Ihr Lieben, ich wünsche euch auf den letzten Drücker schnell noch ein frohes neues Jahr. Lang, lang ist’s her, dass ich ein Lebenszeichen von mir gegeben habe, die Gründe hab ich schon tausendmal genannt: Ich war in meiner Freizeit so mit »echtem« Eishockey beschäftigt, dass ich praktisch keine Zeit mehr für irgendwas anderes hatte. Es könnte allerdings sein, dass sich meine Begeisterung für den Sport so langsam auf ein Normalmaß einpendelt. Ich habe immerhin nicht mehr das Gefühl, alles mitkriegen und jeden Artikel zu jedem Vorkommnis lesen zu müssen, das ist ein guter Anfang! Dann hätte ich auch wieder mehr Zeit fürs Lesen von Büchern. :D Meine Reading Challenge bei Good Reads hab ich dennoch auf vorsichtige 25 gesetzt. Bei meinem aktuellen Tempo ist das leider eine realistische Zahl.
Ein bisschen was hab ich im letzten Vierteljahr natürlich gelesen, auch wenn ich nichts hier gepostet habe. Allerdings hatte ich nicht gerade großes Glück mit meinen Büchern – ein weiterer Grund, warum es hier so still war. Ich will der Vollständigkeit halber trotzdem kurz aufschreiben, was ich in den vergangenen drei Monaten konsumiert habe.
OKTOBER
Volker Kutscher: Der stumme Tod (Gereon Rath, #2)
Klappentext:
März 1930. Die gefeierte Schauspielerin Betty Winter wird bei Dreharbeiten zu einem Tonfilm von einem Scheinwerfer erschlagen, und zunächst sieht alles nach einem Unfall aus. Bis Gereon Rath, der Kölner Kommissar in der Berliner Mordinspektion, Indizien entdeckt, die auf Mord hindeuten. Während die Kollegen den flüchtigen Beleuchter verdächtigen, ermittelt Rath auf eigene Faust in eine andere Richtung – und steht schnell alleine da. Eine zweite Schauspielerin wird tot aufgefunden und gibt der Polizei Rätsel auf. Die Todesursache ist unklar, aber es handelt sich um ein Gewaltverbrechen: Der Leiche fehlen die Stimmbänder.
Die Ermittlungen führen Rath zwischen die Fronten rivalisierender Filmproduzenten, ins Berliner Chinesenviertel, in die Unterwelt – und hart an die Grenzen der Legalität. Während es bei der Beerdigung von Horst Wessel zu einer Straßenschlacht zwischen Nazis und Kommunisten kommt, muss Rath seinem Vorgesetzten Böhm aus dem Weg gehen, der ihn von dem Fall abziehen will. Als sein Vater ihn bittet, dem Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer in einem Erpressungsfall zu helfen, und seine Exfreundin Charly eine erneute Annäherung wagt, droht Rath alles über den Kopf zu wachsen.
Kommentar:
Hier bereits rezensiert.
Hat eigentlich jemand die Verfilmung gesehen? Ich fand sie nicht schlecht, wobei mir die zweite Staffel doch sehr politisch wurde und zu wenig Krimi war. Außerdem fand ich die Handlung teilweise etwas verworren, wie auch beim Buch. Im Gegensatz zur Vorlage wurde die Handlung bzw. wurden die Personen in einigen Punkten extrem verfremdet (aus welchen Gründen auch immer), und der Showdown auf einem fahrenden Zug in Wild-West-Manier war so lächerlich, dass die Serie ihn wahrlich nicht verdient hatte.
