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Sammelband; besteht aus den Geschichten: »Bat People«, »Bat City« und »Bat Woman«, erstmals erschienen in der Reihe »Cora Mystery«.
Inhalt:
BAT People (Titel der Cora-Erstausgabe: »Blutnacht«). – Als Natassjas Bruder nach einem Fledermausbiss ins Koma fällt, wird er von den BAT People verschleppt. Natassja muss ihn unbedingt befreien, bevor er in der schrecklichen Blutnacht geopfert wird. Tatsächlich kann sie ihn aus den Klauen der Vampirmenschen retten, doch dabei verliert sie ihre eigene Freiheit und ihr Herz. Sie verliebt sich unsterblich in Anwar, den Anführer der BAT People.
BAT City (Titel der Cora-Erstausgabe: »Blutmond«). – Nachdem Anwar Natassja auf ihr Drängen hin zu einer“BAT Woman gebissen hat, steht ihrer Liebe nichts mehr im Wege. Doch dann geraten die Vampirmenschen in einen Hinterhalt der verfeindeten Coyoteros, die sie mit vergifteten Pfeilen ausrotten wollen. Anwar bricht schwer verletzt zusammen und unaufhaltsam entfaltet das Gift seine entsetzliche Wirkung.
BAT Woman (Titel der Cora-Erstausgabe: »Blutkuss«). – Natassja und Anwar leben glücklich mit den BAT People in der goldenen Stadt Cibola. Aber dann bewahrheitet sich die dunkle Prophezeiung: die Coyoteros brechen ihr Ehrenwort und machen erneut Jagd auf die Fledermausmenschen.
Kommentar:
Was soll ich sagen – ich hab Band 1 nach etwas über 50 Seiten abgebrochen und das Buch weitervertauscht. Ich bin gerade ohnehin in einer schwierigen Lesephase, da hatte ich wirklich keine Lust, mich mit sprachlich wie inhaltlich so naiven Büchern abzutun. »Was erwarteste denn von Cora-Mystery-Heftchen in aufgemotzter Verpackung und warum kaufste die überhaupt?«, wird der eine oder andere jetzt fragen – und das prinzipiell zu Recht! Zu meiner Verteidigung habe ich allerdings vorzubringen, dass ich es nicht wusste und erst gerade eben, beim Studium des Impressums zur Angabe des (vermeintlich englischen) Originaltitels, darauf aufmerksam geworden bin. Hätte ich es gewusst, hätte ich nämlich in der Tat die Finger davon gelassen. Ich mag Liebesromane ohne Anspruch lesen, aber bei Jugendmystery ohne Anspruch hörts dann wirklich auf. ;)
Fazit:
Abgebrochen, weil mir das Buch wegen der sehr einfachen Strickart zu wenig unterhaltsam war und mich eher genervt hat. Es bleibt die Erkenntnis, dass man beim Mira-Verlag wirklich ganz genau hinschauen muss, was man kauft, denn Neuauflagen des Cora-Programms sind eine der Spezialitäten des Hauses.
Originaltitel: Famous
Inhalt:
Samantha Steele ist 33, angehende Teilhaberin einer Werbeagentur und tummelt sich auf jeder angesagten Party. Statt Beziehungsprobleme zu wälzen, genießt sie das großstädtische Singleleben in vollen Zügen. Doch als Sam eines Morgens das Haus verlässt, prasseltein Blitzlichtgewitter auf sie nieder: Der schöne Unbekannte der letzten Nacht entpuppt sich als glücklich verheirateter Ehemann. Und außerdem ist er Kapitän der nationalen Fußballmannschaft. Da die Paparazzi sich einfach nicht abschütteln lassen, immer neue Fotos und Schlagzeilen die Zeitungen füllen, bleibt Sam nur die Flucht in die neuseeländische Wildnis. Und dort nimmt ihr Leben eine ganz unerwartete Wendung …
Kommentar:
Klang ja eigentlich ganz lustig, ist es aber nicht – zumindest trifft es überhaupt nicht meinen Humor. Die Heldin ist eine neurotische, arrogante Yuppie-Zicke, der es so sehr auf Äußerlichkeiten ankommt, dass sie ihre Möbel bzw. das Design ihrer Wohnung über ihre Beziehung bzw. die Bedürfnisse ihres Partners stellt. Bücher über solche Leute will ich nicht lesen – auch dann nicht, wenn sie sich vielleicht im Laufe des Buches wandeln. Die Notwendigkeit, die direkten Gedanken der Protagonistin kursiv zu drucken, passt zum grauenvollen Eindruck, den ich nach 150 Seiten von dem Buch hatte.
