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[Rezension] Jim Butcher: Wolfsjagd

OT: Fool Moon
Dresden Files 02

Inhalt:
Chicago wird von einer Mordserie in Angst und Schrecken versetzt – alle vier Wochen, wenn der Vollmond fahl am Himmel steht, sterben in den Straßen der Stadt unzählige Menschen. Fallen sie einem Psychopathen zum Opfer? Einer Gang? Oder etwas ganz anderem? Harry Dresden, Privatermittler mit besonderen Fähigkeiten und Polizeiinformant wider Willen, wird schneller, als ihm lieb ist, in diesen dunklen Fall verwickelt. Immer wieder kreuzen dabei diverse Männer und Frauen seinen Weg, die ein Geheimnis haben: Im Schutz der Dunkelheit verwandeln sie sich – und jagen …

Kommentar:
In seinem zweiten Fall hat der Magier Harry Dresden es mit Werwölfen zu tun, die in Vollmondnächten blutige Morde begehen. Wie sich herausstellt, ist Werwolf allerdings nicht gleich Werwolf, und bald schon gibt es zahlreiche Verdächtige, die als Mörder in Frage kommen.

Im Zuge seiner Ermittlungen gerät Harry wie schon in »Sturmnacht« erneut ins Visier dunkler Mächte: Sein Leben wird von zahlreichen Feinden bedroht, und nur durch viel Glück sowie die aufopferungsvolle Hilfsbereitschaft seiner Verbündeten zieht er das eine ums andere Mal den Kopf aus der Schlinge. Das geht natürlich nicht ohne jede Menge Duelle bzw. Kämpfe und jede Menge Tote ab und gipfelt in einem knapp hundertseitigen Showdown, bei dem Gegner aus diversen Lagern zu erledigen sind. Insgesamt setzt das Buch mehr auf Action und ist deutlich düsterer als der Vorgänger; da ich weder ein Fan von ausufernde Kampfszenen noch von Helden bin, die bei ihren Ermittlungen permanent in Lebensgefahr schweben, war mir das alles zu viel und hat mir den Spaß ein wenig verdorben – zumal darüber hinaus relativ wenig passiert. Richtig gut fand ich hingegen die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Arten von Werwölfen mit all den Konsequenzen für die Handlung, und auch die magischen Aspekte der Geschichte sind wieder sehr gut gelungen.

Die Handlung ist auch ohne Kenntnis von Band 1 verständlich, allerdings entgehen einem dann wohl ein paar Zwischentöne und Weiterentwicklung der Figuren sowie ihrer Beziehungen untereinander. Harry erweist sich einmal mehr als sehr mächtiger Magier mit Nehmerqualitäten, der auf der Seite der Guten steht, aber dennoch etwas Dunkles in sich hat – was möglicherweise mit seiner Familiengeschichte zusammenhängt, um die sich ein Geheimnis zu ranken scheint. Harrys Anfälle von überzogener Selbstkritik sowie von Verantwortungs- und Schuldbewusstsein sind zum Teil etwas anstrengend, charakterisieren ihn aber als menschlich und loyal.

Wieder dabei sind die Reporterin Susan und Gangsterboss Johnny Marcone sowie die Polizistin Karrin Murphy, zu der Harry allerdings aufgrund der Ereignisse in Band 1 inzwischen ein eher schwieriges Verhältnis hat und die ihm einige Steine in den Weg legt. Auch die riesenhafte Katze Mister hat wieder einen denkwürdigen Auftritt und darf sich eine Cola mit Harry teilen, ebenso kommt Bob wieder zum Einsatz, der liebesromanverrückte Geist, der in einem Totenkopfschädel haust und Harry beim Trankbrauen behilflich ist.

Fazit:
10/15 – Ein gutes Buch mit tollen Figuren, für meinen Geschmack aber ein wenig zu actionlastig.

Serieninfo:
01 Storm Front (2000) | Sturmnacht (2006)
02 Fool Moon (2000) | Wolfsjagd (2007)
03 Grave Peril (2001) | Grabesruhe (2007)
04 Summer Knight (2002) | Feenzorn (2009)
05 Death Masks (2003) | Silberlinge (2009)
06 Blood Rites (2004) | Bluthunger (2009)
07 Dead Beat (2005) | Erlkönig (2011)
08 Proven Guilty (2006)
09 White Night (2007)
10 Small Favor (2008)
11 Turn Coat (2009)
12 Changes (2010)
13 Ghost Story (2011)

Trivia:
Es gibt eine TV-Serie zu den Büchern, die aber nicht in deutscher Synchronisation vorliegt und es nie über eine Staffel hinausgebracht hat – was mich ehrlich gesagt nicht sooo sehr wundert. Natira hat mir die DVDs nämlich dankenswerterweise mal geliehen und ich wurde nicht wirklich warm mit der Verfilmung.

[Rezension] Gail Carriger: Soulless

Deutscher Titel: Glühende Dunkelheit
1. Teil der Parasol-Protectorate-Serie

Klappentext der deutschen Ausgabe:
Nachdem Miss Alexia Tarabotti in Notwehr einen Vampir getötet hat, steht sie nun dem Alpha-Werwolf Lord Maccon gegenüber – dem Chefermittler der Queen für übernatürliche Angelegenheiten. Als dieser sich weigert, sie in die Ermittlungen einzubeziehen, beschließt Alexia, selbst nachzuforschen, was hinter dem Angriff auf sie steckt. Und plötzlich befindet sie sich nicht nur tief in einer Intrige gegen das Britische Empire – sie sieht auch ihr Herz durch den attraktiven Lord Maccon bedroht …

Kommentar:
Ganze drei Anläufe habe ich gebraucht, bis ich es endlich geschafft habe, das hochgelobte Debüt von Gail Carriger zu lesen. Ich bin froh, dass ich diesmal endlich dabeigeblieben bin, denn das Buch hat unheimlich viel Charme und hat richtig Spaß gemacht.

