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Fenster zum Herzen (Cora Historical)
The Bevelstokes, Book 2
Inhalt:
Olivia Bevelstoke, die einzige Tochter des Earls of Rudland, ist schön und hat eine stattliche Mitgift vorzuweisen, dennoch ist sie mit 21 noch unverheiratet. »Worauf wartet sie?«, fragen die Leute hinter ihrem Rücken. »Auf einen Prinzen?« Natürlich wartet Olivia nicht auf einen Prinzen, doch dann taucht ein russischer Zarensohn in London auf und macht ihr den Hof. Gleichzeitig wird sie aber auch auf ihren neuen Nachbarn aufmerksam, den Kriegsveteranen Harry Valentine. Gerüchte besagen, dass er seine Verlobte umgebracht haben soll, und obwohl Olivia das nicht glaubt, spioniert sie ihm hinterher. Das gefällt Harry wiederum überhaupt nicht, denn er arbeitet für das Kriegsministerium und erhält den Auftrag, den Prinzen aus Russland im Auge zu behalten – und mit ihm alle Leute, die ihn umgeben …
Kommentar:
Der Vorgängerband »The Secret Diaries of Miss Mirande Cheever« hat mich ja nicht wirklich vom Hocker gerissen, und der Beginn des neuesten Quinn-Titels verhieß nicht gerade besseres. Das Buch startet schleppend mit einem 20-seitigen Epilog über Harrys Kindheit und Jugend, dessen Notwendigkeit sich mir nicht wirklich erschließt – zumindest nicht in dieser Ausführlichkeit –, und plätschert dann trotz einiger guter Ideen und Ansätze ziemlich ereignislos weiter vor sich hin.
Nach dem ersten Drittel nimmt das Buch dann aber an Fahrt auf: als Harry und Olivia nämlich endlich in engeren Kontakt zueinander treten. Und obwohl dem einen oder anderen Leser möglicherweise die Action fehlen mag, weil sich die Story trotz des »vorgeschobenen« Spionageplots fast ausschießlich auf die Entwicklung der Beziehung zwischen den Hauptpersonen konzentriert, mausert sich das Buch ab diesem Moment zu einem richtig guten Liebesroman, der den etwas langweiligen Anfang wieder wettmacht. Die Annäherung zwischen Olivia und Harry ist einfach richtig gut, überzeugend, gefühlvoll und – für einen Liebesroman – relativ realistisch dargestellt. Außerdem lebt das Buch natürlich von den Quinn-typischen spritzigen Diaologen und den charmanten, intelligenten, schlagfertigen Hauptpersonen. Interessant sind diesmal auch die Nebenpersonen: Nicht nur Harrys Gegenspieler, der russische Prinz, sondern vor allem auch Olivias Zwillingsbruder Winston, Harrys Bruder Edward und Harrys Cousin Sebastian – man darf gespannt sein, wer von ihnen ein eigenes Buch kriegt. (Bin da gerade nicht auf dem Laufenden.)
Wertung:
12/15 – Nach einem ziemlich schwachen ersten Drittel steigert sich das Buch im weiteren Verlauf kontinuierlich zu einem guten, richtig unterhaltsamen Roman, der einfach Spaß macht.
Serieninfo:
01 The Secret Diaries of Miss Miranda Cheever (Rezension) | Für immer und ewig, Viscount (Cora)
02 What Happens in London (Rezension)
03 Ten Things I Love About You (Rezension)
Originaltitel: Mr. Impossible
2. Band der Carsington-Serie
Inhalt:
Ägypten, 1821: Daphne ist verzweifelt: Ihr geliebter Bruder Miles wurde entführt. Kann ausgerechnet der Engländer Rupert Carsington ihm das Leben retten? Zwar ist der Mut des attraktiven Draufgängers legendär – aber auch sein Talent, Probleme magisch anzuziehen. So muss Daphne ihn auch erst mal aus einem Kerker in Kairo auslösen, ehe sie mit ihm aufbrechen kann zu einer abenteuerlichen Reise auf dem Nil.
Kommentar:
Dieses Buch hat eigentlich alles, was ein guter Liebesroman braucht: feinsinnigen Humor, spritzige Dialoge und sympathische Protagonisten. Zugegeben, Daphne kommt bisweilen ein wenig spröde rüber und könnte ein wenig emotionaler sein, um den Leser so richtig zu fesseln, aber diesen kleinen »Makel« macht der abenteuerlustige Rupert, der einem manchmal vorkommt wie ein ungestümer Lausejunge, locker wieder wett. Das Setting Ägypten ist außergewöhnlich und gerade deshalb interessant, und die Rahmenhandlung beinhaltet so spannende Themen wie Schatzsuche, Papyri, Hieroglyphen, Pyramiden, Grabraub und Mumien.
