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Originaltitel: To Love and to Cherish
1. Band der Lynton-Hall-Saga

Inhalt:
Anne Verlaines Ehe mit dem reichen Lord D’Aubrey ist die reinste Hölle. Ihr einziger Trost ist Wyckerley im Herzen von Devonshire. Aber mehr noch als die liebliche Umgebung ihrer neuen Heimat zieht sie Christian Morrell an, der junge Vikar der All Saints Church. Er allein bringt etwas Licht in ihr dunkles Leben. Christian sieht aus wie ein Erzengel, und Anne weiß, dass sie ihn nicht lieben darf – aber die Gewalt ihrer Leidenschaft ist stärker als alle Skrupel, auch wenn sie damit ihren und seinen Ruin riskiert.
Kommentar mit Spoilern:
Gnaaaah. Ich durchforste ja gerade mal wieder mein Liebesromanregal nach Büchern, die ich rausschmeißen kann – und bin dabei auf Patricia Gaffneys Roman »In den Armen der Leidenschaft« gestoßen. Der Plot klingt ja durchaus nicht uninteressant, schließlich geht es um eine verbotene Liebe zwischen einem Priester und einer Adligen. Wer denkt da nicht sofort an eine der berühmtesten und tragischsten Schnulzen ever, an »Die Dornenvögel«?! (Nicht, dass ich mich wirklich daran erinnern könnte. Ich weiß aber noch, dass die gesamte weibliche Verwandtschaft und alle Mütter meiner Klassenkameraden schon beim Gedanken daran zu Tränen gerührt waren und beim Anblick bzw. der Erwähnung von Richard Chamberlain grundsätzlich einen völlig verklärten Blick bekommen haben!)
Gaffneys Buch von 1995 geht nur leider jedes Tränendrüsenpotenzial ab. Christian ist ein Priester, der nicht so wirklich von seinem Amt überzeugt ist und auch nur bedingt befähigt dazu scheint. Dazu passt dann auch bestens, dass er sich in die Frau seines Jugendfreundes Geoffrey verliebt, als der nach Jahren der Abstinenz nach dem Tod seines Vaters nach Hause zurückkehrt. Und da Anne vom herzlosen Trunkenbold Geoffrey ohnehin schlecht behandelt wird, erliegt sie natürlich auch sofort dem Charme des Priesters, der aussieht wie ein Erzengel. Trotz eines freimütigen Liebesgeständnisses versagen sich die beiden natürlich ihre Liebe, denn die darf ja nicht sein, doch dann zieht Geoffrey erneut als Söldner in den Krieg und kommt praktischerweise bei einem Schiffsunglück ums Leben. Christian und Anne erliegen also der Leidenschaft, halten ihre Beziehung aber geheim, um nicht Gegenstand des dörflichen Tratsches zu werden. Weil die Handlung aber damit zu stagnieren droht und dringend einen kleinen Kick braucht, denkt sich die Autorin einen grandiosen Kniff aus: Sie lässt den Totgeglaubten wieder auferstehen, sehr zum Unwillen seiner Ehefrau und des Erzengels, versteht sich. Und weil alles das noch nicht schlimm genug ist, entblödet sich Gaffney nicht, zu allem Übel auch noch eine Vergewaltigungs- und Selbstmordszene hinzuzufügen, bevor es endlich zum Happy-End kommen kann.
Ehrlich mal, nicht nur ist die Handlung total hanebüchen, übervoll gepackt und langweilig, sondern das Buch verfügt darüber hinaus über keinen einzigen Funken Romantik. Die Handlung wird seltsam distanziert geschildert, sodass man überhaupt keine Nähe zu den Figuren aufzubauen kann. Daran ändert nicht einmal die Tatsache etwas, dass die Hälfte des Buches aus Tagebucheinträgen von Anne besteht, die im Wesentlichen als Zusammenfassung von langen übersprungenen Zeitabschnitten dienen.
Fazit:
3/15 – Man kann solche Bücher heute einfach nicht mehr lesen, wenn man sie nicht schon früher geliebt hat. Handlung, Aufbau und Schreibweise sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Serieninfo:
01 To Love and to Cherish | In den Armen der Leidenschaft
02 To Have and to Hold | In den Armen der Liebe
03 Forever and Ever | In den Armen des Glücks
Bücher, Buchankündigungen und Autoren
Das Cover zu Julia Quinns neuem Roman wurde enthüllt.