»Soulless« spielt im London des 19. Jahrhunderts, zur Zeit von Königin Victoria; allerdings sieht die gesellschaftliche Ordnung etwas anders aus als gewohnt: Es leben nicht nur Werwölfe, Vampire und Geister als Übernatürliche (supernaturals) unter den Menschen, sondern darüber hinaus gibt es Außernatürliche (preternaturals) ohne Seele, die die Übernatürlichen neutralisieren können. Alexia Tarabotti ist eine dieser Seelenlosen – was allerdings nur sehr wenige Menschen wissen. Als sie auf einem Ball in Notwehr einen Vampir tötet, der sich höchst seltsam verhält, nimmt sich das BUR (Bureau of Unnatural Registry) der Sache an – in Gestalt des attraktiven, aber ebenso hassenswerten Werwolfs Lord Maccon. Der Alpha-Werwolf verbietet Alexia strikt jede Einmischung in die Ermittlungen, doch als sie am nächsten Tag von einer der Londoner Vampirköniginnen zum Gespräch gebeten wird, ist ihre Neugierde endgültig geweckt, und sie stellt ihre eigenen Nachforschungen an. Dabei gerät sie selbst in große Gefahr, denn was sie schließlich entdeckt, ist ungeheuerlich …

Was eigentlich nach einer ganz aufregenden, abenteuerlichen Geschichte klingt, ist in Wahrheit relativ spannungsarm. Die eigentliche Handlung plätschert lange ziemlich ereignislos vor sich hin, bis ab etwa der Mitte des Buchs endlich Bewegung in die Story kommt. Stattdessen lebt das Buch von den Figuren, Dialogen und der Sprache – wobei über allem der wunderbare Humor der Autorin thront.

Alexia ist eine fabelhafte Heldin, die ganz schön mit den gesellschaftlichen Idealen zu kämpfen hat. Sie ist nicht nur mit Seelenlosigkeit gestraft, sondern darüber hinaus mit einer langen Nase, üppigen Formen und einer italienischen Abstammung väterlicherseits, die ihr zu allem Übel auch noch einen dunklen Teint eingebracht hat. Dass sie ein Blaustrumpf, einigermaßen vorlaut und extrem zynisch ist, hat ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt auch nicht gerade verbessert, und so ist sie mit 26 unverheiratet und eine alte Jungfer. Ihre ganzen Makel stören Lord Maccon allerdings überhaupt nicht. Obwohl (oder weil!) er ständig mit Miss Tarrabotti im Clinch liegt, findet er sie überaus sexy. Da er aber nun mal ein Werwolf-Alpha und auch noch ein ungehobelter Schotte ist, weiß er sich nur bedingt gemäß der gesellschaftlichen Normen zu benehmen, und so sind die Zusammentreffen zwischen ihm und Alexia von gegenseitiger Anziehung ebenso wie von Missverständnissen geprägt und ziemlich explosiv. Die Dialoge zwischen den beiden bieten allerbeste Unterhaltung für die Leserschaft.

Doch nicht nur Alexia und Maccon, sondern auch die Nebenfiguren sind hervorragend gelungen, ob nun der exzentrische Lord Akeldama, ein uralter, aber immer topmodisch gekleideter Vampir, oder Alexias Freundin Ivy mit ihrem Faible für grauenerregende Hüte und der Tendenz, in Ohnmacht zu fallen. Ganz besonders toll fand ich den Butler Floote, der im Haushalt von Alexias Familie ihr einzig wahrer Freund zu sein scheint, sowie den Werwolf Professor Lyall, die rechte Hand und Beta von Lord Maccon, der auch schon mal für Tipps in Liebesangelegenheiten zuständig ist.

Wie erwähnt, lebt das Buch vorwiegend von seinem Humor, der sich nicht nur in den Dialogen, sondern vor allem auch in der Sprache und den detailverliebten Beschreibungen niederschlägt. Hierin lag für mich aber auch ein kleines Problem, denn ich habe mich zwar bestens amüsiert, aber dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass mir einiges entgeht, weil mir schlicht das Vokabular fehlte. Wer sich für das Buch interessiert und nicht ganz so firm im Englischen ist, sollte vielleicht eher über den Kauf der deutschen Ausgabe nachdenken – die Übersetzung scheint mir alles in allem tatsächlich recht gelungen, soweit ich das anhand der Leseprobe feststellen konnte.

Fazit:
11/15 – Trotz einer eher dünnen Handlung besticht das Buch mit seinen grandiosen Figuren und seinem wunderbaren Humor.

 

 

Serieninfos:
01 Soulless | Glühende Dunkelheit
02 Changeless | Brennende Finsternis
03 Blameless | Entflammte Nacht
04 Heartless
05 Timeless (März 2012)

 
Trivia:
Zu »Soulless« wird es einen Comic geben.

Derzeit arbeitet Gail Carriger an einer vierteiligen YA-Serie mit dem Titel »The Finishing School«. Sie wird 25 Jahre vor der Parasol-Protectorate-Serie spielen, aber im gleichen Universum angesiedelt sein.

