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[Rezension] Kerrigan Byrne: The Hunter

Serie: Victorian Rebels #2

Klappentext

Christopher Argent lives in the shadows as the empire’s most elite assassin. Emotion is something he tossed away years ago, making him one of the most clear-eyed, cold-hearted, wealthiest, and therefore untouchable men in London. But when his latest target turns out to be London’s own darling, Millicent LeCour, Christopher’s whole world is turned upside down. Overwhelmed by her stunning combination of seduction and innocence, Christopher cannot complete the mission. She has made him feel again. Now, he will do anything to save her life, so that he can claim her as his own…

When Millie learns what Christopher was hired to do, she is torn between the fear in her heart and the fire in her soul. Putting herself in this notorious hunter’s arms may be her only path to safety-even if doing so could be the deadliest mistake she’s ever made. But how can she resist him? As the heat between her and Christopher burns out of control, danger lurks in the shadows. Is their desire worth the risk? Only the enemy knows what fate has in store…

 

Kommentar

Ich war im März ziemlich angetan von Band 1 der Victorian-Rebels-Serie, weshalb es nicht lange gedauert hat, bis ich mir Band 2 geschnappt habe – nicht zuletzt, weil der kaltblütige Auftragskiller Christopher Argent ein weiterer großartiger »tortured hero« zu sein versprach.

War er auch. Theoretisch. Zumindest, was seinen Background angeht.

Der Sohn einer Prostituierten, im Gefängnis geboren und bis zu seiner Volljährigkeit selbst dort festgehalten, musste miterleben, wie seine Mutter vergewaltigt und getötet wurde. Er selbst wurde auf jede erdenkliche Weise missbraucht und misshandelt und entwickelte sich zu einem skrupellosen Mann ohne Gefühle, der nach seiner Entlassung zu einem der gefährlichsten Auftragsmörder des viktorianischen Königreichs wurde. Als solcher erhält er den Auftrag, die Schauspielerin Millicent LeCour zu töten, doch erstmals in seine Leben schafft er es nicht, seinen Auftrag zu erfüllen. Er versucht dreimal, die Frau zu ermorden, bringt es aber beim besten Willen nicht über sich. Stattdessen verspricht er ihr und ihrem Sohn schließlich seinen Schutz und verlangt als Gegenleistung eine Nacht mit ihr – die eine große Überraschung birgt.

In der Folge geht es mit der Handlung steil bergab. Die Spannung zwischen den beiden flacht merklich ab und die Anziehung zwischen den Helden war für mich kaum mehr nachvollziehbar. Aus psychologischen Gründen ist sicher erklärlich, wieso die beiden Gefühle füreinander entwickeln, aber anhand des Romans konnte ich es nicht nachfühlen – schon gar nicht seitens des ach so eiskalten Auftragskillers. Seine Wandlung geht einfach viel zu schnell und ist daher wenig glaubwürdig. Überhaupt mangelte es beiden Figuren für meinen Geschmack an Tiefe – oder sagen wir: Obwohl sie beide, vor allem natürlich Argent, ein schweres Leben hinter sich haben und entsprechend gezeichnet sind, konnte ich ihre Verzweiflung, ihre Zerrissenheit nicht spüren. Christopher wirkt schlicht nicht böse genug (und für mich reicht es nicht als Erklärung, dass er gefühlskalt ist!), und dass Millie seine Profession einfach akzeptiert und keinerlei Probleme damit hat, ist für mich kaum nachvollziehbar.

Hinzu kommt, dass das Buch ein halber Kriminalroman mit diversen Actionszenen ist und als solcher nicht überzeugen kann. Der Fall ist schlicht nicht gut entwickelt, kein bisschen spannend und bzgl. der historischen Glaubwürdigkeit fragwürdig (ich zumindest bezweifle, dass man zu dieser Zeit ein Organ einer bestimmten Person zuordnen konnte, die verschwunden ist). Ich muss aber zugeben, dass eine Verquickung von historischem Krimi und historischem Liebesroman grundsätzlich einfach nicht mein Ding ist.

