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Originaltitel: Beyond the Highland Mist
1. Teil der Highlander-Serie
Inhalt:
Der blendend aussehende Hawk ist berühmt im Schottland des 16. Jahrhunderts: für seine Tapferkeit in der Schlacht ebenso wie für seine Fähigkeiten als Liebhaber. Doch keine Frau interessiert ihn länger als eine Nacht. Bis ihn ein Elfenzauber mit der einzigen Frau vermählt, die ihn nicht begehrt. Denn Adrienne kommt aus dem 20. Jahrhundert und hat von Männern die Nase gestrichen voll…
Kommentar:
Ich bin ein bisschen gespalten, was dieses Buch angeht. Irgendwie hats mich erst mal ziemlich in seinen Bann gezogen, nach einer Weile kam allerdings der Punkt, wo ich mich wirklich gelangweilt habe, weil so wenig passiert ist … und das zog sich leider bis zum Ende durch.
Was gar nicht mein Ding war, waren die allseits gelobten Liebesszenen – die waren mir echt zu lyrisch oder alternativ zu schwülstig und lesen sich z.B. so: »Als er sein Gewicht verlagerte, so daß jener steife Muskel steinhart zwischen ihren Beinen ritt, loderte die Hitze, die zwischen ihnen glühte, hell auf und ließ Muskeln in ihr sich zusammenpressen, von denen sie nie gewußt hatte, daß sie sie besaß« oder »[Sie zog ihn an sich,] um seine aufgeheizte Männlichkeit eng umschlungen im Sehnsuchtsschmerz zwischen ihren Schenkeln gefangen zu halten«. Argh, das ist echt too much! Dann doch lieber sehr direkt und ne Spur ordinär!
Fazit:
7/15 – Ein eher enttäuschender Fantasyroman, dessen vielgepriesener Humor mir verschlossen blieb.
OT: Worth any Price
3. Teil der Bow Street Trilogy
Inhalt:
Eigentlich soll Nick Gentry die schöne Charlotte zu ihrem Verlobten zurückbringen. Doch als er sie endlich aufspürt, entdeckt er in der jungen Frau eine eigensinnige Leidenschaft, die sie unwiderstehlich macht. Kurz entschlossen macht er Charlotte zu seiner Braut, denn für den größten Liebhaber Englands ist ihre Sinnlichkeit eine süße Herausforderung.
Kommentar:
Die Story um den früheren Verbrecherkönig und jetzigen Bowstreet-Runner Nick Gentry und seine Frau Charlotte ist Regency at its best. Es gibt keine überflüssigen, langwierigen Finten und Verstrickungen und dankenswerterweise auch keine zahllosen konstruiert wirkenden Probleme, die eigentlich keine sind. Das ist auch gar nicht nötig. Die wachsende Liebe zwischen den beiden Protagonisten trotz Gentrys Identitätskrise reicht vollkommen als Stoff für eine wundervolle Geschichte.
Natürlich auch deshalb, weil die Autorin mit Nick Gentry und Charlotte Howard zwei wunderbare Hauptfiguren geschaffen hat. Nick, über dessen schwierige Vergangenheit man bereits im Prolog zumindest im Ansatz informiert wird, ist nicht nur der perfekte Liebhaber (wie er im Laufe des Buches immer wieder unter Beweis stellen darf), sondern auch noch der perfekte schicksalsgebeutelte Held, der nun gezwungen wird, sich trotz jahrelang praktizierter Verdrängungsstrategien nun seiner unerfreulichen Vergangenheit zu stellen. Lottie steht ihm dabei zur Seite: aufrecht, unprätentiös, verständnisvoll, bedingungslos – und immens hilfreich. Dabei ist sie, trotz ihres ebenfalls nicht gerade einfachen Schicksals, einfach nett, sympathisch und immer auf dem Boden der Tatsachen.
Wertung:
15/15 – Für meinen Geschmack der perfekte Liebesroman!
