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Ab heute ist Wards Engelserie endlich auch auf Deutsch erhältlich. Darüber hinaus gibts u.a. eine Neuauflage von zwei Balogh-Klassikern auf Englisch und die blumige »Frühlingsedition« von Heyne.
J.R. Ward: Fallen Angels 1 – Die Ankunft (OT: Covet)
Zugegeben, Jim Heron ist weit vom Idealbild eines himmlischen Kriegers entfernt. Sünde ist für ihn ein ziemlich dehnbarer Begriff, und Engel sind für ihn eine Biker-Gang oder Blondinen im Negligé. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er zu einem »Gefallenen Engel« ernannt wird, der auf der Erde die letzte Schlacht gegen die Mächte der Finsternis schlagen muss. Dafür soll er sieben Menschen erlösen. Dass sein erster »Fall«, ein skrupelloser Geschäftsmann, nicht nur seine Seele an die dunkle Seite verkauft hat, sondern sich auch noch in eine turbulente Affäre verwickelt, macht es für den Engel nicht einfacher. Und dann wird auch noch ein Dämon ausgesandt, um Jims Pläne zu vereiteln – eine weibliche Furie in hautengem Lederdress, mit heißen Kurven und einem Blick wie aus Feuer. Ob Jim will oder nicht, der finale Kampf zwischen Finsternis und Licht ist eröffnet …
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Nach längerer Pause heute wieder zwei Neuerscheinungen: das Debüt der jungen deutschen Autorin Elisabeth Rank (die hoffentlich nicht so sehr auf »Intertextualität« setzt wie andere) sowie der erste Teil einer historischen Vampirliebesromanserie von Susan Squires.
Elisabeth Rank: Und im Zweifel für dich selbst
Als Lenes Freund Tim bei einem Autounfall stirbt, bricht die Existenz von Lene und Tonia in Stücke. Berlin, Prüfungen, Partys – nichts in ihrem Leben ist bislang besonders schwerwiegend gewesen. »Nutze den Tag« war nur ein hübscher Spruch in Schönschrift. Als sie plötzlich mit einem schrecklichen Verlust klarkommen müssen, setzen sie sich ins Auto und fahren los, erst mal nur weg, kreuz und quer durchs sommerlich heiße Mecklenburg, Hauptsache nicht zurück, denn zu Hause wird alles anders sein. Doch am Meer geht es nicht mehr weiter, und Tonia, die Erzählerin, begreift: So sehr man glaubt, die Welt bleibt stehen, es geht immer weiter. Für die anderen, die noch da sind. Für die neue Liebe. Und im Zweifel für sich selbst.
Susan Squires: Companion Series 01 – Mein dunkler Gefährte (OT: The Companion)
Nach einem Piratenüberfall auf hoher See wird Ian von einer geheimnisvollen Frau versklavt und in die ägyptische Wüste verschleppt. Erst nach Monaten entkommt er, doch etwas stimmt nicht mit ihm: Das Licht der Sonne bereitet ihm Qualen, und er verspürt eine nahezu unstillbare Gier nach Blut … Völlig verunsichert bricht er in seine englische Heimat auf.
Die Freiheit der jungen Elizabeth nimmt ein jähes Ende, als ihr Vater auf einer archäologischen Expedition stirbt. Nun soll sie Ägypten verlassen und in London ein ganz normales Leben führen. Auf der Schiffsreise nach England trifft sie den mysteriösen Ian und ist sofort fasziniert. Ihre Leidenschaft für ihn bringt sie völlig durcheinander. Dabei weiß sie noch nichts von Ians dunklem Geheimnis …
»Hush, Hush« von Becca Fitzpatrick wird nicht auf Deutsch kommen … zumindest nicht in absehbarer Zeit. Bei Amazon ist das Buch, das im April 2010 unter dem Titel »Wenn die Nacht beginnt« erscheinen sollte, zwar noch im Katalog, von der Blanvalet-Seite ist es allerdings komplett verschwunden. Auf meine Nachfrage beim Verlag wurde mir folgendes mitgeteilt:
Leider hat sich das Erscheinungsdatum des Titels verschoben. Einen neuen Termin gibt es leider noch nicht, wahrscheinlich frühestens 2012.
