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[Buchsplitter] 25. Juli 2010

Ab sofort gibt es hier auf meinem Blog die neue Rubrik »Buchsplitter«, in der ich in regelmäßigen Abständen kurz auf Aktionen und Meldungen hinweisen werde, die mir im Laufe der Woche so begegnen, zu denen ich aber keinen eigenen Beitrag erstellen will. Umfassen werden die gesammelten Buchsplitter z.B. Verlags- und Autorennews, Termine, aktuell laufende Buchgewinnspiele oder Aktionen auf anderen Blogs – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Natürlich ist die Auswahl rein subjektiv und komplett unvollständig; wer etwas Besonders auf seinem Blog bzw. seiner Seite veranstaltet und hier mitliest, kann sich aber gerne bei mir melden und mich darauf aufmerksam machen.


Verlage und Buchhandel

Der Rowohlt-Verlag hat einen neuen Imprint namens Polaris für »besondere Bücher mit großem Leser-Appeal« gegründet, die aus unterschiedlichsten Genres. Die erste Programmvorschau kann man hier herunterladen.

Egmont Lyx hat einen Bericht und ein Video zu Lara Adrians Lesereise veröffentlicht.

Ein interessantes Interview mit Timothy Sonderhüsken vom Pan-Verlag ist im Boersenblatt zu lesen.

Der Termin für die nächste Booklover Conference steht: Am 28. Mai 2011 trifft man sich im Hotel Oranien in Wiesbaden.

Am 1. Dezember soll Nina Blazons neues Buch »Ascheherz« erscheinen, das in der »Faunblut«-Welt spielen wird. Auf der Autorenhomepage gibt es nähere Informationen.


Buchgewinnspiele

Nur noch heute kann man an Sarahs Vollmond-Verlosung teilnehmen, bei der es drei Bücher zu gewinnen gibt. Nix wie hin!

Bereits seit einigen Tagen läuft Karfies »Gewinnspiel in 19 Akten«, mit dem sie 19 Tage lang ihren 10.000 Blogbesucher feiert.

Bei Nantik gibts ein Banana-Yoshimto-Buch zu gewinnen.


Andere Buchblogs

Nesssia hat auf auf ihrem Blog eine Art Blogparade mit dem Thema »Phantastisches für den Sommer« gestartet und mich gefragt, ob ich nicht mitmachen will. Würde ich gerne, kann ich aber nicht – denn mein Leseverhalten unterliegt keinerlei jahreszeitlicher Schwankungen. Ich würd jetzt im Sommer nicht gerade ein Weihnachtsbuch lesen oder einen Roman, in dem meterhoch Schnee liegt, davon abgesehen hängt meine Auswahl aber nur von Arbeitsaufkommen und meiner damit verbundenen Stimmung zusammen. Zum Ausgleich für meine wenig erhellende Auskunft will ich aber wenigstens auf die Aktion hinweisen, vielleicht kann ja jemand von euch was konstruktiveres beitragen als ich! :)


In eigener Sache

»Linger« ist immer noch nicht da – und es bewegt sich auch nix bei lesen.de! :(

[Angelesen] Peter Mayle: Ein diebisches Vergnügen

Ich bin unverhofft in eine Krimiphase hineingeraten. Deshalb hab ich mir Peter Mayle vom SuB geschnappt – ohne die geringste Ahnung zu habe, was mich erwartet, denn von dem Autor hab ich noch nie was gelesen.

Erster Satz:

Danny Roth nahm einen letzten Klecks Feuchtigkeitscreme und massierte ihn in seine Kopfhaut ein, die bereits wie eine Speckschwarte glänzte.

[Angelesen] Lucie Flebbe: Hämatom

Obwohl mich »Der 13. Brief« nicht ganz überzeugt hat, hatte ich jetzt Lust auf den zweiten Band über Lila Ziegler, den ich schlauerweise bereits vor einigen Wochen bei Buchticket ertauscht habe. Ein großer SuB ist toll! ;)

Erster Satz:

Bochum bei Nacht von oben zu betrachten ist irritierend.

