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Kurzbeschreibung (Amazon):
Nick Blackthorne knows all about words of love. They’re the reason he’s the world’s biggest rock star. The irony? He turned his back on love a long time ago, lured away by the trappings of fame. An invitation to a friend’s wedding is a stark reminder of how meaningless his life has become. When he enters that church, there’s only one woman he wants on his arm—the one he walked out on a lifetime ago. But first he has to find her, even if all she accepts from him is an apology.
Kindergarten teacher Lauren Robbins once had what every woman on the planet desires. Nick. Their passion was explosive, their romance the stuff of songs…and it took fifteen years to get over him. Then out of the blue Nick turns up at her door, and all those years denying her ache for him are shattered with a single, smoldering kiss.
But molten passion can’t hide the secret she’s kept for all these years. Because it’s not just her heart on the line anymore…and not just her life that’ll be rocked by the revelation.
Kommentar:
Ich hatte mal wieder große Lust auf eine Rockstar-Geschichte, und weil es noch soooo lange dauert, bis das nächste Sinners-Buch von Olivia Cunning erscheint, hab ich mich auf die Suche nach Büchern mit Rockstar-Plot gemacht. Neben vielen vielen Schwulen-Storys bin ich unter anderem auf die Novella (ca. 150 Seiten) »Love’s Rhythm« von Lexxie Couper gestoßen, die mich von der Beschreibung her ziemlich angemacht hat. Doch mal wieder hab ich etwas vollkommen anderes gekriegt, als ich erwartet habe – und damit es euch nicht auch so geht, enthält meine Rezension einen dicken, fetten Spoiler, seid also gewarnt.
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Seaside Cove Novels, #1
Kurzbeschreibung (Amazon):
After Janie Newman’s half sister Laurel steals her boyfriend, Jamie leaves New York and the humiliation behind for the island of Seaside Cove, North Carolina. But the cozy cottage she booked turns out to be a rundown bungalow. And she’s not alone. Her drama-prone mother, angst- ridden niece and newly dumped Laurel all follow her down. With a cottage this crowded, will she ever have a chance at finding love again?
Kommentar (enthält Spoiler!):
Jacquie D’Alessandros Bücher stehen bei mir seit Langem auf der Auto-Buy-Liste – egal, ob historische oder zeitgenössische Romane. Ich mag einfach ihren locker-flockigen Stil und ihren Humor – die nur leider beim aktuellen Buch nicht mal ansatzweise vorhanden sind.
Als Jamie erfährt, dass ihr Freund sie mit ihrer eigenen Schwester Laurel betrügt, ist sie am Boden zerstört. Um wieder zu sich selbst zu finden, verlässt sie New York und das Familienrestaurant in Richtung Seaside Cove in North Carolina, wo sie zwei Sommermonate verbringen will. Das gemietete Ferienhäuschen namens »Paradise Lost« ist allerdings nicht so idyllisch wie erwartet; vielmehr ist es eine Bruchbude mit kaputtem Dach, die äußerst spärlich eingerichtet ist und in der es zu allem Überfluss auch noch höllisch stinkt. Wütend stellt Jamie den Besitzer Nick Trent zur Rede, der praktischerweise im Haus nebenan wohnt – und überaus attraktiv ist. Nachdem die vordringlichsten Missverständnisse aus dem Weg geräumt sind, zeigt er sich hilfsbereit und macht das Haus einigermaßen flott. Der geplanten Auszeit in idyllischer Umgebung stünde damit nichts mehr im Wege – würden nicht erst Jamies Mutter, dann Jamies Teenie-Nichte und zuletzt auch noch Jamies Schwester in Seaside Cove aufschlagen …
Was ganz witzig und skurril klingt, ist in Wahrheit eine einigermaßen nette, aber leider auch überaus langweilige Geschichte mit ebenso langweiligen Figuren ohne Ecken und Kanten. Es gibt kein bisschen Spannung und kein bisschen Drama – die Ereignisse plätschern ohne jegliche Höhen und Tiefen vor sich hin, alles läuft extrem vorhersehbar und total glatt. Selbst der mögliche 0815-Konflikt um Nicks »Geheimnis« wird am Ende vollkommen unspektakulär aufgelöst. Gleiches gilt für die diversen Konflikte in Jamies Familie, die in Seaside Cove ad acta gelegt werden, sodass am Ende allgemeine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung herrscht. Es ist mir ein Rätsel, wo die Autorin ihren Humor gelassen hat – es hätte so viel Potenzial und Steilvorlagen für amüsante Wortgefechte und lustige Situationen gegeben!
Fazit:
7/15 – Keine schlechte, aber doch eine ziemlich langweilige Geschichte, der der typische D’Alessandro-Humor vollkommen abgeht.
