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[Rezension] Jennifer Crusie: Die Naschkatzen

Originaltitel: Welcome to Temptation

Inhalt:
Von Ruhe auf dem Lande kann keine Rede sein: Als die Schwestern Sophie und Amy Dempsey einen Kurzfilm in dem verschlafenen Nest Temptation in Ohio drehen wollen, wirbeln sie viel Staub auf. Die wohlanständigen Bewohner hegen abenteuerliche Vermutungen, was das Thema des Films anbelangt, und sehen die Moral der Gemeinde gefährdet. Als sich der Bürgermeister Phineas Tucker in Sophie verliebt, scheint der Skandal perfekt. Und dann wird auch noch eine Leiche gefunden …

Kommentar:
Susi ist schuld, dass ich mich mit diesem Buch rumgequält habe – ich hab auf ihren Sommerlektürentipp gehört! Aber gut, vielleicht ist das die ausgleichende Gerechtigkeit dafür, dass ich ihr »Kiss the Cook« von Jacquie D’Alessandro und einen neuen Versuch mit Lisa Kleypas aufgequatscht habe; beides ein Schlag ins Wasser für sie! ;)

Das Ärgernis fängt schon mit Titel und Cover an. Normalerweise bin ich als Nackenbeißer-Leserin diesbezüglich ja ziemlich hart im Nehmen und greif das Thema gar nicht mehr auf, aber hier möchte ich doch mal die Frage in den Raum stellen, was sich der Verlag wohl dabei gedacht hat, das Buch »Die Naschkatzen« zu nennen und prominent Kirschen aufs Cover packen? Kirschen kommen immerhin in Form einer bedruckten Küchentapete vor, wobei sich nur leider im Laufe der Zeit herausstellt, dass die Kirschen gar keine Kirschen, sondern verunglückte Äpfel sind. Von Naschkatzen ist hingegen weit und breit nichts zu sehen, weder in zwei- noch in vierbeiniger Gestalt, und Essen spielt nicht mal eine untergeordnete Rolle in diesem Buch. Warum also überträgt man nicht einfach den Originaltitel ins Deutsche und nennt das Buch »Willkommen in Temptation«? Ein hübsches Ortsschild dazu, evtl. ein bisschen Landschaft – fertig ist die Sache. Das wäre sicher nicht übermäßig originell, aber immerhin auch nicht völlig daneben.

Nun aber zu den wirklich wesentlichen Dingen, zunächst zur Handlung. Erwartet hatte ich eigentlich ein lustiges, vielleicht skurriles Buch, gekriegt hab ich gähnende Langeweile. Die Geschichte ist ein Mischmasch aus unterschiedlichsten Themen, als da wären: die schwierige Familiensituation der Geschwister Dempsey, die unerquickliche Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Bürgermeister Phineas und seiner Mutter Liz, die bürgerliche Spießigkeit und Prüderie sowie der Kampf ums Bürgermeisteramt in einer amerikanischen Kleinstadt, eine Mordaufklärung und natürlich die Beziehung zwischen Sophie und Phineas. Mit einem Wort: Die Handlung ist heillos überladen. Dennoch hätte man wohl was daraus machen können; gerade die spießbürgerlichen Einwohner hätten jede Menge Angriffspunkte liefern können, um einen netten Rahmen für eine schöne Liebesgeschichte zu bilden. Stattdessen bietet uns die Autorin jede Menge Unsinnigkeiten, schreckliche Sexszenen und ausnahmslos furchtbare, nervige Figuren.

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[Angelesen] Rachel Hawkins: Hex Hall 1 – Wilder Zauber

Druckfrisch ist gestern »Wilder Zauber« ins Haus geflattert, der erste Band der Hex-Hall-Serie von Rachel Hawkins. Ich weiß noch nicht recht, in welches Genre ich das Buch einordnen würde; am ehesten wohl bei YA – worauf die Originalcover ja auch hindeuten. Apropos Originalcover: Das Cover der englischen Hardcoverausgabe (Bild Mitte) finde ich richtig toll gelungen; wirklich schade, dass man bei Lyx wieder auf ein romantisiertes Standardcover gesetzt hat, das den Buchinhalt überhaupt nicht widerspiegelt (soweit ich das nach 50 Seiten beurteilen kann).