Fazit:
Abgebrochen, unerträglich! Gut, dass ich das Buch ertauscht habe, statt Geld dafür auszugeben.
Originaltitel: Once Bitten, Twice Shy
1. Teil der Jaz-Parks-Serie
Inhalt:
»Hi, ich bin Jaz Parks. Mein Boss ist Vayl. Er wurde 1744 in Rumänien geboren. Dort ist er auch gestorben – umgebracht von seiner Vampirbraut Liliana. Doch das alles ist finstere Vergangenheit. Jetzt arbeitet Vayl für die CIA und macht das, was er am besten kann: Er legt Vampire um. Und ich helfe ihm dabei. Man könnte sagen, ich bin ein Hilfskiller. Aber sagen Sie das ja nicht zu laut …«
Jaz Parks, CIA-Agentin, hat bei einer Mission ihr gesamtes Team verloren. Seitdem arbeitet sie allein – und ist nicht besonders begeistert, als ihr ein neuer Partner zugewiesen wird. Vor allem da dieser Partner dreihundert Jahre alt ist.
Vayl alias Vasil Nicu Brancoveanu, geboren 1713 in Rumänien, ist ein Vampir. Allerdings einer, der sich auf die Seite der Guten geschlagen hat. Zusammen mit Jaz soll er den Schönheitschirurgen Dr. Assan, Geldgeber der Extremistengruppe »Söhne des Paradieses« aus dem Verkehr ziehen. Doch hinter Dr. Assan steht der mächtige Vampir Raptor, der dem Kult um Tor-al-Degan, die Göttin des Chaos, huldigt und auch einen Senator auf der Lohnliste hat.
Der Versuch, an den Strippenzieher heranzukommen, läuft aus dem Ruder. Vayl und Jaz müssen entdecken, dass der Vampirzirkel um Raptor ein tödliches Virus entwickelt hat, das den Jüngern des Kults das Tor zu weltweitem Terror öffnet. Und Jaz soll der Göttin in einer makabren Zeremonie geopfert werden …
Kommentar:
Inhalt klingt verworren? Ist er auch! Und als wär das Geschehen nicht schon schlimm genug, nervt die Ich-Erzählerin auch noch mit doofen Sprüchen am laufenden Band. Beim Epilog dachte ich noch, das sei mal ein Humor, der meinen Geschmack trifft, aber bereits in Kapitel 1 wurde es mir zu viel: Eine blödsinniger bildhafter Vergleich jagt den nächsten, ein dummer Witz den anderen, und es muss immer noch eine weitere schnoddrige Bemerkung draufgesetzt werden. In dieser Intensität ist das einfach nur unerträglich. Und in Kombination mit den inhaltlichen Schwächen hat dieser höchst holzhammerhumorige Stil schließlich dazu geführt, dass ich auf S. 150 endgültig beschlossen habe, nicht weiter meine Zeit zu verschwenden und das Buch abzubrechen. Kommt ja auch dem Bücherberg-Abbau zugute!
Fazit:
Einmal mehr muss ich feststellen, dass »amüsante« Vampirbücher mit Kick-Ass-Heldinnen nicht mein Ding sind. Ich sollte die Finger davon lassen!
