Wie angekündigt war der September wieder ein besserer Lesemonat. Das lag nicht zuletzt daran, dass ich im Urlaub war; aufgrund diverser Ausflüge und Besuche von Freunden hatte ich letztendlich weniger Lesezeit als gedacht. Aber es ist trotzdem ein bisschen was zusammengekommen.
Erwähnenswert ist, dass ich mich – nach mehrfachen Ankündigungen – endlich aufgerafft habe, mal wieder einen historischen Liebesroman (MacLean) zu lesen. Das Ergebnis war nicht gerade berauschend, sodass meine Lust auf dieses Genre eher noch geringer geworden ist. Ähnlich ging es mir mit meiner Krimiauswahl: Weder mein Versuch mit einer neuen noch der mit einer bekannten Autorin war überzeugend; ich fand die Bücher langweilig (Griffiths) bis ärgerlich (French). Trotzdem hab ich noch einen dritten Krimi angefangen, Band 2 der Gereon-Rath-Serie von Volker Kutscher, den schleppe ich aber mit in den Oktober, weil ich mich total festgelesen habe. Ich kann mich nämlich ebenso wenig dafür begeistern wie für Band 1.
Enttäuschung des Monats dürfte wohl »Oh, Henry« gewesen sein. Was hatte ich mich nach Lesen von Band 1 auf das Nachfolgebuch gefreut – und was für ein Reinfall ist es gewesen! :(
Die Unrezensierten
Elly Griffiths: Totenpfad (Dr. Ruth Galloway, #1)
Klappentext
Vor zehn Jahren verschwand die fünfjährige Lucy Downey. Seitdem schreibt ein Unbekannter verstörende Briefe, die Detective Chief Inspector Harry Nelson von der Norfolk Police um den Schlaf bringen. Als an einem nebligen Herbsttag in den Salzwiesen nahe der Küste Mädchenknochen gefunden werden, ist er sich sicher, dass es Lucys sind. Doch die Archäologin Ruth Galloway sieht auf einen Blick: ein Fund aus vor-geschichtlicher Zeit. Damals opferte man Menschen in heidnischen Ritualen – an Plätzen, wo Land und Wasser aufeinandertreffen. Dann verschwindet ein weiteres Mädchen. Harry und Ruth ahnen, dass sie dem Täter nahe sind. Wie nahe, ahnen sie allerdings nicht.
Kommentar
Diese Serie wurde mir von einer Freundin empfohlen, und weil sie alle Komponenten hat, die ich mag – eine forensische Anthropologin in der Hauptrolle, angesiedelt in England, klassischer Krimi statt Psychokram –, hab ich nicht lange gezögert, sie auszuprobieren. Leider hielt sich meine Begeisterung eher in Grenzen. »Totenpfad« ist ein solider Krimi, aber ich kann nicht sagen, dass ich große Lust hätte, einen weiteren Band zu lesen. Ich wurde mit der Protagonistin überhaupt nicht warm, und die Tatsache, dass praktisch sämtliche Figuren in Ruths Umfeld in die Sache verwickelt sind, hat mir ebenso wenig gefallen wie der Fall an sich. Dass der Krimi im Präsens erzählt wird, war ein weiterer Punkt, weshalb mich das Buch nicht wirklich überzegen könnte.
7/15
Tana French: Sterbenskalt (Dublin Murder Squad, #3)
Inhalt
Frank Mackey, Undercover-Ermittler, hat seine Familie seit 22 Jahren nicht gesehen. Er wollte der Perspektivlosigkeit seines Viertels für immer entfliehen, zusammen mit seiner ersten großen Liebe Rosie. Doch die hatte ihn versetzt und war allein nach England aufgebrochen, so hat Frank es jedenfalls immer gedacht. Bis in einem Abbruchhaus Rosies Koffer gefunden wird. Was ist damals wirklich geschehen? Frank muss zurück nach Faithful Place, undercover in seine eigene Vergangenheit – und feststellen, dass er diesen dunklen Ort immer in sich getragen hat …
Kommentar
Das war mal wieder nix – und ein typisches Beispiel dafür, warum ich Krimis (meist) nicht mehr besonders mag. Der Protagonist ist tief in den Fall verwickelt, nicht nur weil seine ehemalige Freundin tot aufgefunden wird, sondern weil auch noch seine komplette Familie irgendwie in den Fall verwickelt ist. Ernsthafte Ermittlungen finden nur im Hintergrund statt, während sich im Vordergrund eine Familientragödie entspinnt. Überhaupt nicht mein Ding.
5/15
Victoria Denault: Making a Play (Hometowen Players, #2)
Inhalt
Luc Richard is the hottest player in the NHL—and it has nothing to do with hockey. His racy relationship with his supermodel ex set the tabloids on fire but nearly put his career on ice. To avoid being traded, Luc agrees to take a break from the spotlight—and from women—and spend the off-season at home in Silver Bay, Maine. It’s the perfect plan… until he reconnects with Rose.
