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Jacquie D’Alessandro: Confessions at Midnight

2. Teil der Mayhem in Mayfair Series

Inhalt:
»Confessions at Midnight« setzt praktisch nahtlos dort an, wo »Sleepless at Midnight« aufhörte: Nicht lange nach dem Aufenthalt auf Matthews Landsitz treffen Matthews Freund, Daniel Sutton, Lord Surbrooke, und Sarahs Schwester, Carolyn Turner, Viscountess Wingate, in London bei einem Maskenball aufeinander – und tauschen einen heißen Kuss. Doch der notorische Frauenheld will mehr als nur diesen einen Kuss von der Witwe, die zwar immer noch um ihren verstorbenen Ehemann trauert, sich aber Daniels Wirkung kaum entziehen kann – und deren Verlangen zusätzlich durch das skandalöse Buch »Memoiren einer Mätresse« angefacht wird …

Kommentar:
»Confessions at Midnight« ist erneut ein sehr unterhaltsamer Liebesroman aus der Feder von Jacquie D’Alessandro, der bisweilen stark an seinen Vorgänger »Sleepless at Midnight« erinnert, aber nicht ganz an ihn heranreicht. Das Buch ist lange nicht so spritzig, ebenso fehlt über weite Strecken der wunderbare Humor des ersten Teils der Serie. Etwas störend waren die Ähnlichkeiten im Handlungsaufbau: Es gibt wieder eine eingewobene Krimihandlung, die m.E. nicht unbedingt nötig gewesen wäre und statt derer man sich vielleicht besser auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen Carolyn und Daniel hätte konzentrieren können. Auch das Finale erinnert sehr an das des ersten Teils, ebenso wie die Szene am See, bei der Daniel sein Jugendtrauma offenbart.

Die Protagonisten sind sympathisch, aber nicht so einnehmend wie Matthew und Sarah. Obwohl positiv dargestellt, wirkt vor allem Carolyn alles in allem relativ kühl und eine Spur zu rational, während Daniel insbesondere im Umgang mit seinen Angestellten und sonstigen Mitbewohnern kräftig Pluspunkte sammelt. Spaß macht das Wiedersehen mit zahlreichen Nebendarstellern aus dem ersten Band, darunter natürlich Sarah und Matthew sowie Emily und Julianne.

Wertung:
12/15 – Trotz einiger Abstriche, die evtl. auch darauf gründen, dass ich das Buch zu schnell nach dem ersten Teil der Serie gelesen habe, ein überdurchschnittlich guter Regency, der Lust auf mehr Bücher von Jacqie D’Alessandro macht. Man darf gespannt sein, welches ruchlose Buch sich die Mädels des Lesezirkels als nächstes vornehmen – und was daraus entsteht!

Brenda Joyce: Der Rivale

Originaltitel: The Rival

Der Rivale (Weltbild)

Inhalt:
England, 1760. Mehr als zehn Jahre hat Garrick De Vere im Exil verbracht, als er nach England zurückkehrt – aber die Gerüchte um seine angebliche Schuld am Verschwinden seines Bruders Lionel sind noch immer nicht verstummt. Doch neben den Schatten der Vergangenheit verdunkelt auch Garricks Affäre mit der schönen Olivia Grey sein Geschick. Denn Olivia ist die Frau eines anderen – und ihr für seine Skrupellosigkeit bekannter Gatte Arlen, Earl of Ashburn, ein gefährlicher Rivale! Gegen ihren Willen verbannt er Olivia aufs Land, wo er sie gefangen hält. Wird es Garrick jemals gelingen, den verhassten Rivalen zu besiegen, seine Ehre zu retten und die Frau seines Herzens ganz für sich zu gewinnen?

Kommentar:
Oha! Mein erster Joyce, der nicht zur Francesca-Cahill-Serie gehört, war nicht gerade das, was ich unter einem guten Buch verstehe. Hier wurden mal wieder zahlreiche Zutaten (gerne auch eine doppelte Portion davon) wild zusammengemixt, als da wären: Betrug und Ehebruch, Erbschleicherei und sonstiges Erbenchaos, Mord, Selbstmord, ein Duell und versuchter Mord, Entführung, Inzest, psychische und physische Misshandlung (inklusive Vergewaltigung, totaler Unterdrückung und Gefangenschaft). Visionen, Vorhersehung und Schicksal dürfen ebenfalls nicht fehlen, und dazu passend wird natürlich auch die Irrenanstalt Bedlam nicht unerwähnt gelassen, wenngleich nur als Nebenschauplatz. Klingt spannend? Ist es aber nicht! Es ist einfach total überfrachtet, wirkt unglaubwürdig und genau aus diesem Grund ist es langweilig und enervierend.