[Rezension] Lucie Klassen: Der 13. Brief

1. Teil der Lila-Ziegler-Serie

Inhalt:
Die 20-jährige Lila entscheidet sich zu einem radikalen Schnitt: Statt, wie von ihren Eltern gewünscht, ihr Jurastudium in Münster anzutreten, steigt sie in Bochum aus dem Zug, um dort ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Mittels eines Tricks erschleicht sie sich bei Privatdetektiv Danner zunächst nur einen kostenlosen Schlafplatz, dann aber sogar einen Job. Denn Danner, eigentlich ein notorischer Einzelgänger, steckt mit seinem jüngsten Fall in der Sackgasse: Die erst 16-jährige Eva hat in ihrer Schule Selbstmord begangen. Im Auftrag seines Freundes Staschek, dessen Tochter mit der Toten befreundet war, soll Danner nun die Hintergründe ermitteln. Doch obwohl er sich als Sportlehrer in die Schule einschmuggeln konnte, findet er nichts über das Motiv des Freitods heraus. Unversehens findet sich Lila auf der Schulbank wieder und nicht nur ihre Gefühlswelt gerät in Gefahr …

Kommentar:
Das Debüt von Lucie Klassen (inzwischen Flebbe), für das die Autorin 2009 mit dem Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie »Bester Erstlingsroman« ausgezeichnet wurde, lässt mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Einerseits hat mich das Buch mit seinen tollen, wenn auch sehr eigenen Figuren und dem Erzählstil nämlich sehr gut unterhalten; andererseits ist die Handlung nicht wirklich überzeugend.

»Der 13. Brief« steht und fällt mir seiner Hauptfigur Lila Ziegler, die zunächst einfach nur ein aufsässiges Mädchen aus gutem Hause zu sein scheint, im Laufe der Geschichte aber ihren schwierigen Hintergrund offenbart. Auf ihrem Selbstfindungstrip in Bochum erlebt sie erstmals wie es ist, wenn sich jemand um einen kümmert und wenn man verliebt ist, außerdem schließt sie zum ersten Mal in ihrem Leben Freundschaften – die allerdings dummerweise auf einer Lüge basieren, denn ihre Aufgabe ist es, ihre neuen Freundinnen über den Tod von Eva auszuhorchen. Entsprechend glaubwürdig sind auch die Selbstzweifel, die Lila immer wieder befallen, wenn sie einem der Mädchen eine Lügengeschichte auftischt, um etwas über Evas Selbstmord herauszukriegen. Obwohl sie manchmal ziemlich sarkastisch, dreist und anstrengend ist, ist Lila ingesamt eine sehr charmante und authentische Heldin.

Ebenso glaubwürdig sind die beiden Herren, die sich Lilas annehmen: Kneipenwirt Molle und Privatdetektiv Danner. Molle ist die gute Seele des Buchs und der Fels in der Brandung – er gibt Lila einen Job, Essen und sorgt für einen Schlafplatz. Danner hingegen ist weniger nett: Er will Lila am liebsten sofort wieder loswerden und ist ein echtes machohaftes Raubein; eigentlich ist er genau so, wie man sich einen abgehalfterten, schlecht gelaunten und dennoch charismatischen Privatdetektiv vorstellt. Und auch bei den restlichen Nebenfiguren beweist Flebbe viel Abwechslungsreichtum und ein sehr gutes Händchen – sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern, unter denen sich zwar einige sonderbare Charaktere tummeln, die es jedoch normalerweise an jeder Schule wirklich gibt.

