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[Keine Rezension] Carina Bartsch: Kirschroter Sommer

Serie: Farbenfrohe Jahreszeiten, #1

Verlagstext:
Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?

 

Kommentar:
Ich hab mich mal wieder verführen lassen und ein Buch einer mir unbekannten Autorin aufgrund zahlreicher grandioser Rezensionen gekauft. Keine gute Idee – ich hab jetzt 10% gelesen und bin schon völlig entnervt. Es folgt also mal wirklich [Keine Rezension].

»Kirschroter Sommer« liest sich, wie ich mir ein Buch aus der »Freche Mädchen – freche Bücher«-Serie vorstelle. Die Figuren wirken extrem pubertär und mitnichten, als seien sie Anfang 20 und imstande, einer Uni-Vorlesung zu folgen. Kindische Dialoge, alberne (wenn auch zugegebenemaßen hippe) Begriffe wie »un-fucking-glaublich« und eine Heldin, deren Dusseligkeit bei jeder Gelegenheit betont wird, tragen weiter dazu bei, mich aus dem Augenrollen und Haareraufen nicht mehr rauskommen zu lassen. Und natürlich studiert die liebe Emely Literaturwissenschaften – ein Muss in solchen Büchern – und ergeht sich in hochtrabenden Betrachtungen dazu: »Literatur war mit einem magischen Zauber belegt, der mich mit all seiner Kraft gefangen hielt.« (Anmerkung einer Literaturwissenschaftlerin: Mit dieser verklärten Betrachtungsweise kommt man in dem Fach nicht weit.)

Und die Handlung scheint auch nicht besser: Emely (Was ist das eigentlich für ein Name?!) trifft nach längerer Zeit den Bruder ihrer Freundin wieder, Elyas (Was ist das eigentlich für ein Name?). Emely war mal in ihn verliebt, oder vielleicht lief auch was zwischen den beiden, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau raus. Es ist jedenfalls offensichtlich, dass die beiden trotz aller Kabbeleien (die wieder alle Leser außer mir witzig zu finden scheinen) irgendwie aufeinander abfahren. Und ebenso offensichtlich ist auch, wer hinter Emelys geheimnisvollem Verehrer Luca steckt, der nach einem vielsagenden Gespräch zwischen Emely und Elyias aus dem Nichts auftaucht.

Ich glaube, ich hab keine Lust, »Kirschroter Sommer« weiterzulesen. Mir ist das alles zu naiv, und nachdem ich bei Amazon in einer Rezension gesehen habe, dass das Buch ein offenes Ende hat und man auch noch den zweiten Band, »Türkisgrüner Winter«, lesen muss, wenn man wissen will, wie die Geschichte ausgeht, dann scheint mir, dass ich für den geringen Unterhaltungswert bei Weitem zu viel Zeit investieren muss. Zumal in besagter Rezension auch noch was von Hin und Her und ständigen Zickereien seitens der Heldin zu lesen war …

[Rezension] Jenny Downham: Ich gegen dich

Originaltitel: You Against Me

 

Verlagstext:
Als Mickey erfährt, dass Tom, Sohn reicher Eltern, seine fünfzehnjährige Schwester Kathryn vergewaltigt haben soll, will er sich rächen. Da kommt ihm der Flirt mit Toms Schwester Ellie mehr als gelegen. Als Liebe daraus wird, muss er sich entscheiden, auf wessen Seite er steht: Hält er zu Kathryn, dem Opfer, zu seiner Mutter, einer Alkoholikerin und seiner kleinen Schwester Holly, oder gibt er der Liebe eine Chance? Und auch Elli stürzt die Beziehung zu Mickey in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Bruder weiter schützen oder auspacken? Und was wird dann aus ihrer Familie? Ein spannender Roman über die Liebe, die Lust am Leben und die Entdeckung des eigenen Muts, den man nicht mehr aus der Hand legt, bis zur allerletzten Zeile.

 

Kommentar mit Spoilern:
Ich bin verärgert, meine Zeit mit diesem Buch verschwendet zu haben. Nachdem ich erst nicht reinkam, wurde es im Mittelteil etwas besser, nur um dann wieder ganz furchtbar langweilig zu werden und in einem unsäglichen Ende zu versanden. Aber ich hätte es wissen müssen; der deutsche Verlag hat offenbar mit Absicht ein so bescheuertes Cover gewählt – als Abschreckungsmaßnahme!

 

Es geht um ein Mädchen aus gutem Hause, dessen Bruder Tom der Vergewaltigung bezichtigt wird. Er bestreitet alles und behauptet, Karyn hätte es gewollt; Protagonistin Ellie, die ebenfalls im Haus war, gibt an, nichts von der Sache mitbekommen zu haben. Es ist allerdings schnell klar, dass sie mehr weiß. Kurz nach dem Verbrechen lernt Ellie einen wundervollen Jungen kennen und lieben – der sich nicht viel später als Karyns Bruder entpuppt. Er wollte sie ursprünglich für die Handlungen ihres Bruders bezahlen lassen bzw. sie aushorchen, verwirft seine Pläne allerdings, weil er sich ebenfalls in Ellie verliebt. Logischerweise steht die Beziehung der beiden unter keinem guten Stern …

