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Rebecca Brandewyne: Brandende Sehnsucht

Originaltitel: Across a Starlit Sea
2. Teil der Highclyffe-Hall-Serie

Inhalt:
Mit siebzehn scheint die Welt der bildschönen Laura noch voller Romantik und Abenteuer zu sein. Leidenschaftlich liebt sie ihren Cousin Nicholas. Lauras Träume werden jedoch plötzlich zu grässlichen Albträumen, als sie erfährt, dass Nicky mit ihr nur ein egoistisches Spiel treibt. Zutiefst verletzt spinnt Laura eine teuflische Intrige gegen ihren geliebten Cousin, die bald darauf für sie selbst zu einer Falle zu werden droht.

Kommentar:
An diesem Buch wird für mich mal wieder deutlich, dass auch Romane ein »Verfallsdatum« haben und irgendwann nicht mehr zeitgemäß sind. Ich bin überzeugt, dass das Buch, als es 1989 erschien, viele Liebesromanleserinnen hat aufseufzen lassen – heute jedoch ist man einfach eine andere Sprache und einen anderen Handlungsverlauf gewöhnt, sodass es zumindest mir extrem schwer fiel, mich mit den »alten Schinken« anzufreunden. Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptperson als Rückschau auf frühere Zeiten erzählt, umfasst viele Jahre und bleibt weitgehend fragmentarisch und – für meinen Geschmack – einfach zu punktuell. Von den Beweggründen und Gefühlen der Protagonisten erfährt man wenig, ebenso wie keinerlei Entwicklung von Emotionen oder Beziehungen aufgezeigt wird, weshalb sämtliche auftretenden Personen blass bleiben.

Wertung:
2/15 – Das Buch hat den einen oder anderen »Moment«, wirkt aber irgendwie nicht mehr zeitgemäß und für einen Liebesroman seltsam unemotional.

Jenna Petersen: Lessons From a Courtesan

Inhalt:
Von ihren Familien zur Hochzeit gezwungen, haben sich Victoria und Justin direkt im Anschluss an ihre Hochzeitsnacht getrennt. Fünf Jahre später treffen sie erstmals wieder aufeinander, als Justin eine hoch gerühmten Kurtisane als seine auf dem Land geglaubte Frau identifiziert. Er setzt alles daran, herauszufinden, was sie in der Stadt macht, denn dass sie nicht das ist, was sie vorgibt zu sein, ist für ihn offensichtlich. Sie weckt aber nicht nur seine Neugier, sondern auch seinen Gefühle … denn ebenso wenig wie Victoria hat er die Hochzeitsnacht je vergessen!

Kommentar:
Diese Buch ist überhaupt nicht mein Ding – was nicht nur am halbgaren Plot, sondern vor allem an den Hauptpersonen liegt. Selten habe ich so dermaßen unsymathische Protagonisten erlebt, die mal wieder Probleme schaffen, wo keine sind bzw. wo ein kurzes Gespräch und ein bisschen Ehrlichkeit und Vernunft alles aus der Welt schaffen könnte. Stattdessen pflegen beide ihren Stolz, ihre Geheimnisse und leiden vor sich hin. Das kennt man zwar schon aus vielen, vielen anderen Büchern, hier wird es aber auf die Spitze getrieben. Und bei allem Verständnis für körperliche Anziehung: Auch dieses Thema wird hier heillos übertrieben.

Kommentar:
2/15 – Ein eher ärgerliches als unterhaltsames Buch.