[Rezension] Jim Butcher: Sturmnacht

OT: Storm Front
Dresden Files 01

Inhalt:
Immer häufiger wird die Polizei von Chicago mit bizarren Morden konfrontiert. Wenn man mit modernsten Ermittlungsmethoden nicht weiter kommt, gibt es nur einen, der helfen kann: Harry Dresden, Profiler der besonderen Art. Er verfügt über einen ausgezeichneten Spürsinn – und ungewöhnliche Fähigkeiten. Doch wer in der Lage ist, die Dunkelheit hinter unserer normalen Realität zu sehen, lebt gefährlich! Harrys neuer Fall: Ein Liebespaar wird tot aufgefunden. Nackt. Im Bett. Buchstäblich zerrissen, als hätte ein Blitz zugeschlagen. Doch kann so etwas möglich sein? Harry beginnt zu ermitteln – und hat es bald nicht nur mit der Polizei und einem skrupellosen Drogenboss zu tun, sondern auch mit blutdurstigen Dämonen …

Kommentar:
»Sturmnacht« ist der erste Fall des Magiers Harry Dresden, der in Chicago als Privatermittler und Berater für die örtliche Polizeibehörde arbeitet. Diesmal wird er von der Polizistin Karrin Murphy zu einem Mord hinzugerufen, der nur die Tat eines mächtigen Magiers sein kann und irgendwie mit dem Drogenboss Marcone in Zusammenhang zu stehen scheint. Doch die Sache erweist sich als komplizierter als erwartet, und bald muss Harry Dresden selbst um sein Leben fürchten.

Das Buch bietet eine durchschnittlich spannende, gute Krimihandlung, wobei der Fall allerdings nur geklärt werden kann, weil Harry am Ende das Glück zu Hilfe kommt und ihm eine Menge entscheidende Hinweise ganz zufällig vor die Füße fallen. Die Auflösung ist immerhin plausibel und nicht allzu sehr an den Haaren herbeigezogen – immer vorausgesetzt natürlich, dass man in die magische Welt eintauchen kann. Diese ist nicht allzu komplex und im Prinzip identisch mit der heutigen Moderne, es gibt aber eine magische Parallelwelt und eben Magier sowie andere hinläglich bekannte nicht-menschliche Wesen wie Vampire, Werwölfe, Elfen und Dämonen. Die beschriebenen magischen Gegenstände, Rituale und Zauber sind fantasievoll, aber gut erklärt, nachvollziehbar und nicht zu kompliziert.

Darüber hinaus besticht »Sturmnacht« mit viel Humor und überzeugenden, vielfältigen Figuren: neben Harry selbst vor allem die Polizistin Murphy, die Zeitungsreporterin Susan und der stoische Kneipenwirt Mac, die einem sicher auch in den Folgebänden wieder begegnen werden. Gestalten wie der magisch extrem bewanderte sprechende Toteschädelgeist Bob und Harrys riesenhafter, herrischer Katze Mister, mit dem Harry Tisch, Bett und Cola teilt, bereichern das Buch zusätzlich mit netten Aspekten und machen Lust auf mehr Fälle mit Harry und seinem Anhang.

Fazit:
13/15 – Faszinierender, sehr unterhaltsamer Auftakt einer Fantasy-Krimiserie, die jede Menge Potenzial hat.

Serieninfo:
01 Storm Front (2000) | Sturmnacht (2006)
02 Fool Moon (2000) | Wolfsjagd (2007)
03 Grave Peril (2001) | Grabesruhe (2007)
04 Summer Knight (2002) | Feenzorn (2009)
05 Death Masks (2003) | Silberlinge (2009)
06 Blood Rites (2004) | Bluthunger (2009)
07 Dead Beat (2005) | Erlkönig (2011)
08 Proven Guilty (2006)
09 White Night (2007)
10 Small Favor (2008)
11 Turn Coat (2009)
12 Changes (2010)
13 Ghost Story (2011)

Trivia:
Es gibt eine TV-Serie zu den Büchern, die aber nicht in deutscher Synchronisation vorliegt und es nie über eine Staffel hinausgebracht hat – was mich ehrlich gesagt nicht sooo sehr wundert. Natira hat mir die DVDs nämlich dankenswerterweise mal geliehen und ich wurde nicht wirklich warm mit der Verfilmung.

[Rezension] Charlaine Harris: Der Vampir, der mich liebte

Originaltitel: Dead to the World
Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 4

Klappentext:
Sookie Stackhouse ist Kellnerin und Gedankenleserin. Eines Nachts trifft sie auf einen umherirrenden Vampir, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat. Was eine Menge übernatürlicher Probleme mit sich bringt …

Kommentar:
Sookie ist umgezogen – von Feder & Schwert zu dtv. Nachdem ich lautstark über das Schriftbild der Bände 1–3 gejammert habe, kommt mir das natürlich sehr gelegen. Doch nicht nur ist die Schrift der dtv-Ausgaben weitaus angenehmer zu lesen, sondern auch sprachlich bedeutet das eine echte Verbesserung. Ich könnte zwar nicht sagen, dass ich die Übersetzung von Dorothee Danzmann bei »Feder & Schwert« wirklich schlecht fand, aber die dtv-Übersetzung von Britta Mümmler liest sich dennoch wesentlich flüssiger.