Terry Pratchett soll in Deutschland für eine neue Zielgruppe »neuinszeniert« werden.
Melissa hat den niederländischen Trailer zu »Rubinrot« aufgestöbert.
Verlage, Buchhandel und Bibliotheken
Aufbau und Eichborn legen ihren Außendienst zusammen.
Penhaligon ist jetzt auch bei Facebook und Twitter.
Droemer Knaur erweitert sein Programm.
Die Buchhändler wollen künftig ihr im Buchsortiment stärker selektierenund dafür mehr Nonbooks aufnehmen.
Die Mayersche Buchhandlung hat sich mit dem Verkauf von Suzanne Collins‘ »Flammender Zorn« vor dem eigentlichen Erstverkaufstag (20.01.2011) nicht gerade Freunde gemacht. Auch Oetinger und andere Verlage haben sich dazu geäußert.
Unterdessen ärgert sich die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhandlungen über die Weltbild-Preisvergleiche. (Übrigens zu Recht, wie ich finde!)
Veranstaltungen, Preise und Aktionen
Heute und morgen sind Katie-Days auf der Facebook-Seite von Lyx: »Am 24. und 25.1. könnt ihr hier in einer Diskussionsgruppe Fragen an Katie MacAlister stellen, die die Autorin während dieser beiden Tage persönlich beantwortet!«
Die Preisträger des Stuttgarter Krimipreises stehen fest.
Und auch der Deutsche Krimipreis wurde verliehen.
Das Börsenblatt hat die Adventskalenderfragen zu einem literarisch-kulinarischen Quiz umgearbeitet.
Literaturverfilmungen
Cassandra Clare hat gebloggt, dass Alex Pettyfer daran interessiert ist, in den »City of Bones«-Verfilmungen die Rolle von Jace zu übernehmen.
Es gibt einen neuen Trailer zur Verfilmung von »Red Riding Hood«.
Den Link zum neuen Trailer und andere neue Infos zu HBO-Serie »Game of Thrones« nach den Büchern von George R. R. Martin findet man bei Feenfeuer.
True Blood wird ab 16. März auf RTL II ausgestrahlt.
Dies & das
Das Übersetzerurteil des Bundesgerichtshof ist da und niemand ist damit zufrieden.
Nicht zuletzt aus dem Übersetzerstreit folgt die Forderung: »Macht die Bücher teurer«.
Am 30.1.2011 läuft eine neue Folge Druckfrisch mit Denis Scheck.
Die AG Publikumsverlage hat das ZDF wegen der Einstellung von »Die Vorleser« gerügt. (Wie albern!)
»Alternativlos« ist zum Unwort des Jahres gewählt worden.
Gewinnspiele*
Fabella verlost ein Moleskine Book Journal.
Schmunzelbiene verschenkt »Die Seifensiederin« von Angeline Bauer.
dtv sucht Testleser für »Die Ameisenkolonie« von Jenny Valentine.
Die Bücherelfe verlost diverse Pakete.
Philipp verlost ein von Krystyna Kuhn signiertes Exemplar von »Das Spiel«.
Bei Lesefieber kann man eine selbstgenähte Buchtasche gewinnen.
Interessantes auf anderen Blogs/Literaturseiten
Bei Elena gibts ein Interview mit mir: Teil 1 | Teil 2
MaryJo Putney hat einen interessanten Artikel über Buchcover veröffentlicht.
Einen hervorragenden Artikel zur o.g. »Neuinszenierung von Terry Pratchett« gibts bei Bibliotheka Phantastika.
* Ich werde – wie letzte Woche angekündigt – ab sofort nur noch auf Gewinnspiele hinweisen, deren Teilnahme nicht an Werbepostings und Google-Friends-Connect-Verfolgung gebunden ist.
Ich bin heute sowas von zu faul zum Fotografieren, dass meine Buchbeichte mal ohne Foto auskommen muss. Vielleicht reich ich eins nach, mal sehen.
