Amazon-Partnerprogramm
Hinweis: Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du auf den Link klickst und bei Amazon einkaufst. Das hilft mir, den Blogs zu finanzieren.
|
Friday Harbour, #4
Klappentext:
Justine Hoffman has made a comfortable life for herself on the island of Friday Harbor. She is the proprietor of a successful boutique hotel, and she has the safe, predictable life she has always wanted. Growing up with her flighty, nomadic mother, Marigold, has instilled in her a deep longing for stability. But in spite of everything Justine has achieved, there is still something missing. Love. And after years of waiting and dreaming, she is willing to do whatever it takes to change her destiny.
What Justine soon discovers is that someone cast a spell on her when she was born, with the result that she will never find her soul mate. Determined to change her fate, Justine finds a way to break the enchantment, never dreaming of the dangerous complications that will follow.
And when Justine meets the mysterious Jason Black, she accidentally unleashes a storm of desire and danger that threaten everything she holds dear . . . because Jason has secrets of his own, and he wants more from her than fate will ever allow.
Kommentar:
»Crystal Cove« ist bereits der vierte Teil der Friday-Harbor-Serie, zeitgenössischen Liebesromanen mit einem Hauch Magie. Dieser Hauch Magie kam mir in den Bänden 1-3 irritierend bis überflüssig, aber nicht allzu störend vor, beim vorliegenden Buch schießt die Autorin aber für meinen Geschmack weit übers Ziel hinaus.
Protagonistin Justine ist nämlich eine heidnische Hexe. Da mich das Thema noch nie interessiert hat, ich mich folglich nicht damit auskenne und die Autorin es meiner Meinung nach auch nicht vernünftig erklärt, hab ich nicht wirklich begriffen, was für eine genau; für das Buch ist es allerdings auch nicht notwendig zu wissen, wodurch sich die diversen verschiedenen Hexen genau unterscheiden. Justine jedenfalls verfügt über beeindruckende Kräfte, die sie allerdings nur bedingt kontrollieren kann, weil sie die Hexerei nie lernen wollte und sich weigerte, dem Zirkel beizutreten, dem ihre ungeliebte Mutter angehört. Überdies ist sie im Besitz eines mächtigen Zauberbuches, das ihr dennoch ein bisschen Zauberei ermöglicht.
So verfällt sie eines Tages auf die Idee, mittels dieses mächtigen Zauberbuches einen Zauber zu wirken, der ihr die große Liebe bringen soll. Bei der Gelegenheit stellt sie fest, dass ein Fluch auf ihr lastet, der bis dato verhindert hat, dass sie sich ernsthaft verliebt. Sie hebt ihn auf und macht sich auf, um herauszufinden, wer sie damit belegt hat. Zwei befreundete Hexen aus dem Zirkel ihrer Mutter rücken nach zähem Ringen damit heraus, was es mit der Sache auf sich hat, und spätestens jetzt wird klar, dass die Liebesgeschichte in diesem Buch ziemlich anstrengend werden könnte: Es wird nämlich enthüllt, dass alle Männer, in die sich die Hexen verlieben, zwangsläufig recht schnell abnippeln, und dass man einen Fluch wie den, mit dem Justine belegt ist, mitnichten einfach so aufheben kann, ohne dass das wenig erbauliche Konsequenzen nach sich zieht.
Ziemlich zeitgleich taucht als Objekt der Begierde der Geschäftsmann Jason auf, ein Buddhist ohne Seele mit dem dazu passenden Nachnamen Black. Die Geschichte mit der nicht vorhandenen Seele ist übrigens wörtlich zu verstehen – er hat keine Seele. Sowas kommt schon mal vor, dann ist die Zeit auf der Erde allerdings meist relativ knapp bemessen und nur auf ein Leben beschränkt; Reinkarnation ist nicht. Jason hat seine ganze eigenen Gründe, nach Friday Harbor zu kommen und etwas mit Justine anzufangen, das wird aber später völlig beiläufig abgetan, weil sich der eigentlich eiskalte Geschäftsmann mit Haut und Haar in die Hotelbesitzerin verliebt hat und bereit ist, sein seelenloses Dasein für sie zu opfern.
Ihr seht schon, es ist diesmal einiges los auf der Insel – leider hat es aber nicht viel Spaß gemacht, bei diesem albernen Hin und Her dabei zu sein. Mir waren diese ganzen Flüche und Gegenflüche und Fluchübertragungen deutlich zu viel des Guten. Ich weiß nicht, was Kleypas sich dabei gedacht hat, so viel Gewicht auf paranormale Elemente zu legen, und denke auch nicht, dass die Leser von zeitgenössischen Liebesromanen so was lesen wollen. Hinzu kommt, dass dabei die Liebesgeschichte und die Emotionen total auf der Strecke bleiben. Stattdessen springt die Autorin zu allem Übel auf den BDSM-Zug auf – als hätte sie das nötig! – und liefert eine ganz fürchterliche Bondage-Szene ab, die weder gut geschrieben noch erotisch ist.
Ich hoffe wirklich, dass Kleypas im nächsten Buch der Serie den Magie-Anteil wieder stark runterschraubt und sich stattdessen auf das besinnt, was sie wirklich gut kann: gefühlvolle Liebesromane mit einer Prise Humor. Sonst ist die Friday-Harbor-Serie für mich Geschichte.
5 Punkte
Serieninfo:
01 Christmas Eve at Friday Harbor | Das Winterwunder von Friday Harbor – 8/15
02 Rainshadow Road | Zaubersommer in Friday Harbor – 11/15
03 Dream Lake | Der gute Stern von Friday Harbor (Dezember 2013) – 13/15
04 Crystal Cove | N.N.
05 Lighning Bay (September 2013)
The Artists Trilogy, #0.5
Klappentext:
When young con artist Ellie Watt decides to call herself Eden White and go after the drug lord who ruined her as a child, she never expects to fall for one of his henchmen. But Javier Bernal is no ordinary man. Subtly dangerous and overwhelmingly seductive, Eden finds herself passionately in love with Javier, the very person she’s set-up to betray. With her body and heart in a heated battle against her deep need for revenge, no one will walk away from this con a winner.
Kommentar:
Auf das Prequel zur Artist-Trilogie bin ich bei Goodreads aufmerksam geworden, wo das Buch große Begeisterung hervorruft und eine durchschnittliche Bewertung von 4,58 (von 5) hat. »On Every Street« ist erst nach Band 1 der Serie veröffentlicht worden – und vielleicht muss man »Sins & Needles« zuvor gelesen haben, um in die Lobeshymnen einzustimmen. Würde jedenfalls erkären, warum mich die Novella weit weniger umgehauen hat als den Rest der Welt.