Serieninfo:
01 Summer at Seaside Cove
02 Paradise Found (Erscheinungstermin noch unbekannt)
OT: The Statistical Probability of Love at First Sight
Kurzbeschreibung:
Hadley könnte sich wirklich etwas Schöneres vorstellen, als auf der Hochzeit ihres Vaters Brautjungfer zu spielen. Dass sie dann allerdings ihr Flugzeug verpasst und erst einmal auf dem überfüllten New Yorker Flughafen festsitzt, hat sie dann doch nicht gewollt. Und genauso wenig hatte sie vor, sich ausgerechnet hier unsterblich zu verlieben: in den Jungen mit den verwuschelten Haaren und dem Puderzucker auf dem Hemd, der wie sie nach London muss. Hadley bleibt genau eine Fluglänge Zeit, um sein Herz zu gewinnen …
Kommentar:
Auf dieses Buch bin ich hauptsächlich wegen des Titels aufmerksam geworden, und nachdem der mich erst mal dazu gebracht hatte, den Klappentext zu lesen, hatte ich das Gefühl, es sofort haben zu müssen. Also hab ich’s spontan bestellt, ohne irgendwelche andere Meinungen zu sichten – das ist etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe. Und was ich auch erst mal nicht mehr tun werde, denn leider transportiert der Klappentext den Buchinhalt nicht wirklich; hätte ich gewusst, worum es tatsächlich geht, hätte ich »Die statistische Wahrscheinlichkeit …« wohl nicht gekauft.
Was wie eine nette Liebesgeschichte klingt, entpuppt sich vorrangig als ein Buch über eine Siebzehnjährige, die lernen muss, mit der Scheidung ihrer Eltern klarzukommen und damit, dass ihr Vater wieder heiratet. Dass sie sich auf dem Flug zu diesem »freudigen« Ereignis, bei dem sie auch noch die Brautjungfer geben muss, Hals über Kopf in einen Jungen verliebt, ist eher zweitrangig, und sie versucht auch nicht, sein Herz auf dem Flug zu gewinnen – auch wenn eine zarte Liebesgeschichte zugegebenermaßen vorhanden ist.
Das Thema Scheidung der Eltern inkl. der damit verbundenen Gefühle wie Verlustängste und Eifersucht, scheint mir thematisch gut dargestellt (wobei ich – zum Glück – kein Experte darin bin), und es gibt einige sehr traurige, rührende Szenen. Stilistisch fand ich das Buch allerdings äußerst seltsam und zeitlich ziemlich verschachtelt. Die laufende Handlung wird immer wieder durchbrochen von kurzen und langen Rückblenden in die weiter zurückliegende Vergangenheit, die Hadley mit ihrer Familie zeigt, aber auch in die jüngste Vergangenheit, aus der Erlebnisse und Gespräche mit Oliver während des Flugs erzählt werden, bei denen man nicht »live« dabei sein durfte. Die aktuellen Geschehnisse hingegen werden im Präsens erzählt, wobei manchmal nicht ganz klar ist, ob von Hadley selbst. Teilweise klingt es eher, als würde ein allwissender Erzähler die Szenerie aus einiger Distanz beschreiben und kommentieren, sodass man sich den Ereignissen und Personen als Leser weit entfernt fühlt. Entsprechend schwer fällt es, so richtig mitzufühlen und im Buch zu versinken.
Fazit:
9/15 – Ein ganz gutes Jugendbuch, das aber nicht das liefert, was der Klappentext verspricht.
Originaltitel: Virgin River
Virgin River, 01
Klappentext:
Raus aus der Hektik der Großstadt, rein in die Natur. Das Angebot, als Arzthelferin und Hebamme in dem kleinen Örtchen Virgin River zu arbeiten, kommt der Krankenschwester Mel gerade recht. Vielleicht kann sie hier die Schicksalsschläge der letzten Monate überwinden. Allerdings stellt sie gleich bei ihrer Ankunft fest, dass die Realität des einfachen Landlebens nicht dem idyllischen Bild entspricht, was sie sich gemacht hatte. Doch ein auf den Stufen der Arztpraxis ausgesetzter Säugling macht ihr einen Strich durch die Abreisepläne. Und als der attraktive Barbesitzer Jack sich dann noch alle Mühe gibt, ihr die Schönheit der Landschaft und die Menschen des Ortes nahe zu bringen, ist Mel beinahe versucht, Virgin River noch eine Chance zu geben.
Kommentar:
Der erste Band der Virgin-River-Serie dümpelte ziemlich lange ungelesen in meinem Regal herum, denn obwohl ich eigentlich nur Positives über die Romane gelesen habe, konnte ich mich nie zum Lesen aufraffen. Nachdem ich es jetzt endlich geschafft habe, muss ich sagen: Es wäre auch kein nicht zu verschmerzender Verlust gewesen, wenn das Buch weiter vor sich hinverstaubt wäre.
Gäbe es das Genre »Cozy Romance«, würde »Neubeginn in Virgin River« perfekt hineinpassen. Das Genre »Cozy Romance« ist vermutlich nur für die »Virgin River«-Serie erfunden worden, denn cozier geht es kaum noch – und das nicht gerade im positiven Sinn. Die Handlung plätschert ohne Spannung und ohne echte Höhepunkte vor sich hin, denn die Beziehung zwischen Mel und Jack entwickelt sich vollkommen vorhersehbar und birgt trotz einer nicht ernstzunehmenden Krise keinerlei Konflikte, weil Jack nämlich so weise, geduldig und verständnisvoll ist, dass einem ganz schlecht von so viel Perfektionismus werden kann. Dabei hat er eigentlich aufgrund seiner Vergangenheit in diversen Kriegen auch ein schweres Päckchen zu tragen; sein seelisches Leid wird aber nicht wirklich ausgearbeitet, von einem kleinen Zusammenbruch im Zusammenhang mit dem Besuch seiner Marinesgefährten abgesehen. Stattdessen wird vor allem deutlich, dass er ein grandioser amerikanischer Kriegsheld ist – ein Mann, wie wie das Land sie braucht und verehrt und gern mit zahllosen Auszeichnungen dekoriert. Und natürlich hat er zahllosen Kameraden das Leben gerettet, während er für sein Land gekämpft hat. Patriotismus pur!