Originaltitel: Shattered Icon
Inhalt:
Der britische Buchhändler Harry Blake wird von einem reichen Lord gebeten, ein verschlüsseltes, 400 Jahre altes Manuskript zu enträtseln. Es scheint sich um ein Tagebuch zu handeln, verfasst von einem Schiffsjungen. 1585 begleitete dieser den Abenteurer Sir Walter Raleigh auf einer Expedition in die Karibik. Ihr Ziel: der 77. Grad, der Längengrad Gottes. Als sein Auftraggeber ermordet wird, begreift Blake, dass in dem mysteriösen Journal aus der Zeit von Königin Elisabeth I. ein dunkles Geheimnis verborgen sein muss. Gemeinsam mit der Historikerin Zola Khan deckt Blake eine unglaubliche Verschwörung auf …
Kommentar:
»Pageturner« bezeichnet ja eigentlich ein Buch, das so super und spannend ist, dass man gar nicht aufhören kann weiterzublättern resp. -lesen. Bei »Der 77. Grad« allerdings, von der Edinburgh Times angepriesen als »Ein Pageturner, bei dem man sich die Finger wundblättert« bekommt das Wort eine neue Bedeutungsebene. Das Problem mit den wunden Fingern kommt nämlich eher daher, dass man die langweiligen, sich stetig wiederholenden und zu allem Übel zum Teil auch noch völlig zusammenhanglos aneinandergereihten Ausführungen möglichst schnell hinter sich bringen will.
Fazit:
Abgebrochen wegen Unerträglichkeit. Will man sich gähnende Langeweile und wunde Finger vom Pageturnen ersparen, feuert man das Buch am besten gleich in die Ecke und nicht erst – wie ich – nach 100 Seiten quälender Langeweile.
Originaltitel: Rose
3. Band der Flower-Trilogie
Inhalt:
England, 1677. Rose Ashcroft ist betörend schön – und mit 21 Jahren leider auf dem besten Weg, eine alte Jungfer zu werden! Entschlossen macht sie sich daran, einen Ehemann aus adliger Familie zu finden. Vorsichtshalber verbirgt sie dabei, dass ihre große Leidenschaft der Wissenschaft und der Welt der Bücher gehört. Nur ein Mann weiß, wie brillant Rose ist: der gut aussehende Christopher Martyn, aufstrebender Architekt am Hof des Königs. Er liebt Rose insgeheim und will sie unbedingt für sich erobern. Aber kann er sie von der Leidenschaft überzeugen, die in seinem Herzen für sie brennt – obwohl er keinen Titel besitzt?
Kommentar:
Da ich gerade in einer Phase bin, in der ich mich nicht mit schlechten Büchern herumschlagen will, hab ich »Verführung im Mondschein« nach etwas über 100 Seiten abgebrochen. Selten hab ich so viele blöde Figuren auf einem Haufen erlebt. Da wären: Eine schreckliche Mutter, die sich auf äußerst plumpe Weise als Kupplerin versucht, weil nur sie allein weiß, was gut für ihre Tochter ist. Der Auserwählte, ein bürgerlicher Held, der in Windsor Castle architektonische Wunderdinge verbringt und dessen vordringliches Ziel im Leben es ist, einen Adelstitel verliehen zu bekommen – unter anderem, um Rose zu erobern. Und dann noch eine 21-jährige alte Jungfer als Heldin, die verbittert und missgünstig, unerträglich hochmütig und trotz ihrer sagenhaften Bildung unfassbar naiv ist und ungefragt in den unpassendsten Momente mit jedem Unsinn rausplatzt, der ihr so in den hübschen Schädel schießt. Ob sie damit ihre Verehrer, Geschwister oder den König beleidigt, spielt keine Rolle; das ist offenbar ihre Vorstellung von Emanzipation. Eventuell fehlt mir auch mal wieder einfach der Humor, um die Handlungsweisen der Figuren liebenswert zu finden, aber das ist dann halt so.
Wertung:
Abgebrochen und die komplette Serie – drei Bücher! – aussortiert. Obwohl das keines der ganz finsteren Machwerke ist, ist mir meine Zeit dafür einfach zu schade.