Ich weiß nicht wirklich, wieso ich mit dem Buch dennoch nicht warm wurde, aber ich habe eine Ahnung: Ich bin absolut kein Fan von klassischen Abenteuergeschichten, und dieses Buch ist mindestens ebenso sehr Abenteuergeschichte wie Liebesroman. Die Erlebnisse, die Daphne und Rupert auf ihrer Suche nach Miles durchzustehen hatten, konnten mich zu keinem Zeitpunkt wirklich fesseln, und obwohl mich natürlich interessiert hat, wie die beiden Protagonisten zusammenfinden, hat mich das Buch einfach nicht gepackt. Für meinen Geschmack mangelt es dem Buch einfach an Emotionalität – dass die Protagonisten ernsthafte Gefühle abseits von Lust füreinander hegen, ist zumindest mir in all der Aufregung um die abenteuerliche Suche nach Miles und zwischen den Begegnungen mit all den Erzschurken entgangen.
Wertung:
10/15 – Prinzipiell ein gutes Buch, das aber wegen zu viel Abenteuern und zu wenig Liebe nicht wirklich meinen Geschmack trifft.
Originaltitel: Dark Moon
Night Creatures, Book 3
Inhalt:
Seit sieben Jahren gilt Dr. Elise Hanover offiziell als vermisst. Dabei ahnt kaum jemand, dass sie in Wahrheit zu einer geheimen Organisation von Werwolfjägern gehört und im Verborgenen arbeitet. Doch Elise hütet ein noch weitaus finstereres Geheimnis: Einmal im Monat verwandelt sich die Wissenschaftlerin nämlich selbst in eines der haarigen Ungeheuer. Fieberhaft sucht sie deshalb nach einem Heilmittel gegen die Lykanthropie (Gestaltwandlung). Da taucht unerwartet Elises einstiger Geliebter, der FBI-Agent Nic Franklin, auf der Bildfläche auf und stellt ihre Gefühlswelt vollkommen auf den Kopf
Kommentar:
Nach diversen Fehlgriffen in letzter Zeit musste mal wieder ein Garant für gute Unterhaltung her, und – um es vorweg zu nehmen – Handeland war trotz einiger Kritikpunkte durchaus eine gute Wahl. Das Buch startet temporreich, und man wird ohne jedes Vorgeplänkel in die Handlung hineingezogen. Gleich mit dem ersten Wiedersehen nimmt die Beziehung zwischen Dr. Elise Hanover und ihrer unvergessenen Jugendliebe Nic ihren Lauf. Diese Entwicklung ist eng verbunden mit Elises Suche nach der eigenen Identität und verläuft teilweise etwas zu extrem, zu unemotional und libidofixiert, um glaubwürdig oder gar fesselnd zu sein. Hinzu kommt, dass Elise zwar intelligent, aber zu unterkühlt und vernunftbeherrscht ist, um zu faszinieren, während Nic zu jeder Zeit blass bleibt – vielleicht auch deshalb, weil er, nachdem er endlich eingeweiht ist, alle übernatürlichen Phänomene viel zu selbstverständlich hinnimmt. Immerhin gesteht die Autorin dem aufgeschlossenen FBI-Mann einen Konflikt wegen Elises Werwolfdasein zu, wenngleich dieser nicht allzu deutlich herausgearbeitet ist und sich arg klischeehaft in Wohlgefallen auflöst.
Die Ereignisse um die verschwundenen Leichen in Fairhaven sind hinsichtlich des mythischen Hintergrunds eigentlich interessant, allerdings scheint mir die Geschichte stellenweise etwas unausgegoren, widersprüchlich und nicht immer logisch. Hinzu kommt, dass die Jägersucher teilweise fürchterlich nerven. Edward Mandenauer wirkt mehr und mehr wie ein gewaltverherrlichender tyrannischer Despot, und die beiden ehemaligen Protagonistinnen sind kaum aushzuhalten: Vor allem Jessies permanente Aggressivität und Respektlosigkeit waren schwer zu ertragen. Das freundliche, geradezu fröhliche Verhältnis zwischen Mandenauer und seinen beiden neuen Protegés Leigh und Jessie passt überhaupt nicht zu den Personen, ebenso wenig wie Elises freundschaftliche Gefühle, die sie aus irgendwelchen Gründen auf einmal für Jessie entwickelt. Figuren und Beziehungen sind in diesem Buch alles in allem nur bedingt glaubwürdig und das eigentliche Manko bei »Wolfsglut«.
Fazit:
10/15 – Gerade noch gut, aber der bislang mit Abstand schwächste Teil der Serie. Bleibt zu hoffen, dass es mit »Wolfsfieber« wieder aufwärts geht.