Meg ist immerhin nicht ganz so glatt. Sie hat vor knapp einem Jahr ihren Ex-Mann bei einem Raubüberfall verloren und seinen Tod noch nicht verarbeitet. Ausgerechnet in Virgin River auf einen Mann zu treffen, der sie über den tragischen Verlust hinwegtrösten könnte, damit hätte sie nicht gerechnet. Dass sie Angst davor hat, sich auf einen Neuen einzulassen, und ein auch ein wenig ein schlechtes Gewissen, ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Dass Meg allerdings lange Zeit strikt leugnet, eine Beziehung mit Jack zu haben, obwohl ohne jeden Zweifel genau das der Fall ist, wird irgendwann doch recht anstrengend. Zum Glück stellt sich schließlich heraus, dass der vermeintlich perfekte Gatte Mark doch kein Heiliger war und dass Jack – wer hätt’s gedacht! – noch viel perfekter ist, sodass dem neuen Liebesglück nichts mehr im Weg steht.
Noch viel anstrengender ist aber der Schreibstil, der teilweise ganz schön unausgereift wirkt. Nicht nur wird fröhliches Headhopping praktiziert, was ich überhaupt nicht leiden kann, sondern man wird außerdem mit ausufernden Beschreibungen von Belanglosigkeiten (Menschen, Szenen, Landschaften, Essen, Kleidern, Geburten usw.) erschlagen. Letzteres beinhaltet natürlich die Verwendung unzähliger Adjektive (»Sie … hatte dichtes kurzes lockiges braunes Haar, das von Grau durchzogen war«, S. 138) – es wird wirklich NICHTS der Fantasie überlassen. Hätte sich die Autorin diesbezüglich nur ein wenig bezähmt, wäre das Buch nur noch halb so dick gewesen und deutlich besser geworden.
Natürlich dürfen in so einem Roman auch sämtliche gesellschaftsethischen Probleme nicht fehlen, und so werden ganz nebenbei die folgenden Themen abgekaspert: richtige Verhütung (rechtzeitig rausziehen und nicht ganz reinstecken funktioniert NICHT!), Sex mit Minderjährigen (keine so gute Idee), der direkte Zusammenhang zwischen Schuh- und Penisgröße (falls es jemanden interessiert: Mel tippt bei Jack auf Größe 48), AIDS und Geschlechtskrankheiten, Abtreibung, der moralisch richtigen Umgang mit schmutzigem (Drogen-)Geld usw. – und das alles auf eine Weise, die auf mich naiv bis lächerlich wirkte. Darüber hinaus wird zigfach das Gleiche erzählt, nur unterschiedlichen Leuten, und den einen oder anderen detaillierten Geburtenbericht hätte ich mir auch gern erspart.
Trotzdem ist das Dorf mit seinen teils schrulligen Bewohnern irgendwie reizvoll, sodass ich (ich kann’s selbst kaum glauben) gern mehr über Virgin River erfahren würde. Irgendwann. In der Hoffnung, dass die Protagonisten weniger perfekt sind und der Stil ausgereifter. Und obwohl ich ahne, dass die Bewohner von Virgin River dann immer noch im Einklang mit der Natur in ihrer Idylle leben, sodass uns vermutlich solche Formulierungen nicht erspart bleiben:
Auf den Wiesen wuchs das Gras in die Höhe, und so kurz vor der Lammzeit waren die Schafe dick. Die Kühe würden bald ihre Kälber bekommen, und auch Sondra Patterson stand kurz vor der Niederkunft.« (S. 216)
Fazit:
7/15 – So sauber und patriotisch, wie nur ein amerikanischer Roman es sein kann.
Serieninfo:
01 Virgin River (2007) | Neubeginn in Virgin River (2010)
02 Shelter Mountain (2007) | Wiedersehen in Virgin River (2010)
03 Whispering Rock (2007) | Happy End in Virgin River (2011)
04 A Virgin River Christmas (2008) | Wintermärchen in Virgin River (2011)
05 Second Chance Pass (2009) | Ein neuer Tag in Virgin River (März 2012)
06 Temptation Ridge (2009) | Verliebt in Virgin River (April 2012)
07 Paradise Valley (2009) | Zurück in Virgin River (Juli 2012)
08 Under the Christmas Tree (2009) (in: That Holiday Feeling/Anthologie)
09 Forbidden Falls (2009) | Gemeinsam stark in Virgin River (Oktober 2012)
10 Angel’s Peak (2010)
11 Moonlight Road (2010)
12 Midnight Confessions (2010) (in: Midnight Kiss/Anthologie)
13 Promise Canyon (2010)
14 Wild Man Creek (2011)
15 Harvest Moon (2011)
16 Bring Me Home for Christmas (2011)
17 Hidden Summit (2011)
18 Redwood Bend (2012)
19 Sunrise Point (2012)
Maiden Lane, #3
Klappentext:
River pirate »Charming« Mickey O’Connor has lifted himself from the depths of the slums to be the king of St. Giles. Anything he wants he gets – with one exeption. Silence Hollingbrook has been haunting his dreams ever since she spent a single night in his bed.
