, zumal sich herauskristallisiert, dass Lucian Ereignisse aus Rebeccas Leben und Zukunft träumt und Dinge aus ihrer Vergangenheit weiß, die er eigentlich nicht wissen kann. Das macht vor allem ihm selbst Angst, nicht zuletzt weil er fürchtet, in der Vergangenheit etwas Schreckliches getan und deshalb seine Erinnerung verloren zu haben. Geradezu verzweifelt versucht er, sich von ihr fernzuhalten, um sie nicht in Gefahr zu bringen, doch er kann der magischen Anziehungskraft ebenso wenig widerstehen wie Rebecca; das Schicksal scheint die beiden immer wieder zusammenzuführen. Als Lucian aber zumindest im Ansatz klar wird, in welcher Gefahr das Mädchen schwebt, tut er aus Unwissenheit das Schlimmste, was er tun kann: Um Rebecca zu schützen, spricht er mit ihrer Mutter, die ihre Tochter daraufhin wegschickt.

Rebecca durchlebt in der Folge eine schmerzhafte Leidenszeit, während der sie weder spricht noch isst, und die ausschließlich durch die knapp dreißig E-Mails ihrer Freunde und Verwandten transportiert wird – ein sehr eleganter Kniff der Autorin, zumal die Sorge der Freunde und ihre Versuche, Rebecca ins Leben zurückzuholen, teils ziemlich anrührend sind. Nach einem mehrwöchigen Klinikaufenthalt geht es dem Mädchen schließlich etwas besser, doch die Erinnerungen holen es schnell wieder ein und stürzen es in ein neues Tief. Dann treten allerdings zwei Menschen in ihr Leben, die Rebecca helfen, die Geschehnisse in der Vergangenheit und ihre Gefühle für den mysteriösen Jungen zu verstehen, und die Erklärungen sind nicht nur für Rebecca überraschend, sondern auch für Lucian, der schließlich wieder auftaucht und endlich erfährt, wer er ist. Die Verdichtung der Handlung bis zu diesem Punkt mit dem Umweg über die Tyger-Lovell-Reed-Verbindung ist hervorragend gelungen, und die Idee hinter der Geschichte erweist sich als richtig klasse; zwar haben sich – zumindest mir – ein paar Kleinigkeiten nicht ganz erschlossen bzw. blieben im Dunklen, das ist aber in Anbetracht des Genres zu verzeihen. Lucians Handeln am Ende ist konsequent und erscheint – obwohl bittersüß – einfach richtig. Es ist ein würdiger Abschluss für das Buch, das Hoffnung macht, zeigt es doch, dass man vor seinem Schicksal nicht davonlaufen, aber es verändern kann – zumal, wenn man nicht alleine ist.

Die Figuren sind allesamt nicht besonders facettenreich, aber dafür glaubwürdig; gleiches gilt für die Beziehungskonstellationen der Figuren zueinander. Schön ist außerdem, dass sich fast alle am Ende deutlich weiterentwickelt und ein Stück erwachsener geworden sind – zum Teil auch die Erwachsenen. Lucian ist allein schon aufgrund seiner mysteriösen Aura ein faszinierender Held, und Rebecca ist eine sympathische und alles in allem recht vernünftig wirkende Heldin. Auch die Nebenfiguren sind gut gelungen, vor allem Rebeccas begeisterungsfähige überschwängliche Freundin Suse, zu der Rebeccas ausgeglichener, beständiger und geduldiger Ex-Freund Sebastian einen deutlichen Kontrast bildet. Der ominöse, geheimnisvolle Lehrer Tyger, der Rebecca von Beginn das Leben schwer macht, erweist sich als eine der interessantesten Figuren der Geschichte, während ausgerechnet Rebeccas Mutter aufgrund ihres teils irrationalen Verhaltens zu den am wenigsten sympathischen zählt. Dass ihre Handlungsweise aus Sorge und Mutterliebe entspringt, steht außer Zweifel; ob eine Psychologin aber jegliches professionelles Wissen und völlig den Kopf verliert, wenn es um ihr eigenes Kind geht, wage ich zu bezweifeln. Noch unsympathischer als Rebeccas Mutter ist eigentlich nur ihre Stiefmutter, deren Hass allerdings nachvollziehbar wird und die am Ende trotz aller Aversionen das Richtige tut und entscheidend zum Ausgang der Geschichte beiträgt.