Der Plot ist eigentlich wirklich interessant: Ellie Watt, die Tochter eines Betrügerpärchens, wurde als Kind bei einer Gaunerei im Auftrag ihrer Eltern erwischt, woraufhin das Opfer zur Strafe ihr Bein mit Säure verätzen lässt. Mit 20 begibt sie sich auf einen Rachefeldzug gegen den Drogenboss, der ihr das Leben versaut hat, um endlich ihren inneren Frieden zu finden. Ihr Plan sieht so aus, dass sie sich unter falscher Identität, als Eden White, an einen Mitarbeiter des Verbrechers heranschleicht und ihrem eigentlichen Opfer so nahekommt. Doch Javier Bernal, die rechte Hand des Drogenbosses, weckt echte Leidenschaft in ihr und lässt sie ihre Pläne schnell vergessen – obwohl ihr Geliebter ein echter Bad Boy ist…
Die Geschichte hätte wirklich viel Potenzial gehabt – das aber nicht voll ausgeschöpft wurde. Denn Eden vergisst ihren Rachefeldzug völlig und konzentriert sich nur noch auf Javier. Sie trifft nicht ein einziges Mal auf den Mann, wegen dem sie so gelitten und jetzt alles hinter sich gelassen und eine falsche Identität angenommen hat; als sich die (einzige) Gelegenheit ergibt, kneift sie und geht dem Zusammentreffen aus dem Weg. Für mich war es ziemlich unglaubwürdig, dass jemand, der bis zu einem gewissen Zeitpunkt sein gesamtes Sein auf Rache ausrichtet, das Ziel komplett aus den Augen verliert vor lauter großartigem Sex.
Die Darstellung der schwierigen Beziehung zwischen Eden und Javier ist alles in allem ganz gut gelungen. Man muss zunächst mal darüber hinwegsehen, dass Jungfrau Eden von Latin Lover Javier schon bei der ersten Begegnung von den Socken gehauen wird – und umgekehrt –, aber sowas soll ja vorkommen. Dass Eden von Beginn an Javiers brutale, kaltblütige und mörderische Seite ignoriert bzw. sie entschuldigt, ist schon schwerer zu akzeptieren, es funktioniert aber, weil ihr innerer Konflikt wegen der Situation vor allem zu Beginn der Geschichte wirklich groß ist. Mit Fortschreiten der Beziehung lernt sie immer besser, die Augen vor dem zu verschließen, was Javier wirklich ist: der Handlanger eines Drogenbosses, der die Drecksarbeit macht. Es macht Sinn, dass Edens Ignoranz nur so lange fuktioniert, wie die Verbrechen nicht vor ihren Augen stattfinden; als es jedoch zu einer Hinrichtung in ihrem Haus kommt, gibt es die erste große Krise. Javier hat zwar genug Einfluss auf sie, um sie zunächst zu beruhigen; doch weitere Ereignisse sind dann des Guten zu viel.
Sehr positiv zu vermerken ist, dass Javier nicht durch die Liebe geläutert wird, wie das ja so oft der Fall ist in solchen Büchern. Er verwandelt sich nicht in ein Weichei, sondern bleibt ein kaltblütiger Verbrecher, auch wenn er phasenweise mit seinem eigenen Leben hadert. Wie er sagt, hasst er das Leben als Drogenbosshandlanger zwar, aber nicht genug, um es aufzugeben. Insgesamt ist er ein sehr glaubwürdiger Charakter, der gute wie schlechte Seiten hat.
Obwohl ich den Plot an sich und vor allem Javier eigentlich gut fand, konnte mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen. Ich schiebe das auf den Erzählstil, der zum Teil recht sprunghaft ist: Längere Zeiträume werden einfach übersprungen und dann rückblickend kurz zusammengefasst – was die Entwicklung der Beziehung zwischen Javier und Eden nicht gerade nachvollziehbar macht. Das mag der Kürze der Novella geschuldet sein, doch das reicht nicht als Grund, wenn sich dem Leser das Verhalten der Protagonisten nicht erschließt.
Spoiler
Vor allem hat mich geärgert, dass nicht näher erklärt wird, was genau mit Javiers Freund Miguel war, der von ihm hingerichtet wird – da muss man sich lapidar mit der Info abspeisen lassen, dass Miguel ein Verräter war. Noch viel schlimmer fand ich aber, dass Javier Eden am Ende betrügt. Das war für mich einfach komplett unglaubwürdig, weil überhaupt nicht nachvollziehbar. Nichts in der Handlung hat ernsthaft darauf hingedeutet, dass die teils sehr vereinnahmende Liebe, die er Eden während der ganzen Zeit entgegengebracht hat, nicht echt war oder abgenommen hätte. Und da es nach der Entdeckung seines Betrugs kein Gespräch mehr zwischen ihm und Eden gibt, bleibt darüber hinaus die Frage offen, ob er Eden schon die ganze Zeit betrogen hat und sie vielleicht sogar nie wirklich geliebt hat.
[Einklappen]
Der »richtige« Band 1 der Serie spielt, wie ich inzwischen weiß, sechs Jahre später und handelt laut Klappentext von Ellie und dem Tätowierer Camden; eine Rezension verrät aber, dass auch Javier eine Rolle spielt. Möglicherweise werden dann noch einige offene Fragen geklärt. Ich werde das Buch also wohl lesen, um zu erfahren, was ich hinsichtlich »On Every Street« gern wüsste …
8/15
Serieinfo:
0.5 On Every Street
01 Sins & Needles
02 Shooting Stars (05/2013)
03 Bold Tricks (10/2013)
The Beaumont Series, #1
Klappentext:
I was never supposed to be a rock star. I had my life all planned out for me. Play football in college. Go to the NFL. Marry my high school sweetheart and live happily ever after.
I broke both our hearts that day when I told her I was leaving. I was young. I made the right decision for me, but the wrong decision for us. I’ve poured my soul into my music, but I’ve never forgotten her. Her smell, her smile.
And now I’m going back.
After ten years.
I hope I can explain that after all this time.
I still want her to be my forever girl.
Kommentar:
Dieses Buch hab ich bei Chrissi entdeckt, und obwohl ihr Urteil letztendlich durchwachsen war, hat mich der Plot genügend angefixt, um mir das E-Book trotzdem zu kaufen. Es wäre allerdings absolut kein Verlust gewesen, das Buch nicht gelesen zu haben – mein Urteil ist ziemlich identisch mit dem von Chrissi.