Erster Satz:

Felicia Miller hatte sich auf die Toilette zurückgezogen und heulte.

Druckfrisch 8. Juli 2010: Twilight, der Comic

Heute neu im Handel: Der Twilight-Comic. (Heißt das heutzutage nicht »Graphic novel«?!)

Stephenie Meyer (Autor), Young Kim (Illustrator): Bis(s) zum Morgengrauen. Der Comic, Vol. 1 (OT: Twilight)
Die Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward, die Millionen in den Bann gezogen hat, in einer zweiteiligen Comic-Adaption. Autorin Stephenie Meyer war sehr eng in die Arbeit an der neuen Umsetzung eingebunden und hat jede Seite genauestens überprüft und genehmigt. Die grafische Adaption stammt von der koreanischen Zeichnerin Young Kim.

Dritter Regenbogen fertig!

Nachdem ich vorhin beim Buchstapel rumschubsen beschlossen habe, dass das Lyra-Cover eigentlich ziemlich orange ist, kann ich erfreut vermelden, dass ich meinen dritten Regenbogen komplett habe! Außerdem hab ich festgestellt, dass zum vierten Regenbogen auch nur noch ein Buch fehlt, ein dunkelblaues – vielleicht hätte ich eher mal alles komplettieren sollen! ;)

Druckfrisch 7. Juli 2010

Heute druckfrisch: Heyne und Diana.

Lee Carroll: Black Swan – Silberner Fluch (OT: Black Swan Rising)
Als die junge Designerin Garet James in einem New Yorker Antiquariat auf eine Schatulle mit dem Symbol eines schwarzen Schwans stößt, ahnt sie noch nicht, dass darin ihr Schicksal verborgen ist. Denn der gleiche Schwan befindet sich auf dem Siegelring ihrer verstorbenen Mutter. Ein Zufall? Sie öffnet die Schatulle – und damit auch das Tor in eine magische Welt. Eine Welt der Feen, Vampire und Magier, voller Geheimnisse und Gefahren. Nur der zwielichtige Geschäftsmann Will Hughes scheint mehr darüber zu wissen. Mit seiner Hilfe erkennt Garet schließlich, dass das Siegel des Schwans sie zur letzten Hüterin des Tors zwischen den Welten macht …

Annika Sylvia Weber: Die Organisation 1 – Lillys Schweigen
Als die temperamentvolle Jägerin Lilly mitten in Hannover eine Werwölfin tötet, ist damit ein ganz normaler Auftrag der Organisation für sie abgeschlossen. Doch dann entdeckt sie in der Wohnung der Getöteten ein kleines Mädchen: die Tochter der Wölfin. Lilly nimmt sie bei sich auf – und verschweigt die wahren Hintergründe der Tat. Während sich das Netz der magischen Feinde immer enger um die Menschen der Stadt zieht, droht das Geheimnis der Jägerin ihr zum Verhängnis zu werden. Das fulminante Debüt einer jungen Autorin: Die Organisation erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Jägerin des Übersinnlichen.

Lesley Lokko: Wie auf Wolken (OT: Rich Girl, Poor Girl)
Wahre Freundschaft überwindet alle Hindernisse, da sind sich Caryn, Tory und Nic sicher. Sind sie nicht selbst das beste Beispiel? Ob arm oder reich, ob aus Zimbabwe oder London — seit der Schulzeit halten die Freundinnen zusammen wie Pech und Schwefel. Doch als die schöne Estelle auftaucht, wird alles anders. Denn Estelle hat ein dunkles Geheimnis, und sie lässt jede Einzelne einen hohen Preis dafür bezahlen…

Jennifer Blake: Challenge To Honor 6 – Im Wirbel der Gefühle (OT: Triumph in Arms)
Mit ihrer kleinen Tochter Marguerite lebt die verwitwete Reine Pingre auf der Plantage ihrer Eltern. Bis der Fechtmeister Christien auftaucht und Besitzansprüche erhebt: Reines Vater hat die Plantage im Glücksspiel an ihn verloren. Die junge Witwe sieht nur einen Ausweg aus der Misere: Sie verlobt sich mit Christien. Aus der Zweckverbindung wird schon bald ein Wechselbad der Gefühle …