»Lucian« liest sich angenehm und flüssig, und es gibt einige wunderschöne, sehr gefühlvolle Beschreibungen von Szenen und Empfindungen. Die Gespräche der Jugendlichen erschienen mir allerdings zum Teil nicht besonders authentisch, d.h. Sprache und Ausdrücke kamen mir an manchen Stellen ziemlich gekünstelt und aufgesetzt vor – eher so, wie sich Erwachsene Jugendsprache vorstellen.

Fazit:
12/15 – Eine Geschichte, hinter der eine tolle Idee steckt, deren Umsetzung im ersten Drittel allerdings etwas schwer in die Gänge kommt, und in der durchaus sympathischen Protagonistin dennoch der ganz besondere Kick fehlt. Dennoch: Mein erstes Buch von Isabel Abedi wird ganz bestimmt nicht das letzte sein!

Buchtrailer

Nachdem ich dieser Tage mal ein paar Buchtrailer angesehen habe, muss ich feststellen, dass man mich damit ja überhaupt nicht hinterm Ofen vorlocken kann! Das ist doch echt nur was für Hardcore-Fans und nichts weiter als ein mehr oder (oft auch) weniger gelungen aufbereiteter Klappentext, oder entgeht mir da irgendwas? Versteh ich das alles nicht?

Schlimmer noch als schick mit Musik und Bildern aufbereitete Klappentexte find ich aber ja den Versuch, eine Geschichte zum Buch zu erzählen. Mit einigem Befremden hab ich zum Beispiel bei Amazon den Trailer zu »Wolfsgier« von Brigitte Melzer zur Kenntnis genommen – das Buch wäre nach Ansehen des Trailers fast von meiner Wunschzettel geflogen, ist in jedem Fall aber ganz nach unten gerückt auf meiner Prioritätenliste, weil ich mich jetzt so zielgruppenfern fühle und glaube, dass das Buch überhaupt nichts für mich ist! Das war dann wohl eher kontraproduktiv denn werbewirksam. Andererseits bin ich mit meinen 36 wahrscheinlich auch eher nicht die Zielgruppe! ;)

Marginalie #2

Unfassbar, was sich die Autoren so alles einfallen lassen, um Kasse zu machen. Im aktuellen Fall staune ich über die Schattenritter-Serie von Kathryn Smith, deren erster Teil mich mit folgender Inhaltsanhabe zum Augenrollen bringt:

Seit sechs Templer während der Kreuzzüge in Vampire verwandelt wurden, dienen sie dem Vatikan als Schattenritter und suchen nach dem Heiligen Gral, der ihnen Erlösung verspricht. Einer von ihnen, der ruppige Einzelgänger Chapel, folgt einer Spur an die wilde Küste Cornwalls – und findet dort die willensstarke Prue, die sein Herz nach 600 Jahren wieder zum Glühen bringt …

Buah! Templer, die in Vampire verwandelt wurden und für den Vatikan nach dem Heililgen Gral suchen? Ha-llo?! Was ist denn das für ein wilder Mix? Als wären Templer, Vampire, der Vatikan und der Heilige Gral nicht an sich schon mysteriös genug, um ganze Bücher damit zu füllen! Wenn ich mehr Zeit und einen weniger großen SUB hätte, würde ich mir das glatt mal antun – wäre bestimmt ein guter Lästerstoff. So aber lass ichs gar nicht sooo schweren Herzens liegen – selbst für 1 Ticket!