Eigentlich finde ich das Thema ja grundsätzlich interessant, denn es geht darum, dass Ellie die folgenschwere Wahl treffen muss, ob sie ihr Wissen über Toms Tat verschweigen und ihren Bruder schützen soll oder ob sie die Wahrheit sagen soll – und sich somit gegen ihre Familie wenden. Das Buch ist fast zu Ende, als Ellie sich entscheidet, doch obwohl ich das Mädchen bis dahin 300 Seiten lang begleitet habe, ist mir absolut unklar, wieso sie sich letztendlich so entschieden hat. Ihr eigener Konflikt wird auch nicht so richtig deutlich, denn sie setzt sich eigentlich gar nicht wirklich mit den Vorkommissen in jener Nacht auseinander, zumindest nicht für den Leser nachvollziehbar. Zudem werden die Geschehnisse nicht final geklärt; es bleiben diverse Fragen offen. Außerdem wird die Schuldfrage für meinen Geschmack nicht ausreichend problematisiert – was aber meines Erachtens unabdingbar ist, wenn man schon ein solches Thema aufgreift. Ich erwarte keine moralische Wertung, aber doch zumindest ein Aufzeigen der verschiedenen möglichen Betrachtungsweisen und auch Motive.

Ich hätte dem Buch vielleicht trotzdem noch 3 Sterne (7 Punkte) gegeben, wenn mich der Fortgang der Handlung nach Ellies neuer Aussage so geärgert hatte: Nachdem wir nämlich endlich so weit sind, dass Ellie die Wahrheit sagt, erfährt man zwar, dass die Gerichtsverhandlung ganz schön hart für alle Beteiligten werden wird, vornehmlich für Ellie und Karyn, tatsächlich endet das Buch aber vorher – was ich echt ärgerlich finde, zumal immerhin noch die Option in den Raum gestellt wird, dass Tom selbst die Wahrheit sagen und somit die beiden Mädchen vor der Schmach bewahren könnte.

Die Liebesgeschichte hat mich vollkommen kaltgelassen, und weder Ellie noch Mikey haben mich in irgendeiner Form berührt; mir war selten so egal, was aus der Beziehung der Protagonisten wird. Überdies mussten noch diverse Klischees ins Buch gepackt werden, so kommt Tom aus reichem Hause und Karyn aus einer sozial schwachen Familie mit einer Alkoholikermutter, die nur bedingt in der Lage ist, die Verantwortung und Fürsorge für ihre Kinder zu übernehmen (man hört förmlich das Gemunkel, dass es unter den Umständen kein Wunder ist, dass die 15-jährige Tochter sturzbetrunken in so eine Situation geraten ist). Aber zum Glück ist da ja der verantwortungsbewusste Mikey, der die Welt seiner Familie, ach was, eigentlich die ganze Welt, wieder ins Lot bringt.


5 Punkte

[Keine Rezension] Kai Meyer: Asche und Phönix

Verlagstext:
Parker und Ash haben nichts gemeinsam. Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des Magiers Phoenix aus den »Glamour«-Filmen. Sie ist eine »Unsichtbare«, nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut. Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d’Azur – auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer dämonischen Macht, die sie gnadenlos jagt.

Kommentar:

Als Kai Meyer sein neues Buch vorgestellt hat, war ich sofort Feuer und Flamme: Nicht nur das Cover fand ich extrem ansprechend, sondern auch den Klappentext. Letzteren hab ich allerdings mal wieder nicht aufmerksam genug gelesen bzw. bei »teuflischer Pakt«, »dämonische Macht« und »gnadenlose Jagd« einfach nicht geschaltet. Während ich also blauäugigerweise dachte, ich kriege eine reale Geschichte über einen Jungen und seiner Verbündeten auf der Flucht vor dem Ruhm (was auch insofern doof war, weil Meyer Bücher ja immer zumindest starke fantastische Elemente haben), bekam ich es tatsächlich mit einer fantastischen Geschichte zu tun, in deren Zentrum eine Art Teufelspakt steht. (Dass dieses Thema von unzähligen Rezensenten als ach so innovativ und neu gepriesen wird, kann ich übrigens nur auf mangelnde Literatur-, Sagen- und Filmkenntnisse zurückführen!)

Ich hätte damit leben können, dass ich was anderes kriege als erwartet, zumal ich Teufelspaktgeschichten eigentlich immer ganz faszinierend finde. Leider ist die Umsetzung hier nicht wirklich spannend: Alles, was mit dem Teufelspakt zu tun hat, ist wenig überraschend, und darüber hinaus gibt es im wesentlichen Verfolgungsjagden und Gemetzel. Parker und Ash sind während der kompletten Handlung auf der Flucht: erst vor den Paparazzi und Fans, dann vor ihrem überirdischen und eigentlich übermächtigen Widersacher namens Libatique und dessen skurrilen Zombies. Zahllose Leichen pflastern ihren Weg, und es geht teilweise wirklich ganz schön ekelhaft und brutal zu – für schwache Nerven ist das Buch definitiv nichts.