Weniger überzeugend als die Personen ist – wie bereits angesprochen – die Handlung. Schon Danner kommt mir in seiner Rolle als Aushilfssportlehrer nur bedingt glaubwürdig vor. Dass dann aber auch noch die tatsächlich 20-jährige Lila als 16-Jährige von einem Tag auf den anderen ohne irgendwelche Dokumente oder Eltern/Erziehungsberechtigte mal eben in einer Schule angemeldet werden kann, wo sie trotz ihrer Unerfahrenheit als verdeckte Ermittlerin tätig werden soll, ist wirklich wenig wahrscheinlich. Ebenso wenig wahrscheinlich ist, dass sie als vier Jahre jüngeres Mädchen durchgeht (während sie sich übrigens an anderer Stelle ebenso problemlos für sechs Jahre älter ausgibt) und von Evas Freundinnen sofort akzeptiert wird, denn Mädchen in diesem Alter schließen meiner Erfahrung nach nicht so schnell neue Freundschaften. Und dass Lila nach der Schule ständig zusammen mit Danner in der Gegend herumzieht und Leute befragt, scheint mir auch nicht gerade ein effektives Vorgehen zu sein, um die Tarnung aufrechtzuerhalten. Der Fall an sich mit all seine Verwicklungen ist letztendlich etwas konstruiert und nur bedingt glaubwürdig, alles in allem aber trotzdem ganz spannend.

Stilistisch ist das Buch im Zusammenspiel zwischen Erzähltext und wörtlicher Rede bisweilen etwas eigen (um es mal vorsichtig zu formulieren). Immer wieder findet man Konstruktionen wie: »›Sie hat sich allein mit ihm im Keller getroffen!‹, wurde sie dann sofort wieder wütend.«, S. 181, oder: »Sein Blick wurde so kalt, dass mir ein Schauer über den Rücken kroch: ›Wenn du nicht sofort die Biege machst, fliegst du raus, ist das klar?‹«, S. 183. Davon abgesehen ist der Roman aber flüssig, humorvoll und extrem unterhaltsam geschrieben.

Fazit:
10/15 – Ein Buch, das viel Charme hat und gute Unterhaltung bietet, wenn man nicht allzu intensiv über die Handlungs-/Logikmängel nachdenkt.

___

Serieninfo:
01 Der 13. Brief (Rezension)
02 Hämatom (Rezension)

[Schnelltest] Regalfrei.de

Wie das Börsenblatt berichtet, hat das Ankaufsportal Regalfrei, das zu Libri gehört, inzwischen seine Betaphase beendet und ist in einer verbesserten Version online.

Verbessert klingt gut! Zeit für einen völlig unrepräsentativen Schnelltest. Weil die drei Bücher neben mir auf dem Schreibtisch liegen, hab ich mir mal »Hex Hall 1 – Wilder Zauber« von Rachel Hawkins (Erscheinungstermin: Juli 2010, Neupreis 9,95 Euro), »Küss weiter, Liebling« von Rachel Gibson (Erscheinungstermin: Januar 2010, Neupreis 8,95 Euro) und »Teleny« von Oscar Wilde (Erscheinungstermin: 1984/2000; Neupreis 6,95 Euro) geschnappt und die ISBNs eingegeben. Ergebnis: Für das Gibson-Buch bietet man mir großzügige 1,30 Euro, für »Hex Hall« und »Teleny« hingegen will man mir überhaupt kein Angebot machen. Begründung: »Der Eintrag ›Kein Angebot‹ bedeutet, dass der Marktpreis und die Marktabsatzchance für diesen Titel so gering sind, dass wir Ihnen leider keinen Ankaufspreis anbieten können.« Öhm … ja. Also, zumindest im Falle von »Hex Hall« wage ich das ja ein wenig zu bezweifeln, aber gut …

Zum Vergleich: Momox. Die unterbieten Regalfrei beim Gibson-Buch nochmal um 3 Cent und wollen »Teleny« ebenfalls nicht haben, haben aber immerhin den Marktwert von »Hex Hall« erkannt, für das sie 4,33 Euro zahlen würden – was für einen Wiederverwerter m.E. ein sehr guter Preis ist.

Was lernen wir – außer, dass der Wiederverkaufswert von Bücher verdammt schnell sinkt? Dass es sich vermutlich lohnt, die Mühe auf sich zu nehmen und erst mal zu versuchen, ausgemusterte neuere Bücher bei Booklooker oder Ebay zu verkaufen, wenn man den größtmöglichen Preis rausschlagen will.

