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Der nächste Plagiatsvorwurf

Wie es scheint, bekommt Helene Hegemann am Plagiatspranger Gesellschaft. Der Buchmarkt berichtet, dass auch gegen das Buch »Döner for One« von Jens Lindner ein Plagiatsvorwurf erhoben wird. Er soll bei Janet Evanovichs erstem Buch »Einmal ist keinmal« (OT: »One for the Money«) abgekupfert haben, und zwar ziemlich unverfroren, wie das Beispiel im Buchmarkt zeigt.

Also, jetzt mal ehrlich: Sich beim unbekannten Airen zu bedienen, ist ja das eine. Bei Janet Evanovich abzuschreiben, die selbst in Deutschland höchste Auflagen hat, ist entweder unglaublich dumm oder ein Testballon um festzustellen, ob und wann es jemandem auffällt. Wirklich nicht zu fassen – wenn das so weitergeht, muss ich noch das Schlagwort »Plagiate« einführen!

Marginalie #13: Wenn die Maskierung versagt …

Letzthin bin bei der Zusammenstellung für die Druckfrisch-Rubrik mal wieder auf einen tollen, mitreißenden Untertitel gestoßen, zum Buch »Gebliebter Freibeuter« nämlich:

»Er trug eine Maske – doch sie blickte in sein Herz«

Ziemlich dumm gelaufen für den Freibeuter, würd ich sagen. Manchmal hilft einfach selbst die beste Maskierung nix! ;)

Marginalie #11: Wenn Titel Verwirrung stiften …

Zwar keine Buchmarginalie, aber dennoch gut! Mein Mann hat bei Amazon ne grandiose DVD aufgestöbert, nämlich einen Film über einen meiner allerliebsten Helden mit der großen Liebe meiner Kindheit (Pierre Brice) in der Hauptrolle: »Robin Hood in der Stadt des Todes«.

Für ein wenig Verwirrung sorgte dann allerdings die Inhaltsbeschreibung bei mir:

Herzog Don Gomez will mit Tochter Carmencita vor der Pest fliehen, wird aber im Auftrag von Don Luis umgebracht. Er hält Carmencita gefangen, die seinen Sohn Don Diego heiraten soll, der sich im Ausland befindet. Die Pest breitet sich weiter aus, bedroht die Burg, aber das Volk wird nicht eingelassen. Nur Frauen dürfen zum Amüsement der Ritter in die Burg. In dieser Situation tauchen Don Diego und ein Kavalier mit schwarzer Maske auf, der sich auf die Seite des Volkes stellt und an der Seite der Bauern den Kampf gegen den Tyrannen Don Luis aufnimmt.

Die Pest ist ja mal ein ganz neuer Aspekt im Robin-Hood-Stoff, ebenso wie der Herzog Don Gomez und seine Tochter Carmencita. Und wer sind Don Diego und vor allem der Kavalier mit der schwarzen Maske – eine Variante des bösen Gisborne, der in der BBC-Verfilmung ja schließlich auch immer in schwarzes Leder gekleidet ist? Und was machen die ganzen Spanier in England, flüchten die vielleicht vor der Pest in den Sherwood Forrest? Fragen über Fragen – Aufklärung liefert der Kommentar eines Amazon-Users:

Hier geht es weder um den Sherwood Forest, noch um Nottingham, noch um England oder gar den Titelhelden (Robin Hood) himself.
Wie der Name des Protagonisten, nämlich »Don Diego« (!!!) sowie ein anderer deutscher Titel (»Der Kavalier mit der schwarzen Maske«) schon vermuten lässt, handelt es sich hier um eine ZORRO-Verfilmung!

Und die VideoWoche klärt weiter auf:

Weil er wie Robin Hood und Zorro gegen einen blutrünstigen Tyrannen und für die Unterdrückten und Ausgebeuteten kämpft, wurde der im Original »Der Kavalier mit der schwarzen Maske« betitelte Abenteuerfilm als »Robin Hood in der Stadt des Todes« herausgebracht.

Das ist ja mal ein durchschlagendes Argument für die Auswahl des Titels, wer wollte dem noch was entgegensetzen wollen! Sind offenbar ziemlich austauschbar, diese Volkshelden! Andererseits: Ich verehre zwar Robin Hood, kann mit Zorro aber trotz seines schicken Pferdes nicht so viel anfangen, daher lass ich dann doch eher die Finger von der Verfilmung. Scheint kein Verlust zu sein, denn wie ein anderer Amazon-Kritiker sehr anschaulich ausführt, hat das Machwerk die Bezeichnung Film eh nicht verdient:

Hier ist alles schlecht, von vorne bis hinten. Am schlimmsten ist der Plot, die Kameraführung, der Schnitt, die Regie und die Schauspieler. Wobei wir wieder beim ersten wären. Hier ist alles schlecht!

Marginalie #9: Und das soll uns begeistern?

Bin gerade mal wieder über nen tollen Buchtitel gestolpert (über das Cover brauchen wir gar nicht zu reden): »Ein Mann wie Samt und Seide«.

