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Oooooh, wie gern hätte ich so einen Bücherständer, in dem ich einen Teil meiner Bücherberge unterbringen könnte! Leider scheints sowas nur von irgendwelchen Designern zu geben, sodass der Kauf meine Finanzen eindeutig sprengen würde. Ich glaub, da kauf ich doch lieber ein paar Bücher mehr. Oder kennt jemand ne Billig-Variante von so einem Teil?!
Sapiens stehendes Buchregal | Edelstahl-Bücherständer | Buchstapler von Tom Fischer | Ptolomeo von Bruno Rainaldi | Monolite Bücherregal
Eigentlich hätte ich ja mehr Lust auf nen Regency und müsste mich eigentlich auch dem Bücherberg-Abbau widmen, aber da ich »Schwarze Glut« nur geliehen habe und demnächst mal zurückgeben sollte, schieb ich das mal zwischen.
Erster Satz (und der zweite dazu, weil er mir so gut gefällt und ich darüber lachen musste):
Nackt praktizierte Magie hatte einen erheblichen Nachteil, dachte Christine verdrossen.
Sie machte einen spitz.
 
The Huxtables, Book 4

Inhalt:
Die verrufene Lady Cassandra Paget, die unter dem Verdacht steht, ihren Mann mit einer Axt erschlagen zu haben, wurde von ihrem Stiefsohn ohne einen Pfennig Geld vor die Türe gesetzt. Zusammen mit ihrer ehemaligen Gouvernante Alice, der Köchin und Haushälterin Mary, deren kleiner Tochter Belinda und Hund Roger lebt Cassandra nun in einem äußerst bescheidenen Haus in London am Rande der Armut, weshalb sie beschließt, sich einen Gönner zu suchen. Ihre Wahl fällt ausgerechnet auf Stephen Huxtable, einen reichen jungen Adligen, der tatsächlich dazu bereit ist, sich auf die schöne Witwe einzulassen – aber nur zu seinen Bedingungen.
Kommentar:
Das letzte Buch um die Huxtable-Geschwister bietet eine ziemlich interessante Ausgangslage: Mutmaßliche Mörderin sucht sich untadeligen Adligen als Sponsor. Leider ist die Umsetzung nicht ganz so gelungen; die Geschichte driftet schnell in eine Richtung, die mir persönlich einfach zu wenig überzeugend und vor allem zu moralisch ist. Der Engel aus dem Titel des Buchs ist nämlich der herzensgute engelsgleiche Stephen Huxtable, dem bereits nach der ersten gemeinsamen Nacht klar wird, dass Cassandra völlig verzweifelt ist und sich nur aus einer absoluten Notlage heraus als Mätresse angeboten hat. Er gewährt ihr eine horrende Summe für ihre Dienste, doch nach einem weiteren Zusammensein stellt er fest, dass er das alles nicht kann; nach längeren Diskussionen einigt man sich darauf, dass Cassandra das Geld weiterhin bekommt, aber dafür nicht ihren Körper, sondern ihre Gesellschaft bzw. Freundschaft verkauft. Diese Situation gibt den Protagonisten ausreichend Zeit, sich langsam kennenzulernen bzw. näher zu kommen und bietet phasenweise gute Unterhaltung; wirklich zu packen vermag die Handlung aber nicht.
Das liegt vor allem an den beiden Hauptpersonen. Stephen Huxtable ist einfach zu perfekt: Alle lieben ihn, denn er ist nicht nur reich und wahnsinnig gutaussehend, nein, daneben ist er auch noch jederzeit hinreißend nett, verständnisvoll, hilfsbereit, kinderlieb, aufopferungsvoll, gerecht, ritterlich, sensibel, liebevoll, aufgeschlossen, pflichtbewusst und anständig – ein Gutmensch, wie er im Buche steht. Gleiches gilt übrigens für die geschickt und ohne bemüht zu wirken in die Geschichte eingeflochtenen anderen Huxtable-Geschwister nebst Ehemännern, die die Frau mit dem katastrophalen mörderischen Ruf mit offenen Armen in der Familie aufnehmen und ohne mit der Wimper zu zucken ihr eigenes Ansehen für die Fremde aus Spiel setzen.