3. Teil der Huxtable-Serie
Inhalt:
Fünf Jahre nachdem er seine Braut vor dem Altar hat sitzen lassen und mit seiner »Schwägerin« Laura durchgebrannt ist, veranlasst die pure Verzweiflung Duncan Pennethorne, Earl of Sheringford, nach Hause zurückzukehren: Sein Großvater droht, ihn zu enterben, sollte er nicht innerhalb der nächsten 15 Tage verheiratet sein. Duncan braucht also dringend eine Braut und fragt die nächstbeste Frau, die ihm zufällig vor die Füße stolpert: Margaret Huxtable.
Aufgrund einer infamen Lüge gegenüber ihres Ex-Verlobten sieht Margaret sich gezwungen, den Antrag zumindest in Erwägung zu ziehen – unter der Bedingung, dass Duncan ihr in den nächsten Tagen öffentlich den Hof macht. Und tatsächlich stellt sie beim näheren Kennenlernen fest, dass er kein so gewissenloser, schlechter Mensch ist, wie die Leute sagen. Doch kann eine Ehe unter diesen Umständen funktionieren?
Kommentar:
»At Last Comes Love« ist ein Buch, dem ich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüberstand, da ich die Heldin Margaret in den ersten beiden Bänden der Serie überhaupt nicht ausstehen konnte – nicht gerade eine gute Grundvoraussetzung! Doch die Autorin hat die Kurve gekriegt: Die in den Vorgängerbänden bis zur Selbstaufgabe aufopferungsvolle Margaret probt in ihrem eigenen Buch die Revolution und erkennt, dass sie sich endlich auch mal um ihr eigenes Leben kümmern muss statt um das ihrer Familie. Obwohl sie in Ansätzen natürlich immer noch um das Wohl anderer Leute besorgt ist, hat sie nur noch wenig gemein mit der früher gezeichneten Figur – und das ist gut so, denn andernfalls hätte ich das Buch vermutlich nicht ertragen. Margaret ist eine selbstbewusste, ein wenig störrische Frau, die weiß, was sie will und sich nicht beirren lässt. Doch trotz ihrer »Rebellion« ist sie so gut, dass sie fast schon langweilig ist: Sie ist zu jeder Zeit vernünftig, handelt überlegt und souverän, egal mit wem sie es zu tun bekommt, und für meine Begriffe mangelt es ihr darüber hinaus an Emotionalität und Spontaneität.
Duncan ist geprägt von den letzten schwierigen Jahren seines Lebens und agiert zunächst entsprechend reserviert und vorsichtig, taut aber im Laufe der Zeit auf. Wenngleich in anderer Ausprägung, ist Duncan eigentlich ein ähnlich aufopferungsvoller Typ, nicht umsonst hat er zum Wohle seiner Fast-Schwägerin sein Leben und seine Reputation aufgegeben und heiratet jetzt nur zum Wohle seines vierjährigen Sohnes Toby.
Zwei Drittel der Handlung spielen in London und konzentrieren sich auf das Werben Duncans um Margaret. Nach der Hochzeit dann wird das Geschehen auf den Landsitz des Grafen verlagert, wo das frisch gebackene Ehepaar versucht, die Vernunftehe in eine Liebesehe zu wandeln und Duncans Sohn (der übrigens ebenso unglaubwürdig und z.T. viel zu erwachsen dargestellt ist wie alle Kinder in Liebesromanen) für die neue »Mutter« zu begeistern. Das letzte Drittel des Buches fällt im Vergleich zur Handlung in London deutlich ab, zumal hier einfach nicht genug Raum bleibt, eine glaubwürdige Entwicklung der Partnerschaft darzustellen. Man bekommt also einzelne Szenen serviert, die zeigen sollen, wie die Zuneigung der Protagonisten füreinander wächst – doch man kann das zwar zur Kenntnis nehmen, aber nicht nachempfinden; hier fehlen dem Buch schlicht Tiefe und Gefühl. Das fällt vor allem deshalb ins Gewicht, weil ohnehin klar ist, wie die Sache endet und was es mit dem Geheimnis um Toby auf sich hat – diesen Konflikt einzubauen, war überhaupt nicht nötig. Zumal die Geschichte um Tobys Abstammung ganz schön hanebüchen ist, ebenso wie auch Duncans Motive für sein Durchbrennen mit Laura nicht ganz nachvollziehbar sind.
Bleibt zu bemerken: Ich hab eigentlich nichts gegen Bücher, die nicht mit der Hochzeit enden, sondern das nähere Kennen- und Liebenlernen eines Ehepaares beleuchten. Dass Balogh jetzt aber schon im dritten Buch hintereinander das Thema »aus einer Vernunftehe entsteht die große Liebe« abhandelt, find ich doch ein bisschen viel. Ich hoffe, bei Stephen lässt sie sich was anderes einfallen!