Hinzu kommt, dass Parker und Ash trotz der vielversprechenden Einführung letztendlich sehr blass bleiben. Man erfährt extren wenig über ihren Hintergrund und ihre Vergangenheit und ebenso wenig über ihr Wesen. Ich assoziiere mit beiden keinerlei Charakterzüge und Besonderheiten, die sie bemerkenswert machen würden. Für Ash gilt das noch viel mehr als für Parker, da hilft auch ihr eigenwilliges Hobby nichts, alles Mögliche und Unmögliche zu fotografieren und die Fotos irgendwo hinzupinnen. Beide sind einfach nur irgendwelche Teilnehmer an einem Actionspektakel, in das sie ohne eigenes Verschulden geraten sind. Und auch in Sachen Nebenfiguren hat »Asche und Phönix« wenig zu bieten, zumal diese – kaum eingeführt – auch schon wieder massakriert werden.

Richtig schlecht ist das Buch bei aller Kritik nicht, aber der große Wurf ist dem Autor für meinen Geschmack auch nicht gelungen – wobei fairerweise noch mal darauf hingewiesen sei, dass ich solche actionreichen Stoffe einfach auch nicht besonders mag. Davon abgesehen drängt sich mir aber der Gedanke auf, dass Meyer möglicherweise doch lieber beim Schreiben von Trilogien bleiben sollte, bei denen er Zeit hat, eine Geschichte und vor allem die Charaktere ausgiebig zu entwickeln.

 


6 Punkte

[Rezension] Kat Kacvinsky: Dylan und Gray

Originaltitel: First Comes Love
Dylan und Gray, #1

Klappentext:
Gray ist ein cooler Typ. Er läuft nur mit seinem iPod auf den Ohren rum und interessiert sich nicht sonderlich für das, was um ihn herum passiert. Dylan ist das pure Gegenteil: Sie sprüht vor Energie, steckt voller Ideen und vor allem will sie aus jedem Tag etwas Besonderes machen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – und doch bemerken sie einander, lernen sich kennen, freunden sich an und verlieben sich schließlich ineinander. In Dylans klapprigem Auto erkunden sie die Wüste in der Sommerhitze, sie schreiben eine Ode auf einen Kaktus und adoptieren einen zotteligen Hund. Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende. Gray winkt ein Sportstipendium an einem weit entfernten College. Und auch Dylan hat Pläne: Sie will die Welt sehen und weiter jeden Tag wie ein Wunder erleben. Die beiden erleben, wie leicht es ist, sich zu verlieben – und wie viel schwerer es sein kann, sich zu verzeihen und wiederzufinden, wenn man sich einmal verloren hat.

Kommentar:
Ich kann gar nicht sagen, was mich genau dazu bewogen hat, die Leseprobe von »Dylan und Gray« zu lesen; es muss wohl tatsächlich das deutsche Cover gewesen sein. Nach dem Reinlesen stand dann zweifelsfrei fest: Das Buch muss ich haben. Sofort. Und oh Wunder, als es hier war, hab ich’s tatsächlich auch sofort angelesen – und nicht mehr weggelegt. In Worte fassen kann ich meine Gedanken in diesem Fall aber nicht ohne Spoiler. Wer nicht weiterlesen will, dem sei nur gesagt: Es ist ein wundervolles Buch, wenn man ruhige Geschichten mag.

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[Rezension] Tahereh Mafi: Ich fürchte mich nicht

Originaltitel: Shatter Me
Shatter Me, #01

 

Klappentext:
Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht …

 

Kommentar:
Ich bin ja bekanntermaßen kein großer Freund von Dystopien – »The Hunger Games« sind da die Ausnahme, die die Regel bestätigen –, insofern hat mich »Ich fürchte mich nicht« auch kein bisschen interessiert. Da mir allerdings unaufgefordert ein Exemplar zugeschickt wurde, wollte ich wenigstens mal reinlesen und nach 50 Seiten entscheiden, ob das Buch was für mich ist oder nicht. Nach 50 Seiten war ich irgendwie fasziniert, auch wenn noch nicht viel passiert war, also hab ich weitergelesen, um am Ende doch eher enttäuscht und gelangweilt zurückzubleiben.

Juliette hat die Fähigkeit, andere Menschen mit ihrer Berührung zu töten, indem sie ihnen den Lebensgeist entzieht. Als sie auf diese Weise versehentlich einen kleinen Jungen umbringt, beginnt eine schreckliche Leidenszeit für sie, und schließlich wird sie weggesperrt. Die Handlung beginnt, als Juliette nach 264 Tagen Isolationshaft unverhofft einen Zellengenossen kriegt: Adam, zu dem sie sich auf seltsame Weise hingezogen fühlt. Nicht viel später darf sie sogar ihre karge Zelle verlassen, wird mit schicken Kleidern ausstaffiert und erhält erstmals seit Langem wieder etwas Vernünftiges zu essen. Doch das neue Leben bedeutet nichts Gutes für das Mädchen – der skrupellose Machthaber Warner hat sie aus der Isolation geholt, um sich ihrer als Waffe zu bedienen: Sie soll mit ihrer besonderen Fähigkeit für ihn töten. Für Juliette steht das außer Frage, also beschießt sie gemeinsam mit Adam die Flucht.