Sherrilyn Kenyon: Nächtliche Versuchung

Originaltitel: Night Pleasures
2. Teil der Dark-Hunter-Serie

Inhalt:
Was für ein Alptraum: Kyrian von Thrakien wacht eines Morgens auf und ist mit Handschellen an eine sehr sexy, aber leider auch sehr wütende Frau gefesselt. Denn Amanda Deveraux hat nicht vor, längere Zeit mit einem sehr gut aussehenden, aber völlig überflüssigen Mann an der Seite zu verbringen. Amandas Meinung ändert sich aber blitzschnell, als sie in höchste Gefahr gerät und nur noch einer helfen kann: Kyrian …

Kommentar:
Au weia! Ich fand ja schon »Magie des Verlangens« nicht besonders, das vorliegende Buch stellt mich endgültig vor das Rätsel, wie es zu diesem Hype um die Dark-Hunter-Serie kommt. Die Handlung ist einfach nur öde und blöde, was nicht zuletzt an den Protagonisten liegt. Möglicherweise verstehe ich einfach den Humor der Autorin nicht, denn ernst kann sie das ja nicht meinen, was sie da erzählt und vor allem ihrer naiv-altruistischen weiblichen Heldin so in den Mund legt – wobei der Held auch nicht viel besser ist. Für mich passt in diesem Buch einfach nichts zusammen, und ich hab mich wirklich gequält – so sehr, dass mir die Lust aufs Lesen für den Moment total vergangen ist.

Wertung:
3/15 – Als »Unbeschreiblich sexy, amüsant und sagenhaft einfallsreich!« wird das Buch auf dem Klappentext beschrieben – da frag ich mich doch, ob ich ein anderes Buch gelesen habe?! Für meine Begriffe ist »Nächtliche Versuchung« einfach nur albern und doof. Ich glaub nicht, dass ich den dritten Band der Serie (der hier natürlich schon steht, weil ich nunmal ein alter Raffzahn bin!), jemals noch lesen werde! Höchstens, wenn ich mal in Lästerstimmung bin!

Daria Charon: Maske der Leidenschaft

Inhalt:
Ein Pakt verpflichtet das Städtchen Allershausen, den Herren der Wolfensburg alle 25 Jahre eine junge Frau zu übergeben. Doch dieses Mal verlangen die Wolfsmänner drei Frauen. Die Ratsherren schicken ihnen drei Dirnen. Als der Betrug auffliegt, fordern die Wolfsmänner wutentbrannt ihr Recht. Um ihre jüngere Schwester Samara zu schützen, geht Viola Brugger mit ihnen. Auf der Wolfensburg angekommen, wird sie in einen Strudel aus Hass, Leidenschaft und Begierde gerissen, in dessen Mittelpunkt der geheimnisvolle Mann mit der Maske steht, Kyrian Lupanescu, der Weiße Wolf…

Kommentar:
»Maske der Leidenschaft« erweist sich als echte Mogelpackung. Für meine Begriffe kann man das Buch überhaupt nicht als erotischen Roman bezeichnen, eher als Historical mit relativ niedrigem Sexanteil. Die Geschichte inklusive der Handlungsweise der Personen ist total unglaubwürdig und die Protagonisten sind blass, tendenziell sogar eher unsympathisch als fesselnd. Zu allem Übel – oder vielleicht auch konsequenterweise – sind die wenigen Sexszenen dann noch nicht mal erotisch.

Wertung:
2/15 – Einer der schlechtesten »erotischen« Romane, die ich je gelesen habe. Und nicht nur das, sondern darüber hinaus noch nicht mal ein guter Historical!

Lorraine Heath: Love with a Scandalous Lord

Daughters of Fortune, Book 3

Inhalt:
Solange sie denken kann, träumt die Amerikanerin Lydia Westland von der glitzernden Londoner Gesellschaft, und als sie schließlich in England ist, ist sie entschlossen, die einmalige Gelegenheit zu ergreifen und einen passenden Ehemann zu suchen. Statt eines hinreißenden Adligen findet sie aber Rhys Rhodes, einen zweitgeborenen Sohn mit einer äußerst fragwürdigen Vergangenheit – also genau das, was sie nicht will. Und obwohl auch Rhys keine Möglichkeit einer Verbindung mit Lydia sieht, fühlt er sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen, denn sie verkörpert alles das, was er verloren hat – Unschuld, Lachen und Freude. Gibt es einen Weg für die beiden?