Ansonsten hat sich nicht viel geändert: Sookie gerät mal wieder in ein Abenteuer, in das jede Menge Supras – übernatürliche Wesen – verwickelt sind. Alles beginnt damit, dass sie Wikinger-Vampir Eric in der Neujahrsnacht im Wald aufgabelt und entdeckt, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Wie sich herausstellt, ist dafür ein Hexenzirkel verantwortlich, der es auf Eric und seine Geschäfte abgesehen und den Vampir wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft verflucht hat. Sookie wird dazu verdonnert, Eric bei sich im Haus einzuquartieren und auf ihn aufzupassen, während die anderen Vampire gemeinsam mit den Werwölfen Jagd auf die machtbesessenen Hexen machen. Doch Eric und der Krieg zwischen den Supras sind nicht Sookies einzige Sorge: Zu allem Übel verschwindet auch noch ihr Bruder Jason spurlos, und es steht zu befürchten, dass die Hexen auch damit zu tun haben!

Für alle, die wie ich Fans von Eric sind, ist das Buch natürlich eine Offenbarung. Man stelle sich bitte vor, wie der sonst so draufgängerische, unbesiegbare Eric halbnackt durch den Wald irrt und völlig verloren ist! Und auch noch einen Welpenblick aufsetzt. Wer würde sich nicht ein Bein ausreißen, um sich um ihn zu kümmern?! Eric ist diesmal wirklich ein ganz anderer: Mit dem Verlust seines Gedächtnisses ist nämlich auch ein Teil seiner Persönlichkeit verschwunden (wobei natürlich auch die Möglichkeit besteht, dass Erics neue Seiten üblicherweise sorgsam verborgen sind). Der sonst so arrogante Vampir ist zurückhaltend, unsicher, schutzbedürftig und extrem anhänglich, aber sexy wie immer. Da er bei Sookie im Haus wohnt, kommen sich die beiden natürlich näher, und Sookie weiß nicht so recht, ob sie sich wünschen soll, dass er vom Fluch befreit wird oder so bleibt, wie er jetzt ist. Fest steht: Einfach wird die Sache zwischen ihnen so oder so nicht – und man darf gespannt sein, was die weiteren Bände bringen!

Protagonisten und Nebenfiguren gewinnen mehr und mehr Profil, und Sookie wird mir von Buch zu Buch sympathischer. Ich liebe sie dafür, dass sie – trotz dieses überwältigenden Vampirs in ihrem Schlafzimmer – nach einem schrecklichen Tag ein altes cremefarbenes Flanellnachthemd mit blauem Blümchenmuster und ausgeleierten Bündchen anzieht, ins Bett kriecht und einfach schläft.


Fazit:

13/15 – Ein richtig unterhaltsames Buch!

 

 

Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot (Rezension)
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas (Rezension)
03 Club Dead | Club Dead (Rezension)
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)

Trivia:
Hier ist übrigens der herumirrende Eric im »Waiting-Sucks«-Trailer zu Staffel 4 der TV-Serie »True Blood« zu bewundern. *Luft zufächel*

[Rezension] Charlaine Harris: Club Dead

Originaltitel: Club Dead
Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 3


Klappentext:

Sookie Stackhouse hat nur mit einem Vampir freiwillig Umgang, und das ist ihr Geliebter Bill. Aber er ist in letzter Zeit so distanziert – und außerdem in einem anderen Staat. Sein finsterer, unattraktiver Chef Eric hat eine Idee, wo er sein könnte. Ehe sich Sookie versieht, ist sie in Jackson, Mississippi, um sich in der Unter-Unterwelt des Club Dead umzusehen. Das ist ein gefährlicher kleiner Laden, in dem sich die elitäre Vampirgesellschaft trifft, um auszuspannen und sich einen Schluck Null Rhesus Negativ zu gönnen. Aber als Sookie Bill endlich findet – und ihn bei einem schlimmen Verrat erwischt –, ist sie nicht sicher, ob sie ihn retten … oder ein paar Pflöcke anspitzen soll.

Kommentar:
Seit den Ereignissen in Dallas und dem Mord an Lafayette sind einige Monate vergangen, und um die Beziehung zwischen Sookie und Bill steht es nicht zum Besten: Ihr Vampir vergräbt sich nicht nur in jeder freien Minute hinter seinem Computer, um an einen ominösen Projekt zu arbeiten, sondern fährt auch noch ohne Sookie nach Mississippi, um dort einen streng geheimen Auftrag auszuführen. Nicht lange nach Bills Abreise sucht dessen unmittelbarer Vorgesetzter Eric Sookie auf und bringt schlechte Nachrichten: Bill ist verschwunden, vermutlich entführt oder sogar tot – richtig tot, diesmal. Haben die Werwölfe oder gar der Vampirkönig von Mississippi mit der Sache zu tun? Eric schickt die Telepathin gemeinsam mit dem Werwolf Alcide hinter Bill her, damit sie herausfindet, was geschehen ist und ob Bill zu retten ist.

Sookie muss diesmal ordentlich einstecken – und zwar in mehrerer Hinsicht. Sie wird von Werwölfen und Wandlern attackiert, von Vampiren in die Mangel genommen und von menschlichen Fanatikern angegriffen – und wären da nicht ihre vampirischen Bekannten, wäre die Serie mit diesem Buch zuende. Ebenso niederschmetternd wie die physischen Übergriffe ist aber auch die Entwicklung ihrer Beziehung zu Bill. Der nämlich hat während seines Auftrags seine Ex-Vampirfreundin Lorena wiedergetroffen und will Sookie ihretwegen verlassen, wie Eric zu berichten weiß. Wie gut, dass es da noch zwei andere Herren gibt, die Sookie ihre starke Schulter zum Trost bieten: der Werwolf Alcide und Wikingervampir Eric höchstselbst. Zwischen Alcide und Sookie funkt es direkt beim ersten Zusammentreffen gewaltig, und auch Eric kommt Sookie näher als ihr lieb ist.