[Rezension] Gunnar Leue: Football’s coming home

Inhalt:
Das kann keiner trennen: Fußball und Musik gehören zusammen wie Schwalbe und Elfmeter. Gunnar Leue ist den schrägsten Begebenheiten zwischen Stadion und Studio auf der Spur: In welchem deutschen Verein ist Robbie Williams Mitglied? Woran scheiterte Bob Dylans WM-Auftritt? Und wem sponserten »Die Ärzte« ein Klo? In diesem außergewöhnlichen Buch gibt Gunnar Leue die überraschenden Antworten und erzählt viele andere unterhaltsame Fußballpopgeschichten.

Kommentar:
Alle (zwei) Jahre wieder wird der gesamte Handel anlässlich der großen Fußballevents mit zahlreichen Fanartikeln zum Thema überschwemmt – der Buchmarkt bildet da keine Ausnahme. Passend zur WM in Südafrika ist im Mai diesen Jahres auch das Buchdebüt des freien Journalisten Gunnar Leue erschienen, der u.a. für die taz und das 11-Freunde-Magazin schreibt.

Nach einem kurzen historischer Abriss, der in groben Zügen die zunehmende Verquickung von Sport und Musik in aller Herren Länder aufzeigt, erzählt und kommentiert Leue in meist nur ein bis zwei Seiten langen, thematisch zusammengestellten Abschnitten unterschiedlichste Geschichten aus der Fußballwelt, die irgendwie mit Musik und Rockstars zu tun haben – mal lustig, mal skurril, oft aber auch einfach unfassbar. Die Themen reichen von mehr oder weniger pikaten (Sex-)Affären, die auch nur im Entferntesten im Zusammenhang mit Musik und Fußballevent stehen, über Nationalhymnen bis hin zur Rolle der Musik im Stadion im Allgemeinen und der Fangesänge im Speziellen. Lieder über Fußballer, Fußball und Vereine sowie Fußballspieler am Mikrofon – von denen es ja eine Menge gibt – bilden einen weiteren großen Komplex; daneben gibt es Abschnitte über Musiker als Supporter der Vereine, Fußballer als Partypioniere, Fußballpop in Funk und Fernsehen und denkwürdige Zusammentreffen zwischen Fußballern und Musikern.

Viele der präsentierten Geschichten kennt man zumindest im Ansatz, wenn man sich für Fußball interessiert, es gibt aber ebenso viel Neues zu erfahren. Ich weiß jetzt beispielsweise, dass Lotto King Karl nur deshalb noch (Kult-)Stadionsprecher des HSV ist, weil die Fans im Falle seines Rauswurfs mit Stadionboykott gedroht haben, dass die Gema wahnwitzig viel Geld mit Fußballevents verdient, dass Beckenbauer in den 1970er-Jahren ein Techtelmechtel mit Heidi Brühl hatte und von Balletttänzer Nurejew angegraben wurde, dass David Beckham einen schlechten Musikgeschmack hat und dass Wayne Rooney zu hohl ist, um sich den Text der englischen Nationalhymne zu merken (nicht, dass es mich überrascht hätte). Außerdem dürfen natürlich Vorkommnisse wie Sarah Connors denkwürdiger Nationalhymnenaussetzer (»Brüh im Lichte dieses Glückes«) in diesem Buch nicht fehlen; man erfährt aber auch von anderen ähnlichen Fehltritten, die für die Künstler wohl ebenso peinlich waren – etwa ein Buchstabendreher bei der Intonation der kroatischen Nationalhymne, der aus der Zeile »Du weißt, mein Liebling, wie wir deine Berge lieben« den nicht minder schwärmerischen Satz »Meine Liebe, dein Penis ist ein Berg« entstehen ließ und die amüsierte kroatische Nationalmannschaft zu Höchstleistungen anspornte.