Insgesamt im Vergleich zu Band 1 eher eine große Enttäuschung; ich hab mich vor allem während der zweiten Hälfte phasenweise ziemlich gelangweilt. Auf Band 3 hab ich erst mal keine Lust, glaube ich – und auf einen weiteren Historical auch nicht. (Nicht dass meine letzten Bücher anderer Genres überzeugender gewesen wären …)

 


7/15

7 Kommentare zu [Rezension] Kerrigan Byrne: The Hunter

  • Wie schade, dass dich der Roman nicht überzeugen konnte – die Grundidee klingt doch wirklich nicht schlecht! Ich finde es immer wieder spannend, dass Autorinnen anscheinen daran scheitern überzeugende Bösewicht-Helden zu schreiben. Ich gebe zu, dass es schwierig ist einen gefühlskalten Menschen zum Protagonisten zu machen, aber entweder man gibt sich damit Mühe oder man lässt es!

  • Ich glaube, das Problem bei Bösewichthelden ist, dass sie einfach nie wirklich böse sind, sondern nur scheinbar, und dass sie der Heldin immer sofort verfallen, egal was für eine Geschichte sie haben. Deswegen sind sie immer ein bisschen unglaubwürdig. Und vermutlich würden wir die Helden auch nicht mögen, wenn sie *wirklich* böse wären. :D Zudem ist es wahrscheinlich schwierig, die Läuterung eines Bösewichts überzeugend darzustellen, und es würde mehr Zeit brauchen, als man hat.

  • Hast du jemals „Der Page und die Herzogin“ von Georgette Heyer gelesen? Ich gebe zu, dass der Protagonist weniger böse als boshaft ist und schon zu Beginn der Geschichte einen besten Freund hat (was ja auch gegen „böse“ spricht). Aber den Typ fand ich wunderbar egozentrisch und hätte ihn wohl unsympathisch gefunden, wenn das Ganze nicht so amüsant zu lesen gewesen wäre.

    Für mich ist das ein schönes Beispiel dafür, dass eine Läuterung eigentlich gar nicht notwendig ist – es reicht doch, wenn der Protagonist eine Schwäche für die Protagonistin entwickelt. Dafür ist eine sooo große Charakterveränderung nun nicht nötig!

  • Ich hab immer noch kein einziges Buch von Georgette Heyer gelesen, obwohl ich ja damals diese hübsche (fast) komplette Reihe gekauft hab! *seufz* Ich sollte das ändern, ich weiß, aber … *noch mal seufz*

    Du hast recht, eine Läuterung ist u.U. gar nicht notwendig, aber dann muss man sich als Autor halt vorher überlegen, wie böse man einen Helden anlegt. Viel zu oft werden die Helden am Anfang als megaböse angelegt, nur damit sich dann herausstellt, dass alles angenommene ja gar nicht stimmt oder dass er ruckzuck Wachs in den Händen der Heldin ist.

  • Tststs … ;) Wer weiß, irgendwann kommt vielleicht die Zeit, in der du endlich zu Georgette Heyer greifst. :)

    Ich kann auch mit „hat einen schlechten Ruf, obwohl er ein ganz Netter ist“ als Handlung leben, wenn es gut gemacht ist. Aber dann ist es eben kein Bösewichtheld, sondern nur ein verkannter Protagonist. Viel einfacher zu schreiben, aber deshalb auch umso gewöhnlicher … ;)

  • Sylvie

    Georgette Heyer finde ich immer noch grandios: nicht viele Autorinnen schaffen es, interessante Charaktere amüsant zu beschreiben.

  • Man darf gespannt sein, ob ich es jemals schaffen werde, Heyer zu lesen. Ich habs fest vor, aber … *seufz*

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