Im Gegensatz zu den Vorgängerbüchern gibt es diesmal einen richtigen Spannungsbogen, der ziemlich fesselnd ist. Nach dem eigentlichen Abschluss von Sookies Mission und nach ihrer Abreise aus Mississippi überschlagen sich die Ereignisse dann allerdings noch mal, und es passieren jede Menge dramatische Dinge. Das wirkt in der Masse ein bisschen angehängt, als wäre das Ende künstlich hinausgezögert worden, ist aber zu verkraften angesichts der Tatsache, dass all die Geschehnisse in direktem Zusammenhang mit den Ereignissen in Missisippi stehen.

Fazit:
13/15 – Band 3 der Serie ist deutlich spannender als die Vorgängerbände – ich schätze, jetzt hats mich richtig gepackt! Und ich hoffe auf noch mehr Eric im nächsten Buch!

 

 

Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot (Rezension)
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas (Rezension)
03 Club Dead | Club Dead
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)

[Rezension] Ilona Andrews: Magisches Blut

Originaltitel: Magic Bleeds
Kate Daniels/Stadt der Finsternis, Band 4

Inhalt:
Kate Daniels erhält den Auftrag, in einer blutigen Auseinandersetzung zu ermitteln, die in einer Bar zwischen den Gebieten der Gestaltwandler und der Nekromanten stattgefunden hat. Schon bald stößt sie auf einen neuen gefährlichen Gegner, der Atlanta unsicher macht – ein uraltes Geschöpf, das einst an der Seite von Kates Vater gekämpft hat. Kann es Kate und Curran, dem Anführer der Gestaltwandler, gelingen, gegen diese finstere Bedrohung zu bestehen?

Kommentar:
Nach ihren Abenteuern bei den »Midnight Games« in Band 3, bei denen Kate in Kauf genommen hat, das Geheimnis ihres Bluts zu lüften, um ihre Freunde zu retten, kommt Kate kaum zur Ruhe. Die Handlung setzt praktisch unmittelbar nach Ende des dritten Teils der Serie an – mit einem Essen, das sie Gestaltwandler Curran aufgrund einer verlorenen Wette zubereiten muss. Der Herr der Bestien taucht allerdings gar nicht erst auf, und wütend und verletzt Kate scheibt Kate ihn für immer ab. Nicht viel später hat sie aber ohnehin kaum mehr Zeit, sich um ihr vertracktes Liebesleben Gedanken zu machen. Sie wird zu einer Kneipenschlägerei mit unabsehbaren Auswirkungen gerufen, die den Einsatz eines Seucheneinsatzkommandos notwendig werden lassen. Jemand scheint Atlanta verseuchen zu wollen, und wie sich herausstellt, hat Kate es mit einem uralten mächtigen Gegner mit ungeahnten Kräften zu tun, der ihr alles abverlangt.

Eigentlich kann man nur wiederholen, was man schon über die ersten drei Bände der Serie gesagt hat: Das Autorenpaar Ilona Andrews liefert mit der Kate-Daniels-Serie mit die beste Urban Fantasy, die derzeit auf dem Markt ist. »Magisches Blut« spinnt die faszinierende Geschichte von Kate und ihrer Familie fort, vermischt reale magische Lehren und Mythen mit fantastischen Ideen und liefert ein Actionfeuerwerk, das mit Brutalität, Blut und abgetrennten Gliedmaßen nicht spart. Einige Aspekte der Geschichte haben sich mir im Detail nicht wirklich plausibel erklärt bzw. sind für mich offen geblieben, das mag aber auch an mir selbst liegen – für einen weniger geübten Fantasyleser ist die Handlung doch eher komplex.

Superheldin Kate metzelt sich wie immer ungerührt und (beinahe) unzerstörbar durch die Geschichte, besticht aber außerdem mit ihrem wundervollen trockenen Humor, coolen Sprüchen und zeigt darüber hinaus zur Abwechslung auch mal ihre verletzliche Seite, was sie ein klein wenig menschlicher macht. Ihre Beziehung zu Curran entwickelt sich auf eine Weise, die Kate so nicht geplant hat, die aber ausgesprochen spannend zu verfolgen ist. Wunderbar ist auch Kates neuer Begleiter, ein stinkender »Kampfpudel«, der allerdings gegen Ende des Buchs sträflich vernachlässigt wird bzw. einfach verschwunden ist.

Fazit:
11/15 – Ein richtig gutes Urban-Fantasy-Buch, das mir persönlich aber einen Tick zu sehr auf Action und Gemetzel setzt und dessen Handlung mich phasenweise an meine Grenzen gebracht hat. Fantasyleser können hier aber bedenkenlos zugreifen – allerdings besser erst, nachdem sie zunächst die Vorgängerbände gelesen haben!

 

 

Serieninfo:
01 Magic Bites | Die Nacht der Magie (Rezension)
02 Magic Burns | Die dunkle Flut (Rezension)
03 Magic Strikes | Duell der Schatten (Rezension)
–– Magic Mourns (novella in »Must Love Hellhounds«-Anthology) | —
04 Magic Bleeds | Magisches Blut
05 Magic Slays (Mai 2011)

Trivia:
Unter dem Titel »Curran: Volume I – Look into the Beast Lord’s mind« hat Gordon Andrews eine Reihe von Szenen aus den Büchern aus Currans Perspektive veröffentlicht. Man kann das E-Book auf englisch und deutsch kostenlos herunterladen. Auf der Homepage des Autorenduos gibt es außerdem weitere Snippets und Extras.

