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Jacquie D’Alessandro: Seduced at Midnight

Mayhem in Mayfair, Book 3

Inhalt:
Lady Julianne Bradley has always longed for wild adventure. Unfortunately, the man with whom she wishes to share her fervor can never be hers. Tormented by her desire, she’s preparing for a suitable marriage when ghostly occurrences straight out of her latest read start happening—and to protect Julianne, her father hires the very man her heart cries out for.

Kommentar:
Was hab ich mich gefreut auf den dritten Teil der Mayhem-in-Mayfair-Serie – und was für eine Enttäuschung musste ich erleben! Ich musste mich teilweise wirklich zwingen weiterzulesen, weil mich das alles so gelangweilt – und teilweise auch genervt hat –, dass ich mich lieber anderweitig beschäftigt habe. Und das ist bei Büchern dieser Autorin noch nie passiert, eher im Gegenteil!

Das große Problem ist die Story, die ausgesprochen dünn ist, obwohl sie einen eigentlich recht interessant klinegenden Kriminalfall als Aufhänger hat. Der wird aber zunächst völlig vernachlässigt; stattdessen dreht sich alles um die grenzenlose Bewunderung für das nicht-standesgemäßen Gegenüber. Gideon, seines Zeichens Bow Street Runner, hat uns bereits in Kapitel 2 mehrfach alles über Julianne gesagt, was es zu sagen gibt und was wir in dieser Ausführlichkeit eigentlich gar nicht wissen wollten, und nicht viel später ist uns auch alles bekannt, was es über den anbetungswürdigen Gideon zu berichten gibt. Da Julianne aber nun mal eine Grafentochter und Gideon ein Bürgerlicher ist, ist eine Verbindung zwischen den beiden nicht möglich – und mit diesem Problem werden naturgemäß die Lobgesänge verbunden. Held und Heldin ergehen sich kapitellang in »Er/sie ist so toll, ich begehre ihn/sie so sehr, aber wir können nicht zusammensein!«-Gejammer; wesentlich mehr passiert eigentlich nicht. Außer, dass sie sich entgegen aller Schicklichkeiten bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufeinanderstürzen.

Das Buch wird besser, sobald der Krimifall endlich ein wenig mehr in den Vordergrund rückt, wenngleich zu sagen ist, dass Gideon ein ziemlich miserabler Runner zu sein scheint. Seine Verhörtechniken erscheinen wenig effektiv (»Glauben Sie etwa, dass ich es getan habe, Herr Kommissar?« – »Haben Sie?«) und überhaupt unternimmt er selbst wenig, außer die bedrohte Julianne im Auftrag ihres Vaters zu bewachen (wenn auch nicht vor sich selbst). Kein Wunder, dass er das Offensichtliche so lange nicht sieht, und zwar in jeder Hinsicht!

Prinzipiell sind die Hauptpersonen ein bisschen blass, aber wieder gut gelungen. Obwohl etwas beschränkt in ihren Gedankengängen (»Er/sie ist so anbetungswürdig…«, s.o.), sind sie sympathisch und am Ende bereit, sich aus ihren Standeszwängen zu befreien. Dabei bemüht die Autorin zwar ein ziemlich unglaubwürdiges Szenario in Gideons Haus, das nicht so recht zu den beiden Figuren und ihrer vorherigen Einstellung zu passen scheint, aber das ist sicher nicht das größte Problem des Buchs. Hervorragend gelungen ist die Einbindung der Figuren aus den vorherigen (und folgenden) Bänden der Serie, wobei insbesondere Sarahs Auftritte hinreißend sind.

Eine Bemerkung noch zur Sprache: Ich kann einen englischen Text sprachlich nicht wirklich beurteilen, aber diese fragmentarischen Sätze, die hier bemüht werden, gab es früher meines Erachtens nicht. Sie erinnern ein wenig an Stephanie Laurens – und sie sind bisweilen ebenso zum Augenrollen. Ich will hoffen, dass dieser Stil nicht im Kommen ist. Sondern wieder verschwinden wird. Beim nächsten Buch. Vielleicht. Ich hoffe es. Ich hoffe es sehr. Sehr. Wirklich sehr! (Ihr versteht, was ich meine?)

Wertung:
7/15 – Alles in allem ist das Buch nicht so schlecht, wie es jetzt vielleicht (aufgrund meiner enttäuschten hohen Erwartungshaltung) klingen mag. Die Geschichte nimmt ja im Verlauf des Buches an Fahrt auf, die Personen sind sympathisch und D’Alessandros Humor ist nach wie vor klasse, wenngleich diesmal nicht ganz so ausgeprägt vorhanden.