Nein! Ich geb »Hex Hall« nicht ab – Anfragen zwecklos! ;))

Druckfrisch 22. Juli 2010

Lübbe hat zwischenzeitlich noch zwei interessante Bücher veröffentlicht, die ich euch nicht vorenthalten will. Bin mal gespannt, wie die Resonanz auf »Beastly« so ist – ich erinnere mich dunkel, dass Holly die englische Ausgabe gelesen hat und nicht vollends überzeugt schien.

Alex Flinn: Beastly (OT: Beastly)
Kyle Kingsbury ist eine Bestie, die nachts durch New York streift – ein hässliches Monstrum. Doch Kyle war nicht immer so. Er war mal ein Junge, mit dem jeder andere gerne getauscht hätte, ein gutaussehender, reicher und bei vielen Mädchen beliebter Kerl. Doch er war auch arrogant, eingebildet und überheblich. Zur Strafe wurde er dazu verflucht, dieses grässliche Biest zu sein – jetzt kann nur noch die Liebe diesen Fluch brechen. »Ich bin eine Bestie. Eine Bestie. Kein Wolf oder Bär, kein Gorilla oder Hund, sondern eine entsetzliche Kreatur mit aufrechtem Gang – ein Wesen mit Reißzähnen und Klauen. Aus jeder Pore sprießen mir Haare. Ich bin ein Monster. Du glaubst wohl, ich erzähle Märchen? Falsch. Ich lebe in New York. In der Gegenwart. Ich bin keine Missbildung, bin nicht krank. Aber ich werde für immer so bleiben – bin ruiniert – es sei denn …«

C.L. Wilson: Tairen Soul 3 – Die finstere Macht der Tairen Soul (OT: King of Sword and Sky)
Die magischen Tairen sterben ═ und nur eine kann sie retten: Ellysetta. Doch zahlreiche Bedrohungen umgeben die Braut des Königs der Fey wie dunkle Schatten. Ihr Verlobter, Rain Tairen Soul, wacht schützend über sie. Aber auch er kann nicht verhindern, dass sich Ellysetta schwarzer Magie bedienen muss, um die Seelen der kleinen Katzen vor dem bösen Magier Vadim Maur zu retten. Können die beiden die finstere Macht besiegen, ohne selbst in den dunklen Abgrund zu stürzen?

[News] Titel des »Splitterherz«-Nachfolgers steht fest

Bettina Belitz hat gestern auf ihrem Blog den Titel des »Splitterherz«-Nachfolgers bekannt gegeben: Das Buch wird »Scherbenmond« heißen. Hier gehts zum Artikel: Klick!

[Rezension] Lisa Kleypas: Devil in Winter

Deutscher Titel: Es begann in einer Winternacht
Wallflower-Quartett, Teil 3

Inhalt:
Sebastian, Lord St. Vincent, hat den Ruf eines Frauenhelden – und doch ist er der Einzige, der die scheue Erbin Evangeline vor ihren geldgierigen Verwandten retten kann. Mutig macht sie dem in einer finanziellen Krise steckenden Viscount einen Heiratsantrag. Allerdings unter einer Bedingung: keine erotischen Annäherungen nach der Hochzeitsnacht! Denn niemals will Evangeline zu den Damen gehören, denen der charmante Lord das Herz gebrochen hat. Aber schon auf der winterlichen Reise zur Trauung in Gretna Green sprühen die Funken der Leidenschaft. Als sie einander in der eiskalten Kutsche wärmen, erwacht heißes Begehren …

Kommentar:
Die Leseprobe zu diesem Buch in »It Happened One Autumn« (dt.: Herbstfeuer/Der Earl und die Erbin) war ein extrem wirksamer Teaser – weshalb der Griff zu Band 3 der Wallflower-Serie eine Frage der Zeit war. Das Buch knüpft praktisch unmittelbar an die Ereignisse der Vorgängerbandes an, insofern macht es Sinn, die Bücher nach Möglichkeit in der richtigen Reihenfolge zu lesen; natürlich funktioniert das Buch aber auch für sich genommen, es macht nur nicht ganz so viel Spaß.