Kommentar:
Und schon wieder eine hanebüchende Geschichte mit unglaublich einfältigen und eindimensionalen Personen! Rhys ist eine Nervensäge sondersgleichen, der sich ununterbrochen in seinen unsinnigen Schuldgefühlen (»Ich war in der Vergangenheit so böse«) und in seinem Selbstmitleid (»Ich verdiene es nicht besser, ich war in der Vergangenheit so böse!«) suhlt und dabei auch noch über die Maßen altruistisch ist (»Ich will sie, aber ich darf sie nicht haben, denn ich war in der Vergangenheit so böse.«). Natürlich war er in Wahrheit gar nicht böse, aber egal, diese selbstzerstörerische Haltung ist jedenfalls die Triebfeder, auf deren Basis der Plot überhaupt nur stattfinden kann. Denn zu allem Übel ist die liebe Lydia eine völlig überzeichnete texanische Unschuld, die ja ach so gut, hinreißend und verständnisvoll ist – und sich deshalb von ihrem Skandal-Lord auch ohne größere Proteste in der Gegend rumschubsen lässt und ihm trotzdem treu ergeben ist. Am Ende werden dann alle ehemals Bösen infolge unfassbarer Erklärungen rehabilitiert und sind auf einmal doch nicht böse, erhalten Absolution, und alle sind glücklich und zufrieden. Und wenn sie nicht gestorben sind … Oh weia!!!

Wertung:
2/15 – Unglaublich blöd und schrecklich melodramatisch. Das Buch kriegt eigentlich nur Punkte, weil es tatsächlich noch schlechtere Machwerke gibt.

Kathryn Caskie: Stürmische Eskapaden

Originaltitel: Lady in Waiting
Featherton Sisters, Book 2

Inhalt:
Abends ist sie Lady Genevieve. Nachts Lady Eros. Doch bei Tage ist sie die verarmte Jenny Penny, die ein bescheidenes Leben als Dienstmädchen führt. Als sie den gut aussehenden Callum Campbell Lord Argyll kennenlernt, droht ihr sinnlich-sündhaftes Rollenspiel aufzufliegen. Denn Callum führt sie nicht nur zu den rauschenden Festen, er gewinnt auch ihr Herz. Wird er sie noch lieben, wenn er die Wahrheit erfährt?

Kommentar:
Ich fand ja schon den ersten Band aus der Merriweather-Serie nicht wirklich überzeugend, mit dem nun vorliegenden zweiten Band trifft die Autorin allerdings noch viel weniger meinen Nerv – weshalb das wohl mein letztes Caskie-Buch war. Wie kann man sich denn bitte so nen Unsinn einfallen lassen? Ich meine, ich erwarte von Liebesromanen an sich eigentlich keine glaubwürdige Handlung, aber so hanebüchen und unsinnig darf sie trotzdem nicht sein. Was zu viel ist, ist zu viel!

Hinzu kommt, dass Caskie erneut keine besonders interessanten und glaubwürdigen Figuren schafft, ganz im Gegenteil: Callum bleibt total blass und hadert mit Problemen, die für mich nicht mal im Ansatz nachzuvollziehen sind. Aber immerhin nervt er nicht – ganz im Gegensatz zu Jenny, die sich fast ausnahmslos kindisch, albern, oberflächlich und naiv verhält, unterbrochen von einer Verschlagenheit und einem Geschäftssinn, die kaum zu ihren anderen Eigenschaften passen. Einziger Lichtblick: Die Featherton-Schwestern sind immerhin nicht ganz so peinlich wie im ersten Teil!

Wertung:
03/15 – Das war wohl nix: Wenig überzeugende Figuren agieren in einer an den Haaen herbeigezogenen Geschichte. Im Vergleich zum Debutroman leider keine Steigerung, sondern eher eine Verschlechterung.