Das Buch hat mich zu meinem eigenen Erstaunen gleich zu Beginn sehr fasziniert. Das lag weniger am Inhalt als an der Sprache, die metaphorisch, poetisch, teilweise leicht experimentell und hochemotional ist. An manchen Stellen übertreibt es die Autorin mit ihren Bildern und Vergleichen ein wenig, insgesamt funktioniert der Stil hier für mich aber sehr gut. Gleiches gilt für die Wiederholung von verstärkenden Schlüsselwörtern (»Diese blauen blauen blauen Augen aus meinem Kopf zu verbannen, aber ich kenne ihn ich kenne ihn ich kenne ihn, vor drei Jahren habe ich ihn zuletzt gesehen.«, S. 46) sowie für das Stilmittel der Durchstreichungen, das immer dann eingesetzt wird, wenn Juliette etwas denkt, was sie nicht denken darf oder will, was sie nicht wahrhaben und lieber verdrängen will.

»Tut mir leid, dass ich mich wie ein Arschloch benehme«, sagt er leise zur Wand. Er fasst mich nicht an, und ich bin enttäuscht froh, dass er es nicht tut. Ich wünschte, er würde mich berühren. Er sollte es lieber nicht tun. Niemand sollte mich berühren.

Gerade anfangs wird diese Technik sehr häufig eingesetzt und bisweilen auch so sehr übertrieben, dass es schon mal nerven kann. Doch je mehr Juliette im Laufe der Geschichte mit sich im Reinen ist, desto weniger verdrängenswerte Gedanken gibt es, sodass gegen Ende kaum noch Durchstreichungen zu finden sind. Ich kann mir dennoch gut vorstellen, dass es Leser gibt, die wenig begeistert von den Durchstreichungen und der bildreichen Sprache sind – mir hat der Stil aber wie gesagt gut gefallen, nicht zuletzt, weil er der Erzählung große Intensität und eine besondere Nähe zur Figur Juliette verleiht.

Was die Handlung angeht, bin ich leider weniger deutlich beeindruckt. Ich hatte das Gefühl, dass eigentlich so gut wie nichts passiert und dass die Geschichte erst am Ende des Buches wirklich losgeht und nur eine Hinführung zu den eigentlichen Geschehnissen ist, die in den weiteren Bänden der Trilogie stattfinden werden. Hinzu kommt, dass es doch einige Ungereimtheiten gab bzw. Aspekte, die ich der Autorin so nicht abkaufen kann, z.B. dass Warner Juliette in ihren Räumen auf einmal unbewacht lässt oder dass Juliette sich nicht an Adam erinnert, obwohl sie ihn seit vielen Jahren kennt und liebt. Wie häufig bei solchen Büchern konnte mich überdies auch die Romanze zwischen den jugendlichen Helden nicht überzeugen, die wie ein notwendiges Anhängsel wirkt in einer Geschichte, in der es im Grunde ums Überleben geht.

Auch wenn ich Ergüsse der Rezensenten zum Coverdesign üblicherweise eher albern finde, möchte ich in diesem Fall lobend das Spiel mit der Typografie erwähnen, das es ermöglicht, den Titel auf verschiedenste Weise zu lesen. Dummerweise hab ich mir daraufhin auch den Rest des Covers näher angeschaut und festgestellt, dass die Figur ganz schön schlecht freigestellt wurde und vor allem keine Füße – oder zumindest keine Zehen – zu haben scheint. *???*

 

Fazit:
8/15 – Eine Geschichte, die nicht so richtig in die Gänge kommt und nur eine Vorbereitung auf das zu sein scheint, was in den nächsten Bänden geschieht – darüber kann auch alle Sprachgewalt nicht hinwegtäuschen.

 

 

Serieninfo:
01 Shatter Me | Ich fürchte mich nicht
02 Unravel Me (02/2013) | N.N.
03 N.N.

[Keine Rezension] Stephanie Perkins: Herzklopfen auf Französisch

Originaltitel: Anna and the French Kiss

 

Kurzbeschreibung (Amazon):
Ein Jahr in Paris? Die 17-jährige Anna könnte sich Besseres vorstellen, als in einem Land zur Schule zu gehen, dessen Sprache sie nicht spricht. Und dafür muss sie auch noch ihren Schwarm in Atlanta zurücklassen. Doch schon bald lernt die angehende Filmkritikerin das französische Leben zu schätzen: echter Kaffee, wunderschöne Gebäude und Kinos wohin man schaut! Vor allem der attraktive Étienne führt Anna durch das schöne Paris – und wird zu ihrem besten Freund. Doch als ihre Freundschaft immer enger wird, sind beide verunsichert – und das nicht nur, weil Étienne eine Freundin hat …

 

Kommentar:
»Anna and the French Kiss« stand lange Zeit auf meiner Wunschliste, weil es jede Menge hervorragende Rezensionen erhalten hat und der Beschreibung nach auch wirklich niedlich klang. Nachdem ich allerdings zunächst den Nachfolger »Lola and the Boy Next Door« (Rezension) gelesen hatte, war ich mir nicht mehr so sicher, ob »Anna« tatsächlich was für mich sein könnte. Ich hab trotzdem zugeschlagen, als jetzt die günstige deutsche Ausgabe erschienen ist.