Also bitte, ja?! Wer um alles in der Welt hat sich das denn einfallen lassen – in der irrigen Annahme, wir Frauen stehen auf Weicheier wie Samt und Seide? Wir wollen von zupackenden, raubeinigen, schurkischen Männern mit Ecken und Kanten lesen (vielleicht maximal mit nem weichen Kern), aber doch nicht von so langweiligen Samt-und-Seide-Typen!

[Abseits] Robin Crusoe, Fernsehstar

Nein, kein Tippfehler! »Robin Crusoe« ist nur ein entfernter Verwandter vom berühmten Robinson (vielleicht auch von Herrn Hood) und hatte gestern einen – sicher grandiosen – Fernsehauftritt im Film »Robin Crusoe, der Amazonenhäuptling«!

Marine-Offizier Robin Crusoe hat Glück im Unglück. Zunächst kentert sein Schiff. Und er strandet auf einer scheinbar einsamen Südsee-Insel. Doch schon bald hat Robin Gesellschaft. Und die ist mehr als unterhaltsam: Es handelt sich um eine ausgesprochen hübsche Insulanerin, die Robin auf den Namen Mittwoch tauft. Die beiden bleiben jedoch nicht lange allein. Im Laufe der Zeit kommen immer mehr Mädchen auf die Insel. Wie sich herausstellt, hat der strenge Häuptling der Nachbarinsel die Damen verbannt. Jetzt schlägt Robins große Stunde, er startet mit den Schönheiten eine Kampagne für mehr Frauenrechte.

Robin Crusoe als Rächer der Frauen der Insel – wenn das mal keine zündende Idee ist! War sicher ein sensationelles Stück Filmgeschichte; wirklich eine Schande, dass ichs verpasst hab! ;)

Geschützt: Darf ich vorstellen: Eva!

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Genremixe weiter auf dem Vormarsch

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an den Artikel über »Jane beißt zurück« und sonstige Mixe aus realen bzw. fiktiven Berühmtheiten mit übernatürlichen Elementen. Scheint, als würde der Trend weiter bestehen, denn demnächst werden »Betty und ihre Schwestern« von Werwölfen heimgesucht (»Little Woman and Werewolves«) und Abraham Lincoln darf – oder muss?! – auf Vampirjagd gehen (»Abraham Lincoln: Vampire Hunter«).

Auch in Deutschland scheinen diese Genremix-Parodien Beachtung zu finden, denn neben »Jane beißt zurück« wird 2010 auch »Stolz und Vorurteil und Zombies« veröffentlicht. Man darf gespannt sein, zu welch unvorstellbaren Büchern der Trend noch führt!

Marginalie #6: Weitreichende Auswirkungen von Naturgewalten

Ich weiß, ich meckere immer nur rum und überlege deshalb auch ernsthaft, mal die Rubrik »schöne Zitate« oder sowas einzuführen. Heute muss ich aber leider einmal mehr ein sehr seltsames Zitat posten, gefunden in »Magische Versuchung« von Eileen Wilks. Nur zur Sicherheit, es handelt sich hierbei um eine Personenbeschreibung!

Ein äußerst eleganter Kopf. Sein dunkles Haar war länger, als es die Mode vorschrieb, aber es stand ihm gut. Sein Gesicht war schmal, die Haut lag glatt und straff über den wie vom Wind geformten Wangenknochen. Ihr Schwung passte exakt zur Linie seiner dunklen Wimpern.

Also, nicht nur, dass ich nicht so recht weiß, was wohl ein »eleganter Kopf« sein soll, noch viel weniger kann ich mit »von Wind geformten Wangenknochen« anfangen. Was, bitte, soll man sich darunter vorstellen?! Mir fehlt offenbar mal wieder die Fantasie!

Marginalie #4: Graf Dracular, der Superstar!

Es gibt Geschichten, die zwar niemand gelesen hat, die aber dennoch jeder zu kennen glaubt, weil die darauf basierenden Filme und Hörspiele so populär sind. Hätten die Leute, die einen über diesen Umstand belehren, die Geschichten selbst gelesen, wüssten sie vielleicht auch, wie die titelgebende Hauptfigur geschrieben wird! ;)

Dracular

Buchtrailer

Nachdem ich dieser Tage mal ein paar Buchtrailer angesehen habe, muss ich feststellen, dass man mich damit ja überhaupt nicht hinterm Ofen vorlocken kann! Das ist doch echt nur was für Hardcore-Fans und nichts weiter als ein mehr oder (oft auch) weniger gelungen aufbereiteter Klappentext, oder entgeht mir da irgendwas? Versteh ich das alles nicht?

Schlimmer noch als schick mit Musik und Bildern aufbereitete Klappentexte find ich aber ja den Versuch, eine Geschichte zum Buch zu erzählen. Mit einigem Befremden hab ich zum Beispiel bei Amazon den Trailer zu »Wolfsgier« von Brigitte Melzer zur Kenntnis genommen – das Buch wäre nach Ansehen des Trailers fast von meiner Wunschzettel geflogen, ist in jedem Fall aber ganz nach unten gerückt auf meiner Prioritätenliste, weil ich mich jetzt so zielgruppenfern fühle und glaube, dass das Buch überhaupt nichts für mich ist! Das war dann wohl eher kontraproduktiv denn werbewirksam. Andererseits bin ich mit meinen 36 wahrscheinlich auch eher nicht die Zielgruppe! ;)