Cassandra ist genau das Gegenteil zu den warmherzigen Huxtables und bleibt lange Zeit ziemlich undurchsichtig. Wie Stephen feststellt, trägt sie meist eine Maske, unter die selbst der Leser nur selten blicken darf. Sie ist über weite Strecken unnahbar und unterkühlt, sehr zielstrebig und teils auch berechnend, weshalb sie nicht gerade hohe Sympathiegefühle auslöst – auch wenn die Gründe für ihr Verhalten und Handeln im Kontext ihrer Vergangenheit einigermaßen nachvollziehbar sind. Völlig unverständlich und fadenscheinig sind hingegen ihre Argumente gegen eine Heirat mit Stephen; hier fehlt es an jeglicher Logik.
Überhaupt wird die Geschichte gegen Ende hin immer unglaubwürdiger, da sich alles, wirklich alles, in Wohlgefallen auflöst und jeder (außer Constantine, der aber ja im Juni 2010 noch ein eigenes Buch kriegt) sein Happy-End bekommt. Die Aufklärung der Umstände, die zum Tod von Cassandras Mann geführt haben, passt zwar zur moralisch angehauchten Geschichte, ist aber unbefriedigend und wenig einleuchtend. Darüber hinaus wirkt die Handlung auf den letzten 50 Seiten ziemlich gehetzt, man könnte fast den Eindruck gewinnen, der Autorin seien die Seiten ausgegangen. Nach der infolge der kompromittierenden Situation motivierten Verlobung geht alles Schlag auf Schlag, es wird aber eher kurz berichtet als erzählt, um noch alles unterzubringen, was beendet werden muss. Besonders ärgerlich ist dabei – wie bereits angedeutet – Cassandras vehemente Weigerung, Stephen zu heiraten – nur um am Ende von einer Sekunde auf die andere doch umzukippen.
Wertung:
10/15 – Gerade noch gut, wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass da ein klitzekleiner Balogh-Bonus enthalten ist. Für mich in jedem Fall das schwächste Buch über die Huxtable-Geschwister, aber immer noch besser als viele, viele andere Liebesromane anderer Autoren.
Gestern vergessen: Das folgende beeindruckende Zitat aus Diana Palmers »Amelia« (S. 164) darf keinesfalls ungepostet bleiben.
Sein mächtiger Körper schien, nach hinten gebogen, über ihr zu schweben, seine Stimme brach, sein gesamter Körper schien von einem Krampf befallen zu werden wie der eines Sterbenden.
So als sähe er sich selbst von außen, erkannte er seine eigene hilflose Hingabe, das Todeskrampfähnliche der Ekstase, als er sich in Amelias Körper ergoss, dann plötzlich über ihr zusammenbrach, um Atem rang und wegen der Heftigkeit des Ergusses nicht aufhören konnte zu zittern.
Ja, ja, mir ist »La petite morte« durchaus ein Begriff, aber diese Beschreibung klingt doch wohl absolut beängstigend, oder?! Mir zumindest wird himmelangst, wenn ich mir die Szene bildlich vorstelle. Ob diese Schilderung wohl die amerikanische Prüderie widerspiegelt und abschreckend wirken soll? ;)
Für die Englischleser und Balogh-Fans gibts tolle Nachrichten. Nach The Secret Pearl (11/2005), The Ideal Wife (6/2008) und A Precious Jewel (11/2009) werden jetzt weitere ihrer Frühwerke wiederaufgelegt: Den Anfang machen Dark Angel & Lord Carew’s Bride (2/2010), gefolgt von »The Famous Heroine & The Plumed Bonnet« (10/2010), »A Promise of Spring & The Temporary Wife« (2/2011), »A Christmas Bride & Christmas Beau« (9/2011) und »A Counterfeit Betrothal & The Notorious Rake« (1/2012).
Weniger gut find ich die Tatsache, dass die Balogh-Neuerscheinungen – wie zuletzt schon Seducing an Angel – zunächst als Hardcover erscheinen. Gut, dass mir der Lesestoff sicher nicht ausgehen wird, sodass ich auf die Paperbacks warten kann. Außer bzgl. Cons Story, die hätte ich am liebsten sofort! ;)
Am Sonntag zu meiner großen Freude auf dem Flohmarkt gefunden und für 3 Euro natürlich sofort eingepackt, auch wenns »nur« ein Lesexemplar ist! Klingt interessant, ich bin gespannt.