Das Buch startet traurig, aber extrem stark. Ich war sofort gefesselt, habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgeweint. Leider kann die Autorin das Niveau nicht lange halten, die Story verflacht sichtlich und plätschert schon nach Kurzem ziemlich spannungsarm vor sich hin. Den Hauptfiguren mangelt es an Tiefe bzw. an Ecken und Kanten, und alles in dieser Geschichte geht viel zu einfach. Das betrifft nicht nur die Beziehung zwischen Josie und Liam, sondern auch die zwischen Liam und seinem Sohn – beide sind vom ersten Augenblick an uneingeschränkt begeistert von ihrer Verwandtschaft, es gibt keine Reserviertheit, keine Skepsis, kein Fremdeln. Selbst die potenziellen Störfaktoren für das wiederzufindende Glück in Gestalt von Josies langjährigem Lebensgefährten und Liams eifersüchtige Agentin eliminieren sich quasi von selbst, indem sie Dinge tun, die so unverzeihlich sind, dass es den Protagonisten sehr leicht fällt, sie aus ihrem Leben zu verbannen. Man strebt dem Glück also ohne größere Hindernisse entgegen, und entsprechend wenig begeisternd ist das Buch.
Sprachlich und orthographisch scheint mir das Buch übrigens auch nicht besonders ausgefeilt zu sein. Mein Englisch ist ehrlich gesagt nicht gut genug, um das fundiert zu beurteilen, aber der eine oder andere Kommentar bei Goodreads bestätigt meinen Eindruck.
6/15
Was mich jetzt noch bewegt:
Gehören Hidden-Baby-Plots eigentlich zwingend zu Rock-Star-Büchern?
Originaltitel: On Dublin Street
Dublin Street, #1
Verlagstext:
Jocelyn Butler ist jung, sexy und allein. Seit sie ihre gesamte Familie bei einem Unfall verloren hat, vertraut sie niemandem mehr. Braden Carmichael weiß, was er will und wie er es bekommt. Doch diesmal hat der attraktive Schotte ein Problem: Die kratzbürstige Jocelyn treibt ihn mit ihren Geheimnissen in den Wahnsinn. Zusammen sind sie wie Streichholz und Benzinkanister. Hochexplosiv. Bis zu dem Tag, als Braden mehr will als eine Affäre und Jocelyn sich entscheiden muss, ob sie jemals wieder ihr Herz verschenken kann.
Kommentar:
Dieses Buch war irgendwie komplett an mir vorübergegangen, obwohl es in aller Munde und als E-Book inzwischen sogar schon auf Deutsch erschienen ist (die Printausgabe wird am 15.2.2013 veröffentlicht). Ich bin erst darauf aufmerksam geworden, als es auf einem englischen Blog – den ich dummerweise nicht wiederfinde – zum besten Buch des Jahres 2012 gekürt wurde.
Als die angehende Schriftstellerin Joss Butler sich bei Ellie Carmichael in einem Luxusappartement einmietet, ahnt sie nicht, dass sich dadurch ihr ganzes Leben ändern wird: Ihre Mitbewohnerin wird zu ihrer Freundin und deren Bruder zu Joss’ »Fickkumpan« – ganz ohne Verpflichtungen und zeitlich begrenzt auf einige Monate. Es ist schnell klar, dass zwischen Joss und Braden mehr ist als eine unverbindliche Affäre, doch ein tragisches Ereignis setzt in Joss tief sitzende Ängste frei, die alles zu zerstören drohen …
Zentrales Thema der Geschichte sind im Grunde Joss’ psychische Probleme, insbesondere ihre massiven Bindungsängste. Seit sie als Jugendliche ihre Familie und nicht viel später ihre beste Freundin verloren hat, vermeidet sie ernsthafte Bindungen und öffnet sich niemandem. Selbst ihre beste Freundin weiß nicht, was mit ihren Eltern geschehen ist, denn Joss verdrängt den Verlust mit großer Konsequenz und schweigt die Vergangenheit tot. Ihre neue Mitbewohnerin Ellie allerdings schafft es mit ihrer positiven, offenen und netten Art innerhalb kürzester Zeit, Joss einige persönliche Dinge zu entlocken. Obwohl die beiden unterschiedlicher kaum sein könnten, entsteht zwischen ihnen eine echte Freundschaft, und Joss muss verwundert feststellen, dass sie die Romantikerin richtig ins Herz geschlossen hat.
Weniger einfach ist das Verhältnis zu Ellies Bruder Braden. Von der ersten Begegnung an herrscht zwischen den beiden eine fast unheimliche Anziehungskraft, der sie sich irgendwann nicht mehr verschließen können. Sie beginnen eine Affäre, die zeitlich begrenzt und rein sexuell sein soll, doch vor allem Letzteres ist von Anfang ganz offensichtlich nicht der Fall. Im Gegensatz zu Joss, die ihre wahren Gefühle bis zuletzt vor sich selbst und Braden konsequent verleugnet, verhält Braden sich zu jeder Zeit wie ein echter Partner – und zwar wie einer, den man sich nur wünschen kann. Er findet im Umgang mit der verkorksten Joss genau das richtige Maß: Mal zwingt er sie zu ihrem Glück, mal gibt er ihr den Freiraum, den sie braucht. Er ist geduldig, verständnisvoll, unterstützt, bestärkt und beschützt sie, rückt ihr auch mal den Kopf zurecht, wenn sie es braucht, begegnet ihren Eskapaden mit viel Humor – er ist einfach perfekt. Kein Wunder, dass Joss ihr Glück nicht so richtig fassen kann!
Samantha Young schafft es wirklich richtig gut zu zeigen, wie Joss mit Hilfe der Geschwister und einer Therapeutin nach acht Jahren endlich beginnt, sich den tragischen Ereignissen aus der Vergangenheit zu stellen und wie sie sich dadurch mehr und mehr öffnet, teilweise ohne es selbst zu merken. Dass ein neuerlicher Schicksalsschlag sie gegen Ende des Buches kurzfristig völlig aus der Bahn wirft, ist nachvollziehbar. Was in der Folge aber hinsichtlich ihrer Beziehung zu Braden passiert, ist ganz schön anstrengend und auch ziemlich überflüssig; dieses Hin und Her hätte absolut nicht sein müssen, ebenso wenig wie diese schreckliche »Du bist zu gut für mich«-Nummer. Mit der Erzählweise war ich ebenfalls nicht immer hundertprozentig glücklich, weil der Stil zum Teil sehr berichtend ist und längere Zeiträume in wenigen lapidaren Sätzen zusammengefasst werden.