Leues Fußballpopgeschichte ist ziemlich umfassend, phasenweise aber fast ein wenig zu ausufernd: Viele der vorgestellten Begebenheiten geben einfach nicht viel her und hätten in ein, zwei Sätzen abgehandelt werden können, werden aber zu deutlich längeren Abschnitten aufgeblasen, sodass an einigen Stellen Langeweile droht. Dennoch ist das Buch, das sehr gut recherchiert und fundiert wirkt, für Fußball- und Popinteressierte alles in allem unterhaltsam und nett zu lesen – dafür sorgen nicht zuletzt die wunderbar trockenen Kommentare des Autors, die zum Teil wesentlich witziger sind als die Fakten an sich.

Druckfrisch 6. Juli 2010

Diverse Neuerscheinungen verschiedener Genres, darunter auch der neue Singh (auf Englisch).

Majorie M. Liu: Dirk & Steele 5 – Der Kuss der Katze (OT: Eye of Heaven)
Als Löwenbändigerin ist Iris McGillis der Star von Las Vegas. Ihre Verbindung zu den großen Raubkatzen ist wie Magie. Als Blue Perrineau sie kennen lernt, erkennt er sofort, dass Iris etwas Besonderes ist, denn einige seiner Freunde sind wie sie Gestaltwandler! Doch auch ein brutaler Organhändler ist auf Iris aufmerksam geworden – und plötzlich ist Blue der einzige, der zwischen ihr und einem schrecklichen Schicksal steht …

Elke Meyer: Monde der Finsternis 02 – Mond der verlorenen Seelen
Aidan ist nun ein Vampirkrieger, dessen menschliche Seite immer mehr verblasst. Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann er dem Ruf der Finsternis für immer folgen wird. Amber begegnet dem attraktiven und verwegenen Samuel, der sie vom ersten Moment an fasziniert. Aber auch ihn umgeben düstere Geheimnisse … Gemeinsam müssen Amber und Aidan neuen Gefahren trotzen, und dabei ihre Liebe zueinander zu einem starken Band werden lassen, das sie vor der Finsternis bewahren kann.

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[Rezension] Lori Handeland: Wolfsbann

OT: Midnight Moon
Nightcreature-Serie, Teil 5

Inhalt:
Cassandra ist die Inhaberin eines Voodoogeschäfts in New Orleans. Im Auftrag einer Geheimgesellschaft reist sie nach Haiti, um die Wahrheit über einen alten Fluch herauszufinden. Der Glücksjäger Devon Murphy erklärt sich bereit, Cassandra auf ihrer Reise zu begleiten, doch sein sinnlicher Charme beschwört ganz unerwartete Gefahren herauf …

Kommentar:
Teil 5 der Nightcreature-Serie fällt im Vergleich zu den anderen Büchern ziemlich aus dem Rahmen, diesmal geht es nämlich nicht um Werwölfe, sondern um Voodoo, Zombies und andere Gestaltwandler; im Vergleich zu den Vorgängern spielt außerdem die Liebesgeschichte nur eine untergeordnete Rolle. Mangelnde Flexibilität und Abwechslungsfreude kann man Lori Handeland nicht vorwerfen; Leser, die auf Altbewährtes hoffen, könnten hingegen eine Enttäuschung erleben. Zur Verteidigung der Autorin soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Reihentitel im Original nichts mit Werwölfen zu tun hat, sondern Nightcreature-Serie heißt, und dass statt dem Wolf (Wolfbann, Wolfsblut etc.) der Mond (Blue Moon, Dark Moon usw.) titelgebend für die einzelnen Bände ist.

Protagonistin Cassandra, eine Voodoo-Priesterin mit geheimnisumwitterter Vergangenheit, ist bereits aus »Wolfsfieber« (Band 4) bekannt. Sie erhält vom Monsterjäger Edward Mandenauer den Auftrag, nach Haiti zu reisen und dort herauszufinden, wie man eine vor Jahrhunderten verstorbene Voodoo-Priesterin zum Leben erwecken kann, damit diese einen einst ausgesprochenen Fluch aufhebt. In Haiti angekommen, lernt Cassandra den ebenso gutaussehenden wie undurchsichtigen Devon Murphy kennen, der sich bereit erklärt, sie in die Berge zu bringen, wo ein Mann leben soll, der Antworten auf ihre Fragen hat. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise, die jede Menge ungeahnte Gefahren birgt. Magische Bewährungsproben müssen überstanden und Angriffe von Zombies und anderen seltsamen Kreaturen abgewehrt werden, bevor Cassandra nach New Orleans zurückkehren kann. Doch dort bessert sich ihre Situation nicht: Sie wird von verstörenden Träumen (die für den einen oder anderen Leser vielleicht grenzwertig sein dürften) und einem Menschen heimgesucht, der noch eine Rechnung mit ihr offen hat und sie für seine eigenen Zwecke einspannen will.