Diese Woche hat mich »Notorious Pleasures« von Elizabeth Hoyt erreicht, Teil 2 der Maiden-Lane-Serie. Nachdem mir Teil 1 wider Erwarten ziemlich gut gefallen hat (Rezension), hatte ich den Nachfolger direkt bei Book Depository bestellt. Außerdem gabs den neuen deutschen Roman von Megan Hart, »Tiefer«, und aus einem Tausch mit Anna-Lisa »Engelsbrut« von Andrea Gunschera, das mich schon lange interessiert.

Es hatte sich angekündigt, nun ist es gewiss: Bookmooch wird die Preise für internationale Tauschvorgänge ändern – zumindest für eine Testphase, die ab Ende April startet. Eine internationale Anforderung kostet dann nicht mehr wie bisher zwei Punkte, sondern drei – also so viel, wie der Anbieter auch erhält. Die Gründe findet ihr hier: Blog.
Mir leuchten die Gründe ein, ich bin damit aber definitiv raus. Das internationale Tauschen rechnet sich einfach nicht mehr, wenn man Portokosten von 3 Euro pro Buch hat und diese nicht durch einen zusätzlichen Punkt aufgefangen werden.
Originaltitel: Bleeding Violet

Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters trampt die 16-jährige Hanna in die texanische Kleinstadt Portero. Sie will zu ihrer Mutter, die sie gar nicht kennt. Doch ein herzlicher Empfang ist es nicht, der sie dort erwartet, und auch das Städtchen ist keineswegs so idyllisch und harmlos wie es zunächst scheint – hier hört nicht nur Hanna Stimmen! Und dann stellen der attraktive Wyatt und unheimliche Ereignisse sogar ihre abgedrehte Welt auf den Kopf …
Kommentar:
Oha! Ich weiß nicht mehr, auf welchem Buchblog ich vor einigen Monaten auf die englische Ausgabe dieses Buchs aufmerksam geworden bin, und ich weiß auch nicht mehr, was genau mich bewogen hat, dieses Buch haben zu wollen. Auf jeden Fall war »Bleeding Violet« nicht gerade ein Glücksgriff – im Gegenteil. Mein erster Eindruck (»Ich bin echt froh, dass ich das Buch auf Deutsch lese. Hätte ich zum englischen Original gegriffen, würde ich mich ständig fragen, ob ich das alles eigentlich richtig verstehe«) hat sich bestätigt bzw. von Seite zu Seite verschlimmert.
In Zeiten, in denen immer wieder über Gleichförmigkeit und den Mangel an Individualität geklagt wird, suchen viele das Besondere. Ich nicht, muss ich mal wieder feststellen: Ich bevorzuge dann doch eher Geschichten, denen ich folgen kann und die mich nicht in einer Tour mit kuriosen und kaum nachzuvollziehenden Ereignissen konfrontieren. Meine Fantasie ist begrenzt, und ich mag es einfach nicht zu strange und irrsinnig. Dieses Buch ist aber genauso seltsam wie seine ziemlich verrückte Heldin – und nachdem ich mich mühsam bis Seite 100 gequält habe, habe ich nun beschlossen, diese kuriose Welt wieder zu verlassen. Es nervt mich, ich hab keine Lust, mich da weiter reinzudenken, und hier liegen einfach zu viele andere ungelesene Bücher, um weitere 250 Seiten Zeit mit diesem merkwürdigen Roman zu vertrödeln.
Ich will auf die Gegenmeinung von Miss Bookiverse hinweisen, die sich eingehend mit dem Buch auseinandergesetzt hat und sehr begeistert davon war. Hätte ich ihre (soweit ich das beurteilen kann übrigens sehr treffende und aufschlussreiche) Rezension gelesen, bevor ich mir das Buch zugelegt habe, hätte ich wohl die Finger davon gelassen. Schon der Vergleich mit »Alice im Wunderland« hätte mich abgeschreckt – aber auch so ziemlich alles andere. ;)
Fazit:
Abgebrochen. Ist mir einfach alles zu strange.