Insgesamt ist »Dublin Street« aber ein tolles Buch mit absolut überzeugenden Figuren, denen auch die Ecken und Kanten nicht fehlen, sodass sie sicher im Gedächtnis bleiben. Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Mai erscheinen wird.
13 Punkte
Serieinfo:
01 On Dublin Street | Dublin Street – Gefährliche Sehnsucht
02 Down London Road (Mai 2013)
Originaltitel: My One and Only
Klappentext:
Wenn die Antwort auf einen Heiratsantrag Schweigen ist, sollte man die Tiefe der Beziehung vielleicht noch einmal überdenken. Doch dazu kommt Harper gar nicht mehr, denn sie muss dringend zur Hochzeit ihrer Schwester. Und dort überschlagen sich die Ereignisse! Zuerst wird sie von einem Bären überfallen, knutscht als Folge hemmungslos mit ihrem Exmann Nick und muss am nächsten Morgen feststellen, dass alle Flughäfen gesperrt sind und sie nicht nach Hause kommt. Außer … ja, außer sie nimmt Nicks Angebot an, mit ihm in seinem roten Mustang quer durch die USA zu fahren. Eine Fahrt, auf der sie plötzlich sehr viel Zeit hat, nachzudenken. Über nicht beantwortete Heiratsanträge, viel zu anziehende Exmänner und die Frage, ob es wirklich ein Fehler wäre, Nick eine zweite Chance zu geben.
Kommentar:
Eigentlich wollte ich erst mal eine Higgins-Pause einlegen, weil ich nach den letzten Büchern den Eindruck hatte, immer die gleiche Geschichte in nur leicht veränderter Form zu lesen. Steffie hat mich allerdings dazu gebracht, es trotzdem mit »Zurückgeküsst« zu probieren, und dafür bin ich ihr sehr, sehr dankbar!
Harper ist eine erfolgreiche Scheidungsanwältin, selbst geschieden und aus guten Gründen überaus versichtig und vernunftbetont, was Beziehungen zu anderen Menschen abgeht; dennoch macht sie ihrem langjährigen Freund, Feuerwehrmann Dennis, einen Heiratsantrag. Dennis zögert, doch Harper hat keine Zeit, sich ausgiebig den Kopf darüber zu zerbrechen, sie muss nämlich zur Hochzeit ihrer Stief-Schwester Willa, die ausgerechnet den Bruder von Harpers Ex-Mann Nick heiraten wird. Ein Treffen mit Nick ist unausweichlich, und noch viel schrecklicher ist: Obwohl seit ihrer Scheidung über zehn Jahre vergangen sind, fühlt sie sich immer noch unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Da es ihm nicht anders geht, kommen sie sich schnell wieder näher, zumal sie sich nach den Hochzeitsfeierlichkeiten aufgrund technischer Probleme am Flughafen auf einen Roadtrip durch die USA begeben. Allerdings stehen noch ziemlich viele Dinge zwischen ihnen, die es aufzuarbeiten gäbe, wenn die beiden nur nicht so verbohrt wären …
Dieses Buch hat einfach alles, was einen zeitgenössischen Liebesroman für mich lesenswert macht: eine straighte Heldin, einen wundervollen Helden mit ein paar Macken, lebendige Nebenfiguren, eine schöne, teils sehr emotionale Geschichte sowie viel Witz und Humor. Higgins wäre nicht Higgins, wenn es nicht auch in diesem Buch für sie ganz typische Elemente gäbe, etwa einen Hund als treuen Begleiter der Heldin, der für zahlreiche lustige Begebenheiten sorgt, oder den Fokus auf unterschiedlichste familiäre Probleme. Trotzdem ist hatte ich bei »Zurückgeküsst« erstmals nicht den Eindruck, nur eine weitere Variante von Higgins‘ (wunderbarem) Debütroman »Fang des Tages« zu lesen.
Signifikantester Unterschied dürfte sein, dass die Heldin im Gegensatz zu allen vorherigen nicht lieb, aber ein bisschen doof ist; es gibt keine albernen Peinlichkeiten und man muss sich als Leser nicht Fremdschämen. Harper ist intelligent, aber wenig emotional und hat ganz offensichtliche Bindungsängste, weil ihre Mutter die Familie an ihrem dreizehnten Geburtstag verlassen hat. Sie glaubt nicht an Liebe, Gefühle und Beziehungen, und es war eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, dass ihre erste Ehe mit Nick gescheitert ist, weil sie nämlich nie daran geglaubt hat, dass sie dauerhaft funktionieren könnte. Feuerwehrmann Dennis will sie nur heiraten, weil er all ihre vernunftsbasierten Ansprüche an einen Ehepartner erfüllt und sie denkt, sie könne mit ihm eine unaufgeregte, solide freundschaftliche Beziehung bis ans Ende ihrer Tage führen.
Dass es das aber vielleicht doch nicht ist und dass es vielleicht ganz gut war, dass Dennis ihren Antrag abgelehnt hat, macht ihr das Wiedersehen mit Nick klar. Denn obwohl sie seit Jahren nicht gesehen haben und obwohl es zunächst keiner der beiden ausspricht, ist bei allem Gekabbel vollkommen klar, dass sie sich immer noch lieben und nie ganz übereinander hinweggekommen sind. Was damals eigentlich geschehen ist, wird in Rückblenden ins aktuelle Geschehen eingebunden, und Stück für Stück offenbart sich, warum die beiden so sind, wie sie sind und wieso sie damals scheitern mussten. Die Botschaft, die hinter der Story steckt, ist so ernst wie wahr: Manchmal reicht Liebe allein einfach nicht; manchmal ist einfach der falsche Zeitpunkt.
Aber nicht nur die Geschichte zwischen Harper und Nick ist wundervoll, sondern auch die Beziehung zwischen Harper und ihrer Familie, vor allem in Gestalt ihrer exzentrischen Stiefmutter BeverLee. Harper schafft es am Ende des Buches, den Ballast abzuwerfen, den sie seit ihrer Kindheit mit sich herumgetragen hat, und ebnet sich so selbst den Weg in ein anderes, wahrscheinlich reicheres Leben. Einen Kritikpunkt gibt es aber: Das Fiasko um Dennis am Ende und die Wiedervereinigungsszene am Hafen sind arg dick aufgetragen und hätten nicht sein müssen. Alles in allem hat Higgins bei diesem Buch jedoch wieder genau das richtige Maß zwischen Drama, Emotionalität und Witz gefunden, sodass »Zurückgeküsst« insgesamt eine echte Leseempfehlung ist.