Wertung:
11/15 – Ein gutes, unterhaltsames Buch, dem aber der letzte Kick fehlt, weil die Figuren und Handlung eine Spur zu langweilig sind.
Originaltitel: Veil of Midnight
5. Teil der Midnight-Breed-Serie
Inhalt:
Renata ist eine Kämpferin, die ihresgleichen sucht. Ihre Waffen sind mentale Kräfte, mit denen sie sogar gegen Vampire bestehen kann. Als ein Mädchen, das unter Renatas Schutz steht, in Gefahr gerät, muss sie sich mit dem Vampir Nikolai verbünden. Der düstere Krieger stellt Renatas schwer erkämpfte Unabhängigkeit auf eine harte Probe und weckt eine Leidenschaft in ihr, die sie noch nie zuvor erlebt hat…
Kommentar:
Der 5. Band der Midnight-Breed-Serie schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbuchs an, spielt aber in Montreal, wo Nikolai im Alleingang unterwegs ist. Die Rahmenhandlung, die sich über die gesamte Serie erstreckt, wird weiter vorangetrieben: Es gibt zahlreiche Erzählperspektiven der verschiedenen Strippenzieher, sodass man jede Mege Hintergrundinformationen, politische Verwicklungen und Intrigen serviert bekommt, die für den Verlauf der Gesamtgeschichte von Bedeutung sind oder noch sein werden. Obwohl die Liebesgeschichte zwischen Niko und Renata inklusive diverser heißer Sexszenen ihren Raum einnimmt, gerät in diesem Buch der Romance-Anteil doch sehr in den Hintgerund. Stattdessen tendiert »Gefährtin der Schatten« m.E. stark Richtung »Urban Fantasy« – ein Genre ist, das ich grundsätzlich zwar schon mag, aber nicht von Lara Adrian erwarte und lesen will.
Die Hauptfiguren konnten mich leider auch nicht restlos überzeugen, wenngleich ich einräumen muss, dass ich gar nicht genau sagen könnte, warum eigentlich nicht. Sie sind nicht unsympathisch, aber irgendwie blass und nicht plastisch – weshalb sie in meinem Kopf auch gar nicht mehr richtig präsent sind, obwohl ich das Buch erst gestern beendet habe. Mir fällt überhaupt nichts ein, was ich zu den beiden sagen könnte; das spricht wohl irgendwie auch schon für sich. Auffallend war allerdings, dass Niko in diesem Buch überhaupt nicht mehr dem Bild als gefühlskalte Kampfmaschine, das in den Vorgängerbänden gezeichnet wurde, entspricht. Dass sich Renata und Niko aus unerfindlichen Gründen quasi von Anfang an irgendwie vertrauen, sich ineinander verlieben und ihre Beziehung so schnell vertiefen, schien nicht schlüssig und passte darüber hinaus auch nicht besonders zu den eher einzelgängerisch angelegten Figuren.
Die anderen Mitglieder des Ordens spielen kaum eine Rolle; die Integration früherer Hauptfiguren wird von anderen Autoren weit besser gelöst. Der dem Orden nahestehende Andreas Reichen in Deutschland bekommt immerhin ein paar (dramatische) Szenen, die das Interesse am Folgeband Ashes of Midnight wecken.
Wertung:
10/15 – Eigentlich ein gutes Buch, das aber nicht an die ersten Bände der Serie heranreicht. Hier fehlt einfach irgendetwas wirklich Bemerkenswertes bzw. Besonderes, sodass ich »Gefährtin der Schatten« wahrscheinlich schnell wieder vergessen haben werde.
