Kategorien

Amazon-Partnerprogramm

Hinweis: Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du auf den Link klickst und bei Amazon einkaufst. Das hilft mir, den Blogs zu finanzieren.


[Rezension] Kelly Jamieson: Shut Out

Serie: Bayard Hockey, #1

Klappentext:

The Bayard College hockey team isn’t where Jacob Flass thought he’d be a season ago. He was a rising star in the Canadian major junior league, cruising toward a spot on an NHL roster—until a single disastrous night on the town brought it all crashing down. Now he’s out of options, except for playing well, studying hard, and staying away from girls. He’s not supposed to be flirting with the hottest, sweetest chick he’s ever met. But how could he possibly stay away?

Skylar Lynwood knows that Jacob is out of her league. She’s just trying to go with the flow, which isn’t easy when six feet and four inches of total hockey hunkiness is making a play for her one moment, then giving her the cold shoulder the next. Skylar’s head tells her that this rugged athlete isn’t worth her time, but her body says something altogether different. Risking her heart for Jacob may be the craziest thing she’s ever done . . . but she won’t let him shut her out.

 

Kommentar:

Nachdem mir »Dancing in the Rain« so gut gefallen hat, war es wirklich an der Zeit, endlich eine der Eishockey-Serien der Autorin auszuprobieren. Um es vorwegzunehmen: Ich fürchte, ich hab mir genau die falsche ausgesucht – obwohl das Buch richtig gut anfängt.

Der 20-jährige Kanadier Jacob »Flash« Flass hat ein großes Ziel: Er möchte Eishockey-Profi werden. Seine Chancen stehen gut – bis eine verhängnisvolle Nacht seine Träume zerstört und er suspendiert wird. Ihm bleibt nur eine Möglichkeit: Ein Jahr in den USA College-Hockey zu spielen und zu hoffen, dass in der Zeit Gras über die Angelegenheit wächst. Aus diesem Grund muss er sich von Ärger, Alkohol und Frauen fernhalten. Das klappt nur leider nicht so richtig, denn schon bald nach seiner Ankunft in Bayard lernt er Skylar kennen. Zwischen den beiden funkt es mächtig, doch aufgrund ihrer beider Vergangenheit wollen sie keine Beziehung miteinander und einigen sich nach ein bisschen Hin und Her auf eine Fake-Beziehung – inklusive gewisser Vorzüge.

Diese »Vorzüge« werden sehr ausführlich dargestellt, sprich: Es gibt jede Menge Sex in diversen Varianten. Die Chemie zwischen den beiden Figuren stimmt definitiv, sie geben ein tolles Paar ab. Oder sagen wir: Sie GÄBEN ein tolles Paar ab, wenn sie sich nicht phasenweise selbst im Weg stehen würden. Diese Fake-Beziehungsgeschichte ist eigentlich von Anfang an nur eine Ausrede, die offensichtlicher nicht sein könnte. Das wäre noch zu verkraften, wenn nicht beide Figuren, als es darauf ankommt, genau das Falsche tun. Obwohl sie insgesamt relativ erwachsen und vernünftig wirken, handeln sie im Verlauf der Geschichte einige Male vollkommen »out of character«: Zum Beispiel als Sky den sonst so umsichtigen und besorgten Jacob wirklich braucht und er sie aus fadenscheinigen Gründen hängen lässt – was überhaupt nicht zu ihm passt. Sie andererseits bringt für Jacob trotz ihrer eigenen Situation unfassbar wenig Verständnis auf – zum erstem Mal, als sie ihm mitteilt, Eishockey wäre ja nur ein Spiel und viel weniger bedeutend und ernstzunehmen als ihre angestrebte Medizinkarriere; zum zweiten Mal, als seine Vergangenheit auffliegt und sie ihm nicht mal die Chance einräumt, ihr zu erklären, was passiert ist. Das ist ärgerlich und wenig glaubwürdig, insbesondere weil die beiden alles in allem sehr sympathische Figuren sind.

Richtig gestört an diesem Buch hat mich aber etwas anderes: Alle Handlungsstränge führen irgendwie zum Thema sexuelle Nötigung, Vergewaltigung und unterlassene Hilfeleistung (mir fällt kein besserer Begriff dafür ein; auf Englisch heißt es: bystander intervention), auch im Zusammenhang mit »slut shaming« (die Verachtung von Frauen wegen ihres sexuellen Verhaltens und/oder ihrer Kleidung). Das ist ganz sicher ein wichtiges Thema, aber es war mir hier einfach zu viel und vor allem zu extrem in der Ausprägung. Am Ende kann man die Erkenntnis ableiten, dass ein Mann besser keine Frau abschleppen sollte, die betrunken ist, selbst wenn sie es augenscheinlich will und das auch explizit sagt, denn ihr »Ja« könnte in nüchternem Zustand ein »Nein« sein bzw. sie könnte ihr Handeln bereuen, wenn sie wieder nüchtern ist – und ruckzuck steht der Mann als Vergewaltiger da. Das ist starker Tobak und – das ist eigentlich keiner Erwähnung wert – meines Erachtens völlig übertrieben dargestellt. Außerdem läuft das teilweise dem Slut-Shaming-Thema zuwider, dann wenn man einer Frau ihre sexuelle Freizügigkeit nicht vorwerfen und ihr das Recht zusprechen soll, genauso in der Gegend herumzuvögeln wie Männern, dann muss doch die Frau andererseits dazu stehen, was sie tut, ohne hinterher »Vergewaltigung!« zu schreien. Mit diesem ganze Themenkomplex bewegt man sich grundsätzlich auf einem schmalen Grat, und er wurde für meine Begriffe von der Autorin an einigen Stellen suboptimal behandelt, weil er Frauen jede Verantwortung für ihr Handeln (inkl. der Konsequenzen) abspricht, während Männer sich gefälligst zusammenreißen sollen.

Insgesamt gibt es in diesem Buch viele gute Ansätze, aber eben auch einige fragwürdige Elemente, die zumindest mir den Spaß ein wenig verdorben haben. Ich werde auf jeden Fall noch eine Eishockey-Serie für Erwachsene von der Autorin probieren und mal schauen, wie mir die gefällt. An »Dancing in the Rain« kam dieses Buch lange nicht ran, aber das durfte man wohl auch nicht erwarten.

 


8/15

Hinterlassen Sie eine Antwort

Sie können diese HTML Tags verwenden.

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>