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[Rezension] Elizabeth Hoyt: Scandalous Desires

Maiden Lane, #3

Klappentext:
River pirate »Charming« Mickey O’Connor has lifted himself from the depths of the slums to be the king of St. Giles. Anything he wants he gets – with one exeption. Silence Hollingbrook has been haunting his dreams ever since she spent a single night in his bed.

Once Silence was willing to sacrifice anything to save the man she loved. Now a widow, she’s finally found peace when Charming Mickey comes storming back into her life with an offer she can’t refuse. But this time she won’t be the only one paying the price for his sins.

When his past comes back to torment him, Mickey must keep Silence safe from a merciless enemy, while wrestling with the delicious hold this widow has on his heart. And in the face of mounting danger, both will have to surrender to something even more terrifying … true love.

Kommentar:
Nachdem ich von Band 1 und Band 2 der Maiden-Lane-Serie ziemlich angetan war, hatte ich mich schon sehr auf den Nachfolger gefreut – zumal ein Flusspirat als Held im Allgemeinen und Mickey im Speziellen ja mal ein wenig Abwechslung versprach.

Mickey kennen Leser der Serie bereits aus Band 1 der Serie, wo er einem denkwürdigen Auftritt hatte, als Silence ihn um Hilfe gebeten hat und er sie mit ihrer Ehe bezahlen ließ. Nicht viel später hat er ihr – mehr oder weniger anonym – seine kleine Tochter anvertraut, die er ihr zu Beginn von Band 3 allerdings wieder abnimmt, weil er fürchtet, seine Feinde könnten dem Kind etwas antun. Die inzwischen verwitwete Silence, die in der Mutterrolle völlig aufgegangen ist, zieht daraufhin in Mickeys Palast ein, um sich um die kleine Mary Darling zu kümmern. Natürlich fühlen sich der böse Flusspirat und die aufopferungsvolle Altruistin trotz aller Gegensätzlichkeiten und der Ereignisse in der Vergangenheit unbändig zueinander hingezogen, der Weg zu einer echten Beziehung ist aber extrem steinig …

Eigentlich hätte mir schon beim Ansehen des Buchtrailer Böses schwanen sollen, da war ich aber offenbar noch der Meinung, das wäre mal eine nette Abwechslung. Dummerweise ist das Buch genauso wie der Trailer: albern. Mickey ist ein echter Karnevalspirat, der sich wie ein König hofieren lässt und mich die ganze Zeit verdächtig an Jack Sparrow erinnert hat. Er ist ganz fürchterlich dekadent, schrecklich böse und vollkommen skrupellos – das kommt aber alles nur von seiner schweren Kindheit, wie Silence in Erfahrung bringt. Klar, dass er mit der Geschichte von seinem fiesen Vater das Herz der Witwe im Handumdrehen erweicht und sie ihm heillos verfällt, nachdem sie diese menschliche Seite an ihm entdeckt hat.

Als sie dann auch noch herausfindet, dass er eigentlich gar nicht Mickey heißt, sondern Michael – wie der Erzengel –, ist es endgültig um sie geschehen, denn nomen ist nunmal omen, also muss der Flusspirat auch was Erzengeliges an sich haben. Mickeys Versuche, seine süße Samariterin vom Gegenteil zu überzeugen, prallen wirkungslos an ihr ab, weshalb sie ihn ab Mitte des Buches auch konsequent Michael nennt. Das reicht allerdings zunächst nicht, um ihn von seinem satanischen Lebenswandel abzubringen: Mickey weigert sich strikt, Silences Forderung nach der Aufgabe seines Piratendaseins nachzukommen und mit Frau und Kind ein ruhiges Leben auf dem Land zu führen. Nicht mal die Aussicht auf den besten Sex der Welt kann ihn locken.

Apropos Sex. Hoyt hat ja ein Faible für relativ knackige Sexszenen entwickelt. Da sie sich diesmal recht lange bezähmen muss, bis es endlich soweit ist, hat sie offenbar das Gefühl, alles bis dahin Verpasste in möglichst kurzer Zeit nachholen zu müssen. So kommt der Leser in den Genuss von etwa 50 Seiten Sex am Stück, nur unterbrochen von kurzem Geplänkel zwischendurch. Für einen historischen Liebesroman sind die Szenen übrigens wirklich ziemlich heiß.

Ansonsten gibts zahlreiche raubeinige, aber sympathische Piraten in Nebenrollen, einen sehr netten Hund, viel nervigen East-End-Dialekt und eine Art Spannungsplot, der – wie in solchen Büchern üblich – eher nicht so besonders spannend ist. Außerdem wird auf wenig elegante Weise das nächste Buch vorbereitet, indem eine Mini-Nebenhandlung um Silences‘ Bruder Winter und Lady Isabel Beckinhall installiert wird.

Fazit:
7/15 – Vielleicht mit einem Hauch Autorenbonus gerade noch so in Ordnung, aber an vielen Stellen ziemlich lächerlich und vor allem in der ersten Hälfte ganz schön langweilig. Ich werte das Buch mal als Ausrutscher und bin beim nächsten Band trotzdem wieder dabei.