»Herzklopfen auf Französisch« fällt zuallererst durch das Cover auf, das zwar ganz hübsch ist, aber von mir – angesicht des Originals – trotzdem direkt als »zu kindlich« kritisiert wurde. Das allerdings zeigt mal wieder, dass man nicht über passende oder unpassende Umschlaggestaltung urteilen sollte, wenn man den Inhalt nicht kennt, denn weit gefehlt – das Cover passt perfekt für die eigentliche Zielgruppe (die vom deutschen Verlag mit 12–15 angegeben wird). Das Buch an sich vermutlich auch. Nur leider bin ich ganz offensichtlich nicht die Zielgruppe – was ich vollkommen falsch eingeschätzt hatte, denn ich kann mich ja durchaus schon mal für Lovestorys mit jugendlichen Protagonisten erwärmen (z.B. für die von Simone Elkeles).

Die Geschichte und die Protagonisten sind zweifellos süß, aber kein bisschen mehr. Die Autorin hat mich einfach nicht so richtig abgeholt, vor allem deshalb, weil ich nicht nachfühlen konnte, dass, wie und warum sich die Gefühle zwischen Etienne und Anna vertieft haben. Wenn man von einer Beziehung erzählt, die sich langsam über einen Zeitraum von einem knappen Jahr verändert, muss man die Entwicklung nachvollziehbar machen; das ist Perkins meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen. Es fehlen alles in allem etwas Tiefe und ein wenig mehr Drama – das Zusammenfinden des Paars verläuft komplett unspektakulär.

Hinzu kommt, dass die beiden Protagonisten zwar durchaus sympathisch, aber für meinen Geschmack viel zu brav und ganz schön langweilig sind. (Damit haben sie übrigens genau den Eindruck bestätigt, den ich von ihnen in »Lola« von ihnen gewonnen habe). Auch die Nebenfiguren inklusive all ihrer Konflikte miteinander und mit den Protagonisten konnten mich nicht wirklich fesseln – es blieb alles an der Oberfläche und war für mein Empfinden ziemlich »teenie«. Trotzdem interessiert mich komischerweise, was mit Isla und Josh im nächsten Buch der Autorin passiert. (Ich kanns selbst kaum glauben nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Perkins! Ein klassischer Fall von unbelehrbar.)

 

Fazit:
9/15 – Ganz niedlich, aber nicht mehr.

 

[Keine Rezension] Kiersten White: Flames’n’Roses

Originaltitel: Paranormalcy
Paranormalcy, #1

Klappentext:
Hi, ich bin Evie und eigentlich total normal. Dachte ich zumindest immer. Also, mit Ausnahme von meiner besten Freundin, die eine Meerjungfrau ist, und von meinem Exfreund, einer Fee. Und abgesehen davon, dass ich die einzige Person auf der Welt bin, die die Tarnung von paranormalen Wesen durchschauen kann. Deswegen arbeite ich für die Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler. So viel zum Thema normal.

Und dann ist Lend auf der Bildfläche erschienen. Lend ist supersüß, kann gut zuhören und ist ein Gestaltwandler. Und weil er in unsere Zentrale eingebrochen ist, steht nun meine ganze Welt auf dem Kopf und es ist die Rede von einer dunklen Prophezeiung, die leider bis ins Detail auf mich zutrifft.

Nee, böse bin ich nicht, das muss eine Verwechslung sein. Ich muss dem Ganzen auf den Grund gehen, denn ich will endlich wissen, wer ich wirklich bin, und: Ich will Lend nicht verlieren!

Kommentar:
»Flames’n’Roses« ist der Auftaktband einer Trilogie und mal wieder ein Beispiel für ein Buch mit zwei vollkommen unterschiedlichen Hälften. Das Buch startet süß und locker-flockig, wird im Laufe der Handlung aber deutlich düsterer und hat mir persönlich gegen Ende deutlich weniger gefallen als zu Beginn. Das ist aber absolut nicht fundiert zu begründen, sondern hängt schlicht damit zusammen, dass ich die Richtung, die die Geschichte genommen hat, nicht so sehr mochte.

Passend zu den beiden recht unterschiedlichen Buchhälften, habe ich mich während des Lesens mehrfach gefragt, was für eine Art von Buch das wohl sein soll und für welche Zielgruppe. Zunächst hatte ich den Eindruck, es handle sich um leichte Unterhaltung für jüngere Leser – was durch das verspielte deutsche Cover (das m.E. alles andere als gut zum Buch passt) und die Überschriften in rosafarbener Schnörkelschrift unterstrichen wird. Später hatte ich dann den Eindruck, die Zielgruppe müsste doch älter sein als zuvor angenommen, allerdings immer unter der Berücksichtigung der Blauäugigkeit von Evie. Und nein, ich muss ein Buch nicht unbedingt in eine bestimmte Schublade stecken, aber ich hatte hier einfach den Eindruck, der Roman sei nicht ausgewogen, und das hat mich beim Lesen irritiert.

Trotzdem ist das Buch insgesamt ganz unterhaltsam. Es gibt einige nette Ideen und einen ganz gelungenen Mix altbekannter paranormaler Elemente, und die Protagonistin Evie ist – obwohl sie manchmal doch arg jung und naiv wirkt – eine wirklich nette Heldin. Ebenso sympathisch ist ihr Schwarm Lend, mit dem sie eine – sehr harmlose – Liebelei anfängt.

Obwohl die Geschichte mindestens noch zwei Fortsetzungen erleben wird (ich sag das deshalb, weil es ja nicht die erste Trilogie wird, die dann doch ausgeweitet wird), kann man mit dem Abschluss von Band 1 gut leben. Wer – wie ich – nicht restlos überzeugt von der Serie ist, kann sich die weiteren Bände problemlos schenken.

