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[Keine Rezension] Samantha Young: Down London Road

On Dublin Street, #2

Verlagstext:
Johanna Walker ist jung, attraktiv und kann sich vor Verehrern kaum retten. Aber jeder sieht nur ihre Schönheit, niemand kennt ihr Geheimnis. Sie will mit ihrem kleinen Bruder der Armut und der Gewalt in ihrer Familie entfliehen. Daher sucht Johanna einen soliden Mann, gutsituiert und zuverlässig. Stattdessen begegnet sie Cameron McCabe – gutaussehend, arrogant und irgendwie gefährlich. Gefährlich sexy. Er ist der Einzige, der wirklich in ihr Innerstes blicken will. Wird es ihm gelingen, ihre Mauer aus Zweifeln zu überwinden?

 
Kommentar:
Nach dem hervorragenden 1. Teil der »On Dublin Street«-Serie hing die Latte hoch für Band 2. So ganz konnte »Down London Road« das Niveau des Serienauftakts dann tatsächlich nicht halten, gute Unterhaltung war aber allemal geboten.

Johanna ist eine sympathische Heldin, die allerdings einen riesigen Sack voller Probleme mit sich herumschleppt. Zu ihrem gewalttätigen Vater besteht (zum Glück) keinerlei Kontakt und ihre Mutter ist alkoholkrank ist, was gleich auch noch alle möglichen Begleiterscheinungen wie ein hohes Aggressionspotenzial, Depression und Pflegebedürftigkeit mit sich bringt. Es ist an Jo, sich um ihren kleinen Bruder zu kümmern – was sie auch aufopferungsvoll tut – und die Familie zu finanzieren. Mit ihren zwei Jobs allein ist das nicht getan, deshalb ist sie stets auf der Suche nach einem »Sugar Daddy«, einem reichen Mann, der sie aushält – und mit dem Millionär Malcolm hat sie aktuell wieder einen solchen gefunden. Dummerweise verliebt sie sich Hals über Kopf in einen anderen, Cam – und entgegen aller Vernunft (bzw. dem, was Jo darunter versteht) verlässt sie Malcolm und beginnt eine funkensprühende Beziehung mit dem tätowierten Grafiker, der zwischenzeitlich als Barkeeper mit ihr zusammenarbeitet. Sie überdenkt ihr Leben neu, aber dem Glück stehen natürlich noch so einige Hindernisse im Weg – die ich ehrlich gesagt recht nervig fand. Das gilt sowohl für die Ereignisse rund um Samanthas Vater als auch für diese ganze Eifersuchtsdrama inklusive Cams indifferentem, in meinen Augen rücksichtslosem Verhalten in dieser Angelegenheit, das in meinen Augen so gar nicht zu der sonst so wunderbaren, verständnisvollen Figur passte.

Ingesamt aber – wie gesagt – ein Buch, das mich gut unterhalten hat. Ich freu mich schon auf mehr Romane der Autorin.

 

11/15
 

Serieninfo:
01 On Dublin Street | On Dublin Street. Gefährliche Sehnsucht
01.5 Christmas On Dublin Street
01.6 Until Fountain Bridge | Fountain Bridge. Verbotene Küsse
02 Down London Road | London Road. Geheime Leidenschaft
03 Before Jamaica Lane

[Keine Rezension] Earlene Fowler: Fool’s Puzzle

Titel der deutschen Ausgabe: Der Museumsmörder
Benni Harper, #1

 

Klappentext der deutschen Ausgabe:
Benni Harper, Ex-Cowgirl mit einer Vorliebe für edle Quiltdecken, muss noch einmal ganz von vorne anfangen. Nach dem tragischen Unfalltod ihres Mannes verlässt sie ihre Ranch und übernimmt in dem kleinen kalifornischen Küstenort San Celina die Leitung des Volkskundemuseums. Doch schon bei ihrer ersten Ausstellung gerät sie in schwere Turbulenzen. Die attraktive junge Töpferin Marla wird im Museum brutal erstochen, und Benni sieht verblüfft ihre Kusine Rita in Marlas Wagen vom Tatort verschwinden. Gabe Ortiz, der Polizeichef von San Celina, ist entschlossen, auf die Hilfe der kleinen, forschen Frau mit dem wirren Lockenhaar zu verzichten. Doch Benni lässt sich nicht aufhalten. Nach und nach stößt sie bei ihren eigenwilligen Nachforschungen auf alte Familiengeheimnisse, bizarre Lügengespinste – und darauf, was an jenem Abend, als ihr Mann Jack ums Leben kam, wirklich geschah …