Originaltitel: The Pretender
1. Teil der Liar’s Club Series
Inhalt:
Um ihren Bruder unbehelligt in London suchen zu können, gibt sich die junge, temperamentvolle Agatha Cunnington als verheiratete Frau aus. Als Scheinehemann hat sie sich den attraktiven Simon Montague Rain ausgesucht. Doch sie ahnt nicht, dass auch Simon nicht der ist, für den er sich ausgibt. Er will Agatha ausspionieren, doch je näher er ihr kommt, umso mehr ist er von ihr hingerissen. Und auch Agathas Leidenschaft entflammt für den charmanten Schuft …
Kommentar:
Die Geschichte fängt stark an, die Spannung und der Unterhaltungswert lassen allerdings im Laufe der Zeit etwas nach und das Buch droht stellenweise ins Belanglose abzudriften. Das hängt u.a. damit zusammen, dass die Handlung zweigeteilt ist: In die Suche nach James (die enttäuschend unspektakulär endet) und in die Zeit nach James’ Rückkehr. Einer dieser Handlungsstränge hätte ausgereicht und der Geschichte m.E. gut getan, denn dann hätte man Raum für eine sorgfältigere Ausarbeitung gehabt.
Agatha ist eine sympathische, patente Heldin; zupackend und selbstbewusst, bisweilen etwas nervenaufreibend mit der einen oder anderen unvernünftigen Aktion. Simon Rain und Agathas Bruder James bleiben aber eher blass. Schade, hätte doch gerade Simon Rain aufgrund seiner Geschichte einen wunderbaren »tortured hero« abgegeben. Wie so oft zählt auch hier der Butler zu den unterhaltsameren Nebenfiguren, die sonst im durchschnittlichen Bereich bleiben.
Freunde von Regencys mit höherem Sexfaktor kommen bei diesem Buch übrigens eher nicht auf ihre Kosten; die sehr wenigen Szenen sind – sofern überhaupt – eher unterdurchschnittlich beschrieben.
Ein großes Manko dieses Buches ist mal wieder deutsche Ausgabe, die vor diversen kleineren Fehlern, z.B. massenweise fehlende Fragezeichen, strotzt. Davon abgesehen trägt auch bei diesem Buch die Übersetzung mal wieder nicht gerade zum Unterhaltungswert bei. Gabi Langmack war am Werk, die mir bislang eigentlich noch nicht negativ aufgefallen war, hier aber teilweise wirklich vollkommen unverständliche Sätze abliefert, die keinerlei Sinn ergeben. Man sollte wirklich meinen, dass wenigstens ein Verlag wie Blanvalet sich Lektoren leisten kann, die sowas ausbügeln!
Wertung:
6/15 – Ein netter, ganz unterhaltsame Regency-Liebesroman mit Steigerungspotenzial, dem ich normalerweise 9 Punkte gegeben hätte – wenn nicht die deutsche Edition so mangelhaft wäre. Dafür gibt es eine Note Abzug!
Originaltitel: The Seduction
5. Teil der Notorious Series
Inhalt:
Die bezaubernde Julienne wurde gezwungen, den Marquis of Wolverton, den einzigen Mann, den sie jemals liebte, zu hintergehen. Jahre später will sich der charismatische und draufgängerische Marquis Genugtuung verschaffen und sie dafür benutzen, die englische Krone zu retten. Doch er hat nicht mit dem Feuer seiner Gefühle gerettet, das immer noch in ihm lodert.
Kommentar:
Eigentlich ist die Geschichte ein Klassiker: Durch ein Missverständnis, das auf gesellschaftlichen Normen basiert, müssen sich zwei Liebende trennen, um später auf äußerst verschlungenen Umwegen doch wieder aufeinanderzutreffen und zusammenzufinden. Vor dem Rahmen einer Kriminal-/Spionagegeschichte, die allerdings nur leidlich gut ist, geht es im Wesentlichen um die inneren Konflikte der Protagonisten, die sich ihre neu aufflammende Liebe aufgrund der Ereignisse in der Vergangenheit nicht eingestehen wollen. Leider ist dieser Konflikt nur mäßig ansprechend dargestellt, denn die beiden Helden wollen den anderen zwar ständig herausfordern, verlieren aber permanent den Kampf gegen sich selbst respektive gegen die eigene unbezwingbaren Libido. Das Buch wartet demzufolge mit einer Reihe Sexszenen auf, die teilweise ziemlich heiß sind.
Die beiden Hauptpersonen bleiben letztendlich relativ blass und können nicht überzeugen. Diverse Nebenfiguren sind zwar existent, jedoch so unbedeutend und deshalb nicht wirklich ausgearbeitet, dass man sie kaum zur Kenntnis nimmt.