Als wäre die Handlung nicht schon schlimm bzw. unglaubwürdig genug, setzen die Protagonisten dem Buch die Krone auf. Olivia, eigentlich als hilflose, misshandelte, aufopferungsvolle Mutter angelegt, ist in dieser Rolle nur bedingt glaubwürdig, denn sie hintergeht nicht nur ihre Freundin, sondern begeht auch noch Ehebruch – wodurch sie nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch ihre Tochter in Gefahr bringt, wegen der sie doch überhaupt nur alles erduldet. Alles in allem ist sie einfach nur ziemlich nervig und unsympathisch.

Der Retter in der Not, Garrick, selbst schicksalsgebeutelt, ist nicht wesentlich sympathischer als Lady Ashburn. Ungeachtet der Gefahr, die Olivia durch ihren Gatten droht, lässt er – selbst in der Öffentlichkeit – keine Gelegenheit aus, ihr Avancen zu machen, um seinen Wunsch nach einer Affäre mit ihr zu verwirklichen. Alles aus Liebe, versteht sich, wobei Garrick leider nicht weitsichtig genug ist zu erkennen, dass man einen Menschen, den man liebt, vielleicht besser nicht in Gefahr bringt!

Wertung:
0/15 – Ein Buch, von dem man besser die Finger lassen sollte!

Christina Dodd: In den Armen des Fremden

Originaltitel: Trouble in High Heels
1. Teil der Fortune Hunters Series

Inhalt:
Als die junge Anwältin Brandi Michaels auf einer Party den überaus attraktiven Italiener Roberto Bartolini trifft, ist sie hin und weg – und verbringt eine heiße Nacht mit ihm. Doch am Tag darauf trifft sie der Schock: Er ist ein Juwelendieb und sie soll seine Verteidigung übernehmen! Aber Brandi nimmt den Kampf auf, denn dieser unglaublich sinnliche Mann lässt sie einfach nicht mehr los …

Kommentar:
»Cool suspence. Hot Romance« verspricht der Verlag, aber leider ist weder ist die Affäre zwischen Brandi und Roberto »hot« noch die Spannung »cool«. Die Handlung um den Juwelenraub im Mafiamileu ist sehr einfach gestrickt, nur leidlich spannend und wenig überraschend, die Beziehung zwischen den Protagonisten vorhersehbar und nicht mal besonders prickelnd – das kann Christina Dodd besser, wie man aus ihren Liebesromanen weiß! Nicht mal der Konflikt zwischen Privatleben und beruflicher Ethik, der eine Menge Potenzial geboten hätte, wird wirklich gut herausgearbeitet, sondern wird nach anfänglichen Bedenken irgendwo auf dem Weg durch Chicago vergessen.

Beide Hauptfiguren bleiben relativ blass und sind nicht gerade mitreißend. Aus Roberto hätte man viel mehr machen müssen – ihm fehlt jegliche geheimnisvolle Aura –, während Brandis Emanzipation von diversen idiotischen Männern ganz einfach nicht glaubwürdig wirkt. Aber ehrlich gesagt: Eine Protagonistin namens Brandi ernstzunehmen, fällt mir ohnehin schwer!

Wertung:
7/15 – Alles in allem eigentlich trotzdem kein schlechtes Buch, aber eben auch kein mitreißendes. Der Spagat zwischen Krimi und Liebesroman gelingt hier einfach nicht gut genug, denn letztendlich gibt es sowohl zu wenig Spannung als auch zu wenig Liebe/Erotik.