 

Kommentar:
Fool’s Puzzle ist der erste Teil einer bislang 15-teiligen Cozy-Krimi-Serie um Benni Harper. In Deutschland ist nur ein Teil der Serie übersetzt worden, zudem unter Auslassung diverser früherer Bände.

Der deutsche Klappentext ist so detailliert, dass man sich weitere Hinweise zum Inhalt sparen kann; es wird alles Erwähnenswerte erwähnt. Vom Aufbau her erinnert das Buch etwas mehr an »normale« Krimis als andere Cozies, ansonsten hab ich nicht mehr zu sagen als zu den meisten anderen Büchern des Genres, die ich bislang gelesen habe: Nette Unterhaltung mit sympathischen Protagonisten, wobei Bennis Sturköpfigkeit und Ermittlungswut teilweise doch etwas anstrengend sind. Dennoch ein unterhaltsamer Einsteigsband zu einer Serie, die ich wohl weiter verfolgen werde.

 


10/15

 

 

Serieninfo:
01 Fool’s Puzzle | Der Museumsmörder
02 Irish Chain | –
03 Kansas Troubles | –
04 Goose in the Pond | –
05 Dove in the Window | –
06 Mariner’s Compass | Die geheime Botschaft
07 Seven Sisters | Sieben Schwestern
08 Arkansas Traveler | –
09 Step to the Altar | Die tödliche Braut
10 Sunshine and Shadow | Tödliche Schatten
11 Broken Dishes | Dunkle Geheimnisse
12 Delectable Mountains | Tod am Altar
13 Tumbling Blocks | –
14 State Fair | –
15 Spider Web | –

 

 

[Gelesen im September 2012]

[Keine Rezension] Jenn McKinlay: Sprinkle With Murder

Cupcake Bakery Mystery, #01

Klappentext:
Melanie Cooper and Angie DeLaura are finally living out their dream as the proud owners of the Fairy Tale Cupcakes bakery. But their first big client is a nightmare. She’s a bridezilla who wants 500 custom cupcakes for her wedding.

When Mel stumbles upon the bride-to-be dead-by-cupcake, she becomes the prime suspect. To save themselves and their business, the ladies need to find the real murderer, before the cupcake killer ices someone else.

 

Kommentar:
Meine Freundin hat sich dankenswerterweise erbarmt, mir diesen Cozy-Krimi zum Geburtstag zu schenken. Er stand schon länger auf meiner Wunschliste – mit Cupcake-Covern kriegt man mich einfach immer.

Melanie Cooper und Angie DeLaura haben ihren Traum verwirklicht – ein eigene Cupcake-Bäckerei. Der erste große Auftrag ist allerdings von Anfang an vertrackt: Die einigermaßen schwierige Braut ihres langjährigen Freundes und Geschäftspartners Tate möchte für die Hochzeit 500 Cupcakes, die die Welt zuvor noch nie gesehen hat und die folglich extra kreiert werden sollen. Als Melanie die anspruchsvolle Kundin zur Cupcake-Besprechung aufsucht, ist diese tot – und in der Hand hält sie einen von Mels Cupcakes. Mel gerät unter Mordverdacht, nicht zuletzt, weil man ihr ein Verhältnis mit dem Beinahe-Ehemann unterstellt, und nimmt die Ermittlungen schließlich selbst in die Hand, um sich und Tate zu rehabilitieren …

Das Buch an sich ist genau das, was man aufgrund des Klappentextes erwarten kann: Ein unspektakulärer, wenig überraschender, aber netter Krimi, in dem eine sympathische Cupcake-Bäckerin in eigenem Interesse ermittelt. Der Fall ist nicht übermäßig komplex, aber durchaus unterhaltsam, wobei das Buch aber ohnehin im Wesentlichen von den Personen bzw. der Personenkonstellationen getragen wird, wie das bei Cozies halt mal so üblich ist. Und wie ebenso bei Cozies aus dem Essens-Genre üblich, gibt es nicht nur leckere Beschreibungen der zubereiteten Speisen, sondern auch die Rezepte dazu.