Erster Satz:
Der Fremde klopfte mitten in der Nacht an unsere Tür.

Ich denke, die aus den Fugen geratene Welt meines Göttergatten dürfte wieder in Ordnung kommen: Seine Befürchtungen, eine fremde Macht könnte von meinem Körper Besitz ergriffen haben, werden sich heute abend gewiss in Luft auflösen. Ich muss einfach nur die drei Bücher offen rumliegen lassen, die gerade hier eingetroffen sind. Nicht gekauft, selbstverständlich – ich kauf ja im Moment nix! –, sondern teuer ertauscht. Mit seinen Tickets – weil ich ja nie welche habe! *g*

»Ist das meine Frau, die da neben mir sitzt?!?« fragt mein Mann unverschämterweise und breit grinsend, als er hört, dass ich heute in der Stadt war – und kein einziges Buch gekauft habe, obwohl ich an der Mayerschen, Thalia, Jokers und der Buchhandlung Bunt vorbei gekommen bin. Frechheit! *murr*
Wie bereits geschrieben, hab ich mir ja vorgenommen, meinen turmhohen SUB bzw. meine RUBs anzugehen. Trotz des kleinen Rückschlags am Sonntag werde ich die Sache jetzt in Angriff nehmen.
SUB-Abbau ist ja derzeit (oder immer?!) allerorts in Mode, allerdings unterscheidet sich mein Ziel von dem der meisten anderen: Da mein SUB ohnehin nicht mehr in den Griff zu kriegen ist, will ich einfach nur aussortieren, notfalls auch ungelesen – und zwar Sachen, von denen ich glaube, dass sie mir ohnehin nicht gefallen würden. Als ich vor etwa zwei Jahren nämlich meine Begeisterung für Liebesromane entdeckt habe, hab ich auf Flohmärkten kistenweise bzw. bergeweise alles wild zusammengekauft, was ein Nackenbeißercover hatte und nach historischem Liebesroman aussah. Inzwischen hab ich aber festgestellt, dass mir die Bücher aus den 1980er- und frühen 1990er-Jahren überhaupt nicht liegen, dass ich die Schauplätze Frankreich und USA (Wilder Westen) nicht mag und dass außerdem alles, was vor dem 18. Jahrhundert spielt, in der Regel nicht mein Ding ist. Deshalb werd ich in solche Bücher, von denen ich annehme, dass sie nichts für mich sind, einfach mal reinlesen und sie dann ggf. aussortieren. Ich schätze, dass ich so teilweise gesammelte Werke spezieller Autoren aus dem Regal verbannen kann. Unter Anklage stehen z.B. Catherine Coulter, Kathleen E. Woodiwiss, Jennifer Blake, z.T. auch Heather Graham und Johanna Lindsey, Marie Cordonnier, Suzanne Robinson, Patricia Gaffney usw.
Erste Erfolge hab ich auch schon zu verzeichnen: Amelia von Diana Palmer war nämlich ein heißer Kandidat aufs Aussortieren – und mein Verdacht wurde bestätigt. Ruckzuck hab ich drei Bücher weniger im Regal (von denen ich allerdings noch nicht weiß, was ich damit anstellen soll) – so kann das weitergehen!
Vorgenommen hab ich mir übrigens, (erst mal) mindestens nach jedem zweiten Buch, das ich wirklich bzw. gern lesen will, eins vom Anlese-Stapel zu greifen. Mal schauen, ob ich das durchhalte.
Originaltitel: Amelia

Inhalt:
Amelia soll nach dem Willen ihres gewalttätigen Vaters Alan Culhane heiraten, den Sohn eines mächtigen texanischen Ranchers. Doch bei einem Besuch auf der Ranch der Culhanes trifft sie auf Alans Bruder King – einen alten Freund ihres Bruders Quinn, für den sie schon seit Kindertagen schwärmt. Er ist es, der ihre Leidenschaft entfesselt, doch King scheint sie zu verachten …
Kommentar (mit unzähligen Spoilern):
Dachte ich wirklich: »Altbacken, aber nicht so schlimm«? Ich nehm hiermit alles zurück und behaupte das Gegenteil! Ich weiß auch nicht so wirklich, was in mich gefahren ist zu glauben, ein Buch, in dem die männliche Hauptperson aufgrund seiner Abstammung und seine Auftretens »King« genannt wird, könne »nicht so schlimm wie befürchtet« sein! Es ist schlimmer, und zwar viel schlimmer.