Leider, leider gibt es einmal mehr an der Übersetzung herumzumäkeln. Die ist zwar an sich nicht so schlecht, es fällt aber auf, dass die Handhabung der Erzählzeit(en) einigermaßen nachlässig gehandhabt wird: Die Existenz des Plusquamperfekts wird wieder fast gänzlich ignoriert – was stellenweise doch zu einiger Irritation geführt hat.
Wertung:
7/15 – Trotz einiger Abstriche noch recht unterhaltsam, vor allem für Freunde sexlastigerer Historicals.
Originaltitel: The Promise in a Kiss
1. Teil der Cynster-Serie (Prequel)
Inhalt:
An einem verschneiten Winterabend stößt die junge Helena im Garten ihrer Klosterschule plötzlich auf einen attraktiven Fremden, der ihr einen leidenschaftlichen, verbotenen Kuss raubt. Sieben Jahre vergehen, in denen sowohl Helena als auch Sebastian Cynster, der Herzog von St. Ives, diesen Kuss nicht vergessen haben. Als St. Ives, mittlerweile ein arrivierter Mann des Adels, bei einem Ball die atemberaubend schöne Comtesse d’Isle den Raum betreten sieht, erkennt er in ihr Helena. Feuriges Begehren lodert in ihm auf, doch Helena sträubt sich – obwohl sie sich magisch zu ihm hingezogen fühlt …
Kommentar:
Bei »Verheißungsvolle Küsse« von Stephanie Laurens handelt es sich um den chronologisch ersten Teil der vielgelobten Cynster-Serie, die – so sagt man zumindest – jeder Regency-Fan unbedingt im Regal haben muss. Ich kann allerdings nur dringend davon abraten, mit diesem Buch in die Reihe einzusteigen, Chronologie hin oder her, denn es besteht die Möglichkeit, dass man anschließend nie wieder ein Buch dieser Serie zur Hand nimmt. Andererseits vielleicht kein allzu großer Verlust …
Es liegt nicht an der eigentlichen Geschichte, dass dieses Buch so unerträglich ist, denn diese unterscheidet sich nur unwesentlich von den anderen »Er kam, sah und siegte«-Romanzen. Sebastian ist einfach ein typischer Cynster-Macho und Helena die Widerspenstige auf der Suche nach der wahren, echten, einzigen und ewigen Liebe. Das reicht für Laurens völlig, um ein Buch nach dem Geschmack ihrer Leser zu stricken.
Die Krux liegt in der Sprache der Autorin, ganz besonders in Verbindung mit der vorliegenden Übersetzung von Dinka Mrkowatschki, die wirklich eine Zumutung ist. Über typografische Fehler (unsinnige Zeilenumbrüche, Buchstabenverdreher und zahllose Anführungszeichenfehler) könnte man ja mit viel, viel gutem Willen noch hinwegsehen, ebenso wie über die unzähligen Komma-Fehler. Es hört aber dann auf, wenn sich die Sprache anhört wie frisch aus einem Übersetzungsprogramm. Laurens‘ fragmentarische Sprache ist schon im Original recht eigentümlich und mutet nicht selten einigermaßen merkwürdig an; ins Deutsche übertragen ist der Stil aber – zumindest in dieser Form – einfach eine Zumutung, denn was in einer Sprache funktioniert, funktioniert in der anderen noch lange nicht. Und ein paar Grundkenntnisse in Tempus-Angelegenheiten könnten könnten der Übersetzerin und dem Lektor (falls denn überhaupt einer beschäftigt wurde) weiß Gott auch nicht schaden – oder sollte das Plusquamperfekt inzwischen abgeschafft worden sein, ohne dass ich es bemerkt hätte?! All diese sprachlichen Unzulänglichkeiten führen jedenfalls dazu, dass die Formulierungen den Lesefluss immens stören und bisweilen gar zu ziemlicher Verwirrung führen. Beispiel gefällig? Bitte sehr:
- »Helena kam der Gedanke, nachdem sie so viel Zeit mit ihm verbrachte, dass sein oft zu auffälliges Verständnis und seine gesammelte Erfahrung in allen Dingen gesellschaftlichen Umgangs nicht gerade dazu beitrugen, andere Männer … in günstigem Licht erscheinen zu lassen.« (S. 51)
- »Wenn jemand Gold gewohnt war, grenzte es an Unwahrscheinlichkeit, dass er auf die Blendung von Blech hereinfiel.« (S. 51)