Once Silence was willing to sacrifice anything to save the man she loved. Now a widow, she’s finally found peace when Charming Mickey comes storming back into her life with an offer she can’t refuse. But this time she won’t be the only one paying the price for his sins.
When his past comes back to torment him, Mickey must keep Silence safe from a merciless enemy, while wrestling with the delicious hold this widow has on his heart. And in the face of mounting danger, both will have to surrender to something even more terrifying … true love.
Kommentar:
Nachdem ich von Band 1 und Band 2 der Maiden-Lane-Serie ziemlich angetan war, hatte ich mich schon sehr auf den Nachfolger gefreut – zumal ein Flusspirat als Held im Allgemeinen und Mickey im Speziellen ja mal ein wenig Abwechslung versprach.
Mickey kennen Leser der Serie bereits aus Band 1 der Serie, wo er einem denkwürdigen Auftritt hatte, als Silence ihn um Hilfe gebeten hat und er sie mit ihrer Ehe bezahlen ließ. Nicht viel später hat er ihr – mehr oder weniger anonym – seine kleine Tochter anvertraut, die er ihr zu Beginn von Band 3 allerdings wieder abnimmt, weil er fürchtet, seine Feinde könnten dem Kind etwas antun. Die inzwischen verwitwete Silence, die in der Mutterrolle völlig aufgegangen ist, zieht daraufhin in Mickeys Palast ein, um sich um die kleine Mary Darling zu kümmern. Natürlich fühlen sich der böse Flusspirat und die aufopferungsvolle Altruistin trotz aller Gegensätzlichkeiten und der Ereignisse in der Vergangenheit unbändig zueinander hingezogen, der Weg zu einer echten Beziehung ist aber extrem steinig …
Eigentlich hätte mir schon beim Ansehen des Buchtrailer Böses schwanen sollen, da war ich aber offenbar noch der Meinung, das wäre mal eine nette Abwechslung. Dummerweise ist das Buch genauso wie der Trailer: albern. Mickey ist ein echter Karnevalspirat, der sich wie ein König hofieren lässt und mich die ganze Zeit verdächtig an Jack Sparrow erinnert hat. Er ist ganz fürchterlich dekadent, schrecklich böse und vollkommen skrupellos – das kommt aber alles nur von seiner schweren Kindheit, wie Silence in Erfahrung bringt. Klar, dass er mit der Geschichte von seinem fiesen Vater das Herz der Witwe im Handumdrehen erweicht und sie ihm heillos verfällt, nachdem sie diese menschliche Seite an ihm entdeckt hat.
Als sie dann auch noch herausfindet, dass er eigentlich gar nicht Mickey heißt, sondern Michael – wie der Erzengel –, ist es endgültig um sie geschehen, denn nomen ist nunmal omen, also muss der Flusspirat auch was Erzengeliges an sich haben. Mickeys Versuche, seine süße Samariterin vom Gegenteil zu überzeugen, prallen wirkungslos an ihr ab, weshalb sie ihn ab Mitte des Buches auch konsequent Michael nennt. Das reicht allerdings zunächst nicht, um ihn von seinem satanischen Lebenswandel abzubringen: Mickey weigert sich strikt, Silences Forderung nach der Aufgabe seines Piratendaseins nachzukommen und mit Frau und Kind ein ruhiges Leben auf dem Land zu führen. Nicht mal die Aussicht auf den besten Sex der Welt kann ihn locken.
Apropos Sex. Hoyt hat ja ein Faible für relativ knackige Sexszenen entwickelt. Da sie sich diesmal recht lange bezähmen muss, bis es endlich soweit ist, hat sie offenbar das Gefühl, alles bis dahin Verpasste in möglichst kurzer Zeit nachholen zu müssen. So kommt der Leser in den Genuss von etwa 50 Seiten Sex am Stück, nur unterbrochen von kurzem Geplänkel zwischendurch. Für einen historischen Liebesroman sind die Szenen übrigens wirklich ziemlich heiß.
Ansonsten gibts zahlreiche raubeinige, aber sympathische Piraten in Nebenrollen, einen sehr netten Hund, viel nervigen East-End-Dialekt und eine Art Spannungsplot, der – wie in solchen Büchern üblich – eher nicht so besonders spannend ist. Außerdem wird auf wenig elegante Weise das nächste Buch vorbereitet, indem eine Mini-Nebenhandlung um Silences‘ Bruder Winter und Lady Isabel Beckinhall installiert wird.
Fazit:
7/15 – Vielleicht mit einem Hauch Autorenbonus gerade noch so in Ordnung, aber an vielen Stellen ziemlich lächerlich und vor allem in der ersten Hälfte ganz schön langweilig. Ich werte das Buch mal als Ausrutscher und bin beim nächsten Band trotzdem wieder dabei.
Serieninfo:
01 Wicked Intentions (Rezension)
02 Notorious Pleasures (Rezension)
03 Scandalous Desires
04 Thief of Shadows (Juni 2012)
05 Lord of Darkness (Dezember 2012)
06 Duke of Midnight (2013)
Trivia:
Bei YouTube gibts ein Making of zum Cover des Buchs.