Reiheninfo:
01 Bleeding Violet | Bleeding Violet. Niemals war Wahnsinn so verführerisch
02 Slice Of Cherry
Nachdem ich endlich den Guhrke-Roman hinter mich gebracht habe, kann ich nun »Bleeding Violet« anfangen. Erster Eindruck: Ich bin echt froh, dass ich das Buch auf Deutsch lese. Hätte ich zum englischen Original gegriffen, würde ich mich ständig fragen, ob ich das alles eigentlich richtig verstehe … ;)
Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters trampt die 16-jährige Hanna in die texanische Kleinstadt Portero. Sie will zu ihrer Mutter, die sie gar nicht kennt. Doch ein herzlicher Empfang ist es nicht, der sie dort erwartet, und auch das Städtchen ist keineswegs so idyllisch und harmlos wie es zunächst scheint – hier hört nicht nur Hanna Stimmen! Und dann stellen der attraktive Wyatt und unheimliche Ereignisse sogar ihre abgedrehte Welt auf den Kopf …
Erster Satz:
Der LKW-Fahrer ließ mich am falschen Ende der Straße raus.

… aber nie zu fragen wagtet, könnt ihr jetzt (zumindest teilweise) in einem Interview nachlesen, das Elena mit mir geführt hat. Hier gehts lang zu Teil 1, hier zu Teil 2.
Originaltitel: Before I Fall

Kurzbeschreibung:
Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte …
Erster Satz:
Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie, aber bei mir war das nicht so.
Kommentar:
Wie inzwischen schon mehrfach erwähnt, bin ich auf dieses Buch wegen seines Titels und der ansprechenden Gestaltung aufmerksam geworden, die sich ja sogar unter dem Schutzumschlag fortsetzt. Klappentext, jede Menge gute Kritiken sowie der interessante erste Satz, der ein Klischee aufgreift, um es sofort wieder zu zerstören, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ich schließlich zugeschlagen habe – trotz einer gewissen genrebedingten Skepsis. Letztendlich musste ich feststellen, dass meine Vorbehalte nicht ganz nicht ganz unberechtigt waren, obwohl mir das Buch alles in allem gut gefallen hat.
Sam Kingston ist ein ganz normaler amerikanischer Teenie: Sie geht in die zwölfte Klasse der Highschool, gehört zu einer angesehenen Mädchenclique und hat einen Jungen zum Freund, um den sie alle beneiden. In ihrem Leben geht es im Wesentlichen darum, gut auszusehen, cool zu sein und Spaß zu haben – notfalls auch auf Kosten Dritter. Außerdem kreisen Sams Gedanken aus aktuellem Anlass um ihr erstes Mal, denn der Valentinstag, an dem die Handlung spielt, soll die Nacht der Nächte werden. Dann aber läuft alles anders als geplant, und statt in Robs Bett landet das Mädchen nach einem Unfall in einer Zeitschleife, die sie ihren Todestag immer wieder erleben lässt …
Als Samantha am Morgen nach ihrem Tod zum ersten Mal erneut am Valentinstag aufwacht, versteht sie zunächst überhaupt nicht, was los ist. Sie glaubt an ein Déjà-vu, muss aber feststellen, dass dem nicht so ist – auch wenn sie es sich nicht eingestehen will. Ihr wird schnell klar, wie sehr ihr eigenes Handeln das Geschehen und auch das Leben anderer beeinflusst, und ändert nach und nach ihre Einstellung und Verhaltensweisen. Im Laufe der sieben Tage, die ihr insgesamt zur Verfügung stehen, hinterfragt sie vieles, was sie zuvor getan hat, lernt nicht nur ihre Freunde, sondern vor allem ihre »Feinde« auf ganz neue Weise kennen und versucht, einige Dinge geradezurücken. Das Prinzip von Ursache und Wirkung, die Wechselwirkung zwischen dem Geschehenen an einem Tag und Sams Einstellung und ihren Gefühlen am nächsten Tag, die sich unmittelbar auf ihr Handeln auswirken, ist wirklich hervorragend dargestellt – ebenso wie die langsame Veränderung des Mädchens. Am Ende hat sich Sam im Laufe dieser sieben Tage von der Teenie-Rebellin, die glaubt, nichts mehr zu verlieren zu haben, zu einem ziemlich erwachsenen, emanzipierten Mädchen gewandelt, dem klar geworden ist, welche Auswirkungen selbst unbedeutende Kleinigkeiten und aus einer Laune heraus gedankenlos dahergesagte Worte haben können und und dass es im Leben auf mehr ankommt als den schönen Schein.