10/15

 

Serieninfo:
01 Sprinkle with Murder
02 Buttercream Bump Off
03 Death by the Dozen
04 Red Velvet Revenge
05 Going, Going, Ganache

 

 

[Gelesen im August 2012]

[Rezension] Lisa Kleypas: Sugar Daddy

The Travis Family, #01

Verlagstext:

Liberty Jones has dreams and determination that will take her far away from Welcome, Texas—if she can keep her wild heart from ruling her mind. Hardy Cates sees Liberty as completely off-limits. His own ambitions are bigger than Welcome, and Liberty is a complication he doesn’t need. But something magical and potent draws them to each other, in a dangerous attraction that is stronger than both of them.

When Hardy leaves town to pursue his plans, Liberty finds herself alone with a young sister to raise. Soon Liberty is under the spell of a billionaire tycoon—a Sugar Daddy, one might say. But the relationship goes deeper than people think, and Liberty begins to discover secrets about her own family’s past.

 

Kommentar:

Lisa Kleypas‘ erster zeitgenössischer Liebesroman steht schon seit mehreren Jahren ungelesen in meinem Regal – er ist mir vor allem deshalb wieder eingefallen, weil gerade das Gerücht laut wurde, dass demnächst angeblich der vierte Band der Travis-Serie erscheinen soll.

»Sugar Daddy« dreht sich um die Halb-Mexikanerin Liberty Jones und ist vielmehr eine Lebens- als eine Liebesgeschichte. In dem Buch werden ca. zehn Jahre von Libertys Lebens erzählt, und zwar über weite Strecken episodenhaft im Schnelldurchgang. Der Stil ist eher berichtend als erzählend, was es nicht gerade einfach macht, so richtig in die Geschichte einzutauchen und mitzufühlen; komischerweise hat mich das Buch trotzdem gefesselt. Vermutlich, weil Liberty eine wirklich interessante Protagonistin ist. Sie führt ein bescheidenes Leben und muss einige Entbehrungen hinnehmen, vor allem, weil sie sich um ihre kleine Schwester Carrington kümmern muss. Doch sie ist zäh, jammert nicht und hat außerdem immer Menschen an ihrer Seite, die ihr – bemerkt oder unbemerkt – helfen, wenn sie Hilfe braucht. In der zweiten Hälfte des Buches lernt Liberty dann schließlich den Tycoon Churchill Travis kennen, der sie unter seine Fittiche nimmt und ihr die Chance ihres Lebens bietet.

Erst ab diesem Moment wird die Geschichte der Mittzwanzigerin als zusammenhängende Handlung ohne (größere) Zeitsprünge erzählt, und erst da startet die Liebensgeschichte so langsam. Allerdings nicht, wie der Klappentext suggeriert, mit dem über sechzigjährigen Churchill Travis, sondern mit dessen Sohn. Kaum scheint sie ihr Glück gefunden zu haben, trifft sie jedoch ihre große Liebe Hardy wieder, in den sie schon als Vierzehnjährige Hals über Kopf verliebt war und den sie nie vergessen konnte. Obwohl Hardy offensichtlich ebenfalls Gefühle für sie hatte, hat er sie damals aus Vernunftgründen stets abgewiesen und schließlich die Stadt verlassen, um sein Glück zu machen. Ausgerechnet jetzt kehrt er zurück und stürzt sie ins Chaos, denn sie fühlt sich sofort wieder zu ihm hingezogen und sieht sich gezwungen, ihre Gefühle auf den Prüfstand zu stellen. Das tut sie gründlich, doch am Ende hatte ich den Eindruck, dass sie eine gute Entscheidung getroffen hat.