- »Ihr Augen waren große grüne Teiche, leicht darin zu lesen oder zu ertrinken. Sie war gefangen, verlockte … faszinierte.« (S. 129)
- »Was ihr etliches Kopfzerbrechen bereitete …« (S. 142)
- »Lass uns gemütlich sein.« (S. 143)
- »Das Licht der Fackeln fing sich in dem goldenen Reif aus Lorbeerblättern. Tanzte über die Maske aus massivem Gold, in die ebenfalls Lorbeerblätter gehämmert waren …« (S. 147)
- »Das Juwel hatte dieselbe Farbe wie seine Augen. Ebenso hypnotisierend.« (S. 200)
- »Er brach in ein zynisches Lachen, kein humorvolles, aus.« (S. 236)
- »Das Aufeinanderprallen von Willen und Verlangen ließ seinen Zorn, nie ein einfacher Zeitgenosse, an den Zügeln zerren – auf der Lauer, bereit auszubrechen.« (S. 239)
- »Ariele war größer als Helena, aber nicht überdurchschnittlich. Ihr Haar lag wie ein Vorhang aus altem Brokat über ihrem Rücken. Er konnte ihr Profil sehen, es war so vollkommen wie Helenas. Bemerkte, wie sie gestikulierte, rasch und behutsam, Phillipe beschwichtigte und seine Entschuldigung abwehrte. (S. 315)
Noch irgendwelche Fragen? Vielleicht dazu, was sich Übersetzer und Verlag bei der Veröffentlichung dieses Machwerks gedacht haben – das ich übrigens in der dritten (!) Auflage gelesen habe!
Wertung:
3 Gnadenpunkte für die Geschichte – wobei diese unabhängig von der katastrophalen Sprache natürlich schwierig zu beurteilen ist. Mir fehlt zugegebermaßen auch der Ehrgeiz, mir die Geschichte um den selbstherrlichen Schurken und die dominante Dame noch mal auf Englisch anzutun; so sehr hat mich der Inhalt dann auch wieder nicht gefesselt. Allen Englischlesern würde ich jedenfalls dringend dazu raten, das Buch im Original zu lesen. Wenn überhaupt!
Originaltitel: One Moonlit Night
Inhalt:
Dominic St. Bride, der neue Earl of Ravenwood, hat eine dunkle Vergangenheit. Die gesamte Dienerschaft tritt ihm deshalb ablehnend und mit Misstrauen entgegen. Nur das Dienstmädchen Olivia Sherwood kann sich nicht der ungeheuren Faszination entziehen, die der geheimnisumwitterte Mann ausstrahlt. Dominic spürt den inneren Kampf der schönen jungen Frau, die er selbst leidenschaftlich begehrt… Kann ihn etwa ausgerechnet die Liebe eines Dienstmädchens erlösen?
Kommentar:
Einmal mehr ein Klappentext, der zwar interessant genug sein mag, um die eine oder andere Leserin zum Kaufen zu verlocken, der den Inhalt des Buches allerdings nicht wirklich wiedergibt. Das fängt schon damit an, dass der Earl of Ravenwood weder eine dunkle Vergangenheit hat, noch geheimnisumwittert ist – man weiß nämlich von Anfang an, dass er der Sohn einer Zigeunerin und eines Earls ist und Probleme hatte, sich nach einigen Jahren bei den Zigeunern mit dem aristokratischen Leben und mit seinem Vater zu arrangieren. Es geht damit weiter, dass die Dienerschaft ihm zwar vermutlich wirklich ablehnend und mit Misstrauen begegnet, dass die Autorin diese Tatsache allerdings keineswegs herausarbeitet. Es endet schließlich damit, dass Olivias innerer Kampf so unglaubwürdig dargestellt wird, dass man ihn kaum bemerken würde, wären ihre Gedanken und ihr Verhalten nicht so unsinnig, dass man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr rauskommt.
Vielleicht um die Mängel in Handlungslogik, Spannung und Figurencharakteristik zu überdecken, führt die Autorin vorsichtshalber noch eine zweite parallele Liebesgeschichte ein, die aber leider – sowohl den Verlauf als auch die Liebenden betreffend – ebenso unsinnig und wenig fesselnd ist wie die Haupthandlung. Eine Unwahrscheinlichkeit jagt die nächste, alles wird nur irgendwie angerissen, aneinandergereiht und wirkt äußerst unausgearbeitet, die Helden sind einfach unglaubwürdig und wenig mitreißend, die Atmosphäre ist gleich Null.