Fazit:
8/15 – Ein Buch mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften, das mich nicht restlos überzeugen konnte.

 

 

Serieninfo:
01 Paranormalcy | Flames’n’Roses
02 Supernaturally | Dreams’n’Whispers
03 Endlessly | N.N.

[Keine Rezension] Simone Elkeles: Du oder die große Liebe

OT: Chain Reaction
Perfect Chemistry, #3

Klappentext (Amazon):
Eigentlich wollte Luis Fuentes sich auf der Hochzeit von seinem Bruder Alex mit dessen Freundin Brittany nur mit den Mädchen amüsieren – aber dann trifft er Nikki und verliebt sich postwendend in sie. Doch das Letzte, was Nikki will, ist, sich nach dem Fiasko mit Marco auf einen weiteren Latino-Macho einzulassen – und so gibt sie Luis einen Korb. Blöd nur, dass der überaus attraktive Luis ihr seit ihrem ersten Treffen partout nicht mehr aus dem Kopf geht! Noch blöder allerdings, dass Luis gerade, als die Sache zwischen ihm und Nikki ernst wird, in die Fänge der gefährlichen Latino Blood Gang gerät …

Kommentar:
Band 3 der Serie um die mexikanischen Fuentes-Brüder fällt im Vergleich zu den beiden Vorgängerbüchern etwas ab. Zum einen ist die Geschichte noch viel unglaubwürdiger, zum anderen ist die Lovestory zwischen den Protagonisten lange nicht so prickelnd. Dass Luis Nikki von vornherein belügt, empfand ich als ebenso nervig wie die Tatsache, dass er sehenden Auges in sein Unglück rennt und sich der Gang anschließt, statt vielleicht mal mit seinen gangerfahrenen Brüdern zu sprechen – und das, obwohl diese Gang-Sache nie sein Thema war. Erschwerend hinzu kam das Geheimnis um seinen Background, das mir einfach nicht gefallen hat. Alles in allem hat mich das Buch nicht so packen können wie die beiden Vorgängerbände, und ich bin jetzt auch wirklich froh, dass diese Gang-Geschichten von Elkeles ein Ende haben, denn drei Bücher mit diesem Setting reichen bei Weitem aus, und es wiederholt sich doch so Einiges.

Fazit:
10/15 – Ganz guter Liebesromane für Jugendliche, der aber nicht an die Vorgänger heranreicht.

 

 

Serieninfo:
01 Perfect Chemistry | Du oder das ganze Leben – 13/15
02 Rules of Attraction | Du oder der Rest der Welt – 13/15
03 Chain Reaction | Du oder die große Liebe

[Rezension] Jamie McGuire: Beautiful Disaster

 

Kurzbeschreibung (Amazon)
The new Abby Abernathy is a good girl. She doesn’t drink or swear, and she has the appropriate percentage of cardigans in her wardrobe. Abby believes she has enough distance between her and the darkness of her past, but when she arrives at college with her best friend America, her path to a new beginning is quickly challenged by Eastern University’s Walking One-Night Stand.

Travis Maddox, lean, cut, and covered in tattoos, is exactly what Abby needs – and wants – to avoid. He spends his nights winning money in a floating fight ring, and his days as the charming college co-ed. Intrigued by Abby’s resistance to his charms, Travis tricks her into his daily life with a simple bet. If he loses, he must remain abstinent for a month. If Abby loses, she must live in Travis‘ apartment for the same amount of time. Either way, Travis has no idea that he has met his match.

 

Kommentar (enthält leichte Spoiler):
Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin – wahrscheinlich auf Goodreads wegen des Covers. Trotz durchwachsener Kritiken ist der Roman auf meine Wunschliste gewandert, und als ich bei Elena ein Buch nach Wahl gewonnen habe, fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Abby Abernathy wechselt gemeinsam mit ihrer besten Freundin America an die Eastern University, um von ihrer Vergangenheit loszukommen. Dort lernt sie Travis Maddox kennen, der dafür bekannt ist, Mädchen abzuschleppen und nach einer Nacht fallenzulassen. Sie gerät in sein Visier, hat jedoch keine Lust darauf, eine seiner Nummern zu werden – weshalb sie erst richtig interessant für ihn wird. Zur Überraschung der gesamten Schule freunden sich die beiden im Laufe der Zeit an und werden schließlich ein richtiges Paar, doch die Beziehung zwischen ihnen ist explosiv …

Die Grundkonstellation von »Beautiful Disaster« ist altbekannt: Notorischer Weiberheld verliebt sich in die Neue, die aber nichts mit ihm anfangen will, weil er ein notorischer Weiberheld ist; also geht man den Umweg über eine Freundschaft und kommt am Ende doch zusammen. Abgesehen davon, dass die Annäherung zwischen Abby und Travis interessanter ist als in vielen ähnlichen Geschichten, endet dieses Buch aber nicht mit dem Zusammenkommen der Protagonisten. Die Hälfte der Geschichte dreht sich um die Beziehung der beiden, und die bietet jede Menge Zündstoff. Abbys Mitbewohnerin bezeichnet sie als „Disaster“ und Travis’ Cousin Shep als Tornado, der die Welt um sich herum mitreißt.