Thematisch war das Buch genau mein Ding, mit der Umsetzung war ich – wie angedeutet – allerdings nicht ganz glücklich. Zehn Jahre eines Lebens in einem Buch zu erzählen und dabei punktuell einige prägende Ereignisse rauszugreifen, ist nicht wirklich meins. Ich hätte es eleganter gefunden, wenn die Vergangenheit anders, vielleicht in Rückblenden, aufgearbeitet worden wäre und vielleicht auch nicht ganz so ausführlich, sodass der Anteil zwischen Libertys gegenwärtigem Leben mit den Travises und der Vergangenheit ohne die Travises ausgewogener gewesen wäre. Trotz dieser Kritik hab ich mich aber richtig gut unterhalten gefühlt; Kleypas liegt mir einfach, egal, ob sie historische oder zeitgenössische Bücher schreibt. (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.)

 


11 Punkte

 

The Travis Family:
01 Sugar Daddy
02 Blue-Eyed Devil
03 Smooth Talking Stranger

[Rezension] Auerbach & Keller: Unter allen Beeten ist Ruh

Pippa Bolle, #1

Klappentext:
Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien-WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert. Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmer träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote …

 

Kommentar:
Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin – ich glaube, ich bin bei Amazon über den aktuellen Pippa-Bolle-Roman gestolpert. Das Covermotiv und die Inhaltsbeschreibung haben mich direkt angesprochen, sodass ich zugeschlagen habe, als ich den Roman bei Buchticket entdeckt habe.

Weil Pippa Bolle in den Werbetexten für die Serie mit Miss Marple verglichen wird, bin ich davon ausgegangen, dass sie ebenfalls eine ältere Frau ist. Die Zeichnungen auf dem Cover, aufgrund derer ich Pippa nicht für unter 60 halten würde, unterstreichen diese Annahme; es wird jedoch schnell klar, dass Pippa wohl deutlich jünger ist. Ihr Alter wird zumindest in diesem Buch nicht verraten, ich würde sie aber auf Mitte bis Ende 40 schätzen. Sie hat einen Berliner Vater und eine englische Mutter, von der sie das Aussehen einer englischen Rose geerbt hat, außerdem erfährt man, dass sie (mindestens) mollig ist und eine Vorliebe für exotische Kopfbedeckungen hat. Bis vor Kurzem hat sie mit ihrem Mann Leo in Italien gelebt, den sie nun aber verlassen hat, weshalb sie notgedrungen in der elterlichen Wohnung Quartier bezogen hat.

Weil Pippa für ihre Übersetzungsarbeit deutlich mehr Ruhe braucht, als sie in der Wohnung ihrer Eltern kriegen kann, nimmt sie dankend das Angebot an, einen Schrebergarten auf der (fiktiven) Berliner Insel Schreberwerder zu hüten. Dort ist es allerdings deutlich weniger idyllisch als angenommen, denn der Geschäftsmann Lutz Erdmann möchte ein Hanfhotel bauen und versucht zu diesem Zweck, den Bewohnern mit miesen Tricks ihre Parzellen abzuluchsen. Es herrscht Aufruhr im vermeintlichen Paradies, erst recht, als eine Bewohnerin, die sich besonders vehement gegen Erdmanns Pläne gewehrt hat, tot aufgefunden wird. Alles sieht nach einem Freitod aus, doch als nicht viel später ihr Erbe bei einem angeblichen Unfall ebenfalls stirbt, glaubt daran niemand mehr. Eher zufällig gerät Pippa in die Ermittlungen und fördert Erstaunliches zutage …

Das Buch, das als erster deutscher Cozy-Krimi beschrieben wird, hat wirklich richtig Spaß gemacht. Der Fall, den Pippa zu lösen hat, ist solide, obwohl man sich schnell denken kann, dass der offensichtliche Mörder am Ende nicht für die Taten verantwortlich ist. Auch wenn ich es bis zum Schluss irritierend fand, von der Protagonistin kein klares Bild zu haben, war sie sehr sympathisch. Gleiches gilt für sämtliche anderen Bewohner von Schreberwerder, die großteils vielleicht ein bisschen eindimsensional, aber trotzdem sehr lebendig und originell beschrieben sind. Zudem verleiht eine gehörige Portion Humor dem Buch zusammen mit dem locker-flockigen Stil einen hohen Unterhaltungswert und fängt ein paar drohende Längen auf. Pippa und ich werden definitiv in der Zukunft noch Zeit miteinander verbringen!