Okay, okay … Kann schon sein, dass das Buch vielleicht gar nicht so schlecht ist. Aber man wird mir doch sicher zustimmen, dass es nach nem ziemlich abstusen Mix klingt?!

Laura Lee Guhrke: With Seduction in Mind

4. Teil der Girls-Bachelors-Serie

Inhalt:
Daisy Merrick hat zum wiederholten Male ihren Job verloren, weil sie ihr Herz auf der Zunge trägt. In ihrer Verzweiflung beschließt sie versuchen, ihren Lebenstraum zu verwirklichen und Schriftstellerin zu werden. Doch der Verleger, dem sie ihr Manuskript anbietet, attestiert ihrem Roman zwar gute Ansätze, hält ihn aber für noch nicht veröffentlichungsreif. Da Marlowe allerdings von Daisys analytischem Verstand, ihrer Willensstärke und ihrer Ehrlichkeit überzeugt ist, betraut er sie mit einer anderen Aufgabe: Sie soll dem Autor Sebastian Grant, Earl of Avermore, zur Seite stehen, der sich in einer Schaffenskrise befindet. Dumm nur, dass sie gerade eine verherende Kritik über sein neuestes Stück geschrieben hat, und dass Sebastian ohnehin überhaupt nicht mehr Schreiben will …

Kommentar:
Der vierte Teil der Girls-Bachelor-Serie startet richtig gut: Daisys Schilderung der Umstände ihrer Entlassungen, Sebastians empörte Reaktion auf den Verriss seines Stücks, die stoische Reaktion von Sebastians Angestellten auf seine üble Laune, das erste Zusammentreffen zwischen Kritikerin und Autor und Marlowes Idee zur Kooperation der beiden – das alles ist typisch Guhrke, macht Spaß und fesselt von der ersten Seite an. Nachdem der Verleger Marlowe allerdings seinen Willen durchgesetzt und Sebastian zur Zusammenarbeit mit Daisy erpresst hat, weil er glaubt, dass beide davon profitieren können, verzettelt sich die Autorin ziemlich. Offenbar ist ihr ihr Fachwissen ein bisschen zum Verhängnis geworden, denn sie ergeht sich in endlosen, sich stetig wiederholenden Ausführungen zu Figurenanlage, Handlungsaufbau und Schreibtechnik, die ganz schön ermüdend sind. Grundsätzlich ist ein Einblick ins Leben bzw. die Arbeit eines Schriftstellers (und seinem Umgang mit Kritik) sicherlich interessant, leider bringt es in diesem Fall die Handlung so gut wie gar nicht voran und mutet in dieser Ausführlichkeit fast wie ein Schriftsteller-/Schreibschnellkurs an. Die Szenen, die sich nicht um die Schriftstellerei drehen und in denen sich Daisy und Sebastian besser kennenlernen und näher kommen, machen das zum Teil wieder wett, aber eben nicht komplett.

Gut gelungen sind die Figuren. Daisy stellt bereits auf den ersten Seiten unter Beweis, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Das Angebot eines bedeutenden Londoner Geschäftsmannes, sie zu seiner Mätresse zu machen, lehnt sie spontan mit den offenen Worten: »Aber Sie sind doch so alt!« ab, und der Verriss des Theaterstücks von Sebastian sowie ihr erstes Zusammentreffen mit ihm machen deutlich, dass sie willensstark, ehrlich, schlagfertig, optimistisch und nicht so leicht einzuschüchtern ist. Genau wegen dieser Eigenschaften ist sie prädestiniert dafür, Sebastian wieder zum Schreiben zu bewegen, obwohl sie selbst noch kein eigenes Werk veröffentlicht hat. Selbstzweifel beschleichen Daisy im Wesentlichen wegen ihres Aussehens, sie hat nämlich rote Haare und jede Menge Sommersprossen – was Sebastian ausnehmend gut gefällt, wie die Autorin nicht müde wird zu versichern.