14 Punkte
Originaltitel: Exclusively Yours
The Kowalskys, #1
Klappentext:
Entweder ein Exklusivinterview mit Joe Kowalski oder … Den Rest kann Keri sich denken. Ihre steile Karriere beim angesagten „Spotlight Magazine“ würde in einer rasanten Talfahrt enden. Da scheint Joe das kleinere Übel zu sein. Auch wenn es ihr schwerfällt, ausgerechnet ihren Ex-Lover mittlerweile ein berühmter Autor um ein Interview zu bitten. Überraschenderweise ist Joe, der sonst Presserummel meidet wie die Pest, nicht abgeneigt. Er stellt jedoch recht eigenwillige Bedingungen: Nur wenn Keri mit ihm zum Campen fährt, beantwortet er ihre Fragen. Gummistiefel, Mückenspray und einen Bikini soll sie in den Koffer packen, aber bloß kein Handy. Und Keri fragt sich: Will er sie etwa halbnackt und wehrlos in der Wildnis?
Kommentar:
Das Buch ist mir bei der Aufbereitung der Druckfrisch-Rubrik (R.I.P.) aufgefallen – ich schätze, die Kombination aus Titel und vor allem Typografie waren dafür verantwortlich. Nachdem der Klappentext auch noch ansprechend klang, dachte ich, ich versuchs mal mit der mir unbekannten Autorin.
Tatsächlich ist die Grundidee des Buches niedlich, wenn auch nicht so wirklich realistisch. Keri Daniels, aufstrebende Journalistin in einem Klatschmagazin, wird von ihrer Chefin gezwungen, ihren Ex-Freund Joe, der inzwischen ein berühmter Schriftsteller ist, zu einem Interview zu bewegen – ansonsten verliert sie ihren Job. Das Dumme an der Sache ist, dass ihre Jugendliebe und seine Familie alles andere als gut auf sie zu sprechen sind, weil sie Joe damals verlassen und ihm das Herz gebrochen hat. Zur Überraschung aller willigt Joe in das Interview ein, allerdings verlangt er, dass Keri für zwei Wochen mit ihm und seiner Familie zum Campen in die Wildnis fährt; für jeden Tag, den sie dort aushält, darf sie eine Frage stellen. Weil sie ihren Job nicht verlieren will, lässt sie sich widerwillig auf die Sache ein, und es passiert während des Abenteuerurlaubs, was passieren muss: Die beiden kommen sich wieder näher …
Was nach einer netten »Alte Liebe rostet nicht«-Geschichte klingt, versumpft leider im Mittelmaß. Die Figuren sind im Prinzip sympathisch, aber trotzdem ganz schön lahm; sie haben einfach nichts Besonderes, was sie bemerkenswert machen würde. Das ist vor allem in Joes Fall schade, da er eine harte Zeit hinter sich hat, die aber in seinem Verhalten kaum merkliche Spuren hinterlassen hat. Hinzu kommt, dass viel zu schnell klar ist, dass Joe seiner großen Jugendliebe, die seinerzeit ihre Karriere über ihre Beziehung gestellt hat, ihren damaligen unrühmlichen Abgang nicht weiter nachträgt. Er will sie vom ersten Moment an zurück, und da sie ihn ebenfalls immer noch höchst anziehend findet, fackeln die beiden eher nur pro forma ein bisschen. So kommt natürlich wenig Spannung auf, und die Geschichte plätschert ohne Höhepunkte vor sich hin. Angereichert ist sie mit einigen Abenteuern, die Keri und Joe mit den anderen Kowalskis in der Wildnis erleben und die offensichtlich witzig sein wollen, meinen persönlichen Humor aber nicht so wirklich zu treffen vermochten, sodass ich mir maximal ein müdes Lächeln abringen konnte.
Überdies sind Keri und Joe nicht das einzige Paar mit Beziehungsproblemen in der Wildnis: Seine Schwester Terry leidet unter der Trennung von ihrem Mann, sein Bruder Mike und dessen Frau Lisa haben ebenfalls akute Eheprobleme, und sein Bruder Kevin hadert mit einer unschönen Scheidung. Von Kevin abgesehen, der Protagonist im nächsten Band der Reihe sein wird, liegt ein großer Fokus auf den Problemen von Joes Geschwistern, die zum Teil auch ihre eigene Erzählperspektive haben. Das ist für meinen Geschmack einfach zu viel des Guten und lenkt zu sehr von der eigentlichen Geschichte um Keri und Joe ab – vielleicht konnte ich deshalb keine rechte Verbindung zu den beiden kriegen. Vielleicht lag es aber auch am Erzählstil, der irgendwie distanziert und wenig emotional wirkt.
Alles in allem ist der erste Band um die Kowalskis ganz nett und flott zu lesen, er ragt aber kein bisschen aus der Masse der zeitgenössischen Liebesromane heraus. Ich glaube, einen weiteren Band würde ich wohl eher nicht kaufen.
8 Punkte
Reiheninfo:
[1. Trilogie]
01 Exclusively Yours | Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich
02 Undeniably Yours | Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (Juni 2013)
03 Yours to Keep
[2. Trilogie]
04 All He Ever Needed
05 All He Ever Desired
06 All He Ever Dreamed (2013)
Originaltitel: Shades of Grey
Shades of Grey, #1
Klappentext:
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …
Kommentar:
Wie der eine oder andere in der Vergangenheit mitgekriegt hat, hab ich von einiger Zeit den ersten Band von »Shades of Grey« auf Englisch angefangen und irgendwann einfach nicht weitergelesen, weil ich mich mit dem Buch ziemlich gelangweilt habe. Da mir die Bände 1 und 2 jetzt auf Deutsch unvorhofft auf dem Flohmarkt vor die Füße gefallen sind, hab ich sie eingepackt, um es noch mal damit zu versuchen.
Ganz ehrlich, es ist mir ein Rätsel, was die Faszination und den Erfolg dieses Buches (und der Folgebände) ausmacht. Kurz gesagt geht es um die Beziehung zwischen einer arglosen Jungfrau, die noch nie einen Freund hatte, und einem verkorksten Milliardär mit S/M-Neigungen. Die beiden versuchen in einem ewigen Hin und Her, ihre Beziehung auszuloten, wobei ein Vertrag im Spiel ist, dessen Details in aller Ausführlichkeit gefühlte siebenundvierzig Mal wiedergekäut werden. Die Geschichte gipfelt in einer vollkommen unverhergesehenen Kehrtwendung, die vermutlich der einzige Grund dafür ist, dass irgendjemand den Folgeband liest, obwohl er sich mit dem Serienauftakt schon fürchterlich gelangweilt hat.