Originaltitel: Hot Stuff
Hot Zone, #1
Klappentext:
Brandon Vaughn ist ein Bild von einem Mann: groß und gut gebaut, breite Schultern, blaue Augen und rabenschwarzes Haar Schon bei der ersten Begegnung mit ihm weiß die selbstbewusste PR-Beraterin Annabelle: Dieser Mann könnte ihr zum Verhängnis werden. Und ausgerechnet er wird wenig später Annabelles neuer Klient. Die Zusammenarbeit mit Brandon gestaltet sich, wie erwartet, schwierig – und nicht nur, weil beide es gewöhnt sind, ihren Dickkopf durchzusetzen.
Kommentar:
Sagenhafte neun Bücher von Carly Phillips habe im Laufe der Zeit auf dem Flohmarkt eingepackt – gelesen hab ich bis dato kein einziges davon. Damit ist die Autorin prädestiniert als Kandidatin für den angekündigten Autoren-Check, zumal ich gerade Lust auf eine Sport-Liebesgeschichte hatte.
»Mach mich nicht an!« ist der erste Band der vierteiligen Hot-Zone-Serie um eine PR-Agentur für Sportler. Dort arbeitet – zusammen mit ihren beiden Schwestern und unter der Geschäftsführung ihres Onkels – Annabelle, ihres Zeichens glühende Anhängerin von muskelbepackten, verschwitzen Sportlern. Nach diversen schlechten Erfahrungen mit derlei Exemplaren hat sie ihrer Leidenschaft eigentlich abgeschworen, dann wird allerdings Brandon Vaughn, ein ehemaliger Profi-Footballer, ihr neuer Klient. Sie fühlt sich vom ersten Moment an sexuell unwiderstehlich zu ihm hingezogen, und da sie nunmal ein Ausbund an Professionalität ist, löst sie das Problem, indem sie schleunigst mit ihm ins Bett steigt – andernfalls steht nämlich zu befürchten, dass die Lust der Zusammenarbeit im Weg steht.
Zu dieser sensationellen Logik passt, dass man außerdem beschließt, das Verhältnis auf rein sexueller Ebene zu belassen und niemals auf die Beziehungseben zu verlagern. Überraschenderweise klappt das natürlich nach gegenseitigen Einblicken in den wahren Charakter des Gegenübers nicht – und so entwickelt sich eine Handlung, die mehr als vorhersehbar ist und daher nicht gerade mit irgendeiner Form von Spannung aufwarten kann. Gleiches gilt für den eingebauten Krimiplot um die Sabotageakte an Brandons geplantem Gästehaus – der Täter ist so offensichtlich, dass es nicht wirklich für Annabelles und Brandons Auffassungsgabe spricht, dass sie so lange brauchen, um ihn zu überführen.
Zugegebenermaßen sind die aber auch mit anderen Dingen beschäftigt, mit Sex bei jeder sich bietenden Gelegenheit nämlich – an erotischen Szenen mangelt es dem Buch wahrlich nicht. Sie sind alles in allem okay geschrieben, allerdings findet sich einmal mehr ein Bild, das ich wirklich nie nie nie wieder lesen will: »Sie melkte ihn mit ihrem Fleisch«. Liebe Autoren, Übersetzer und Lektoren: Das ist soooo abtörnend! Fällt euch wirklich nichts Besseres ein?!
Fazit:
8/15 – Für dieses Buch mitsamt seiner Helden gibt es nur ein Wort, das dafür aber hundertprozentig zutrifft: Durchschnitt.
Serieninfo:
01 Hot Stuff | Mach mich nicht an!
02 Hot Number | Her mit den Jungs!
03 Hot Item | Komm schon!
04 Hot Property | Geht’s noch?
Autoren-Check: bestanden oder durchgefallen?
Für den Autoren-Check hat mir das jetzt herzlich wenig gebracht. Das Buch war nicht sooo schlecht, dass ich jede Hoffnung verloren hätte und die anderen bereits vorhandenen Romane sofort aussortieren wollte. Ich werde wohl einen zweiten Versuch wagen.
Alternativtitel: Sitz! Platz! Liebe! (Weltbild)
Originaltitel: Stay
Klappentext:
Als Savannahs Traummann Peter eine andere heiratet, beschließt sie, sich einen neuen Gefährten zu suchen. Im Internet findet sie ihn: einen entzückenden Schäferhundwelpen. Doch statt des puscheligen Jungtiers landet ein 50-Kilo-Koloss bei ihr: Joe, der nur slowakisch versteht und der die Nachbarn tyrannisiert. Hilfe sucht Savannah bei einem Tierarzt, der sich als Alphamännchen mit Zauberlächeln entpuppt. Doch dann bietet auch Peter seine Hilfe an. Ob das so eine gute Idee ist?
Kommentar:
Ich gestehe, dass dieses Buch in erster Linie ein Coverkauf war. Ich fand den Golden-Retriever-Welpen mit seinem Stofftier einfach zu niedlich und den dazugehörigen Klappentext passabel genug, um zuzuschlagen. Wer sich fragt, wieso auf dem amerikanischen Cover ein Schäferhund und auf dem deutschen ein Retriever abgebildet ist – das lässt sich wohl nur damit erklären, dass sich die Verlage hierzulande erwiesenermaßen oftmals keinen Deut darum scheren, ob das Cover zum Inhalt passt oder nicht: Joe ist ein Schäferhund, kein Retriever.
Auch mit dem Klappentext hat man es nicht allzu genau genommen. Die Unterschlagung der Tatsache, dass Traummann Peter Savannahs beste Freundin heiratet, ist vielleicht noch verzeihlich. Darüber hinaus wirkt der Tierarzt Alex aber überhaupt kein bisschen wie ein Alphamännchen, und Peter bietet Savannah mitnichten seine Hilfe an – ganz im Gegenteil.