11 Punkte

 

Trivia:
Hinter dem Autorenduo mit dem kulturträchtigen Namen stehen Ute Mügge-Lauterbach und Brenda Stumpf (letztere könnte dem einen oder anderen auch unter dem Pseudonym Stella Conrad bekannt sein). Bei Aveleen Avide ist ein interessantes Interview mit Frau Keller online.

 

 

Serieninfo:
01 Unter allen Beeten ist Ruh
02 Dinner for one, Murder for two
03 Tote Fische beißen nicht
04 Ins Gras gebissen

 

 

[Gelesen im September 2012]

[Rezension] Sarah MacLean: One Good Earl Deserves a Lover

Rules of Scoundrels, #2

Klappentext:

Lady Philippa Marbury is . . . odd
The brilliant, bespectacled daughter of a double marquess cares more for books than balls, for science than the season, and for laboratories than love. She’s looking forward to marrying her simple fiancé and living out her days quietly with her dogs and her scientific experiments. But before that, Pippa has two weeks to experience all the rest—fourteen days to research the exciting parts of life. It’s not much time, and to do it right she needs a guide familiar with London’s darker corners.

She needs . . . a Scoundrel
She needs Cross, the clever, controlled partner in London’s most exclusive gaming hell, with a carefully crafted reputation for wickedness. But reputations often hide the darkest secrets, and when the unconventional Pippa boldly propositions him, seeking science without emotion, she threatens all he works to protect. He is tempted to give Pippa precisely what she wants . . . but the scoundrel is more than he seems, and it will take every ounce of his willpower to resist giving the lady more than she ever imagined.

 

 

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[Keine Rezension] Ben Aaronovitch: Schwarzer Mond über Soho

Originaltitel: Moon Over Soho
Peter Grant, #2

Klappentext:
Constable Peter Grant ist ein ganz normaler Londoner Bobby. Die Abteilung, in der er arbeitet, ist allerdings alles andere als normal: ihr Spezialgebiet ist – die Magie. Peters Vorgesetzter, Detective Inspector Thomas Nightingale, ist der letzte Magier Englands und Peter seit kurzem bei ihm in der Ausbildung.

Was im Moment vor allem das Auswendiglernen von Lateinvokabeln bedeutet, die uralten Zaubersprüche wollen schließlich korrekt aufgesagt werden. Doch als Peter eines Nachts zu der Leiche eines Jazzmusikers gerufen wird, verliert das Lateinstudium auf einmal seine Dringlichkeit. Peter findet heraus, dass in den Jazzclubs in Soho, im Herzen Londons, plötzlich verdächtig viele Musiker eines unerwarteten Todes sterben. Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu …

 

Kommentar:
Mit Band 1 der Serie um Zauberlehrling PC Peter Grant war ich ja nicht ganz zufrieden. Mir haben zwar Figuren und der Humor sehr gut gefallen, die Handlung fand ich aber nicht ganz überzeugend, weil sie mir einfach zu wirr fantastisch war.

Das Nachfolgebuch hat mir diesbezüglich deutlich besser gefallen: Die Story war diesmal trotz aller Fantastik in sich logisch und spannend – vorausgesetzt, man hat sich erst mal durch die ersten 100 Seiten gekämpft, die so zäh waren, dass ich das Buch fast abgebrochen hätte. Auch zwischendurch wurden mir die extrem vertieften Hintergrundinfos immer wieder mal ein bisschen zu viel; damit konnte ich aber angesichts der sonst interessanten Handlung gut leben.

Der Humor ist nicht mehr ganz so präsent wie im Vorgängerband, Peters regelmäßig eingestreute trockene Kommentare sind aber nach wie vor höchst amüsant. Der Zauberlehrling, der in Sachen Zauberei inzwischen nur mäßig vorangekommen ist, ist ein wirklich wunderbarer Protagonist, der mit Scharfsinn (meist), Loyalität, ausgeprägtem Realitätssinn und Zynismus punktet. Die Figuren, die ihm bei der Aufklärung des Falles um die Jazz-Vampire zur Seite stehen, sind allesamt kaum weniger sympathisch-skurril, von seinem angeschlagenen Ausbilder Nightingale über den stets besorgten Dr. Walid bis hin zur resoluten lesbischen Polizistin Stephanopouolos; nicht zu vergessen Peters Kollegin Leslie, die trotz ihrer lebensgefährlichen Verletzung im letzten Buch wieder mit von der Partie ist.