[Rezension] Charlaine Harris: Untot in Dallas

Originaltitel: Living Dead in Dallas

Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 2

Inhalt:
Die Kellnerin Sookie Stackhouse hat eine Pechsträhne. Zuerst wird einer ihrer Kollegen ermordet und es gibt keinerlei Hinweise auf den Täter. Kurz darauf steht sie einer Bestie gegenüber, die ihr mit giftigen Krallen schmerzhafte Wunden zufügt. Dann: Auftritt der Vampire, die ihr nicht ganz uneigennützig das Gift aus den Adern saugen … und das ist erst der Anfang.

Kommentar:
Sookies Leben geht aufregender weiter, als ihr lieb ist. Kaum sind die Frauenmorde aufgeklärt, mit denen sie sich in Band 1 der Serie herumschlagen musste, findet sie die Leiche ihres Kollegen Lafayette auf dem Parkplatz des Diners, in dem sie arbeitet. Nicht viel später wird sie in die Vampirbar zu Eric gerufen, dem sie mit ihren telepathischen Fähigkeiten zu Diensten ist, doch unterwegs wird sie von einer Mänade attackiert und von den Vampiren in letzter Sekunde gerettet. Kaum genesen, schickt Eric sie nach Dallas, wo sie bei der Suche nach einem verschwundenen Vampir helfen soll – nur um dort von Vampirgegnern, die sich unter dem Namen »Bruderschaft der Sonne« organisiert haben, aufs Korn genommen zu werden. Und Sookie wäre nicht Sookie, wenn sie sich – zurück in Bon Temps – nicht auch noch um die Aufklärung von Lafayettes Tod kümmern würde!

Es ist nicht zu übersehen, dass das Buch ausgesprochen ereignisreich ist, doch obwohl so viel passiert, gibt es keinen richtigen Spannungsbogen. Die Handlung verläuft eher wellenartig, mit mehreren kleineren Höhepunkten, und fesselt daher nicht hundertprozentig. Unterhaltsam ist das Buch aber allemal, zumal Wikingervampir Eric mehr in den Vordergrund rückt und Sookie auf verschiedene Arten näher kommt. Sookies Beziehung zu Bill bleibt hingegen explosiv, was mit ihren unterschiedlichen Lebenseinstellungen zusammenhängt, aber auch mit Bills doch ganz schön anstrengendem Charakter. Letztendlich lebt das Buch aber vor allem von der Figur Sookie, die übrigens weit weniger naiv und weinerlich rüberkommt als in der Serie, sondern mit Mut, Entschlossenheit und einem wundervollen trockenen Humor punktet.

Fazit:
11/15 – Nicht übermäßig spannend, aber wunderbar skurril und amüsant.

 

 

Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot (Rezension)
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas
03 Club Dead | Club Dead
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)

[Rezension] Ilona Andrews: Duell der Schatten

Originaltitel: Magic Strikes
Kate Daniels/Stadt der Finsternis, Band 3

Inhalt:
Nachdem die junge Söldnerin Kate Daniels dem Ritterorden der mildtätigen Hilfe beigetreten ist, kann sie sich vor Katastrophen kaum noch retten. Und das will in einer Stadt wie Atlanta, die sowieso regelmäßig von den Gezeiten der Magie heimgesucht wird, etwas heißen! Doch als Kates Freund, der Werwolf Derek, halb tot aufgefunden wird, steht sie einer noch größeren Herausforderung gegenüber. Bei ihren Ermittlungen erfährt Kate von einem geheimen Turnier zwischen den übernatürlichen Wesen der Stadt. Zusammen mit Curran, dem Anführer der Gestaltwandler von Atlanta, kommt Kate einer unfassbaren Verschwörung auf die Spur …

Kommentar:
Bei manchen Büchern frag ich mich nach dem Lesen, wieso sie eigentlich so lange unbeachtet im Regal standen. »Duell der Schatten« vom Autorenduo Ilona Andrews gehört zu diesen Büchern, denn nachdem ich mit Band 1 der Serie noch so meine Probleme hatte, fand ich Band 2 richtig klasse. Und Band 3 ist sogar noch einen Tick besser.

Nachdem inzwischen der Aufbau der Fantasywelt mit allen notwendigen Erklärungen vollzogen ist, liegt der Fokus bei Band 3 vollkommen auf der Geschichte. Und die hat es in sich: Kate Daniels‘ Freund, der Werwolf Derek, wird halbtot geprügelt. Es steht außer Frage, wer die Täter waren: die »Reaper«, eine Kampftruppe, die an einer Art Gladiatorenkämpfe namens »Midnight Games« teilnimmt. Woher sie kommen, was sie sind und was sie wollen, ist unklar – sie geben sich als Menschen aus, doch daran glaubt niemand, denn ihre Kräfte sind einfach zu groß. Zudem ist Derek nach dem Angriff der Reaper nicht mehr in der Lage, sich in seine Tiergestalt zurückzuverwandeln – und er ist nicht der erste Gestaltwandler, dem das passiert. Kate nimmt gemeinsam mit dem Sicherheitschef der Bestien, Jim, die Ermittlungen auf – und zwar an Jims Herrn Curran vorbei. Was sie entdecken, könnte den Untergang der Gestaltwandler nach sich ziehen …

Trotz einer prinzipiell in sich abgeschlossenen Story rund um die Reaper, ist »Duell der Schatten« für Neueinsteiger nicht wirklich geeignet, denn das Wissen über das fantastische Atlanta wird vorausgesetzt und Handlungsfäden aus vorherigen Bänden werden aufgegriffen und weitergeführt. Auch Kates Bindung an die diversen Nebenfiguren versteht man nur, wenn man die Vorgängerbücher kennt. Das gilt ganz besonders für ihre schwierige Beziehung zum Herrn der Bestien, Curran, die trotz aller Vorbehalte von einer so starken gegenseitigen Anziehung geprägt ist, dass sich Kate kaum mehr entziehen kann.