 

 

Serieninfo:
01 Wicked Intentions (Rezension)
02 Notorious Pleasures (Rezension)
03 Scandalous Desires
04 Thief of Shadows (Juni 2012)
05 Lord of Darkness (Dezember 2012)
06 Duke of Midnight (2013)

 
Trivia:
Bei YouTube gibts ein Making of zum Cover des Buchs.

10 Kommentare zu [Rezension] Elizabeth Hoyt: Scandalous Desires

  • *lach* So wie du die Geschichte erzählst klingt wie wirklich mehr als lächerlich. Schade, Mickey klang in Band 1 doch nach einem interessanten Helden. ^^

    Deine Rezension bestärkt mich nur noch einmal in meiner Vermutung, dass Elizabeth Hoyt nicht für mich ist, ich steh ja nicht so auf zu heißen und zu viel Sex in Historicals. :D
    Das war für mich auch ein großes Manko bei „Wicked Intentions“, keine Romantik, sondern nur heißer Sex, öde! Naja, die Charaktere waren auch nicht sympathisch, die Story langweilig, eigentlich fällt mir jetzt auch nichts mehr ein was mir gefalle hat. Obwohl, das Cover war ganz nett. xD

  • Ui. Jetzt rücken Band 1 und 2 der Reihe eindeutig in meiner Leseliste ein wenig nach unten. :( Wenn Band 3 eher lachhaft und wenig vielsprechend ist (so wie du es hier beschreibst), bleibt abzuwarten, ob ich soweit überhaupt vordringen werde.

    Wirst du den vierten eigentlich auch noch lesen oder eher nicht??

  • Miama

    Für mich ist Elizabeth Hoyt definitiv auch nicht die richtige Autorin. Ich habe mehrere Bücher von ihr probiert und war auch mit den Wicked Intentions nicht glücklich.

  • Ich kann nur noch mal ne Lanze für die Prinzen-Trilogie der Autorin brechen – die war absolut super! Allerdings muss ich gestehen, dass ich mich nicht mehr so wirklich an den Sexanteil erinnern kann – von der Bordellszene in »The Raven Prince« abgesehen.

     
    Lucina: Also, wenn das Cover das Beste an dem Buch war, würde mich das auch nicht gerade bestärken, weitere Bücher eines Autors zu lesen. :D

     
    Animasoul: Ja, ich werd den vierten Band lesen – ist schon fest in der nächsten Rabatt-Bestellung bei Book Depository eingeplant.

     
    Miama: Haben dir nicht mal die Prinzen gefallen?

  • Ich hatte gerade einen Lachflash, als ich den Trailer angeschaut habe – sowas albernes habe ich schon lange nicht mehr gesehen!
    Echt, die Prinzentrilogie hat dir gefallen? Ich habe da mal das erste Buch versucht und irgendwann halb gelesen vertauscht, war einfach nicht mein Fall.

  • Hermia: Ja, die Prinzen fand ich toll! Schade, dass sie dir nicht gefallen haben …

    Und was den Trailer angeht: Ungläubiges Entsetzen war meine erste Reaktion, daran erinnere ich mich noch genau! Man weiß irgendwie nicht, ob man lachen oder weinen soll, finde ich …

  • Normalerweise gebe ich einen Autor, zumindest wenn er gute Kritiken von anderen bekommen hat, nicht nach einem schlechten Buch auf. Man kann ja immer mal ein schlechtes Buch erwischen, aber ich glaub Elizabeth Hoyt probiere ich nur dann noch einmal aus, wenn Not an der Frau ist. Dann aber mit der Prinzen-Reihe. :D

    Ich hab mir eben mal den Trailer angeschaut. Wer hat denn diese Scheußlichkeit verbockt? Die Stimmen klingen eher nach Satire als nach einem ernst gemeinten Buchtrailer. xD

  • Da bist du ja noch relativ milde mit deiner Bewertung gewesen, Irina! Das nächste Buch aus der Reihe les ich nur, wenn du es zuerst liest und eine gute Bewertung abgibst ;-)
    Ich muß aber auch mal meine Stimme für die Prinzen-Trilogie erheben – die fand ich richtig gut. The Serpent Prince ist für mich einer der besten Liebesromane überhaupt.

  • Miama

    irina: Nein, der erste Band der Prinzen war auch nichts für mich.

  • Lucina: Ich hätte jetzt NOCHMAL ne Lanze für die Prinzen gebrochen, wenn Miama nicht unten schreiben würde, dass sie nicht mal die Prinzen mochte. Offenbar ist die Autorin einfach nicht für jeden Historical-Leser was.

    Und der Trailer: Ja, der soll wohl satirisch-witzig sein. Aber so wirklich gelungen ist das nicht …

     
    Susi: Ja, ich gestehe, ich war milde bei der Punktevergabe. Das muss ein gewisser Hoyt-Bonus sein. *erröt*

     
    Miama: s. Lucina! :))

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