 


11 Punkte

 

Serieninfo:
01 The Rivers of London aka Midnight Riot | Die Flüsse von London
 – 10/15
02 Moon Over Soho | Schwarzer Mond über Soho
03 Whispers Under Ground

[Rezension] Lisa Kleypas: Rainshadow Road

Friday Harbour, #2

Kurzbeschreibung (Amazon):
Lucy Marinn is a glass artist living in beautiful, inspiring Friday Harbour, Washington. Creatively fulfilled and in love, she is content with her life, until she is stunned by the worst kind of betrayal: her boyfriend Kevin announces he’s leaving Lucy to be with her younger sister. Facing the disapproval of Lucy’s parents, Kevin asks his friend Sam Nolan, one of the owners of the Rainshadow vineyard, to ‚romance‘ Lucy and help her get over her anger. But when Sam and Lucy begin to fall in love, things become complicated, especially when Kevin starts to have second thoughts. And when Lucy discovers that the new relationship in her life began under false pretences, her world is shattered, and she is forced to question everything.

Kommentar:
Obwohl ich von Band 1 der Friday-Harbour-Serie nur mäßig begeistert war, war der Kauf von Band 2 ein Muss – ist halt Kleypas, und Kleypas steht auf meiner Autobuy-Liste.

Die Glaskünstlerin Lucy Marinn, die sich in einer glücklichen Beziehung wähnt, fällt aus allen Wolken, als ihr Freund ihr verkündet, sich in ihre Schwester verliebt zu haben. Und als wäre das nicht schlimm genug, verlangt er, dass Lucy so bald wie möglich die gemeinsame Wohnung räumt, damit er dort mit seiner neuen Liebe zusammenleben kann. Lucy ist tief getroffen von dem Verrat und schwört allen Männern ab, doch dann trifft sie den Winzer Sam Nolan. Er macht keinen Hehl daraus, dass er keine Beziehung will, ist aber nett, verständnisvoll, amüsant und kümmert sich fürsorglich um Lucy, als sie nach einem Fahrradunfall Hilfe braucht. Die beiden werden Freunde, doch dann kommt ihnen der Sex dazwischen – und auch wenn sie beide behaupten, dass sie keine feste Beziehung wollen, können sie ihre Gefühle nicht dauerhaft verleugnen …

Während »Christmas Eve at Friday Harbour« mit seinen nur etwa 200 Seiten ein ziemlich oberflächliches Buch mit eindimensionalen Figuren war, hat »Rainshadow Road« immerhin 100 Seiten mehr – was sich merklich positiv auf die Personenzeichnung auswirkt. Sam Nolans Familiengeschichte liefert den Background für seine Bindungsängste, und auch Lucys Charakter erscheint durch die Ereignisse in ihrer Jugend um ihre kranke Schwester und die Ungleichbehandlung durch die Eltern in neuem Licht. Beide Figuren sind uneingeschränkt sympathisch und liebenswert – wie Sam etwa mit seiner kleinen Nichte Holly oder der unglaublichen Bulldogge umgeht, das kann einem das Herz aufgehen lassen.

Die Geschichte an sich ist zugegebenermaßen nicht allzu spektakulär. Es ist wenig überraschend, dass die »Freundschaft plus Sex«-Bezeihung nicht dauerhaft funktioniert und dass irgendwann Liebe ins Spiel kommt, auch wenn die Protagonisten das lange Zeit leugnen. Eigentlich hat man sogar den Eindruck, als würden sie sich von vorneherein in die Tasche lügen, denn es herrschen unbestreitbar eine Anziehungskraft und Nähe zwischen ihnen, die weit über freundschaftliche Gefühle hinausgehen. Trotzdem ist die Geschichte – von einer etwas gehetzt wirkenden Phase gegen Ende abgesehen – schön erzählt, und es macht Spaß und ist manchmal auch rührend, sie zu verfolgen. Ein wenig seltsam empfand ich allerdings – wie schon in Band 1 der Serie – das magische Element. Es stört zwar nicht wirklich und nimmt auch nicht viel Raum ein, ist aber einfach ziemlich überflüssig.