Angesichts der allseits vorherrschenden Meinung, dass die Engel die neuen Vampire seien, ist das m.E. eine sehr überraschende Entscheidung – zumal sich der Engel-Trend ja anhand der Verlagsvorschauen für 2010 deutlich zeigt. Ich werd mir das Buch jetzt wohl auf Englisch holen, trotz meiner Lästereien über die gerupfte Krähe auf dem Cover!
UPDATE VOM 5.4.2010: »Hush, hush« doch wieder angesagt!«
Was um alles in der Welt sind eigentlich »junge Erwachsene«? Ich hätte »erwachsen« ja – zumindest ganz grob – mit der Volljährigkeit in Verbindung gebracht, insofern sind »junge Erwachsene« für mich irgendwo zwischen 16 und 20 Jahre alt – je nachdem, ob man »jung« im Sinne von »kurz vor« oder «kurz nach« interpretiert. Meine Interpretation ist aber ohnehin völlig daneben, wie ich gerade feststellen musste, denn der Ravensburger Buchverlag gibt für »Schattenauge« von Nina Blazon nicht nur »junge Erwachsene«, sondern darüber hinaus auch eine konkrete Altersangabe an: ab 12. Wo ist denn nur die Kindheit hingekommen?!
Heute ist Dick Franics (*31.10.1920), einer meiner liebsten Krimiautoren, im Alter von 89 Jahren an Altersschwäche gestorben. Die über 40 Krimis des ehemaligen Jockeys, die allesamt im Pferdesportmilieu spielen und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurden, erschienen in über 20 Sprachenu und verkauften sich über 70 Millionen mal.
Piper hat »Döner for One« von Jens Lindner inzwischen vom Markt genommen. In der Presseerklärung gegen über dem Buchmarkt heißt es, dass man inzwischen festgestellt habe, das Buch weise tatsächlich »evidente Übereinstimmungen« mit Janet Evanovichs Roman auf. Und weiter: »Nachdem wir zu der Einschätzung gekommen waren, dass die Vorwürfe gegen Jens Lindner stichhaltig waren, haben wir das Buch sofort vom Markt genommen.« (Quelle: Buchmarkt)
Und während Helene Hegemann trotz der Plagiatsvorwürfe für ihre extreme Begabung gerühmt und für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde, werden neue Plagiatsvorwürfe gegen sie laut. Der Buchmarkt berichtet, auch eine von ihr im Magazin »Vice« veröffentlichte Kurzgeschichte soll starke Ähnlichkeiten mit einer anderen Story bzw. einem Kurzfilm aufweisen. Gut geklaut ist halb gewonnen – anders ist die Nominierung kaum zu begründen. Immerhin liefert uns der Fall Hegemann so schöne Artike wie den von DonAlphonso bei Blogbar: »Das deutsche Feuilleton entschuldigt sich (ansatzweise) beim Internet«
Außerdem hat Airen der FAZ inzwischen ein Interview gegeben, in dem er sich zu Hegemann und ihrem Buch relativ moderat äußert. Dort findet man auch weitere Parallelen zwischen »Axolotl Roadkill« und »Strobo« – und es sind verdammt viele Stellen, die fast identisch sind.
Editiert am 12.2.2010:
Jens Lindner räumt seine Schuld uneingeschränkt ein. Im BuchMarkt kann man seine komplette Stellungnahme lesen.
Wie es scheint, bekommt Helene Hegemann am Plagiatspranger Gesellschaft. Der Buchmarkt berichtet, dass auch gegen das Buch »Döner for One« von Jens Lindner ein Plagiatsvorwurf erhoben wird. Er soll bei Janet Evanovichs erstem Buch »Einmal ist keinmal« (OT: »One for the Money«) abgekupfert haben, und zwar ziemlich unverfroren, wie das Beispiel im Buchmarkt zeigt.
Also, jetzt mal ehrlich: Sich beim unbekannten Airen zu bedienen, ist ja das eine. Bei Janet Evanovich abzuschreiben, die selbst in Deutschland höchste Auflagen hat, ist entweder unglaublich dumm oder ein Testballon um festzustellen, ob und wann es jemandem auffällt. Wirklich nicht zu fassen – wenn das so weitergeht, muss ich noch das Schlagwort »Plagiate« einführen!
