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Ist euch auch schon mal aufgefallen, was für tolle Farben in Liebesromanen immer auftauchen? Von Banalitäten wie reh- oder cognac- und whisk(e)ybraunen, smaragdgrünen, stahlblauen, silbernen und veilchenblauen Augen will ich ja gar nicht sprechen, das kann ja ganz easy getoppt werden!
Wirklich gestaunt hab ich, als ich das erste mal über »jettschwarze« Haare gelesen hab. Inzwischen weiß ich – Wikipedia sei Dank! –, dass Jett »bitumenreiche tiefschwarze Braunkohle mit geringem spezifischen Gewicht (1,23) und samtartigem Fettglanz« ist, die in Deutschland üblicherweise Gagat genannt wird. Wir haben es also offenbar mit einem Helden mit schwarzen, fettig glänzenden Haaren zu tun! (Muss irgendjemand NICHT direkt an Severus Snape denken?!)
Ein sehr beliebtes Attribut zur metaphorischen Verdeutlichung eines Farbtons ist ja auch die Mitternacht, die allerdings offenbar farblich dehnbar ist, vielleicht je nach Mondphase und Bewölkung? Hat schon mal jemand die Adjektive »mitternachtsblau« oder »mitternachtsschwarz« im Deutschen außerhalb eines Liebesromans gehört oder gar selbst verwendet? Also, ich nicht! Mein Mann, von mir mit dieser Frage konfrontiert, mutmaßte munter drauf los, dass die Nacht um Mitternacht vielleicht ganz besonders dunkel und bedrohlich sei – und war empört, dass ich seine Begründung nicht überzeugend fand.
Ganz besonders klasse finde ich persönlich aber ja »erdbeerblond«, zuletzt gelesen in »Gefangene der Leidenschaft«. Das muss wohl ein Euphemismus sein, denn üblicherweise sind Erdbeeren ja nicht blond, sondern rot, also wird Frau Heldin dann wohl rotblond sein, folgere ich mal blitzgescheit. (Das würde auch erklären, wie »Emily Erdbeer« zu ihrem Namen gekommen ist, auch wenn die herzlich wenig mit Romances zu tun hat.)
Mal schauen, was noch so auftaucht an absonderlichen (Farb-)Adjektiven! Ich werde berichten!
Wie der Buchreport vermeldet, stehen uns Preiserhöhungen im Buchsegment ins Haus, die »längst fällig« sind (und in Zeiten der Rezession natürlich genau im richtigen Moment durchgesetzt werden). Konkret soll das wohl heißen, dass die 10-Euro-Grenze bei Taschenbüchern und die (häufige noch gültige) 20-Euro-Grenze bei Hardcovern durchbrochen werden soll.
Lübbe hat bereits angekündigt, »auf Wunsch des Handels« mit dem Herbstprogramm 2009 die Preise zu erhöhen. Alle Titel werden auf -,99 Euro-Endungen angehoben (vorher -,90 oder -,95), Bücher mit sicheren Verkaufszahlen aber deutlich mehr: So soll das neue Dan-Brown-HC 24,99 (statt 19,90) kosten und das Rebecca-Gablé-TB »Spiel der Könige« 10,99 Euro. Bei den Kunden überwiege übrigens die Zustimmung! (Natürlich, wir Kunden habens ja!)
Losgetreten hat diese Preisdiskussion übrigens nicht Lübbe, sondern Joerg Pfuhl, Chef von Random-House. Seine Argumente sind hier etwas ausführlicher nachzulesen oder in Kurzfassung hier.