Das Buch startet ohne jedes Vorgeplänkel mit Evangeline Heiratsantrag an Viscount St. Vincent, der zwar einigermaßen überrumpelt ist, aber aufgrund seiner finanziellen Lage kaum eine Wahl hat als das Angebot der reichen Erbin anzunehmen. Da Evangelines habgierige Verwandte ihr auf den Fersen sind und die Zeit drängt, besteigen Evie und Sebastian kaum eine Stunde später eine Kutsche nach Gretna Green, um dort ihre Zweckehe zu schließen. Doch schon unterwegs kommen sich die beiden näher, und der Viscount entwickelt eine Fürsorge, die ein Evie ein ungekanntes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit hervorruft.

Frisch verheiratet zurück in London, quartieren sich Evie und Sebastian im Spielclub von Evies Vater Ivo Jenner ein (an den sich Kleypas-Leser evtl. aus dem Buch »Roulette des Herzens«/»Dreaming of You« erinnern). Während Evie sich aufopferungsvoll um ihren sterbenden Vater kümmert, übernimmt Sebastian direkt das Kommando über den Club, um diesen wieder auf Vordermann zu bringen. Darüber hinaus steht er aber auch Evie in ihrer Trauer bei und unterstützt bzw. beschützt sie, wo er nur kann. Die Umstände schweißen die beiden mehr und mehr zusammen, bis sie sich schließlich trotz aller Ängste zueinander bekennen. Man hat es also mit einem typischen »Vernunfts- wird Liebesehe«-Plot zu tun, der solide umgesetzt ist, sich an einigen Stellen aber doch ein wenig zieht. Für meinen Geschmack gab es zudem zu viele lebensbedrohliche Situationen – zumal ich die Rachegelüste des ehemaligen Angestellten Bullard nicht überzeugend fand. Sehr interessant hingegen war der Blick auf die medizinischen Ansichten und Behandlungsmethoden der damaligen Zeit.

Einmal mehr überzeugend sind die Figuren. Die reiche Evangeline, die von ihren geldgierigen Verwandten misshandelt wird und dazu gezwungen werden soll, ihren Cousin zu heiraten, handelt aus purer Verzweiflung als sie Sebastian die Hochzeit vorschlägt, obwohl sie ihn auf den Tod nicht ausstehen kann. Zunächst hält man sie für eine schwache Person, doch schon bald erweist sie sich als überraschend willensstark, stur, entschlossen und absolut dazu in der Lage, Sebastians Eskapaden mit der nötigen Ruhe zu begegnen. Sie denkt nicht daran, sich weiterhin herumschubsen zu lassen und bietet Sebastian Paroli, wo sie nur kann; gleichzeitig ist sie aber eine sehr liebevolle, fürsorgliche Figur. Sebastian hingegen, der bereits in »Herbstfeuer« eine tragende Rolle gespielt und versucht hat, die Verlobte seines besten Freundes zu entführen, ist eigentlich der ultimative Bösewicht. Er ist egozentrisch, rücksichtslos, durch und durch unmoralisch und sehr stolz darauf. Sein ausschweifendes Leben aufzugeben, kommt für ihn nicht in Frage – aber Evie verlangt das ja auch gar nicht von ihm, weshalb die finanziell einträgliche Ehe nur Vorteile für ihn bringt. Womit St. Vincent allerdings nicht rechnet: Dass Evie ungekannte Gefühle in ihm weckt und ihn verändert. Bereits auf der Reise nach Gretna Green beginnt seine Wandlung, die sich in kleinen fürsorglichen Gesten spiegelt und später zu Eifersuchtsanfällen führt. Sein ausgeprägter Beschützerinstinkt und das starke Besitzdenken lassen ihn bisweilen ziemlich herrisch wirken, trüben aber seinen Charakter nicht, zumal Evies Wohl für ihn immer im Vordergrund steht und seine Angst glaubwürdig wirkt.