Wertung:
0/15 – Wäre mir dieses finstere Werk als erster historischer Liebesroman in die Finger geraten, ich hätte nie wieder einen gelesen! Zu diesem Buch fallen mir wirklich nur zwei Worte ein: oberflächlich und hanebüchen – und darüber kann auch die Schriftgröße nicht hinwegtäuschen, mit deren Hilfe das Buch künstlich auf knapp 400 Seiten gestreckt wird.
Originaltitel: My Favorite Bride
6. Teil der Gouverness Brides Series
Inhalt:
Als die junge, temperamentvolle Samantha Pendregast ihre neue Stelle als Gouvernante antritt, ahnt sie noch nicht, was ihr bevorsteht: Ihre Zöglinge sind nicht das Problem – die sechs angeblich unerziehbaren Kinder lieben ihre neue Lehrerin sofort abgöttisch. Aber niemand hat die intelligente und selbstständige junge Frau vor dem despotischen Hausherrn Colonel William Gregory gewarnt. Der äußerst attraktive Witwer Gregory hingegen kann gar nicht glauben, dass eine so bezaubernde junge Dame wie Samantha derart eigensinnig sein kann…
Kommentar:
Die Story ist nett, bleibt aber v.a. in der Nebenhandlung rund um die Spionage, Duncan und die Kinder sehr oberflächlich. Man hat ein wenig den Eindruck, die Autorin will zu viel unterbringen, was man sich in der dargebotenen Form hätte sparen können. Gleiches gilt auch für die eine oder andere Erzählperspektive, die einfach überflüssig war und die Handlung nicht vorangebracht hat. Nichtsdestotrotz ist die Story alles in allem stimmig und unterhaltsam.
Die Ex-Diebin Samantha Pendregast ist reicht nicht ganz an andere Dodd’sche Gouvernanten heran, ist aber trotzdem charmant, spritzig und witzig. Mit ihrem männlichen Gegenpart, Colonel William Gregory, warm zu werden, fällt allerdings einigermaßen schwer. Ein Mann, der sich so sehr in militärische Regeln flüchtet, dass er sogar seine Töchter im Gleichschritt antreten lässt, um sein verkorkstes Leben zu kompensieren, ist nun mal nur bedingt sympathisch. Die Nebenfiguren einschließlich der Kinder sind trotz ihres Potenzials durchschnittlich; nur Lady Teresa sticht angenehm heraus, weil sie sich als so gänzlich anders erweist, als sie zu sein scheint.
Die Übersetzung ist mal wieder nicht übermäßig gut gelungen: Stellenweise ist der Roman sprachlich einfach nicht wirklich glatt, v.a. tauchen aber immer wieder Sätze auf, die keinen Sinn machen, weil man ein Wort einfach offensichtlich falsch übersetzt hat. Die Fehlerquote hält sich bei diesem Buch noch einigermaßen in Grenzen, aber wenn es einem einmal aufgefallen ist und man darauf achtet, kann man schon ein bisschen den Spaß verlieren.
Wertung:
08/15 – Der sechste Teil der »Gouverness Brides« reicht nicht wirklich an die Highlights der Serie heran, ist aber insgesamt trotzdem eine unterhaltsame Lektüre für einen verregneten Nachmittag.
Originaltitel: It Takes a Hero
4. Teil der Danvers-Serie
Inhalt:
Die skandalösen Romane, die Rebecca Tate unter falschem Namen veröffentlicht, sorgen für große Aufregung unter den Damen der Gesellschaft. Plötzlich will keine mehr vor den Traualtar geführt werden. Um dem unerhörten Treiben ein Ende zu setzen, wird der attraktive Rafe Danvers mit der Entlarvung der unbekannten Autorin beauftragt. Doch Rebecca will sich ihren Erfolg nicht nehmen lassen. Um den Verdacht von sich abzulenken, verstrickt die hübsche Unruhestifterin Rafe in ein gewagtes Spiel. Dabei wird ihr schnell klar, dass sie in Rafe einen äußerst hartnäckigen Gegner gefunden hat – und einen, dessen Verführungskünsten sie nicht lange widerstehen kann …
Kommentar:
Ein sehr unterhaltsamer Roman mit einer für einen Liebesroman relativ gut ausgearbeiteten und plausiblen Krimihandlung. Die Hauptfiguren sind beide gut dargestellt, Rebecca allerdings noch mehr als Rafael: Sie ist als gestandene Frau mit scharfem Verstand und ausgeprägten Willen, nicht zu jungfernhaft und relativ emanzipiert angelegt und überzeugt als solche voll und ganz. Erwähnenswert sind die zum Teil recht skurrilen Nebenfiguren, die dem Buch die besondere Würze verleihen.