Die Handlung ist extrem dicht und spannend und fesselt auch aufgrund ihres Abwechslungsreichtums: Szenen, die Kate in ihrem Alltag und bei ihren Ermittlungen zeigen, wechseln mit Kampf-/Actionsszenen auf der Straße und in der Arena, zudem gibt es einige erotisch aufgeladene Szenen und viel, viel Humor. Darüber hinaus kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich schon zu den vorherigen Bänden geschrieben habe: Ilona Andrews haben wirklich ein Händchen für Figuren. Das gilt ganz besonders für Kate mit ihrem Killerinstinkt, ihrer Loyalität gegenüber Freunden und ihrem trockenen Humor, die in diesem Band durch die Aufdeckung ihrer Herkunft bzw. Vergangenheit noch mehr an Profil gewinnt, und die für mich eine der überzeugendsten Superheldinnen des Genres ist. Es gilt aber ebenso für alle wiederkehrenden Nebenfiguren, die so gut und nachhaltig charakterisiert sind, dass sie einem allesamt im Gedächtnis bleiben und man sie nicht mehr in der Serie missen mag.

Fazit:
14/15 – Richtig tolle atmosphärische Urban Fantasy – eine super Geschichte mit einer uneingeschränkt überzeugenden Heldin und wunderbaren Nebenfiguren.

 

 

Serieninfo:
01 Magic Bites | Die Nacht der Magie (Rezension)
02 Magic Burns | Die dunkle Flut (Rezension)
03 Magic Strikes | Duell der Schatten (Rezension)
–– Magic Mourns (novella in »Must Love Hellhounds«-Anthology) | —
04 Magic Bleeds | Magisches Blut
05 Magic Slays (Mai 2011)

Trivia:
Unter dem Titel »Curran: Volume I – Look into the Beast Lord’s mind« hat Gordon Andrews eine Reihe von Szenen aus den Büchern aus Currans Perspektive veröffentlicht. Man kann das E-Book auf englisch und deutsch kostenlos herunterladen. Auf der Homepage des Autorenduos gibt es außerdem weitere Snippets und Extras.

[Rezension] Charlaine Harris: Vorübergehend tot

Originaltitel: Dead Until Dark
Sookie Stackhouse/Southern Vampires, Band 1

Klappentext:
Sookie Stackhouse jobbt in einer Kleinstadt in Louisiana als Kellnerin. Sie ist still, introvertiert und geht selten aus. Nicht, dass sie nicht hübsch wäre. Im Gegenteil. Sookie hat nur, na ja, eben diese »Behinderung«. Sie kann Gedanken lesen. Das macht sie nicht gerade begehrenswert. Doch dann taucht Bill auf. Er ist groß, düster und gutaussehend – und Sookie hört kein Wort von dem, was er denkt. Er ist genau die Art Mann, auf die sie schon ihr ganzes Leben lang wartet …
Doch auch Bill hat eine Behinderung: Er ist ein Vampir. Außerdem hat er einen schlechten Ruf. Er hängt mit einer verdammt unheimlichen Clique herum, deren Mitglieder alle – Überraschung! – Mordverdächtige sind. Als dann noch eine Kollegin Sookies ermordet wird, befürchtet sie, sie könnte die nächste sein …

Kommentar:
Die Sookie-Stackhouse-Bücher stehen seit Jahren bei mir im Regal, und ich kaufe jährlich die erscheinenden Fortsetzungen. Warum ich bis dato trotzdem nur Band 1 gelesen habe, ist natürlich vordringlich mit der Vielzahl ungelesener Bücher erklären. Daneben gibt es aber weitere spezifischere Gründe. Da wäre einmal das Schriftbild der Feder&Schwert-(Erst)Ausgabe: die vielen Zeilen pro Seite, eine relativ kleine Schrift und eine ungewöhnliche Schriftart erleichtern das Lesen nicht gerade – allerdings gewöhnt man sich zugegebenermaßen im Laufe der Zeit daran. Darüber hinaus ist mir beim Re-Read einmal mehr aufgefallen: die Geschichten von Charlaine Harris sind einfach sehr eigen, ebenso wie ihr Erzählstil und ihre Figuren.

Da »Vorübergehend tot« der Auftakt einer Serie ist, nehmen die Beschreibung des Südstaaten-Kleinstadtflairs, der Vampirgesellschaft mit ihren speziellen Gepflogenheiten und die Einführung der Haupt- und zahlreichen Nebenfiguren eine Menge Zeit in Anspruch. Harris‘ Vampire sind gesellschaftlich anerkannt worden und haben jüngst Rechte zugesprochen bekommen; ihr Vampirdasein ist – angeblich – auf einen Virus zurückzuführen, und sie können sich weitgehend von synthetischem Blut ernähren. Davon abgesehen vertragen sie aber klassischerweise kein Silber, kein Sonnenlicht und können Knoblauch nicht besonders leiden.