Die Auftritte der anderen Mauerblümchen sind in diesem Buch leider relativ gering gehalten, der grandiose Lord Westcliff spielt aber eine größere Rolle und ist gewohnt hinreißend. Überdies wird in diesem Buch Cam Rohan eingeführt, der Halbblut-Roma und künftige Protagonist dem Buch »Mine Till Midnight«. Er ist das Faktotum in Jenners Spielclub und Auslöser für die eine oder andere Eifersuchtsszene; außerdem küsst er Mauerblümchen Nummer 4, Daisy Bowman. Mich würde brennen interessieren, ob es Kleypas‘ ursprünglicher Plan war, Daisy und Cam im letzten Band der Serie zusammenzubringen, bevor sie sich entschlossen hat, mit dem Roma die neue Hathaway-Serie zu starten. So oder so: Es ist wirklich grandios, wie elegant Kleypas ihre Bücher miteinander verknüpft!

Fazit:
12/15 – Erneut ein richtig guter Roman aus der Feder von Lisa Kleypas, von dem ich mir allerdings aufgrund des überragenden Anfangs noch mehr versprochen hatte; zwischenzeitlich wirkte die Geschichte etwas überladen und zäh.

___

Serieninfo:
01 Secrets of a Summer Night | Geheimnisse einer Sommernacht
02 It Happened One Autumn | Herbstfeuer (Cora)/Der Earl und die Erbin (Mira) (Rezension)
03 The Devil in Winter | Es begann in einer Winternacht (Rezension)
04 Scandal in Spring | Frühlingsküsse
05 A Wallflower Christmas

Außerdem gibt es Verbindungen zur Hathaway-Serie und dem Einzeltitel »Again the Magic« (dt. »Und ewig brennt das Feuer«).

Marginalie #18: Namensmacke

Was ich noch sagen wollte – auch wenn es furchtbar unqualifiziert und voreingenommen ist: Ich verspüre ja wirklich keinerlei Bedürfnis ein Buch zu lesen, in dem die Heldin »Daniela Schreitlinger« heißt. Blöd, ich weiß, aber leider schrecklich wahr!

(Zum Ausgleich für meine Oberflächlichkeit mach ich wenigstens noch mal Werbung für das Buch!)

Mara Volkers: Die schwarze Königin (OT)
Rot – die Farbe des Bluts. Seit dem ersten Moment ist Daniela fasziniert von den Gemälden des Wiener Künstlers Urban, der nur einen einzigen Farbton verwendet. Und was hat es mit dem verführerischen Model Monique auf sich? Ihrem erotischen Einfluss kann sich niemand entziehen, auch Daniela nicht. Als eine unheimliche Mordserie die Stadt erschüttert, deuten die Hinweise auf den Kreis des Künstlers. Die Suche nach der Wahrheit führt Daniela nicht nur zu mächtigen Geheimzirkeln und in eine Welt voller dunkler Obsessionen, sondern auch in die erotischen Abgründe ihrer eigenen Seele. Denn wahre Gier ist ebenso gefährlich wie unersättlich …

[Angelesen] Lucie Klassen: Der 13. Brief

Nachdem ich mich seit einer geschlagenen Woche mit dem Laurens-Buch rumquäle und immer noch nicht weiter als Seite 106 (von 500) bin, weil ich so gar keine Lust auf Männer aus Granit und schwülstige Formulierungen habe (»Seine Lippen drängten behaarlich, unermüdlich weiter, bis ihr Mund dem unbarmherzigen Druck nachgab und sich öffnete. Ihre gesamte Welt erbebte, als er ihre Lippen auseinanderdrängte und seine Zunge hindurchschlüpfen ließ, um der ihren zu begegnen«, S. 94), muss jetzt dringend ein Gegenprogramm her. Lucie Klassen soll mich aus der Leseflaute holen – mal schauen, ob sie’s schafft, die Kritiken sind ja recht unterschiedlich.

Erster Satz:

»Mein Name ist Lila.«