OT: The Statistical Probability of Love at First Sight
Kurzbeschreibung:
Hadley könnte sich wirklich etwas Schöneres vorstellen, als auf der Hochzeit ihres Vaters Brautjungfer zu spielen. Dass sie dann allerdings ihr Flugzeug verpasst und erst einmal auf dem überfüllten New Yorker Flughafen festsitzt, hat sie dann doch nicht gewollt. Und genauso wenig hatte sie vor, sich ausgerechnet hier unsterblich zu verlieben: in den Jungen mit den verwuschelten Haaren und dem Puderzucker auf dem Hemd, der wie sie nach London muss. Hadley bleibt genau eine Fluglänge Zeit, um sein Herz zu gewinnen …
Kommentar:
Auf dieses Buch bin ich hauptsächlich wegen des Titels aufmerksam geworden, und nachdem der mich erst mal dazu gebracht hatte, den Klappentext zu lesen, hatte ich das Gefühl, es sofort haben zu müssen. Also hab ich’s spontan bestellt, ohne irgendwelche andere Meinungen zu sichten – das ist etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe. Und was ich auch erst mal nicht mehr tun werde, denn leider transportiert der Klappentext den Buchinhalt nicht wirklich; hätte ich gewusst, worum es tatsächlich geht, hätte ich »Die statistische Wahrscheinlichkeit …« wohl nicht gekauft.
Was wie eine nette Liebesgeschichte klingt, entpuppt sich vorrangig als ein Buch über eine Siebzehnjährige, die lernen muss, mit der Scheidung ihrer Eltern klarzukommen und damit, dass ihr Vater wieder heiratet. Dass sie sich auf dem Flug zu diesem »freudigen« Ereignis, bei dem sie auch noch die Brautjungfer geben muss, Hals über Kopf in einen Jungen verliebt, ist eher zweitrangig, und sie versucht auch nicht, sein Herz auf dem Flug zu gewinnen – auch wenn eine zarte Liebesgeschichte zugegebenermaßen vorhanden ist.
Das Thema Scheidung der Eltern inkl. der damit verbundenen Gefühle wie Verlustängste und Eifersucht, scheint mir thematisch gut dargestellt (wobei ich – zum Glück – kein Experte darin bin), und es gibt einige sehr traurige, rührende Szenen. Stilistisch fand ich das Buch allerdings äußerst seltsam und zeitlich ziemlich verschachtelt. Die laufende Handlung wird immer wieder durchbrochen von kurzen und langen Rückblenden in die weiter zurückliegende Vergangenheit, die Hadley mit ihrer Familie zeigt, aber auch in die jüngste Vergangenheit, aus der Erlebnisse und Gespräche mit Oliver während des Flugs erzählt werden, bei denen man nicht »live« dabei sein durfte. Die aktuellen Geschehnisse hingegen werden im Präsens erzählt, wobei manchmal nicht ganz klar ist, ob von Hadley selbst. Teilweise klingt es eher, als würde ein allwissender Erzähler die Szenerie aus einiger Distanz beschreiben und kommentieren, sodass man sich den Ereignissen und Personen als Leser weit entfernt fühlt. Entsprechend schwer fällt es, so richtig mitzufühlen und im Buch zu versinken.
Fazit:
9/15 – Ein ganz gutes Jugendbuch, das aber nicht das liefert, was der Klappentext verspricht.
Ich verkneife mir mal deine [Keine Rezension] bis ich das Hörbuch gehört habe, aber dein Fazit klingt gar nicht so schlecht. Ich erwarte eh nicht, dass so ein Klappentext stimmt … ;)
Schade, dass dieser Spontankauf nicht so gut ausgegangen ist, wie du es dir erhofft hast. Zum Glück kommt es heutzutage mit den vielen Möglichkeiten die Meinungen anderer einzuholen nicht mehr so oft vor, dass man mit falschen Vorstellungen an ein Buch geht. Wenn es trotzdem mal geschieht ist es aber nicht weniger schade.
Mir war das Buch bis jetzt nur wegen seines Titels aufgefallen, ich glaube weiter beachten werde ich es wohl nicht.
liebe Grüße, Melanie
Wie so oft kann ich mich dir nur anschließen. Auf der einen Seite ein interessantes Buch über ein interessantes Thema, aber andererseits eine merkwürdige Art der Darstellung vieler Charaktere – aber vielleicht sind manche Leute so seltsam.
Miama: Ich hatte mich schon gefragt, ob nur ich den Stil als so seltsam wahrnehme – aber offenbar nicht! Ich bin gespannt, ob’s dir auch so geht, Winterkatze!
Melanie: Zugegebenermaßen hätte ich ja bei den englischen Rezensionen schauen können, bevor ich zuschlage. Aber als ich den Klappentext gelesen habe, hab ich wirklich spontan riesige Lust aufs Buch gekriegt – und damals war auch gerade die TBD-Rabattaktion … *pfeif*
Es könnte auch sein, dass die Sprecherin bei dem Hörbuch einiges rausholt – ich werde es sehen, erst muss ich heute endlich „Luther“ beenden, nachdem ich gestern so lange vom Hören abgehalten wurde. ;)
Ich hoffe, du hast »Luther« bald überstanden – ich werd heute ganz brav sein und dich nicht vom Hören abhalten! :)
Gib ruhig zu, dass du heute besseres zu tun hast. ;)
Nichts könnte besser sein, als mit dir zu schnacken! :D
Schleimer! ;D
Aber nicht doch. Mir scheint, du unterschätzt deine Qualitäten! *g*
Okay, also kein Roman für mich. Als ich den Klappentext vor einiger Zeit gelesen habe, habe ich auch gedacht, dass die Liebesgeschichte eine größere Rolle spielt, scheint ja nicht so zu sein. Und das eigentliche Hauptthema interessiert mich persönlich wenig. Schade, ich fand den Titel und das Cover so hübsch. ._. Aber wahrscheinlich auch ganz gut so, meine Wunschliste ist auch so lang genug. :D
Damit mir das was du beschreibst nicht passiert, kaufe ich gar keine Bücher mehr ohne andere Meinung wenigstens kurz angeschaut zu haben. Ich würde auch gerne Romane spontan kaufen, aber ich hab halt Sorge, dass ich eine Niete erwische. :(
Und weiter rutscht das Buch in die gedankliche Schublade „Nee, doch nicht“. Der Klappentext weckt mein Interesse, aber eine Geschichte über Scheidungskinder ist nicht so mein Interessensgebiet :X
Lucina: Irgendwie glaub ich auch nicht, dass das Buch dich so wirklich begeistern würde … Da kannste bessere Titel auf deine Wunschliste packen! ;)
Ich mach das normalerweise auch nicht mehr, dass ich so spontan Bücher kaufe – außer auf dem Flohmarkt. Ich glaube, ich war an dem Tag einfach in »seltsamer« Stimmung! *g
Katha: Wenn du keine Geschichte über Scheidungskinder willst, kannste das Buch wirklich getrost auslassen!