Protagonistin Sookie ist eine hübsche, bisweilen etwas naive, aber sympathische 25-jährige Kellnerin mit telepathischen Fähigkeiten, die mit ihrer Katze Tina im Haus ihrer Großmutter im Südstaatenstädtchen Bon Temps lebt. Die Bewohner der Stadt halten sie aufgrund ihrer Gabe, zu der allerlei wilde Gerüchte kursieren, für verrückt, und ein bisschen verrückt benimmt sich Sookie manchmal auch – kein Wunder, wenn die Hälfte des Verstands damit beschäftigt ist zu vermeiden, die Gedanken des Gegenübers zu hören. Da sie das aber nur zum Teil verhindern kann, geht sie nicht mit Männern aus – bis zu dem Tag, an dem Gentleman-Vampir Bill die Bar betritt, dessen Gedanken sie nicht hören kann und der allein schon deshalb der ideale Mann für sie ist.

Im Zentrum des Buches stehen einerseits die Beziehung zwischen Sookie und Bill, die alles andere als einfach und phasenweise auch für den Leser einigermaßen anstrengend ist, sowie andererseits die Morde an mehreren jungen Frauen in Bon Temps. Sookie selbst hat großes Interesse an der Aufklärung der Verbrechen, denn nicht nur wird ihr Bruder verdächtigt, sondern sie selbst gerät in den Fokus des Mörders. Wie häufig bei Charlaine Harris‘ Büchern hat man den Eindruck, als würde die Handlung nett und ganz interessant, aber doch wenig ereignisreich vor sich hinplätschern. Der Kriminalfall läuft – obwohl er eigentlich zentrales Motiv des Buches ist – irgendwie im Hintergrund ab, während die mehr oder weniger merkwürdigen Figuren und ihre nicht minder merkwürdigen Beziehungen untereinander im Mittelpunkt stehen. Das Erzähltempo ist eher gemächlich, und Spannung kommt nicht so wirklich auf – was auch damit zusammenhängt, dass die Erzählweise seltsam distanziert wirkt, obwohl das Buch von Sookie in der Ich-Perspektive erzählt wird. Dennoch hat das Buch einen ganz eigenen Charme, und ich bin sehr gespannt auf die weiteren Bände – zumal ich mir sicher bin, dass sich die Bücher noch steigern.

Fazit:
11/15 – Nicht gerade besonders spannend, aber trotzdem unterhaltsam und irgendwie faszinierend.

 

 

Serieninfo:
01 Dead Until Dark | Vorübergehend tot
02 Living Dead in Dallas | Untot in Dallas
03 Club Dead | Club Dead
04 Dead to the World | Der Vampir, der mich liebte
05 Dead as Doornail | Vampire bevorzugt
06 Definitely Dead | Ball der Vampire
07 All Together Dead | Vampire schlafen fest
08 From Dead to Worse | Ein Vampir für alle Fälle
09 Dead and Gone | Vampirgeflüster
10 Dead in the Family | Vor Vampiren wird gewarnt (April 2011)
11 Dead Reckoning (Mai 2011)

[Rezension] Suzanne Collins: Tödliche Spiele

Originatitel: The Hunger Games
Die Tribute von Panem/Hunger Games, Teil 1

Inhalt:
Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben?

Kommentar:
Ich hab mich bekanntermaßen lange gegen die Panem-Serie gewehrt, weil ich nach diversen schlechten Erfahrungen mit »gehypter« Jugend- bzw. All-Age-Fantasy vorsichtig sein wollte. Außerdem kann ich Science-Fiction-Settings überhaupt nicht leiden, deshalb reichen schon die ersten Sätze des Klappentexts (»Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung.«) zusammen mit Kritiken, die von »einer Art Gladiatorenkämpfe« und Gesellschaftsutopie sprechen, um mich völlig abzuschrecken. Die vielen positiven Kritiken haben mich letztendlich aber doch neugierig werden lassen, und das gute Zureden meiner Blogleser hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich das Buch letztendlich doch erstanden und gelesen habe.

Ich wills kurz machen: Ich bin froh darüber, denn trotz aller Bedenken hat mich das Buch wirklich sofort in seinen Bann gezogen und mitgerissen: Es ist spannend, packend, entsetzlich, traurig und stellenweise auch rührend. Das Erzähltempo ist wahnsinnig hoch, sodass man geradezu atemlos das Geschehen verfolgt. Die reservierte Katniss ist zwar alles andere als eine einfache Heldin, das macht das Mädchen aber authentisch und das Buch erst richtig interessant. Dass wir uns »in einer fernen Zeit« befinden, hab ich gar nicht wirklich zur Kenntnis genommen; das unliebsame hochtechnisierte Science-Fiction-Setting könnte weitgehend auch als ganz normale Magie in einem Urban-Fantasy-Roman durchgehen.

Restlos glücklich bin ich aber dennoch nicht mit dem Buch. Das liegt zum einen daran, dass ich mir noch ein bisschen mehr Emotionen und Drama gewünscht hätte; zum größten Teil aber hängt es mit dem Ende zusammen. Die Story macht zum Schluss einen Bogen, den ich nicht ganz glaubwürdig finde und der aufgrund der vorherigen Ereignissen nicht wirklich nachvollziehbar ist. Dieser Clou liefert zwar Stoff für weitere Bände, letztendlich wäre für mich das Buch aber als Einzeltitel perfekt gewesen, wenn man darauf verzichtet hätte. Aber ein Autor hat wohl dann alles richtig gemacht, wenn die Leser dem nächsten Band entgegenfiebern – und das ist auch in meinem Fall so.

Fazit:
14/15 – Ein wirklich packendes Buch, das man gelesen haben sollte.

 

Serieninfo:
01 The Hunger Games | Tödliche Spiele (Rezension)
02 Catching Fire | Gefährliche Liebe (Rezension)
03 Mockingjay | Flammender Zorn (Rezension)