Meine Lieblingsargumente sind ja »die Kosten steigen« – vor allem im Zusammenhang mit »Kostenspar- und Rationalisierungspotenziale sind weitgehend ausgeschöpft«. Ich weiß zwar nicht genau, welche Kosten steigen – die für die zahlreichen freien Verlagsmitarbeiter, die teilweise kaum noch kostendeckend arbeiten können, können es nicht sein –, aber dass die Rationalisierungspotenziale ausgeschöpft sind, glaube ich sofort. Die Festangestellten wurden ohnehin schon vor langem wegrationalisiert soweit möglich (da sie im Vergleich zu den Freien einfach viel zu teuer sind) und die Masse an Freien, die sich um die Aufträge kloppt, wird aufgrund des Konkurrenzdrucks mehr und mehr im Preis gedrückt, denn irgendeiner findet sich immer, der den Preis noch unterbietet. Teure Fachautoren und -lektoren sind ein Luxus, die sich keiner mehr leisten kann und will, ebenso wenig erlauben weder Zeit noch Budget die notwendige Anzahl von Bearbeitungs- und Korrekturdurchgängen. Übersetzer sind zunehmend ihre eigenen Lektoren, während reine Korrektoren immer seltener zum Einsatz kommen oder aber den Lektor ersetzen. Hinzu kommt, das alles, was irgendwie machbar ist, zunehmend nach Asien ausgelagert wird (Druck, Lithografie, Herstellung/Layout, im Sachbuchbereich z.T. auch die komplette Produktion, die dann hierzulande nur noch übersetzt wird). Nein, da kann wirklich nichts mehr geschraubt werden – und das merkt man auch ganz deutlich an der (vor allem inhaltlichen) Qualität der Bücher, ob nun deutsche Neuproduktionen oder Lizenztitel.
Ehrlich gesagt: Ich habe nichts dagegen, dass Qualität Geld kostet. Aber die Qualität von Bücher sinkt im Allgemeinen seit Jahren kontinuierlich, und ich glaube nicht, dass sich das mit einer Preiserhöhung für Bücher ändern wird – denn man wird das Plus an Gewinn sicher nicht in die Buchproduktion investieren, sondern bei den (wegrationalisierten) Standards bleiben, die sich inzwischen eingebürgert haben. Und das Gejammer der deutschen Verlage und Buchhändler geht mir ehrlich gesagt ohnehin auf den Wecker, denn sie sollen mal bitte nicht vergessen, dass sie hier mit der Buchpreisbindung ohnehin im Paradies leben, während in anderen Ländern mit ganz anderen Bandagen gekämpft wird – was sich ja auch in den kundenfreundlicheren Preisen bzw. in echten Massenmarktausgaben niederschlägt, die richtig billig verkauft werden. Aber gut … ich wollte eigentlich gar nicht über die Buchpreisbindung lamentieren, sondern über die steigenden Preise! ;)
Ich bin erzürnt. Man hat mir einen Stern abgezogen, weil meine Beschreibung des Zustands eines Cora-Historical-Heftchens angeblich schlecht war: Ich hätte nicht erwähnt, dass das Cover Kratzer und einen Leseknick vorn hat. Stimmt auch, hab ich nicht erwähnt; ich hab nämlich das Buch nicht stundenlang genauestens untersucht, um an diesem läppischen Papiercover Schäden zu entdecken, die ich vielleicht noch angeben könnte, und ich weiß nicht mal, was ein Leseknick im Cover sein soll. Meine Beschreibung des 1-Ticket-Coras lautete schlicht und ergreifend: »Ecken und Kanten leicht bestoßen, sonst guter Zustand« – wobei ich das mit den leicht bestoßenen Ecken und Kanten pro forma immer angebe für den Fall, dass ich an irgendwelche Schaden suchenden Kniefiesler gerate, die jeden Realitätssinn für den Umgang mit nun mal nicht verpackten Taschenbüchern verloren haben. Wie oft muss ich das zu vertauschende Buch denn drehen und wenden und ins richtige Licht halten, um noch die kleinste Verfärbung des Schnitts oder irgendwelche Kratzer und Miniknicke zu finden? Soll ich vielleicht künftig noch die Fingerabdrücke zählen oder das Buch vor dem Versand polieren!?
Sorry, was ist Buchticket denn? Eine Tauschbörse für gebrauchte, d.h. gelesene Bücher doch, oder hab ich da was falsch verstanden? Es ist ja toll, dass da Leute auch neuwertige Bücher einstellen und entsprechend beschreiben, aber davon kann und sollte man doch einfach nicht grundsätzlich ausgehen, oder? Ich meine, wenn ich bei Buchticket ein mehrere Jahre altes gebrauchtes Buch in »gutem Zustand« ertausche, dann muss doch nicht noch explizit erwähnt werden, dass das Papier leicht nachgedunkelt ist, mal auf zwei Seiten irgendein Schaden am Schnitt zu finden ist und die Ecken und Kanten leicht bestoßen sind – das ist doch völlig normal, selbst bei sachgemäßer Lagerung!