Inhalt:
Wenn die Kinder verrückt spielen, holt man sich die Supernanny ins Haus. Neurotischen Hunden und Katzen hilft der Tierpsychologe vor Ort wieder auf die Pfoten. Aber wer kommt zu Hilfe bei einem schwererziehbaren Mann? Pias Chefredakteur hat einen genialen Einfall: Leserinnen, die Ärger mit ihren Männern haben, rufen einfach den Love-Sheriff. Leider hat er auch den weniger genialen Einfall, Pia und ihre beste Feindin Beate für diesen Leserinnenservice abzustellen. Und als dann auch noch Pias Freund Max beschließt, selbst einen Love-Sheriff ins Haus zu holen, um seine Beziehung mit Pia zu retten, sind die Turbulenzen vorprogrammiert …
Kommentar:
Nur mal kurz reingelesen, weitergeblättert, nochmal reingelesen, weitergeblättert, wieder reingelesen – und befunden, dass das kein Buch für mich ist. Das ist nämlich genau dieser überzogen plump-witzige Stil, den ich schon vor 20 Jahren bei Hera Lind nicht leiden konnte. Im Ansatz sogar ganz lustig, aber wenn ein (mehr oder weniger) witziger Spruch und eine skurrile Situation die nächste jagt ohne Raum zur Entfaltung zu bekommen, dann wirds mir schnell zu viel. Das ist mir einfach zu holzhammermäßig-lustig nach dem Motto: Bläut man den Leuten nur genug Witze auf einmal ein, werden sie schon irgendwann lachen.
Wertung:
Keine, weil nur angelesen. Ab zu Buchticket damit!
Deutscher Titel: Suche bissigen Vampir fürs Leben
Dead End Dating, Book 1
Inhalt:
Manhattan, New York: Gräfin Lilliana Arabella Guinevere du Marchette, von ihren Freunden kurz Lil genannt, entstammt einer alten und respektablen Vampir-Familie. Um dem Drängen ihres Vaters zu entgehen, der sie am liebsten als Mitarbeiterin in seiner erfolgreichen Copyshop-Kette sehen möchte, beschließt Lil eine Dating-Agentur zu gründen. Doch ihre Klienten sind keine gewöhnlichen Sterblichen, sondern einsame Vampire, liebestolle Werwölfe und andere übernatürliche Wesen. Da kommt eines Tages der charmante Kopfgeldjäger Ty Bonner in Lils Agentur, um sie vor einem Kidnapper zu warnen, der Frauen über Kontaktanzeigen sucht. Ist womöglich einer von Lils Klienten der Täter?
Kommentar:
Eine Dating-Agentur für Vampire, das klang mal nach einer frischen, guten Idee, also hab ich ohne Zögern zugeschlagen, als ich über das Buch gestolpert bin. Dann hab ichs aber doch im Regal ungelesener Bücher verstauben lassen. Kein großer Verlust, wie ich jetzt feststellen musste, denn so gut die Grundidee sein mag, so enttäuschend ist das Werk. Fairerweise muss ich sagen, dass ich zu einem inhaltlichen Urteil gar nicht gekommen bin, denn leider musste ich »Dead End Dating« nach zwei Kapiteln abbrechen. Ich konnte beim besten Willen nicht mehr weiterlesen, sonst hätte ich hier irgendwas kaputt gemacht, weil mich der Stil der Autorin so aggressiv gemacht hat. Kostprobe? Bitte sehr, hier ist eine (der Einfachheit halber aus der deutschen Fassung, die aber dem englischen Original gut entspricht und die bei Lyx online ist):
Für diejenigen unter Ihnen, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Gräfin Lilliana Arabella Guinevere du Marchette (ja, ich weiß), aber meine Freunde nennen mich Lil.
Ich meine, also ehrlich, was hat sich meine Familie dabei bloß gedacht? Heutzutage ist es schon schwierig genug, ein alleinstehender, arbeitsloser, fünfhundertjähriger weiblicher Vampir zu sein, ohne dieses ganze angeberische Getue von wegen französischer Adel und dazu noch diesen ganz altmodischen, schwachsinnigen Namen, der noch nicht mal in die Zeile auf dem Antrag für eine Visa-Karte passt. So hat halt jeder sein Kreuz zu tragen. (Ups, das war wohl eine eher unglückliche Wortwahl. Mein Fehler.)
Sagen wir einfach, das Leben ist ohnehin schon hart genug für eine Frau, und der Tod ist auch nicht viel besser. Nach wie vor er wartet man von uns, diesem Image von wegen Barbie der Nacht gerecht zu werden – perfekte Figur, perfekte Haare, perfekte Klamotten, perfekte Eckzähne – und uns fortzupflanzen, für die Familie zu jagen und dafür zu sorgen, dass die kleine Morticia nicht die Wände anmalt oder Baby Vlad seiner Graf-Dracula-Puppe nicht die Augen rausdrückt und sie runterschluckt. So viel zum Thema Stress.