Deutsche Ausgabe: Seelenjäger/Todesfluch
5. Teil der Black-Dagger-Serie
Inhalt:
Als der Vampirkrieger Vishous in einem Kampf gegen die Lesser schwer verletzt wird, liefert man ihn in ein von Menschen geführtes Krankenhaus ein. Dort rettet ihm die Dr. Jane Whitcomb mit einer Notoperation das Leben. Kaum schlägt Vishous die Augen wieder auf, weiß er mit unumstößlicher Sicherheit, dass sie die Eine ist, die Frau seines Lebens. Er besteht darauf, sie mitzunehmen, als die Black-Dagger-Brüder ihn aus dem Krankenhaus holen, doch eine Verbindung mit ihr scheint unmöglich: Nicht nur ist sie ein Mensch, auch ist Vishous die Verpflichtung eingegangen, Primal zu werden und in dieser Funktion seine Auserwählte zu heiraten und eine neue Generation von Vampiren zu zeugen. Er muss Janes Gedächtnis löschen und sie zurück in ihr menschliches Leben entlassen …
Kommentar:
Nach einigen schlechten bzw. befremdlichen Büchern war mir mal wieder nach Bewährtem, also hab ich mir den fünften Band der Black-Dagger-Serie vorgenommen. Gekriegt hab ich, was ich erwartet habe: ein gutes, sehr unterhaltsames Buch, das sich extrem gut weglesen lässt. Schade allerdings, dass der gefühlsarme SM-Vishous in seinem Buch ganz schön zum Softie verkommt. Okay, er kriegt noch diese eine SM-Szene in seinem Penthouse, aber hey, wie unglaubwürdig ist die, v.a. was das Verhalten der SM-unbefleckten Frau angeht, die zur Domina par excellence mutiert? Ohne Frage ist V in diesem Buch ein toller Held, aber seine Wandlung ist einfach nicht sehr glaubwürdig; er ist nicht mehr der V, den man aus den anderen Büchern kennt.
Sehr nach meinem Geschmack war es, dass das Buch weniger Urban-Fantasy-Flair hat als der Vorgänger und dass die Lesser-Handlung diesmal weit in den Hintergrund tritt. Dafür sind die Handlungsstränge um die anderen Black-Dagger-Brüder hervorragend integriert; insbesondere auf Phurys Geschichte (Band 6, Lover Enshrined) kann man sich freuen. Schade allerdings ist, dass die Lovestory zwischen V und Jane trotzdem nur bedingt überzeugt, denn es geht irgendwie alles zu glatt und ist zu vorhersehbar – vom überflüssig dramatischen Ende abgesehen, dessen »Lösung« (Stichwort: Geist) mich wirklich verärgert hat. Und zwar nicht nur, was die »Auferstehung« an sich angeht, sondern auch hinsichtlich der Interaktion mit anderen, die sich m.E. irgendwie albern und inkonsequent gestaltet.
Wertung:
12/15 – Trotz einiger Abstriche richtig gute kurzweilige Unterhaltung!
1. Teil der Huxtable-Serie
Inhalt:
Als Elliott Wallace, Viscount Lyngate, in Throckbridge eintrifft und dem 17-jährigen Stephen Huxtable verkündet, dass er einen Lord-Titel mit allen Pflichten und Vorzügen geerbt hat, steht das Leben des Jungen und seiner drei Schwestern plötzlich auf dem Kopf. Gemeinsam verlassen sie ihren Heimatort und ziehen in Stephens geerbtes Anwesen. Dort sollen sie alle ihren gesellschaftlichen Schliff erhalten, um in den ton eingeführt werden zu können.
Vor allem aus praktischen Gründen entschließt sich Viscount Lyngate, der für die Familie verantwortlich ist, die älteste Schwester Margaret zu heiraten. Die verwitwete Vanessa allerdings macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Als sie Wind von seinem Plan bekommt, bietet sie sich selbst als Braut an, um Margaret vor einer Zweckehe zu bewahren – und Lyngate willigt nach langem Ringen ein. Doch die vernunftbasierte Verbindung zwischen den beiden entwickelt sich anders als geplant …
Kommentar:
Der erste Teil der neuen Serie um die Huxtable-Geschwister fängt richtig stark an: mit dem unerwarteten Auftauchen eines Viscounts auf dem Dorfball in Throckbridge, wo er Vanessa Huxtable kennenlernt. Lyngates Auftreten auf dem Dorfball erinnert unbestreitbar an Mr. Darcy, und mit Vanessas Reaktion auf seine Arroganz beim Tanzen ist der Grundstein gelegt für eine prickelnde Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte steht das wechselhafte Verhältnis zwischen Vanessa und Elliott, die sich aufgrund ihrer Gegensätzlichkeit nicht ganz grün, aber doch merklich voneinander fasziniert sind, im Vordergrund. Ihre Treffen und Diskussionen bieten eine Menge Spannung und Unterhaltung – bis zum vorläufigen Höhepunkt, Vanessas Heiratsantrag und der Hochzeit.
Anschließend flacht die Handlung leider ab: Nach dreitägigem Aufenthalt in einem abgeschotteten Haus, der eigentlich einen hervorragenden Grundstein für das weitere Leben der Jungvermählten hätte bilden sollen (was eigentlich auch so zu sein schien), folgt ein Auf und Ab unglücklicher Ereignisse, Missverständnisse und Intrigen, die die ohnehin auf wackligen Beinen stehende Beziehung der Jungvermählten immer wieder ins Wanken bringt. Begleitet wurden diese Störfaktoren auch noch von sich wiederholenden, doch ziemlich ermüdenden Dialogen über die feinen Unterschiede der verschiedenen Arten von Liebe. Weiter Teile des Handlungsverlaufs nach der Hochzeit wirkten recht konstruiert und in die Länge gezogen; es will einfach keine rechte Spannung mehr aufkommen. Schade, dass sich Mary Balogh nicht einfach darauf konzentriert hat, die wachsende Beziehung der Protagonisten zu beschreiben, statt ziemlich überflüssige Krisen zu ersinnen, deren Ausgang ohnehin klar ist.