Fazit:
14/15 – Ein humorvoller, locker-flockiger Roman, der Anhänger des Genres bestens unterhalten dürfte; der stärkste Band der Serie.
Random House Audio, 22 Audio-CDs, ca. 1620 min
Ungekürzte Lesung, gesprochen von Andreas Fröhlich
Inhalt:
Geschunden, aber siegreich war Eragon aus der Schlacht gegen König Galbatorix‘ Urgal-Armee hervorgegangen. Doch der Auftrag des gefallenen Vardenkönigs, über sein Volk zu wachen, damit es nicht in Anarchie verfällt, lastet schwer auf den Schultern des jungen Drachenreiters. Kann er seinem Vermächtnis gerecht werden?
Kommentar:
Da ist er also, der zweite Teil von Eragon, in dem der »Schattentöter« – wie am Ende von Teil 1 angekündigt – zur Ausbildung zu den Elfen geschickt wird. Bis er dort allerdings erst mal ankommt, macht sich ziemliche Langeweile breit, die auch die beiden parallelen Erzählstränge um Eragons »Bruder« Roran und um die Varden-Königin Nasuada nicht auffangen können, ganz im Gegenteil. Mit Eragons Eintreffen und seiner Ausbildung im Elfenland wird wenigstens der Eragon-Erzählstrang unterhaltsamer, wenngleich man angesichts der diversen Krankheiten sowie Existenz- und Pubertätskrisen (ja, sowas kann auch Drachen passieren – und sie sind dann noch schwerer zu ertragen als menschliche Teens!) und zuguterletzt wundersamer Heilungen doch guten Gewissens stellenweise die Augen rollen darf. Das Ende dann wartet allerdings mit zwei Überraschungen auf, die doch wieder ein bisschen Lust auf den letzten Teil der Trilogie machen.
Bei allen Schwächen der Geschichte liefert Andreas Fröhlich eine sehr gute Leistung ab – im Gegensatz übrigens zu Teil 1, wo er nicht wirklich überzeugen konnte. Diesmal versteht er es aber, den Figuren Leben einzuhauchen und fängt so wenigstens einen Teil der drohenden Langeweile auf. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuhören, trotz der inhaltlichen Längen der Vorlage.
Wertung:
5/15 – Eine sehr gute Lesung, die aber die zähe Geschichte auch nicht retten kann. »Der Auftrag des Ältesten« (wer auch immer »der Älteste« ist!) reicht bei Weitem nicht an »Das Vermächtnis der Drachenreiter« heran, und wer sich schon an den Längen und Unwahrscheinlichkeiten des ersten Teils gestört hat, der sollte vom zweiten Teil besser die Finger lassen. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch in Sachen Eragon mal wieder bewahrheitet, was so oft von Trilogien gesagt wird: Das mittlere Buch ist das Schwächste. Warten wir’s ab…
DHV/HR 2006
Feature, 45 Min.
Inhalt:
Wussten Sie schon, dass wenn der Spielstand 0:2 lautet, ein 1:1 nicht mehr möglich ist? Dass die Schweden keine Holländer sind und Hauptsache Italien – egal, ob Mailand oder Madrid? Flotte Sprüche der Trainer, findungsreiche Kommentare der Moderatoren und spontane Aussprüche der Spieler erheitern jede Live-Übertragung und jede Sportschau. So manche sind in verbaler Hochform zu erleben und es bleibt nur noch mit Giovanni Trappatoni zu sagen: »Ich habe fertig.«
Kommentar:
Im Zuge des WM-Wahns, der sich auch unter den Hörverlagen breit macht, hat es u.a. das HR-Feature „Ich habe fertig!“ von Ullrich Sonnenschein und Martin Maria Schwarz auf den Markt geschafft. Die Fußball-O-Töne von Spielern, Kommentatoren, Trainern und Managern werden unter bestimmten Themen präsentiert, als da wären: »Fußballgott«, »Der Ball ist rund«, »Gewalt«, »Liebe«, »Zwiesprache«, »Erregung«, »Ausfälle«, »Einfälle«, »Zahlenspiele«, »Ganz egal« und »Ich habe fertig«.