Zur an sich schon drögen und künstlich in die Länge gezogenen Story kommt, dass beide Protagonisten des Buches fürchterliche Nervensägen sind. Anastasia ist eine typische TSTL-Heldin, was schon in Kapitel 1 deutlich wird, als sie beim ersten Zusammentreffen mit Grey gleich mal auf die Schnauze fällt. (Nicht im übertragenen Sinn gemeint!) Sie wird beherrscht von ihrem moralisch-biederen Unterbewusstsein und ihrer halbwegs verwegenen »inneren Göttin«, die sich in Krisensituationen sozusagen zu Wort melden. Also eigentlich ständig. Und zwar mindstens eine von beiden Instanzen, gern auch beide im Widerstreit miteinander. Ansonsten ist Ana die meiste Zeit damit beschäftigt, nichts zu essen, stattdessen auf ihrer Lippe herumzukauen – ein Wunder, dass die überhaupt noch existiert – und zu erröten. Und natürlich Christian anzuhimmeln, weil der nämlich soooo gut aussieht. Aber so was von gut! Da kann man auch mal darüber hinwegsehen, dass er ein Stalker und Kontrollfreak ist und dass die Art von Beziehung, die er mit Ana zu führen gedenkt, so gar nicht in ihrem Sinne ist.
Wie es wohl kommt, dass nicht nur Ana, sondern auch eine Vielzahl von Rezensentinnen Christan Grey als ach so interessante Persönlichkeit bezeichnen? Mit den Begriffen »Stalker« und »Kontrollfreak« ist eigentlich schon alles Wesentliche über ihn gesagt. (Abgesehen davon, dass er ja soooo gut aussieht.) Obsessiv könnte man noch hinzufügen. Er verfolgt, kontrolliert und bevormundet Anastasia von der ersten Minute an, so ortet er beispielsweise ihr Handy, spürt sie in irgendwelchen Bars auf und holt natürlich alles an Information über sie ein, was möglich ist. Er schüttet sie zu mit teuren Geschenken (u.a. Handy, Laptop, Auto), obwohl sie das nicht will, weil er glaubt, sie müsse diese Dinge haben. Und er verfolgt sie sogar nach Hause zu ihren Eltern, wo sie für ein paar Tage hinfährt, um ein wenig Abstand zu gewinnen und in Ruhe nachzudenken. Selbstverständlich meint er es nur gut, zumal ja Vertrauen gut ist, aber Kontrolle besser. Kontrollfreak eben. Überflüssig zu erwähnen, dass er zudem fürchterlich eifersüchtig ist (worin ihm Ana allerdings in nichts nachsteht; sie legt ein paar überaus peinliche Szenen hin!). Für sein verkorkstes Wesen und sein abstruses Verhalten gibt es selbstverständlich eine plausible Erklärung: Er hatte eine schreckliche Kindheit. Was genau damals eigentlich vorgefallen ist, bleibt im Dunklen, aber es ist klar, dass er ein ganz furchtbar armer schicksalsgebeutelter Kerl ist, der gar nicht anders kann, als Kontrollfreak, Stalker und natürlich Dom zu sein.
Dummerweise ist Ana die denkbar schlechteste Sub, an die Grey hätte geraten können. Ihre devote Seite ist alles andere als ausgeprägt, und sie ist überdies nicht nur S/M-unerfahren, sondern komplett unerfahren, sprich: Sie ist Jungfrau, die zuvor noch nicht ein Mal eine Beziehung hatte. (Wie könnte es anders sein.) Nur deshalb lässt sich der verkorkste Milliardär darauf ein, erst mal Blümchensex mit ihr zu praktizieren, bevor es ins Eingemachte und ans bloße »Ficken« geht, wie er so charmant sagt. Die betriebenen S/M-Spielarten sind insgesamt eher von der harmloseren Sorte; es kommen diverse Fesseln, eine Gerte und ein Flogger zum Einsatz. Ansonsten vögelt er sie unermüdlich und nicht klein zu kriegen in allen möglichen Stellungen hart und heftig durch, was die Jungfrau selbstmurmelnd von einem Höhepunkt zum nächsten jagt und so viele Wellen über ihr zusammenschlagen und sie mitreißen lässt, dass es ein Wunder ist, dass sie nicht ertrinkt. Sehr zu ihrem Leidwesen darf sie Christian allerdings nicht berühren, und überhaupt findet sie diese ganze S/M-Geschichte eigentlich doof und erträgt das alles nur, um ihm Freude zu bereiten; eigene Orgasmen hin oder her. Man hat ein wenig den Eindruck, als würde sie seine Neigung für eine Art Krankheit halten, die sie über kurz oder lang mit ihrer Liebe heilen kann. Liebe schafft ja bekanntlich alles. Dumm nur, dass Christian gar nicht so wirklich geheilt werden will.
Vielleicht im nächsten Band …
7 Punkte
Serieninfo:
01 Fifty Shades of Grey | Shades of Grey – Geheimes Verlangen
02 Fifty Shades Darker | Shades of Grey – Gefährliche Liebe
03 Fifty Shades Freed | Shades of Grey – Befreite Lust
Friday Harbour, #2
Kurzbeschreibung (Amazon):
Lucy Marinn is a glass artist living in beautiful, inspiring Friday Harbour, Washington. Creatively fulfilled and in love, she is content with her life, until she is stunned by the worst kind of betrayal: her boyfriend Kevin announces he’s leaving Lucy to be with her younger sister. Facing the disapproval of Lucy’s parents, Kevin asks his friend Sam Nolan, one of the owners of the Rainshadow vineyard, to ‚romance‘ Lucy and help her get over her anger. But when Sam and Lucy begin to fall in love, things become complicated, especially when Kevin starts to have second thoughts. And when Lucy discovers that the new relationship in her life began under false pretences, her world is shattered, and she is forced to question everything.
Kommentar:
Obwohl ich von Band 1 der Friday-Harbour-Serie nur mäßig begeistert war, war der Kauf von Band 2 ein Muss – ist halt Kleypas, und Kleypas steht auf meiner Autobuy-Liste.