Jacquie D’Alessandro: Sleepless at Midnight

1. Teil der Mayhem in Mayfair Series

Inhalt:
Matthew, Marquis of Langston, hat gleich zwei Probleme: Er braucht schnellstens eine Braut – und außerdem eine große Summe Geld, um die Schulden seines verstorbenen Vaters bezahlen zu können. Was liegt da näher, als aus der Not eine Tugend zu machen und eine reiche Erbin zu suchen?
Matthew lädt einige aussichtsreiche Kandidatinnen zu einer Landpartie ein, und mithilfe seines Freundes Daniel ist bald die vielversprechendste Braut gefunden. Unglücklicherweise ist da aber auch noch Sarah Moorhouse, die ihre Schwester Carolyn als Gesellschafterin begleitet, und zu der Matthew sich gegen alle Vernunft unwiderstehlich hingezogen fühlt, obwohl sie weder aus gutem Hause stammt noch eine klassische Schönheit ist noch über Geld verfügt …

Kommentar:
»Sleepless at Midnight« greift ein klassisches Thema auf, das man aus zahllosen anderen historischen Liebesromanen kennt, doch selten wurde es so gut umgesetzt. Das Buch ist extrem unterhaltsam, spritzig, charmant und wird keine Sekunde langweilig, denn Jacquie D’Alessandro findet die optimale Mischung aus Spannung, Emotion, Tiefe und Humor. Es gibt einige leise, sehr gefühlvolle Szenen, die einen wirklich berühren; andererseits sind die Dialoge zwischen Matthew und Sarah ebenso wie die Szenen und Dialoge mit und um Danforth teilweise von so viel Witz und Esprit geprägt, dass man bisweilen laut lachen muss. Ob es die am Rande eingeflochtene Krimihandlung inklusive des Beinahe-Dramas am Ende wirklich gebraucht hätte, sei dahin gestellt; gestört hat sie jedenfalls nicht.

Beide Protagnoisten sind uneingeschränkt sympathisch und die perfekten Helden – Sarah noch etwas mehr als Matthew, weil sie (zumindest auf den ersten Blick) überhaupt nicht perfekt ist; dafür erweist sie sich aber als zupackend, mutig, intelligent, schlagfertig, humorvoll, selbstkritisch, gefühlvoll – sie ist alles in allem einfach hinreißend nett und charmant.
Für Matthew gilt prinzipiell das gleiche, allerdings ist »Mr. Perfect« darüber hinaus noch gutaussehend, weltgewandt und verfügt über einen Titel. Eine gewisse Arroganz und Oberflächlichkeit ist ihm zunächst nicht abzusprechen, doch seine Handlungsweise und Entscheidungen im Laufe des Buches machen das wieder wett.

Die Handlung fokussiert sich fast ausschließlich auf die beiden Hauptpersonen, sodass sämtliche Nebenfiguren, selbst Sarahs Schwester Carolyn sowie die beiden weiteren Mitglieder von Sarahs Frauenlesezirkel, relativ kurz kommen. Da es einem mit Sarah und Matthew aber keine Sekunde langweilig wird, ist das nicht weiter störend – und man erfährt immerhin genug, um sich auf den nächsten Band der Serie zu freuen, der von Sarahs verwitweter Schwester handeln wird.

Wertung:
15/15 – Ein grandioses Buch mit wunderbarem Humor; einer der besten historischen Liebesromane, die ich bis dato gelesen habe.

Liz Carlyle: Stürmisches Spiel der Herzen

Originaltitel: A Deal With the Devil

Inhalt:
Als neue Haushälterin von Cardow Castle bringt Aubrey das vernachlässigte Schloss wieder auf Vordermann. Als wenig später der alte Schlossherr stirbt, kehrt sein Neffe, Earl Walrafen, nach langer Abwesenheit wieder auf das Anwesen seiner Vorfahren zurück. Dort will er dem mysteriösen Tod seines Onkels nachgehen, und schon bald fällt sein Verdacht auf die hübsche Haushälterin. Doch auch wenn Aubrey ganz offensichtlich etwas zu verbergen hat, kann sich der junge Earl ihrem Charme nur schwer entziehen. Wann immer die beiden sich begegnen, lässt die Leidenschaft sie jede Vorsicht vergessen …

Kommentar:
Die Geschichte startet ohne großes Vorgeplänkel gleich richtig durch; es wird schnell klar, dass Aubrey ein finsteres Geheimnis umgibt, das es ebenso zu lösen gilt wie den Todesfall von Walrafens seltsamen Onkel. Die Aufklärung des Verbrechens und die schrittweise Aufdeckung von Aubreys geheimnisvoller Vergangenheit bildet auch eine recht spannende Rahmenhandlung für die Liebesgeschichte, lässt aber genug Raum für die Entwicklung der Beziehung zwischen den Protagonisten und deren Zerrissenheit – und später Hingabe.