King ist ein Vollpfosten erster Güte, und es ist mir vollkommen schleierhaft, was Amelia eigentlich an ihm findet. Er ist selbstherrlich, herablassend, widerlich, unsensibel, missgünstig, eifersüchtig, durchtrieben, berechnend, verbittert und blickt auf keinem seiner silbergrauen Augen, was eigentlich um ihn herum vor sich geht: Während nämlich alle Leute nach und nach begreifen, dass Amelia fürchterliche Angst von ihrem Vater hat und dass in der Vergangenheit irgendetwas Schreckliches vorgefallen sein muss, verachtet King sie immer noch dafür, dass sie ihrem Vater gegenüber so unterwürfig ist. Darüber hinaus kann er sie auch deshalb nicht leiden, weil sie ihm so gut gefällt, dass er ihr kaum widerstehen kann; offenbar hilft es ihm, sich von ihr abzubringen, wenn er sie wie den letzten Dreck behandelt. Muss ein Männerding sein, diese Logik, begegnet einem ja öfters.
In Sachen Tyrannei das Wasser reichen kann King eigentlich nur Amelias Vater, der hat aber immerhin einen guten Grund für seine Widerlichkeit, er hat nämlich – wie sich im Laufe der Handlung herausstellt – einen Gehirntumor, der seine Persönlichkeit verändert. Früher war er ein wundervoller Vater und liebender Ehemann. Er kann also quasi nichts dafür, dass er Amelia mit dem Gürtel halbtot schlägt, und deshalb kann Amelia ihn auch nicht im Stich lassen.
Unsere Heldin Amelia ist die meiste Zeit damit beschäftigt, sich zu fürchten, ihren Vater nicht zu reizen und King aus dem Weg zu gehen, damit sie ihn nicht anhimmeln muss. Wie wir erfahren, war sie früher eine lebenslustige Person, die Reiten und Scheißen kann, hochgebildet ist und vier Sprachen spricht. Um den Zorn ihres Vaters nicht auf sich zu ziehen, verheimlicht sie das alles und tut so, als sei sie fügsam und eigentlich auch gar nicht da. Quinn allerdings bemerkt und verachtet sie blöderweise trotzdem, nicht zuletzt, weil Amelia vielleicht ein bisschen unscheinbar, aber dennoch sehr hübsch ist und einen Mund wie ein »Amorbogen« (S. 93) hat.
Die Personen agieren eine ganze Weile in einer ziemlich spannungsarmen Handlung vor sich hin, dann jedoch kommt es zur entscheidenden Wendung. Kaum sind King und Amelia nämlich allein auf der Ranch, macht sich der verrufene Texaner auch schon in »leidenschaftlicher Inbrunst« (S. 160) über die unschuldige Jungfrau her. Und weil Amelia King ja schon immer toll fand und bei seinen Küssen im siebten Himmel schwebt, ignoriert sie die drohende Erkenntnis, dass sie das besser lassen sollte, denn er ist »so stark und seine Küsse machten sie süchtig. Sie konnte nur leben, solange er sie in den Armen hielt, sie küsste.« (S. 160) Wie sie wohl vorher gelebt hat? Egal, der Rest der Szene ist jedenfalls geprägt von kopfloser Wolllust, krampfhaften Schluchzern, atemberaubenden Schauern, schamloser Lust, die zu neuerlichen Schluchzern und Tränen führt, usw. usf. Nach Kings finaler »todeskrampfähnlicher« (S. 164) Erleichterung folgen natürlich Demütigung und Scham seitens Amelia und Zorn über den Sündenfall seitens King, weshalb er ihr erst mal verkündet, dass er sie nicht heiraten wird. Auch wenn sie das gar nicht gefordert hat, sondern einfach nur darum bittet, freundlicherweise gehen zu dürfen. Nach Hause zu Papa, welch Ironie!