Martha Grimes: Inspektor Jury kommt auf den Hund

Originaltitel: The Old Wine Shades
20. Teil der Inspektor-Jury-Serie

Inhalt:
Als Inspektor Jury eines Abends im Pub von einem äußerst redseligen Fremden angesprochen wird, will er eigentlich nur eines: In Ruhe ein Glas Wein trinken. Daraus wird jedoch nichts, denn die Geschichte, die dieser Mann namens Harry Johnson zu erzählen hat, zieht Jury sofort in ihren Bann. Johnson erzählt nämlich von seinem Freund Hugh Gault, dessen Frau, Kind und Hund ein Jahr zuvor auf mysteriöse Weise in der ländlichen Idylle Surreys verschwunden waren. Jury kann nicht anders und schaltet sich in die Ermittlungen ein. Keine Sekunde zu spät, wie sich herausstellt: Denn als Jury nicht nur mit Hugh Gault, sondern auch mit dessen tot geglaubter Ehefrau zusammentrifft, zählt er bereits eine Leiche zuviel und zwei Personen zu wenig im Umkreis von Harry Johnson …

Kommentar:
Die Inspektor-Jury-Serie hat mit diesem Krimi einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Handlung – soweit überhaupt vorhanden – schleppt sich dröge dahin und hat echtes Potenzial, die Jury-Fans zu Tode zu langweilen, etwa mit seitelangen öden Dialogen zwischen Jury und Harry, die u.a. quantenphysikalische Theorien austauschen. Zugeben, die zweite Hälfte des Buches ist besser und vor allem weniger ermüdend als die erste, allerdings hat einem die erste Hälfte zu dem Zeitpunkt schon so dermaßen die Lust auf diesen Fall verdorben, dass das auch nichts mehr nutzt – zumal das offene Ende nicht gerade zur Besänftigung des Lesers beiträgt. Die skurrile Meute aus Long Piddelton taugt leider ebenfalls nicht mehr zur Erheiterung, denn die schrulligen, früher originellen Figuren verkommen mit jedem Buch mehr zu einer müden, höchst lächerlichen Abklatsch ihrer selbst, was leider sogar für meinen früheren Liebling Melrose gilt. Und als wäre all das nicht schon schlimm genug, werden zu allem Übel Teile der Geschichte aus Sicht des titelgebenden Hundes erzählt.

Wertung:
01 – Ein Gnaden- bzw. Nostalgiepunkt in Erinnerung an bessere Jury-Zeiten, den das Buch für sich genommen eigentlich nicht verdient, da es ist schlicht und ergreifend eine Zumutung ist. Dieser Jubiläumsfall zeigt mir, dass sich die Serie, die sich hinsichtlich der letzten Bände wenigstens die meiste Zeit auf einem (unteren) Mittelmaß bewegt hat, einfach überlebt hat. Manchmal wäre es sicher besser, einer Serie ein Ende zu bereiten, bevor sie langsam vor die Hunde geht. Andererseits: Existenzberechtigung hat, was sich verkauft, nicht?

Connie Mason: Flammende Liebesglut

Originaltitel: To Love a Stranger
1. Teil der Delaney Brothers Series

Inhalt:
Pierce Delany wird von einem wütenden Mob verfolgt, der ihn zu Unrecht beschuldigt, eie Frau verführt zu haben. Da er verwundet ist, flüchtet er sich in den Keller von Zoey Fuller, einer Frau mit eigenen Problemen. Zoey braucht dringend einen Ehemann, der sie vor einem skrupellosen Geschäftemacher beschützen soll. Und da kommt ihr der fremde Pierce gerade recht. Obowohl beide nur einen Vertrag auf Zeit abgeschlossen haben, kann Zoey die unwiderstehliche Anziehungskraft von Pierce nicht lange verleugnen. Zwischen den beiden entsteht ein loderndes Feuer der Leidenschaft…