Vor allem Viscount Lyngate ist ein Held nach meinem Geschmack: ein bisschen düster, arrogant, herrisch, misstrauisch, mürrisch, humorlos und oberflächlich, aber von alledem nicht zu viel, sondern in genau dem richtigen Maß, um trotzdem noch sympathisch zu sein (manchmal gerade noch!). Bezüglich Vanessa bin ich ein wenig gespalten. Natürlich ist sie der perfekte Gegenpart zu Elliott, und sie ist grundsätzlich durchaus eine liebenswerte Figur, ich kann aber wenig mit ihrer Eigenschaft anfangen, sämtlichen Problemen, Anmaßungen und Beleidigungen guten Mutes und mit einem Lachen zu begegnen. Ihre unermüdliche Fröhlichkeit und ihr ungebrochener Optimismus überschreiten schon fast die Grenzen des Erträglichen und sind zeitweise fast so anstrengend wie ihre ständige Zurückweisung jeglicher Komplimente; bisweilen schien sie ihrer Umgebung geradezu einreden zu wollen, dass sie fürchterlich hässlich sei. Trotzdem: In Kombination mit Lyngate ist Vanessa natürlich klasse; die Dialoge zwischen den beiden sind an vielen Stellen so spritzig und humorvoll, wie man das von Balogh gewohnt ist, und ohne Vanessas positive Einstellung zum Leben würde das Buch ohnehin gar nicht funktionieren.
Auch die weiteren Huxtable-Geschwister werden in diesem Buch eingeführt; Kate und Stephen sind noch nicht so recht greifbar, die älteste Schwester Meg ist allerdings bislang nicht wirklich mein Fall. Ihre nicht enden wollende Trauer um die verlorene große Liebe und ihrer Aufopferungsbereitschaft für die Familie sind mir irgendwie unheimlich; insofern fürchte ich den dritten Teil der Serie, der von ihr handelt, ein wenig … Richtig gespannt bin ich auf die weitere Geschichte um Cousin Constantine. Der Handlungsstrang um seine Vergangenheit bleibt offen, doch dass bezüglich Lyngates Erzfeind nicht alles so ist, wie es zu sein scheint, ist klar. Man darf gespannt auf sein eigenes Buch sein (angeblich für 2010 geplant).
Ein großes Plus des Buchs ist einmal mehr Baloghs Erzählweise. Manch einem Leser ist sie zu langweilig und zu wenig spektakulär, ich finde ihre leisen Töne genau richtig: Der feinsinnige Humor, die unterhaltsamen, oft amüsanten Dialoge und die Emotionalität sind einfach genau mein Fall und machen so manchen Mangel in der Handlung wieder wett.
Fazit:
11/15 – Nach einer hervorragenden ersten Hälfte fällt das Buch merklich ab, weil es der Autorin nicht gelingt, die Spannung nach der Hochzeit noch aufrecht zu erhalten; da helfen auch mühsam konstruierte Krisen nicht. Trotz allem ein guter, unterhaltsamer Liebesroman – auch wenn man von Balogh noch bessere kennt.