8/15
NOVEMBER
Volker Kutscher: Goldstein (Gereon Rath, #3)
Klappentext:
Berlin 1932: Eine Stadt voller Gewalt, ein Mafioso aus Chicago, ein bestialischer Mord
Gereon Raths dritter Fall erweist sich als harter Brocken: Abraham Goldstein, ein jüdischer Gangster aus Brooklyn, mischt Berlin auf – und Rath wird abgestellt, ihn zu beschatten. Zusätzlich zwingt ihn Unterweltboss Johann Marlow zu einer privaten Ermittlung. Als dann auch noch ein Schupo in Verdacht gerät, einen jungen Obdachlosen getötet zu haben und Raths Freundin Charly auf eigene Faust zu ermitteln beginnt, gerät Rath endgültig zwischen die Fronten …
Kommentar:
Diesmal hab ich gleich zum Hörbuch gegriffen, einer autorisierten Fassung, gelesen von David Nathan, mit dem man nie was falsch macht. Der Roman hat mir im Vergleich zu den beiden Vorgängern sehr viel besser gefallen; es ist ein guter, relativ komplexer Krimi. Mit der Figur des Kommissars Rath werde ich zwar nach wie vor nicht warm, aber wenn der Rest passt, muss das ja auch nicht unbedingt sein.
10/15
Vi Keeland: Touchdown – Er will doch nur spielen
Klappentext:
Als Tochter eines Footballtrainers hat Delilah Maddox ihre Erfahrungen mit Spielern gemacht und sich einmal gehörig die Finger verbrannt. Seitdem gilt für sie: Hände weg von heißen Sportlern! Doch Brody Easton, Superstar und Quarterback der New York Steel, ist auf den ersten Blick hingerissen von der neuen Reporterin von WMBC Sports. Er weiß genau: Sie ist die Frau seines Lebens – auch wenn Delilah das ganz anders sieht. Aber Brody wäre nicht Brody, wenn er so einfach aufgeben würde …
Kommentar:
Wo ich den Klappentext beim Reinkopieren gerade so lese, frage ich mich, was mich wohl bewogen hat, ausgerechnet nach diesem Buch zu greifen? Erst recht angesichts des schwachsinnigen Buchtitels! Ich glaube, es lag am Vorzugspreis für Vorbesteller, und außerdem wollte ich der hochgelobten Vi Keeland noch mal ne Chance geben, nachdem ihr erstes Buch nicht so mein Ding war.
Den zweiten Schuss hätte ich mir allerdings sparen können. Scheinbar passen Keeland und ich nicht zusammen. Das Buch war nicht wirklich schlecht, aber es war schlicht nicht mein Ding. Schon Brodys unrealistische und sexistische Handtuch-Aktion am Anfang des Romans hat mich geärgert, und von da an wurde es nich tbesser. Ich hatte schlicht keinen Zugang zu den Helden und fand beide bestenfalls okay. Die Story war ebenfalls langweilig und kein bisschen prickelnd, angereichert mit tausendmal dagewesenen und wenig überraschenden Ereignissen. Außerdem ist es für meine Begriffe handwerklich grundsätzlich fragwürdig, einer Nebenfigur eine Perspektive zu geben – vor allem, wenn sie genauso abrupt verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Weitere Versuche mit Keeland wird es also für mich nicht geben.
5/15
DEZEMBER
Helena Hunting: Hot as Ice – Heißkalt verspielt (Pucked, #6)
Klappentext:
Ich bin eine Legende. Ich bin derjenige, über den die Leute reden – auch wenn die Hälfte der Gerüchte über mich nicht wahr ist. Ich bin derjenige, auf den die Frauen stehen, die keine Hemmungen haben. Und ich hasse es.
Lance »Romance« Romero ist der berüchtigtste Spieler der NHL. Er schläft mit zu vielen Frauen, feiert zu viele Partys und provoziert seine Gegner viel zu oft – auf dem Eis und auch privat. Als er wieder einmal in eine Schlägerei verwickelt ist und im Krankenhaus landet, schickt ihn sein Coach zur Physiotherapie, damit er schnellstmöglich wieder einsatzbereit ist. Doch was niemand weiß: Lance hat Schreckliches in seiner Vergangenheit erlebt, unaussprechliche Dinge, die ihn zu dem Mann gemacht haben, der er heute ist. Und er kann es nicht ertragen, berührt zu werden. Aber er hat nicht mit Poppy O‘ Connor gerechnet. Die junge Therapeutin und der gebrochene Eishockey-Star kennen sich von früher. Lance sollte sich von Poppy fernhalten, das weiß er. Sie ist zu gut für ihn, zu unschuldig. Und doch lässt sein Herz ihm keine andere Wahl …
Kommentar:
Band 1 der Pucked-Serie hat mich zwiespältig zurückgelassen, und ich hatte eigentlich gar nicht vor, in absehbarer Zeit einen weiteren Band zu lesen. Dann allerdings bin ich über diesen Klappentext gestolpert und war sofort angefixt.