Das Problem liegt vor allem in Travis’ Charakter begründet. Er ist vollkommen abhängig von Abby und glaubt, nicht mehr ohne sie leben zu können. Er richtet sein komplettes Leben auf sie aus, tut kaum noch was ohne sie und vereinnahmt sie mit Haut und Haar. Dazu passt, dass er krankhaft eifersüchtig und besitzergreifend ist, und weil er außerdem zu Gewalt neigt, bezieht jeder, der seiner »Pigeon« (aka Abby) in irgendeiner Form zu nahe tritt, eine ordentliche Tracht Prügel. Er hat seine Aggressionen und Gewaltausbrüche kein bisschen im Griff, und nur Abby kann ihn (manchmal) bremsen, wenn er in eine dieser gefährlichen »Stimmungen« gerät; alle anderen sehen lieber zu, dass sie Land gewinnen. (Warum er nie dafür bestraft oder angezeigt wird, dass er regelmäßig seine Mitschüler blutig prügelt, steht in den Sternen, ist aber nicht das Hauptmanko der Geschichte.)

Abby, die es aus ihrer Kindheit gewohnt ist, dass sich andere an ihr aufrichten, stellt Travis’ irrationales Verhalten zu keiner Zeit wirklich in Frage. Natürlich ist es ihr unangenehm, wenn er einen Mitschüler wegen ihr verprügelt, aber ernsthaft Stress macht sie ihm nicht deshalb. Sie setzt stattdessen eher darauf, ihn mit Haut und Haar zu lieben, ihn zu nehmen wie er ist und mit seinen Launen umzugehen. Ärger macht sie nur, wenn ihr Leben direkt von Travis’ Entscheidungen und Handlungen betroffen ist, was dann auch zu einer zwischenzeitlichen Trennung der beiden führt.

Ohne jeden Zweifel ist die Beziehung zwischen Abby und Travis – wie vielfach von den Rezensenten kritisiert – höchst ungesund. Das fände ich an sich gar nicht so schlimm, weil es solche Beziehungen nunmal gibt – wenn es denn wenigstens eine positive Entwicklung und die Aussicht auf Besserung gäbe. Das ist aber nicht der Fall: Die beiden finden sich immer wieder in ähnlichen Situationen, die stets ähnlich verlaufen, ohne dass irgendjemand etwas daraus zu lernen scheint. Am Ende hat man einfach nicht den Eindruck, dass Travis sich wesentlich besser im Griff hat als zu Anfang oder dass die Beziehung weniger obsessiv ist – und das ist für mich das eigentliche und wirklich große Problem bei der Sache.

Davon abgesehen gibt es in diesem Buch jede Menge Unwahrscheinlichkeiten, Unglaubwürdigkeiten und Übertreibungen, sowohl was sämtliche Figuren als auch die Handlung angeht. Das alles hier im Detail aufzuzählen, würde definitiv zu weit führen; es sei jedoch erwähnt, dass die ungute Beziehung zwischen Abby und Trav nicht das Einzige ist, woran man sich stören kann. Dennoch: Die Protagonisten waren für mich glaubwürdig, trotz oder gerade wegen ihrer Fehler. Ich persönlich finde es gut, dass in diesem Buch mal exzessiv gesoffen und geraucht und gevögelt wird – das mag nicht gerade vorbildlich sein, aber es passt und zeigt endlich mal eine weniger saubere College-Realität.

 

Fazit:
10/15 – Ich kann schon verstehen, dass es Leute gibt, die das Buch furchtbar finden und würde es auch nicht uneingeschränkt empfehlen. Mir persönlich hat es aber bei aller Kritik insgesamt gut gefallen, weil es einfach mal was anderes und nicht so clean ist wie viele andere Jugendbücher. Die immer gleich verlaufenden Krisen wurden allerdings mit der Zeit ein wenig langweilig, und das Ausbleiben einer Entwicklung war etwas enttäuschend.

[Rezension] Susane Colasanti: Something Like Fate

Klappentext (Amazon):
Erin and Lani are best friends . . . and total opposites when it comes to everything, including boys. But then Erin starts dating Jason, and when Lani meets him, sparks fly. Lani is a loyal friend to Erin, but when junior year ends and Erin goes to camp for the summer, she leaves Lani behind . . . with Jason. Will Lani be able to put her friendship with Erin first, or will she be tempted by the guy who may just be her soul mate?


Kommentar (Achtung, enthält Spoiler!):

Als Steflite auf ihrem Blog den Trend der Händchenhalt-Cover vorgestellt hat, hat mich »Something Like Fate« regelrecht angesprungen: Nicht nur fand ich das Cover extrem hübsch, sondern der Klappentext hat auch noch eine spannend klingende Dreiecks-Lovestory versprochen – die mag ich ja ohnehin besonders gern.