Und auch wenn genau dieses seltsame magische Element in Band 3 sicher wieder mit von der Partie sein wird, freu ich mich schon sehr auf den nächsten Band, der im August erscheinen wird und von Sams Bruder Alex handelt, der in die Fußstapfen der Eltern getreten ist und ein echtes Alkoholproblem hat. Ich bin wirklich gespannt auf seine Geschichte.

Fazit:
11/15 – Ein unterhaltsamer Liebesromane mit sehr liebenswerten Figuren, der einfach Spaß macht.

 

 

Serieninfo:
01 Christmas Eve at Friday Harbour | Das Winterwunder von Friday Harbor (12/12) (Rezension)
02 Raindshadow Road
03 Dream Lake
04 Crystal Cove

[Rezension] Don Winslow: Pacific Private

Originaltitel: The Dawn Patrol
Boone Daniels, #01

 

Kurzbeschreibung (Amazon):
Boone Daniels lebt, um zu surfen. Nebenbei übernimmt er als Privatdetektiv ein paar Jobs, doch nie so viel, um nicht rechtzeitig bei Tagesanbruch am Strand zu sein, wo er mit seinen Kumpels die großen Wellen erwartet. Doch gerade, als Riesenbrecher auf Pacific Beach, Kalifornien zurollen, wie sie nur alle paar Jahre vorkommen, wird er in einen Fall verwickelt, der auch ein dunkles Kapitel seiner Vergangenheit betrifft.

 

Kommentar:
»Pacific Private« war eine Empfehlung meines Tischtennistrainers, nachdem ich ihn für Ilona Andrews begeistert hatte. Die Bücher haben natürlich herzlich wenig miteinander zu tun, aber ich weiß jetzt, dass D. (fast) so gute Buch- wie Tischtennistipps auf Lager hat! ;)

Im Zentrum des Buchs steht der passionerte Surfer Boone Daniels, ein ehemaliger Cop, der sich jetzt mit Aufträgen als Privatdetektiv über Wasser hält. Diesmal wird er von der Anwältin Petra beauftragt, nach einer verschwundenen Zeugin in einem Fall von Versicherungsbetrug zu suchen. Nicht viel später taucht eine Tote auf, die mit der gesuchten Stripperin in Zusammenhang steht, und es wird schnell klar, dass es hier um mehr geht als nur um Versicherungsbetrug. Ein paar ziemlich unangenehme Gangster der Stadt sind in die Sache involviert und setzen alles daran, die Zeugin – und notfalls auch alle, die mit dem Fall zu tun haben – zum Schweigen zu bringen.

Der Fall an sich entwickelt sich zügig, ist von Beginn an spannend und geht ab einem gewissen Punkt in eine völlig andere Richtung, als man zunächst angenommen hat – wobei am Ende aber alles logisch ineinandergreift. Das Buch erzählt aber nicht nur von diesem Fall, sondern legt ebenso großen Wert auf die Figuren – allen voran natürlich Privatdetektiv Boone und seine Vergangenheit, aber auch den Rest seiner Surferclique, die zum Teil ziemlich skurril ist. Einige Figuren im Buch entpuppen sich im Lauf der Zeit als nicht ganz das, was sie zu sein scheinen, und überraschen mit ungewöhnlichen Handlungen und Entscheidungen – die letztendlich aber doch nachvollziehbar sind, weil sie sich aus deren Geschichte ergeben.