Kommentar:
Oh mein Gott … ! Zugegeben, der Anfang dieses Wild-West-Abenteuers ist ja noch ganz actionreich und nett, aber dann nimmt das Unheil seinen Lauf: Eine Unwahrscheinlichkeit jagt die nächste, die zahllosen verschiedenen Verwicklungen nehmen kein Ende. Das Buch bietet wirklich alles, was man sich nur an dramatischen Ereignissen vorstellen kann, gerne auch mehrfach, z.B. falsche Beschuldigungen, Lynchjustiz, Erpressungen und erzwungene Hochzeiten, Schwangerschaften, inzestuöse Beziehungen, Familiendramen und Kindheitstraumata, zahllose falsche Anklagen, Fehden mit alten Rivalen, Spionage und Verrat, Todesfälle und Entführunge – Connie Mason schöpft wirklich aus dem Vollen, vergisst dabei aber leider, wenigstens einen Handlungsstrang mal glaubwürdig auszuarbeiten. Ein klassischer Fall von überfrachtet.

Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass die Protagonisten hier auch nichts retten können. Könnten sie vermutlich nicht mal, wenn sie gut wären. Sind sie aber ohnehin nicht. Zoey schwankt irgendwo zwischen emanzipiert und naiv, ist aber alles in allem noch einigermaßen sympathisch. Pierce hingegen setzt dem Buch endgültig die Krone auf: Seine Arroganz und lächerliche Entrüstung darüber, wie gemein Zoey doch angeblich ist, nerven einfach – zumal der Handel, den sie ihm vorschlägt, völlig fair ist und ihm keinerlei Nachteile entstehen. Und während er fröhlich lamentiert über die Gemeinheit aller Frauen dieser Welt, hat der Moralapostel natürlich keinerlei Hemmungen, eine Jungfrau zu verführen. Die hats ja quasi gar nicht anders verdient.

Wertung:
1/15 – Ein Gnadenpunkt für eine zumindest ansatzweise emanzipierte Frau in Hosen, welche sie aber leider nicht anbehält. Das Buch verdient das Prädikat »haarsträubend«. Das Buch verdient das Prädikat »tödlich langweilig«

Stephanie Laurens: Verheißungsvolle Küsse

Originaltitel: The Promise in a Kiss
1. Teil der Cynster-Serie (Prequel)

Inhalt:
An einem verschneiten Winterabend stößt die junge Helena im Garten ihrer Klosterschule plötzlich auf einen attraktiven Fremden, der ihr einen leidenschaftlichen, verbotenen Kuss raubt. Sieben Jahre vergehen, in denen sowohl Helena als auch Sebastian Cynster, der Herzog von St. Ives, diesen Kuss nicht vergessen haben. Als St. Ives, mittlerweile ein arrivierter Mann des Adels, bei einem Ball die atemberaubend schöne Comtesse d’Isle den Raum betreten sieht, erkennt er in ihr Helena. Feuriges Begehren lodert in ihm auf, doch Helena sträubt sich – obwohl sie sich magisch zu ihm hingezogen fühlt …

Kommentar:
Bei »Verheißungsvolle Küsse« von Stephanie Laurens handelt es sich um den chronologisch ersten Teil der vielgelobten Cynster-Serie, die – so sagt man zumindest – jeder Regency-Fan unbedingt im Regal haben muss. Ich kann allerdings nur dringend davon abraten, mit diesem Buch in die Reihe einzusteigen, Chronologie hin oder her, denn es besteht die Möglichkeit, dass man anschließend nie wieder ein Buch dieser Serie zur Hand nimmt. Andererseits vielleicht kein allzu großer Verlust … 

Es liegt nicht an der eigentlichen Geschichte, dass dieses Buch so unerträglich ist, denn diese unterscheidet sich nur unwesentlich von den anderen »Er kam, sah und siegte«-Romanzen. Sebastian ist einfach ein typischer Cynster-Macho und Helena die Widerspenstige auf der Suche nach der wahren, echten, einzigen und ewigen Liebe. Das reicht für Laurens völlig, um ein Buch nach dem Geschmack ihrer Leser zu stricken.