So ein Monatsanfang kann durchaus anstrengend sein, wenn diverse Großverlage gleichzeitig ausliefern! Heute gibt es neben einem Lyx-Nachzügler und zwei englischen Originalen von Frost und Cole die neuen Mira-Titel.
Ilona Andrews: Stadt der Finsternis 03 – Duell der Schatten (OT: Magic Strikes)
Nachdem die junge Söldnerin Kate Daniels dem Ritterorden der mildtätigen Hilfe beigetreten ist, kann sie sich vor Katastrophen kaum noch retten. Und das will in einer Stadt wie Atlanta, die sowieso regelmäßig von den Gezeiten der Magie heimgesucht wird, etwas heißen! Doch als Kates Freund, der Werwolf Derek, halb tot aufgefunden wird, steht sie einer noch größeren Herausforderung gegenüber. Bei ihren Ermittlungen erfährt Kate von einem geheimen Turnier zwischen den übernatürlichen Wesen der Stadt. Zusammen mit Curran, dem Anführer der Gestaltwandler von Atlanta, kommt Kate einer unfassbaren Verschwörung auf die Spur …
Kerrelyn Sparks: Love at Stake Series 04 – Vampire tragen keine Karos (OT: The Undead Next Door)
Heather Westfield führt ein beschauliches Leben. Bis sie einem gut aussehenden, ziemlich mysteriösen Fremden hilft. Etwas stimmt nicht mit Jean-Luc, aber trotzdem hat sie noch nie einen so charmanten, so attraktiven … so wunderbaren Mann getroffen. Wäre ihnen jetzt kein blutdürstiger Bösewicht auf den Fersen, sie könnten glücklich sein bis an ihr Lebensende …
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Wie das Leben doch spielt! Da taucht quasi aus dem Nichts ein 17-jähriges Mädel aus dem Schwarzwald auf, dem das Talent offenbar vom Vater, seines Zeichens Autor und renommierter Dramaturg, in die Wiege gelegt wurde. Mit »Axolotl Roadkill« liefert Helene Hegemann nämlich einen Debütroman, der die gestandene Kritikerzunft mehr oder weniger unisono zu überschwänglichen Lobpreisungen veranlasst. Ein neues Literaturwunderkind ist geboren, es lebe hoch!
Blöderweise ziehen noch vor der großen Premiere des Buchs auf einmal dunkle Wolken am strahlend blauen Himmel auf, tritt doch so ein dahergelaufener Popkulturblogger namens Deef Pirmasens auf den Plan und deckt auf, dass das Wunderkind aus Airens Buch »Strobo« abgekupfert hat. Mit derartigen Plagiatsvorwürfen müssen sich allerdings viele erfolgreiche Schriftsteller herumschlagen, und die Kläger stehen nicht selten im Verdacht, nur vom Erfolg anderer partizipieren zu wollen. Das Rad kann nun mal nicht neu erfunden werden, denn (fast) alles war in irgendeiner Form schon mal da; im Prinzip bedient sich jeder irgendwie beim anderen und lässt sich inspirieren von Ideen, Szenen, Dialogen, einer besonders gelungenen Formulierung oder Metapher. Die eigentliche Kunst besteht darin, diese Inspiration umzuwandeln und mit eigenen Ideen zu bereichern, sodass etwas Neues entsteht.
Das Vorgehen von Hegemann geht weit über eine inhaltliche Inspiration hinaus, wie Deef Pirmasens an diversen Beispielen auf seinem Blog zeigt: Sie hat ganze Absätze fast wörtlich übernommen sowie einen Liedtext schlicht vom Englischen ins Deutsche übersetzt (für diese Passage wurde sie von den Kritikern besonders gehuldigt – vielleicht kann sie sich notfalls als Übersetzerin durchschlagen, falls es mit der Karriere als Autorin nicht klappen sollte). Offen ist noch, ob Airens »Strobo« das einzige Buch ist, das ihr als »Wegweiser« diente. Selbst der Ullstein Verlag scheint Zweifel zu haben, denn er weist in seiner Pressemitteilung auf die inzwischen gängige »Sharing Praxis« der heutigen Zeit hin und fordert vorsichtshalber schon mal weitere nicht genannte Rechteinhaber auf, sich zu melden, um nachträglich die Rechte zu klären – und zu vergüten.