»So viele Dinge sind plötzlich schön, wenn man nur genau hinsieht.« (S. 326)
Spoiler
Das Ende ist konsequent, aber dennoch irgendwie unbefriedigend. Nicht, weil Samantha stirbt, sondern wegen der Erkenntnis, die hinter dem Buch steht. Diese lautet nämlich vereinfacht ausgedrückt: »Wenn du ein guter Mensch warst, ist das Sterben gar nicht so schlimm.« Für meinen Geschmack ist das zu wenig, denn an so eine Message schließt sich doch unmittelbar die Frage an, was man davon hatte, ein guter Mensch gewesen zu sein, wenn man so jung aus dem Leben gerissen wird. Oder anders formuliert: Warum musste Sam sich überhaupt ändern, wenn sie ja doch keine zweite Chance erhält, nicht nur einen Tag, sondern den Rest ihres Lebens ein guter Mensch zu sein?
[Einklappen]
Doch nicht nur der Ausgang des Buchs gefällt mir nicht uneingeschränkt; der Roman ist mir außerdem eine Spur zu »teenie«. Das spiegelt sich in der Art der Probleme von Sam sowie vor allem auch in der sehr oberflächlich anmutenden Freundschaft zwischen den vier Mädchen und deren Auftreten gegenüber anderen. Dennoch ist Sam – trotz einiger bösartiger Aktionen – von Beginn an eine sympathische Protagonistin, die einem im Laufe der Zeit mehr und mehr ans Herz wächst, während sie zu sich selbst findet. Vor allem im letzten Drittel vermittelt sie wunderschöne, gefühlvolle, wertvolle Momente ihres Lebens, die einen zu Tränen rühren und auch ein wenig nachdenklich machen.
Stilistisch hat das Buch zwei Seiten. Einerseits wird man mit schrecklicher, aber wohl herkömmlicher Teenie-Umgangssprache maträtiert, die sich z.B. durch den permanenten Einsatz des Wortes »Schlampe« (inkl. diverser Synonyme) für Freund und Feind auszeichnet, und in der ziemlich grenzwertigen Sticheleien untereinander vorgetragen werden. Besonders an solchen Stellen war ich immer wieder befremdet, habe gedanklich die guten alten Zeiten gerühmt und mich zu alt für das Buch gefühlt. Andererseits gibt es aber auch zahlreiche wunderbare Passagen, in denen Menschen, Begegnungen und Gefühle so schön geschildert werden, dass einem das Herz aufgeht. Allerdings bewegt sich Lauren Oliver dabei manchmal schon an der Grenze zum Kitsch und überschreitet diese auch hin und wieder, etwa als Sam ihre Gefühle bei einem Kuss schildert: »Ich schließe die Augen und in der Dunkelheit hinter meinen Lidern sehe ich wunderschöne blühende Dinge, Blumen, die wie Schneeflocken herumwirbeln, und Kolibris, die im gleichen Rhythmus mit den Flügeln schlagen wie mein Herz.« (S. 391)
Fazit:
12/15 – Trotz einiger Kritikpunkte ein lesenswertes Buch – vorausgesetzt, man kann mit dem Tennie-Hintergrund leben, der doch deutlich zum Tragen kommt.

Heute ist es so weit: das Finale der »Tribute von Panem« ist auf dem Markt. Außerdem gibts noch ein paar weitere Titel.