Die Glaskünstlerin Lucy Marinn, die sich in einer glücklichen Beziehung wähnt, fällt aus allen Wolken, als ihr Freund ihr verkündet, sich in ihre Schwester verliebt zu haben. Und als wäre das nicht schlimm genug, verlangt er, dass Lucy so bald wie möglich die gemeinsame Wohnung räumt, damit er dort mit seiner neuen Liebe zusammenleben kann. Lucy ist tief getroffen von dem Verrat und schwört allen Männern ab, doch dann trifft sie den Winzer Sam Nolan. Er macht keinen Hehl daraus, dass er keine Beziehung will, ist aber nett, verständnisvoll, amüsant und kümmert sich fürsorglich um Lucy, als sie nach einem Fahrradunfall Hilfe braucht. Die beiden werden Freunde, doch dann kommt ihnen der Sex dazwischen – und auch wenn sie beide behaupten, dass sie keine feste Beziehung wollen, können sie ihre Gefühle nicht dauerhaft verleugnen …
Während »Christmas Eve at Friday Harbour« mit seinen nur etwa 200 Seiten ein ziemlich oberflächliches Buch mit eindimensionalen Figuren war, hat »Rainshadow Road« immerhin 100 Seiten mehr – was sich merklich positiv auf die Personenzeichnung auswirkt. Sam Nolans Familiengeschichte liefert den Background für seine Bindungsängste, und auch Lucys Charakter erscheint durch die Ereignisse in ihrer Jugend um ihre kranke Schwester und die Ungleichbehandlung durch die Eltern in neuem Licht. Beide Figuren sind uneingeschränkt sympathisch und liebenswert – wie Sam etwa mit seiner kleinen Nichte Holly oder der unglaublichen Bulldogge umgeht, das kann einem das Herz aufgehen lassen.
Die Geschichte an sich ist zugegebenermaßen nicht allzu spektakulär. Es ist wenig überraschend, dass die »Freundschaft plus Sex«-Bezeihung nicht dauerhaft funktioniert und dass irgendwann Liebe ins Spiel kommt, auch wenn die Protagonisten das lange Zeit leugnen. Eigentlich hat man sogar den Eindruck, als würden sie sich von vorneherein in die Tasche lügen, denn es herrschen unbestreitbar eine Anziehungskraft und Nähe zwischen ihnen, die weit über freundschaftliche Gefühle hinausgehen. Trotzdem ist die Geschichte – von einer etwas gehetzt wirkenden Phase gegen Ende abgesehen – schön erzählt, und es macht Spaß und ist manchmal auch rührend, sie zu verfolgen. Ein wenig seltsam empfand ich allerdings – wie schon in Band 1 der Serie – das magische Element. Es stört zwar nicht wirklich und nimmt auch nicht viel Raum ein, ist aber einfach ziemlich überflüssig.
Und auch wenn genau dieses seltsame magische Element in Band 3 sicher wieder mit von der Partie sein wird, freu ich mich schon sehr auf den nächsten Band, der im August erscheinen wird und von Sams Bruder Alex handelt, der in die Fußstapfen der Eltern getreten ist und ein echtes Alkoholproblem hat. Ich bin wirklich gespannt auf seine Geschichte.
Fazit:
11/15 – Ein unterhaltsamer Liebesromane mit sehr liebenswerten Figuren, der einfach Spaß macht.
Serieninfo:
01 Christmas Eve at Friday Harbour | Das Winterwunder von Friday Harbor (12/12) (Rezension)
02 Raindshadow Road
03 Dream Lake
04 Crystal Cove
Lucky Harbor, #2
Kurzbeschreibung (Amazon):
Tara has a thousand good reasons not to return to the little coastal town of Lucky Harbor, Washington. Yet with her life doing a major crash-and-burn, anywhere away from her unfulfilled dreams and sexy ex-husband will do. As Tara helps her two sisters get their newly renovated inn up and running, she finally has a chance to get things under control and come up with a new plan for her life.
But a certain tanned, green-eyed sailor has his own ideas, such as keeping Tara hot, bothered . . . and in his bed. And when her ex wants Tara back, three is a crowd she can’t control-especially when her deepest secret reappears out of the blue. Now Tara must confront her past and discover what she really wants. If she’s lucky, she might just find that everything her heart desires is right here in Lucky Harbor.
Kommentar:
Nachdem mir Band 1 der Lucky-Habor-Serie so gut gefallen hat, war es jetzt Zeit, endlich den Nachfolger zu lesen – zumal inzwischen schon der sechste Band raus ist und die Bücher immer besser werden sollen.
»The Sweetest Thing« dreht sich um Tara, die gemeinsam mit ihren Schwestern Maddie und Chloe das geerbte Gästehaus in Lucky Harbor wieder zum Laufen bringen will. Dabei hätte sie gute Gründe, einen Bogen um die Stadt zu machen – hier hat sie nämlich im Alter von 17 Jahren einen Sommer verbracht, dessen Ereignisse sie bis heute nicht losgelassen haben. Dass ihre Sommerliebe von damals, der attraktive Segler Ford, immer noch hier lebt, macht die Situation nicht gerade einfacher; ebenso wenig wie die Tatsache, dass sich die beiden nach wie vor unwiderstehlich zueinander hingezogen fühlen. Um das Chaos komplett zu machen, taucht Taras Ex-Mann Logan in Lucky Harbor auf, um sie zurückzuerobern, und eine weitere Person aus ihrer Vergangenheit rückt ihr Leben in ein neues Licht …
Wie schon in Band 1 hat man es auch hier mit einer Mischung aus Familien- und Liebesroman zu tun, die sehr gelungen ist. Es ist wundervoll mitzuerleben, wie die drei Halbschwestern trotz ihrer höchst unterschiedlichen Charaktere immer enger zusammenwachsen, füreinander einstehen und langsam zu einer richtigen Familie werden. Der Hauptaspekt des Buches liegt natürlich trotzdem auf der Beziehung zwischen Tara und Ford, die zunächst ganz schön holprig anläuft. Die Ereignisse vom Sommer vor 17 Jahren stehen – vorwiegend von Taras Seite aus – zwischen ihnen, doch letztendlich kann sie ihrer Jugendliebe nicht widerstehen und lässt sich auf ein Verhältnis ein. Das soll eigentlich rein sexuell bleiben, was aber natürlich nicht funktioniert; schon gar nicht, als Ford auf einmal in Konkurrenz zu Taras Ex-Mann Logan treten muss, der Tara zurückerobern will und zu manch einem typisch männlichen, albernen Wettstreit wie sich gegenseitig unter den Tisch trinken herausfordert. Obwohl sie einige schöne Momente hat, fand ich die Romanze zwischen Tara und Ford nicht hundertprozentig gelungen, weil sie doch sehr sexuell geprägt ist und die Libodo der Protagonisten lange Zeit der einzige Grund zu sein scheinen, sich miteinander zu beschäftigen. Gefühle sind (angeblich) nicht vorhanden bzw. werden von den Protagonisten komplett ignoriert oder nicht thematisiert. Mit sowas hab ich nicht grundsätzlich ein Problem, hier fand ich es aber nicht ganz glaubwürdig.