Inhalt:
London, 1898. Die verarmte Lady Edwina Bollash verdient sich mit der Erziehung adliger Mädchen ihren Lebensunterhalt und erwirbt sich den Ruf, selbst schwierigste Fälle bewältigen zu können. Doch eines Tages treten die Zwillinge Emile und Jeremy Lamont mit einer Wette an sie heran: Edwina soll Mick Tremore, einen ungehobelten Rattenfänger aus Cornwall, innerhalb von sechs Wochen gesellschaftsfähig machen, sodass er auf dem Ball des Duke of Arles als Viscount auftreten kann. Edwina lässt sich nach kurzem Zögern auf den lukrativen Handel ein, weil sie mit dem Duke noch eine Rechnung offen hat – und weil sie als Linguistin Micks Dialekt so faszinierend findet, dass sie ihn während der Ausbildung studieren will. Sie stellt schnell fest, dass nicht nur Micks Dialekt faszinierend ist, sondern dass er darüber hinaus ein äußerst intelligenter und anziehender Mann ist …
Kommentar:
Verarmte Adlige modelt »unerzogenen« Arbeiter aus Cornwall bzw. dem East End zum Gentleman um – das ist ein Plot nach meinem Geschmack. Ich mag ruhige, intensive Geschichten, die sich darauf konzentrieren, die Entwicklung der Beziehung zwischen den Protagonisten zu erzählen, und brauche kein großes Tamtam, keine Krimi- oder Spionagehandlung oder gar siebentausend schwachsinnige Missverständnisse, die das Happy-End künstlich hinauszögern und meist einfach nur ärgerlich sind. Die ausschließliche Konzentration auf die Protagonisten birgt allerdings die Gefahr, dass zu wenig passiert – so auch hier: Irgendwie fehlt dem Buch der Pepp. Die Ausbildung Tremores plätschert ohne echte Höhepunkte vor sich hin, weil er offenbar ein ziemlicher Musterschüler ist. Ähnliches gilt für die Beziehung der Protagonisten: die zu erwartende Steigerung der Spannung und Gefühle füreinander ist nur bedingt nachvollziehbar oder zumindest nicht spürbar; man bekommt sie in Form der Gedanken der Protagonisten zwar mitgeteilt, kann sie aber in der Interaktion, den Dialogen, der Umgangsweise nicht »fühlen«. Überhapt nicht nach meinem Geschmack ist das Ende (Stichwort: Erbe), das einfach viel zu dick aufgetragen und viel zu »happy« ist.
Da sich die Geschichte wie erwähnt auf Mick und Edwina bzw. die Entwickung deren Beziehung fokussiert, sind alle anderen Figuren nur Staffage und Stichwortgeber. Die Protagonisten sind prinzipiell sympathisch, wenngleich Wins Reaktion auf jegliche Komplimente mit der Zeit ein wenig anstrengend ist und nicht so recht zur sonst eigentlich eigenständigen und erfolgreichen Frau passen mag. Bezüglich Mick hätte ich mir ein paar Ecken und Kanten mehr gewünscht; ebenso wie Edwine ist er ein wenig zu glatt und damit blass – beide sind keine Figuren, die mir im Gedächtnis bleiben werden.
Fazit:
10/15 – Weil ich ein großer Fan dieser Art von Plot bin, gibt es noch ein »gut«. Letztendlich bin ich aber ein wenig enttäuscht von diesem Buch, weil ihm die Intensität fehlt, für die Autorin so schätze.
Inhalt:
Daphne Wade arbeitet als Dokumentarin für den Duke of Tremore, der auf seinem Grundbesitz ein römisches Haus ausgräbt, und verliebt sich Hals über Kopf in ihren Arbeitgeber. Doch als sie ein Gespräch zwischen dem Duke und seiner Schwester belauscht, in dem er äußerst abfällig über die junge Archäologin spricht, ist es mit der Liebe und Aufopferungsbereitschaft vorbei! Zutiefst gekränkt kündigt Daphne die Stelle und nimmt das Angebot der Schwester des Dukes an, sie in die Gesellschaft einzuführen. Erst jetzt wird dem arroganten oberflächliche Tremore bewusst, was er an Daphne hat, doch ihm bleibt nicht viel Zeit, um sie davon zu überzeugen, bei ihm zu bleiben …
Kommentar:
Die Handlung unterscheidet sich nur unwesentlich von der vieler anderen Historicals: Bürgerliche, unscheinbare Angestellte eines Adligen verliebt sich in ihren gefühlskalten, eingebildeten Arbeitgeber, der sich überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt – bis sie kündigt. Das Setting ist für einen historischen Liebesroman (1830) schon weniger üblich: Daphne verdient als Archäologin ihren eigenen Lebensunterhalt, ist damit finanziell nicht von einem Ehemann/Verwandten abhängig und bewegt sich außerhalb der gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen. Damit bildet sie einen perfekten Gegenpol zu Tremore, der seinerseits extrem pflicht- und traditionsbewusst dargestellt ist, und aus dieser Gegensätzlichkeit der Protagonisten bezieht das Buch auch einen großen Teil seines Reizes. Die Spannung, die sich ab dem Zeitpunkt von Daphnes Kündigung zwischen den Protagonisten aufbaut, ist greifbar, die veränderte Wahrnehmung Daphnes durch den Duke und sein Hadern mit diesem Umstand ist richtig gut und prickelnd beschrieben.
Im letzten Drittel lässt das Buch allerdings etwas nach: Tremors Vorgehensweise in London und Daphnes (prinzipiell verständliche) Reaktion auf seinen Heiratsantrag erinnern mich leider frappierend an Stephanie Laurens‘ ewig wiederkehrenden Cynster-Plot (»Ich heirate ihn nur, wenn er mich wirklich liebt, nicht aber, wenn er mich nur aus reinem Pflichtbewusstsein will.«) und ist nicht nur einigermaßen anstrengend, sondern historisch betrachtet auch ziemlich unglaubwürdig.