Sherry Thomas: Private Arrangements

Deutscher Titel: Eine fast perfekte Ehe (Cora)

Inhalt:
In der Londoner Gesellschaft gelten sie als ideales Paar: Camden und Gigi Saybrook, Lord und Lady Tremaine. Kein Streit, kein Klatsch, kein böser Blick – kurzum: eine perfekte Ehe. Unmöglich? Nicht, wenn man wie die Tremaines seit zehn Jahren auf verschiedenen Kontinenten lebt.Doch hinter dieser Fassade ist nichts so, wie es scheint. Denn einst waren Camden und Gigi so leidenschaftlich verliebt, dass sie nicht einen Tag voneinander getrennt sein konnten. Erst ein schrecklicher Verrat am Hochzeitsmorgen brachte sie auseinander. Für immer? Verzweifelt unternimmt Gigi einen letzten Versuch, um Camden zurück nach London zu holen.

Kommentar:
Eine etwas anspruchsvollere Geschichte, die sich schon aufgrund ihres zeitlich verschachtelten Aufbaus und des Themas – zumindest in dieser Konsequenz – von der Masse der meisten anderen Romances abhebt. Der Handlungsverlauf bleibt über weite Strecken des Buches spannend, weil erst nach und nach aufgedeckt wird, welche Ereignisse in der Vergangenheit überhaupt vorgefallen sind, die zur Trennung der Protagonisten geführt hat, und weil bzgl. des Ausgangs eigentlich alles hätte passieren können. Jedes Aufeinandertreffen zwischen Lord und Lady Tremaine war so intensiv beschrieben, dass die Spannung zwischen ihnen in jeder Szene fast greifbar schien. Ein wenig enttäuschend war das Ende, das in seiner »Einfachheit« für meinen Geschmack nicht so recht zur komplizierten Geschichte von Camden und Gigi passte.

Die beiden Hauptdarsteller sind sehr ansprechend, weil sie Ecken und Kanten haben, und besonders die selbstbewusste, gradlinige Gigi ist eine Heldin, die mir im Gedächtnis bleiben wird. Gigis ehrgeizige Mutter hingegen empfand ich als ziemlich anstrengend, ebenso wie die Geschichte um sie, die es schlicht nicht gebraucht hätte und die zudem extrem konstruiert wirkt.

Wertung:
14/15 – Eine außergewöhnliche Geschichte, die unbedingt lesenswert ist!

Emily Carmichael: Die Medizinfrau

Originaltitel: Outcast

Inhalt:
Für eine so junge attraktive Ärztin wie Olivia Baron ist die rauhe Westernstadt Elkhorn, Montana, eher ein Alptraum. Olivia fühlt sich in der Gesellschaft biederer Matronen und lärmen Cowboys wie eine Ausgestoßene. Bis sie den Bergmann Gabe Danaher in die Stadt einreiten sieht. Ein Mann, der mitansehen mußte, wie Weiße seine indianische Frau umgebracht haben Ein Mann wie Dynamit. Und Olivia ist genau die Frau, die den Sprengstoff zur Explosion bringen kann.

Kommentar:
Eigentlich kein wirk schlechtes Buch, aber schon aufgrund des Wild-West-Settings trotzdem nicht so wirklich meins. Die Protagonisten sind ein bisschen blutleer, aber nicht unsympatisch, und die Handlung ist recht kurzweilig. Allerdings haben mir die aufsässigen Kinder und ihre unzähligen Streiche eine zu große Rolle gespielt, vor allem im Vergleich zur Entwicklung der Romanze, die mir bei Weitem zu kurz kam.

Wertung:
5/15 – Mäßig unterhaltsames Buch, dem man auch sein Alter ein wenig anmerkt. Für Fans von Dr. Quinn auf jeden Fall empfehlenswert.

Rebecca Brandewyne: Brandende Sehnsucht

Originaltitel: Across a Starlit Sea
2. Teil der Highclyffe-Hall-Serie

Inhalt:
Mit siebzehn scheint die Welt der bildschönen Laura noch voller Romantik und Abenteuer zu sein. Leidenschaftlich liebt sie ihren Cousin Nicholas. Lauras Träume werden jedoch plötzlich zu grässlichen Albträumen, als sie erfährt, dass Nicky mit ihr nur ein egoistisches Spiel treibt. Zutiefst verletzt spinnt Laura eine teuflische Intrige gegen ihren geliebten Cousin, die bald darauf für sie selbst zu einer Falle zu werden droht.