Cassandra und Murphy haben also allerhand zu überstehen und müssen nebenbei auch noch gegen die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft kämpfen – erfolglos, versteht sich, auch wenn man das Prickeln zwischen den beiden als Leser nicht recht nachvollziehen kann. Wie es genau dazu kommt, dass die beiden schließlich übereinander herfallen, obwohl Murphy so dehydriert ist, dass er kaum noch laufen kann, ist auch nicht so ganz ersichtlich. Das passt aber zur ganzen Liebesgeschichte zwischen den beiden, die völlig im Voodoo-Plot untergeht, am Ende überstürzt wirkt und deshalb für meine Begriffe nicht wirklich gelungen ist.

Das hängt sicher zu einem nicht unwesentlichen Teil mit den Figuren zusammen. Devon Murphy wird als gutaussehend und sexy beschrieben (was sonst!), ist darüber hinaus aber eine farblose, undurchsichtige und nicht wirklich gut ausgearbeitete Figur; sein Hintergrund bleibt ebenso im Dunklen wie seine tiefere Handlungsmotivation. Cassandra auf der anderen Seite fällt zunächst in erster Linie durch ihren Fanatismus auf, die Voodoo-Priesterin hat nämlich ihre ganz eigenen Motive, sich für die Erweckung von Toten zu interessieren: Sie möchte ihre verstorbene Tochter ins Leben zurückholen. Vor allem zu Beginn des Buches ist sie geradezu besessen von diesem Gedanken, und für ihr Ziel nimmt sie jedes Risiko in Kauf. Im Verlauf des Buches erfährt man einiges über ihre Vergangenheit und Voodoo-Fähigkeiten, dennoch bleibt auch sie blass und ist wenig sympathisch.

Alles in allem ist das Buch weniger ein Liebes- als ein Abenteuerroman, in dem man Einblicke in den Voodoo-Kult erhält. Obwohl die Religion der Geschichte einen interessanten Aspekt verleiht, und Cassandra und Murphy ständig um Leib und Leben fürchten müssen, zieht sich die Handlung zunächst ein wenig; zurück in New Orleans wird dann das Tempo allerdings mächtig angezogen, und das Buch endet fast ein wenig zu schnell. Für Freunde der anderen Jägersucher sei erwähnt, dass die Geheimorganisation diesmal ziemlich im Hintergrund bleibt. Ganz ohne einen Auftritt des tyrannischen Oberdespoten Edward Mandenauer kann es aber natürlich nicht abgehen, weshalb er auch diesmal ohne Rücksicht auf Verluste in der Gegend rumballern darf.

Fazit:
9/15 – Kein Highlight der Serie, aber dennoch – vor allem im Vergleich zu vielen anderen Büchern dieses Genres – ganz gute Unterhaltung.

___

Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade
07 Hidden Moon
08 Thunder Moon

[Angelesen] Jennifer Crusie: Die Naschkatzen

Susi ist schuld daran, dass ich bei Buchticket Jennifer Crusies »Die Naschkatzen« ertauscht habe. Bin mal gespannt – wehe, es gefällt mir nicht! *lach*

Erster Satz:

Sophie Dempsey hatte Temptation schon nicht gemocht, bevor die Garveys in ihren 86er Civic krachten, dabei die Sonnenbrille ihrer Schwester zur Bruch gehen ließen und ihre sämtlichen Vorurteile übelster Art gegenüber Kleinstadtmenschen bestätigten, die beigefarbene Cadillacs fuhren.