Die Krux liegt in der Sprache der Autorin, ganz besonders in Verbindung mit der vorliegenden Übersetzung von Dinka Mrkowatschki, die wirklich eine Zumutung ist. Über typografische Fehler (unsinnige Zeilenumbrüche, Buchstabenverdreher und zahllose  Anführungszeichenfehler) könnte man ja mit viel, viel gutem Willen noch hinwegsehen, ebenso wie über die unzähligen Komma-Fehler. Es hört aber dann auf, wenn sich die Sprache anhört wie frisch aus einem Übersetzungsprogramm. Laurens‘ fragmentarische Sprache ist schon im Original recht eigentümlich und mutet nicht selten einigermaßen merkwürdig an; ins Deutsche übertragen ist der Stil aber –  zumindest in dieser Form – einfach eine Zumutung, denn was in einer Sprache funktioniert, funktioniert in der anderen noch lange nicht. Und ein paar Grundkenntnisse in Tempus-Angelegenheiten könnten könnten der Übersetzerin und dem Lektor (falls denn überhaupt einer beschäftigt wurde) weiß Gott auch nicht schaden –  oder sollte das Plusquamperfekt inzwischen abgeschafft worden sein,  ohne dass ich es bemerkt hätte?! All diese sprachlichen Unzulänglichkeiten führen jedenfalls dazu, dass die Formulierungen den Lesefluss immens stören und bisweilen gar zu ziemlicher Verwirrung führen. Beispiel gefällig? Bitte sehr: 

  • »Helena kam der Gedanke, nachdem sie so viel Zeit mit ihm verbrachte, dass sein oft zu auffälliges Verständnis und seine gesammelte Erfahrung in allen Dingen gesellschaftlichen Umgangs nicht gerade dazu beitrugen, andere Männer … in günstigem Licht erscheinen zu lassen.« (S. 51) 
  • »Wenn jemand Gold gewohnt war, grenzte es an Unwahrscheinlichkeit, dass er auf die Blendung von Blech hereinfiel.« (S. 51) 
  • »Ihr Augen waren große grüne Teiche, leicht darin zu lesen oder zu ertrinken. Sie war gefangen, verlockte … faszinierte.« (S. 129) 
  • »Was ihr etliches Kopfzerbrechen bereitete …« (S. 142) 
  • »Lass uns gemütlich sein.« (S. 143) 
  • »Das Licht der Fackeln fing sich in dem goldenen Reif aus Lorbeerblättern. Tanzte über die Maske aus massivem Gold, in die ebenfalls Lorbeerblätter gehämmert waren …« (S. 147) 
  • »Das Juwel hatte dieselbe Farbe wie seine Augen. Ebenso hypnotisierend.« (S. 200) 
  • »Er brach in ein zynisches Lachen, kein humorvolles, aus.« (S. 236) 
  • »Das Aufeinanderprallen von Willen und Verlangen ließ seinen Zorn, nie ein einfacher Zeitgenosse, an den Zügeln zerren – auf der Lauer, bereit auszubrechen.« (S. 239) 
  • »Ariele war größer als Helena, aber nicht überdurchschnittlich. Ihr Haar lag wie ein Vorhang aus altem Brokat über ihrem Rücken. Er konnte ihr Profil sehen, es war so vollkommen wie Helenas. Bemerkte, wie sie gestikulierte, rasch und behutsam, Phillipe beschwichtigte und seine Entschuldigung abwehrte. (S. 315) 

Noch irgendwelche Fragen? Vielleicht dazu, was sich Übersetzer und Verlag bei der Veröffentlichung dieses Machwerks gedacht haben – das ich übrigens in der dritten (!) Auflage gelesen habe! 

Wertung:
3 Gnadenpunkte für die Geschichte – wobei diese unabhängig von der katastrophalen Sprache natürlich schwierig zu beurteilen ist. Mir fehlt zugegebermaßen auch der Ehrgeiz, mir die Geschichte um den selbstherrlichen Schurken und die dominante Dame noch mal auf Englisch anzutun; so sehr hat mich der Inhalt dann auch wieder nicht gefesselt. Allen Englischlesern würde ich jedenfalls dringend dazu raten, das Buch im Original zu lesen. Wenn überhaupt!