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem 03 – Flammender Zorn (OT: Mockingjay)
Möge das Gute siegen! Möge die Liebe siegen! Das grandiose Finale! Katniss gegen das Kapitol! Schwer verletzt wurde Katniss von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Doch ihre einzige Sorge gilt Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist. Die Regierung setzt alle daran, seinen Willen zu brechen, um ihn als Waffe gegen die Rebellen einsetzen zu können. Gale hingegen kämpft weiterhin an der Seite der Aufständischen, und das, zu Katniss‘ Schrecken, ohne Rücksicht auf Verluste. Als sie merkt, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, wird ihr klar, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Es scheint ihr fast unmöglich, die zu schützen, die sie liebt …
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Regency-Era Historicals, Book 1
Inhalt:
Philip Whitmore, Viscount Greymore, soll heiraten, doch dabei gibt es ein Problem: Der Archäologe wurde mit einem Fluch belegt, der jede potenzielle Braut tötet. Verständlich, dass ihm seine Verlobte Lady Sarah wegläuft, als sie davon erfährt. Doch auch die Heiratsvermittlerin Meredith Chilton-Grizedale, die die Ehe arrangiert hat, hat unter der abgesagten Trauung zu leiden; um ihren tadellosen Ruf zu retten, muss sie schnellstmöglich eine neue Braut herbeischaffen – keine einfache Aufgabe, gilt Philip doch wegen des Fluchs als der am schwersten zu verheiratende Mann Englands …
Kommentar:
Der erste Teil der Regency-Era-Series besticht mit einer netten Grundidee, die auch ein gewisses Spannungspotenzial bietet. Dieses resultiert aber nicht etwa aus der Frage, ob der Fluch Aberglaube ist oder nicht, denn von der Echtheit ist Philip überzeugt und es gibt auch tragische Beweise dafür, sondern daraus, wie der Fluch neutralisiert werden kann. Es gilt also einerseits, den zweiten Teil der Fluch-Steintafel zu finden, auf der die Möglichkeit zur Neutralisierung festgehalten wurde, sowie andererseits eine Frau aufzutun, die Philip trotz des noch aktiven Fluchs baldmöglichst heiraten würde – Philip hat seinem todkranken Vater nämlich versprochen, endlich eine Ehe einzugehen. Bei seiner Suche nach einer Braut wird er unterstützt von Meredith Chilton-Grizedale, die ein ebenso großes Interesse an einem Erfolg hat wie Philip selbst: Ihr Ruf als Heiratsvermittlerin ist nach einer geplatzten Hochzeit nämlich so gut wie ruiniert.
Die beiden kommen sich schnell näher, und es ist nicht zu übersehen, wie sehr sich die beiden zueinander hingezogen fühlen – was auch Philips amerikanischem Freund Andrew nicht entgeht, der mit trockenen Kommentaren nicht spart. Einige skurrile Situationen und eine Reihe amüsanter Wortgefechte zwischen den Protagonisten sorgen für jede Menge gute Unterhaltung. Hinzu kommen mit dem wissenschaftlich interessierten, nur durchschnittlich attraktiven Philip ein Held, der aufgrund seiner Normalität relativ untypisch ist, sowie die schlagfertige Heldin mit einem Background, der eine Beziehung zwischen beiden eigentlich unmöglich macht. Leider überreizt die Autorin das Hin und Her zwischen den Protagonisten phasenweise ein wenig, sodass man irgendwann eher gelangweilt davon ist und sich wünscht, dass es nun endlich zum guten Ende kommt – zumal die Geschichte irgendwann einfach nichts Neues mehr zu bieten vermag.
Die Rahmenhandlung enthält einige Krimielemente, die aber leider nur mäßig spannend und leicht zu durchschauen sind, auch wenn die Autorin merklich bemüht ist, immer wieder falsche Fährten zu legen. Der D’Alessandro-typische Showdown ist nicht besonders überzeugend, und gleiches gilt auch für die Auflösung des »Krimifalls«. Nicht nur wenig überzeugend, sondern sogar richtig ärgerlich ist das Ende um Philips Vater, das für mich als Form des Happy-Ends vollkommen inakzeptabel ist.
Fazit:
10/15 – Nette Idee mit mysteriösen Elementen und sympathischen Figuren, die Geschichte ist allerdings trotz allen Humors etwas langatmig umgesetzt. Auf den zweiten Band freue ich mich angesichts der Protagonisten, die hier bereits eingeführt wurden, dennoch schon sehr.

Serieninfo:
01 Who Will Take This Man?
02 Love and the Single Heiress
03 Not Quite a Gentleman
04 Never a Lady
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