Aber nein, das wäre zu einfach, der Beschreibungswahnisnn greift mehr und mehr um sich und wird zunehmend zur Wissenschaft – oft weiß ich schon gar nicht mehr, wie ich die Schäden ausdrücken soll. Schon gar nicht, wenn ich den goldenen Weg finden will zwischen genauer, aber nicht übertriebener Beschreibung. Um nur ja keine Erwartungen zu enttäuschen, schildere ich den Zustand normalerweise sogar eher schlechter als ich ihn persönlich empfinde – was dann dazu führt, weil keiner mehr das Buch haben will, weil sich die Beschreibung liest, als wäre mein zwar gebrauchtes, aber sehr ordentliches Buch ein kaum noch lesbares katastrophales Exemplar, mit dem was weiß ich was angestellt wurde!
Nur zur Sicherheit: Ich finde durchaus, dass größere Mängel (Eselsohren, verknickte Cover, starke Leseknicke, Wasserschäden, Kaffee- und sonstige Flecken) angegeben werden sollten. Und natürlich muss eine Beschreibung ehrlich sein: Ein altes verranztes Buch darf selbstverständlich nicht als neuwertig angepriesen werden. Aber es muss doch alles im Rahmen bleiben; es kann doch nicht sein, dass ich ein einmal gelesenes Buch, das nach dem Lesen immer noch so aussieht wie zum Zeitpunkt des Kaufs, aufgrund seiner normalen Lager-/Gebrauchsspuren schon nicht mehr als »sehr gut« vertauschen kann, sondern es schlecht reden muss, um nur ja keinen Abzug zu kriegen! Ich kenne wirklich keine Tauschbörse und keine Verkaufsplattform, wo so ein Gepingel um die Buchbeschreibungen gemacht wird wie bei Buchticket! Es nervt!
Kann mir mal jemand sagen, ob das Wort »inwendig« eigentlich gebräuchlich ist? Ich bin jetzt mehrfach in Savannah Russes Vampire küssen besser über dieses Wort gestolpert und hab mich jedes Mal daran gestoßen, weil es mir total fremd ist. Ich seufzte inwendig, ich fragte mich inwendig, ich rang inwendig mit mir … Mir ist das echt noch nie zuvor in dieser Form begegnet (ganz zu schweigen von der Häufigkeit!). Dass es das Wort gibt, weiß ich, aber wird das häufiger benutzt?!
Mir ist mal wieder ein Null-Satz begegnet. Was ein Null-Satz ist? Zum Beispiel das da:
»Tessa hatte eine mehr oder weniger erholsame Nacht hinter sich.«
Ha-llo? Fällt jemandem was auf? Was soll das denn bitte bedeuten, eine mehr oder weniger erholsame Nacht?! Weniger Aussage kann ein Satz eigentlich nur haben, indem man ihn erst gar nicht schreibt, würd ich sagen.
Aufgeschnappt in: Pamela Clare: Kalt wie der Tod, S.44.
Am Wochenende hab ich auf dem Flohmarkt einen tollen Fang gemacht! Ich hab drei Bücher von Jessica Benson für je 75 Cent ergattert, darunter Lord Stanhope’s Proposal, das ich schon seit geraumer Zeit jage, weil es nämlich out of print ist und relativ teuer gehandelt wird. Die beiden anderen kannte ich noch nicht, also hab ich zuhause bei All About Romance nach der Bewertung geschaut.