Alles beginnt damit, dass die verzweifelte Savannah kurz nach der Hochzeit ihres Schwarms mit ihrer besten Freundin sternhagelvoll einen Schäferhundwelpen im Internet bestellt, weil sie nicht mehr allein sein will. Wenige Tage später trifft ein Hund ein, der wenig mit dem erwarteten süßen Welpen zu tun hat und Savannah vollkommen überfordert – was kein Wunder ist, weil sie nämlich von Hunden nicht die geringste Ahnung hat. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an den örtlichen Tierarzt, der sich als sehr charmanter und netter Mann entpuppt und schnell reges Interesse an ihr zeigt. Es dauert nicht lange, bis sie sich annähern, doch dann kommen Peter und Janie aus den Flitterwochen zurück, und es stellt sich heraus, dass der Himmel der Frischvermählten nicht gerade voller Geigen hängt. Um Janie aufzuheitern, soll Savannah auf die Schnelle eine Begrüßungsparty ausrichten, und dabei begeht sie einen folgenschweren Fehler, der die Beziehung zu Alex auf eine harte Probe stellt …
Obwohl der Plot den Eindruck erweckt, ist das Buch viel weniger Liebesroman als es klingt. Eigentlich erzählt es die Geschichte einer jungen Frau, die in ein neues Leben startet. Dazu muss sie erst einmal mit ihrer Vergangenheit aufräumen: Sie definiert verschiedene Beziehungen neu, setzt neue Grenzen und macht einen gewaltigen Schritt bei der Verarbeitung des Todes ihrer Mutter. Auch Schäferhund Joe spielt eine Rolle bei ihrer Selbstfindung; sie möchte ihn schon bald nicht mehr missen und durchlebt einige Krisen sowie sehr nette Momente mit ihm. Alles in allem nehmen die Szenen mit Joe jedoch deutlich weniger Raum ein, als zu erwarten war.
Die Beziehung zwischen Savannah und Alex verläuft total unspektakulär. Sie sehen sich, verstehen sich, verlieben sich in rasender Schnelle und völliger Selbstverständlichkeit, von Romantik und Emotionen ist kaum etwas zu merken. Folgerichtig entbehrt auch die große Krise, die infolge einer mehr als schwachsinnigen und überflüssigen Lüge Savannahs auftritt, jeder Dramatik und vermag es einfach nicht, einen zu berühren. Hinzu kommt, dass die Motivation für Alex‘ rigorose Reaktion nur bedingt zu seinem vorherigen Verhalten passt. Ähnlich wenig glaubwürdig ist Peters Verhalten, der auf einmal aus unerfindlichen Gründen kalte Füße wegen seiner Ehe kriegt und vollkommen hysterisch agiert – als würde sich der Alltag unmittelbar nach der Vermählung so sehr verändern!
Fazit:
8/15 – Insgesamt ist das Buch nicht schlecht, es mangelt ihm aber an Emotion, Spannung und Humor. Der Verlauf der Geschichte ist total vorhersehbar, die Figuren sind eher blass und der Hund dient weitgehend als Werkzeug, um irgendwelche Dinge in Savannahs Leben in Gang zu setzen. Muss man nicht gelesen haben.
Originaltitel: The War Against Miss Winter
Rosie Winter Mysteries, #1
Klappentext:
Broadway-Schauspielerin ohne Job, Detektivin ohne Lizenz – Bühne frei für Rosie Winter. Um die Miete bezahlen zu können, bräuchte Rosie Winter – großes Talent und große Klappe – dringend mal wieder ein Engagement. Aber im Kriegsjahr 1942 sind die guten Rollen am Broadway schwer zu kriegen, und für die schlechten hat Rosie leider viel zuviel Temperament. So hält sie sich mit einem Job im Detektivbüro von Jim McCain über Wasser. Bis ihr eines Nachmittags die Leiche ihres Bosses in die Arme fällt.
Kommentar:
Winterkatze hat mich mit einer eigentlich nebensächlichen Erwähnung der Miss-Winter-Romane so neugierig gemacht, dass ich Band 1 umgehend für einen Euro bei Ebay ersteigert habe. Vielleicht hätte ich den erst mal lesen sollen, bevor ich mir Band 2 bei Buchticket ertausche!
Rosie Winter trifft fast der Schlag, als sie an Silvester des Jahres 1943 die Leiche ihres Chefs erhängt im Büro findet. Da die Polizei Rosie ziemlich deutlich zu verstehen gibt, dass sie keinerlei Ambitionen hat, sich mit der Aufklärung des Falles zu befassen und Jims Tod stattdessen als Selbstmord deklariert, nimmt die arbeitslose Schauspielerin die Sache selbst in die Hand. Sie findet heraus, dass der Tod ihres Chefs irgendwie mit einem geheimnisvollen verschwundenen Theaterstück zusammenhängt, das offenbar einige Leute ganz schön in Schwierigkeiten bringen könnte …
Das Gute zuerst: Rosie ist eine tolle Protagonistin – intelligent, entschlossen, schlagfertig und humorvoll. Sie lässt sich nicht unterkriegen, und gemeinsam mit ihrer Freundin und Zimmergenossin Jayne ist sie einfach unschlagbar. Ebenso wunderbar ist die Atmosphäre, die einem das Leben in Kriegszeiten in den USA ein wenig näherbringt, ohne dabei aber auch nur im Mindesten patriotisch oder moralisch zu werden. Eher nebenbei werden Essensmarken, Benzinrationierung, Männer in Uniformen und ausgeschaltete Lichter am Broadway erwähnt und tragen zu einem wirklich interessanten Setting bei.