Die Figuren haben – wie bei Liz Carlyle üblich – Ecken und Kanten und sind mehr oder weniger verkorkst und vom Schicksal gebeutelt, aber (oder gerade deshalb!) sehr sympathisch. Das gilt nicht nur für die Hauptfiguren, sondern ebenso für praktisch sämtliche auftretenden Nebenfiguren. Ein besonderer Bonus ist das Wiedersehen mit Figuren aus früheren Büchern, namentlich Max und Mr. Kemble.

Wertung:
11/15 – Alles in allem mal wieder ein sehr unterhaltsames Buch von Liz Carlyle, das aber etwas hinter meinen Erwartungen zurückblieb und nicht die Faszination auf mich ausübte wie zuvor »Verbotenes Begehren«, der Band um Max und Catherine.

Karen Hawkins: Viscount und Verführer

Originaltitel: Her Officer and Gentleman
Ask Reeves Series, Book 2

Viscount und Verführer

Inhalt:
Auf das delikate Thema Heirat hat die unabhängige Lady Elizabeth nur eine Antwort: nein danke! Dennoch kann sie sich während der Saison in London vor Verehrern kaum retten, und selbst ein eilends vorgetäuschter Sprachfehler entmutigt die Gentlemen nicht! Aber nur einer kommt ihr gefährlich nah: der skandalumwitterte Christian Llevanth, Viscount Westerville. Seine Blicke verheißen Freuden, die ihre Heiratsunlust auf die Probe stellen … Elizabeth ahnt nicht, dass die verführerische Aufmerksamkeit des Viscounts keineswegs allein seiner Leidenschaft entspringt – sondern auch einem verwegenen Plan, in dem er ihr die Hauptrolle zugedacht hat…

Kommentar:
Ein gutes Buch, das allerdings an Band 1 der Ask-Reeves-Serie nicht heranreicht. Obwohl Hawkins‘ Figuren auch diesmal wieder sehr sympathisch und ansprechend sind, hat »Viscount und Verführer« ein paar Längen. Darüber hinaus hat der Krimi-Plot nicht wirklich überzeugt, ebenso wenig wie dessen Auflösung – daraus hätte man mehr machen können! Für einen hohen Unterhaltungswert sorgt der manchmal ein wenig an Julia Quinn erinnernde leichte Humor, auch wenn er vereinzelt ein klein wenig bemüht und aufgesetzt wirkt. Das manifestiert sich vor allem in der Gestalt von Reeves, der zwar klasse, aber natürlich vollkommen übertrieben impertinent ist.

Wertung:
10/15 – Trotz aller Kritik ein unterhaltsames Buch, das Freunden leichter Regency-Kost gefallen wird!

Elizabeth Boyle: Heißer Zauber einer Nacht

Originaltitel: One Night of Passion
2. Teil der Danvers-Serie

Inhalt:
England, Anfang des 19. Jahrhunderts: Georgina Escott ist auf der Suche nach einem notorischen Herzensbrecher, der ihr die Unschuld rauben und sie vor einer unliebsamen Ehe bewahren soll. Also geht sie auf den berüchtigten Cyprian’s Ball, wo Adelige und Kurtisanen sich ein Stelldichein geben. Doch leider erwischt Georgina scheinbar den einzigen ehrbaren Mann, den es dort gibt, Lord Colin Danvers. Der möchte die unschuldige junge Lady vor anderen Verführern bewahren – erliegt aber selber den Reizen der betörenden Georgina, und beide erleben eine prickelnde Nacht voller Leidenschaft …

Kommentar:
Was so vielversprechend anfängt, endet in einer Spionagegeschichte auf See, die außerdem – natürlich! – von diversen Missverständnissen zwischen den Protagonisten lebt. Wie bereits mehrfach erwähnt, sind Kriegs-/und Spionageplots ohnehin nicht mein Ding, diese Geschichte hat mich aber stellenweise wirklich ziemlich gelangweilt, weil sämtliche Vorkommnisse und Gedanken einigermaßen ausufernd dargestellt werden. Die mit kleinen Abstrichen alles in allem sympathischen Protagonisten und sämtliche Nebenfiguren, denen man auch in anderen Boyle-Büchern begegnet, sind aber erneut ein Lichtblick.