Das betrifft natürlich nur den typischen, hingebungsvollen weiblichen Vampir.
Ich auf der anderen Seite habe in den letzten einhundert Jahren noch nicht mal eine anständige Verabredung gehabt, geschweige denn einen Traum-Graf-Dracula gefunden. Deshalb ist mein Leben ein bisschen unkomplizierter. Denn ich bin nicht – ich wiederhole: nicht – einsam.
Ich bin ein heißer, absolut hammermäßiger Single-Vampir mit einem Gespür für Accessoires, einer Handvoll supersüßer Freunde – im wahrsten Sinne des Wortes – und einem sehr teuren Therapeuten. Genug fürs Erste. (S. 7f.)
Ich mag eine gewissen Schnoddrigkeit, aber das finde ich wirklich absolut unerträglich. Und mir ist zwar durchaus bewusst, dass stilistische Eigenheiten unbestreitbar eine Frage des persönlichen Geschmacks sind, aber es wundert mich trotzdem, dass ich das Buch im Allgemeinen noch so relativ gute Kritiken kriegt, weil es ja nun wirklich sehr eigen geschrieben ist. Offenbar fehlt mir einfach der Humor!
Fazit:
Abgebrochen. Geht gar nicht. Inhaltlich kann ich das Buch natürlich nicht beurteilen, aber stilistisch eine Katastophe. Ich empfehle jedem Interessierten, vor dem Kauf unbedingt in das Buch reinzulesen, damit er nicht so nen Reinfall erlebt wie ich!
Inhalt:
Ashe ist eines der unsterblichen Geschöpfe, die hier ihre Geschichte erzählen. Zusammen mit Alex, Mia und dem jungen Zögling Stephen durchlebt er ebenso sinnliche, wie auch qualvolle Zeiten, erfährt Lust, Verlangen und Aufopferung. Er entführt mit seinen Schilderungen in eine fremdartige Welt, die völlig anders erscheint und doch gar nicht so weit entfernt von der menschlichen liegt. Denn auf einer gewissen Ebene beherrschen uns noch immer die alten Instinkte, die zweite Natur, das Tier …
Kommentar:
Ich hab zur Zeit kein Glück bei meinen Experimenten – und das Buch nach 70 Seiten entnervt abgebrochen. Nicht nur, weil es inhaltlich verwirrend bis unsinnig erschien und ich nicht mehr hören mochte, wie wunderbar Tiere und wie böse Menschen sind, sondern vor allem, weil ich den Stil einfach nicht länger ertragen konnte. Ohne jede Frage hat sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben, dem Text Leben einzuhauchen, gelungen ist es mitnichten. Ich genieße schöne Worte durchaus, aber hier wird der poetische Stil auf die Spitze getrieben bzw. weit darüber hinaus; zumindest für meinen Geschmack sind die seitenlangen Szenenbeschreibungen zu lyrisch-metaphorisch und klischeeüberladen, ohne die Handlung irgendwie voranzubringen. Was ich meine:
Die Wälder waren endlos, tief und unberührt von Menschenhand, verwoben wie tiefster Urwald, smaragdgrün und lichtdurchflutet. Es roch nach Leben und Tod, nach Verfall und süßer Verwesung von Pflanzen und Tieren. Die Sonne, die gerade über dem Horizont wiederauferstanden war, fiel im goldenen Ton des Herbstes durch die mächtigen Stämme, Nebel krochen lautlos über Moos, Farn und durftendes Laub. Linden glühten prächtig in hellem Gold, der Ahorn leuchtete blutrot und purpurn im jungfräulichen Licht des Herbstes.