Leider krankt das Buch an seiner Handlung. Der Einstieg ist noch klasse, dann allerdings kommt zunehmend Langeweile auf. Der Fall an sich ist recht verwickelt und stellenweise auch ein wenig abstrus. Die Ermittlungen plätschern über weite Strecken vor sich hin, es geht nichts voran, und Spannung mag einfach nicht aufkommen. Obwohl ich Rosie und das Setting so gern mochte, konnte mich das Buch einfach nicht fesseln – weshalb mir ständig bessere Sachen eingefallen sind, die ich tun könnte statt weiterzulesen. Eine Kürzung hätte dem Buch meiner Ansicht nach sehr gut getan, dann wäre die Handlung vielleicht ebenso dicht und überzeugend gewesen wie das Flair.
Fazit:
8/15 – Insgesamt ein durchschnittlicher Einstieg in eine Krimiserie mit sympathischer Protagonistin und tollem Flair, aber nur bedingt überzeugender Handlung. Da Band 2 ohnehin schon hier liegt, werde ich Rosie wohl auf jeden Fall (irgendwann) noch mal eine Chance geben.
Serieninfo:
01 The War Against Miss Winter | Miss Winters Hang zum Risiko
02 The Winter of Her Discontent | Ein Schlachtplan für Miss Winter
03 Winter in June | Miss Winter lässt nicht locker
04 When Winter Returns
Originaltitel: Johnny Be Good
Meg Stiles, #1
Klappentext:
Meg kann es nicht fassen – sie soll die neue persönliche Assistentin von Rockstar Johnny Jefferson werden! Und zwar sofort. Und bevor Meg auch nur begreifen kann, was da gerade mit ihr passiert, sitzt sie auch schon im Flugzeug nach Los Angeles und taucht ein in eine Welt voller Glamour und Promisternchen. Meg versucht ihren Job so professionell wie möglich zu machen, aber Johnny macht ihr die Sache nicht wirklich leicht. Er ist einfach viel zu sexy und seine Augen viel zu unverschämt schön! Zum Glück ist da noch Johnnys Freund Christian, der Meg mit seiner ruhigen Art dabei hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Allerdings wie lange noch?
Kommentar:
Ich war von Paige Toons Debüt »Lucy in the Sky« im Gegensatz zu vielen anderen nur mäßig begeistert, gänzlich abschreiben wollte ich die Autorin deshalb aber noch lange nicht. Also hab ich mir ihren Nachfolgeroman »Du bist mein Stern« geschnappt – mit Rockstargeschichten kann man mich ja durchaus kriegen!
Paige Toon hat es aber nur bedingt geschafft. Die Handlung ist über weite Strecken vorhersehbar und plätschert ganz schön vor sich hin, ohne dass besonders viel passieren würde. Sowohl der Einblick in Megs Arbeit als auch in das Promileben blieben mir zu oberflächlich, und wie schon bei Toons Debütroman konnte ich mich mit der Protagonistin nicht wirklich anfreunden: Meg ist zwar nicht ganz so realitätsfern und blauäugig wie Lucy, aber auch ihre Naivität ist erschreckend. Wie Meg ihren Job anpackt und sich ihrem Chef gegenüber verhält, ist vom ersten Moment an hochgradig unprofessionell und auch nicht dadurch zu entschuldigen, dass sie ins kalte Wasser geworfen wird. Ohne Frage ist Meg trotzdem sympathisch, aber wirklich ernstnehmen konnte ich sie nicht – zumal vollkommen klar war, wie sich ihre Beziehung zu Johnny entwickeln würde.
Johnny ist da schon um einiges interessanter, und es ist schade, dass man ihn wegen der Ich-Perspektive nur aus Megs verklärter Sicht kennenlernt, denn dadurch versagt man ihm mehr Profil. Seine Alkohol- und Drogensucht, seine zahlreichen Frauengeschichten, sein teils skrupelloses Verhalten gegenüber anderen Menschen sowie sein Hang zu Depressionen und zur Selbstzerstörung machen ihn zu einem etwas anderen Liebesromanhelden, dessen Innenleben und Zerrissenheit hätten spannend sein können. Vielleicht hätte mich das Buch mehr begeistert, wenn Johnny seine eigene Erzählperspektive erhalten hätte, so aber ist festzuhalten, dass mich der Roman emotional überhaupt nicht packen konnte – auch etwas, was mir schon bei »Lucy in the Sky« so ging. Die Autorin erreicht mich einfach nicht, offenbar liegt mir einfach ihre Art zu erzählen nicht.
Gut gefallen hat mir das Ende, das der Geschichte eine ganz besondere Würze verleiht und eine logische Konsequenz des Verhaltens aller Beteiligten ist.
Spoiler
Nicht gefallen hat mir in dem Zusammenhang allerdings, dass und unter welchen Umständen Meg überhaupt eine Beziehung mit Christian anfängt – der Journalist wirkt zu jeder Zeit nur wie ein Notnagel, dem Meg zwar Respekt und Loyalität, aber darüber hinaus lediglich freundschaftliche Gefühle entgegenbringt. Kein Wunder, dass sie die erstbeste Gelegenheit ergreift, sich in eine Affäre mit ihrer großen Liebe zu stürzen!