Diese Idee ist nicht neu, sondern wurde bereits von den Titanic-Redakteuren im Buch »So werde ich Heribert Faßbender. Grund- und Aufbauwortschatz Fußballreportage« sehr erfolgreich praktiziert, deswegen – oder gerade deshalb?! – ist sie aber trotzdem gut, denn so gewinnt manch ein Zitat erst richtig an Klasse. Man würze das Ganze noch durch gekonntes Zusammenfügen von eigentlich zusammenhanglosen Ausschnitten und mit trockenen, zynischen Kommentaren und erhält grandiose Einblicke in die Welt des Fußballs. So macht man sich z.B. auf die Suche nach einem neuen Fußballgott als Nachfolger für Toni Turek (»Turek, du bist ein Teufelskerl! Turek, du bist ein Fußballgott!«), doch trotz diverser aussichtsreicher Anwärter wie Stan Libuda, der zwar an Gott vorbei kam, dann aber doch seiner Wege ging, Franz Beckenbauer, der unglücklicherweise die Karriere des Propheten bevorzugte (»… und jetzt kommen die Spieler aus Ostdeutschland noch dazu! Ich glaube, dass die deutsche Mannschaft über Jahre hinweg nicht zu besiegen sein wird. Es tut mir Leid für die Welt!«) oder Kahn, der Titan (»… allerdings bin ich auch noch Mensch, wie Sie vielleicht wissen«) bleibt man am Ende erfolglos und muss konstatieren: Toni Turek ist der einzige Fußballgott – und Turek lebt nicht mehr.
Auf manch ein legendäres Zitat wartet man natürlich vergebens, auch wenn es noch so gut unter eines der Stichwörter gepasst hätte; so taucht z.B. Andi Möllers »Mailand oder Madrid – egal! Hauptsache Italien!« wider Erwarten nicht im Kapitel »Ganz egal« auf. Aufgrund der Vielzahl erwähnenswerter Zitate kann aber nun mal nicht alles in ein 45-Minuten-Feature aufgenommen werden, und man wird entschädigt durch zahlreiche andere bekannte und unbekanntere Aussprüche und Ausbrüche – zum Schreien komische, irre, subtile und natürlich auch bedenkliche, die einen schon dazu veranlassen, sich zu fragen, ob wer nix wird wirklich Wirt wird, oder vielleicht doch Fußballer, denn die können zum Großteil offenbar weder rechnen (»Jürgen issn Torjäger, ich bin n Torjäger… Wir müssen nur noch besser zusammenspielen, dann wären wir das beste Trio in der Bundesliga!« – Fritz Walter), noch ihre Muttersprache, geschweige denn eine Fremdsprache beherrschen (»German have to play with eleven. We play with eleven. And we have to play over 90 minutes. Football is playing on saturday, eleven against eleven.« – Berti Vogts).
Auf der anderen Seite wird aber auch klar, dass man als Fußballkommentator nur dann groß raus kommt, wenn man ausreichend Enthusiasmus, ein Gespür für Dramatik (»Da liegt wieder einer am Boden und ist soeben verstorben, seh ich. – Nein, er steht auf!«) und eine beeindruckende Kreativität an den Tag legt, so wie z.B. Werner Hansch, der sich mal wieder als Synonym-Wunder und Neologismus-Experte entpuppt: »Oh, oh, oh… das war ne schöne Kopfbrumme bei den beiden! Oh je, ja, das war ne Kopfrassel allererster Güte, diese Kopfschwurbel!«
Wertung:
15/15 – Fußball kann doch unterhaltsam sein – und ganz besonders dann, wenn die Helden nicht auf dem Platz, sondern vor einem Mikrophon stehen! Was hier geboten wird, ist höchst kurzweilige und amüsante Unterhaltung, die gerne auch länger als eine Halbzeit hätte dauern können! Empfehlung auch für Nicht-Fußballfans!
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