Rose Caplan is tired of being shy, sweet, and safe. She’s ready for passion, romance—and Luc. Having loved him longer than she can remember, she’s finally ready to prove she’s not the same innocent little girl he once knew. Off the ice Luc doesn’t do games, but this new Rose makes him feel like playing a little dirty. If he’s really got a shot at her heart then he’s not just playing to win. He’s playing for keeps.
Kommentar
Band 2 der Serie konnte mich leider weit weniger fesseln als Band 1 (Rezension folgt). Was eine gefühlvolle Friends-to-Lovers-Geschichte hätte werden können, entwickelte sich leider ab einem gewissen Punkt in eine wirklich bescheuerte Richtung und wurde von da an immer blöder.
Nachdem Luc sich nämlich endlich eingestanden hat, dass Rose die Richtige für ihn ist, beharrt er aus wenig logischen (Karriere-)Gründen darauf, die Beziehung auf unbestimmte Zeit geheim zu halten. Wie lange, das bleibt offen, aber es ist lang genug, um sich in zahlreichen merkwürdigen bis unangenehmen Situationen wiederzufinden, die Rose verletzen, obwohl sie Lucs Motive grundsätzlich versteht und sich auf die Sache eingelassen hat. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, gipfelt das ganze Drama in einem vielleicht, vielleicht-auch-nicht One-Night-Stand Lukes, dessen Umstände nicht schwachsinniger sein könnten.
Hinzu kommt, dass ich keinen der Protagonisten interessant genug fand, um mich für ihn zu begeistern. Um genau zu sein: Sie waren total langweilig. Rose ist unbeirrbar lieb und nett und verständnisvoll, während Luc ein Ignorant ist, der sich nur halbwegs im Griff hat und außerdem nicht weiß, was gut für ihn ist. Im späteren Verlauf der Handlung lässt er kaum ein Fettnäpfchen aus, und steht es auch noch so offensichtlich vor ihm rum.
Ingesamt ein sehr mittelmäßiges Buch. Band 3 werde ich aber wahrscheinlich trotzdem lesen.
8/15
Die Rezensierten
Mimi Jean Pamfiloff: Oh, Henry (OHellNo, #2) – 7/15
Victoria Denault: One More Shot (Hometown Players, #1) – 10/15
P. Dangelico: Sledgehammer (Hard to Love, #2) – 12/15
Lexi Ryan: Spinning Out (The Blackhawk Boys, #1) – 7/15
Uh, das klingt wirklich nach keinem besonders schönem Lesemonat. Vor allem die Krimis waren wohl eher enttäuschend. Erklärst du mir, warum du den zweiten Kutscher angefangen hast, wenn er dir doch eh nicht gefiel? *g* Susanne Goga kennst du schon, oder?
Ich hab den zweiten Kutscher angefangen, weil ich dachte, er müsste doch besser sein als der erste – nachdem diverse Freunde mir die Serie empfohlen haben. Er hat sich tatsächlich auch als weniger verworren entpuppt. :D
Goga hattest du mir schon mal empfohlen; ehrlich gesagt hatte ich die Autorin aber zwischenzeitlich schon wieder vergessen.
Mir bleibt die Autorin präsent, da ich meinem Vater gerade zu Geburtstag und Weihnachten je einen Band schenke. Ich mag die Bücher und denke, dass die für dich auch einen Versuch wert wären.
Hab den ersten Band noch mal auf die Wunschliste gepackt. Oder würdest du ausdrücklich erst mal nen späteren Band empfehlen?
Nö, lies die ruhig der Reihe nach. Ich habe zwar damals mit Band 4 angefangen und das war auch kein Problem, aber es ist schon schöner, wenn man die persönliche Entwicklung der Figuren in der richtigen Reihenfolge mitbekommt. (Oh, und auch wenn es persönliche Verwicklungen in die Fälle geben kann, so finde ich die bei dieser Reihe normalerweise angenehm „professionell“ gelöst und nicht die Handlung zu sehr dominierend.)
Na gut, dann also der Reihe nach. Wenn ich mal wieder Lust auf nen Krimi habe! :D
Ich habe gerade erst mit dem Ruth-Galloway-Hörbuch angefangen, aber bei den ersten vier Tracks ging mir die Protagonistin schon ziemlich auf die Nerven. Ich hoffe, es wird noch besser. Oo
Ich kann dir da nicht so wirklich große Hoffnungen machen! ;)
*seufz* Ich schau mal, wie weit ich das durchstehe …
Viel Erfolg! Bin gespannt auf dein endgültiges Urteil.
Bitteschön: https://winterkatzesbuchblog.blogspot.de/2018/03/elly-griffiths-dr-ruth-galloway-1.html
Ich sehe, wir sind auf einer Wellenlänge, was Ruth Galloway angeht! :D
Jaha. *g*