Kommentar:
An diesem Buch wird für mich mal wieder deutlich, dass auch Romane ein »Verfallsdatum« haben und irgendwann nicht mehr zeitgemäß sind. Ich bin überzeugt, dass das Buch, als es 1989 erschien, viele Liebesromanleserinnen hat aufseufzen lassen – heute jedoch ist man einfach eine andere Sprache und einen anderen Handlungsverlauf gewöhnt, sodass es zumindest mir extrem schwer fiel, mich mit den »alten Schinken« anzufreunden. Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptperson als Rückschau auf frühere Zeiten erzählt, umfasst viele Jahre und bleibt weitgehend fragmentarisch und – für meinen Geschmack – einfach zu punktuell. Von den Beweggründen und Gefühlen der Protagonisten erfährt man wenig, ebenso wie keinerlei Entwicklung von Emotionen oder Beziehungen aufgezeigt wird, weshalb sämtliche auftretenden Personen blass bleiben.

Wertung:
2/15 – Das Buch hat den einen oder anderen »Moment«, wirkt aber irgendwie nicht mehr zeitgemäß und für einen Liebesroman seltsam unemotional.

Kat Martin: Das Liebeskomplott

Originatitel: Secret Ways

Inhalt:
England, im frühen 19. Jahrhundert: Vermillion Lee Durant wurde in allen Verführungskünsten ausgebildet und will das Erbe ihrer Tante als Kurtisane antreten. Da erhält Captain Caleb Tanner den Auftrag, einen Spion zu entlarven und die Wahrheit über Vermillion und ihre Tante herauszufinden. Als er sich als Knecht im Reitstall der Durants einstellen lässt, geraten schon bald sein Herz ebenso wie sein Urteilsvermögen in Gefahr …

Kommentar:
Mal wieder ein schöner Fall dafür, wie einen ein Cover in die Irre leiten kann. Obwohl ich zugeben muss, dass der Klappentext nicht so wirklich davon spricht, hab ich tatsächlich einen Piratenroman erwartet oder zumindest, dass Teile der Handlung auf einem Schiff spielen. Das ist mitnichten der Fall, von verwegenen Piraten keine Spur! Stattdessen agiert ein offenbar gutaussehender, aber doch recht blasser und langweiliger Spion als Rittmeister für eine Kurtisane, die keine ist und auch keine werden will, dafür aber für eine Spionin gehalten wird. Überflüssig zu erwähnen, dass der verwegene Mata-Hari-Verschnitt und der adlige Superspion in Liebe zueinander entbrennen, die natürlich nicht sein darf – was aber natürlich keinen der beiden davon abhält, sich ungeachtet aller Konsequenzen zu einem Schäferstündchen hinreißen zu lassen. Wie es sich für Liebesromane gehört, krönen zahlreiche Missverständnisse und Abstrusitäten die Handlung, die aber trotzdem – oder gerade deshalb?! – vollkommen durchschaubar ist.

Wertung:
06/15 – Personen ohne rechtes Profil agieren in einer unspektakulären Handlung. Nicht wirklich schlecht, aber auch weit entfernt von gut.

Jenna Petersen: Lessons From a Courtesan

Inhalt:
Von ihren Familien zur Hochzeit gezwungen, haben sich Victoria und Justin direkt im Anschluss an ihre Hochzeitsnacht getrennt. Fünf Jahre später treffen sie erstmals wieder aufeinander, als Justin eine hoch gerühmten Kurtisane als seine auf dem Land geglaubte Frau identifiziert. Er setzt alles daran, herauszufinden, was sie in der Stadt macht, denn dass sie nicht das ist, was sie vorgibt zu sein, ist für ihn offensichtlich. Sie weckt aber nicht nur seine Neugier, sondern auch seinen Gefühle … denn ebenso wenig wie Victoria hat er die Hochzeitsnacht je vergessen!

Kommentar:
Diese Buch ist überhaupt nicht mein Ding – was nicht nur am halbgaren Plot, sondern vor allem an den Hauptpersonen liegt. Selten habe ich so dermaßen unsymathische Protagonisten erlebt, die mal wieder Probleme schaffen, wo keine sind bzw. wo ein kurzes Gespräch und ein bisschen Ehrlichkeit und Vernunft alles aus der Welt schaffen könnte. Stattdessen pflegen beide ihren Stolz, ihre Geheimnisse und leiden vor sich hin. Das kennt man zwar schon aus vielen, vielen anderen Büchern, hier wird es aber auf die Spitze getrieben. Und bei allem Verständnis für körperliche Anziehung: Auch dieses Thema wird hier heillos übertrieben.