Auf meinem Weg, Meile um Meile, durch die Wildnis begegnete ich tauschweren Netzen feinster Baukunst, die schwer zwischen Ästen hingen, sah hier und da im Dickicht das Felle eines Rehs aufleuchten wie eine Kastanie, die man frisch aus ihrem grünen Bett hervorlockt. Die Augen der Tiere sahen mich an wie die von scheuen Mädchen, gänzlich unschuldig und ahnungslos. Auf Lichtungen und am Fluss sammelte sich der Morgennebel. Mächtige Schatten erschienen wie Waldgeister in seinen Schwaden, die Häupter der Wesen erhoben sich stolz, warfen sich empor, und urtümliche Laute der Liebeslust hallten durch den sonst totenstillen Wald.
Silbrig blitzten die weißen Enden ihrer Geweihe in den ersten Lichtstrahlen. Das alte Tier am Waldrand blickte mich an, erstarrt zu Stein, eine Statue urtümlicher Kraft. Sein Gesicht war eine fast weiße Maske, die Augen riesig, klug und dunkel. Klüger als die der meisten Menschen, denen ich begegnet war. Es schnaubte, zitterte, sog die Luft ein, während ich fast bewegungslos dastand. Dann setzte sich sein Leib mit einer Leichtigkeit in Bewegung, die jeglicher Schwerkraft zu trotzen schien. (S. 5)
Diese Aneinanderreihung von Adjektiven, Metophorismen und Personifikationen war für mich wirklich nicht länger als 70 Seiten auszuhalten; aber natürlich gibt es natürlich eine Menge Leser (s. Amazon-Rezensionen), denen dieser Stil gefällt und die das Buch wunderbar gefühlvoll und ganz besonders finden. (Wobei: »Besonders« finde ich es ja auch – besonders schlecht! Ein eindeutiger Fall für Buchticket. )
Wertung:
Keine Wertung, weil ich das Buch ja nach knapp einem Drittel abgebrochen habe.
Originaltitel: A Sure Thing?
Inhalt:
Jilly Taylor und Matt Davidson arbeiten für dieselbe New Yorker Werbeagentur. Beide sind tüchtig, brillant, kreativ – und sehr ehrgeizig! Privatleben findet so gut wie gar nicht statt. Das ändert sich, als sie in einem Luxushotel auf Long Island zufällig aufeinander treffen. Ein Buchungsfehler, wie sie glauben, hat sie zusammen in eine Suite gebracht. Keineswegs geplant war, dass sie in einem Bett landen und miteinander schlafen…
Kommentar:
Nun ja … ein typisches Tiffany-Heftchen halt, das m.E. mit einem Buch nicht mehr so richtig viel gemeinsam hat. Berechtigterweise kann man jetzt fragen, wieso ich das denn lese, wenn ich doch keinen Bock auf Groschenromane habe? Tja, guter Einwand. In diesem Fall, weil es eine Geschichte von Jacquie D’Alessandro ist, die ich ja sehr schätze. Wie viel allerdings nach der Übersetzung noch vom Original übrig geblieben ist, kann ich schwer beurteilen: Wenn man aus 225 Seiten der englischen Vorlage am Ende 150 Seiten deutschen Text erhält, muss wohl einiges rausgeschmissen worden sein. Das könnte jedenfalls erklären, warum die Geschichte so unausgereift wirkt. Hopplahopp entbrennen zwei Menschen, die sich bis dato überhaupt nicht leiden konnten, in glühender Leidenschaft füreinander, nur weil sie versehentlich im gleichen Zimmer eingebucht wurden. Natürlich können sie an nichts anderes als Sex mehr denken, also beginnen sie eine Affäre, die nach dem Wochenende vorbei sein soll. Aber dann, Überraschung: Die ehemaligen Erzfeinde verlieben sich gegen ihren Willen ineinander. Nicht, dass man als Leser nachvollziehen könnte, wie diese tiefe Gefühle entstanden sind, aber wir nehmen’s mal so hin! Ist auch schon egal, da es diesem Werk ohnehin an allem mangelt, was die Autorin in Normalform ausmacht: Gefühl, Humor und Spritzigkeit. Stattdessen bekommen wir eine riesige Portion Unglaubwürdigkeit und Einfältigkeit geboten. Gut möglich, dass die Übersetzung bzw. die Kürzungen einen gravierenden Teil dazu beigetragen haben, aber ich könnte nicht sagen, dass die Geschichte mich so gereizt hat, dass ich sie mir noch mal im Original antun wollte. Wobei … vielleicht würde man im Original auf die »sinnliche Erotik« stoßen, die auf dem deutschen Cover versprochen wird, von der ich aber rein gar nichts entdecken konnte und die sehr wahrscheinlich den Kürzungen zum Opfer gefallen ist?!