Wie überall im Leben gilt auch im Fall Helene Hegemann das Motto »Man darf alles – außer sich dabei erwischen lassen«; dummerweise wurde der gefeierte Jungstar aber erwischt. Inzwischen wird überall von den Plagiatsvorwürfen berichtet, mit offener Kritik hält man sich in vielen Fällen erstaunlich bedeckt. Der Stern befindet, dass die Abgrenzung »zwischen Ideenklau und gegenseitiger geistiger Befruchtung« schwierig geworden sei, und Andreas Kilb konstatiert in der FAZ, dass Airen die Gattung ja nun auch nicht neu erfunden habe und Hegemanns abgekupfertes Buch weit besser sei als Airens Original – als würde das ein solches Vorgehen rechtfertigen! Dafür wird immer wieder darauf hingewiesen, dass der Verlag seine Sorgfaltspflicht verletzt habe: Das Mädel sei ja noch so jung und unbedarft, man hätte sie verlagsseitig einfach besser und eindringlicher auf die Urheberrechtsproblematik hinweisen müssen. Und überhaupt hätte irgendjemand vor Deef Pirmasens merken müssen, dass Fräulein Hegemann abkupfert. Offenbar ist man der Ansicht, dass Autoren heutzutage in den meisten Fällen nachweislich bei irgendjemandem abschreiben und dass Verleger und Lektoren sich neben ihrer eigentlichen Arbeit auch noch als Detektive, Aufklärer und Vermittler von moralischen Grundsätzen verdingen sollen?! Hätte Hegemann aus einem Werk von Weltrang abgeschrieben, ohne dass es bemerkt wurde, wäre der Vorwurf gerechtfertigt, aber als solches kann man »Strobo« wohl kaum bezeichnen – Airen möge mir verzeihen.
Der eigentliche Skandal an der ganzen Plagiatsgeschichte ist für meine Begriffe die Reaktion der Autorin selbst und damit verbunden die Tatsache, dass der Verlag diesen Unsinn auch noch verbreitet. Hegemann entschuldigt sich nämlich zwar notgedrungen dafür, den »legitimen Anspruch der Leute nicht berücksichtigt« zu haben, deren Texte ihr »geholfen« haben, erweist sich aber bezüglich ihrer Arbeitsweise als erstaunlich kritikresistent und einigermaßen bockig. Sie bezeichnet ihr Verhalten und Vorgehen als »total legitim« und rechtfertigt ihre Copy-and-Paste-Arbeitsweise damit, aus einem Bereich zu kommen, »in dem man auch an das Schreiben von einem Roman eher regiemäßig drangeht, sich also überall bedient, wo man Inspiration findet. Originalität gibt’s sowieso nicht, nur Echtheit.« Sie sei selbst »nur Untermieter in meinem eigenen Kopf« und fordert eine »Ablösung von diesem ganzen Urheberrechtsexzess durch das Recht zum Kopieren und zur Transformation.«
Manch einer mag diese Aussagen für ehrlich und zeitgemäß halten und als Anstoß für eine neue Urheberrechtsdebatte nehmen. Ich persönlich finde, dass allein für Hegemanns Statement das Buch eingestampft und das Wunderkind in den Tiefen des Schwarzwalds ausgesetzt gehört, denn sie versteht offenbar überhaupt nicht, worum es bei der Debatte eigentlich geht. Vielleicht sollte sie ihren Kopf besser an jemand anderen untervermieten; mit den Einnahmen ließe sich vielleicht Airens Schadensersatz finanzieren!
Weiterführende Links:
– Stellungnahme von Verlag und Autorin, abgedruckt im Börsenblatt
– Interview mit Airen in der FAZ
– Blogartikel »Alles nur geklaut?« von Deef Pirmasens auf www.gefuehlskonserve.de
– Interview mit Deef Pirmasens in der Süddeutschen
– Blog von Airen
– Presseerklärung der SuKuLTur Verlags
– Interview mit Frank Maleu (Verleger von Airens »Strobo«) im Stern
– Kommentar zum Plagiatsvorwurf von Wolfgang Schneider im Börsenblatt
– Artikel über die Lobpreisungen des Buchs bei BR alpha
– Rezension in der FAZ
Lyx und Blanvalet haben jede Menge »Frauenliteratur« ausgeliefert, also gehts gleich ohne große Vorrede los!
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