Kommentar:
2/15 – Ein eher ärgerliches als unterhaltsames Buch.

Lisa Kleypas: Seduce me at Sunrise

2. Teil der Hathaway-Serie

Inhalt:
Kev Merripen begehrt die schöne Winnifred Hathaway, seit ihre Familie dem Jungen vor vielen Jahren das Leben gerettet und ihn bei sich aufgenommen hat. Doch der attraktive Roma wagt es nicht, zu seinen Gefühlen zu stehen – zu sehr fürchtet er, dass seine mysteriöse Vergangenheit Win zerstören könnte. Und dennoch leidet er unsäglich, als Win krank wird und die Familie zur Rehabilitation lange verlassen muss. Bei ihrer Rückkehr ist Meripen zu einem harten, unnachgiebigen Mann geworden, der zunächst jegliche Gefühle für sie vehement leugnet. Doch als sich herausstellt, dass Win inzwischen einen anderen Verehrer hat, ist eine Entscheidung unausweichlich: Der Roma muss sich entweder seiner Vergangenheit stellen und sich zu seiner Liebe bekennen oder Win für immer vergessen.

Kommentar:
Ich war skeptisch hinsichtlich des angekündigten zweiten Bandes der Hathaway-Serie, denn die schwächliche, kränkelnde Win und der unnahbare Roma Merripen schienen nicht gerade prädestinierte Helden eines Buches. Doch wie so oft kam es anders als gedacht – die beiden zählen zu den interessantesten und überzeugendsten Protagonisten, die mir in letzter Zeit begegnet sind. Sie geben einer Geschichte, die im Prinzip wenig Neues bereithält, das ganz Besondere, das das Buch zu einem Highlight macht.

Besonders trifft das natürlich auf den Außenseiter Merripen zu, der mit seiner Vergangenheit und seiner Roma-Abstammung hadert und es deshalb trotz seiner offensichtlichen Gefühle für Win nicht wagt, sich auf sie einzulassen. Die Darstellung seiner Zerrissenheit ist durch und durch überzeugend und manifestiert sich nicht nur in seinem Verhalten Winnifred gegenüber, sondern auch gegenüber dem Rest der Familie – insbesondere hinsichtlich Cam, dem Halb-Roma-Mann von Wins Schwester, zu dem er ebenfalls jede Nähe ablehnt.
Win bildet den perfekten Gegenpol zu Merripen, von Beginn an erweist sie sich als willensstarke Frau, die weiß, was sie will und die mit aller Kraft um ihre Liebe und ihr Glück kämpft. Sie lässt sich trotz aller Zurückweisungen weder entmutigen noch beirren, gibt sich aber nie selbst auf.

Es sei zu erwähnen, dass Cam aus Teil 1 der Serie eine bedeutende Rolle in diesem Buch einnimmt und dass es zwar nicht unabdingbar, in diesem Fall aber wirklich empfehlenswert ist, »Mine Till Midnight« vorher zu lesen. Da die Geschwister zusammenleben, begegnet man natürlich auch den anderen Hathaway-Geschwistern, ebenso wie den Westcliffs und Hunts aus der Wallflowers-Reihe.

Wertung:
15/15 – Lisa Kleypas ist einmal mehr in Bestform und webt die Geschicke der Familie zu einer wundervollen Geschichte, die einen richtig packt und zum Lachen und zum Weinen bringt!

Judith James: Broken Wing

1. Teil einer Serie

Inhalt:
The saga tells the story of Gabriel St. Croix, a street survivor searching for a place to belong. Abandoned as a child and raised in a brothel, he has never known friendship or affection. Hiding physical and emotional scars behind an icy façade, his only relationship is with a young boy he has spent the last five years protecting from the brutal reality of their environment. But all that is about to change. The boy’s family has found him, and they are coming to take him home. When he’s located, safe and unharmed despite where he has been living, his sister Sarah Munroe vows to help the man who rescued and protected him in any way she can. With loving patience she helps Gabriel face his demons and teaches him to trust in friendship and love. But when the past catches up with him, Gabriel must face it on his own. Becoming a mercenary, pirate, and professional gambler, he travels to London, France, and the Barbary Coast in a desperate attempt to find Sarah again. On the way, however, he will discover the most dangerous journey and the greatest gamble of all is within the darkest reaches of his own heart.