Mit einiger Verwunderung bin ich dort auf eine bearbeitete Fassung der ursprünglichen Rezension zu Much Obliged gestoßen, die infolge eines Beschwerdebriefs der Autorin entstanden ist. Ich verstehe zwar nicht wirklich, wieso AAR sich auf sowas einlässt, andererseits sind die Macher durch die Offenlegung des Vorgangs auf eine Weise mit der Beschwerde umgegangen, die tief blicken lässt und nicht gerade für die Autorin spricht … Ob die gute Frau sich also nicht eher selbst geschadet hat, sei dahin gestellt! Für mich jedenfalls ist Jessica Bensons Reaktion so unsouverän und unprofessionell, dass ich gerade nicht mal mehr Lust auf »Lord Stanhope« habe!
Wer sich für die Sache interessiert: Hier findet sich der äußerst alberne Brief der Autorin nebst der beiden Rezensionsfassungen und eines Kommentars der AAR-Rezensentin.

Hab gerade beim Test »Welche Austen-Heldin bist du?« mitgemacht und erfahren, dass ich Elinor Dashwood bin!
»You are Elinor Dashwood of Sense & Sensibility! You are practical, circumspect, and discreet. Though you are tremendously sensible and allow your head to rule, you have a deep, emotional side that few people often see.«
Ich gebs zu, ich wär natürlich gerne Elizabeth Bennet gewesen (wie vermutlich alle Liebesromanleserinnen – denn wer wollte nicht Mr. Darcy haben?!), allerdings fürchte ich, dass die Dashwood-Einschätzung durchaus realistisch ist! ;)
Falls noch jemand wissen will, mit welcher Austen-Heldin er Ähnlichkeit hat: Take the Quiz here!
Die Rezensionisten, Rezensoren und Rezensionatoren haben Gesellschaft bekommen! Die weniger sprachbegabte Spezies der Rezensisten hat sich mittleriweile zu ihnen gesellt:

In der Heyne-Verlagsvorschau ist für März 2010 folgender Titel angekündigt:

Michael Thomas Ford: Jane beißt zurück
Originaltitel: Janes Bite Back
Heyne
3453525892
An sich noch kein Grund, schockiert zu sein, wäre da nicht der Umstand, dass es bei der vampirischen Jane nicht um irgendeine dahergelaufene Jane geht, nein, es handelt sich um die Queen of Romance, um Janes Austen!
Jane Austen ist ein Vampir! And she is not amused…
Jane Austen starb 1817 im Alter von 41 Jahren. Was keiner weiß: Ihr Tod war nur vorgetäuscht, denn sie ist ein Vampir. Heute lebt sie unerkannt in den USA, und ihr Vampirdasein hat sie gründlich satt. Ihre eigenen romantischen Gefühle sind stets von vornherein zum Scheitern verurteilt – bis plötzlich Lord Byron wieder auftaucht, mit dem sie damals eine stürmische Affäre hatte. Und der sie zum Vampir gemacht hat. Auf einmal findet sich Jane inmitten einer ihrer eigenen Romanzen wieder…
Ein englischsprachiger Blog beschreibt den Inhalt mit folgendem Satz: »And a coming novel by Michael Thomas Ford called “Jane Bites Back” depicts the 19th-century author as a frustrated vampire, taking revenge on those who have made money from her work.«
Schade eigentlich, dass Jane Austen bei ihrem Rachefeldzug offenbar so viel zu tun hat, dass sie noch nicht dazu gekommen ist, sich auch gleich Michael Thomas Ford vorzuknöpfen. Vielleicht klappts ja wenigstens, bevor der nächste Band der Serie (!) es auf den Markt schafft.

Die Idee, den Klassiker »Pride and Prejudice« mit Zombies zu bereichern, hat ja irgendwie noch was (wobei ich das Buch – noch! – nicht gelesen habe), aber eine fiktive Geschichte neu zu schreiben, steht dann doch noch mal auf einem anderen Blattt, als eine historische Persönlichkeit zum Vampir umzufunktionieren (auch wenn’s nicht das erste mal ist!), um auf den Vampirhype aufzuspringen.
Ich fall wirklich vom Glauben ab! Man hat mit Austen und ihren Werken ja im Laufe der Zeit schon viel Schindluder getrieben, aber dieser Frevel toppt alles! Austen wird sich im Grab umdrehen!
Eine grandiose Stilblüte aus einem Forum:

Tja, warum macht man das? Ich würd sagen: ein klarer Fall von zu viel Rum!
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