Das Gleiche kann ich vom Buch sagen. Die erste Hälfte – das Wiedersehen der beiden Helden, ihre langsame Annäherung und schrittweise Aufdeckung ihrer Vergangenheit – war wirklich stark und hat mich richtig gefesselt. Leider konnte die Autorin das hohe Niveau nicht halten; die Handlung flacht ab etwa der Mitte ab, und zu allem Übel kommt es zu einem Twist, der an sich schon doof ist, durch Olivias Reaktion aber erst richtig ärgerlich wird. Danach geht das Buch ziemlich hopplahopp zu Ende und lässt einen etwas unbefriedigt zurück – was echt schade ist angesichts des guten Beginns. Insgesamt bleibt trotzdem ein guter Gesamteindruck und Lust auf mehr Bücher der Serie.
10/15
Kate Meader: So Over You (Chicago Rebels, #2)
Klappentext:
Three estranged sisters struggle to sustain their late father’s failing hockey franchise in Kate Meader’s sizzling Chicago Rebels series. In this second entry, middle sister Isobel is at a crossroads in her personal and professional lives. But both are about to get a significant boost with the addition of a domineering Russian powerhouse to the Rebels….
Isobel Chase knows hockey. She played NCAA, won Olympic silver, and made it thirty-seven minutes into the new National Women’s Hockey League before an injury sidelined her dreams. Those who can’t, coach, and a position as a skating consultant to her late father’s hockey franchise, the Chicago Rebels, seems like a perfect fit. Until she’s assigned her first job: the man who skated into her heart as a teen and relieved her of her pesky virginity. These days, left-winger Vadim Petrov is known as the Czar of Pleasure, a magnet for puck bunnies and the tabloids alike. But back then… let’s just say his inability to sink the puck left Isobel frustratingly scoreless.
Vadim has a first name that means “ruler,” and it doesn’t stop at his birth certificate. He dominates on the ice, the practice rink, and in the backseat of a limo. But a knee injury has produced a bad year, and bad years in the NHL don’t go unrewarded. His penance? To be traded to a troubled team where his personal coach is Isobel Chase, the woman who drove him wild years ago when they were hormonal teens. But apparently the feeling was not entirely mutual.
That Vadim might have failed to give Isobel the pleasure that was her right is intolerable, and he plans to make it up to her—one bone-melting orgasm at a time. After all, no player can perfect his game without a helluva lot of practice…
Kommentar:
Ich war sehr angetan vom Prequel und von Band 1 der Serie und hab mich entsprechend auf Band 2 gefreut. Nur deshalb hab ich – zähneknirschend – trotz des relativ hohen Preises für die Kindle-Ausgabe (ca. 6 Euro) direkt nach Erscheinen zugeschlagen. Wie so oft, wenn man sich besonders auf irgendwas freut, kommt es anders, als man denkt.
Wider Erwarten hat mich das Buch ziemlich gelangweilt – dabei hatte die Liebesgeschichte angesichts der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Helden großes Potenzial für faszinierende Dramen. Daraus eine so langweilige (und stellenweise sogar lächerliche bis ärgerliche und unglaubwürdige) 0815-Geschichte zu spinnen, ist fast schon ein Verbrechen. Wir haben mal wieder einen Weiberhelden, der gar nicht so schlimm ist wie sein Ruf und der eigentlich immer nur die Heldin wollte, und wir haben eine Heldin, die aufgrund des Verhaltens Dritter der Liebe keine Chance geben will.