[Rezension] Lisa Kleypas: It Happened One Autumn

Deutscher Titel: Herbstfeuer (Cora Historical Gold) / Der Earl und die Erbin (Mira)
Wallflower-Quartett, Teil 2

Inhalt:
Die hübsche amerikanische Erbin Lillian Bowman soll auf Wunsch ihrer Mutter einen englischen Adligen heiraten. Doch mit ihrer direkten Art eckt sie in der vornehmen Gesellschaft Londons immer wieder an. Auch der begehrte Junggeselle Marcus Marsden, Earl of Wesden, mokiert sich nur zu gern über ihre Fauxpas. Lilian sprüht Funken vor Wut! Bis Marcus sie an einem sonnigen Herbsttag auf seinem Landsitz unvermittelt in die Arme reißt und küsst und ungeahnte Leidenschaft sie durchströmt. Ist es nur ein Strohfeuer oder der Beginn einer großen Liebe?

Kommentar:
Haaaaach … was isses schön! Der erste Band der Wallflowers-Serie gefiel mir wegen der reichlich arroganten, adelsfixierten Protagonistin, die ihr Glück mit Füßen getreten hat, nicht so besonders, weswegen ich eine längere Wallflower-Pause eingelegt habe. Ein Fehler, wie sich jetzt herausgestellt hat, denn Band 2 ist ein richtig tolles Buch, das allerbeste Unterhaltung für Liebesromanfans bietet.

Obwohl der Plot ein Klassiker und bereits gefühlte hunderttausend Mal dagewesen ist, macht Lisa Kleypas eine wunderschöne Geschichte daraus. Zwar gibt es (wie in praktisch allen Romanen dieses Genres) einige Unwahrscheinlichkeiten, das Ende ist ziemlich dick aufgetragen und für meinen Geschmack unnötig dramatisch, davon abgesehen bietet das Buch aber allerbeste humorvolle Unterhaltung mit einer Vielzahl amüsanter Dialoge und einer Liebe, die keine Standesgrenzen kennt. Und das, obwohl die reiche Amerikanerin Lilian Bowman mitnichten die passende Braut für Marcus ist.

Marcus ist nämlich der wohlerzogene Spross einer der ältesten Adelsfamilie des Landes, und sollte er je heiraten, muss seine Braut unbedingt standesgemäß sein. Lilian ist alles andere als das: Sie ist ungehobelt und hasst die strikten, überflüssigen gesellschaftlichen Konventionen der Engländer. Folgerichtig hält sie Marcus auch für einen verknöcherte, langweiligen, arroganten Adligen, während er sie wegen ihres unangemessenen Verhaltens zunächst verachtet. Zahlreiche Streitgespräche und beißender Spott bleiben angesichts dieser Konstellation nicht aus, dennoch fühlen sich die beiden unwiderstehlich zueinander hingezogen, als sie einander näher kennenlernen. Nach und nach erkennen sie die guten Seiten des anderen und revidieren ihre vorgefertigten Meinungen – was richtig glaubwürdig dargestellt wird.

Nicht nur die Hauptfiguren überzeugen auf ganzer Linie, sondern auch sämtliche Nebenfiguren. Da Kleypas wie kaum ein anderer Autor auf einen echten Seriencharakter setzt, bindet sie sowohl die Handlung als auch die Figuren früherer (und folgender) Bände ein, sodass man viele alte Bekannte wiedertrifft – etwa die anderen Mauerblümchen oder den skandalumwitterten St. Vincent, der im nächsten Band die Hauptrolle spielen wird. Trotz der Verbindungen zwischen den Büchern kann man sie übrigens problemlos unabhängig voneinander lesen, denn die Zusammenhänge werden kurz erklärt, wo das nötig ist.

Fazit:
14/15 – Allerbeste humorvolle Liebesromanunterhaltung, die nicht mit einer innovativen Geschichte, aber mit wunderbaren Figuren und viel Humor überzeugt. Ein Cliffhanger, der St. Vincent betrifft, macht zusätzlich richtig Lust auf Band 3 der Serie.

___

Serieninfo:
01 Secrets of a Summer Night | Geheimnisse einer Sommernacht
02 It Happened One Autumn | Herbstfeuer (Cora)/Der Earl und die Erbin (Mira)
03 The Devil in Winter | Es begann in einer Winternacht
04 Scandal in Spring | Frühlingsküsse
05 A Wallflower Christmas (Novella)

Außerdem gibt es Verbindungen zur Hathaway-Serie und dem Einzeltitel »Again the Magic« (dt. »Und ewig brennt das Feuer«).