Zunächst ziemlich gewöhnungsbedürtig fand ich die Erzählweise. Einblicke ins Innenleben der Figuren erhält man kaum; dafür gibt es einen auktorialen Erzähler, der (weitestgehend) abseits des Geschehens steht und nicht nur den Protagonisten Boone begleitet, sondern auch die fünf Leute aus Boones Surferclique »Pacific Dawn«, diverse Verdächtige und Gangster; daneben erzählt er aus der Vergangenheit von Personen und historischen Ereignissen, von Wellen und Winden. Jeder Aspekt der Handlung, ob er nun mit dem Fall zu tun hat oder nicht, kriegt es ein eigenes Kapitel, was am Ende die stolze Zahl von 155 bei 395 Buchseiten ergibt. Dieser ständige Wechsel verleiht der Erzählung ein ziemliches Tempo, wobei man aber zum Glück nur selten das Gefühl hat, dass man zur künstlichen Erzeugung von Spannung aus der eigentlichen Handlung gerissen wird. Dennoch muss man diese Form der Erzählweise mögen, um sich mit dem Buch anzufreunden.

 

Fazit:
10/15 – Ein solider, temporeicher Krimi, der nicht nur vom eigentlichen Fall, sondern auch von der Vielzahl der mitunter skurrilen Figuren lebt.

 

 

Serieninfo:
01 The Dawn Patrol | Pacific Private
02 The Gentleman’s Hour | Pacific Paradise

[Keine Rezension] Lori Handeland: Wolfsschatten

Originaltitel: Thunder Moon
Night Creature, #8

Inhalt (Amazon):
Grace McDaniel ist die Polizeichefin des Örtchens Lake Bluff, Georgia. Als nach einem merkwürdigen Gewittersturm auffällig viele ältere Menschen sterben, nimmt Grace die Ermittlungen auf. Irgendetwas scheint in Lake Bluff nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Graces Verdacht erhärtet sich, als ein geheimnisvoller Fremder im Ort auftaucht. Dr. Ian Walker verbindet traditionelle indianische Heilkunde mit moderner Medizin, und er scheint mehr über die rätselhaften Todesfälle zu wissen, als er zugibt. Doch trotz ihres Argwohns fühlt sich Grace stark zu dem attraktiven Arzt hingezogen.

Kommentar:
Selbst mit Band 8 wird die Night-Creatures-Serie von Lori Handeland nicht langweilig. Das liegt wohl zum einen daran, dass sie immer wieder neue Handlungsorte und spannende Personen aus dem Hut zaubert, vor allem aber an den immer neuen Themen. Diesmal hat man es mit einem weitgehend unbekannten Mythos zu tun, der die Geschichte zu etwas Besonderem macht – im Gegensatz zu vielen anderen paranormalen Liebesromanen hat man bei Handeland folglich nicht ständig den Eindruck, zum tausendsten Mal eine Variante des gleichen Plots zu lesen.

Die Figuren sind sympathisch, der männliche Protagonist ist wie bei Handeland üblich ein wenig undurchsichtig und trägt ganz offensichtlich ein Geheimnis mit sich herum, das die Protagonistin zu lüften hat. Im Großen und Ganzen verläuft die Liebesgeschichte nicht übermäßig überaschend, eingebettet in das interessante Setting und angereichert mit einigen netten und amüsanten Begebenheiten ist das Buch aber dennoch sehr kurzweilig.

Die Jägersucher um Edward Mandenauer, die als verbindendes Element der Serie dienen und deshalb manchmal etwas erzwungen wirkende Kurzauftritte haben, bleiben dem Ort des Geschehens diesmal persönlichlich fern und treten nur am Telefon in Erscheinung. Sie haben ganz offensichtlich ihre eigenen Probleme, was mich den nächsten Band mit Spannung erwarten lässt.

Fazit:
11/15 – Vor allem aufgrund eines relativ unbekannten Mythos als Basis liefert das Buch richtig gute Unterhaltung.

 

 

Serieninfo:
01 Blue Moon | Wolfskuss – 14/15
02 Hunter’s Moon | Wolfsgesang – 13/15
03 Dark Moon | Wolfsglut (Rezension)
04 Crescent Moon | Wolfsfieber (Rezension)
05 Midnight Moon | Wolfsbann (Rezension)
06 Rising Moon | Wolfspfade (Rezension)
07 Hidden Moon | Wolfsdunkel (Rezension)
08 Thunder Moon | Wolfsschatten (Rezension)
09 Marked by the Moon | Wolfsfeuer
10 Moon Cursed | Wolfsmagie (12/12)
11 Crave the Moon