Sebastian ist das genaue Gegenteil von Daisy – und ein ganz typischer außergewöhnlicher Guhrke-Held mit Ecken und Kanten. Oberflächlich betrachtet ist er ein leicht arroganter Adliger, der trotz seines hin und wieder aufblitzenden Spotts über eine Menge Charme verfügt. Tatsächlich ist er aber ein ausgesprochener Zyniker und Pessimist, der sich in sein Schicksal ergeben und mit der Schriftstellerei abgeschlossen hat. Sein Problem ist, dass er mehrere Jahre lang unter dem Einfluss von Kokain geschrieben hat und davon überzeugt ist, er habe mit dem Entzug auch seine Kreativität verloren. Er glaubt nicht mehr an sich und seine Fähigkeiten, und hätte Marlowe ihn nicht erpresst, hätte er niemals wieder an einem Buch gearbeitet. So aber hat er keine Wahl, und er macht sich äußerst halbherzig an die Überarbeitung seines Manuskripts. Dann allerdings küsst ihn im wahrsten Sinne des Wortes die Muse – in Gestalt von Daisy nämlich, die zu seiner neuen Droge und Inspiration wird. Seine Antriebslosigkeit und seine Schreibblockade lösen sich in Luft auf, aber die Angst vor einer neuen Abhängigkeit lässt nicht zu, dass er sein Glück greift, als es vor ihm liegt. Da er am Ende – natürlich! – das Richtige tut, verzeiht man ihm das alles ebenso wie seine leichte Egozentrik und die Ansätze von Selbstmitleid, denn es sind gerade seine Schwächen, die ihn aus der Masse der uniformen Liebesromanhelden herausheben. Und ich finde es wirklich mutig von der Autorin, in diese Genre einen so tief gesunkenen Helden zu präsentieren – der erst mal fast an seinem eigenen Erbrochenen ersticken muss, um seine starke Kokainabhängigkeit zu bekämpfen.

Wie fast immer bei Guhrke kann man die Figuren an einer Hand abzählen; die Autorin konzentriert sich fast ausschließlich auf die Protagonisten. Dennoch schade, dass die Hauptpersonen der vorherigen Bücher der Serie zwar hin und wieder erwähnt werden, aber nicht selbst in Erscheinung treten – abgesehen von Verleger Marlowe aus »And Then he Kissed Her« und einem Kurzauftritt von Maria aus »The Secret Desires of a Gentleman«.

Fazit:
8/15 – Ich bin eigentlich ein Freund von ruhigen Geschichten und brauche keine große Action, Kriminebenplots oder künstliche Missverständnisse, doch hier wurde eine gute Grundidee aufgrund der überbordenden Ausbreitung von unwichtigen Details zur Schriftstellerei teils ziemlich langatmig umgesetzt.

Beerbe und/oder triff Kerstin Gier!

Bei Lübbe kann man Kerstin Gier (teil-)beerben.

Kerstin Gier und die Verlagsgruppe Lübbe verlosen bereits zu Lebzeiten der Autorin einen Teil ihres Erbes – nämlich 500 Euro.

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Und das gibt es zu gewinnen:
1. Preis: „Kerstin Giers Erbe“ – 500 Euro
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Unabhängig davon kann man ein »Meet and Greet« mit der Autorin gewinnen (s. News bei Lübbe vom 1. September 2009):

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[Angelesen] Isabell Abedi: Lucian

Bereits seit einigen Tagen lese ich (mehr oder weniger) »Lucian« von Isabell Abedi. Ich weiß noch nicht so wirklich, worum es eigentlich geht, obwohl ich mich inzwischen auf Seite 100 vorgearbeitet habe. Dass ich nicht weiterkomme, liegt aber dennoch nicht am Buch, sondern am Umstand, dass bei mir eine Buchabgabe kurz vor Abschluss steht und auch noch mein Mann Urlaub hab – da komm ich zu nix.

Erster Satz:

Der Mittwochabend gehörte uns, Janne, Spatz und mir.