Bei King setzt augenblicklich der Verdrängungsvorgang ein. Er ignoriert die Tatsache, dass er derjenige war, von dem die Verführung ausging, und redet sich ein, dass Amelia die treibende Kraft gewesen sei. Er hat sich überhaupt nur aus reiner Nächstenliebe darauf eingelassen, um seinen Bruder Alan von der Heirat mit dieser Hure abzubringen. Als wäre das noch nicht schwachsinnig genug, nimmt die Tragödie ihren Lauf. King reicht das, was er bis zu diesem Moment angerichtet hat, noch nicht, nein, er muss auch noch zu Amelias Vater rennen und petzen, dass dessen Tochter sich an ihn rangemacht hat. Logische Folge: Amelia wird mal wieder mit dem Gürtel halbtot geprügelt.
Praktischerweise verstirbt der unzurechnungsfähige Kranke im Anschluss an seine Prügelattacke, sodass er für seine Taten nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Amelia wird das egal sein, sie ist vermutlich einfach froh, ihn endlich los zu sein. Zudem hat sie ganz andere Sorgen, sie hat nämlich offenbar auch ein paar Schläge auf den Kopf abbekommen und in der Folge ihr Gedächtnis verloren. Das wiederum kommt King natürlich ganz gut zupass, denn somit erinnert sie sich ja nicht mehr an die Quasi-Vergewaltigung und seine Petzerei, die überhaupt erst zu diesem brutalen Übergriff geführt hat. Kings Verdrängungsmechanismen greifen aber so oder so sehr gut, denn er geht davon aus, dass Amelia ihre Erinnerungen nur deshalb unterdrückt, weil sie sich nicht eingestehen will, dass sie ihn verführt hat und sich auf diese Weise aus der Verantwortung stehlen will.
Amelia blüht trotz des Gedächtnisverlustes nach dem Tod ihres Vaters auf und wird wieder so lebenslustig, wie sie es früher war. Keine Spur mehr von Unterwürfigkeit, weshalb King schlagartig vollkommen begeistert von ihr ist. Und irgendwann sieht er auch ein, dass nicht Amelia ihn verführt hat, sondern umgekehrt. Wie es dazu kommt, dass ihn diese Erkenntnis ereilt, erschließt sich zwar niemandem außer ihm selbst, ist aber auch egal, da die ganze Handlung ohnehin hanebüchen ist. Jedenfalls fühlt King sich bemüßigt, Amelia über die Vorgänge aufzuklären, die ihr Gedächtnis so erfolgreich verdrängt, und schließt mit der beschönigenden Erkenntnis: »Ich habe Schicksal gespielt. … Sie sollten mich am besten heiraten.« (S. 242). Er führt auch durchaus durchschlagende Argumente für seine Eignung als Ehemann an: Als Viehzüchter verfügt er über umfassendes Wissen bzgl. Fortpflanzung und Geburten, andere Frauen reißen sich um ihn, und er verfügt über Land und Geld.
Amelia ist noch ein bisschen schockiert von dem, was sie gerade erfahren hat, und deshalb nicht so wirklich von einer Hochzeit überzeugt, eher im Gegenteil. Kings Überredungsmanöver wird dann aber auch ganz plötzlich von Amelias unvermittelt auftauchenden Bruder unterbrochen. Da King offenbar festgestellt hat, dass Reden hilft und das Gewissen erleichtert, tischt er dem Neuankömmling die ganze Geschichte bei der Gelegenheit auch gleich auf. Sein alter Freund Quinn reagiert souverän und völlig angemessen, er kommentiert die Kings Handeln nämlich mit den Worten »Das ist widerlich!« (S. 246), und will den manipulativen Übeltäter erschießen. Natürlich verhindert die herzensgute Amelia das, zumal sie King ja heimlich ohnehin liebt, sodass am Ende – nach weiteren albernen Verwicklungen und Missverständnissen – alle geläutert sind und glücklich werden können. Amen.
Fazit:
0/15 – Mir wird wieder klar, warum ich anderen Büchern noch 1–2 Gnadenpunkte zugestanden habe – damit ich Luft nach unten für Machwerke wie dieses habe!
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