[Einklappen]
Fazit:
9/15 – Einigermaßen unterhaltsamer Roman, dessen Liebesgeschichte mich aber emotional nicht wirklich erreicht hat. Ich denke, dass ich die Fortsetzung »Baby Be Mine« lesen werde, wenn sie auf Deutsch veröffentlicht wird; die Ereignisse haben mich aber nicht genug gepackt, als dass ich den Drang verspüren würde, mir das Buch sofort auf Englisch holen zu müssen.
Serieninfo:
01 Johnny Be Good | Du bist mein Stern
02 Baby Be Mine
Originaltitel: Maisie Dobbs
Maisie Dobbs Mysteries, #01
Inhalt:
London 1929: Der Krieg scheint vergessen, und auch für Maisie Dobbs brechen neue Zeiten an. Aber dass eine junge Frau ihr eigenes Detektivbüro eröffnet, ist dann doch reichlich skandalös. Während der Ermittlung gegen eine vermeintliche Ehebrecherin treten die Schrecken der Vergangenheit erneut zutage. Maisie kommt einem Mann auf die Spur, der die Hilflosigkeit von Kriegsversehrten auf abscheuliche Weise ausnutzt. Unversehens gerät sie gerät dabei selbst in höchste Gefahr…
Kommentar:
»Das Haus zur letzten Ruhe« ist der erste Teil einer Cozy-Krimi-Serie um Maisie Dobbs , die im London der späten 1920er-Jahre Privatdetektivin wird. In Deutschland wurde der dritte Teil, »Verzeihliche Lügen«, zuerst veröffentlicht.
London, 1929. Als Maisie Dobbs in London eine Privatdetektei eröffnet, rennen ihr die Klienten nicht gerade die Türen ein. Mithilfe einiger Kontakte und Empfehlungen gelingt es ihr aber dennoch, ihren ersten Auftrag an Land zu ziehen: Sie soll in einem vermeintlichen Fall von Ehebruch ermitteln. Die Beschattung der verdächtigen Dame konfrontiert Maisie allerdings mit ihrer eigenen Vergangenheit als Krankenschwester im 1. Weltkrieg, und bald kommt sie einer Sache auf die Spur, die mit ihrem ursprünglichen Auftrag nur noch wenig zu tun hat …
Trotz einer guten Grundidee ist die Krimihandlung nur bedingt gelungen. Der Fall an sich konnte mich nicht ganz überzeugen, denn obwohl sich an manchen Stellen die Puzzleteile nahtlos ineinander fügen, sind letztendlich einfach viel zu viele Zufälle und glückliche Fügungen im Spiel. Hinzu kommt, dass die eigentliche gegenwärtige Handlung nach ca. 80 Seiten unterbrochen wird, um in die Vergangenheit zu schwenken und erst mal auf 160 Seiten Maisies Lebensgeschichte zu erzählen.
Maisie ist immerhin eine wirklich interessante Persönlichkeit. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen und ist nach dem Tod ihrer Mutter als Hausmädchen bei Lady Rowan angestellt. Als die Gräfin sie nachts in der Bibliothek erwischt, beschließt sie, Maisie zu fördern und lässt sie von ihrem hochgeschätzten Freund Maurice unterrichten. Der lehrt das Mädchen nicht nur herkömmliches Wissen, sondern beschäftigt sie darüber hinaus mit philosophischen und psychologischen Fragen, Entspannungs- und Gesprächstechniken. Das alles führt dazu, dass Maisie ihre natürliche Beobachtungsgabe schärft und sich hervorragend in Menschen einfühlen kann – sie ist also geradezu prädestiniert, als Privatermittlerin zu arbeiten. Der Rückblick in Maisies Vergangenheit zeigt aber nicht nur ihre Ausbildung, sondern auch ihre Vergangenheit im 1. Weltkrieg, als sie in Frankreich an der Front als Krankenschwester gearbeitet hat – woran sie im Zuge ihres aktuellen Falles schmerzlich erinnert wird.
Obwohl die Geschichte teils sehr episodenhaft erzählt wird, wird die Stimmung der Zeit, in der das Buch spielt, ganz gut eingefangen, und auch die Nebenpersonen, von denen man im nächsten Teil der Serie sicher einigen wiederbegegnen wird, sind durchaus gelungen. Alles in allem ist das Buch flüssig zu lesen und trotz aller Abstriche einigermaßen unterhaltsam – wenn man sich damit anfreunden kann, dass der eigentliche Kriminalfall nur etwa die Hälfte der Handlung umfasst.
Fazit:
8/15 – Ein Serienauftakt, der aufgrund seines Aufbaus Krimifans nur bedingt überzeugen wird, weil er sich zu weiten Teilen mit der Vergangenheit der Heldin beschäftigt.
Serieninfo:
01 Maisie Dobbs (2003) | Das Haus zur letzten Ruhe (2007)
02 Birds of a Feather (2004)
03 Pardonable Lies (2005) | Verzeihliche Lügen (2006)
04 Messenger of Truth (2006)
05 An Incomplete Revenge (2008)
06 Among the Mad (2009)
07 The Mapping of Love (2010)
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