Kommentar:
Toller Debütroman, allerdings mit kleinen Schwächen im Aufbau bzw. Mittelteil: Gabriels »Reise« ist zu ausführlich und dabei zu emotionslos geraten – die Erzählung gleicht hier zu sehr einem Reisebericht, der notwendigerweise erzählt werden muss, um die Geschichte zu einem dramatischen Ende zu bringen. Die Story und ihre Protagonisten, vor allem natürlich Gabriel, sind aber zu Anfang und Ende des Buchs so ausgesprochen mitreißend, dass das (fast) alle Kritikpunkte wieder aufwiegt. Wirklich ein wundervolles, eindringlichesm, gefühlvolles und sehr intensives Buch zum Mitleiden, Seufzen, Stöhnen, Lachen und Weinen!

Wertung:
13/15 – Trotz kleiner Schwächen auf jeden Fall lesenswert!

Laura Lee Guhrke: Not so Innocent

Inhalt:
Sophie Haversham würde alles dafür tun, nicht mit der Gabe der Vorsehung »gesegnet« zu sein, nicht zuletzt, weil sie ihr Verlobter sie deshalb verlassen hat. Dass sie nun einen Scotland-Yard-Inspektor vor einem Verbrechen warnen muss, das noch gar nicht geschehen ist, ist an sich schon keine leichte Aufgabe; die Tatsache, dass der Inspektor selbst das Opfer sein wird, macht die Aufgabe nicht einfacher.
Und natürlich glaubt Inspektor Mick Dunbar ihr kein Wort, vielmehr geht er davon aus, dass sie den Täter kennt und schützen will. Doch obwohl er ihr misstraut, fühlt er sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen …

Kommentar:
Für meine Begriffe einer der schwächeren Guhrkes – das Buch bleibt ein wenig zwischen zwei Genres stecken: Für eine Romance kommt die Liebesgeschichte inmitten der Krimihandlung zu kurz, als Krimi ist es aber auch nicht überzeugend, auch wegen des übersinnlichen Touchs. Hinzu kommt, dass Mick alles andere als ein überzeugender Held ist. Dass Guhrkes Helden oftmals echte Ecken und Kanten haben, ist eigentlich in Plus; hier wird mir die langanhaltende Abneigung des Protagonisten gegenüber Sophie aber doch übertrieben.

Wertung:
10/15 – Gerade noch ein »gut«, weil das Buch trotz der oben angesprochenen Mängel über weite Strecken unterhaltsam ist und wenigstens phasenweise die typische Handschrift von Laura Lee Guhrke trägt, die ich so mag.

Julia Quinn: Hochzeitsglocken für Lady Lucy

Originatitel: On the Way to the Wedding
Bridgerton-Serie, Band 8

Inhalt:
Hochzeitsglocken für Lady Lucy. Der Weg zur Hochzeit ist verschlungen: Erstens verliebt Gregory Bridgerton sich in die falsche Frau. Zweitens verliebt die sich in jemand anders. Drittens beschließt Lucy Abernathy sich einzumischen. Viertens verliebt sie sich dabei in Gregory. Fünftens ist sie so gut wie verlobt mit Lord Haselby. Sechstens verliebt Gregory sich in Lucy. Begleiten Sie alle auf ihrem Weg zum Happy End – in dem hinreißenden Abschluss der Bridgerton-Serie von Julia Quinn.

Kommentar:
Nachdem der Vorgängerband »Mitternachtsdiamanten« um Hyacinth Bridgerton nicht ganz so gut war, legt Quinn zum Abschluss der Serie noch mal ein echtes Highlight vor. Der teils rückblickende Handlungsaufbau unterscheidet sich von den Vorgängern, und das Buch zählt darüber hinaus zu den ernsteren Stoffen der Autorin – somit ist »Hochzeitsglocken für Lady Lucy« vielleicht kein ganz typischer Quinn, aber er ist mitnichten schlechter. Eine glaubwürdige Geschichte, die zwar emotional, aber nicht kitschig ist, liebeswerte Hauptpersonen und der leise Humor in Form von spritzigen Dialogen bescheren einmal mehr beste Unterhaltung. Ein absolut würdiger Abschluss der Reihe.

Wertung:
15/15 – Und wieder einmal Höchstpunktzahl für die aktuelle Königin der humorvollen Regency Romances.