Wertung:
Hier kriegt man das, was man (vermutlich) erwarten kann, wenn man einen »Groschenroman« kauft. Früher war ich natürlich begeisterte Denise-Leserin, heute mag ich diese Heftchen allerdings nicht mehr besonders, fürchte ich, und hab mich einfach vom Autorennamen blenden lassen. Deshalb verkneif ich mir eine Wertung.
OT: The Girl Next Door
Inhalt:
Eine Vorstadt in den USA der Fünfzigerjahre. Kein schlechter Ort, um seine Jugend zu verbringen – weitab von McCarthys Kommunistenjagd, dem Kalten Krieg und der Atombombe. Doch dieser Ort hat auch seine düsteren Seiten, wie der junge David bald erfährt. Denn in der kleinen ruhigen Sackgasse, in der er und seine Freunde wohnen, geschehen in einem Keller Dinge, von denen niemand weiß und die auch nicht ans Tageslicht kommen sollen. Was passiert, wenn der Wahnsinn ungebremst seinen Lauf nimmt und das Böse von den Menschen Besitz ergreift.
Soweit der Klappentext. Um aber mal ganz kurz auf den Punkt zu bringen, worum es eigentlich geht: Das Buch handelt von der monatelangen systematischen Misshandlung eines jungen Mädchens.
Kommentar:
Als »Meisterwerk der psychologischen Spannnug und gleichzeitig eines der schockierendsten Werke der modernen Literatur« wird das Buch im Klappentext bezeichnet, und ich habe selten eine treffendere Verlagsbeschreibung gelesen. Schon bald war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, weil das Maß an dargestellter psychischer wie physischer Gewalt so unerträglich war, und bis kurz vor Schluss habe ich immer wieder bezweifelt, ob ich das Ganze wirklich noch länger ertragen kann. Letztendlich hab ich »Evil« aber doch – und zwar mit wachsendem Entsetzen – bis zum bitteren Ende verfolgt, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Die grauenvollen Ereignisse haben – obwohl sie so abstoßend sind – eine dermaßen morbide Faszination auf mich ausgeübt und gleichzeitig eine solche Beklemmung in mir ausgelöst, wie ich es noch nie erlebt habe. Fassungslos stand ich da und konnte nicht glauben, was da passiert – und dass es passiert, obwohl es so viele Mitwisser gibt.
Verstörend sind aber nicht nur die detailliert erzählten Ereignisse rund um Megs Misshandlungen, sondern auch die Erkenntnis, welche Wirkung Macht auf die Menschen ausüben kann, wie sich die eigenen Werten und die Vorstellung von Gut und Böse in solchen Situationen verschieben können und welche Konsequenzen Schweigen bzw. Wegsehen haben kann. Irgendwie begreift man auf einmal, was Mittäterschaft bedeutet – und zwar in jeder Hinsicht. Denn irgendwann stellt man fest, dass man ebenso wie David trotz aller Abscheu ob all des Grauens und der Brutalität ebenfalls keine Konsequenzen zieht und stattdessen in stummem Entsetzen die Ereignisse verfolgt.
Wertung:
Wie soll man ein Buch bewerten, das man gleichzeitig abstoßend, widerlich und grauenvoll, gleichzeitig aber emotional zutiefst verstörend und fesselnd findet? Ich habe keine Ahnung. Ich werde dieses Buch definitiv nie wieder lesen und weiß auch nicht, ob man es lesen muss. Für mich war es eine einmalige Leseerfahrung, die mir wirklich ans Gemüt gegangen ist; ob es die gebraucht hätte … ich weiß es nicht! Tatsache ist jedenfalls, dass mich noch nie ein Buch so aufgewühlt und entsetzt zurückgelassen hat wie dieses – und zwar schon bevor ich entsetzt zur Kenntnis nehmen musste, dass der Roman auf einem wahren Fall basiert. (Ausführliche Informationen auf Englisch bei TruTV.)
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