Vielleicht hängen meine diesbezüglichen Vorbehalte auch einfach mit der Figur Tara zusammen, die ihrem Spitznamen »Stahlmagnolie« alle Ehre macht. Sie ist zwar durchaus sympathisch, aber ein Kontrollfreak, pingelig, herrisch, durchorganisiert und ein wenig unterkühlt. Es dauert eine ganze Weile, bis sie auftaut, ein wenig lockerer wird und ihre empfindsame Seite zulässt. So ist es amüsant zu sehen, wie die Perfektionistin, die sonst nie Fehler macht, zwei Essen in Folge anbrennt, weil Fords Anwesenheit sie ablenkt. Ford ist genau das Gegenteil von ihr; er ist humorvoll, lebt in den Tag hinein und nimmt das Leben, wie es kommt. Im Laufe des Buches wird ihm aber klar, was er will, und sein Verantwortungsbewusstsein wächst merklich; er wird mit seinen 34 Jahren erwachsen.
Bei aller Kritik bleibt aber zu sagen, dass das Buch trotz einiger Abstriche wirklich klasse Unterhaltung bietet und richtig Spaß macht. Es ist humorvoll, sexy und hinterlässt einfach ein gutes Gefühl.
11/15
Serieninfo:
01 Simply Irresistible (Rezension)
02 The Sweetest Thing
03 Head Over Heels
04 Lucky in Love
05 At Last
06 Forever and a Day
Eine weitere Trilogie, die in Lucky Harbor spielt, hat die Autorin gerade angekündigt.
Originaltitel: Delicious
The Buchanans, #1/4
Klappentext:
Vorspeise
Cal Buchanan braucht einen Spitzenkoch um sein angeschlagenen Restaurant, The Waterfront, zu retten. Er kann sich die besten Köche der Stadt leisten. Sein Problem: die Beste ist seine Ex- Frau Penny Jackson – die er immer noch liebt.
Hauptgericht
Penny ist zwar die beste Köchin der Stadt, hat aber kein eigenes Restaurant. Also kommt das Angebot von Cal wie gerufen. Ihr Problem: Sie hat der Liebe abgeschworen – weil sie ihren Ex- Mann nicht vergessen kann.
Nachtisch
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Leser. Und wenn die zwei sich auch noch lieben? Sollten sie einfach mal miteinander reden. Aber das ist nicht so einfach, wie es klingt.
Kommentar:
Nachdem ich mein erstes Mallery-Buch »Wer zuerst kommt, küsst zuerst« doch eher enttäuschend fand, sich in meinem Regal aber dank Flohmarkt-Schnäppchen unzählige weitere Bücher der Autorin tummeln, war es mal wieder Zeit für einen [Autoren-Check]. Unter sage und schreibe zehn Büchern hatte ich auszuwählen – und aufgrund sehr positiver Rezensionen ist meine Wahl auf »Suche: Köchin, biete: Liebe« gefallen.
Das Buch ist Band 1 der Buchanan-Serie und dreht sich um den ältesten Sohn einer angesehenen und sehr reichen Familie in Seattle. Cal will eines der Traditionsrestaurants der Buchanans retten, das in den letzten Jahren heruntergewirtschaftet worden ist, und engagiert zu diesem Zweck seine Ex-Frau Penny, eine Spitzenköchin mit zugkräftigem Namen. Sein Plan geht auf: Gemeinsam bringen sie das Restaurant trotz einiger Widrigkeiten innerhalb kürzester Zeit auf Vordermann. Und sie müssen feststellen, dass alte Liebe tatsächlich nicht rostet – allerdings stehen noch eine Menge ungeklärte Dinge aus der Vergangenheit zwischen ihnen …
In irgendeiner Weise herausragend, tiefschürfend oder überraschend ist Geschichte über Cal und Penny nicht, sie bietet aber ein paar Stunden nette Unterhaltung – was für einen Liebesroman für mich vollkommen in Ordnung ist. Phasenweise sind die Babyhysterie sowie die kleinen Missverständnisse und Geheimnisse zwischen den Protagonisten, die so viel nach sich ziehen, ein wenig ermüdend, ebenso wie die Tatsache, dass vor allem Cal nicht so richtig lernfähig zu sein scheint und sich in manch einer Situation mehr als ungeschickt anstellt. Extrem überzeichnet ist die böse Großmutter, die mit anhaltendem Erfolg Menschen gegeneinander aufhetzt und dabei selbst vor der eigenen Familie nicht Halt macht – unfassbar, dass alle immer wieder auf ihre Intrigen reinfallen. Die Protagonisten selbst sind an sich sympathisch, aber nicht bemerkenswert; ich glaube nicht, dass ich nächsten Monat noch irgendwas über sie weiß. Spannender erschienen da schon Cals Geschwister: Ex-Baseballstar und Frauenheld Reid, Ex-Soldat Walker und deren kleine Schwester Dani.
Fazit:
10/15 – Ein Buch, das ich als routiniert bezeichnen würde: Es bietet nichts wirklich Besonderes und wird mir folglich vermutlich auch nicht im Gedächtnis bleiben, ist aber nette Unterhaltung.
Serieninfo:
01 Delicious | Suche: Köchin, Biete: Liebe
02 Irresistible | Habe Mutter, brauche Vater
03 Sizzling | Kenne alle, will nur eine
04 Tempting | Tausche mich, nehme dich
Autoren-Check: Mehr Mallery?
Definitiv ja, wobei ich mich jetzt nicht auf Neuerscheinungen der Autorin stürzen würde. Auf dem Flohmarkt würde ich aber durchaus weitere Bücher von Mallery einpacken, und auf den nächsten Buchanan-Band hab ich auch Lust!
P.S.: Und sogar was gelernt!
Was gelernt hab ich in diesem Buch auch. Penny erwähnt, dass sie Mäuse mag, weil die klein und niedlich sind und sie an Aschenputtel erinnern. Ich war vollkommen verwirrt, weil ich mich nicht an Mäuse im Aschenputtel-Märchen erinnern kann. Dank Google weiß ich jetzt, dass man in den USA bei »Aschenputtel« (natürlich) nicht wie hierzulande zunächst mal an die Grimmsche Märchenversion denkt, sondern an den Disneyfilm »Cinderella«, den ich schändlicherweise nicht kenne und in dem ganz offensichtlich zwei Mäuse namens Jaques und Karli sowie ihre Kumpane rumflitzen. Wie ich weiter festgestellt habe, ist die Sache mit den Mäusen aber nicht auf Disneys Mist gewachsen, sondern rührt daher, dass der Film auf der französischen Aschenputtel-Variante von Charles Perrault basiert, wo Mäuse vorkommen, die sich in Pferde verwandeln.
|
Neueste Kommentare