Wertung:
12/15 – Trotz kleinerer Abstriche ein schönes, unterhaltsames Buch, das das Niveau und die Spannung aber nicht über die gesamte Länge halten kann.
OT: Kitty and the Midnight Hour
1. Teil der Kitty-Norville-Serie
Inhalt:
»Hallo, hier ist Kitty Norville und ihre Midnight Hour. Rufen Sie an und schildern Sie Ihre Sorgen. Ob Vampir, Hexe oder Werwolf – ich, Kitty, kann Ihnen helfen, denn ich bin Ihnen näher als Sie ahnen …«
Kitty Norville ist der Star bei einem kleinen Radiosender in Denver. In ihrer Nachtsendung »Midnight Hour« schüttet das ganze Land sein Herz aus. Die Anrufer, darunter Vampire, Werwölfe und Hexen, spüren, dass Kitty ihre Sorgen versteht. Was keiner weiß: Kitty ist aus eigener böser Erfahrung Expertin. Doch durch den Erfolg ihrer Sendung ist die junge Moderatorin plötzlich wie auf dem Präsentierteller – für die Geschöpfe der Finsternis und ihre Jäger. Und beide Seiten können ihr ungemein gefährlich werden …
Kommentar:
Sehr guter Auftakt einer Urban-Fantasy-Serie, die eine Radiomoderatorin in den Mittelpunkt stellt. Dass sie eine Werwölfin ist, fliegt auf ziemlich spektakuläre Weise auf, als ein Kopfgeldjäger ihre Sendung stürmt, um sie umzubringen. Ansonsten ist die Handlung aber nur bedingt spannend; das Buch ist ein typischer Erstling einer neuen Serie: Gemeinsam mit den (fiktiven) Radiohörern wird man durch Kittys Radioshow in diese neue Welt eingeführt, denn auch im Buch wurde die Existenz von Werwölfen, Vampiren und anderen unheimlichen Wesen bis dato geleugnet und war daher unbekannt. Die Akzeptanz des Übernatürlichen erfolgt für meine Begriffe ein wenig zu schnell und einfach und ist mit der Existenz der immer wieder erwähnten Fernsehserie »Uncharted World« nicht hinreichend zu erklären.
Neben den Einzelheiten über die Welt, in das Buch spielt, wird man intensiv mit den »Strukturen« in einem Werwolfrudel konfrontiert und erfährt alles Erdenkliche über Rangordnung, Rangordnungskämpfe, Dominanz und Unterwerfung. Die menschliche Seite der Werwölfe bereichert das werwölfische Leben schließlich noch um einige Intrigen, die die Handlung erst ins Rollen bringen. Die Darstellung der werwolftypischen Verhaltensweisen in diesem Zusammenhang waren mir ein wenig zuviel – was aber schlicht mit meinem persönlichen Geschmack zusammenhängt und anderen Leuten durchaus gefallen mag.
Die Hauptperson Kitty ist prinzipiell durchaus interessant, aufgrund ihre Werwolfseite taugt sie als Identifikationsfigur aber nur bedingt (zumindest für mich), zumindest zu Beginn der Buchs. Später steigt die Sympathie für Kitty, die sich im Verlauf der Geschichte zunehmend emanzipiert: Sie legt ihre Unterwürfigkeit ab und gewinnt an Widerstandskraft und Profil. Ihre Wandlung hin zur »Aufrührerin« geschieht allerdings ein bisschen sehr schnell und ist nur bedingt glaubwürdig.
Ihre Antagonisten sind von Beginn an ausgesprochen unsympathisch, aber dennoch nicht zu eindimensional geraten. Auch Kittys Freunde, Helfer und Befürworter sind gut gezeichnet, spielen aber – von T.J. abgesehen – nur eine untergeordnete Rolle. Die interessanteste Figur neben Kitty ist fraglos der Kopfgeldjäger Cormac, und man darf gespannt sein, wie seine weitere Beziehung zu Kitty verlaufen wird. Gleiches gilt allerdings auch für den etwas undurchsichtigen Vampir Rick.
Wertung:
11/15 – Ein interessantes und unterhaltsames Buch, bei dem aber zugunsten der notwendigen Einführung in die fantastische Welt und Kittys Emanzipation eine richtig fesselnde Handlung etwas in den Hintergrund gerückt wurde. Mir waren das bei allem Interesse manchmal zu viele Detailinformationen zur Lebenswelt und zu wenig Spannung. Das Ende lässt jedoch viele Möglichkeiten offen, und man darf gespannt sein, wie Kitty sich weiterhin schlägt!
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