Obwohl beide mehrfach sehr fragwürdig handeln, hat es die Autorin trotzdem irgendwie geschafft, dass ich Vadim und Isobel mochte – sonst wäre die Story wahrscheinlich gnadenlos bei mir durchgefallen. Ein weiterer Lichtblick war außerdem die Interaktion zwischen den drei ungleichen Schwestern.
Trotz gemischter Gefühle gegenüber diesem Buch freue ich mich schon auf die Novella über den General Manager der Chicago Rebels, und noch mehr auf das Buch über die jüngste Schwester Violet und den (ehemals) alkoholabhängigen schottischen Mannschaftskapitän Bren St. James.
8/15
Ich finde es einerseits echt super, dass du dich so für ein neues Hobby begeistern kannst. Anderseits habe ich auch absolut nichts dagegen, wenn du wieder etwas mehr Zeit zum Lesen findest :D In diesem Sinne dir auch ein frohes neues Jahr :)
Ja, irgendwie wünsch ich mir selbst, dass ich mehr Zeit zum Lesen fände. :D Oder besser gesagt: die Lust! Am Wochenende konnte mein aktuelles Buch mich mal wieder einfach nicht dazu bringen, es Eishockey- und Fußballspielen sowie der dazugehörigen ausufernden Berichterstattung vorzuziehen. Dabei ist es sogar ein Eishockeyliebesroman! ;)
Uh, das sind wirklich wenig Bücher für deine Verhältnisse. Selbst wenn man bedenkt, dass du den Großteil der Zeit kopfüber in Eishockey-Artikeln und Spielübertragungen gesteckt hast. Ich wünsche dir wirklich, dass du in den kommenden Wochen wieder Romane findest, die dich begeistern können!
(Ich durfte heute übrigens mal wieder feststellen, dass mein Feedreader zur Zeit Kommentare auf deinem Blog zeitnah anzeigt, deine Blogartikel hingegen mit einem Tag Verspätung. *grummel*)
Eigentlich nicht wirklich; zwei Bücher pro Monat sind eher mein Schnitt, wenn ich nicht gerade in Leselaune bin. Das war zwischen meiner Historicalphase und der Entdeckung der Contemporary/Sports Romances nicht anders, wenn ich mich recht erinnere. :(
Möglicherweise sollte ich beim Lesen ein Kontrastprogramm zum Eishockey fahren und nicht auch noch Eishockeyromane lesen. Aber ich hab weder Lust auf Krimis (ich finde einfach keine guten) noch auf Historicals (nicht in Stimmung), und Fantasy ist eh nicht (mehr) mein Ding. *seeeufz*
Dein Feedreader ist komisch. Vielleicht solltest du ihn wechseln? Ich nutze inzwischen Feedly und bin recht zufrieden damit.
Ich habe dich halt immer noch im Leserausch im Erinnerung. ;)
Jaha, das könnte helfen. Vielleicht brauchst du wirklich nur ein neues Genre … die Frage ist nun, was dich allgemein gerade interessiert. Es gibt doch so verflixt viele Bücher, da müsste doch was für dich zu finden sein!
Ja, im Moment ist er mal wieder lästig. Aber immer wenn ich mir einen anderen anschaue, habe ich das Gefühl, dass mir da was fehlt. Oder ich habe einfach keine Lust mir das überhaupt genauer anzuschauen, weil das alles so anders aussieht. Ich bin ja so schrecklich unflexibel, wenn es um so was geht.
Ich hab auch ne Weile gebraucht, um mich von meinem alten Feedreader zu „trennen“, aber ich hab mich dann doch recht schnell an den neuen gewöhnt. Trau dich! :D
Hast du einen Genretipp für mich? Oder ein Buch? Welchen Krimi hattest du mir noch mal empfohlen? *grübel*
Ähm, weißt du noch, wann ich dir den empfohlen habe? Dann könnte ich schauen, was ich zu der Zeit gelesen habe. *g*
Schon gefunden. Es war Susanne Goga. :)