Lani ist wie vom Blitz getroffen, als ihre beste Freundin Erin ihr ihren designierten neuen Freund Jason vorstellt. Lani und Jason verstehen sich auf Anhieb und haben sofort das Gefühl, sich schon ewig zu kennen – sind sind offensichtlich Seelenverwandte. Wegen Erin beschränken sie ihre Beziehung zunächst auf eine rein freundschaftliche Ebene, doch dauerhaft können sie ihre Gefühle füreinander nicht verleugnen. Erin ist stinksauer, als sie erfährt, dass Lani und Jason zusammen sind, und macht vor allem ihrer ehemaligen besten Freundin das Leben zur Hölle …

Was eigentlich eine spannende Konstellation ist, ist für meinen Geschmack leider nicht überzeugend umgesetzt – oder vielleicht ist mir der Umgang mit den Problemen auch einfach nur zu »teenie«. Schon die Basis für die Beziehung ist albern: Jason ist noch gar nicht mit Erin verpaart, als er das erste Mal auf Lani trifft. Doch obwohl er die Seelenverwandtschaft mit dem Mädchen ebenfalls erkennt und sich sofort zu ihr hingezogen fühlt, lässt er sich auf eine Beziehung mit Erin ein, weil er denkt, Lani sei mit einem anderen zusammen. Nicht gerade eine gute Basis für eine Beziehung, so aus erwachsener Sicht!

Dass Erin das ständige, wenngleich zunächst noch freundschaftliche Zusammensein zwischen Lani und Jason überhaupt nicht stört, kommt mir auch befremdlich vor; das ist aber vielleicht mit dem großen Vertrauen zu erklären, das sie in ihre Freundin hat. Umso schlimmer, dass Lani dieses Vertrauen enttäuscht – und hier sind wir beim nächsten Punkt, der mir überhaupt nicht gefallen hat: Erins Verhalten, nachdem sie von der Beziehung zwischen Lani und Jason erfährt, ist zwar absolut inakzeptabel, ich kann ihre Wut aber dennoch verstehen. Man fängt einfach nichts mit dem (Ex-)Freund der besten Freundin an. Punkt. Auch dann nicht, wenn er vorher Schluss gemacht hat – das macht die Sache kein bisschen besser, schon gar nicht, wenn er wegen einem Schluss gemacht hat. Ausrufezeichen.

Das Büßergewand, das Lani sich daraufhin aus lauter schlechtem Gewissen anzieht, ist trotzdem bescheuert. Sie verspricht der wütenden Erin nämlich, den Kontakt zu Jason aus alter Verbundenheit abzubrechen. Lustigerweise steht sie aber trotzdem als notorische Freund-Ausspannerin da und wird von Erin und dem Rest der Schule gedisst. Für mich macht das keinen Sinn: Wenn Erin Lani die Freundschaft ohnehin kündigt und sie trotzdem attackiert, warum sollte sie den Kontakt zu Jason abbrechen? Zu diesem unlogischen Verhalten passen dann immerhin die Auflösung der Krise und die Aussprache mit Erin.

Erschwerend zu diesen Kritikpunkten kommt hinzu, dass ich Lani und Jason die vermeintliche Seelenverwandtschaft nicht wirklich abgekauft habe – zumal ein paar Gemeinsamkeiten noch keine Seelenverwandtschaft ausmachen! Davon abgesehen ist dieser Seelenverwandtschaftsquatsch aber schlicht eh nicht mein Ding.

Auch die Figuren konnten mich nicht wirklich überzeugen, und zwar keine einzige – sie sind durch die Bank blass. Lani hab ich weder die Umweltschützerin noch die Esoteriktante (sie interessiert sich für Handlesen, Tarot, Horoskope, Sternzeichen usw.) wirklich abgenommen, und Jason war auch nicht überzeugender. Der hatte bei mir allerdings schon deshalb keinen guten Stand, weil er sich auf Erin eingelassen hat, obwohl er sich eigentlich zu Lani hingezogen fühlt (siehe oben). Dass er seine Freundin später per Brief abgesägt, während sie hunderte von Meilen entfernt im Ferienlager weilt und weder Internet noch Telefon hat, hat ihn in meinem Ansehen natürlich auch nicht gerade steigen lassen. (Auch wenn es heutzutage ja geradezu en vogue ist, seinen Partner per SMS abzuschießen, gern auch medienwirksam. Ich weiß.) Völlig unglaubwürdig war Lanis andere ach-so-gute Freundin Danielle, und mit Lanis Freund Blake hat die Autorin dann zudem die fast schon obligatorische Rolle des schwulen besten Freunds abgedeckt. Sehr praktisch, so konnten neben Umweltfragen und Mobbingproblematik auch das Schwulenthema abgekaspert und Toleranz gepredigt werden.

Ehrlich gesagt kam mir das Buch beim Lesen komischerweise gar nicht so schlecht vor, wie es jetzt klingt – es liest sich flüssig und ist soweit ganz unterhaltsam. Doch je mehr ich darüber nachgedacht, desto mehr ärgerliche Kritikpunkte sind mir eingefallen – meine Punktewertung ist jetzt also ein Mischmasch aus dem ganz positiven Eindruck während des Lesens und dem Ergebnis nach kurzer Reflexion übers Buch. Fest steht für mich aber vor allem: Die Autorin wollte mit diesem Buch m.E. zu viel; sie hat zu viele verschiedene Aspekte eingebaut. Dabei sind die Figuren und deren Gefühle in Vergessenheit geraten – von Romantik und großer Liebe habe ich jedenfalls nichts bemerkt.

Fazit:
6/15 – Sehr durchschnittliche Teenie-Lovestory, die zwar vordergründig ganz unterhaltsam zu lesen, aber bei näherer Betrachtung dennoch ziemlich verzichtbar ist.