Wertung:
7/15 – Ziemlich durchschnittliches Buch, dessen bisweilen etwas langatmige Handlung durch die guten Figuren einigermaßen aufgefangen wird.

Elizabeth Boyle: Geliebter Schurke

Originaltitel: Once Tempted
1. Teil der Danvers-Serie

Inhalt:
England, 19. Jahrhundert. Vor sieben Jahren stahl Robert, der Marquis von Bradstone, das Herz der unschuldigen Debütantin Olivia Sutton, um mit ihrer Hilfe ein kodiertes Dokument zu entschlüsseln. Doch dann machte sich der Schurke aus dem Staub und ließ Olivia zurück – mit gebrochenem Herzen, einem geschädigten Ruf und des Mordes angeklagt. Sieben Jahre später kehrt der totgeglaubte Marquis zurück, und Olivia hat nur Eines im Sinn: sich an ihm zu rächen. Als sie ihm gegenüber steht, vergisst sie ihre Pläne, denn Robert ist ein völlig anderer Mann: viel attraktiver, viel verführerischer, viel ernsthafter und auch viel gefährlicher …

Bewertung:
Vorab: Band 1 der Danvers-Serie ist eines der ersten Werke von Elizabeth-Boyle und ehrlich gesagt: Man merkt es dem Buch stellenweise auch an. Neben kleineren handwerklichen Mängeln, vor allem in Sachen Erzählperspektive, ist doch festzustellen, dass Boyles Figuren hier noch nicht so gut ausgearbeitet sind wie später und dass entscheidenden Stellen bzw. einschneidende Vorkommnisse unergründlich kurz abgehandelt werden.
Die Geschichte – eine Mischung aus Verwechslungs- und Spionage-/Kriegsplot – ist unterhaltsam und einigermaßen spannend, bietet alles in allem aber wenig Neues und hätte vielleicht fesselnder sein können, wenn nicht für den Leser von Anfang an vieles so offensichtlich gewesen wäre, was den Protagonisten Rätsel aufgibt. Das Buch lebt letztendlich vom Konflikt zwischen den Protagonisten, die beide sympathisch und weitestgehend glaubwürdig sind – wenngleich es auch nicht geschadet hätte, wenn Olivia ein bisschen weniger perfekt in allen (!) Belangen gewese wäre. Wie bei Boyle üblich, fesseln auch die Nebencharaktere, auf deren Bücher man sich schon freuen darf!

Wertung:
10/15 – Trotz aller Kritikpunkte immer noch eine unterhaltsame Geschichte, die sich vor allem aufgrund ihrer einnehmenden Hauptfiguren, die so gut wie bei wenigen Autoren von den Nebenfiguren ergänzt werden, vom Einheitsbrei der historischen Liebesromane abhebt.

Connie Mason: Flammende Liebesglut

Originaltitel: To Love a Stranger
1. Teil der Delaney Brothers Series

Inhalt:
Pierce Delany wird von einem wütenden Mob verfolgt, der ihn zu Unrecht beschuldigt, eie Frau verführt zu haben. Da er verwundet ist, flüchtet er sich in den Keller von Zoey Fuller, einer Frau mit eigenen Problemen. Zoey braucht dringend einen Ehemann, der sie vor einem skrupellosen Geschäftemacher beschützen soll. Und da kommt ihr der fremde Pierce gerade recht. Obowohl beide nur einen Vertrag auf Zeit abgeschlossen haben, kann Zoey die unwiderstehliche Anziehungskraft von Pierce nicht lange verleugnen. Zwischen den beiden entsteht ein loderndes Feuer der Leidenschaft…

Kommentar:
Oh mein Gott … ! Zugegeben, der Anfang dieses Wild-West-Abenteuers ist ja noch ganz actionreich und nett, aber dann nimmt das Unheil seinen Lauf: Eine Unwahrscheinlichkeit jagt die nächste, die zahllosen verschiedenen Verwicklungen nehmen kein Ende. Das Buch bietet wirklich alles, was man sich nur an dramatischen Ereignissen vorstellen kann, gerne auch mehrfach, z.B. falsche Beschuldigungen, Lynchjustiz, Erpressungen und erzwungene Hochzeiten, Schwangerschaften, inzestuöse Beziehungen, Familiendramen und Kindheitstraumata, zahllose falsche Anklagen, Fehden mit alten Rivalen, Spionage und Verrat, Todesfälle und Entführunge – Connie Mason schöpft wirklich aus dem Vollen, vergisst dabei aber leider, wenigstens einen Handlungsstrang mal glaubwürdig auszuarbeiten. Ein klassischer Fall von überfrachtet.

Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass die Protagonisten hier auch nichts retten können. Könnten sie vermutlich nicht mal, wenn sie gut wären. Sind sie aber ohnehin nicht. Zoey schwankt irgendwo zwischen emanzipiert und naiv, ist aber alles in allem noch einigermaßen sympathisch. Pierce hingegen setzt dem Buch endgültig die Krone auf: Seine Arroganz und lächerliche Entrüstung darüber, wie gemein Zoey doch angeblich ist, nerven einfach – zumal der Handel, den sie ihm vorschlägt, völlig fair ist und ihm keinerlei Nachteile entstehen. Und während er fröhlich lamentiert über die Gemeinheit aller Frauen dieser Welt, hat der Moralapostel natürlich keinerlei Hemmungen, eine Jungfrau zu verführen. Die hats ja quasi gar nicht anders verdient.

Wertung:
1/15 – Ein Gnadenpunkt für eine zumindest ansatzweise emanzipierte Frau in Hosen, welche sie aber leider nicht anbehält. Das Buch verdient das Prädikat »haarsträubend«. Das Buch verdient das Prädikat »tödlich langweilig«

Jacquelyn Frank: Jacob

1. Teil der Nightwalkers Series

Inhalt:
Seit Anbeginn der Zeit gibt es die dämonischen Schattenwandler. Die Liebe zu Sterblichen ist ihnen verboten. Ein Mann wacht darüber, dass dieses Gesetz eingehalten wird: Jacob. Siebenhundert Jahre widerstand er jeglicher Versuchung, richtete zahllose Schattenwandler, die sich bei Vollmond ihren dunklen Trieben hingaben. Doch als er die schöne Isabella rettet, flammt eine Leidenschaft in ihm auf, die er nie zuvor kannte. Und nun ist es Jacob selbst, der das eherne Gesetz der Schattenwandler bricht.

Kommentar:
»Jacob« ist der erste Band der Nightwalker-Serie um Geschöpfe der Nacht, vorrangig – zumindest im vorliegenden Band – um Dämonen. Die Reihe läuft unter dem Begriff »Paranormal Romance«, wobei die Betonung aber wohl eher auf »Paranormal« als auf »Romance« liegt: Eine Liebesbeziehung ist natürlich vorhanden, sie tritt aber zugunsten der äußerst ausführlichen Beschreibungen der Dämonenwelt doch ziemlich in den Hintergrund und ist weit weniger mitreißend und dramatisch, wie ich es mir für einen Liebesroman wünsche und wie es der Klappentext eigentlich suggeriert.
Das Dämonensetting ist an sich nett, stellenweise aber sehr detailliert ausgearbeitet – zu detailliert für meinen Geschmack, zumal sich die Detailverliebtheit der Autorin in zahlreichen Wiederholungen und der häufigen Erwähnung von Offensichtlichem niederschlägt. 100 Seiten weniger wären hier vielleicht sinnvoll gewesen, weil weniger Langeweile aufgekommen wäre.

Die Protagonisten Jacob und Isabella sind okay, aber nicht mehr und nicht weniger. Das mag natürlich auch daran liegen, dass sie keine wirklich dramatische Liebesgeschichte erleben müssen, in der sie sich zu bewähren hätten; sie bleiben einfach ein wenig blass.

Stilistisch halte ich es für grenzwertig, eine Geschichte aus so vielen verschiedenen Perspektiven erzählen zu lassen; einzelne Szenen werden von bis zu vier handelnden Figuren geschildert und kommentiert. Dieselben Szenen, versteht sich!

Wertung:
6/15 – Ein total durchschnittlicher paranormaler Liebesroman unter vielen.